DE4301362C2 - Matratze mit einem Kern aus Polyurethanweichschaum - Google Patents

Description

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Matratze mit einem Kern aus Polyurethanweichschaum mit einer Reihe von quer zur Längsachse durchgehenden Hohlräumen mit länglichem Querschnitt.

Viele Beschwerden und Erkrankungen des Rückens und der gesamten Wirbelsäule beruhen auf zu starker Belastung im Laufe des Tages und auch zu geringer Entlastung während der Nacht- und Ruhe­ stunden. Viele dieser Beschwerden können vermieden oder, nach­ dem sie bereits aufgetreten sind, vermindert oder geheilt werden, wenn durch Ausgleichssport, Gymnastik und insbesondere Streckübungen zumindest eine vorübergehende Entlastung erfolgt. Tatsächlich machen aber hiervon bei weitem nicht alle diejeni­ gen Gebrauch, die aufgrund von bereits eingetretenen Beschwer­ den am Rücken und an der Wirbelsäule dringend Streckübungen durchführen sollten.

Die DE 89 11 726 U1 beschreibt eine Matratze mit zueinander passenden Einschnitten, die als Einkerbungen ausgestaltet sind. Es ist stets die Oberkante der Matratze mit eingeschnitten. Diese Maßnahme wird vorgenommen, um die Punktelastizität zu erhöhen und der Liegefläche beim Aufliegen einen weicheren Eindruck zu vermitteln, ohne daß die charakteristischen Merkma­ le und das Federungsverhalten verändert oder vermindert werden.

Die US 4,134,166 beschreibt eine Matratze mit kreisrunden Bohrlöchern, in welche flexible Rohre eingeschoben sind. Auch diese Matratze soll einen besseren Liegekomfort gewährleisten und durch unterschiedlichen Luftdruck in den Rohren die Eigen­ schaften veränderlich gestalten.

Die DE 92 01 392 U1 beschreibt eine ähnliche Matratze wie DE 89 11 726 U1. Auch diese Matratze soll sich den anatomischen Gegebenheiten des menschlichen Körpers beim Aufliegen anpassen. Es findet sich jedoch kein Hinweis darauf, daß diese Matratze auch eine Streckung des darauf Liegenden bewirkt. Die vorbe­ schriebene Matratze ist auch nicht in der Lage, dies zu bewir­ ken.

Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Matratze zu entwickeln, welche aufgrund ihrer speziellen Formgebung zu einer automatischen Längsstreckung führt und somit ohne aus­ drücklich gewollte Mitwirkung der darauf Liegenden zu einer Streckung in Längsrichtung führen.

Diese Aufgabe kann erfindungsgemäß dadurch gelöst werden, daß bei einer Matratze mit einem Kern aus Polyurethanweichschaum mit einer Reihe von quer zur Längsachse durchgehenden Hohlräumen mit länglichem Querschnitt der Kern zwei Reihen von Hohlräumen aufweist und die länglichen Querschnitte ausgehend von etwa der Mitte der Längsachse des Kerns zu den Enden der Längsachse hin schräg ausgerichtet sind und zwischen den beiden Reihen von Hohlräumen ein symmetrischer, nicht schräg ausgerichteter Hohlraum vorhanden ist.

Vorzugsweise sind die länglichen Querschnitte oval oder recht­ eckig, wobei die Ecken abgerundet sein können.

Der Effekt der Streckung kann noch dadurch verstärkt werden, daß die Oberfläche des Kerns in Höhe der Stege zwischen je zwei Hohlräumen Einschnitte aufweist.

Die erfindungsgemäße Matratze bewirkt bei Belastung einen Streck­ effekt, und zwar im oberen Bereich zum Kopf hin und im unteren Bereich zu den Füßen hin. Durch die vorzugsweise zusätzlich angebrachten Einschnitte an der Oberfläche des Kerns erhöht sich die Dehnfähigkeit der Oberfläche, so daß ein stärkerer Zug in Richtung Kopf einerseits und Füßen andererseits entsteht und damit die Wirbelsäule insgesamt auseinandergestreckt und entlastet wird.

Bei jeder Bewegung, beabsichtigt oder im Schlaf, richtet sich der elastische Polyurethanweichschaumstoff wieder in die Aus­ gangsstellung auf und bewirkt danach erneut eine Streckkraft auf die Wirbelsäule, so daß ein ähnlicher Effekt auftritt wie bei einer Wirbelsäulengymnastik.

Bei jeder Be- und Entlastung wird weiterhin die in den Hohlräu­ men und Zellen befindliche Luft seitlich herausgedrückt und ausgetauscht. Dies führt zu einer Be- und Entlüftung und damit auch einer Entfernung der durch Körperfeuchtigkeit feucht gewordenen Luft. Die Hohlräume werden somit allein durch die Bewegungen beim Liegen und im Schlaf ständig mit frischer Luft versorgt. Diese zusätzliche Be- und Entlüftung der Matratze erzeugt ein gesünderes und angenehmeres Schlafklima.

Die erfindungsgemäß vorgesehenen Hohlräume in dem Kern aus Polyurethanweichschaum können erzeugt werden durch gesteuerte Schneidevorrichtungen mit einem umlaufenden oder oszillierenden Messer. Weiterhin ist es möglich, diese zu schneiden mit Hilfe eines Glühdrahtes. Geräte zum Ausschneiden von Hohlräumen im Polyurethanweichschaum sind bereits im Handel, werden jedoch nur für völlig andere Zwecke verwendet.

Der Effekt der Streckung ist abhängig von der Größe und der Dimensionierung der durchgehenden Hohlräume. Bevorzugte Di­ mensionen sind Querschnitte mit 3 bis 12 cm Länge und 1 bis 3 cm Breite. Zwischen den beiden Reihen von Hohlräumen kann ein kreisförmiger Hohlraum von vorzugsweise 2 bis 6 cm Durchmesser eingeschnitten werden. Die Einschnitte auf der Oberfläche des Kerns können rund oder eckig sein. Maximale Einschnittiefen von 0,5 bis 3 cm sind gut geeignet. Der Neigungswinkel der Schräg­ ausrichtung wird im allgemeinen zwischen 30 und 60° gewählt. Ein Neigungswinkel von 45° wird bevorzugt.

In der anliegenden Fig. 1 ist ein Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Matratze dargestellt.

Claims (3)

1. Matratze mit einem Kern aus Poly­ urethanweichschaum, mit einer Reihe von quer zur Längsachse durchgehenden Hohlräumen mit länglichem Querschnitt, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern zwei Reihen von Hohlräumen aufweist und die länglichen Querschnitte ausgehend von etwa der Mitte der Längsachse des Kerns zu den Enden der Längsachse hin schräg ausgerichtet sind und zwischen den beiden Reihen von Hohlräumen ein symmetrischer, nicht schräg ausgerichteter Hohlraum vorhanden ist.

2. Matratze gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die länglichen Querschnitte oval oder rechteckig sind, wobei die Ecken abgerundet sein können.

3. Matratze gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Kerns in Höhe der Stege zwischen je zwei Hohlräumen Ein­ schnitte aufweist.