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Anwendungsgebiet
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Die Erfindung betrifft ein physiotherapeutisches Lagerungskissen, insbesondere zur Behandlung von Wirbelsäulen-Beschwerden.
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II. Technischer Hintergrund
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Viele Menschen haben Rückenprobleme, da wegen mangelnder Bewegung die Wirbelsäule in ihrer Beweglichkeit abnimmt, vor allem bei Personen mit Schreibtisch-Berufen.
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Eine gängige Therapiemethode ist die Mobilisierung der Wirbelsäule, also die Bewegung der einzelnen Wirbel zueinander. Eine der Möglichkeiten zur Mobilisierung besteht darin, die Wirbelsäule zu überstrecken, indem vor allem im oberen Bereich der Wirbelsäule diese aus ihrer konvex gebogenen Form heraus begradigt oder gar in eine konkave Form überführt wird.
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Durch dieses - zeitlich begrenzte - Überstrecken werden die Wirbel zueinander in eine gegenüber dem Normalzustand neue Lage gebracht und dadurch zueinander beweglicher.
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Hierfür werden zum Teil sehr aufwändige Apparaturen benutzt.
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Vor allem für die Eigenbehandlung wäre es daher vorteilhaft, wenn dem Patienten ein auf seine Bedürfnisse hin passendes oder variabel einsetzbares Therapiegerät an die Hand gegeben werden könnte, auf welches sich der Patient in Rückenlage legt und dadurch die gewünschte Überspannung herstellen kann.
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Dokument
US 5,007,414 zeigt beispielsweise einen Wirbelsäulenspanner und -ausrichter in zwei verschiedenen Ausführungsformen. In einer ersten Ausführungsform sind auf einer im Wesentlichen rechteckigen Grundschicht zwei Polsterungen aus elastischen Materialien mit einem dazwischenliegenden Kanal angeordnet. In dieser ersten Ausführungsform kann die Höhe der Polsterung mittels zwei Zylinderstiften, die in jeweilige zur Seite hin offene Kanäle der Polsterung eingebracht werden können, verändert werden. In einer zweiten Ausführungsform sind die Unterlage und die Polsterung aus einem Stück gefertigt und nicht höhenveränderbar.
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Aus Dokument
US 4,75 6,090 ist ein orthopädisches Kissen zur Unterstützung der Halswirbel bekannt, welches in Aufsicht eine rechteckige Kontur aufweist. In einer ersten Ausführungsform ist eine Nut zur Aufnahme der Wirbelsäule eines auf dem Kissen liegenden Patienten in Längsrichtung mittig in dem Kissen angeordnet. In einer zweiten Ausführungsform umfasst das Kissen mehrere geschichtete Einzelkissen, um die Höhe des orthopädischen Kissens anzupassen. Jedes der Einzelkissen weist eine in Aufsicht rechteckige Kontur auf.
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Dokument
US 2010/0236560 A1 zeigt ein Lagerungskissen mit einer in Aufsicht im Wesentlichen rechteckigen Kontur mit einer Nut in Längsrichtung, in welcher sich die von einem auf dem Lagerungskissen liegenden Patienten nach außen vorstehenden Vorsprünge der Rückenwirbel hinein bewegen können. Das Kissen selbst besteht aus einem nicht nachgebenden harten Kern, welcher mit einem festpolsternden Material überzogen ist.
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Aus Dokument
US 2014/0121081 A1 ist ein therapeutisches Übungsgerät bekannt dessen Höhe und Härte einstellbar ist. Die Härte des Übungsgeräts kann durch Einbringung eines Grundkörpers in den Hauptkörper erfolgen, wobei mehrere Grundkörper mit unterschiedlicher Härte bereitgestellt werden. Die nach unten offene Aussparung des Hauptkörpers ist so geformt, dass der Grundkörper in diesem rutschfest sitzt. Grund- und Hauptkörper haben eine, in Aufsicht betrachtet, rechteckige Grundfläche.
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In Dokument
US 5,75 5,647 ist ein Übungsgerät offenbart, um den unteren Rücken zu trainieren. Dabei wird das Übungsgerät mit Muskelkraft zusammengedrückt. Zur Einstellung der Elastizität besteht das Übungsgerät aus einem eine nach unten offene Kavität aufweisenden oberen Teil, in welchen ein Einsatz eingebracht werden kann, wobei verschiedene Einsätze unterschiedlicher Schaumdichten bereitgestellt sind. Ein Herausrutschen des Einsatzes wird mittels einer an der Unterseite des oberen Teils befestigbaren Scheibe verhindert. Der obere Teil als auch der Einsatz des Übungsgeräts haben eine in Aufsicht rechteckige Kontur.
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Ferner ist aus Dokument
US 2013/0217505 A1 ein Aerobic-Stepper mit einer in Aufsicht im Wesentlichen rechteckigen Kontur bekannt, wobei der Stepper an dessen Unterseite einen umlaufenden Rand aufweist, in welchem sich zwei Erhebungen befinden, die und den Transport des Steppers vereinfachen.
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III. Darstellung der Erfindung
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Technische Aufgabe
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Es ist daher die Aufgabe gemäß der Erfindung, ein für die vorgesehene Therapie variabel einsetzbares Lagerungskissen mit vielen Variationsmöglichkeiten für die Wirbelsäulentherapie zur Verfügung zu stellen, welches einfach und kostengünstig herzustellen ist sowie einen Baukasten, um aus wenigen Einzelteilen eine große Anzahl unterschiedlich gearteter Lagerungskissen zusammenstellen zu können.
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Lösung der Aufgabe
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 19 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Durch die Ausbildung des Lagerungskissens mit einem Hauptkissen mit einer einerseits ebenen Unterseite zum Auflegen auf einem festen Untergrund und andererseits einer nach oben aufgewölbten Oberseite kann sich der Patient in Rückenlage auf das Lagerungskissen legen und seine Wirbelsäule dadurch überstrecken.
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In der Aufsicht betrachtet weist zu diesem Zweck das Lagerungskissen eine ovale Kontur auf, und ist vorzugsweise ausreichend groß, damit ein erwachsener Patient in Rückenlage sicher und ohne seitlich abzukippen darauf liegen kann.
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Zusätzlich besitzt die nach oben gewölbte Oberseite des Hauptkissens eine in der Aufsicht in gerader Richtung verlaufende Rinne. Für die Zwecke der vorliegenden Anmeldung soll die in der Aufsicht sichtbare Richtung der Rinne als Längsrichtung definiert werden.
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Diese Rinne dient dem Einlegen oder Darüberlegen der Wirbelsäule des Patienten in derselben Verlaufsrichtung, in der die Rinne verläuft. Dadurch ist einerseits eine sichere Lage möglich, andererseits kann durch das Eindrücken der Wirbelsäule in die Rinne eine zusätzliche Mobilisierung erreicht werden.
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In absoluten Werten hat es sich erwiesen, dass die Rinne am besten in der Aufsicht betrachtet eine Breite zwischen 70 mm und 25 mm, besser zwischen 50 mm und 30 mm besitzt.
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Die Tiefe der Rinne sollte dagegen vorzugsweise zwischen 30 mm und 5 mm betragen, besser zwischen 25 mm und 15 mm.
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Der Querschnitt der Rinne ist am Übergang in die Oberseite gerundet und auch der Übergang der Flanken der Rinne zum Boden, der V-förmig oder U-förmig sein kann, ist gerundet.
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Die Rinne geht bis zu den Enden in Längsrichtung durch oder endet maximal im Abstand von 8 cm, besser maximal im Abstand von nur 3 cm vor dem jeweiligen Ende des Hauptkissens.
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In der Aufsicht betrachtet ist die Kontur des Hauptkissens in dieser Längsrichtung länger als in der lotrecht hierzu verlaufenden horizontalen Querrichtung, wobei es sich erwiesen hat, dass die Erstreckung in Längsrichtung mindestens um das 1,5 fache, besser um das 2-fache größer sein sollte als diejenige in Querrichtung, jedoch höchstens um das 5-fache, besser nur das 4-fache, besser nur das 3-fache der Erstreckung in Querrichtung.
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Die Unterseite des Lagerungskissens muss nicht durchgängig eben sein. Für eine sichere Auflage auf einer ebenen Unterlage ist es ausreichend, wenn die Unterseite zumindest in ihrem Randbereich eben ist, vorzugsweise in einem ringförmig geschlossen umlaufenden Randbereich.
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Vor allem aber kann in der Unterseite, vorzugsweise vom Rand nach innen versetzt, also im mittleren Bereich, eine zur Unterseite hin offene Ausnehmung in diesem Hauptkissen des Lagerungskissens vorhanden sein, in welches ein weiteres Kissen, ein sog. Kernkissen, hineingesteckt und dort aufgenommen werden kann.
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Vorzugsweise steht das eingesteckte Kernkissen nach unten nicht über die Unterseite des Hauptkissens vor, sondern vorzugsweise sind die Unterseite des Kernkissens und des umgebenden Randes des Hauptkissens fluchtend zueinander und eben.
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Das Kernkissen ist in der Ausnehmung durch formschlüssiges Verrasten oder durch Adhäsion fixierbar, um eine einfache Handhabung des gesamten Lagerungskissens zu ermöglichen. Beispielsweise ist die Ausnehmung leicht hinterschnitten, und das Kernkissen besitzt eine analoge Gestaltung, und ist dadurch formschlüssig in der Ausnehmung verrastet.
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Das Hauptkissen und/oder das Kernkissen bestehen aus elastischem Material, wobei vorzugsweise das Kernkissen weniger elastisch, also härter, als das Hauptkissen ist.
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Dadurch kann die Elastizität, also Härte, des gesamten Lagerungskissens beeinflusst werden, beispielsweise indem Kernkissen wahlweise mit unterschiedlicher Elastizität bzw. Härte in die Ausnehmung des Hauptkissens eingesteckt werden.
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Die Härte des Kernkissens sollte mindestens um den Faktor 2, besser mindestens um den Faktor 3 größer sein als die Härte des Hauptkissens.
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Das Hauptkissen und/oder das Kernkissen weisen aus Reinigungsgründen zumindest an ihrer Oberfläche eine geschlossene Struktur auf, und bestehen zu diesem Zweck insbesondere aus einem geschlossenzelligen Schaumstoff.
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Ein wesentlicher Punkt ist natürlich die Gestaltung der gewölbten Oberseite des Hauptkissens:
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Vorzugsweise fällt diese von dem höchsten Bereich oder höchsten Punktnach allen Seiten hin ab, und geht insbesondere in Längsrichtung direkt in die Unterseite über, also ohne einen vertikal aufragenden Rand.
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Der höchste Punkt des Hauptkissens ist vorzugsweise nicht in Längsrichtung gemessen in der Mitte des Hauptkissens positioniert, sondern von der Mitte beabstandet, sodass sich dadurch zu den beiden Enden hin eine flacher geneigte und eine stärker geneigte Oberseite im Verlauf in Längsrichtung ergibt.
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Vorzugsweise geht die nach oben aufwölbende Oberseite an ihren in Längsrichtung weisende Enden unter einem spitzen Winkel in die Unterseite über, wobei dieser spitze Winkel am einen Ende größer sein kann als am anderen Ende, insbesondere um den Faktor 1,2, besser um den Faktor 1,4.
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In absoluten Zahlen sollte der spitze Winkel am einen Ende zwischen 35 ° und 45 ° betragen und am anderen Ende zwischen 24 ° und 32 °, was sich als optimale Neigung am Ende erwiesen hat.
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Vor allem der Krümmungsverlauf in Längsrichtung sollte absatzlos sein, was jedoch nicht bedeutet, dass der Krümmungsverlauf in Längsrichtung überall den gleichen Krümmungsradius besitzen muss. Dieser kann sich im Verlauf in Längsrichtung ändern, und er kann sogar gerade Abschnitte enthalten. Auch die Gestaltung in Form eines Kreisbogensegmentes ist möglich.
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In absoluten Werten hat es sich erwiesen, dass der Krümmungsradius vorzugsweise zwischen 20 cm und 90 cm besser zwischen 30 cm und 65 cm liegen sollte.
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In Querrichtung muss der Verlauf der Oberseite des Hauptkissens nicht unbedingt absatzlos sein. Die Oberseite sollte in Querrichtung im mittleren Bereich, also beidseits der Rinne, eben sein oder nur geringfügig zur Seite hin - gerade oder konvex gekrümmt - abfallen. Die außen liegenden Seitenbereiche können dagegen relativ steil - gerade oder wiederum konvex gekrümmt - abfallen, um eine in ihrem Verlauf in Querrichtung relativ ebene Oberseite zu schaffen, auf der der Patient sicher liegen kann.
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Zum Ergreifen und Herausnehmen des Kernkissens aus der Ausnehmung ist die Ausnehmung etwas größer gestaltet als das Kernkissen, sodass vorzugsweise in Längsrichtung am vorderen oder hinteren Ende der Ausnehmung anschließend an das eingesetzte Kernkissen eine ungefüllt verbleibende Griffausnehmung in der Unterseite des Hauptkissens verbleibt, welche zur Unterseite hin offen ist und auf einer Seite durch das Kernkissen begrenzt wird, sodass man in diese Griffausnehmung hineingreifen und das Kernkissen herausziehen kann.
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Vorzugsweise besitzt zu diesem Zweck zumindest an dieser Stelle der Griffausnehmung die Oberseite des Kernkissens ebenfalls eine im spitzen Winkel liegenden Neigung zu der Unterseite des Kernkissens.
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Vorzugsweise besitzt das Kernkissen ebenfalls eine nach oben gewölbte, zumindest in Längsrichtung auf beiden Seiten abfallende, oder gar in alle Richtungen abfallende, Gestaltung, vorzugsweise jedoch mit einem Unterschnitt, in dem z.B. in den Seitenbereichen die Seiten des Kernkissens im Verlauf nach unten nach einem breitesten Punkt des Kernkissens sich wieder geringfügig gegeneinander annähern.
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Ebenfalls zur Verbesserung der Handhabung ist am Hauptkissen an dessen Längsunterkanten beidseits jeweils eine Grifftasche in Form einer sowohl zur Seite hin, vorzugsweise auch nach unten hin, offenen Ausnehmung vorhanden, die ausreichend groß in Längsrichtung ist, so dass man mit allen Fingern einer Hand bis auf den Daumen hineingreifen und das Hauptkissen ergreifen und wegtragen kann.
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Auch die absoluten Abmessungen von Hauptkissen und Kernkissen als auch die Relationen zueinander sind für die gute Verwendbarkeit wichtig:
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So sollte die Höhe des Hauptkissens zwischen 12 cm und 6 cm, besser zwischen 10 cm und 8 cm betragen.
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Es sollte die Länge des Hauptkissens zwischen 70 cm und 40 cm, besser zwischen 60 cm und 50 cm betragen.
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Es sollte die Breite des Hauptkissens zwischen 40 cm und 20 cm, besser zwischen 30 cm und 25 cm betragen.
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Es sollte die Höhe des Kernkissens zwischen 8 cm und 3 cm, besser zwischen 5,5 cm und 4 cm betragen.
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Es sollte die Länge des Kernkissens zwischen 40 cm und 20 cm, besser zwischen 34 cm und 26 cm betragen.
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Es sollte die Breite des Kernkissens zwischen 22 cm und 10 cm, besser zwischen 17 cm und 12 cm betragen.
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Vorzugsweise sollten dabei folgende Relationen zwischen Hauptkissen und Kernkissen gegeben sein:
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Die Höhe des Kernkissens sollte zwischen 50 % und 70 %, besser zwischen 54 % und 66 % der Höhe des Hauptkissens betragen.
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Die Länge des Kernkissens sollte zwischen 35 % und 65 %, besser zwischen 44 % und 55 % der Länge des Hauptkissens betragen.
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Die Breite des Kernkissens sollte zwischen 35 % und 65 %, besser zwischen 44 % und 55 % der Breite des Hauptkissens betragen.
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Mittels entsprechender Gestaltung von Hauptkissen und Kernkissen lässt sich somit ein Baukasten zum Herstellen von Lagerungskissen erstellen, der zumindest ein Hauptkissen und mehrere, vorzugsweise in ihrer Gestalt und Abmessungen gleiche, Kernkissen umfasst, die allesamt in die Ausnehmung des Hauptkissens passen, wobei die gleich gestalteten und gleich großen Kernkissen jedoch eine unterschiedliche Elastizität bzw. Härte besitzen und/oder aus unterschiedlichem Material hergestellt sind und/oder eine unterschiedliche Kontur aufweisen, jedoch immer so gestaltet sein muss, dass sie in die Ausnehmung des Hauptkissens passen.
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Eine noch größere Variabilität der herzustellenden Lagerungskissen lässt sich erreichen, wenn der Baukasten auch noch mehrere Hauptkissen umfasst, die in ihrer Formgebung, Größe und/oder Elastizität unterschiedlich sein können, vorzugsweise jedoch in der Unterseite alle die gleiche Ausnehmung besitzen, sodass jedes der mehreren verschiedenen Kernkissen in jedes der mehreren verschiedenen Hauptkissen passt.
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Auf diese Art und Weise lassen sich z.B. mit nur drei verschiedenen Hauptkissen und drei verschiedenen Kernkissen bereits neun verschiedene Varianten eines Lagerungskissens zusammenstellen.
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Figurenliste
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Ausführungsformen gemäß der Erfindung sind im Folgenden beispielhaft näher beschrieben. Es zeigen:
- 1a: eine Bauform des Lagerungskissens in Explosionsdarstellung in perspektivischer Ansicht von oben,
- 1b: die gleichen Teile in der Ansicht von unten,
- 2a: das Lagerungskissen in der Aufsicht von oben,
- 2b: in der Seitenansicht betrachtet in Querrichtung,
- 2c: in der Seitenansicht betrachtet in Längsrichtung,
- 2d: betrachtet von der Unterseite mit eingesetztem Kernkissen,
- 3a: im Längsschnitt und
- 3b: im Querschnitt.
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Die perspektivischen Darstellungen der 1a und 1b von oben und unten zeigen eine Bauform des Lagerungskissens, bei dem dieses aus einem Hauptkissen 1 und einem Kernkissen 3 besteht, die ineinander gesetzt werden können, in den 1a, b aber einzeln in Explosionsdarstellung dargestellt sind:
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Dabei ist zu erkennen, dass sowohl das Hauptkissen 1 als auch das Kernkissen 3 zumindest im Längsschnitt betrachtet eine etwa Linsenform aufweisen, also mit einer ebenen Unterseite 1b bzw. 3b und einer nach oben konvex aufgewölbten Oberseite 1a bzw. 3a. Die aufgewölbte Oberseite trifft direkt in einem spitzen Winkel auf die Unterseite 1b bzw. 3b, so dass weder das Hauptkissen 1 noch das Kernkissen 3 in dieser Bauform einen nach oben aufragenden Rand zwischen dem Endkante der Oberseite und der Endkante der Unterseite ausbilden.
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In der Unterseite 1b des Hauptkissens 1 ist eine Ausnehmung 2 ausgebildet, die ebenfalls etwa linsenförmig ist, und die so gestaltet ist, dass das Kernkissen 3 in diese Ausnehmung 2 hineinpasst, vorzugsweise so, dass im zusammengesteckten Zustand die Unterseiten 3b und 1b miteinander fluchten, wie am besten in 2a zu erkennen.
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Entlang der Oberseite 1a des Hauptkissens 1 verläuft eine Rinne 4.
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Auf diesem Lagerungskissen soll ja ein menschlicher Patient in Rückenlage so aufgelegt werden, dass sich seine Wirbelsäule in oder oberhalb der Rinne 4 befindet, und bedingt durch die konvex aufgewölbte Oberseite 1a des Lagerungskissens, welches ja im Einsatz auf einer stabilen Unterlage liegt, dadurch einen hohlen Rücken hat.
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In den beidseits der Längsmitte des Hauptkissens 1 verlaufenden Seitenkanten ist je eine Grifftasche 7 ausgebildet, die in diesem Fall sowohl zur Seite als auch nach unten hin offen ist, und dem Ergreifen und Bewegen des Hauptkissens 1 dient.
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Wie die einzelnen Ansichten konkret von oben, von der Seite, von hinten und von unten der 2a-d zeigten, verläuft - wie am besten 2a zeigt - die Rinne 4 über die gesamte Länge des Hauptkissens 1 und mündet in deren vorderem und hinterem Ende (6a, b), so dass die beiden Enden der Rinne 4 auch in der Ansicht von unten der 2d in dem Hauptkissen 1 erkennbar sind.
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Diese Ansicht der 2d von unten zeigt auch, dass bei in die Ausnehmung 2 des Hauptkissens 1 von unten eingesetztem Kernkissen 3 dennoch eine Ausnehmung in Form einer Griffausnehmung 8 in der Unterseite des Hauptkissens 1 offen verbleibt, die nicht von dem eingesetzten Kernkissen 3 gefüllt wird, und dem Hineinlangen und Ergreifen und Herausziehen des Kernkissens 3 aus dem Hauptkissen 1 dient.
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In dieser 2d sind auch die Dimensionen der seitlichen Grifftaschen 7 gut zu erkennen, die ja eine Breite, also eine Erstreckung in Längsrichtung 10, aufweisen müssen, so dass hier alle Finger einer Hand mit Ausnahme des Daumens nebeneinander darin Platz finden können.
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Sowohl die Aufsicht der 2a als auch die Ansicht von unten der 2d lassen erkennen, dass das Hauptkissen 1 und damit das Lagerungskissen insgesamt eine etwa ovale Kontur besitzen, deren Länge deutlich größer ist als deren Breite, nämlich etwa um das 2-fache bis 2,5-fache.
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Die Ansicht der 2c in Längsrichtung 10 lässt auch erkennen, dass die Krümmung der Oberseite 1a in Querrichtung 11 im mittleren Bereich einen sehr großen Krümmungsradius aufweist, und zu den Seitenkanten abfallend ebenfalls einen großen Krümmungsradius, dazwischen aber einen Übergang mit sehr geringem Krümmungsradius, also beinahe einem Knick zwischen dem mittleren Bereich der Oberseite und den Seitenbereichen der Oberseite verlaufend in Querrichtung 11, der lediglich am Knick abgerundet ist.
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Die Seitenansicht der 2b lässt die Krümmung der Oberseite 1a verlaufend in Längsrichtung 10 erkennen:
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Dabei wird zum einen klar, dass der höchste Punkt der Oberseite 1a des Hauptkissens 1, welches dessen Höhe 14 bestimmt, nicht in Längsrichtung gemessen in der Mitte zwischen den beiden Enden 6a und 6b des Hauptkissens 1 liegt, sondern hiervon beabstandet und zu dem Ende 6a hin verschoben.
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Ferner zeigt 2b, dass der Krümmungsverlauf in Längsrichtung 10 der Oberseite 1a keinen Absatz aufweist, wohl jedoch einen sich ändernden Krümmungsradius, der im vorderen Bereich, also zum Ende 6a hin, etwas geringer ist als im hinteren Bereich, also zum Ende 6b hin:
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Dementsprechend geht die Oberseite 1a am vorderen Ende 6a unter einem Winkel 5a in die Unterseite 1b über, der größer ist als der entsprechende spitze Winkel 5b am anderen Ende 6b.
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Die Breite 15 und Länge 16 des Hauptkissens 1 und damit des Lagerungskissens insgesamt - da das Kernkissen 3 im eingesetzten Zustand in das Hauptkissen 1 ja nirgends über dieses vorsteht - ist am besten aus 2a ersichtlich.
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Im Längsschnitt durch das zusammengesetzte Lagerungskissen sind ebenfalls diese Winkel erkennbar, und auch die am vorderen Ende an die Ausnehmung 2 sich anschließende Griffausnehmung 8.
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Aus der 3a ist auch ersichtlich, dass im zusammengesetzten Zustand die Unterseiten 1b und 3b von Kernkissen 3 und Hauptkissen 1 miteinander fluchten.
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Ebenso ist die Tiefe 13 der Rinne 4 erkennbar sowie die Tatsache, dass diese Tiefe nicht unbedingt über den gesamten Verlauf der Rinne 4 gleich groß sein muss, sondern im mittleren Bereich größer als zu den Enden hin sein kann.
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Die Querschnittsdarstellung der 3b zeigt nochmals die u. a. Breite 15 des Hauptkissens 1, diesmal auch im Vergleich zur Breite 18 des Kernkissens 3.
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In dieser Darstellung ist auch zu erkennen, dass die Ausnehmung 2 einen geringfügigen Hinterschnitt in Querrichtung 11 aufweist, und ebenso das Kernkissen 3 eine daran angepasste Außenkontur.
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Dadurch wird das in das Hauptkissen 1 und dessen Ausnehmung 2 eingesetzte Kernkissen in dieser Ausnehmung 2 formschlüssig gehalten. Das Einbringen ist unproblematisch, da das Kernkissen 3 ebenso wie das Hauptkissen 1 aus einem elastischen Material bestehen, wobei jedoch vorzugsweise die Elastizität des Hauptkissens 1 größer ist als die des Kernkissens 3, also umgekehrt die Härte des Kernkissens 3 größer ist als die des Hauptkissens 1.
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Auf diese Art und Weise kann ein Bausatz für Lagerungskissen zusammengesetzt werden, der aus wenigen verschiedenen Einzelteilen eine große Variabilität an unterschiedlichen fertigen Lagerungskissen ermöglicht:
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Der Baukasten kann Kernkissen 3 immer der gleichen Form und Größe, jedoch mit unterschiedlicher Härte und/oder aus unterschiedlichem Material, umfassen.
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Der Baukasten umfasst mindestens ein Hauptkissen 1 mit einer Ausnehmung 2, in die somit alle diese von der Form her gleichen, aber z.B. unterschiedlich harten, Kernkissen 3 hineinpassen.
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Der Baukasten kann jedoch darüber hinaus mehrere Hauptkissen 1 umfassen, die sich entweder in ihrer Elastizität bzw. Härte und/oder in ihrer Größe, Kontur und anderen körperlichen Merkmalen an der Oberseite und ggf. auch an der Unterseite voneinander unterscheiden können.
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Lediglich die Ausnehmung 2 sollte jeweils so gestaltet sein, dass alle gleichgestalteten Kernkissen 3 des Baukastens darin aufnehmbar sind und deshalb sollten vorzugsweise in allen verschiedenen Hauptkissen 1 des Baukastens die Ausnehmungen 2 gleichgestaltet und gleich groß sei.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hauptkissen
- 1a
- Oberseite
- 1b
- Unterseite
- 2
- Ausnehmung
- 3
- Kernkissen
- 3a
- Oberseite
- 3b
- Unterseite
- 4
- Rinne
- 5a, b
- Winkel
- 6a, b
- Ende
- 7
- Grifftasche
- 8
- Griffausnehmung
- 9, 9a, b
- Krümmungsradius
- 10
- Längsrichtung
- 11
- Querrichtung
- 12
- Breite der Rinne
- 13
- Tiefe der Rinne
- 14
- Höhe des Hauptkissens
- 15
- Breite des Hauptkissens
- 16
- Länge des Hauptkissens
- 17
- Höhe des Kernkissens
- 18
- Breite des Kernkissens
- 19
- Länge des Kernkissens