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Die
Erfindung betrifft einen Sitz, d. h. einen Personensitz, mit einer
Sitzfläche
und einer Rückenlehnenflächen, gemäß Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
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Personensitze
sind in Form von Stühlen
im normalen Gebrauchsmobilarbereich aber auch als Sitze in Fahrzeugen
bekannt. Sie bestehen zumindest aus einer Sitzfläche, wenn es sich um sogenannte
Hocker handelt, oder aber um Stühle,
oder Fahrzeugsitze, wenn hierbei auch Rückenlehnen vorgesehen sind.
Hierbei sind Sitzformen verschiedenster Art und Funktion bekannt.
Sitzflächen
und Rückenlehnen
können
dabei mit und ohne Polsterung versehen sein.
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Grundsätzlich gilt
dem Sitzen, insbesondere dem Sitzen am Arbeitsplatz eine besondere
Aufmerksamkeit. Daher gibt es aus ergonomischen Gründen mehr
oder weniger geschwungene und/oder verstellbare Sitz- und Rückenlehnflächen.
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Die
ergonomischen Aspekte finden ihre Grundlage in dem Wissen, dass
der Mensch ein dynamisches Wesen ist, und der Wirbelsäule nicht
nur die Stützfunktion,
sondern auch eine Reihe anderer Funktionen zukommen. So fließen über die
Wirbelsäule
die wesentlichen mechanischen Energien, beispielsweise im abstützenden
Auffangen der Laufbewegung, sowie auch aller anderen Bewegungen. Ferner
laufen über
das Rückenmark
ein Großteil
der elektrischen cerebralen Signalenergien, die vom Gehirn ausgehend
im großen
biologischen Regelsystem zu den jeweiligen Muskeln und Organen hinführen. Insbesondere
sind diese Signalenergien hochfrequente elektrische Signale, die
die Physis in Dynamik halten. Es ist ferner bekannt dass nervlich
bedingte Fehlstellungen der Wirbelsäule langfristig sogar zu chronischen
Fehlfunktionen von Organen führen können.
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Dem
Konstrukt Wirbelsäule
gilt daher eine für
die Gesundheit weit wichtigere und gravierendere Rolle und Funktion,
als nur die orthopädische.
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Beim
Sitzen wirken sich durch Fehlstellungen Störungen im Energiefluss der
Wirbelsäule,
insbesondere im relativ freien ungestützten Lendenwirbelbereich,
sowie im Sakralbereich und im Bereich des Steissbeines mit ganz
erheblich negativen Folgen aus.
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Bei
Sitzvorrichtungen, Stühlen
und dergleichen sind bekanntermaßen die Sitzflächen und
die Rückenlehnen
durchgehende, mehr oder weniger geschwungene zusammenhängende Flächen. Der sitzende
Mensch lehnt sich auf ganzer Fläche
auch mit seiner Wirbelsäule
an, wodurch die Bewegbarkeit der Wirbelsäule im Sitzen behindert wird.
Ausserdem ist durch das Anlehnen die Wirbelsäule mehr oder weniger zwangsgeführt, und
dieselbe kann nicht ausgleichend ausweichen. Dadurch werden Fehlstellungen
begünstigt,
und die Wirbelsäule
im beschriebenen Energiefluss beeinträchtigt.
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Aus
der
DE 37 30 851 A1 ist
ein Sitz bekannt, bei welchen sowohl die Sitzfläche als auch die Rückenlehnfläche mittig
geteilt sind. Dabei geht die Rückensitzfläche aber
direkt in die Sitzfläche über. In vertikaler
Richtung wird eine Lockerung der Wirbelsäule erreicht, aber wegen des
direkten Überganges zwischen
Rückenlehne
und Sitzfläche
bleibt eine Zwangsführung
der Wirbelsäule
in diesem Bereich, was nachteilig ist.
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Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Sitz der gattungsgemäßen Art
dahingehend weiter zu entwickeln, dass der Energiefluss der Wirbelsäule auch
im Sitzen nicht beeinträchtigt wird.
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Die
gestellte Aufgabe wird durch einen Sitz mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1 erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Kern
der Erfindung ist, dass auch in der Horizontalen zwischen Sitzfläche und
Rückenlehnenfläche eine
grabenförmige
Ausnehmung vorhanden ist, die die geteilte Rückenlehnfläche in horizontaler Richtung
deutlich beabstandet von der ebenfalls geteilten Sitzfläche trennt.
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Die
Person sitzt dann erfindungsgemäß nur auf
den Schenkeln und den Pobacken, und im Rückenbereich liegt nur noch
eine Anlehnung auf den Muskelpartien vor, die neben der Wirbelsäule verlaufen.
Dadurch ist die Wirbelsäule
völlig
frei von jeder Zwangsposition, die sich ansonsten bei bekannten Sitzmöbeln aus
einer flächigen
Unterstützung
im Sitzflächen-
und Rückenlehnenflächenbereich
ergibt.
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Die
Gewichtsaufnahme erfolgt lediglich nur noch über die Muskelpartien neben
der Wirbelsäule, wodurch
diese völlig
frei sich an die jeweilige Sitzsituation anschmiegen und anpassen
kann. Damit ist der besagte mechanische sowie der signalelektrische
Energiefluss der Wirbelsäule
ungestört
und dieser erfindungsgemäße Sitz
vermeidet jedwede Störung
durch sitzbedingte Verspannung, und der Signalfluss im Nervensystem
sowie der freie Signalfluss zu einer Reihe von Organen ist damit
auch in der Sitzposition völlig
befreit. Außerdem
führt die
mechanische Fokussierung der Gewichtskraft lediglich nur noch auf
die Muskelpartien neben der Wirbelsäule und auf die Pobacken zu
einer verstärkten
Massage dieser Partien, während
dem Sitzen, wobei die Wirbelsäule
ohne mechanische Hemmung sich nun frei und missspannungsfrei daraufhin
entsprechend arrangieren kann.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Sitz und/oder
die Rückenlehne
aus jeweils einer ggfs geschwungenen, ungeteilten Fläche bestehen,
auf denen Polster angeordnet sind, die die entsprechende Teilung
aufweisen. Auf diese Weise ist die Sitzunterkonstruktion samt Rückenlehne
zwar jeweils durchgängig
und ungeteilt flächig,
aber die erfindungsgemäße Teilung
ist dann durch die Sitzpolsterteilung realisiert.
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Ein
weiteres Ausgestaltungsbeispiel besteht darin, dass die mittig geteilten
Flächen
federnd oder nachgiebig miteinander verbunden sind. Hierbei wird eine
konstruktive Ausgestaltung der Erfindung angegeben, bei welcher
anders als im vorherigen Ausgestaltungsbeispiel tatsächlich die
Sitz- und Rückenlehnenfläche auch
unterhalb einer ggfs vorhandenen Polsterauflage geteilt sind, und
zwar derart, dass die beiden Sektionen der Sitzfläche gegeneinander
höhenmäßig federnd
angeordnet und verbunden sind.
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Damit
ergibt sich der Effekt, dass Gewichtsverlagerungen der sitzenden
Person vom Sitz dynamisch aufgenommen werden können und der Sitz sich hieran
anpassen kann.
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Die
grabenförmige
Ausnehmung die zwischen Sitzfläche
und Rückenlehne
vorhanden ist hat den Effekt das Becken und die Wirbelsäule im Becken-
und Steißbeinbereich
noch mehr freibeweglich zu lassen, wodurch der Sitzkomfort weiter
gesteigert wird.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass der Sitz
als Büro-
oder Arbeitsstuhl konzipiert ist. Dies trägt die oben bereits beschriebenen
Effekte auch in den Arbeitplatzbereich, so dass dort ein gesünderes und
entspanntes Arbeiten möglich
ist, bei dem die Kreativenergien beschwerdefrei fließen können.
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Eine
weitere vorteilhafte Umsetzung der Erfindung ist die Konzeption
eines solchen Sitzes in einem Kraftfahrzeug. Dies führt zu einem
wesentlich entspannteren Sitzen, was insbesondere bei längeren Autofahrten
erheblich vorteilhaft ist. Im übrigen führt die
Konzentration der Gewichtsauflagekräfte auf die Bereiche neben
der Wirbelsäule
und auf die Pobacken, wegen dieser erfindungsgemäßen Sitzteilung zu einer weiteren
Erhöhung
des Seitenhaltes, dem bei Kraftfahrzeugsitzen eine besondere Bedeutung
zukommt.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, die erfindungsgemäße Sitzausgestaltung
transportabel und für
viele Sitze somit als nachrüstbare
Sitzfunktion, diesen in Form einer vom übrigen Sitz trennbaren Sitzauflage
zu konzipieren. So können
die erfindungsgemäß jeweils
geteilten Sitz- und Rückenlehnenflächen auch
auf vorhandenen Stühlen
und Sitzen nachgerüstet
werden.
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In
besonderer vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass Sitz-
und/oder Rückenlehnenteilflächen, die
sich durch die Teilung der Sitz- und/oder Rückenlehnenflächen ergeben,
so zueinander geneigt sind, dass die Sitzteilflächen und/oder die Rückenlehnenteilflächen zur
grabenförmigen
Ausnehmung hin abfallend sind.
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Dadurch
wird ein sicherer Sitz der Person mit sicherem Halt erreicht.
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Die
Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend näher erläutert.
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Es
zeigt:
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1:
Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen Sitz- und Rückenlehnenflächenteilung.
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2:
Rückwärtige Ansicht
mit orthopädischen
Einzelheiten.
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3:
Ausführungsbeispiel
Büro/Arbeitsstuhl
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1 zeigt
die prinzipielle Umsetzung der erfindungsgemäßen Sitzgestaltung. Es sind
schematisch die geteilte Rückenlehnenfläche 1 sowie
die geteilte Sitzfläche 2 dargestellt.
Erfindungsgemäß sind diese
durch eine grabenförmige
Ausnehmung 13, 23 mittig geteilt. Somit ergeben
sich für
die Sitzfläche 2 zwei
Sitzteilflächen 21 und 22,
und für
die Rückenlehnenfläche zwei
Rückenlehnenteilflächen 11 und 12. Die
mittig jeweils verlaufende grabenförmige Ausnehmung 13 und 23 ist
dabei so breit, dass die Wirbelsäule
beim Sitzen und Anlehnen völlig über der grabenförmigen Ausnehmung 13 und 23 liegt,
und die einzelnen Wirbel, bis zu den Sitzflächen hin im Sakralbereich sich
nicht anlehnen, sondern beim Sitzen völlig frei beweglich sind. Lediglich
die Muskelpartien neben der Wirbelsäule, bis hin zum Becken liegen
auf den Sitz-/Rückenlehnenteilfächen 11, 12 bzw 21, 22 auf.
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Dies
hat neben der völligen
Freibelassung der mechanischen Bewegungfreiheit der Wirbelsäule auch
den Vorteil dass sich die Wirbelsäule ständig immer frei arrangieren
kann. Dies beugt Verspannungen ganz entscheidend vor, und ausserdem
ist der besagte Energiefluß ungestört. Duch
die zusätzliche, dargestellte
Neigung der Sitzteilflächen 21 und 22 ist ausserdem
ein sicherer und entspannterer Sitz gegeben. Hierbei gilt, dass
sowohl die Polsterung alleine, als auch die Sitzunterkontur in der
erfindungsgemäßen Weise
geteilt sein kann. Dies würde
bedeuten, dass die Sitzunterkontruktion unter der ggfs vorhandenen
Polsterung geteilt sein kann um den erfindungsgemäßen Effekt
zu erzielen.
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Entlang
der gestrichelt dargestellten Pfeile ist dann der besagte freie
Energiefluss beim Sitzen gewährleistet.
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2 zeigt
eine rückwärtige Ansicht,
um die orthopädischen
Gegebenheiten darzustellen. Gemäß den obigen
Ausführung
ist nunmehr zu erkennen, dass die Wirbelsäule 100 auf der Länge der
geteilten Rückenlehne 1,
oder Rückenlehnenpolsterung freibeweglich
bleibt, durch die erfindungsgemäße grabenförmige Ausnehmung 13 im
Rückenlehnenbereich.
Zu erkennen ist auch, dass durch die grabenförmige Ausnehmung 23 im
Sitzflächenbereich,
die Wirbelsäule 100 der
sitzenden Person bis hinunter in den Sakralbreich 101 ebenfalls
frei beweglich bleibt.
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Eine
weitere spezielle Ausführung
ist in 2, sowie bereits in 1 zu erkennen,
nämlich, dass
auch eine grabenförmige
Teilung/Ausnehmung 40 die geteilte Sitzfläche 2 von
der geteilten Rückenlehnenfläche 1 deutlich
beabstandet trennt. Dadurch ist eine insbesondere im Beckenbereich
verspannungsfrei erzielte Beweglichkeit im Sitzen möglich.
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Insgesamt
wird erreicht, dass der Hauptenergiefluss der Wirbelsäule durch
das Abknicken im Sakralgelenk des Beckens im Körper des Menschen durch das
Sitzen nicht mehr gestört
wird. Einer Beckenschiefstellung kann hierdurch ebenfalls präventiv begegnet
werden. Der positive Einfluss einer solchen erfindungsgemäßen Sitzgestaltung
hilft ebenso Verdauungsbeschwerden bei langem Sitzen zu vermeiden,
oder zumindest deutlich zu reduzieren.
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3 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
eines Büro-
oder Arbeitsstuhles, bei dem die Erfindung realisiert ist. Die konsequente
Teilung zieht sich hier durch die mittige grabenfömigen Ausnehmung 13, 23 sowohl
durch die Sitzfläche 2,
als auch durch die Rückenlehnenflächen 1.
Geteilt sind hierbei die festen Polsterflächen.
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Weiterhin
ist erkennbar, dass hierbei auch eine horizontal verlaufende grabenförmig Ausnehmung 40 die
Rückenlehne 1 von
der Sitzfläche 2 trennt.
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Der
besondere ergonomische Vorteil kommt auch bei einer Verwendung dieser
erfindungsgemäßen Sitzgestaltung
bei Fahrzeugsitzen zu Tragen. Insbesondere bei Berufsauto-, oder
-kraftfahrern werden die Entlastungen erheblich deutlich.
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- 1
- Rückenlehnenfläche
- 2
- Sitzfläche
- 11
- Rückenlehnenteilfläche
- 12
- Rückenlehnenteilfläche
- 13
- grabenförmige Ausnehmung
- 21
- Sitzteilfläche
- 22
- Sitzteilfläche
- 23
- grabenförmige Ausnehmung
- 40
- grabenförmige Ausnehmung
in der Horizontalen
- 100
- Wirbelsäule
- 101
- Sakralbereich