DE3028371C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft simulierte Nahrungsmittelprodukte, die
Fleisch-, Fisch-, Frucht- oder Gemüsestücke in zerkleinerter
Form enthalten und durch Reaktion von wasserlöslichen
Alginaten mit Calciumsalzen sowie Zucker oder ein- oder
mehrwertigen Alkoholen geliert sind, und zwar insbesondere
als einzeln geformte Stücke für Dosen oder als Gefrierkost
konservierte Erzeugnisse, Tierfutter, Marmeladen, Süßigkeiten
oder Desserts.
Darüber hinaus betrifft die Erfindung die Herstellung
dieser Produkte.
Im Laufe der Jahre sind viele Versuche unternommen worden,
formhaltige, simulierte Nahrungsmittelprodukte herzustellen,
deren Grundmasse aus geliertem Calciumalginat oder anderen,
zweiwertigen Metallalginaten bestand. Ein Aspekt des Verfahrens
ist die Möglichkeit des Neuformens fleischartiger Stücke aus
zerkleinerten Fleischabfällen. Allgemein wurden zwei alternative
Verfahrenswege beschritten.
Beim ersten wird eine Mischung auf diese Weise in unterteilte
Einheiten ausgeformt, die jeweils mit einer Haut umgeben
werden. Dies wird in der britischen Patentschrift 14 74 629
beschrieben, wobei eine wäßrige Mischung, die fein zerkleinerte
Nahrungsmittelmasse, z. B. Fleisch, sowie ein lösliches
Alginatsalz enthält, in Fleisch simulierende Stücke ausgeformt
wird. Diese Stücke werden anschließend mit einer Calciumionen
enthaltenden Lösung behandelt. Hierdurch bildet sich
eine gelierte Calciumalginat-Haut um jedes Stück und umhüllt
es, so daß es seine Form besser behält.
Eine Verfahrensvariante, die ebenfalls in der britischen
Patentschrift 14 74 629 beschrieben wird, besteht darin, daß
dem alginathaltigen Fleischgemisch ein wasserunlösliches
Calciumsalz zugesetzt wird. Sobald die Oberfläche dieser
Mischung mit Speisesäure behandelt wird, setzt sie Calcium
frei, so daß sich auch hierbei eine Haut um das Produkt
bildet.
In der Praxis ergeben die in 14 74 629 beschriebenen Verfahren
simulierte Fleischstücke mit einem weichen und klebrigen
Inneren. Außerdem sind die derart gewonnen Fleischstücke
rundlich. Sie ähneln zerschnittenen Stücken Fleisch
oder Fleischabfall nicht sehr stark. Außerdem sind lange
Kontaktzeiten zwischen der Calciumsalzlösung und den Original
stücken erforderlich, um umhüllte Stücke ausreichender
Festigkeit zu erhalten, die eine nachfolgende Verarbeitung
und Manipulation aushalten. Derartig lange Kontaktzeiten sind
für die kontinuierliche, industrielle Verarbeitung ungeeignet.
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung formhaltiger Nahrungs
mittelstücke wird in den britischen Patentschriften 14 84 562
und 13 02 275 beschrieben. Hierbei wird ein calciumlösliches
Salz mit einem Nahrungsmittelprodukt, etwa Fruchtpulpe, vermischt.
Tropfen der Mischung werden dann mit einer wasserlöslichen
Alginatlösung in Kontakt gebracht, so daß künstliche
Früchte mit pulpeartigem Kern und geleeartiger Haut
entstehen. Die bereits erwähnten Probleme mit der langen
Kontaktzeit wurden jedoch noch nicht gelöst.
Beim zweiten Verfahrensweg zur Herstellung simulierter Nahrungs
mittelprodukte auf der Grundlage einer Alginatgelmasse
werden alle Bestandteile miteinander gemischt, um unterteilte
Einheiten zu erhalten, die durch und durch geliert sind.
Typisch hierfür ist, daß sowohl eine Calciumionien-Quelle als
auch ein wasserlösliches Derivat der Alginsäure mit einer
zerkleinerten Nahrungsmittelmasse gemischt werden. Dies
geschieht im allgemeinen in Gegenwart eines Verzögerungs
mittels, das eine sofortige Reaktion zwischen Calcium und
Alginat verhindert.
Viele "Instant"-Puddinggemische sind von dieser Art. Ein hier
geeigneteres Beispiel für den zweiten Verfahrensweg ist
jedoch die britische Patentschrift 13 02 432. Hier wird die
Herstellung eines simulierten Fettgewebes durch Reaktion (a)
der wäßrigen Lösung eines Alkalimetallsalzes von Alginsäure
mit (b) einem alkalischen Erdalkalimetallsalz in Gegenwart von Fett
und eines Verzögerungsmittels beschrieben.
Aus der US-PS 41 43 171 ist die Herstellung gelatinierter
Nahrungsmittelprodukte bekannt, wobei Zucker und
mehrwertige Alkohole neben Gelbildnern zum Einsatz kommen.
Es soll jedoch ein thermoreversibles Gel gebildet werden,
und Alginate kommen hierfür nicht in Betracht.
Aus DE-PS 8 39 593 ist die Herstellung verfestigter Nahrungs
mittelkörper durch die Bildung von Calciumalginat
bekannt, wobei verschiedene Zucker wie auch Glycerin
mitverwendet werden können. Allerdings betrifft das
Herstellungsverfahren im wesentlichen die Bildung einer
Haut und unterscheidet sich dadurch von beanspruchten
Verfahren. Entsprechendes gilt für die DE-OS 20 33 545,
wo entsprechend verfahren wird und neben dem Alginat
Zucker und Propylenglykol zum Einsatz kommen.
Aus GB-PS 11 42 808 ist das Vermischen verschiedener
Nahrungsbestandteile mit einem löslichen Alginat und einem
Calciumsalz bekannt, wobei ebenfalls Zucker als Verzögerungs
mittel anwesend sein können. Allerdings wird zusätzlich mit
dem Verdickungsmittel Stärke gearbeitet, und es muß ein
Calcium fällendes Salz vorhanden sein.
Zu den typischen Substanzen, die im Schrifttum als Verzögerungs
mittel für den zweiten Verfahrensweg beschrieben werden,
gehören Salze von Phosphorsäure, Ethylen-Diamin-Tetra-
Essigsäure oder Salze der Zitronensäure.
Bekannte Verzögerungsmittel führen jedoch oft zur Bildung
von Gelen ungeeigneter Qualität oder erfordern lange und/oder
unterschiedliche Gelierungszeiten. Eventuell geben sie dem
Nahrungsmittel auch ein unangenehmes Aroma, je nach Art des
verwendeten Verzögerungsmittels.
Die Erfindung stellt ein geeignetes und kontinuierliches
industrielles Verfahren der Herstellung simulierter Nahrungs
mittelprodukte auf der Grundlage einer Alginatgelmasse vor.
Zunächst wurde das "rasche Untermischen" schwerlöslicher
Calciumsalze allein mit einem alginathaltigen, wäßrigen und
gleichmäßigen Nahrungsmittelbrei untersucht. Obwohl das
Gelieren simulierter Nahrungsmittel mit Calciumalginat in
dieser Weise gelingt, geliert die Masse jeodch in einer für
die kontinuierliche industrielle Herstellung unzuträglich
kurzen Zeit, so daß ein besseres Verfahren zum Hinauszögern
des Gelierens wünschenswert ist.
Bei dieser Erfindung wurde entdeckt, daß sich schnittfeste
Nahrungsmittel formen lassen, wenn man einen Zucker oder einen
mehrwertigen oder einwertigen Alkohol
als Verzögerungsmittel nach folgender Difinition
verwendet. Derartige Verzögerungsmittel, entsprechend der
Erfindung eingesetzt, verlängern die Gelierzeit so ausreichend,
daß die Nahrungsmittel vor dem Gelieren verarbeitet werden
können. Auch ist die Zeit, nach der sich die Substanz zu
einer schnittfesten Alginatgelmasse verfestigt, für ein
gegebenes Nahrungsmittelgemisch verhältnismäßig konstant.
Das Verfahren eignet sich deshalb zur kontinuierlichen,
industriellen Herstellung.
Demgemäß besteht die Erfindung in der Schaffung von
simulierten Nahrungsmittelprodukten, welche gemäß dem
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gebildet sind.
Ihre Herstellung ist durch die Merkmale der Ansprüche
2 bis 16 gekennzeichnet.
Es ist von der chemischen Seite her möglich, daß der Zucker oder
der Alkohol die Calciumionen geringfügig komplexiert, die aus
dem schwerlöslichen Calciumsalz in die wäßrigen Breigemische
gelangen, und somit die Reaktionsgeschwindigkeit mit dem
wasserlöslichen Alginatsalz verlangsamt. Von der Verarbeitung
her gesehen ist es erforderlich, daß während des Mischens
beider Breimassen etwaige örtliche Überkonzentrationen an
Calciumsalz durch geeignete, zeitweilige örtliche Konzentrationen
an Verzögerungsmitteln ausgeglichen werden, da beide
als eine pulpeartige Mischung vorhanden sind und die gleiche
Verteilung kurzzeitiger Ungleichmäßigkeiten während der
kurzen Zeitspanne vor dem vollständigen Vermischen aufweisen.
Auf jeden Fall läßt sich ein annehmbar gleichmäßiges
und reproduzierbares Erzeugnis kontinuierlich
gewinnen. Andererseits läuft, ohne Verwendung eines Verzögerungs
mittels, die Reaktion zwischen den in die Lösung gelangenden
Calciumionen und dem Natriumalginat sehr rasch ab,
und das Gelieren geht mit einem Ansteigen der Viskosität
des Gemisches einher (dies wurde anhand der Stromaufnahme
des Mischgeräts beim Mischen der Masse gemessen). Dieses
sich bildende Gel wird durch das weitere Mischen zerstört,
das zum Erreichen eines gleichmäßigen Endproduktes nötig
ist, und aus der fertigen Mischung wird ein kaum oder gar
nicht strukturiertes Produkt gebildet.
Mit der geeigneten Menge Verzögerungsmittel und nach der
oben beschriebenen Methode erhält man ein gleichmäßig gemischtes
Produkt, wobei die Geliereigenschaften der fertigen
Mischung nicht abnehmen.
In der obigen Definition der Erfindung bedeutet "Zucker"
ein beliebiges ein-, zwei- oder höherwertiges Oligosaccharid
auf der Basis von Furanose- und/oder Pyranose-Ringsystemen.
In der Praxis werden Saccharose, Glucose, Fructose bevorzugt,
obwohl auch Maltose und Lactose möglich sind. Außerdem ist
die Verwendung solcher Stoffe nicht nur in chemisch reiner
Form, sondern auch in den Standardqualitäten handelsüblicher
Stoffe, z. B. verschiedene Arten von Saccharose beabsichtigt.
Die Erfindung läßt insbesondere die Verwendung flüssiger
Zuckersubstanzen geeignet erscheinen, z. B. von aus der
Hydrolyse von Getreidekörnern gewonnene Glucosesyruparten.
Gemische von Zuckern können ebenfalls verwendet werden.
Der Begriff "einwertiger oder mehrwertiger Alkohol" umschließt
eine beliebige, organoleptisch annehmbare, organische
Hydroxyverbindung vorwiegend alkoholischer Funktion,
z. B. geradkettige oder verzweigte Mono-Alkanole, z. B.
Ethanol, Isopropanol, Diole, z. B. Propylen- oder Butylen-
Glykol, oder Triole, z. B. Glyzerol (Glycerin). Diese sollten ausreichend
wasserverträglich sein, da sie dem wäßrigen Brei eines zerkleinerten
Nahrungsmittels beigemischt werden müssen. Obwohl
sie gewöhnlich auf geraden oder verzweigten Alkylketten
basieren, können sie auch carbocyclisch, alicyclisch, heterocyclisch
oder aromatisch sein, vorausgesetzt, sie sind anderweitig
für das Nahrungsmittel annehmbar. Sie können entweder
in Verbindung mit einer bestimmten Wassermenge oder aber als
wasserfreie Flüssigkeiten verwendet werden, um als Flüssigphase
der Calciumsalzpulpe zu dienen.
Die genannten Verzögerungsmittel, vor allem die Zucker, geben
dem Nahrungsmittel keinen schlechten Geschmack.
Als Träger des Verzögerungsmittel für den Calciumsalzbrei
eignet sich eine wäßrige Lösung, d. h. eine mindestens 50%
Verzögerungsmittel enthaltende Lösung. Normalerweise wird der
Calciumsalzbrei in geringeren Mengen eingesetzt als die Pulpe
aus zerkleinertem Nahrungsmittel, d. h. von 1 bis 50 Gew.-%,
bevorzugt zwischen 2 und 10 Gew.-%.
Im allgemeinen wird soviel wasserlösliches Alginatderivat im
Gemisch vorhanden sein, daß sich eine Menge von 0,3 bis 5 Gew.-%
Alginat im Endprodukt ergibt. Natriumalginat wird als
wasserlösliches Alginat bevorzugt. Calciumsulfat ist das
bevorzugte schwerlösliche Calciumsalz; der bevorzugte entsprechende
Anteil im Endprodukt beträgt mindestens 0,5 Gew.-%.
Es wird einsichtig sein, daß ein "zerkleinertes" Nahrungsmittel
einen beliebigen, annehmbaren Zerkleinerungsgrad haben
kann, da das Alginatgel die eigentliche Struktur bewirkt. Es
können Fleisch oder Gemüse in Stücken oder Scheiben, geschnitzelte
oder kleingehackte Nahrungsmittel, zerstampfte,
pürierte oder pulpeartige Produkte verwendet werden, nach
Wahl zusammen mit festen oder flüssigen Aromastoffen.
Somit können grundsätzlich die meisten Nahrungsmittelprodukte
in zerkleinerter Form für das Gemisch verwendet werden. Als
simulierte Fleischstücke können proteinhaltige Stoffe verwendet
und Fett zugesetzt werden. Bei der Proteinmasse, die zur
Herstellung von simuliertem Fleisch in Tiernahrung benutzt
wird, handelt es sich gewöhnlich, wegen der geringen Kosten,
um gemahlene Abfälle. Simulierte Fruchtprodukte lassen sich
durch Verwendung von Fruchtpulpe oder sogar eines vollständig
künstlichen Stoffes mit Fruchtaroma herstellen.
Die bevorzugte Mischeinrichtung besteht aus einer Rotorpumpe,
die mit hoher Geschwindigkeit (z. B. 3000 U/min) betrieben
werden kann und so umgebaut wurde, daß sie als Rührwerk
für das Gemisch fungiert, das mit Hilfe einer zweiten Pumpe
durch sie hindurchgepumpt wird. Eine derartige Einrichtung
erlaubt in einem kontinuierlichen System kurze Mischzeiten.
Das aus diesem Mischgerät austretende, gleichmäßige Gemisch
(zerkleinerte Nahrungsmittel, Alginat, Calciumsalz und
Zucker oder Alkohol als Verzögerungsmittel) kann auf ein
Transportband fließen oder in Form gegossen werden.
Anschließend bindet es zu einer festen, gelierten Masse ab. Je
nach Zusammensetzung kann die Gelierung im wesentlichen
innerhalb eines Zeitraums zwischen wenigen Sekunden und fünf
Minuten abgeschlossen sein.
Das Nahrungsmittelprodukt kann vor Abschluß des Gelierens
in die gewünschte Endform gegossen, oder das gelierte Produkt
kann, nachdem die Gelierung den gewünschten Grad erreicht hat,
d. h. nach teilweisem oder vollständigem Gelieren, in die
gewünschte Form geschnitten werden.
Bei der kontinuierlichen Herstellung geschieht dies am besten,
indem man das Material auf ein Transportband fließen läßt,
auf dem es sich verteilt und als flacher Streifen geliert,
der dann z. B. einer Würfelmaschine zugeführt wird.
Dieser Verfahrensablauf kann noch zu einer weiteren Variante
der Erfindung ausgeweitet werden, wobei breiartige Gemische,
wie oben, vor dem Gelieren, aus mehreren Ausgabevorrichtungen
nacheinander auf ein einziges Transportband gegossen werden,
und zwar in solchen Abständen, daß jede Schicht vor der Aufgabe
des nächsten Gemisches geliert ist. Hierdurch erhält man
eine mehrschichtige, gelierte Masse, wobei jede Schicht nach
Wunsch anders zusammengesetzt sein kann.
Wir haben zu unserer Überraschung festgestellt, daß die
gelierten Schichten nicht aneinander haften, so daß sie
durch die gleiche Würfelschneidemaschine, wie beschrieben,
hindurchgeführt werden können und sich trotzdem separate
Würfel des gelierten Produkts sowie nach Wunsch beliebige
Anteile unterschiedlicher Produkte herstellen lassen. Ein
einziges Transportband kann demnach eine hohe Produktivität
erbringen.
Die somit neugeformten Stücke simulierter Nahrungsmittel, die
eine gleichmäßig verteilte Calciumalginat-Gelmasse enthalten,
sind gegenüber normalen industriellen Gefrier- und Eindosverfahren
stabil und können in dieser Form mit oder ohne Zusatz
anderer Nahrungsmittel verkauft werden.
Ein besonderer Vorteil des Verfahren besteht darin, daß er
bei Raumtemperatur ohne teure Heizapparate ablaufen kann.
Alle Prozentsätze sind Gewichtsprozente.
Ein Gemisch aus Fleischabfällen und Nebenprodukten,
bestehend aus
Rindfleischabschnitten|20% | |
nassen Grieben | 20% |
Hühnereingeweiden | 10% |
Frischblut, unverdünnt | 10% |
gemahlenen Knochen | 10% |
Leber | 10% |
Rinderhals | 10% |
gekochten Hühnerabfällen | 10% |
wurde auf 3 mm fein aufgemahlen.
Dieses Gemisch wurde bei etwa 20°C mit einer Natriumalginat
lösung vermischt, so daß
sich ein Brei folgender Zusammensetzung ergab:
Gemahlenes Fleischgemisch (wie oben)|55% | |
Natriumalginat | 1,5% |
Wasser | 43,5% |
Danach wurde eine Calciumsulfat-Suspension (sehr feine Partikel)
in einer Zuckerlösung mit folgender Zusammensetzung
hergestellt:
Calciumsulfat|12% | |
Saccharose | 43% |
Guar-Gummi | 0,8% |
flüssige Karamelmasse | 0,99% |
Erythrosin | 0,01% |
Wasser | 43,2% |
Das Fleisch/Alginat-Gemisch (95%) wurde dann sehr rasch mit
5% der Calciumsulfat-Suspension bei 20°C vermischt. Nach
einer Mischdauer von 3 s. wurde das Gemisch auf ein Transportband
gegossen, wo es nach 1 min zu einer festen Masse
abband. Die festgewordene Masse wurde nach weiteren 2 min in
fleischähnliche Stücke geschnitten.
Verfahren wie unter Beispiel 1, ausgenommen, daß das Fleischgemisch
durch Apfelpulpe ersetzt wurde.
Das Material band 20 s nach dem letzten Mischen und Ausgießen
auf das Transportband zu einer festen Masse ab.
Nasse Grieben (Rückstand nach dem Ausschmelzen von Fett aus
Fettgewebe) und Fleischmehl wurden fein aufgemahlen und das
Mahlprodukt mit einer Alginatlösung untermischt, so daß sich
ein Brei folgender Zusammensetzung ergab:
Fleischmehl|5% | |
gemahlene, nasse Grieben | 45% |
Natriumalginat | 1,5% |
Wasser | 48,5% |
Eine Suspension aus Calciumsulfat in einer Zuckerlösung wurde
dann wie folgt hergestellt:
Calciumsulfat|12% | |
Saccharose | 44% |
Wasser | 44% |
95% des Breis aus Grieben/Alginat/Fleischmehl wurden
anschließend rasch mit 5% der Calciumsulfat/Zucker-Suspension
vermischt. Nach dem Ausgießen aus dem Mixer wurde die Masse
in 1 min zu einem festen Gel, das dann in Stücke geschnitten
wurde.
Verfahren wie unter Beispiel 3, ausgenommen, daß die nassen
Grieben durch ein zu gleichen Anteilen aus gemahlenen Erbsen,
Möhren und Kartoffeln bestehendes Gemisch ersetzt wurden.
Verfahren wie unter Beispiel 1, ausgenommen, daß das Gemisch
aus Fleischabfällen und Nebenprodukten durch zerkleinerte
Fischabfälle ersetzt wurde.
Die simulierten Fleisch-, Fisch-, Frucht- oder Gemüsestücke
oder Formstücke, die nach den Beispielen hergestellt worden
waren, wurden eingedost und erhitzt bzw. eingefroren, ohne
daß sie sich auflösten.
Die eingedosten oder eingefrorenen Produkte wurden jeweils
Haustieren oder Menschen verabreicht und von diesen akzeptiert.
Claims (16)
1. Simulierte Nahrungsmittelprodukte gebildet aus zerkleinerten
Fleisch-, Fisch-, Frucht- oder Gemüsestücken im Gemisch
mit wasserlöslichen Alginaten, Zucker oder ein- oder mehrwertigen
Alkoholen sowie Calciumsalzen,
dadurch gekennzeichnet, daß diese Produkte durch Vermischen
eines wäßrigen Breis aus zerkleinerten Nahrungsmitteln,
in welchem ein wasserlösliches Alginat gelöst ist, mit einem
wäßrigen Brei aus schwer wasserlöslichem Calciumsalz, der
als Verzögerungsmittel einen Zucker oder einen ein- oder
mehrwertigen Alkohol enthält, und Gelierenlassen der Mischung
hergestellt sind.
2. Verfahren zur Herstellung der simulierten Nahrungsmittelprodukte
gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese im
wesentlichen aus folgenden Schritten besteht:
(a) Herstellung eines wäßrigen Breis aus zerkleinerten Nahrungsmitteln, in denen ein wasserlösliches Alginatsalz gelöst ist,
(b) Herstellung eines Breis aus schwer wasserlöslichem Calciumsalz, der zusätzlich als Verzögerungsmittel einen Zucker oder einen ein- oder mehrwertigen Alkohol enthält,
(c) Vermischen der beiden Breimassen,
(d) Gelierenlassen der Mischung.
(a) Herstellung eines wäßrigen Breis aus zerkleinerten Nahrungsmitteln, in denen ein wasserlösliches Alginatsalz gelöst ist,
(b) Herstellung eines Breis aus schwer wasserlöslichem Calciumsalz, der zusätzlich als Verzögerungsmittel einen Zucker oder einen ein- oder mehrwertigen Alkohol enthält,
(c) Vermischen der beiden Breimassen,
(d) Gelierenlassen der Mischung.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Calciumbrei ein Zuckergemisch enthält.
4. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Calciumbrei einen Glucosesyrup als Zuckeranteil
enthält.
5. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der einwertige Alkohol Isopropanol ist.
6. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der mehrwertige Alkohol aus Glycerin, Propylen- und
Butylenglykol ausgewählt ist.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die gelierte Mischung nach vollständiger
oder fast vollständiger Gelierung in Stücke zerschnitten
wird.
8. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß durch Wahl der Konzentration des Alginatsalzes
im wäßrigen Brei im fertigen Produkt 0,3 bis
5,0 Gew.-% des Alginats vorhanden sind.
9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß als Calciumsalz das Calciumsulfat dient.
10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die flüssige Phase des Breis aus schwer
wasserlöslichem Calciumsalz mindestens 50 Gew.-% an Zucker oder
Alkohol enthält.
11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die flüssige Phase des Calciumsalz-
Breis einen ein- oder mehrwertigen Alkohol enthält, der
bei Raumtemperatur flüssig ist und kein Wasser enthält.
12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Produkt aus einem proteinhaltigen
Stoff hergestellt wird.
13. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vermischen der beiden Breimassen nach
30 Sekunden beendet wird.
14. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Breigemische vor dem Gelieren auf eine
laufende Transporteinrichtung bzw. ein Band aufgegossen
werden, so daß sie sich darauf verteilen und in Form
eines flachen Streifens gelieren.
15. Verfahren gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß aus mehreren Aufgabeeinrichtungen nacheinander
auf das gleiche Transportband die Breigemische
nacheinander aufgegossen werden, so daß jede Schicht vor
Aufgabe des nächstfolgenden Breigemisches geliert ist.
16. Verfahren gemäß Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Aufgabe des Breigemisches auf ein
Transportband in mehreren Schichten diese von unterschiedlicher
Zusammensetzung sind.
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