DE3321488C2

DE3321488C2 - Stuhl

Info

Publication number: DE3321488C2
Application number: DE3321488A
Authority: DE
Inventors: Atsunobu Ikeda; Takashi Hikone Shiga Kawamoto; Jingo Shiga Nakayama; Yukio Hikone Shiga Yamamura
Original assignee: Matsushita Electric Works Ltd
Current assignee: Panasonic Holdings Corp
Priority date: 1982-06-15
Filing date: 1983-06-14
Publication date: 1984-07-19
Also published as: NO832144L; NO160898C; JPH0212565B2; NO160898B; JPS58218916A; DE3321488A1; US4534590A

Abstract

Ein Stuhl oder Hocker weist eine Grundplatte (2) auf, an deren hinterem Ende ein aufrecht stehender, leicht schräg gestellter Rahmen (1) angebracht ist, der in seinem mittleren Bereich eine beiklappbare Sitzfläche (3) trägt, die im ausgeklappten Zustand schräg nach unten abwärts verläuft. Hierdurch wird erreicht, daß der lubosacrale Winkel zwischen den untersten Wirbeln des Benutzers kleiner bleibt als bei Stühlen mit waagerechter oder annähernd waagerechter Sitzfläche. Zusätzlich ist die Lehne (1) mit einer Lendenstütze (4) versehen, die für einen näherungsweise geraden Verlauf der Wirbelsäule sorgt. Übermäßige Druckbeanspruchung der Bandscheiben und hieraus resultierende Rückenschmerzen werden vermieden.

Description

Die Erfindung betrifft einen Stuhl mit an einem Lehnenrahmen schwenkbar angeordneter, schräg vorwärts abwärts geneigter Sitzfläche.

Bei längerer sitzender Tätigkeit empfindet der Benutzer eines Stuhls üblicher Koastru' ;ion nicht selten Lenden- oder Rückenschmerzen. Diese haben folgende anatomische Ursache: Gemäß Fig. 13a befinden sich im Lendenbereich die Lendenwirbel 18 und Kreuzwirbel 20. Beim Sitzen auf einem üblichen Stuhl mit waagerechter Sitzfläche A wird der lumbosacrale Winkel θ\ zwischen den Mittellinien des untersten Lendenwirbels 18 und des Kreuzwirbels 20 gemäß F i g. 13b größer als beim Stehen (die Lage des Kreuzwirbcls 20 beim Stelen ist in der Figur gestrichelt eingezeichnet), so daß der Zwischenraum zwischen dem untersten Lendenwirbel 18 und dem Kreuzwirbel 20 einseitig schmäler wird, wodurch die Bandscheibe 19 einseitig auf Druck belastet wird, was wiederum zu einer Reizung der Spinalnerven führt, die als Lenden- oder Rückenschmerzen empfunden wird.

Aus der CA-PS 9 61 755 (- DE-OS 22 11 166) ist zwar ein Stuhl der einleitend angegebenen Gattung bekannt, bei dem dieses Problem bis zu einem gewissen Grade gelöst ist da die Sitzfläche schräg vorwärts abwärts weist. Nachteilig bei diesem bekannten Stuhl ist jedoch, daß der Benutzer im Sitzen den musculus latissimus dorsi anspannen muß, so daß die Biegung der Wirbel nicht hinreicht, um Lenden- oder Rückenschmerzen zu vermeiden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stuhl der einleitend angegebenen Gattung zu schaffen, bei dessen Benutzung eine erhöhte und insbesondere einseitige Belastung der Bandscheiben, vor allem der Bandscheibe zwischen dem untersten Lendenwirbel und dem Kreuzwirbel vermieden wird, so daß beim Benutzer keine Lenden- oder Rückenschmerzen auftreten. Dieser Stuhl soll vorzugsweise gleichzeitig auch als Hocker verwendbar sein.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmaie gelöst

Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen.

In der Zeichnung ist ein Stuhl nach der Erfindung mit beispielsweise gewählten Ausführungsformen dargestellt. Es zeigt

F i g. 1 eine perspektivische Darstellung des Stuhles, ίο F i g. 2 und 3 eine weitere perspektivische Darstellung und eine Seitenansicht des Stuhles in Benutzungsstellung,

Fig.4 und 5 eine perspektivische Darstellung und eine Seitenansicht des Stuhles bei Benutzung als Hoki% ker,

Fig.6 und 7 eine perspektivische Darstellung und eine Seitenansicht des Stuhles in zusammengeklapptem Zustand,

F i g. 8 einen Schnitt längs der Linie X-Xm F i g. 7, F i g. 9 eine teilweise im Schnitt gehaltene Ansicht der Lagerung des Sitzes an dem Lehnenrahmen von hinten, F i g. 10 einen Schnitt längs der Linie Y- Ym F i g. 3, F i g. 11 und 12 perspektivische Darstellungen zweier weiterer Ausführungsformen des Stuhles, Fig. 13a und 13b erläuternde Darstellungen zum Stand derTechnik und

F i g. 14a und 14b erläuternde Darstellungen zur Wirkungsweise des Stuhles nach der Erfindung.

Fig.) zeigt den als Hocker ausgestalteten Stuhl. Er besteht aus einem massiven Rahmen 1 aus Holz. Stahl oder Metallrohr?!¹, einer Grundplatte 2 am unteren Ende dieses Rahmens, deren Dicke vom Rahmen aus nach vorn etwas zunimmt und einer Sitzfläche 3, die an den Seitenteilen des Rahmens 1 schwenkbar gelagert ist. Der Rahmen 1 ist leicht nach hinten geneigt und hat in seinem oberen Lehnenabschnitt eine Lendenstütze oder Lcndenlehne 4, die nach vorne gewölbt ausgebildet ist und die Lendenwirbelsäule des Benutzers unterstützt, so daß dieser bequem sitzen kann. Auf der Lendenstütze 4 befindet sich ein Heizkissen 5 mh einem abnehmbaren Anschlußkabel 5a. Unterhalb der Lendenstütze 4 ist eine Querstange 6 vorgesehen, die als Anschlag für die Sitzfläche 3 dient, wenn diese hochgeklappt ist

Die F i g. 2 und 3 zeigen in der Perspektive und in der Seitenansicht den Hocker nach dem vorliegenden Vorschlag, verwendet, zur Beeinflussung der Biegelinie des Rückgrats des Benutzers. Die Sitzfläche 3 ist so ausgebildet, daß sie in einer um 20° gegen die Horizontale nach unten gerichteten Stellung fixiert werden kann, so Der Benutzer sitzt auf der Sitzfläche 3 und ruht gleichzeitig mit abgewinkelten Knien mit seinen Unterschenkeln auf der Grundplatte 2, wobei seine Füße zwischen der Sitzfläche 3 und der Grundplatte 2 Platz finden. In dieser Haltung liegt die Lendenstütze 4 gegen den Lendenbereich an, so daß die Lendenwirbel gestreckt gehal ten werden. Gleichzeitig kann der Lendenbereich durch das Heizkissen 5 wärmebehandelt werden. Dies hat sich als günstig zur Behandlung und Behebung von Lendenoder Kreuzschmerzen erwiesen. Das Knochenskelett des Benutzers befindet sich hierbei in der in Fig. 14a veranschaulichten Lage, bei der gemäß Fig. 14b keine Vergrößerung des lumbosacralen Winkels #> auftritt und mithin kein verstärkter und insbesondere einseitiger Druck auf die Bandscheibe 19 entsteht, as Die Fig.4 und 5 zeigen in der Perspektive und in einer Seitenansicht die Benutzung des Stuhles nach dem vorliegenden Vorschlag als normalen Hocker. In diesem Fall ist die Sitzfläche 3 hochgeklappt und stützt sich

gegen die Lehne 1 ab. Die Sitzfläche 3 hat in ihrem hinteren Teil unterseitig einen verdickten oder gewölbten Bereich 7 zur Unterstützung der Lendengegend. Dieser Bereich 7 ist mit einem weiteren Heizkissen 5 versehen, bei dem es sich um dasjenige handeln kann, das gemäß den F i g. 1 bis 3 an der Lendenstütze 4 angebracht ist Die von dem Heizkissen 5 übertragene Wärme trägt zur Befreiung von Kreuzschmerzen oder zu deren Verhinderung bei. Der gewölbte Bereich 7, die Sitzfläche 3, die Grundplatte 2 und die Lendenstütze 4 können aus Holz, Polsterniaterialien und Stoff bestehen und haben eine gewisse Elastizität um den Stuhl oder Hocker bequemer zu machen.

Die Fi g. 6 und 7 zeigen in der Perspektive und einer Seitenansicht, daß der Stuhl zusammenklappbar ausgebildet ist Wird der Stuhl nicht benutzt so wird die Grundplatte 2 nach vorne gezogen und nach oben geklappt Hierzu ist die Grundplatte 2 in ihrem hinteren Bereich beidseits seitlich mit Nuten 8 versehen, in die Zapfen 9 eingreifen, welche an dem Rahmen 1 befestigt sind. Diese Zapfen 9 dienen gleichzeitig als Drehzapfen.

F i g. S zeigt im Schnitt diese Nut 8 auf jeder Seite der Grundplatte 2.

Die Fig.9 und 10 veranschaulichen die Ausbildung der schwenkbaren Verbindung 10 zwischen dem Rahmen 1 und der Sitzfläche 3. Die Sitzfläche 3 ist hierzu mit einer Achse ! 1 versehen, die in einem Anschlag- oder Rastbeschlag 12 sitzt und deren anderes Ende in einem Lager 13 in der Seitenstütze des Rahmens 1 aufgenommen ist Außerdem befindet sich in dieser Seitenstütze des Rahmens 1 ein Anschlagstift 14, der in den Beschlag 12 zu liegen kommt, wenn die Sitzfläche 3 sich in ihrer Benutzungsstellung, das heißt in einem Winkel von 20° gegen die Horizontale nach abwärts geneigt, befindet Eine die Achse 11 umgebende Büchse 15 hält die Sitzfläehe 3 in einem ausreichenden Abstand von den beiden Seitenteilen des Rahmens !.Zusätzlich kann eine vorgespannte Schraubenfeder in dem Verbindungsbereich 10 vorgesehen sein, die die Sitzfläche 3 in unbelastetem Zustand gegen den Rahmen 1 klappt.

Die F i g. 11 und 12 veranschaulichen weitere Ausführungsformen. Bei der Ausführungsform nach F i g. 11 ist an einer Seite der Grundfläche 2 eine Armstütze 16 angebracht, während bei der Ausführungsform nach Fig. 12 beide Seiten des schräg geneigten Rahmens 1 mit angeschraubten Armlehnen 17: und 172 versehen sind.

Hierzu 5 Blatt Zeichnungen

50

55

M)

65

Claims

Patentansprüche:

1. Stuhl mit an einem Lehnenrahmen schwenkbar angeordneter, schräg vorwärts abwärts geneigter Sitzfläche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzfläche (3) an dem Rahmen (1) beiklappbar gelagert ist und daß der Rahmen (1) eine nach vorn gewölbte Lendenstütze (4) hat

2. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzfläche (3) annähernd im mittleren Bereich des Rahmens (1) angeordnet ist und daß dieser mit dem rückwärtigen Ende einer Grundplatte (2) verbunden ist, wobei die Sitzfläche (3) in beigeklappter Position etwa parallel zu den den Rahmen (1) bildenden seitlichen Stützen liegt

3. Stuhl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzfläche (2) unterseitig mit einem gewölbten Bereich (7) versehen ist, der in beigeklappter Stellung der Sitzfläche (3) den Lenoenbereich des auf der Grundplatte (2) sitzenden Benutzers abstützt

4. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß die Lendenstütze (4) und/ oder der gewölbte Bereich (7) der Sitzfläche (3) mit einem Heizkissen (5) versehen sind.