BESCHREIBUNG
Matratzenartige Auflage zur Unterstützung des Körpers einer Schwangeren in
Bauchlage
Die Erfindung betrifft eine matratzenartige Auflage ensprechend dem Gattungsbegriff des Anspruches 1.
Stand der Technik
Die DE-U-299 12 190 zeigt einen als variable Schwangerschaftsmatratze bezeichneten matratzenartigen Körper, der als Schlaf- oder Ruheunterlage für eine schwangere Person dienen soll. Dabei soll es möglich sein, daß die schwangere Person ohne körperliche Schmerzen auf dem Bauch liegend ruhen können soll. Um dies zu erreichen, wird nach dieser Druckschrift vorgeschlagen, eine der körperlichen Anatomie entsprechende variable Vertiefung in der Matratze vorzusehen. Hierzu soll die Matratze mindestens zwei Matratzen- einlegestücke aufweisen, die in den Matratzenkörper eingelegt werden können und die mittels Reißverschlüssen oder anderen Nerschlußarten fest mit dem Matratzenkörper verbunden werden können. - Die Matratze soll auf diese Weise zum einen als „klassische Matratze" genutzt werden können, zum anderen soll sie mit den „vertieften Einsätzen" für Schwangere nutzbar sein. Der Druckschrift ist jedoch nicht zu entnehmen, aus welchem Material diese bestehen soll, und insbesondere ist der Druckschrift nicht zu entnehmen, wie
BESTÄTIGUΝGSKOPIE
die dort erwähnte „Vertiefung" in der Matratze ausgeführt sein soll. In der Zeichnung zu dieser Druckschrift wird im Bereich eines Einlegestückes zeichnerisch lediglich ein Oval oder Kreis wiedergegeben, dessen genaue, konstruktive Bedeutung jedoch unklar ist.
Ferner zeigt auch die DE-U-94 13 137.6 einen matratzenartigen Körper, der als Luftmatratze ausgeführt ist und der etwa in seiner Mitte befindlich ein ovales durchgehendes Loch aufweist. Dieser als Schwangerschaftsmatratze bezeichnete Körper soll die Möglichkeit bieten, daß eine schwangere Frau zur Ent- Spannung der Rücken- und Bauchmuskulatur oder bei einer Rückenmassage auf dem Bauch liegen können soll. - Abgesehen davon, daß das Liegen auf einer Luftmatratze wegen der fehlenden Luft- und Feuchtigkeitsdurchlässigkeit einer solchen Matratze bereits nach kurzer Zeit als sehr unangenehm empfunden wird, ist diese Matratze als Stützkörper für eine Schwangere in Bauchlage eben gerade nicht geeignet. Dies deswegen, weil der Bauchbereich der
Schwangeren teilweise überhaupt nicht (mehr) abgestützt wird und teilweise - wegen mehr oder weniger gelungener Anpassung des Querschnitts des erwähnten ovalen Loches an die/eine individuelle Form des Bauchbereiches einer Schwangeren - geradezu mehr oder weniger stark erhöhtem Druck ausgesetzt wird, ausgelöst durch den umlaufenden Kantenbereich dieses ovalen Loches, der auf die benachbarte Bauchregion drückt.
Schließlich beschreibt die DE-U-94 17 887.9 eine Patientenliege für medizinische Therapie und Diagnostik, die am Kopf- und Fußende mit einer Ab- bzw. Aufwickelspule für eine aus wiederverwendbarem Baumwollgewebe bestehende Tuchauflage versehen ist. Diese Tuchauflage kann also schrittweise entsprechend der Benutzung von der Abwickelspule entnommen und auf die Aufwickelspule transportiert werden, ähnlich der z.B. in Betrieben der Gastronomie seit langem bekannten Lösung für Handtuchspender.
Aufgabe
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine matratzenartige Auflage zur Unterstützung des Körpers einer Schwangeren in Bauchlage zu schaffen, insbesondere zur Nerwendung in Nerbindung mit einer Massagebank, einer Patientenliege für medizinische Diagnostik und Therapie oder dgl, die den Erfordernissen an eine möglichst gleichmäßige und damit sanfte Abstützung des gesamten Körpers und insbesondere des Bauchbereiches einer Schwangeren Rechnung trägt, darüberhinaus aber vorteilhaft auch zusätzlich noch des Brustbereiches. Dabei sind nicht nur rein formmäßige Gestaltungsmerkmale von Bedeutung, sondern ergänzend auch Gesichtspunkte, die das sich bei Benutzung einstellende Mikroklima auf der Auflage betreffen.
Lösung
Zum Erhalten einer Auflage mit den vorstehend angegebenen Eigenschaften wird vorgeschlagen, die Auflage entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 auszubilden.
Vorteilhafte oder zweckmäßige weitere Ausgestaltungen der Erfindung nach Anspruch 1 sind in den Ansprüchen 2 bis 8 angegeben.
Im Zusammenhang mit der Herstellung einer erfindungsgemäß gestalteten Auflage wird schließlich auch ein bevorzugtes Herstellungsverfahren erwähnt.
Vorteile
Mit der Auflage nach der Erfindung wird erreicht, daß in Bauchlage der gesamte Körper und insbesondere der Bauchbereich einer Schwangeren auf eine Weise abgestützt wird, die einerseits eine völlige Entspannung des Körpers ermöglicht und die andererseits dem Erfordernis Rechnung trägt, daß
- gerade in Bauchlage - eine dennoch genügende, optimale und also gleichmäßige Abstützung des gesamten Bauchbereiches möglich ist.
Die erfindungsgemäß zur Aufnahme des Bauchbereiches der Schwangeren vorgesehene kalottenartige Vertiefung kann zweckmäßig in einem - an sich bekannten - Einsatzstück vorgesehen sein, wie es Anspruch 2 vorschlägt. Damit ist dann eine bessere Anpassung an individuelle Bedürfhisse möglich, indem entsprechende Einsatzstücke gegeneinander austauschbar sind.
Die Verwendung eines offenzelligen, viskoelastischen Schaumstoffes in
Verbindung mit der erfϊndungsgemäßen Auflage ist besonders vorteilhaft, da die Eigenschaften derartiger Schaumstoffe dem hier angestrebten Erfolg möglichst gleichmäßiger Druckbelastung aller auf der Auflage liegenden Körperbereiche sehr entgegenkommen und ihn unterstützen. Insbesondere betrifft dies selbstverständlich die - passend bemessene - Viskoelastizität an sich; aber auch der sich zusätzlich auswirkende Einfluß der Temperatur auf den Grad der Viskoelastizität einiger dieser Materialien ist mit großem Nutzen für eine optimale Funktion der erfindungsgemäßen Auflage einzusetzen. Und schließlich ist es auch zweckmäßig, als offenzelligen und damit atmungs- aktiven Schaumstoff wegen seiner bekannten, bakterien- und schimmelpilz- resistenten Eigenschaften geschäumtes Polyurethan zu verwenden. - Matratzen aus geschäumtem Polyurethan bzw. Materialien mit einer temperaturabhängigen Viskoelastizität sind z.B. unter der Warenkennzeichnung „TEMPUR" bekannt. - Die vorstehend angesprochenen Merkmale sind in den Ansprüchen 3 bis 5 genannt.
Die Ansprüche 6 bis 8 betreffen zweckmäßige Ausführungsformen für den textilen Bezug, der in Nerbindung mit der Auflage verwendet werden kann.
Zum Zwecke der Herstellung einer oder mehrerer kalottenartiger Vertiefungen in der erfindungsgemäßen Auflage sei auch noch ein bevorzugtes Verfahren erwähnt, das sich dadurch auszeichnet, daß es eine technisch einfache und
leicht und schnell vorzunehmende Anpassung an im Hinblick auf Größe und Tiefe sehr unterschiedliche kalottenartige Vertiefungen ermöglicht und daß außerdem sichergestellt bleibt, daß der bei der Herstellung einer derartigen Kalotte entstehende, die Kalotte bildende Oberflächenbereich der aus offen- zelligem Schaumstoff bestehenden Auflage weiterhin atmungsaktiv bleibt. Ein Verfahren zum Schneiden von Schaumstoff bzw. Schaumgummi entlang einer vorgegebenen gekrümmten Linie ist grundsätzlich bereits bekannt im Zusammenhang mit der Herstellung von sogenannten Schulterpolstern für Kleidungsstücke.
Erläuterung der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
Anhand der Fig. 1 bis 3 der Zeichnung wird die Erfindung im folgenden an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Auflage in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 die Auflage nach Fig. 1 in der Vorderansicht im Schnitt entsprechend Schnittlinie II-II in Fig. 1, und
Fig. 3 die Auflage nach den Fig. 1 und 2 in der Seitenansicht im Schnitt entsprechend Schnittlinie fll-fll in Fig. 1.
Die Zeichnung zeigt eine Auflage 1 zur Unterstützung des Körpers einer Schwangeren in Bauchlage, wobei die Auflage derart bemessen sein kann, daß sie passend zu den Längen- und Breitenabmessungen einer Patientliege oder z.B. denen einer Massagebank ausgeführt ist.
Die Auflage 1 besteht aus einem Auflagekörper 11 und einem den Auflagekorper 11 zumindest auf einer Breitseite im wesentlichen abdeckenden Bezug 9. Im Bereich der Mitte seiner mit 2 bezeichneten Breitseite weist der Auflagekorper 11 eine kalottenartige Vertiefung 3 auf, die dem Formverlauf und der Größe/dem Umfang des Bauchbereiches einer Schwangeren zumindest annähernd angepaßt ist. Diese kalottenartige Vertiefung 3 befindet sich zweckmäßig in einem Einsatzstück 4, welches austauschbar im mit 5 bezeichneten Grundelement des Auflagekörpers 11 angeordnet ist und dort mittels Klettverschluß oder auf andere Weise mit dem Grundelement 5 mehr oder weniger fest ver- bindbar sein kann, oder welches auch nur durch die Reibungskräfte an Ort und Stelle in der betreffenden Ausnehmung des Grundelementes 5 gehalten wird. Im übrigen ist der Auflagekörper 11 derart in der Dicke bemessen, daß auch an der tiefsten Stelle der kalottenartigen Vertiefung 3 noch genügend Material verbleibt, um den angestrebten Erfolg einer möglichst gleichmäßigen Belastung des Bauchbereiches der Schwangeren weitestgehend zu erreichen.
Ferner ist im oberen Bereich des Auflagekörpers 11 ein weiteres, mit 6 bezeichnetes und ebenfalls austauschbares Einsatzstück vorgesehen, das kalottenartige Vertiefungen 7 und 8 aufweist zur Unterstützung des Brust- bereiches der in Bauchlage auf der Auflage 1 liegenden Schwangeren.
Der Auflagekörper 11 ist - zumindest im Bereich seiner Breitseite 2 - mit einem textilen Bezug 9 überzogen, der im Fall dieses Ausführungsbeispiels nach Art eines Spannbettlakens ausgebildet ist. Der Bezug 9 weist im Bereich der kalottenartigen Vertiefung 3 des Auflagekörpers 11 einen sackartigen
Einsatz 10 auf, der der Vertiefung 3 zumindest im wesentlichen angepaßt ist. - Zusätzlich oder stattdessen ist es möglich, durch eine entsprechende Lose des Bezuges 9 in diesem Bereich und/oder durch entsprechende Dehnbarkeit des Materials des textilen Bezuges 9 zu erreichen, daß sich der Bezug 9 - ohne daß nennenswerte, vom Bezug 9 ausgehende (Rück-)Kräfte auf den Bauchbereich der auf der Auflage 1 liegenden schwangeren Person zu erwarten sind- bestmöglich/optimal an die gekrümmte Fläche der betreffenden Vertiefung
legt. - In ähnlicher Weise kann auch der den kalottenartigen Vertiefungen 7 und 8 des Auflagekörpers 11 zugeordnete Bereich des Bezuges 9 mit sackartigen Einsätzen und/oder entsprechender Lose und/oder Dehnbarkeit ausgestattet sein.
Die Herstellung der kalottenartigen Vertiefungen geschieht auf besonders effiziente und insbesondere im Hinblick auf bestmögliche Gebrauchseigenschaften der Auflage derart, daß in den für die Herstellung des Auflagekörpers 11 verwendeten quaderförmigen, den äußeren Abmessungen der Auflage 1 entsprechenden, aus Schaumstoff bzw. Schaumgummi bestehenden Materialblock an den vorgesehenen Stellen die gewünschten kalottenartigen Vertiefungen nach Größe und Tiefe eingebracht werden, indem mittels eines auf einer der zu erzeugenden Kalotte angepaßten, gekrümmten Bahn verlaufend geführten Bandmessers in einer um eine zur Oberfläche der betreffenden Breitseite des Materialblockes parallel verlaufende geometrische Achse schwenkenden Bewegung jeweils ein entsprechendes Materialstück aus diesem Materialblock herausgeschnitten wird.
BEZUGSZEICHENLISTE
I Auflage, matratzenartig 2 Breitseite (des Auflagekörpers 11)
3 Vertiefung, kalottenartig (in der Breitseite 2 des Auflagekörpers 11)
4 Einsatzstück (in der Breitseite 2 des Auflagekörpers 11)
5 Grundelement (des Auflagekörpers 11)
6 Einsatzstück (in der Breitseite 2 des Auflagekörpers 11) 7 Vertiefung (im Einsatzstück 6)
8 Vertiefung (im Einsatzstück 6)
9 Bezug, textil (über der Breitseite 2 des Auflagekörpers 11)
10 Einsatz, sackartig (im Bezug 9)
I I Auflagekörper