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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Hygienetuch nach Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Üblicherweise
werden zur Massage eines Patienten auf einer Massageliege bzw. einem
Massagestuhl Handtücher
oder ähnliches
untergelegt, um den geltenden Hygieneanforderungen gerecht zu werden.
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Liegt
zu diesem Zweck der Patient mit seiner Bauchseite auf der Massageliege/dem
Massagestuhl, ist in die Polsterung ein Nasenschlitz oder eine Gesichtsöffnung eingebracht,
so daß der
Patient langgestreckt und entspannt bäuchlings auf der Polsterung
liegt und zugleich über
die Aussparung in der Polsterung frei atmen kann.
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Eine
Liege mit einer solchen Aussparung ist z.B. bekannt aus der WO 2004/006722A1.
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Bei
dieser Liege soll der Patient sogar durch ein unterhalb der Kopföffnung angebrachtes
Tablett die Möglichkeit
zum Lesen erhalten.
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Die üblichen
Verweilzeiten des Patienten auf Massageliegen verlangen aber entsprechende
Hygienemaßnahmen
als Voraus setzung für
einen ordentlichen Betrieb derartiger Massageliegen/Massagestühle.
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Bekannt
ist insoweit auch die Verwendung sogenannter Therapiestühle, bei
denen der Patient auf Gesäß und Knie
ruht, bäuchlings
einem Bauchpolster zugewandt ist und sein Gesicht in die Kopföffnung einer
separaten Kopfpolsterung legen kann (s. z.B. Hauptkatalog 2004/2005
der Firma Schupp, Freudenstadt, Seite 55).
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Um
bei einem derartigen Therapiestuhl die Hygienevorschriften einhalten
zu können,
werden bis zu drei Handtücher
benötigt,
nämlich
eins für
das Brustkissen, eins für
das Kopfkissen und eines für
die unterhalb des Kopfkissens befindliche Armauflage.
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Für die eingangs
beschriebenen Therapieliegen kommen ebenfalls im Bereich der Kopföffnung durchaus
auch mehrere Handtücher
zum Einsatz, um einen Kontakt des Patienten mit dem Polsterüberzug der
Therapieliege möglichst
zu verhindern.
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Danach
werden die verwendeten Handtücher üblicherweise
gewaschen und stehen dann erneut zur Verfügung.
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Es
müssen
daher für
eine einzige Massagebehandlung oft mehrere Handtücher genutzt werden, die anschließend zu
waschen sind.
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Die
damit verbundene Wasserbelastung ist nicht zu vernachlässigen.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, das an sich bekannte Hygienetuch
so zu verbessern, daß obiger
Nachteil vermieden wird.
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Diese
Aufgabe löst
die Erfindung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs.
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Aus
der Erfindung ergibt sich der Vorteil, daß pro Patient und Massagebehandlung
lediglich nur noch ein einziges Hygienetuch benutzt und anschließend gewaschen
werden muß.
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Dieser
Vorteil wird dadurch erreicht, daß sämtliche Bereiche der Polsterung
einschließlich
der Gesichtsöffnung
bis tief in die Polsterung hinein von lediglich einem einzigen ausgebreiteten
Hygienetuch abgedeckt werden, weil der an das Hygienetuch im Bereich
der Kopföffnung
angesetzte Kragen sich zumindest soweit in die Kopföffnung der
Polsterung hinein erstreckt, daß ein
Hautkontakt zum Polsterüberzug
vermieden wird.
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Es
ist also gerade die Dimensionierung des Kragens, welche die Erfindung
ausmacht.
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Dabei
genügt
es zwar prinzipiell, die Höhe des
Kragens nur so groß zu
wählen,
daß unter
dem üblichen
Gewicht eines Kopfs die zusammengedrückte Polsterung von dem Kragen
gegen Hautkontakt abgeschirmt wird.
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Es
können
daher bereits einige wenige Zentimeter, z.B. etwa 3 cm für die Erfindung
ausreichen.
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Empfohlen
wird aber eine Kragenhöhe
von etwa 5 cm bis 10 cm oder mehr, weil dann in jedem Falle auch
beim Zurechtlegen des Kopfs in der Kopföffnung, wenn also die Polsterung
noch nicht zusammengedrückt
ist, das Anhauchen des Polsterüberzugs
zuverlässig
vermieden wird.
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Dank
der Erfindung entsteht also ein einstückiges Hygienetuch, welches
neben seiner üblichen Flächenerstreckung
auch eine Tiefenerstreckung dort aufweist, wo den Gesetzen der Ergonomie
folgend die Kopföffnung
bei einer Massageliege/einem Massagestuhl zu erwarten ist.
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Dort
also, wo der auf dem Bauch liegende Patient mit seinem Gesicht in
die Gesichtsöffnung der
Massageliege/des Massagestuhls hineinschaut, besitzt das Handtuch
eine Öffnung
von vorzugsweise umrißovaler
Gestalt, die sich bei in Gebrauchsstellung befindlichem Hygienetuch
nach unten in Form eines Kragens, sozusagen als Innenmanschette
fortsetzt.
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Dank
der Erfindung wird deshalb insbesondere im Bereich der Gesichtsöffnung auch
die notwendige Hygiene eingehalten, weil einerseits der Hautkontakt
zwischen dem Liegenbezug und dem Patienten verhindert wird und andererseits
ein Anhauchen des Liegenbezugs ebenfalls nicht möglich ist.
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Einer
Weiterbildung der Erfindung kommt besondere Aufmerksamkeit zu.
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Um
zu Verhindern, daß nach
langem Liegen der Patient einen Abdruck der Verbindungsnähte im Bereich
der Kopföffnung
des Hygienetuchs im Gesicht trägt,
soll zumindest der überwiegende
Längenanteil
aller Verbindungsnähte
bei einem in Gebrauchsstellung befindlichen Hygienetuch außerhalb des
Gesichtes des Patienten verlaufen.
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Hierfür werden
beispielhaft Schnittmuster und Ausführungsbeispiele gezeigt.
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Zusätzlich läßt sich
aber auch im Bereich der Kopföffnung
eine zusätzliche
dünne Polsterung
aufbringen, um das Behaglichkeitsempfinden zu erhöhen.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
der Erfindung in Gebrauchsstellung;
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2 Detailansicht
eines Ausführungsbeispiels
für einen
Kragen;
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3 mögliche Schnittführung zur
Herstellung eines Kragens mit Verbindungsnähten außerhalb des Gesichts;
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4 Kragen
gem. 3 mit eingesetzten separaten Bestandteilen,
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5 fertig
vernähter
Kragen gem. Ausführungsbeispiel 4 Sofern
im Folgenden nichts anderes gesagt ist, gilt die folgende Beschreibung
stets für
alle Figuren.
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Die
Figuren zeigen ein Hygienetuch 1. Insbesondere 1 zeigt
die Verwendung des Hygienetuchs 1 in seiner Gebrauchsstellung.
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Die 2 bis 5 zeigen
jeweils denjenigen Ausschnitt des Hygienetuchs, welcher für die Erläuterung
der Erfindung maßgeblich
ist.
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Ein
derartiges Hygienetuch 1 kann z.B. ein Frotteehandtuch
oder eine mit geeigneten Mitteln gefertigte gewebte, gewirkte o.ä. Bahn sein.
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Es
dient zur Verwendung als Auflage für eine Massageliege 2.
Die Länge
des Hygienetuchs kann so sein, daß lediglich im Kopfbereich
eine hygienische Abdeckung durch das Hygienetuch erfolgt und ansonsten
ein zusätzliches
Handtuch als Unterlage für
Bauch und Beine dient oder daß das
Hygienetuch einzig und allein als Unterlage dient und zu diesem Zweck
eine Länge
von etwa 2m aufweist. Auch sind Zwischenlängen möglich.
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Hinsichtlich
der Verwendung bei Massagestühlen
wird auf den Stand der Technik verwiesen.
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Maßgeblich
ist insoweit, daß ein
Patient 100 bäuchlings
auf der Massageliege 2/dem Massagestuhl ruht und somit
der Polsterung 3, welche die Auflagefläche bildet, zugewandt ist.
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Um
eine entspannte Nackenhaltung zu ermöglichen, weist eine derartige
Massageliege 2/ein derartiger Massagestuhl eines Aussparung 4 auf,
die praktisch am Kopfende der Liegefläche angeordnet ist.
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Es
kann sich um eine etwa gesichtsgroße Öffnung handeln und ebenso um
lediglich einen sogenannten Nasenschlitz.
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Maßgeblich
ist nun, daß das
Hygienetuch 1 dort, wo es ausgebreitet auf der Massageliege 2 mit deren
Aussparung 4 zur Deckung kommt, ebenfalls eine Aussparung 5 aufweist,
von deren Rand 6 sich dann, wenn das Hygienetuch 1 in
seiner Gebrauchsstellung gem. 1 auf der
Polsterung 3 aufgelegt ist, ein Kragen 7 soweit
in die Aussparung 4 der Massageliege 2 hinein
erstreckt, daß zumindest
der überwiegende
Teil der Polsterung 3 vor einem Hautkontakt mit dem Gesicht
des Patienten 100 geschützt
ist.
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Das
Maß, um
welches der Kragen 7 sich in die Aussparung 4 der
Polsterung 3 hineinerstreckt, sollte wenigstens so groß sein,
daß ein
Hautkontakt in jedem Fall vermieden wird und darüber hinaus sich sogar ein Stück bis unterhalb
der unteren Abschlußebene
der Massageliege 2 erstrecken, so daß ein Anhauchen der Polsterung 3 ebenfalls
völlig
unterbleibt.
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Wie
insbesondere aus den 2 bis 5 ersichtlich
ist, weist die Aussparung 5 eine gewisse Grundfläche auf,
welche im Prinzip der Grundrißfläche dieser
Aussparung 5 entspricht.
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Um
dem Erfordernis einer hygienisch effektiven Abdeckung des Bezugs
der Polsterung 3 gerecht zu werden, wird insoweit vorgeschlagen,
daß die
mit dem Bezug der Polsterung 3 in Be rührung kommenden Bereiche des
Kragens 7 größer als
die Grundrißfläche der
Aussparung 5 sein soll.
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Es
wird also im Verhältnis
zur Grundrißfläche der
Aussparung 5 zusätzliches
Material an das Hygienetuch 1 angesetzt, um dem Hygienetuch 1 neben seiner
flächigen
Erstreckung auch eine Erstreckung in Tiefenrichtung dort zu geben,
wo bei bestimmungsgemäßer Anwendung
des Hygienetuchs 1 ergonomisch der Kopf des Patienten 100 mit
dem Gesicht nach unten ruht.
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Es
ist deshalb gerade die dreidimensionale Erstreckung des Hygienetuchs 1 mit
der Komponente in Tiefenrichtung, die einen schonenden Umgang mit
den Umweltressourcen im Sinne der Erfindung ermöglicht.
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Zu
diesem Zweck kann das Hygienetuch 1 aus gewebtem oder gewirktem
Material bestehen und dort, wo der Kragen 7 vorgesehen
ist, ein im Rundwebverfahren angesetztes Schlauchstück erhalten.
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Dieses
angesetzte Schlauchstück
kann vorzugsweise angewebt oder auch über eine Naht mit dem Rand
der Aussparung 5 verbunden sein.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, ein flächig gewebtes Hygienetuch dort,
wo die Aussparung 5 erwartet wird, mit einem Schnitt 8 zu
versehen und die durch den Schnitt 8 entstehenden benachbarten
Segel 11' des
Hygienetuchs 1 aus der Ebene eines flachgelegten Hygienetuchs
herauszuklappen.
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An
die durch den Schnitt 8 entstehende Schnittlinie kann dann
in geeigneter Weise ein separater Bestandteil 9 oder auch
mehrere separate Bestandteile 9 angesetzt werden, so daß der schlauchartige
Fortsatz in Form des Kragens ausgebildet wird.
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Dabei
kann bereits ein einziger Schnitt z.B. in Längsrichtung oder Querrichtung
des Hygienetuchs den angestrebten Zwecken dienlich sein.
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Wird
ein Schnitt 8 entsprechend 3 unter zwei
oder mehreren sich kreuzenden Schnittlinien gebildet, entstehen
jeweils dreiecksförmige
Segel 11',
zwischen welche die separaten Bestandteile 9 leicht einsetzbar
sind.
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Dabei
handelt es sich bei den separaten Bestandteilen 9 um sogenannte
Zwickel, die entlang der Schnittlinien des Schnittes 8 einfach
an die dreieckförmigen
Segel des Hygienetuchs 1 angesetzt werden können.
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Dabei
sollte die Schnittführung
für den Schnitt 8 so
gewählt
sein, daß dieser
ausschließlich innerhalb
eines im Umriß ovalen
Grundrisses der Aussparung 5 liegt, die sich mit der ebenfalls
umrißovalen
Grundrissfläche
der Aussparung 4 in der Massageliege 2 kongruent
deckt.
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Insbesondere
die Weiterbildung der Erfindung nach 3 bis 5 bietet
den weiteren Vorteil, daß die
separaten Bestandteile 9 in Form etwa dreieckförmiger Zwickel über Verbindungsnähte 11 an
die durch den Schnitt 8 entstehenden Schnittlinien im Hygienetuch 1 so
angenäht
werden können,
daß der
jeweils überwiegende
Längenanteil
der Verbindungsnähte 11 bei
einem gem. 1 in Gebrauchsstellung befindlichen
Hygienetuch 1 außerhalb
des Gesichtes des Patienten 100 verläuft.
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Auf
diese Weise läßt sich
zuverlässig
vermeiden, daß auch
nach langen Liegezeiten von einer halben Stunde oder mehr Nahtabdrücke der
Verbindungsnähte 11 im
Gesicht des Patienten wiederzufinden sind.
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Es
kommt daher für
diese Weiterbildung der Erfindung maßgeblich darauf an, die Schnittführung so
zu wählen,
daß praktisch
keine Längsanteile
der Verbindungsnähte 11 mit
dem Gesicht des Patienten 100 in Berührung kommen.
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Zusätzlich kann
auch vorgesehen sein, durch entsprechende Unterfütterung im Bereich des Randes 6 der
Aussparung 5 eine zusätzliche
Polsterung der mit dem Gesicht in Berührung kommenden Bereiche des
Hygienetuchs 1 zu erzielen.
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Diese
Maßnahme
erhöht
das Behaglichkeitsbefinden des Patienten 100.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung ergibt sich daraus, daß das Hygienetuch 1 durch
den in die Aussparung 4 der Massageliege 2 hineinragenden
Kragen auf einfache Weise gegenüber
der Massageliege/dem Massagestuhl geringfügig fixiert ist, so daß ein Verrutschen
des Hygienetuchs 1 zumindest im Bereich des Gesichts des
Patienten 100 weitgehend vermieden oder verhindert wird.
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Darüber hinaus
zeigt 1 eine Weiterbildung, bei welcher der Kragen 7 eine
Tasche 12 aufweist.
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Derartige
Tasche 12 kann in den Kragen 7 integriert sein
und dient dem Zweck, zur Steigerung des Behaglichkeitsempfindens
ein Aromakissen, ein Kältekissen,
ein Wärmekissen
oder ähnliches
einzubringen.
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Es
handelt sich hier um ein einfach anbringbares Mittel, um das individuelle
Behaglichkeitsempfinden zu erhöhen.
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Um
einen weiteren Vorteil zu erzielen wird ergänzend vorgeschlagen, im Bereich
des Kragens 7 einen aufblasbaren Schlauch oder ähnliches
in das Hygienetuch 1 zu integrieren, so daß der Patient 100 dann,
wenn er sich in Rückenlage
auf der Massageliege 2 befindet, eine entsprechende Kopfstütze vorfindet,
um entspannt zu liegen.
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Darüber hinaus
zeigt 1 zwar ein Hygienetuch nach vorliegender Erfindung,
welches eine Länge über alles
von etwa 2 Metern besitzt, so daß mit einem einzigen Hygienetuch
die gesamte Liegefläche
auf der Massageliege abgedeckt ist.
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Dies
ist jedoch keine Beschränkung
der Erfindung sondern es sind durchaus auch Ausführungsbeispiele denkbar, bei
denen das Hygienetuch sich von der Aussparung 5 bis etwa
zum Brustbereich des Patienten 100 erstreckt und die verbleibenden
Bereiche auf der Massageliege 2/dem Massagestuhl dann mit
patienteneigenen Handtüchern
oder ähnliches
abzudecken wären.
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Diese
Maßnahme
bietet den Vorteil äußerst geringer
Fertigungskosten, so daß auch
Massagepraxen mit einer täglich
hohen Patientenzahl in den Genuß der
Erfindung kommen können.
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- 1
- Hygienetuch
- 2
- Massageliege
- 3
- Polsterung
- 4
- Aussparung
in 2
- 5
- Aussparung
in 1
- 6
- Rand
von 5
- 7
- Kragen
- 8
- Schnitt
- 9
- separater
Bestandteil
- 10
- Umrißoval
- 11
- Verbindungsnaht
- 11'
- Segel
- 12
- Tasche
- 100
- Patient