DE3010122C2

DE3010122C2 - Auflage für eine liegende oder sitzende Person

Info

Publication number: DE3010122C2
Application number: DE3010122A
Authority: DE
Inventors: Peter 8506 Langenzenn Forster
Original assignee: Individual
Current assignee: FORSTER, PETER, 8506 LANGENZENN, DE
Priority date: 1980-03-15
Filing date: 1980-03-15
Publication date: 1985-05-15
Also published as: EP0036158B1; US4383342A; ATE3363T1; DE3010122A1; EP0036158A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Auflage für eine liegende oder eine sitzende Person, bestehend aus einem Formkörper aus dauereiastischer.i We-kstoff, der auf seiner Auflageseite für den Körper mit Rippen oder Noppen versehen ist, die im Gesäßbereich schräg in Richtung auf das Beinbereich zeigen, im Lendenwirbelbereich etwa senkrecht zur Längsachse der Auflage verlaufen und im Rückenbereich auf den Kopf zeigen.

Es sind Auflagen für liegende oder sitzende Personen bekannt, die aus einem Formkörper aus dauerelastischem Werkstoff bestehen, als Matratzen dienen und lediglich Liegeflächen bilden, ohne die Bandscheiben zu entlasten. Beschwerden durch verformte oder verschobene Bandscheiben, die auf das Nervengewebe drücken, sind eine häufige Lirsache für Rückenbeschwerden. Sie treten vor allem bei älteren Personen auf, bei denen das Bandscheibengewebe durch die täglichen Belastungen seinen Flüssigkeitsgehalt und damit seine Widerstandskraft verloren hat. Die hohen Drücke, die auf der Wirbelsäule lasten, werden in der Regel nicht einmal beim Liegen aufgehoben, da die meisten Personen mit Bandscheibenschäden keine geeignete Liegeunterlage verwenden.

Es ist bekannt, daß die Bandscheiben bei Entlastung, nämlich durch Auseinanderziehen der Wirbelsäule, in der Lage sind, wieder Flüssigkeit aufzunehmen. Deshalb sind bereits Streck- und Zugvorrichtungen zur Entlastung der Wirbelsäule vorgeschlagen worden (DFAS 20 15 440 und 26 46 306). Die bekannten Streck- und Zugvorrichtungen sind jedoch sehr aufwendig und machen es erforderlich, daß die Person angegurtet unter Einwirkung hoher Zugkräfte liegt oder ihre Lage genau einhält. Deshalb fühlt sich eine auf den bekannten Auflagen gelagerte und gestreckte Person unbequem,

In der FR-PS 21 31 448 ist eine Auflage beschrieben, bei der die Noppen nicht einheitlich ausgerichtet sind, sondern eine willkürliche, rein zufällige Lage einnehmen. Eine Entlastung der Wirbelsäule des Benutzers ist durch diese Ausbildung nicht gegeben.

Ferner ist in der US-PS 19 04 039 eine Auflage der eingangs genannten Art beschrieben, bei der die Noppen bzw. Rippen schräg zur Längsachse der Auflage gesteift sind. Auf Grund der gekrümmten Unterlage zeigen die Rippen dabei bei einer aufliegenden Person in Richtung auf den Beinbereich bzw. auf den Kopf. Da jedoch die Unterlage im Gesäßbereich dann erfie entgegengesetzte Krümmung ebenso wie im Schulterbereich aufweist, zeigen dort die Rippen genau in die entgegengesetzte Richtung und heben dadurch die sich im Lendenwirbelbereich ergebende Extensionskraft zumindest teilweise wieder auf. Auch bei einer solchen Auflage ist

ι i die Entlastung der Wirbelsäule daher nur mangelhaft, da auf diese praktisch kein Zug ausgeübt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Auflage der eingangs genannten Art zu schaffin, die bei einfachem und billigem Aufbau eine bequeme Lagerung zur Entlastung der Bandscheiben durch eine ausreichend hohe Extensionskraft über längere Zeit, z. B. während der Nachtruhezeit, ermöglicht

Diese Aufgabe ist dadurch gelöst daß der Verlauf der schrägen Richtung der Rippen oder Noppen über den gesamten Beinbereich und den gesamten Rückenbereich jeweils in der angegebenen Richtung beibehalten wird. Durch die K.ppen oder Noppen wird der aufliegende Körperbereich der Person, insbesondere die Wirbelsäule, in Längsrichtung gestreckt und entlastet Die Herstellung der Auflage ist dabei einfach möglich, da sie aus einem Stück mit Hilfe einer Form angefertigt werden kann. Die schräg stehenden und unterschiedlich gerichteten Rippen oder Noppen bewirken eine gleichmäßige Kraftübertragung auf die Auflagepartien des Körpers. Jeder Auflagepunkt ist elastisch beweglich und bewirkt somit eine Kraftübertragung auf den Körper, die von der Größe der Auflagekraft und dem Rippen- oder Noppenwinkel abhängig ist Der Rippen- oder Noppenbereich, der dem Lendenwirbelb.. Hch zugeordnet ist, kann dabei etwas erhöht sein. Wenn sich eine Person auf die Auflage legt oder auf ihr liegend seitliche Rollbewegungen ausführt, wie das z. B. bei Rückengymnastik oder auch während des Schlafens der Fall sein kann, dann richten sich die Rippen oder Noppen bei Entlastung in ihren steileren Ausgangswinkel auf. Bei Belastung beginnen sie wieder eine Kraft in der gewünschten Längsrichtung auszuüben. Aufgrund des Auflegens auf die Auflage oder aufgrund von willkürlichen oder unwillkürlichen Bewegungen entsteht somit eine Zugkraft, insbesondere auf die W -helsäule. Die Kraft wird von den Rippen oder Noppen auf die Haut und über das Bindegewebe auf die Muskulatur und die Wirbel übertragen. Es kommt zu einer Bindegewebsverschiebung. Dadurch entsteht zusätzlich eine leichte Bindegewebsmassage.

Eine weitere Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß bei Ausbildung als Rückenlehne eines Sitzes lediglich der Rückenbereich der Auflage verwendet wird. Diese Ausführung eignet sich besonders als Autositz.

Die Rippen oder Noppen wirken bei dieser Ausbildung als Stütze, so daß das Gewicht des Oberkörpers nicht auf das Gesäß, sondern gleichmäßig über den Rücken auf den Sitz übertragen wird. Bei Verwendung dieser Ausbildung als Autositz kann es beim Abstützen gegen das Lenkrad zu einer Erhöhung der Druckkraft gegen die Lehne und somit über die Rippen oder Noppen zu einer weiteren Entlastung der Wirbelsäule kommen. Je weiter die Rückenlehne in die Liegeposition gebracht

wird, um so mehr wird die Wirbelsäule gestreckt.

Gemäß weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Auflage als auswechselbarer Einsatz im Hauptliegenbereich einer Bettmatratze ausgebildet sein.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand einer in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert Es zeigen

F i g. 1 und 2 Ausschnitt zv/eiei Auflagen,

F i g. 3 eine Seitenansicht einer Auflage nach den F i g. 1 oder 2,

F i g. 4 eine Seitenansicht einer Auflage gemäß F i g. 1 oder 2 mit einer daraufliegenden Person.

F i g. 5 eine Bettmatratze mit einer Auflage und

F i g. 6 und 7 eine Ausbildung einer Auflage als Rükkenlehne eines Sitzes.

In der F i g. 1 ist ein Formkörper 1 aus dauerelastischem Schaumstoff, beispielsweise Schaumgummi, dargestellt, der mit Rippen 2 versehen ist, die in der Seitenansicht teilweise schräg zur Längsachse 3 der Auflage liegen.

Aus der F i g. 2 geht hervor, daß bei dieser Ausführung ein Formkörper 4 vorgesehen ist, der mit einer Vielzahl von Noppen 5 versehen ist Die Noppen 5 bilden Noppenreihen. Jede Noppenreihe bildet in der Seitenansicht mit der Längsachse 6 einen Winkel. Dieser Winkel ist bei einem Teil der Noppenreihen ungleich 90°, so daß also ein Teil der Noppenreihen schräg zur Längsachse 6 liegt

In der F i g. 3 sind die Rippen 2 oder Noppen 5 voll ausgezogen in der unbelasteten Ausgangsposition dargestellt Die aufgrund des Körpergewichtes sich ergebende Lage der Rippen 2 oder Noppen 5 ist gestrichelt gezeichnet Das Körpergewicht wirkt dabei in Richtung der in der F i g. 3 eingezeichneten Pfeile. Für die rechten Reihen der Rippen 2 oder Noppen 5 ist dabei der Winkel λ eingezeichnet, um den diese Rippen oder Noppenreihen durch das Körpergewicht aus ihrer Ausgangslage herausgelenkt werden. Dadurch ergibt sich eine auf die Wirbelsäule einer aufliegenden Person einwirkende Streckkraft.

Die Fig.4 zeigi eine auf der als Formkörper 1, 4 ausgebildeten Auflage aufliegende Person, die durch ihr Eigengewicht eine in Richtung der Pfeile in Tig.4 wirkende Zugkraft auf die Wirbelsäule mit Hilfe der Rippen 2 oder Noppen 5 erzeugt Diese Zugkraft wird durch ein keilförmiges Kissen 7 als I Interlage im Halswirbelbereich noch verstärkt.

Aus der Fig. 4 geht hervor, daß die auf die Wirbelsäule einwirkende Zugkraft dadurch gebildet wird daß bei Ausbildung der Auflage als Liege bei einer aufliegenden Person die Rippen 2 oder Noppen 5 im Gesäßbereich schräg in Richtung auf den Beinbereich zeigen, im Lendenwirbelbereich 8 etwa senkrecht zur Längsachse der Auflage verlaufen und im Rückenbereich auf den Kopf zeigen.

Die F i g. 5 zeigt eine Bettmatratze 18, die eine Auflage nach F i g. 1. 2 oder 4 als auswechselbaren Einsatz im Hauptliegebereich aufweist. Die Auflage kann dabei gegen eine ebene Auflage 9 ausgetauscht werden.

Bei der Ausbildung einer mit Rippen 2 oder Noppen 5 versehenen Auflage als Rückenlehne eines Sit/es gemäß F i g. 6, z. B. eines Autositzes, zeigen die Rippen oder Noppen 10 bei einer auf dem Sitz sitzenden und an die Rückenlehne 11 angelehnten Person vom Lendenwirbelbereich ab nach oben in Richtung auf den Kopf, sie stehen also in du Seitenansicht schräg zur Längsachse 13. In der in F i g. 6 dargestellten Position, in der die Rückenlehne 11 leicFvt nach hinten geneigt ist, entsteht beim Anlehnen und besonders beim Abstemmen gegen das Lenkrad 12 eine Entlastung der Bandseheiben.

In der in F i g. 7 dargestellten Liegeposition des Sitzes ist die Wirkung der Rippen oder Noppen 10 ähnlich wie diejenige der Rippen oder Noppen 2,5 bei den Auflagen gemäß F i g. 1 und Z Die Zugkraft wird von den Rippen oder Noppen ί0, die Gegenkraft jedoch von der Abstützung am Gesäß und von den Oberschenkeln übernommen.

Wesentlich ist daß durch das eigene Körpergewicht an den Rippen 2 oder Noppen 5, 10 der insbesondere einstückig ausgebildeten Auflage Winkelhebel entstehen, die die Übertragung einer Zugkraft auf den Körper der aufliegenden oder sitzenden Person bewirken, sofern sie vom Körper belastet werden. Aufgrund der bei den Beispielen gemäß den F i g. 1 bis 4 kopfwärts und fußwärts zeigenden, schräg stehenden Rippen 2 oder Noppen 5,10 wird die Zugkraft im Scheitelpunkt, der im Bereich der Lendenwirbelbeuge liegt, geteilt Die als Matte ausgebildete Auflage gemäß ö w Fig. 1 bis 4 ist vor allem für den häuslichen Gebrauch geeignet, weil sie vom Benutzer jederzeit ohne Einstellbai keit benutzt v/erden kann. Die Auflage wird vorzugsweise etwas breiter als der Körper der aufliegenden Person una beispielsweise 8 cm hoch ausgebildet Damit ist kein großer Platzbedarf erforderlich.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Auflage für eine liegende oder eine sitzende Person, bestehend aus einem Formkörper (1,4) aus dauerelastischem Werkstoff, der auf seiner Auflageseite für den Körper mit Rippen (2) oder Noppen (5, 10) versehen ist, die im Gesäßbereich schräg in Richtung auf den Beinbereich zeigen, im Lendenwirbelbereich (8) etwa senkrecht zur Längsachse der Auflage verlaufen und im Rückbereich auf den Kopf zeigen, dadurch gekennzeichnet, daß der Verlauf der schrägen Richtung der Rippen (2) oder Noppen (5,10) über den gesamten Beinbereich und den gesamten Rückenbereich jeweils in der angegebenen Richtung beibehalten wird.

2. Auflage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ausbildung als Rückenlehne (11) eines Sitzes lediglich der Rückenbereich der Auflage verwende · wird.

3. Auflage nach den Ansprüchen ! oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage einstückig ausgebildet ist

4. Auflage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie als auswechselbarer Einsatz im Hauptliegebere-ch einer Bettmatratze (18) ausgebildet ist.