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Verfahren zur Herstellung von weichen, undurchlässigen Körpern, Folien
und Überzügen In dem Patent 934 498 ist ein Verfahren zur 1lerstellung weicher,
undurchläsisiger Körper, Folien und iYl)erziige beschrieben, das darin besteht,
claß eine Llisung von Natriumalginat in Körper von gewünschter Gestalt geformt wird
und die geformten Körper durch Eintauchen der umverfestigten Körper in eine Lösung,
die neben Calciumclilorid oder Alaun Glucose mit oder ohne einen Anteil an Invertzucker
enthält., auf einen gewünschten Festigkeitsgrad verfestigt werden.
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Es wurde nun gefunden., claß ähnliche Körper nicht nur bei Verwendung
von Natriumalginat, sondern auch bei Verwendung anderer löslicher Alginate, wie
z. B. Tri,-ithanol@ami-nalginat und Kaliumalginat, erhältlich sind. Außerdem, sind
nicht mir Calcittmcltlorid ()der Alaun, sondern auch andere Salze,' die unschädliche,
unlösliche Alginate durch Umsetzung mit den erwähnten löslichen Alginaten zu bilden
vermögen, geeignet. Weitenhin wurde gefunden, daB die Verwendung von Glucose in
der zum Unlöslichmachen verwendeten Lösung" hierin als Verfestigungsbad !bezeichnet,
nicht unrbedingt notwendig ist, isondern auch Maltale oder Glycerin oder auch ein
öl, wie z. B. Olivenöl, KokosnuBöl oder Fischöl, die m,it dem Wasser des Verfestigungsl>ades
emulgiert sind, verwendet werden können.
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Verschiedene lösliche Calciumsalze bilden beim Zugeben zu einem löslichen
Alginat beispielsweise unlösliche Calciumalginate. Die Natur dies Anions;, z. B.
Chlorid, Acetat, Sulfat od. dgl., ist verhältnismüßig unwichtig, da die Reaktion
hauptsächlich
von dem Kation" z. B. Calcium, Aluminium u. dgl.;
abhängt. In dieser Beziehung ist das erfindungsgemäß erhaltene Endprodukt aufs einem
unschädtlichen Alginat zusammengesetzt.
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Alis Beispiel von Salzen, die außer Calciumchlorid für die erfindungsgemäßen
Zwecke benutzt werden können, seien Calciumacetat, Calciumglycerophosphät und saure
Calciumphosphate erwähnt.
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Die Lösung des Natriumalginats wird mit Glucose, Leim, Gelatine, Agar-Agar,
einer Lösung von Rohrzucker und Wasser, im folgenden als Zuckersirup bezeichnet,
oder Pektin bereitet, oder mit einem geeigneten Cellulosealkyl-, insbesondere -metli,yläthe,r
von dem Typ, wie er in der britischen Patentschrift .169 391 beschrieben ist, darstellt.
Die Nlenge an Celluloseäther übersteigt im Endprodukt nicht den Betrag von o,1 0/0.
Bei der Herstellung von realistischen, künstlichen Kirschen werden gute Ergebnisse
bei Verwendung des erwähnten Zuckersirups und Glucose erzielt, jedoch können auch
andere Zucker, wie z. B. Maltose, Laktose, Fruchtzucker, Sorbose, Mannose und Honig,
verwendet werden.
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Bei der Verwendung von Rohrzucker und/oder Glucose kann die Stärke
der Alginatlösung, die der Einfachheit halber als Grundsubstanz bezeichnet wird,
in dem Bereich von 0,25 bis 150/0 der entgültigen Sirupösen Lösung oder sogar
darüber liegen, je nach Odem Grad des verwendeten Alginats. Es existiert ein Bereich
von etwa 5 oder mehr Graden von Natriumalginat, das kommerziell von den besten und
reinsten bis zu, den gewöhnlichen und ärmsten Graden erhältlich ist, und je besser
der Grad ist, desto niedriger ist der erforderliche Prozentgehalt. Bei der Bereitung
des Sirups zwecks Aufnahme dies Alginats ist es unwesentlich, ob nur Rohrzucker
oder nur Glucose oder welches Verhältnis von beiden verwendet wird. Gute Ergebnisse
indessen sind hei dem weiter unten angegebenen Beispiel erhältlich, beidem der Zucker
zwecks Verleihung von Süße den imitierten Früchten zugegeben worden ist.
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In einem anderen Beispiel einer Alainatlösung wird das Natripmalginat
in heißem Wasser, unterhalb des Siedepunktes, in etwa dem Verhältnis von i Pfund
Alginat zu 20 Pfund Wasser gelöst und noch in der Wärme werden 2 Pfund Cellulosemethyläther
oder i Pfund Gelatine oder i Pfund Agar-Agar zugegeben. Dieses Beispiel ist nicht
so gut wie das vorhergehende Beispiel zur Herstellung von eßbaren imitierten Kirschen.
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Bei oder Herstellung des VerfeLstigungsbades ist ein weiterer Bereich
des Verhältnisses, vonCalciumacetat oder eines anderen Salzes zu der Glucose lizw.
einer äquivalenten Substanz möglich. je stärker das zum Unlöslichmachen verwendete
Salz ist, desto rascher erfolgt das. Härten und das. Verfestigen der Körper aus
der Grundsubstanz. Beispielsweise können als untere Mengen i oder 2% und als obere
Mengen io% oder mehr Calciumacetat in dem Verfestigungsbad benutzt werden. Es wurde
gefunden, daß -durch die Verwendung von Calciumchlorid bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren kein freies Chlor oder freie Salzsäure, die in Iden eßbaren Produkten
verbleiben,, gebildet wird.
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Beispiel Grundsubstanz.: Ein Sirup wird hergestellt aus ioo Gewichtsteilen
Rohrzucker zu 2o Gewichtsteilen Glucose, und in diesem Sirup wird eine solche Menge
von lxxstgrädigem Natriumalginat gelöst, die etwa i bis 2 Gewichtsprozent der Endlösung
entspricht. Wenn es gewünscht wird, in dem Endprodukt einen sehr weichen, zähen
Kern zu bilden, können o,5 bis i % Invertzucker oder ein äquivalentes Material zugefügt
werden. Man kann der Grundsubstanz auch irgendwelche geeignete Färbe- oder Aromatisierungssubstanzen
zufügen.
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Verfestigungsbad: Eine 2o%i,gewäßrigeCalciumacetatlösung wird zu der
Glucose in einem solchen Verhältnis zugegeben, daß sich 21/z Gewichtsprozent Calciumacetat
in dem Gesamtbad ergeben.
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Die Grundsubstanz ist in den Zustand einer viskosen, sirupartigen
Masse, die hinreichend flüssig ist, daß sie als Kügelchen ,von erforderlicher Größe
in das Verfestigunggsbad eingetropft oder in Formen eingebracht werden kann, bevor
sie in das Bald gebracht wird.
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Bei der Herstellung von imitierten Kirschen beispielsweise kann die
Grundsubstanz aus einer geeigneten Tropfvorrichtung, z. B. einem Tiegel, der eine
Mehrzahl von Ausgüssen von entsprechendem Durchmesser, z. B. von 6,4 oder 9,5 mm,
aufweist, zugeführt werden. Dabei wird jeder Ausguß durch einen Zugkolben reguliert,
woduirch die Grundsubstanz alis Einzeltropfen von vorbestimmtem Gewicht in das Verfestigungsibad
eingetropft merden kann. Es bildet sich sofort eine Haut auf den Tropfen, und sie
können innerhalb i Minute aus i dem Bad entfernt werden, wenn die imitierten Kirschen
einen klebrigen Körper in einer sehr dünnen Hauet enthalten sollen. Für festere
Körper, die eine dickere und etwas zähere Haut aufweisen sollen, und nach innen
in einen mehr geleeartigen Körper, der nur einen kleinen klebrigen Kern aufweist,
übergehen sollen, ist für das Eintauchen eine längere Zeitspanne als i Minute, bis
zu 3 oder 4 Minuten, zulässig. Wenn die Eintauchzeit erhöht wird, kann oder ganze
Körper gewünschtenfalls in den halbfesten Zustand eines sehr steifen Gelees gebracht
werden. Da der Zeitfaktor von der genauen Zusammensetzung der Grundsubstanz abhängt
(diese hinwiederum ist abhängig von dem Grad und dem Prozentgehalt des Natriumalginats)
und auch durch die Stärke des Verfestigungsbades bestimmt ist, wird der Verfestigungsgrad
der Produkte am besten empirisch durch Bestimmung der Zeit und Prüfung an einer
vorläufigen Versuchscharge, bevor man die Hauptcharge einsetzt, bestimmt.
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Andere Gestalten und Formen als kugelförmige, die durch ein unmittelbares
Eintropfen erteilt werden können, kann man durch Gießen erzielen. Beispielsweise
kann die Grundsubstanz in vertieften, trogförmigen oder flachen Formen eingefüllt
und.
die letzteren rasch umgedreht werden, um die gegossenen 1, orinkörper aus der Grundsulbstanz,
losgelöst voit den Formen, in dem Verfestigungsba:d niederzuschlagen. Die unmittelbare
Bindung der Haut verhindert, (lau die Formkörper sich wesentlich ausbreiten, so
<aß die vorgeformte Form im wesentlichen erhalten bleibt.
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In besonders realistischer Nachahmung von verscluiücIetieti 1ieeretiart-eti
können kleine Körner oder andere eßbare Teilchen entweder an dem Äußeren der Haut
mir mittels irgendwelcher geeigneter Maßnahmen nach der Verfestigung angebracht
«erden oder auch sowohl an der Haut als in dem eingesclihssenen Körper, indem man
die Körner od. dgl. der Grtitidstilrstanz einverleibt.
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Bei der Herstellung von Folien oder Überzügen werden Pfannen oder
andere für die Schichten oder Membranen der Grundsnbstanz geeignete Träger gefüllt
oder mit den betreffenden Materialien überzogen und dann in ,das Verfestigungsbad
cingetaticht. Die Eintauchzeit kann derart eingestellt werden. daß sich ein im wesentlichen
gleicher Grad von Härtung oder Verfestigung durch die Stärke der Folie oder des
Überzugs ergibt. Diese werden nach der Entfernung au:si dem Bad von den Pfatitien
oder anickren Tr'igern abgestreift. Der Träger kann ein Gewebe sein oder eine andere
biegsame Grundlage und wird zuerst in die Grurudsubstanz und dann in das Verfestigungsbad
eingetaucht.
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Die vorliegende Erfindung schließt die nach dem lrescliriel>encn Verfahren
erhaltenen Urzeugtiisse ein.