DE69221900T2

DE69221900T2 - Verfahren zur herstellung eines biotechnologischen produktes zur senkung des blutcholesteringehalt

Info

Publication number: DE69221900T2
Application number: DE69221900T
Authority: DE
Inventors: Hannu Karu
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1991-05-01
Filing date: 1992-06-09
Publication date: 1998-04-09
Anticipated expiration: 2012-06-10
Also published as: AU1975292A; DE69221900D1; US5130147A; EP0644726A1; EP0644726B1; WO1993025093A1; DK0644726T3

Description

Der Gegenstand der Erfindung ist das Verfahren zur Herstellung eines den Cholesterinspiegel des Bluts herabsetzenden biotechnologischen Produkts aus Lebensmittelfleisch.
Der erhöhte Cholesterinspiegel des Bluts fördert bekanntlich die Verkalkung der Blutadern und dadurch die Zahl der Blutader- und inneren Krankheiten. Der Cholesterinspiegel des Bluts wird von cholesterinhaltigen Lebensmitteln schädlich erhöht, vor allem von gesättigten Fettsäuren und diese enthaltenden Lebensmitteln, wie fettiges Rindfleisch, Schweinefleisch, Schweinespeck, Schaffett, Hühnerei usw. Es ist versucht worden, das Problem zu lösen, indem der Verbrauch von wenig cholesterinhaltigen Lebensmitteln vergrößert worden ist, d.h. es sollten Lebensmittel mit ungesättigten Fettsäuren anstatt gesättigten Fettsäuren verwendet werden. Hierdurch wurde jedoch das Problem des Verbrauchs der gesättigten und den Cholesterinspiegel des Bluts erhöhenden Fette nicht zufriedenstellend gelöst.
Der Zweck dieser Erfindung ist, die obenerwähnten Mißstände zu beseitigen. Der Zweck dieser Erfindung ist in erster Linie, ein Verfahren zur Herstellung eines biotechnologischen Produkts vorzustellen, mit dessen Hilfe die den Cholesterinspiegel erhöhenden Eigenschaften der gesättigten Fettsäuren enthaltenden Lebensmittel verrnindert werden können. Die Erfindung zielt vor allem darauf, ein Verfahren zur Herstellung eines biotechnologischen Produkts - Lebensmittel oder eines seiner Kornponenten - aus Lebensmittelfleisch zur Senkung des Blutcholesterinspiegels vorzustellen, so daß das eventuelle Cholesterin im Lebensmittelfleisch keine Steigerung des Cholesterinspiegels im Blut verursacht, sondern sich vom Organismus abscheidet, ohne den Cholesterinspiegel zu erhöhen. Der Zweck der Erfindung ist weiterhin, ein Verfahren zur Herstellung eines betreffenden Produkts vorzubringen, das sogar den Cholesterinspiegel des Bluts herabsetzt, wenn es als Lebensmittel benutzt wird.
Betreffend der kennzeichnenden Punkte der Erfindung wird auf die Patentansprüche hingewiesen.
Unter dem Lebensmittelfleisch wird in dieser Beschreibung Tierprotein (z.B. Fleisch von Säugetier, Vogel, Reptil bzw. Fisch oder Eiern) oder Früchte mit oder ohne Eiweiß (z.B. Samen, Soja oder sog. Fruchtfleisch) verstanden. Insbesondere betrifft die Erfindung die Benutzung des Fleisches tierischen Ursprungs zur Herstellung eines biotechnologischen Produkts - verwendet als Lebensmittel oder dessen Komponente - das entsprechende Produkt und die entsprechende Methode zur Herabsetzung des Cholesterinspiegels.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Mischung angefertigt, die 40-80 Gewichtsprozent Lebensmittelfleisch, 3-10 Gewichtsprozent Fettsäuren der Gruppen Omega-3, Omega-6 und/oder Omega-9, 8-20 Gewichtsprozent bakteriostatisches Wasser, 3-8 Gewichtsprozent Stärke und eventuell 3-8 Gewichtsprozent andere zulässige Zusatzstoffe enthält, und die durch eine schneidende und/oder mahlende Behandlung in einer Temperatur unter 27 ºC innerhalb von 5-8 Minuten zum Kolloid homogenisiert wird, der die Partikelgröße zwischen 1-100 mµ (mµ = Millimikron; 1 mµ = 10-9 cm) beträgt. Nach der Behandlung bildet biotechnologische Produkt gleichzeitig eine rheologische Masse und dessen pH-Wert beträgt 5,6-6,5.
Die Erfmdung basiert auf die in den durchgeführten Forschungen festgestellte Tatsache, daß die Fettsäuren der Gruppen Omega-3, Omega-6 und/oder Omega-9 bei Homogenisierung zur Reaktion mit dem Cholesterin des Lebensmittelfleisches gebracht werden können, während eine rheologische Masse gebildet wird. Die Homogenisierung erfolgt, indem die Mischung der fraglichen Fettsäuren und des Lebensmittelfleisches schneidend, mahlend oder irgendwie anders behandelt wird, so daß die Mischung ein Kolloid bildet. Unter Kolloid wird in dieser Patentbeschreibung eine Masse mit einer Partikelgröße von 1-100 mµ (mµ = Millimikron; 1 = 10-9 cm) verstanden. Ein solches Kolloid aus Lebensmittelfleisch- partikeln und den fraglichen Fettsäuren bildet gleichzeitig eine rheologische Masse, d.h. ihre Teilstoffe können voneinander nicht getrennt werden. In der rheologischen Masse sind die Cholesterirunoleküle und fraglichen Fettsäuren miteinander verbunden.
Zu den Fettsäuren der Omega-3-Gruppe gehören die ungesättigten Fettsäuren, in denen das dritte Kohleatom, gezählt von der CH3-Gruppe, das erste ungesättigte Kohleatom ist. Solche Fettsäuren der Omega-3-Gruppe sind u.a. Linolensäure, Eicosapentaensäure und Docosaheaxaensäure.
Zu den Fettsäuren der Omega-6-Gruppe gehören die ungesättigten Fettsäuren, in denen das sechste Kohleatom, gezählt von der CH3- Gruppe, ungesättigt ist. Solche Fettsäuren der Omega-6-Gruppe sind u.a. Linolsäure und Arachidonsäure.
Zu den Fettsäuren der Gruppe Omega-9 gehören die ungesättigten Fettsäuren, in denen das neunte Kohleatom, gezählt von der CH3 -Gruppe, ungesättigt ist. Eine solche Fettsäure der Omega-9-Gruppe ist u.a. Eikosatriensäure.
Hinsichtlich der in Frage stehenden Erfmdung sind die gunstigsten Fettsäuren der Omega-3-, Omega-6- und Omega-9-Gruppen die Fettsäuren der Gruppe Omega-3, die besonders wirksam schädliches Cholesterin entfernen können. Auch die Fettsäuren der Gruppe Omega-6 entfernen es, aber ihre Neigung, sich mit Cholesterin zu verbinden, ist geringer als die der Fettsäuren der Omega-3-Gruppe. Die Fettsäuren der Omega-6-Gruppe, z.B. Arachidonsäure, bilden unter Einwirkung von Enzymen andere günstige Verbindungen, wie z.B. Prostaglandin. Die Fettsäuren der Omega-9-Gruppe verbinden sich ebenfalls mit Cholesterin und entfernen es, aber das Sichverbinden ist geringer als bei den Fettsäuren der Gruppen Omega-3 und Omega-6.
Ein besonders günstiger Rohstof für das erfindungsgemäße Verfahren ist im Fischfleisch enthaltenes Fischöl, das sehr viel Fettsäuren der Gruppe Omega-3, besonders Eicosapentaensäure, beinhaltet. So ein günstiger Rohstoff ist vor allem das Fischfleisch von Lachs und Lachsfischen.
Die Homogenisierung der Rohstoffmischung zum Kolloid kann mittels jeden an sich bekannten Verfanrens, z.B. schneidend, mahlend usw., wie es in der Lebensmittelindustrie allgemein bekannt ist, verwirklicht werden. Die Homogenisierung wird in diesem Zusammenhang nicht genauer beschrieben.
Der Anteil der bei der Homogenisierung vorhandenen Fettsäuren der Gruppen Omega-3, Omega-6 und/oder Omega-9, günstiger der Gruppen Omega-6 und/oder Omega-3 und am besten der Gruppe Omega-3, beträgt geeignetenfalls 3-10, bestenfalls aber 4-6 Gewichtsprozent von der Gesamtmenge des reagierenden Rohstoffs, wobei das Lebensmittelfleisch mit Wassergehalt in seinem normalen Zustand gewogen ist, z.B. normales Schlachtfleisch, geschnittener Fisch oder Fruchtfleisch als solches.
Die Homogenisierung wird gtinstigenfalls in einer Temperatur unter 27 ºC, bestenfalls in Temperaturen 17-25 ºC, durchgeflihrt, um eine nicht gewnnschte Oxydation zu vermeiden.
Die Homogenisierungsdauer beträgt 5-8 min.
Nach der Homogenisierung beträgt der pH-Wert des Lebensmittelprodukts günstigenfalls 5.6-6,5; bei Bedarf können zugelassene Zusatzstoffe verwendet werden, um den pH- Wert auf ein gewünschtes Niveau zu bringen.
Das zu homogenisierende Produkt enthält günstigenfalls 40-80, bestenfalls 50-70 Gewichtsprozent Lebensmittelfleisch. Es kann auch andere Stoffe enthalten, wie Stärke, z.B. 3-8, bestenfalls 4-6 Gewichtsprozent und nach Wunsch auch zulässige Zusatzstoffe, z.B. 3-8, bestenfalls 4-6 Gewichtsprozent. Weiterhin kann das zu homogenisierende Produkt beigemischtes Wasser enthalten, z.B. 8-9, bestenfalls 10-20 Gewichtsprozent. Günstiges Wasser ist bakteriostatisch.
Das zu verwendende Lebensmittelfleisch und die anderen Rohstoffe sind günstigenfalls wesentlich frei von beigemengten gesättigten Fettsäuren, Cholesterin, sowie von Zucker und/oder Laktose und ihren Derivaten.
Das erfmdungsgemäß herzustellende biotechnologische Produkt kann als solches ein fertiges Lebensmittel sein, z.B. Pasta, Soße und ähnliche homogene Lebensmittel. Das biotechnologische Produkt kann als Zwischenprodukt und/oder als beizumischende Komponente bei Herstellung von Lebensmitteln verwendet werden (z.B. Fleisch- und Fischpasta, Fertiggerichte aus Fleisch und Fisch, Fleisch- und Fischkoteletts, Fleisch- und Fischwtlrste usw.), d.h. im allgemeinen zur Herstellung beliebiger Lebensmittelveredlungsprodukte als Hauptstoff oder zusätzlicher Stoff. Bei Herstellung können jede an sich bekannten Herstellungsmethoden verwendet werden, wie z.B. Mischen, Garen usw. Das erfindungsgemäße, biotechnologische Produkt kann außerdem z.B. pulverförmig für Lagerung und Transport getrocknet und später dann in ein gewünschtes Lebensmittel bzw. in einen Lebensmittekohstoff beigemischt werden.
Das erfmdungsgemäß hergestellte biotechnologische Produkt ist weiterhin als Transmitter der Arzneimittel bei ihrer Dosierung für sowohl Menschen als Tiere geeignet. Das fragliche Produkt kann außerdem als Zusatzstoff oder Hauptkomponente zur Herstellung von Nahrungsmitteln und entsprechendem Futter für Haustiere und Tiere im allgemeinen verwendet werden.
Cholesterin ist fettähnliches Steroid, das in tierischen Geweben enthalten ist. Cholesterin ist ein wichtiger Bestandteil von Nervengeweben und Zellhaut. Die Geschlechtsdrüsen und die Adrenalin ausscheidenden Drüsen benutzen Cholesterin zur Erzeugung von Hormonen. Cholesterin wird weiterhin von der Leber in Gallensäure für die Verdauung verwandelt; gleichzeitig kann die Leber Cholesterin jedoch bei Übermengen in den Kreislaufleiten. Das hat eine schädliche Einwirkung, da das Risiko von Blutader- und/oder Herzkrankheiten zunimmt.
Das erfindungsgemäß hergestellte biotechnologische Produkt oder ein von ihm veredeltes Produkt enthält möglichst wenig schädliches Cholesterin und ist dadurch für den Organismus gesund. Darüberhinaus ist das in dem als Lebensmittel benutzten biotechnologischen Produkt eventuell vorhandenes Cholesterin hauptsächlich mit ungesättigten Fettsäuren, vor allem der Gruppe Omega-3, verbunden, und wird demzufolge durch den natürlichen Weg entfernt. Das erfindungsgemäße biotechnologische als Lebensmittel verwendete Produkt bestrebt auch Cholesterin mit ungesättigten Fettsäuren (vor allem der Gruppe Omega-3) zu verbinden, wenn es mit Cholesterin, das zusammen mit anderen Lebensmitteln in den Verdauungsorganismus gelangt ist, in Berührung kommt. Danach wird Cholesterin aus dem Organismus durch den natürlichen Weg entfernt. Neben diesen Vorteilen setzt das erfindungsgemaß hergestellte und als Lebensmittel benutzte biotechnologische Produkt den Cholesterinspiegel herab. Das erfindungsgemäße als Lebensmittel benutzte biotechnologische Produkt hat dernnach vielseitige Einwirkungen auf den Cholesterinspiegel und setzt diesen herab.
Das erfindungsgemäß produzierte und als Lebensmittel benutzte biotechnologische Produkt vermindert wahrscheinlich auch den Triglyzeringehalt des Körpers, welche den Cholesterinspiegel des Bluts erhöht und schadliches Cholesterin im Körper vermehrt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann industriell in großem Umfang für sehr vielseitige Lebensmittelproduktion angewandt werden. Die Lebensmittelprodukte, die nach dieser Erfindung produziert worden sind, können weiterhin überall in der Welt benutzt werden, d.h. das Verfahren eignet sich für die Produktion von sehr unterschiedlichen Lebensmitteln. In die Praxis umgesetzt verleiht die Erfindung für jeden die Möglichkeit, den Cholesterinspiegel seines eigenen Bluts herabzusetzen und seinen Gesundheitszustand hierdurch zu verbessern.
Im Folgenden wird die Erfindung detailliert mit Hilfe von Beispielen beschrieben, die nur zur Veranschaulichung der Erfindung und ihrer Vorteile hinsichtlich der bekannten Technik dienen, ohne die Erfindung irgendwie einzuschränken.

BEISPIELE

In einer Untersuchung wurden biotechnologische Produkte hergestellt, wobei als Lebensmittelfleisch Felchen (Renke), Hecht, Sardelle, Thunfisch, Lammzunge und Sojabohnen benutzt wurden. Dem Lebensmittelfleisch wurden Fettsäuren der Gruppen Omega-3, Omega-6 und/oder Omega-9 beigemengt und die Mischung in eine rheologische Masse durch Homogenisierung zum Kolloid mit schneidender Behandlung gernacht. Die Zusammensetzungen der enthaltenen Massen, Energiewerte, Proteingehalte, gesamte Fettgehalte, Gehalt an Omega- Fettsäuren und an Kohlenhydrat sowie Wassermengen sind in der folgenden Tabelle dargestellt (Gewicht/g). Tabelle 1
Die Beispiele dienen für die Veranschaulichung der Erfindung ohne sie irgendwie einzuschränken.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung eines den Cholesterinspiegel des Bluts herabsetzenden biotechnologischen Produkts aus Lebensmittelfleisch, unter dem eiweißhaltiges Fleisch tierischen Ursprungs verstanden wird, wie z.B. Fleisch von Säugetier, Vogel, Reptil bzw. Fisch und Eiern oder Früchte mit oder ohne Eiweiß, wie z.B. Samen, Soja oder sog. Fruchtfleisch, dadurch geken n - zeichnet, daß in dem eine Mischung, die 40-80 Gewichtsprozent Lebensmittelfleisch, 3-10 Gewichtsprozent Fettsäuren der Gruppen Omega-3, Omega-6 und/oder Omega-9, 8-20 Gewichtsprozent bakteriostatisches Wasser, 3-8 Gewichtsprozent Stärke und eventuell 3-8 Gewichtsprozent andere zulässige Zusatzstoffe enthält, und die durch eine schneidende und/oder mahlende Behandlung in einer Temperatur unter 27 ºC innerhalb 5-8 Minuten zum Kolloid homogenisiert wird, das die Partikelgrösse 1 - 100 mµ (mµ = Millimikron; 1 mµ = 10-9 cm) beträgt, so daß das biotechnologische Produkt gleichzeitig eine rheologische Masse bildet und dessen pH- Wert beträgt 5,6-6,5.

2. Verfahren gemäß dem Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zu homogenisierende Produkt Fettsäuren der Gruppen Omega-3, Omega-6 und/oder Omega-9 4-6 Gewichtsprozent enthält.

3. Verfahren gemäß dem Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Homogenisierung in einer Temperatur 17-25 ºC erfolgt.

4. Verfahren gemäß einem der Patentansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß das zu homogenisierende Produkt 50-70 Gewichtsprozent Lebensmittelfleisch enthält.

5. Verfahren gemäß einem der Patentansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß das zu homogenisierende Produkt 4-6 Gewichtsprozent Stärke und möglicherweise 4-6 Gewichtsprozent andere zulässige Zusatzstoffe enthält.

6. Verfahren gemäß einem der Patentansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß das zu homogenisierende Produkt bakteriostatisches Wasser 10-20 Gewichtsprozent enthält.

7. Verfahren gemäß einem der Patentansprüche 1-6, dadurch gekennzeichne t, daß das zu homogenisierende Produkt im wesentlichen keine beigemischten gesättigten Fettsäuren, kein Cholesterin, Zucker und/oder keine Laktose und ihre Derivate enthält.

Verfahren zur Herstellung eines den Cholesterinspiegel des Bluts herabsetzenden biotechnologischen Produkts aus Lebensmitteffleisch, wobei Lebensmittelfleisch zur Reagierung mit den Fettsäuren der Gruppen Omega-3, Omega-6 und/oder 9 gebracht wird, indem ihre Mischung zum Kolloid homogenisiert wird.