DE3730851A1

DE3730851A1 - Flaeche zum abstuetzen der rueckseite eines menschen

Info

Publication number: DE3730851A1
Application number: DE19873730851
Authority: DE
Inventors: Ursula Pastor
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1986-09-25
Filing date: 1987-09-15
Publication date: 1988-07-28

Description

Die Erfindung betrifft eine Fläche zum Abstützen der Rückseite eines Menschen, insbesondere als Sitzmöbel, Matratze, Liege, Kissen oder Zweiradsattel, mit einer das Gesäß abstützenden Fläche, insbesondere Sitzfläche, die mittig in Richtung der Wirbelsäule einen Kanal aufweist.

Aus der Deutschen Patentschrift 4 41 479 ist es bekannt, auf der Sitzfläche eines Stuhls eine rinnenartige Vertiefung vorzusehen, um das Steißbein nicht zur Auflage kommen zu lassen. Die darüber befindlichen Abschnitte der Wirbelsäule des Sitzenden werden durch die Lehne aber weiterhin belastet, so daß Beschwerden verschiedenster Art beim Sitzenden auftreten.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Fläche zum Abstützen der Rückseite eines Menschen zu schaffen, die eine solch günstige Abstützung der menschlichen Rückseite ermöglicht, daß der Mensch frei von Beschwerden sitzt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Fläche, insbesondere Lehne, die den Rücken abstützt, ebenfalls einen in Richtung der Wirbelsäule verlaufenden mittigen Kanal aufweist, dessen Breite gleich oder größer der Breite der Wirbelsäule ist und dessen Tiefe so groß ist, daß die Wirbelsäule die Fläche nicht berührt.

Hierdurch ist sichergestellt, daß die Wirbelsäule des Sitzenden über ihre gesamte Länge völlig frei von jeglicher Druckauflage gehalten wird. Damit werden störende Auflagedruckbelastungen mit Sicherheit verhindert, so daß der Mensch beschwerdefrei sitzt. Empfindliche Nervenbahnen werden von schädlichen Druck- und Dauerbelastungen im gesamten Wirbelsäulenbereich freigehalten, so daß insbesondere Bandscheibenschäden und Erkrankungen der inneren Organe nicht auftreten können. Es wird eine Streckung und Dehnung der gesamten Rückenregion bewirkt und eine optimal richtige statische Belastung erzeugt. Der Streckeffekt führt dazu, daß die Bandscheiben, die beim Sitzen stets Flüssigkeit abgeben, die Flüssigkeitsabgabe vermindern können und durch die Ausbildung einer teleskopartig sich nach oben schiebenden, stützenden und streckenden inneren Atemsäule können die Arme frei und locker hängen, so daß die verschiedensten Tätigkeiten von der menschlichen Hand störungsfrei ausgeführt werden können.

Vorzugsweise wird vorgeschlagen, daß der Kanal in seiner Tiefe geringer ist als die Dicke der Flächenpolsterung. Alternativ kann aber auch der Kanal in seiner Tiefe gleich der Dicke der Flächenpolsterung sein.

Um eine optimale Abstützung der Beine zu erreichen wird vorgeschlagen, daß der vordere Bereich der Sitzfläche höher liegt als der hintere. Aus optischen Gründen ist es von Vorteil, wenn der Kanal der Sitzfläche vor der vorderen Kante endet, da dann die Vorderseite der Sitzfläche ununterbrochen durchgeführt sein kann. Aus denselben Gründen wird auch vorgeschlagen, daß der Kanal der Lehne vor der oberen Kante endet.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Verbindung zwischen Sitzfläche und Lehne von einem konvex oder konkav gekrümmten Bereich gebildet ist, der einen Kanal aufweist, der die Kanäle der Sitzfläche und der Lehne miteinander verbindet. Eine weitere Verbesserung der Unterstützung der Körperrückseite wird dadurch erreicht, daß im hinteren Bereich der Sitzfläche zu beiden Seiten des Kanals je eine schalenförmige Unterstützung angeordnet ist.

Eine einfache Herstellung und geringes Gewicht werden dann geschaffen, wenn die Fläche, Sitzfläche und/oder Lehne von einer oder mehreren Luftkammern gebildet ist. Hierbei können die Wände zwischen den Luftkammern senkrecht zur Kanallängsrichtung sein.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Oberseite der Sitzfläche und/oder Lehne U-förmig ist. Auch kann ein therapeutischer Effekt erreicht werden, wenn die Fläche, Sitzfläche und/oder die Lehne eine Heizfläche aufweisen.

Eine optimale Anpassung der Fläche an den Sitzenden wird dadurch erreichbar, wenn die Sitzfläche in Höhe und Neigung durch die Unterstützungsteile oder -konstruktion veränderbar ist. Besonders vorteilhaft ist es für den oberen Bereich des Körpers, wenn oberhalb der Lehne ein Hals-, Nacken- und/oder Kopfpolster befestigt ist, das einen mittleren, etwa senkrechten Kanal aufweist. Auch wird hierzu vorgeschlagen, daß die Lehne in ihrer Höhe veränderbar ist. Ferner ist von besonderem Vorteil, wenn der obere Bereich der Lehne ab den Schulterblättern federnd nachgiebig nach hinten um eine waagerechte Achse verkippbar ist.

Eine besondere therapeutische positive Wirkung wird erreicht, wenn an der Lehne oben Schlaufen befestigt sind, die um die Schultergelenke legbar sind.

Aus optischen Gründen wird vorgeschlagen, daß Teile in Größe und Form des Kanals vorgesehen sind, durch die der Kanal ausfüllbar ist. Hierzu können auch die Teile aus einem nachgiebigeren, insbesondere weicheren Material bestehen als das Material neben dem Kanal. Alternativ oder zusätzlich wird hierzu auch vorgeschlagen, daß der Kanal von einer Schicht dünnen, nachgiebigen Materials, insbesondere einem Stoffüberzug überdeckt ist.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

Abb. 1 eine Vorderansicht von Sitzfläche und Lehnenfläche eines Sitzes oder einer Sitzauflage, wobei die Sitzfläche in die Ebene der Lehne geklappt ist,

Abb. 2 eine vordere Stirnansicht der Sitzfläche, wobei der Kanal von geringerer Tiefe ist als die Flächenpolsterung,

Abb. 3 eine Ansicht nach Abb. 2 mit einem Kanal gleicher Tiefe wie Flächenpolsterung,

Abb. 4 eine Seitenansicht der Sitzfläche mit einem höheren vorderen Bereich der Sitzfläche als der dahinterliegende,

Abb. 5 mehrere ineinandergezeichnete Fahrradsättel, wobei der durchgezogene Fahrradsattel ein Damensattel ist und der gestrichelte Sattel ein Rennsattel oder Männersattel ist,

Abb. 6 eine Seitenansicht einer Lehne mit einem unteren vorstehenden Bereich,

Abb. 7 die Seitenansicht einer Lehne mit unterem konkav geformten Bereich,

Abb. 8 Vorderansicht und Stirnansicht einer Auflage, eines Kissens oder einer Matratze für einen Sitz, insbesondere einen Autositz mit in die Lehnenfläche geklappter Sitzfläche,

Abb. 9 eine Auflage entsprechend Abb. 8 mit aufgeblasenen Wülsten,

Abb. 10 eine Draufsicht auf eine Matratze,

Abb. 11 eine perspektivische Ansicht eines Sitzes oder einer Sitzauflage,

Abb. 12 eine Seitenansicht der Matratze nach Abb. 10.

Die Abb. 1 bis 9 und 11 zeigen eine aus Sitzfläche 1 und Lehne 2 bestehende Auflage für Stühle, Sessel oder dergleichen oder direkt den oberen Teil eines Sitzes oder Sessels oder dergleichen. Sitzfläche 1 und Lehne 2 weisen Polsterungen 3 auf, die durch einen Kanal 4 unterbrochen ist, der mittig durch die Polsterung von Sitzfläche und Lehne im Bereich der Wirbelsäule eines Sitzenden verläuft. Der Kanal 4 verläuft somit bei einer senkrechten Lehne 2 etwa senkrecht oder bei einer schrägen Lehnenanordnung in der Fallinie. Die Kanäle 4 von Lehne und Sitzfläche gehen im Bereich der Stoßstelle 5 zwischen Lehne und Sitzfläche ineinander über.

Der Kanal 4 kann, wie Abb. 2 zeigt, nicht ganz so tief ausgeführt sein, wie die Polsterung 3, so daß zwischen den beiden seitlichen Polsterungen 3 im Bereich des Kanals eine Verbindungsbrücke 6 besteht oder aber der Kanal ist genauso tief wie die Polsterung entsprechend Abb. 3.

Im Bereich des Beckens bildet die Lehnenpolsterung entweder ein Vorsprung 7 oder einen rückspringenden Bereich 8. Ferner sind als Vorsprünge im oberen Bereich der Lehne 2 eine Kopfstütze 9 und darunter eine Nackenstütze 10 angeordnet. Ferner kann die Polsterung der Sitzfläche 1 seitliche Vorsprünge 11 als Stützen für die Waden besitzen.

Sitzfläche 1 und Lehne 2 können voneinander getrennte Teile sein oder aber auch wie in Abb. 8 und 9 gezeigt ineinander übergehen, insbesondere einstückig gefertigt sein. Abb. 8 und 9 sind insbesondere Auflagen für Autositze oder andere Sitzmöbel und können auch als Matratzen verwendet werden. Im Ausführungsbeispiel nach Abb. 8 sind schalenförmige Unterstützungen 11 a dargestellt, die das Becken stützen. Im Ausführungsbeispiel nach Abb. 9 ist die Polsterung 3 durch aufblasbare Wülste gebildet. Ein einziger, rings um den Kanal 4 laufender aufblasbarer Wulst 11 a bildet die Polsterung. Der Kanal 4 verläuft nicht bis zu dem oberen Ende der Lehne 2 und bis zum vorderen Ende der Sitzfläche 1, sondern an diesen Stellen sind die beiden Seiten der Polsterung 3 miteinander verbunden. In gleicher Weise kann bei den anderen Ausführungsbeispielen der Kanal 4 vor dem oberen und vorderen Ende enden.

An der Lehne 2 können seitlich zwei Schlaufen 12 befestigt sein, um die Arme hindurchzustecken, so daß durch diese Schlaufen die Schultergelenke und damit der Oberkörper gehalten ist.

Abb. 5 zeigt ineinander gezeichnet mehrere unterschiedliche Fahrradsättel. In durchgezogenen Strichen ist ein Damensattel dargestellt mit zwei seitlichen hinteren Polsterungen 3, die durch einen Kanal 4 unterbrochen sind. Ferner besteht ein vorderes Polsterteil 13, das von den Polsterungen 3 durch eine Unterbrechung 14 getrennt ist und konstruktiv sind diese Teile im unteren Bereich durch Metallstreben miteinander verbunden, die von dem Gesäß des Benutzers aufgrund ihrer tiefen Lage nicht berührt werden können. Im hinteren Bereich sind zwei verstellbare Lehnen 15 als Lendenstützen befestigt, die wiederum durch einen Kanal 4 voneinander getrennt sind. Die Lehnen 15 sind in ihrem Abstand zu den Polsterteilen 3 verstellbar.

Gestrichelt ist ein Rennsattel oder Männersattel in Abb. 5 dargestellt, der einen weit nach vorne hindurchreichenden Spalt bzw. Kanal aufweist. Dieser Sattel weist seitliche Polsterungen auf, die keine Unterbrechung 14 besitzen, aber wiederum durch einen Kanal 4 voneinander getrennt sind, der nicht bis zum vorderen Ende läuft, sondern vorher endet. An diesem Sattel können hochgezogene Rückenlehnen 16 befestigt sein.

Abb. 10 und 12 zeigen eine Matratze mit einem mittigen Längskanal 4 und in den Polsterungen Erhöhungen als Kopfteil 17, Halsunterstützung 18 und Gesäßunterstützung 19. Die Gesäßunterstützung ist längsverschiebbar.

Folgende weitere Ausführungen sind bei der erfindungsgemäßen Fläche möglich:

Lehne oder Sitzfläche können eine Heizung aufweisen, um insbesondere therapeutisch zu wirken. Die Sitzfläche kann in Höhe und Neigung durch die Unterstützungsteile und Unterstützungskonstruktion veränderbar sein, auch kann die Lehne ih ihrer Höhe verändert werden. Der obere Bereich der Lehne kann ab den Schulterblättern federnd nachgiebig nach hinten um eine waagerechte Achse verkippbar sein, um eine optimale Einstellung zu erreichen. Der Kanal kann durch Teile vollständig ausgefüllt sein, um entweder die Wirkung des Kanals aufzuheben oder aber die Teile können eine größere Nachgiebigkeit besitzen als die übliche Polsterung, so daß der Kanal selber nicht oder kaum erkennbar ist, aber dennoch die gleiche Wirkung hat. Ein ähnlicher optischer Effekt wird dann erreicht, wenn der Kanal nicht ausgefüllt ist und durch eine Schicht dünnen nachgiebigen Materials, insbesondere durch einen Stoffüberzug überdeckt ist. Das gleiche kann geschehen, wenn der Kanal ausgefüllt ist mit einem weicheren nachgiebigeren Material als die übrige Polsterung.

Claims

1. Fläche zum Abstützen der Rückseite eines Menschen, insbesondere als Sitzmöbel, Matratze, Liege, Kissen oder Zweiradsattel, mit einer das Gesäß abstützenden Fläche (1), insbesondere Sitzfläche, die mittig in Richtung der Wirbelsäule einen Kanal (4) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche (2), insbesondere Lehne, die den Rücken abstützt, ebenfalls einen in Richtung der Wirbelsäule verlaufenden mittigen Kanal (4) aufweist, dessen Breite gleich oder größer der Breite der Wirbelsäule ist und dessen Tiefe so groß ist, daß die Wirbelsäule die Fläche (2) nicht berührt.

2. Fläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (4) in seiner Tiefe geringer ist als die Dicke der Flächenpolsterung (3).

3. Fläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (4) in seiner Tiefe gleich der Dicke der Flächenpolsterung (3) ist.

4. Fläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der vordere Bereich der Sitzfläche (1) höher liegt als der hintere.

5. Fläche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (4) der Sitzfläche (1) vor der vorderen Kante endet.

6. Fläche nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (4) der Lehne (2) vor der oberen Kante endet.

7. Fläche nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen Sitzfläche (1) und Lehne (2) von einem konvex oder konkav gekrümmten Bereich gebildet ist, der einen Kanal aufweist, der die Kanäle (4) der Sitzfläche und der Lehne miteinander verbindet.

8. Fläche nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im hinteren Bereich der Sitzfläche (1) zu beiden Seiten des Kanals (4) je eine schalenförmige Unterstützung (11 a) angeordnet ist.

9. Fläche nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche, Sitzfläche (1) und/oder Lehne (2) von einer oder mehreren Luftkammern (11 b) gebildet ist, die durch den Kanal (4) getrennt sind.

10. Fläche nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände zwischen den Luftkammern (11 b) senkrecht zur Kanallängsrichtung sind.

11. Fläche nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite der Sitzfläche (1) und/oder der Lehne (2) U-förmig ist.

12. Fläche nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche, Sitzfläche (1) und/oder die Lehne (2) eine Heizfläche aufweisen.

13. Fläche nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzfläche (1) in Höhe und Neigung durch die Unterstützungsteile oder -konstruktion veränderbar ist.

14. Fläche nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Lehne (2) ein Hals-, Nacken- (10) und/oder Kopfpolster (9) befestigt ist, das einen mittleren, etwa senkrechten Kanal (4) aufweist.

15. Fläche nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lehne (2) in ihrer Höhe veränderbar ist.

16. Fläche nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Bereich der Lehne (2) ab den Schulterblättern federnd nachgiebig nach hinten um eine waagerechte Achse verkippbar ist.

17. Fläche nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Lehne oben Schlaufen (12) befestigt sind, die um die Schultergelenke legbar sind.

18. Fläche nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Teile in Größe und Form des Kanals (4) vorgesehen sind, durch die der Kanal ausfüllbar ist.

19. Fläche nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile aus einem nachgiebigeren, insbesondere weicheren Material bestehen als das Material neben dem Kanal (4).

20. Fläche nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (4) von einer Schicht dünnen nachgiebigen Materials, insbesondere einem Stoffüberzug überdeckt ist.