DE1059624B - Verfahren zur Herstellung von in einer Traegersubstanz dispergierten Arzneien in dosierter Form - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von in einer Traegersubstanz dispergierten Arzneien in dosierter FormInfo
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Description
DEUTSCHES
Es ist bekannt, Arzneimittel in der Weise herzustellen, daß eine gerinnungsfähige Lösung oder Dispersion
in ein Gerinnungsmittel eingerührt wird. Bei diesem bekannten Verfahren lassen sich durch das
Einrühren keine größeren Perlen herstellen, und es besitzt fernerhin den Nachteil, daß das erzeugte Granulat
ungleichmäßig und von verschiedener Körnergröße ist, so daß erst eine Siebbehandlung ein brauchbares
Produkt erzeugen kann. Es ist fernerhin eine Herstellung von Arzneimitteln nach dem Tropfverfahren
bekannt, bei der die Arznei mit einer gelatinierenden Trägersubstanz in gekühltes Benzin eingetropft
wird. Dieses bekannte Verfahren hatte einmal den Nachteil, daß mit ihm nur wasserlösliche Arzneistoffe
verarbeitet werden konnten, und außerdem ließen sich hierbei nur kugelähnliche Gebilde erzeugen,
da das Gel im Augenblick des Aufpralls auf die Badoberfläche gerinnt, also zu einem Zeitpunkt, zu dem
sich noch keine gleichmäßige Kugelform ausgebildet hat.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von in einer Trägersubstanz gelösten oder
dispergierten Arzneimitteln in dosierter Form nach dem Tropfverfahren und besteht im wesentlichen
darin, daß eine die kolloidale Lösung eines Quellstoffes mit dem gelösten oder emulgierten Arzneimittel
bei erhöhter Temperatur in ein Fällbad eingetropft wird, welches eine verhältnismäßig große Ausdehnung
in senkrechter Richtung besitzt, wobei die Temperatur im oberen Teil des Fällbades etwa der Temperatur
der eingetropften Lösung entspricht, während sie nach unten langsam so weit abnimmt, daß die kugelförmigen
Tropfen erstarren.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also ein Fällbad verwendet, dessen Temperatur von oben
nach unten abnimmt. Hierbei können gleichmäßige Rundkugeln erhalten werden, da eine Verfestigung
der einsinkenden Tropfen erst in den kälteren tieferen Zonen des Bades eintritt, nachdem sich im wärmeren
Teil, in welchem die Perlen noch verformbar sind, durch einen von allen Seiten gleichen Druck eine
ebenmäßig runde Form ausbilden konnte. Außerdem werden bei der Erfindung durch die Verfestigung im
unteren Teil des Fällbades wesentlich kompaktere Kugeln erhalten.
Nach dem Verfahren der Erfindung kann beispielsweise eine wäßrige Lösung eines quellenden Kolloids
bereitet werden, etwa von Gelatine, Agar-Agar, Gummi acacia, Pektin, Stärke, Tragant, Kasein und
von Zerspaltungsprodukten oder von Mischungen dieser Stoffe. Die Dosierung kann dabei so abgemessen
werden, daß man eine kolloidale Lösung erhält, die bei erhöhter Temperatur flüssig, aber bei normaler
Temperatur fest bleibt. Dieser kolloidalen Lösung,
Verfahren zur Herstellung
von in einer Trägersubstanz dispergierten Arzneien in dosierter Form
von in einer Trägersubstanz dispergierten Arzneien in dosierter Form
Anmelder:
Dr. Knut Jacobus Sundman, Helsinki
Dr. Knut Jacobus Sundman, Helsinki
Vertreter: Dipl.-Ing. K.-A. Brose, Patentanwalt,
Pullach bei München, Wiener Str. 1/2
Pullach bei München, Wiener Str. 1/2
Beanspruchte Priorität:
Finnland vom 11. November 1954
Finnland vom 11. November 1954
Dr. Knut Jacobus Sundman1 Helsinki,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
beispielsweise einer Gelatinelösung, kann man auch ein Weichmachungsmittel beimischen, wie Glykose, Sorbit,
Äthylenglykol, Honig, Sirup, in danach bemessener Menge, daß das endgültige Produkt die gewünschte
Härte erhält. Dann wird die Lösung mit einer geeigneten Menge der betreffenden Arznei oder
Arzneien versetzt.
Ist die Arznei wasserlöslich, wird sie entweder direkt in der Kolloidlösung oder in einem mit dieser
mischbaren Lösungsmittel, z. B. Wasser, gelöst. Liegt die Arznei in der Form eines in Wasser unlöslichen
Öls vor, wird sie in der Kolloidlösung unter kräftigem Umrühren zu einer stabilen Emulsion oder kolloidalen
Lösung dispergiert, wobei Emulgiermittel zur Anwendung kommen können, wie Lecithin, Tween. Man
kann auch je nach Wunsch die Arznei mit einem öl mischen und danach die Mischung dispergieren. Wenn
die zu behandelnde Arznei fest und in Wasser nicht löslich ist, kann sie in einem geeigneten Öl gelöst werden,
wonach die Lösung in der Kolloidlösung dispergiert wird, oder die Dispersion kann auch direkt in
fester, aber genügend fein verteilter Form erfolgen; das letztere Verfahren kommt besonders bei festen
und völlig unlöslichen Arzneien in Betracht.
Die Lösung kann ferner mit einem oder einigen konservierenden Mitteln, wie Nipagin, oder mit geschmackverbessernden
Korrigentien, wie Pfefferminzoder Zitronenöl, versetzt oder in gewünschter Weise
gefärbt werden. Um klare Perlen zu erhalten, kann der Brechungsexponent für die beiden Phasen auf ungefähr
denselben Wert justiert werden, was unter
909 557/392
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von in einer Trägersubstanz gelösten oder dispergierten Arzneimitteln
in dosierter Form nach dem Tropfverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß eine kolloidale
wäßrige Lösung eines Quellstoffes mit dem gelösten oder dispergierten oder emulgierten
Arzneimittel bei erhöhter Temperatur in ein Fällbad eingetropft wird, welches eine verhältnismäßig
große Ausdehnung in senkrechter Richtung besitzt, wobei die Temperatur im oberen Teil des
Fällbades etwa der Temperatur der eingetropften Lösung entspricht, während sie nach unten langsam
so weit abnimmt, daß die kugelförmigen Tropfen erstarren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Emulsion der wäßrig-kolloidalen
Lösung des Quellstoffes mit einem in öl .gelösten wasserunlöslichen Arzneimittel verwendet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Quellstoff Gelatine, Agar-Agar.
Gummi acacia, Pektin, Stärke, Tragant, Kasein oder ein ähnlicher Stoff benutzt wird oder aber
Spaltprodukte oder Mischungen dieser Stoffe.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Badflüssigkeit
Paraffinöl, ein anderes Mineral-, pflanzliches oder tierisches Öl oder ein mit Wasser nicht
vermischbares organisches Lösungsmittel benutzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Arznei in -einer Wasserlösung
von einem Cellulosederivat, beispielsweise Carboxymethylcellulose, gelöst oder dispergiert
wird und diese Lösung danach in eine wäßrige Lösung einer Säure oder eines organischen
Lösungsmittels getropft wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4. dadurch gekennzeichnet, daß die hergestellten
Perlen mit Benzin oder einem anderen geeigneten Lösungsmittel gewaschen und danach getrocknet
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Perlen vor dem Trocknen unvollständig
gewaschen werden und daß <iie Badflüssigkeit nach dem Trocknen vollständig entfernt
wird.
Applications Claiming Priority (1)
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Publication Number | Publication Date |
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DE1059624B true DE1059624B (de) | 1959-06-18 |
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Country Status (2)
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DE (1) | DE1059624B (de) |
GB (1) | GB795977A (de) |
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Also Published As
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