DE202019103701U1 - Sitztechnik - Google Patents

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Abstract

Sitzaggregat zur Unterstützung einer aufsitzenden Person (2, 3), wobei das Sitzaggregat (1) eine Sitzfläche (4) mit mehreren beweglichen Teilflächen (5 / 5a, 5b, 5c, 5d) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bewegungsmuster der Teilflächen (5) derart vorgegeben ist, dass die Rückenbewegung eines Reittieres in zumindest einer Gangart nachgebildet wird, insbesondere durch Vorgabe mindestens einer Bewegungsbahn (18) für eine Teilfläche (5 / 5a, 5b, 5c, 5d).

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sitztechnik, die das gesunde und dynamische Sitzen fördert. Die Sitztechnik umfasst ein Sitzaggregat mit den Merkmalen im Oberbegriff des Hauptanspruchs. Sie umfasst weiterhin eine Reihe von Sitzvorrichtungen, die mit mindestens einem Sitzaggregat ausgestattet sind.
  • Es ist bekannt, dass längeres stilles Sitzen, insbesondere auf einer starren Sitzfläche, zu einer Beeinträchtigung des Wohlbefindens führt. Wird dieselbe unbewegte Sitzhaltung immer wieder und über lange Zeit eingehalten, kann dies zu Haltungsschäden führen. Es wurde bereits in verschiedener Weise versucht, ein dynamisches Sitzen zu begünstigen.
  • So ist es einerseits aus dem Gebiet der Büro- und Schreibtischstühle bekannt, bewegliche einteilige Sitzflächen vorzusehen, die unter dem Gewicht der aufsitzenden Person ausweichen, sodass die Person angeregt wird, mit der eigenen Muskulatur eine Gegenbewegung auszulösen.
  • Andererseits ist es bekannt, Bürostühle mit einer kreuzförmigen Sitzfläche vorzusehen, sodass die aufsitzende Person unterschiedliche Sitzpositionen einnehmen kann, beispielsweise mit der Lehne hinter dem Rücken, mit der Lehne vor dem Bauch oder mit der Lehne seitlich zum Oberkörper.
  • Die bisher bekannten Sitztechniken sind nicht optimal ausgebildet. Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Sitztechnik aufzuzeigen. Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Kennzeichenmerkmale der eigenständigen Ansprüche.
  • Die offenbarte Sitztechnik umfasst verschiedene Aspekte, die jeweils für sich allein oder in einer beliebigen Kombination genutzt werden können, insbesondere ein Sitzaggregat und verschiedene Sitzvorrichtungen, die mit dem Sitzaggregat ausgestattet sind.
  • Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, eine Sitzfläche mit vier beweglichen Teilflächen vorzusehen, wobei sich diese Teilflächen in der vorgesehenen Aufsitzposition unter der linken und rechten Gesäßhälfte sowie unter dem linken und rechten Unterschenkel befinden. Die vorliegende Offenbarung geht in den Ausführungsbeispielen entsprechend von dieser Anordnung mit vier Teilflächen aus. Die Offenbarung ist jedoch nicht hierauf beschränkt. Stattdessen kann auch eine andere Anzahl an Teilflächen vorgesehen sein, insbesondere mehr als vier Teilflächen. Oder es können vier Teilflächen vorgesehen sein, die sich in der Aufsitzposition in anderer Weise unter dem Gesäß und/oder Unterschenkel-Bereich der aufsitzenden Person befinden.
  • Die vorliegende Offenbarung umfasst mehrere Aspekte, die jeweils einzeln einen Beitrag zur Lösung der vorgenannten Aufgabe liefern. Die Sitztechnik kann einen oder mehrere dieser Aspekte in beliebiger Kombination umfassen.
  • Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Offenbarung wird ein zur Unterstützung einer aufsitzenden Person vorgeschlagen. An dem Sitzaggregat ist eine Sitzfläche vorgesehen, die mehrere bewegliche Teilflächen umfasst, wobei ein Bewegungsmuster dieser Teilflächen vorgegeben ist und zwar derart, dass die Rückenbewegung eines Reittieres in zumindest einer Gangart nachgebildet wird.
  • Die Vorgabe des Bewegungsmusters kann auf beliebige Weise erfolgen. Besonders bevorzugt ist mindestens eine Bewegungsbahn für eine Teilfläche vorgegeben, insbesondere jeweils eine Bewegungsbahn für jede Teilfläche.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der Offenbarung umfasst das Sitzaggregat eine Kinematikeinheit zur Vorgabe der Teilflächenbewegungen. Die Kinematikeinheit ist bevorzugt ein Bestandteil des Sitzaggregats. Insbesondere kann die Kinematikeinheit in einem Gehäuse oder Traggerüst des Sitzaggregats integriert sein. Besonders bevorzugt ist die Kinematikeinheit unterhalb der Teilflächen angeordnet, insbesondere direkt unterhalb der Teilflächen. Das Vorsehen einer Kinematikeinheit als Bestandteil des Sitzaggregats führt zu einem vorteilhaften kompakten Aufbau, sodass das Sitzaggregat für verschiedene Anwendungszwecke leicht adaptierbar ist.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der Offenbarung ist für die Sitzfläche einerseits eine Einzel-Bewegung einer Teilfläche und andererseits eine Relativbewegung der Teilflächen untereinander vorgegeben. Dies kann beispielsweise durch einen Satz von Bewegungsbahnen erreicht werden.
  • Die Relativbewegung sieht bevorzugt eine gegenläufige Hebe- und Senkbewegung von Teilflächen vor, die einerseits unter der linken und andererseits unter der rechten Körperhälfte angeordnet sind. Die Relativbewegung sieht alternativ oder zusätzlich eine gegenläufige Hebe- und Senkbewegung von Teilflächen vor, die einerseits unter dem vorderen Aufsitzbereich (insbesondere Schenkelbereich) und andererseits unter dem hinteren Aufsitzbereich (insbesondere Gesäßbereich) angeordnet sind. Wiederum alternativ oder zusätzlich kann die Relativbewegung eine gleichorientierte momentane Drehung für Teilflächen vorsehen, die einerseits unter dem vorderen Aufsitzbereich und andererseits unter dem hinteren Aufsitzbereich angeordnet sind.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist eine Sitzfläche mit mehreren beweglichen Teilflächen vorgesehen, wobei eine sich tatsächlich ergebende Bewegung der Teilflächen einerseits dadurch beeinflusst ist, welche Bewegungsmöglichkeit für die jeweilige Teilfläche und/oder welche Relativ-Bewegungsmöglichkeit für eine Gruppe von Teilflächen vorgesehen ist. Andererseits hängt die sich tatsächlich ergebende Bewegung von der Bewegungsauslösung und/oder einer Bewegungssperre ab. Das Sitzaggregat kann separate Vorrichtungsbestandteile aufweisen, die einerseits die Bewegungsmöglichkeit und andererseits die Bewegungsauslösung beeinflussen.
  • Bevorzugt ist die Kinematikeinheit dazu vorgesehen und ausgebildet, die Bewegungsmöglichkeit für mindestens eine Teilfläche und/oder die Relativ-Bewegungsmöglichkeit für eine Gruppe von Teilflächen, insbesondere alle Teilflächen, vorzugeben und zwar unabhängig von der Bewegungsauslösung. Hierzu kann die Kinematikeinheit eine Zwangskinematik umfassen. Die Zwangskinematik erzwingt das Einhalten einer bestimmten Bewegungsform und etwaig eines Bewegungsumfangs bzw. lässt nur eine Bewegung in Entsprechung zu der bestimmten Form und etwaig zu dem bestimmten Umfang zu. Bewegungen der Teilfläche, die von der bestimmten Form abweichen oder den bestimmten Umfang überschreiten würden, sind durch die Zwangskinematik verhindert.
  • Bevorzugt wird also die Bewegungsmöglichkeit mindestens einer Teilfläche und/oder mindestens eine Relativ-Bewegungsmöglichkeit von zwei oder mehr Teilflächen durch eine Zwangskinematik vorgegeben oder begrenzt.
  • Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft das Vorsehen von unterschiedlichen Auslösungsmodi für die Bewegung einer oder mehrerer Teilflächen. Diese Auslösungsmodi können durch eine schaltbare oder steuerbare Kinematik bereitgestellt sein, insbesondere durch eine schaltbare oder steuerbare Kinematikeinheit.
  • Die Auslösung der Bewegung kann bevorzugt entweder ausschließlich durch das Gewicht oder die Körperbewegung der aufsitzenden Person (Passiver Modus) oder ausschließlich durch einen technischen Antrieb (Aktiver Zwangs-Modus) oder durch eine Kombination (Aktiver Unterstützungsmodus) erfolgen. Die schaltbare Kinematik unterstützt bevorzugt mindestens zwei der vorgenannten Auslösungsmodi. Zusätzlich kann eine Bewegungssperre unterstützt sein, in welcher eine oder mehrere Teilflächen und insbesondere alle Teilflächen arretiert werden. Die Arretierung erfolgt bevorzugt in einer vorgegebenen Referenzlage.
  • Die Zwangskinematik kann Form und Umfang der möglichen Bewegung der Teilflächen vorgeben. Dies kann einerseits die Bewegungsform und den Bewegungsumfang betreffen, d.h. in welchen Richtungen und wie weit sich eine Teilfläche bewegen kann. Andererseits können eine relative Lage und/oder ein Zyklusbezug der möglichen Bewegungen von zwei oder mehr Teilflächen vorgegeben sein.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung umfasst das Sitzaggregat eine Zwangskinematik, die durch ein Getriebe gebildet ist. Das Getriebe kann eine beliebige Ausbildung haben. Es kann in mehrere Getriebeeinheiten gegliedert sein. Bevorzugt ist das Getriebe mit mindestens einer Teilfläche, bevorzugt mit mehreren Teilflächen und insbesondere mit allen Teilflächen verbunden.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst das Sitzaggregat einen technischen Antrieb zur Bereitstellung von Bewegungsenergie für eine oder mehrere Teilflächen, d.h. zur Bewegungsauslösung. Der technische Antrieb kann vollständig in das Sitzaggregat integriert sein, insbesondere in einem Gehäuse oder Traggerüst aufgenommen oder daran befestigt sein. Alternativ kann der technische Antrieb zumindest teilweise eine Energiezufuhr von außen haben.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung umfasst das Sitzaggregat einen zentralen Antrieb, der seine Bewegungsenergie für alle Teilflächen bereitstellt. Alternativ oder zusätzlich kann das Sitzaggregat mindestens einen Gruppenantrieb umfassen, der seine Bewegungsenergie für eine Gruppe von Teilflächen bereitstellt. Wiederum alternativ oder zusätzlich kann das Sitzaggregat mindestens einen Einzelantrieb aufweisen, der seine Bewegungsenergie für genau eine Teilfläche zur Verfügung stellt. Es können pro Teilfläche zwei oder mehr Antriebe parallel wirken, bspw. um bestimmte Anteile der Bewegung auszulösen. So können einerseits ein Hubantrieb und andererseits ein Schub- oder Schwenkantrieb vorgesehen sein.
  • Jedem Einzelantrieb, Gruppenantrieb oder Zentralantrieb können eine oder mehrere Getriebeeinheiten zugeordnet sein.
  • Weitere bevorzugte Ausführungsvarianten sind in den Zeichnungen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den Unteransprüchen angegeben.
  • Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft und schematisch dargestellt. Es zeigen:
    • 1: ein schematisches Schrägbild eines Sitzaggregats gemäß der vorliegenden Offenbarung;
    • 2: eine schematische Darstellung einer Sitzfläche mit vier Teilflächen und einem Beispiel für eine Kinematikeinheit;
    • 3: eine schematische Seitenansicht einer Sitzvorrichtung mit einem Sitzaggregat;
    • 4 und 5: eine Vorderansicht eines Sitzaggregats in vergrößerter Darstellung sowie in einer Illustration mit einem aufsitzenden Kind;
    • 6 und 7: beispielhafte Darstellungen einer Sitzvorrichtung in Form eines Kinderhochstuhls;
    • 8 und 9: eine vergrößerte Einzeldarstellung einer Kinematikeinheit mit einem technischen Antrieb in einer ersten Ausführungsvariante sowie eine schematische Illustration des Antriebs mit einem aufsitzenden Kind;
    • 10: eine weitere Ausführungsvariante einer Kinematikeinheit;
    • 11 und 12: eine weitere Ausführungsvariante einer Kinematikeinheit;
    • 13 und 14: Ausführungsvarianten einer Sitzvorrichtung gemäß der vorliegenden Offenbarung in Form eines Stuhls sowie eines Bürostuhls;
    • 15: eine erste Ausführungsvariante eines Fahrzeugs mit einem offenbarungsgemäßen Sitzaggregat;
    • 16: eine zweite Ausführungsvariante eines Fahrzeugs mit Sitzaggregat;
    • 17: eine Beispieldarstellung für ein faltbares Gestell des Fahrzeugs aus 16;
    • 18: eine Beispieldarstellung für eine alternative Ausführungsvariante zu 15 und 16;
    • 19 und 20: Beispiele einer einzelnen Bewegungsbahn sowie eines Satzes von Bewegungsbahnen zur Vorgabe eines Bewegungsmusters von Teilflächen.
  • 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Sitzaggregats gemäß der vorliegenden Offenbarung. Das Sitzaggregat (1) umfasst eine Sitzfläche (4), auf die sich eine Person (2,3) setzen kann. Die Sitzfläche (4) umfasst mehrere separat bewegliche Teilflächen (5), insbesondere eine vordere linke Teilfläche (5a), eine vordere rechte Teilfläche (5b), eine hintere linke Teilfläche (5c) sowie eine hintere rechte Teilfläche (5d). Die Teilflächen (5) bilden gemeinsam die Sitzfläche (4), welche allerdings mit einem durchgehenden Bezug oder Deckflächenmaterial (4') versehen sein kann. Der Bezug oder das Deckflächenmaterial (4') kann insbesondere Fugen oder Übergangsbereiche zwischen den Teilflächen (5) überdecken und etwaig leicht ausgleichen.
  • Das Sitzaggregat (1) umfasst eine Kinematikeinheit (6) zur Vorgabe eines Bewegungsmusters für die Teilflächen (5). Die Kinematikeinheit (6) kann beliebig ausgebildet sein. Sie ist bevorzugt unterhalb, insbesondere direkt unterhalb der Sitzfläche (4) bzw. der Teilflächen (5) angeordnet.
  • Wie oben erläutert, wird durch die Kinematikeinheit bevorzugt eine Zwangskinematik (7) geschaffen.
  • 2 zeigt eine beispielhafte Ausführungsvariante der Sitzfläche (4) des Sitzaggregats (1) in einem Zustand, in dem die Teilflächen (5a,5b,5c,5d) gemäß einem momentanen Zustand des Bewegungsmusters zueinander versetzt sind, insbesondere gegenläufig versetzt.
  • Die Teilflächen (5) können eine Referenzlage aufweisen, in der insbesondere die Teilflächen untereinander ein im Wesentlichen einheitliches Höhenniveau und/oder zueinander im Wesentlichen einheitliche Abstände und fluchtende Mittenpositionen aufweisen. Eine solche Referenzlage wird im Weiteren als Null-Lage bezeichnet. Alternativ kann eine andere Referenzlage vorgesehen sein.
  • In dem Beispiel von 2 sind die Teilflächen (5) gegenüber der Null-Lage gemäß dem Bewegungsmuster ausgelenkt. Hierbei sind einerseits die vordere linke Teilfläche (5a) und die hintere rechte Teilfläche (5d) gegenüber der Referenzlage angehoben. Hingegen sind die vordere rechte Teilfläche (5b) und die hintere linke Teilfläche (5c) in einer niedrigeren Position und beispielsweise gegenüber der Referenzlage abgesenkt.
  • 19 und 20 zeigen Beispiele für mögliche Bewegungsbahnen (18), anhand derer die Bewegung einer oder mehrerer Teilflächen (5/5a,5b,5c,5d) beschreibbar sind. Die Bewegungsbahnen (18) legen in dem gezeigten Beispiel die Form eines Pfades fest, entlang dem ein Bezugspunkt oder Aufhängungspunkt einer Teilfläche (5) bewegt wird. Der Pfad kann bevorzugt unidirektional vorgegeben sein, d.h. der Bezugspunkt kann die Bewegungsbahn (18) nur in einer vorgegebenen Richtung und im Wesentlichen ringförmig durchlaufen. Alternativ kann eine bidirektionale Bewegung zugelassen sein.
  • Eine Bewegungsbahn (18) kann zusätzlich eine momentane Neigung (19) für einen oder mehrere Positionen definieren. Die Neigung (19) kann entlang einer oder mehrerer Achsen definiert sein. Gemäß der Definition der Neigung (19) kann eine ein- oder mehrachsige Kippbewegung einer Teilfläche (5) bestimmt sein.
  • Eine Bewegungsbahn (18) kann bevorzugt eine Grundform für die vorgesehene Bewegung einer Teilfläche (5) definieren. Der Umfang der Bewegung kann bevorzugt einstellbar sein. Insbesondere kann aus einer Bewegungsbahn (18) eine skalierte Bewegungsbahn (18') hervorgehen, die einen im Wesentlichen gleichförmigen Bewegungspfad aber einen relativ geringeren oder vergrößerten Bewegungsumfang vorgibt.
  • Die eine oder mehreren Bewegungsbahnen (18) sind bevorzugt derart gewählt, dass das Bewegungsmuster der Teilflächen (5a,5b,5c,5d) das Bewegungsmuster von Rückenflächenpartien eines Reittieres nachbildet. Mit anderen Worten ist das Bewegungsmuster bevorzugt derart gewählt und/oder sind die ein oder mehreren Bewegungsbahnen (18) derart ausgebildet, dass für die aufsitzende Person eine wechselseitige rollende Hüftbewegung erzeugt wird, die in der Reitersprache als rollende Acht bekannt ist.
  • Die Zwangskinematik (7) bzw. das Bewegungsmuster für die Teilflächen (5) gibt somit bevorzugt eine relative Lage und/oder einen Zyklusbezug der möglichen Bewegungen für eine Gruppe von Teilflächen vor, insbesondere für alle Teilflächen (5). Der Bewegungsumfang einer Teilfläche oder einer Gruppe von Teilflächen kann einstellbar sein, insbesondere durch Vorgabe mind. einer skalierten Bewegungsbahn (18') bzw. durch Vorgabe eines skalierten Bewegungsmusters. Durch die Skalierung kann beispielsweise die Hubhöhe und/oder die Laufweite in Längsrichtung (vorne-hinten) und/oder Laufweite in Querrichtung (links-rechts) einstellbar sein.
  • Die Kinematikeinheit (6) kann eine beliebige körperliche Ausbildung haben, um das genannte Bewegungsmuster zu erzeugen. Im Rahmen der vorliegenden Offenbarung werden verschiedene Ausführungsvarianten skizziert, zwischen denen auch Unterkombinationen möglich sind.
  • Gemäß dem Beispiel von 2 ist ein mehrteiliges Getriebe (13) skizziert. Das Getriebe kann insbesondere als ein Kreuzgetriebe ausgebildet sein.
  • Durch das Getriebe (13) wird bevorzugt einerseits eine gegenläufige Hebe- und Senkbewegung von Teilflächen (5a,5b,5c,5d) vorgesehen, die einerseits unter dem vorderen Aufsitzbereich (V), insbesondere unter dem Schenkelbereich, und andererseits unter dem hinteren Aufsitzbereich (H), insbesondere unter dem Gesäßbereich angeordnet sind. Weiterhin wird bevorzugt eine gegenläufige Hebe- und Senkbewegung von Teilflächen (5a,5b,5c,5d) vorgesehen, die einerseits unter der linken Körperhälfte (L) und andererseits unter der rechten Körperhälfte (R) angeordnet sind.
  • In Kombination wird also bevorzugt über Kreuz das Anheben der Teilflächen (5a, links vorne und 5d, links hinten) gepaart mit einem Absenken der Teilflächen (5b, rechts vorne und 5c, links hinten) ausgeführt.
  • 3 zeigt eine Seitenansicht auf eine Sitzvorrichtung (20), die hierbei beispielhaft als Bürostuhl ausgebildet ist und ein Sitzaggregat (1) gemäß der vorliegenden Offenbarung umfasst. Auf der Sitzfläche (4) ist eine Person (2), hier beispielhaft durch den Torso und Kopf eines Erwachsenen gezeigt, derart positioniert, dass die beiden hinteren Teilflächen (5c,5d) einerseits unter der linken Gesäßhälfte und andererseits der rechten Gesäßhälfte angeordnet sind. Die Schenkel der Person (2) können entweder nach vorne und im Wesentlichen geschlossen ausgerichtet sein, wobei sie im Wesentlichen vollflächig obenseitig auf der linken vorderen Teilfläche (5a) und der rechten vorderen Teilfläche (5b) aufliegen. Alternativ können die Schenkel in einer geöffneten und leicht nach unten verlaufenden Position gemäß der Sitzweise eines Reiters an der linken Flanke der vorderen linken Teilfläche (5a) sowie der rechten Seitenflanke der vorderen rechten Teilfläche (5b) anliegen. Weiterhin ist jede beliebige Zwischenposition ermöglicht.
  • Mit anderen Worten ist die Sitzfläche also bevorzugt dazu ausgebildet, zwei Sitzpositionen zu unterstützen. Dies ist einerseits einer Reiter-Sitzpose, in der die Beine der aufsitzenden Person (2,3) geöffnet sind und die Oberschenkel schräg nach unten verlaufend an den Seitenflanken der Teilflächen, insbesondere der vorderen Teilflächen (5a,5b) anliegen. Andererseits ist es eine Stuhl-Sitzpose, in welcher die Beine oder Schenkel der aufsitzenden Person (2,3) im Wesentlichen geschlossen sind und die Oberschenkel im Wesentlichen waagerecht verlaufend auf den Vorderflanken der Teilflächen, insbesondere der vorderen Teilflächen (5a,5b) aufliegen.
  • Im mittleren Bereich der Sitzfläche entlang der Längsrichtung (vorne-hinten) ist bevorzugt der Scheitelpunkt einer elliptisch gekrümmten Sitzkontur angeordnet. Mit anderen Worten weist die Sitzfläche (4) im Querschnitt entlang einer Querachse (links-rechts), eine elliptische Kontur auf. Dies gilt insbesondere für einen Querschnitt, der durch die vorgesehene Position der Hüftgelenke der aufsitzenden Person verläuft.
  • Die elliptische Kontur ist beispielhaft in 4 in einer Frontansicht auf das Sitzaggregat (1) illustriert. Die elliptische Kontur (E) ist gegenüber einer gedachten Kreiskontur (K) in der Querrichtung (links-rechts) verbreitert. Dies entspricht einer Querschnittsform, die beispielsweise von Pferdesatteln bekannt ist.
  • 5 illustriert eine entsprechende Anordnung und Formgebung des Sitzaggregats (1) unter einem aufsitzenden Kind (3).
  • Das Sitzaggregat (1) oder eine Sitzvorrichtung (20) oder ein Fahrzeug (30) gemäß der vorliegenden Offenbarung kann eine oder mehrere Fußstützen (17) aufweisen. Die Fußstützen (17) sind bevorzugt derart ausgebildet und angeordnet, dass sie zumindest in der vorgenannten Reiter-Pose das teilweise Abstützen des Körpergewichts der aufsitzenden Person (2,3) ermöglichen. Für die Einnahme der Stuhl-Sitzpose können eine oder mehrere zusätzliche Fußstützen (nicht dargestellt) vorgesehen sein. In den beigefügten Zeichnungen sind die Fußstützen (17) gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante in der Form von Steigbügeln ausgeführt.
  • Das Sitzaggregat (1) umfasst bevorzugt einen technischen Antrieb (8) zur Bereitstellung von Bewegungsenergie, insbesondere für die Bewegungsauslösung. Der technische Antrieb (8) kann beliebig ausgebildet und ein oder mehrfach vorhanden sein. Nachfolgend werden verschiedene Ausführungsvarianten für einen technischen Antrieb (8) erläutert. Weiterhin werden verschiedene Ausführungsvarianten für ein Getriebe (13) bzw. Getriebeeinheiten (13a,13b,13c,13d) erläutert. Die vorliegende Offenbarung ist nicht auf diese Ausführungsvarianten beschränkt. Vielmehr können beliebige Zwischenkombinationen der genannten Varianten genutzt werden und/oder andere Ausbildungen, die dazu ausgebildet sind, das angestrebte Bewegungsmuster zu erzeugen.
  • 8 und 9 zeigen eine erste Ausführungsvarianten für eine Kinematikeinheit (6), die über ein gemeinsames Getriebe (13) zum Antrieb von mehreren und insbesondere allen Teilflächen (5a,5b,5c,5d) ausgebildet ist. Das Getriebe (13) ist hier in der Form eines mehrfachen Exzenters gebildet. Zusätzlich zu dem Getriebe (13) können weitere Lagerungselemente (nicht abgebildet) vorgesehen sein, durch welche die Gesamtbewegung einer Teilfläche mitbestimmt wird. Solche Lagerungselemente können insbesondere einerseits Schwenklager oder Gleitlager und andererseits elastische Verbindungen oder elastische Aufhängungen sein.
  • In dem Beispiel der 8 und 9 ist das Getriebe (13) mit einem Zentralantrieb (12) verbunden. Der Zentralantrieb (12) ist bevorzugt als elektrischer Aktor (14), insbesondere als Elektromotor ausgebildet. Alternativ oder zusätzlich kann ein mechanisches Triebwerk (15) vorgesehen sein, was an späterer Stelle erläutert wird.
  • Die oben erläuterten gegenläufigen Bewegungen werden in dem Beispiel der 8 und 9 durch eine entsprechend gewählte Relativlage der einzelnen Exzenter des Getriebes (13) vorgesehen. Anstelle der in 8 gezeigten geraden Pleuelstangen, die jeweils eine Teilfläche (5a,5b,5c,5d) mit einem Exzenter des Getriebe (13) verbinden, können beliebige andere Verbindungselemente vorgesehen sein. Solche Verbindungselemente können insbesondere Getriebestufen sein, die eine kurven- oder bahnförmige Bewegung vorsehen. Dies ist beispielsweise durch ein Kniehebelgetriebe (nicht dargestellt) und/oder eine Kulissenführung (nicht dargestellt) erreichbar.
  • In dem Beispiel von 10 ist zur Bereitstellung von Bewegungsenergie für jede Teilfläche (5a,5b,5c,5d) jeweils ein separater Einzelantrieb (9) vorgesehen. Jeder der Einzelantriebe (9) ist über eine separate Getriebeeinheit (13a,13b,13c,13d) mit der jeweiligen Teilfläche (5a,5b,5c,5d) verbunden. Eine derartige Ausführung hat den Vorteil, dass das Bewegungsmuster bzw. die Bewegungsbahn zumindest hinsichtlich des Umfangs für jede Teilfläche (5a,5b,5c,5d) separat vorgegeben werden kann. Weiterhin kann etwaig ein Zyklusbezug für eine Relativbewegung zwischen zwei oder mehr Teilflächen (5a,5b,5c,5d) durch eine entsprechende Ansteuerung der Einzelantriebe (9) variiert und in gewünschter Weise angepasst werden. Analog zu den obigen Ausführungen ist in dem Beispiel von 10 für jeden Einzelantrieb (9) ein separater Exzenter als Getriebeeinheit (13a,13b,13c,13d) dargestellt. Hierbei handelt es sich lediglich um eine Schemadarstellung. Es sind alternativ beliebige andere Getriebeformen möglich und insbesondere solche Getriebeformen, die eine kurven- oder bahnförmige Bewegungsbahn (18) vorgeben.
  • In den Beispielen der 11 und 12 ist wiederum eine weitere Ausführungsvariante skizziert. Hier sind die Teilflächen (5a,5b,5c,5d) durch eine elastische Verbindung (5e) miteinander und etwaig mit einem Gehäuse oder Traggerüst des Sitzaggregats (1) gekoppelt. Die elastische Verbindung (5e) ist hier durch eine Schnürung, insbesondere eine Kreuzschnürung gebildet.
  • Unterhalb der Sitzfläche (4) sind zwei Getriebeeinheiten (13e,13f) gezeigt, die jeweils eine Gruppe von Teilflächen (5a,5b,5c,5d) antreiben oder deren Bewegungsmöglichkeit vorgeben. Es handelt sich bei der ersten Getriebeeinheit (13e) um einen Hub-Exzenter, der im Wesentlichen in senkrechter Richtung das Anheben oder Absenken bewirkt. Die zweite Getriebeeinheit (13f) ist durch einen Querschub-Exzenter gebildet, welcher in dem Beispiel eine in seitlicher Richtung (links-rechts) verlaufende Versatzbewegung bewirkt.
  • Die gezeigten Getriebeeinheiten (13e,13f) können jeweils einfach oder mehrfach vorhanden sein. Weiterhin können ein oder mehrere Gruppenantriebe (10,11) vorgesehen sein, insbesondere jeweils eine Getriebeeinheit (13e,13f) und damit eine Gruppe von Teilflächen (5a,5b,5c,5d) mit Bewegungsenergie versorgen.
  • Mit anderen Worten kann der technische Antrieb (8) also mindestens einen Gruppenantrieb (10,11) umfassen, der seine Bewegungsenergie für eine Gruppe von Teilflächen bereitstellt. Alternativ oder zusätzlich kann der technische Antrieb (8) mindestens einen Einzelantrieb (9) umfassen, der seine Bewegungsenergie für genau eine Teilfläche bereitstellt. Wiederum alternativ oder zusätzlich kann der technische Antrieb (8) mindestens einem Zentralantrieb (12) umfassen, der seine Bewegungsenergie für alle Teilflächen (5) bereitstellt. In den gezeigten Beispielen der 8 bis 12 sind diese Antriebe (9,10,11,12) als elektrische Aktoren, insbesondere als steuerbare Elektromotoren ausgebildet. Besonders bevorzugte Varianten sind ein Drehmomentmotor, insbesondere ein bürstenloser Gleichstrommotor sowie ein Stellmotor (auch Servomotor genannt). Weiterhin möglich ist die Verwendung eines üblichen Gleichstrom oder Wechselstrommotors, ggf. mit Vorschaltung eines Getriebes zur Anpassung der Drehzahl.
  • Eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante sieht eine Regelung des elektrischen Aktuators bzw. eine Regelung für den Elektromotor vor, sodass dessen Drehgeschwindigkeit, Drehmoment oder Drehlage auf einen momentanen Soll-Wert anpassbar ist.
  • Durch die Steuerung oder Regelung einer Drehgeschwindigkeit kann eine im Wesentlichen feste oder zwangsweise vorgegebene Dynamik für das Bewegungsmuster definiert sein. Diese Regelungsart oder Steuerart ist für den forciert aktiven Bewegungsmodus günstig. Durch die Steuerung oder Regelung eines Drehmoments oder einer Kraft des technischen Antriebs wird erreicht, dass auch gleichgerichtete oder entgegen gerichtete Kräfte auf einen der Teilflächen (5) deren Bewegung beeinflussen. Diese Steuerungs- oder Regelungsart ist für den unterstützend antreibenden Bewegungsmodus geeignet.
  • Durch eine Steuerung oder Regelung der Position oder Lage eines technischen Antriebs (8) kann eine Veränderung es Zyklusbezugs erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann mindestens eine Teilfläche (5a,5b,5c,5d) in eine SollPosition bewegt und dort gehalten werden. Die SollPosition kann insbesondere die Referenzlage der Teilfläche sein. Eine Steuerung oder Regelung der Position kann entsprechend geeignet sein, um eine Bewegungssperre zu erreichen.
  • Schließlich ist es möglich, mindestens einen technischen Antrieb (8), insbesondere mindestens ein elektrischen Aktor (14) kraftfrei zu schalten, sodass er eine von außen aufgeprägte Bewegung frei zulässt. Alternativ oder zusätzlich kann ein technischer Antrieb (8), insbesondere ein elektrischer Aktor (14) derart gesteuert oder geregelt sein, dass er in einer Bewegungsrichtung frei bewegbar ist, in der gegenläufigen Bewegungsrichtung aber sperrt. Durch diese Steuer- oder Regelungsart ist ein passiver Bewegungsmodus des Sitzaggregats (1) unterstützbar.
  • Wie sich aus der Darstellung in den vorgenannten Figuren ergibt, kann der technische Antrieb (8) bevorzugt in die Kinematikeinheit (6) integriert sein.
  • Das Sitzaggregat (1) und insbesondere die Kinematikeinheit (6) kann eine Schaltvorrichtung aufweisen, durch die zwischen mindestens zwei Kinematikmodi umgeschaltet wird. Die Kinematikmodi können insbesondere mit dem vorgenannten Bewegungsmodi übereinstimmen und umfassen:
    • • Bewegungsauslösung ausschließlich durch den technischen Antrieb (forciert aktiver Bewegungsmodus, beispielsweise Geschwindigkeitsregelung);
    • • Bewegungsauslösung ausschließlich durch das Gewicht und/oder die Körperbewegung einer aufsitzenden Person (passiver Bewegungsmodus, beispielsweise Positions- oder Lageregelung);
    • • Bewegungsauslösung kombiniert durch den technischen Antrieb und das Gewicht und/oder die Körperbewegung einer aufsitzenden Person (unterstützend aktiver Bewegungsmodus, beispielsweise Kraft- oder Momentenregelung);
    • • Bewegungssperre mit Arretierung mindestens einer Teilfläche (blockierter Bewegungsmodus, beispielsweise Lageregelung auf eine Referenzlage).
  • Die Referenzlage kann insbesondere eine Null-Lage sein, in der die Teilflächen zueinander ohne Höhenversatz angeordnet sind.
  • Die Dynamik für die Bewegung der Teilflächen kann beliebig gewählt sein. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante ist eine Teilflächenbewegung mit einer Hubperiode von 1,5 bis 2,5 Hz vorzusehen. Entsprechend sind bevorzugt etwa 110 bis 120 Hübe pro Minute vorzusehen. Das Sitzaggregat (1) und/oder die Kinematikeinheit (6) und/oder die Steuerung des technischen Antriebs (8) kann entsprechend vorgesehen und ausgebildet sein. Alternativ ist eine beliebige andere schnellere oder langsamere Teilflächenbewegung möglich.
  • Der Umfang der Teilflächenbewegung kann ebenfalls beliebig gewählt sein. Gemäß einer bevorzugten Variante ist die Hubhöhe einer Teilfläche (5a,5b,5c,5d) in einem Bereich von etwa 25 bis 35 mm vorgesehen. Eine mittlere Hubhöhe kann insbesondere 30 mm betragen.
  • Der technische Antrieb (8) kann einen beliebigen Anteil der notwendigen Bewegungsenergie bereitstellen, um mindestens eine Teilfläche (5a,5b,5c,5d) entgegen der auflastenden Gewichtskraft anzuheben. Es ist jedoch bevorzugt, dass eine Teilfläche (5a,5b,5c,5d) derart gelagert ist, dass in vertikaler Richtung eine elastische Stützkraft parallel zur Triebkraft des technischen Antriebs einwirkt. Die Stützkraft kann dabei die Gewichtskraft teilweise oder vollständig kompensieren, welche durch das Körpergewicht der aufsitzenden Person auf die jeweilige Teilfläche auflastet.
  • Die Stützkraft kann durch ein beliebiges technisches Mittel aufgebracht sein, insbesondere durch eine Zugfeder, eine Druckfeder, eine Torsionsfeder oder einen sonstigen elastischen Körper.
  • Durch das Vorsehen einer parallel einwirkenden elastischen Stützkraft kann der Energieverbrauch für einen der genannten aktiven Bewegungsmodi erheblich reduziert werden. Bei Verwendung eines elektrischen Aktors (14) ist entsprechend eine Energieaufnahme bzw. Stromaufnahme verringerbar. Bei Verwendung eines mechanischen Triebwerks (15) (siehe nachfolgende Ausführungsvarianten) ist entsprechend ein geringeres Maß an von außen zuzuführender Bewegungsenergie erforderlich.
  • In Abwandlung zu den oben genannten Beispielen kann der technische Antrieb (8) mehrere separate Antriebseinheiten, mehrere Gruppenantriebe (10,11) aufweisen, um einerseits eine Hubbewegung und andererseits eine seitliche Versatzbewegung für mindestens eine Teilfläche und insbesondere für mehrere gleiche oder unterschiedliche Gruppen von Teilflächen (5a,5b,5c,5d) auszulösen.
  • Das Getriebe (13) kann mindestens einen Hub-Exzenter (13e) umfassen, der eine Drehbewegung des technischen Antriebs (8) zumindest anteilig in eine Hubbewegung mindestens einer Teilfläche und insbesondere mindestens einer Gruppe Teilflächen (5a,5b,5c,5d) umsetzt.
  • Alternativ oder zusätzlich kann das Getriebe (13) mindestens einen Querschub-Exzenter (13f) umfassen, der eine Drehbewegung des technischen Antriebs (8) zumindest anteilig an eine seitliche Versatzbewegung mindestens einer Teilfläche, insbesondere mindestens einer Gruppe von Teilflächen (5a,5b,5c,5d) umsetzt.
  • In weiterer Abwandlung und vorgenannten Beispielen kann die Kinematikeinheit (6) bzw. der technische Antrieb (8) einen Fluid-Zylinder zur direkten Auslösung einer Hubbewegung mindestens einer Teilfläche (5a,5b,5c,5d) aufweisen. Durch einen solchen Fluid-Zylinder kann somit die Funktion eines Getriebes (13) mit der Funktion eines technischen Antriebs (8) kombiniert oder integriert sein.
  • Entsprechend kann die Kinematikeinheit (6) oder der technische Antrieb (8) einen Fluid-Zylinder zur direkten Auslösung einer seitlichen Versatzbewegung von mindestens einer Teilfläche (5a,5b,5c,5d) aufweisen. Der mindestens eine Fluid-Zylinder kann beispielsweise durch eine Druckluftquelle und/oder durch eine hydraulische Druckquelle versorgt sein. Eine Steuerung oder Regelung kann analog zu den oben genannten Modi durch ein oder mehrere Ventilsteuerungen und/oder Drosselsteuerungen erfolgen. Es ist entsprechend eine Geschwindigkeitsregelung, eine Kraftregelung, eine Positionsregelung, oder eine Bewegungssperre umsetzbar.
  • Bei jedem der erläuterten Ausführungsbeispiele für die Kinematikeinheit (6) kann alternativ oder zusätzlich zu einem elektrischen Aktor (16) ein mechanisches Triebwerk (15) vorgesehen sein, dass eine Bewegungsenergie für die Bewegung mindestens einer Teilfläche (5a,5b,5c,5d) bereitstellt. Dementsprechend kann der Zentralantrieb (12), ein Einzelantrieb (9) und/oder ein Gruppenantrieb (10,11) durch ein mechanisches Triebwerk (15) gebildet sein. Das mechanische Triebwerk (15) weist bevorzugt eine von außen bewegbare Antriebswelle (16) auf, d.h. das mechanische Triebwerk (15) stellt bevorzugt die Bewegungsenergie über einen drehenden Antrieb bereit. Alternativ oder zusätzlich kann die Bewegungsenergie durch ein Pleueltrieb (39) bereitgestellt sein. Auf diese Ausführungsvarianten wird weiter unten noch eingegangen.
  • Das vorbeschriebene Sitzaggregat (1) kann in einer beliebigen Sitzvorrichtung (20) oder einem beliebigen Fahrzeug (30) einmalig oder mehrmalig vorgesehen sein. Gemäß dem Beispiel von 6 und 7 kann eine Sitzvorrichtung beispielsweise als ein Hochstuhl, insbesondere als ein Kinder-Hochstuhl (25) ausgebildet sein und ein Sitzaggregat (1) gemäß der vorliegenden Offenbarung umfassen. Gemäß dem Beispiel von 3, 13 und 14 kann die Sitzvorrichtung auch als ein Sessel oder ein Bürostuhl (20) ausgebildet sein.
  • Es ist vorteilhaft, wenn das Sitzaggregat (1) bzw. die Sitzfläche (4) die nachfolgenden Komponenten in einem Lagenaufbau von außen nach innen umfasst:
    1. 1. Eine flexible Abdeckung, die eine geschlossene Gesamtfläche über der Sitzfläche (4) bzw. über den Teilflächen bildet;
    2. 2. Darunter die mehreren separat beweglichen Teilflächen, die als aktive Sitzflächenpartitionen wirken; und
    3. 3. Darunter die Kinematikeinheit, die ein Getriebe und etwaig einen technischen Antrieb zur Vorgabe der Zwangskinematik umfasst.
  • Die flexible Abdeckung kann an den jeweiligen Einsatzbereich angepasst sein. Bei einem Stuhl oder Sessel gemäß 13 kann die Abdeckung durch einen Bezug (4') gebildet sein, der eine im Wesentlichen weiche und den Komfort der aufsitzenden Person förderliche Beschaffenheit aufweist. Bei einem Bürostuhl gemäß 3 und 14 kann die flexible Abdeckung durch ein festeres Material gebildet sein und beispielsweise eine rutschhemmende Ausstattung aufweisen. Sie kann weiterhin eine festere Beschaffenheit haben und/oder flüssigkeitsabweisend oder flüssigkeitsdicht ausgeführt sein.
  • Gemäß einer bevorzugten Variante wird die Sitzfläche des Sitzaggregats (1) mit einer besonderen Lehnenform, einer Rückenlehne (21) kombiniert. Die Lehne (21) ist dabei bevorzugt als schulterhohe Lehne bzw. als Voll-Lehne ausgebildet. Sie weist weiterhin bevorzugt im oberen Drittel, d.h. in dem Bereich, der hinter den Brustwirbeln zu liegen kommt, eine zu der aufsitzenden Person (2,3) hingerichtete Wölbung (23) auf. Hierdurch wird eine aufrechte Sitzposition unterstützt. Die aufrechte Sitzposition ist weiterhin vorteilhaft, weil dann die durch das Sitzaggregat (1) aufgelösten oder unterstützten Hüftbewegungen leicht ausführbar sind und/oder ein physiologisch förderliches Körperbewegungsmuster gefördert wird.
  • An der Lehne (21) ist bevorzugt weiterhin eine Kopfstütze (22) vorgesehen. Die Kopfstütze ist bevorzugt anschließend an den Abschnitt der Lehne (21) angeordnet, welcher die Auswölbung (23) bildet. Besonders bevorzugt ist die Kopfstütze derart angeordnet und ausgerichtet, dass sie in einem Bereich des Übergangs von der Brustwirbelsäule zur Halswirbelsäule wirkt. Mit anderen Worten unterstützt die Kopfstütze diesen Übergangsbereich von der Brustwirbelsäule zur Halswirbelsäule, so dass ein Hauptteil der Gewichtskraft des Kopfes abstützbar ist.
  • Die Lehne (21) mit der Wölbung (23) und/oder die Kopfstütze (22) können besonders bevorzugt gemäß der Offenbarung in WO 2018/210910 A1 vorgesehen sein.
  • Die Sitzfläche (5) kann weiterhin bevorzugt im hinteren Bereich, insbesondere dort wo das Steißbein und die höheren Gesäßbereiche aufliegen, eine ansteigende Kontur aufweisen. Durch diese ansteigende Kontur wird ebenfalls eine aufrechte Körperhaltung gefördert und eine freie Beweglichkeit im Hüftbereich unterstützt.
  • 6 und 7 zeigen eine bevorzugte Ausführungsvariante eines Hochstuhls gemäß der vorliegenden Offenbarung, der insbesondere ein Kinder-Hochstuhl (25) sein kann. Der Hochstuhl (25) umfasst einen Bügel (26), der oberhalb der Sitzfläche (5) des enthaltenen Sitzaggregats (1) angeordnet ist. Die Anordnung des Bügels (26) ist insbesondere derart gewählt, dass er einen Herausfallschutz und/oder eine Tischfläche für ein aufsitzendes Kind (3) bildet. Am rückwärtigen Ende der Sitzfläche (5) ist bevorzugt eine Lehne, insbesondere eine Teillehne vorgesehen. Die Lehne und der Bügel können gegenüber der Sitzfläche (5) einzeln oder gemeinsam höhenverstellbar sein. Weiterhin kann die Sitzfläche (5) mit oder ohne Bügel und/oder Lehne gegenüber einem Standfuß des Hochstuhls höhenveränderlich sein. Der Hochstuhl (25) umfasst bevorzugt ein Betätigungsmittel (27,27') um den Kinematikmodus oder Bewegungsmodus des Sitzaggregats (1) auszuwählen oder umzuschalten. Eine erste Ausführungsvariante sieht vor, dass das Betätigungsmittel (27) auf der Rückseite des Hochstuhls (25) angeordnet ist, so dass das Betätigungsmittel (27) nur durch eine außenstehende Person, jedoch nicht durch das aufsitzende Kind (3) bedient werden kann. Diese Betätigungsmittel (27) kann bevorzugt ein Zugriff auf alle vorhandenen Kinematikmodi oder Bewegungsmodi gestatten. Alternativ oder zusätzlich kann ein Betätigungsmittel (27') in einen Bereich angeordnet sein, der für das aufsitzende Kind (3) leicht erreichbar ist, insbesondere auf oder an dem Bügel (26). Das Betätigungsmittel (27') kann etwaig einen beschränkten Zugriff auf die verfügbaren Kinematikmodi oder Bewegungsmodi gewähren.
  • Der Hochstuhl (25) umfasst bevorzugt mindestens eine bewegliche Fußstütze (17) für das aufsitzende Kind (3). Die Fußstütze (17) ist insbesondere frei hängend angeordnet und/oder als Steigbügel ausgebildet. Sie kann insbesondere für die Einnahme der Reiter-Sitzpose vorgesehen sein.
  • Alternativ oder zusätzlich können ein oder mehrere Fußstützen vorgesehen sein, insbesondere feststehende oder in bestimmen Positionen fixierbare Fußstützen. Diese weiteren Fußstützen können insbesondere zum Abstellen der Füße in der Stuhl-Sitzpose vorgesehen sein.
  • Das Sitzaggregat gemäß der vorliegenden Offenbarung kann Ein- oder Mehrfachbestandteil eines Fahrzeugs (30) sein. Das Fahrzeug kann eine beliebige Ausbildung haben. Es kann insbesondere als ein Kraftfahrzeug ausgebildet sein, bei dem insbesondere das Sitzaggregat (1) in einem Fahrzeugsitz aufgenommen ist. Alternativ kann das Fahrzeug (30) als ein öffentliches Verkehrsmittel ausgebildet sein, bei dem insbesondere das Sitzaggregat (1) in einem Passagiersitz aufgenommen ist. Bei dem Verkehrsmittel kann es sich beispielsweise um einen Bus, ein Gleisfahrzeug, ein Flugzeug oder ein Wasserfahrzeug handeln.
  • Wiederrum alternativ kann es sich bei dem Fahrzeug um einen Rollstuhl oder ein anderes Fahrzeug zur Beförderung von in der Mobilität oder Gesundheit eingeschränkten Personen handeln. Insbesondere kann das Sitzaggregat (1) in einer Patienten-Stützfläche aufgenommen sein.
  • Eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante des Fahrzeugs (30) ist ein Kinder-Transportfahrzeug (31). Beispiele hierfür sind in den 15 bis 18 gezeigt. Das Kinder-Transportfahrzeug (31) kann insbesondere ein Sitz-Kinderwagen sein. Alternativ oder zusätzlich kann das Kinder-Transportfahrzug (31) eine Liegefunktion aufweisen.
  • Es weist bevorzugt ein Gestell (32), mehrere Räder (33) und ein Sitzaggregat (1) gemäß der vorliegenden Offenbarung auf.
  • Nachfolgend wird mit Bezugnahme auf die 15 bis 18 allgemein ein Fahrzeug beschrieben. Die genannten Merkmale sind insbesondere bei den dargestellten Kinder-Transportfahrzeug (31) anwendbar.
  • Das Fahrzeug (30, 31) weist bevorzugt ein mechanisches Triebwerk (15) auf. Es ist dazu ausgebildet, eine Bewegungsenergie der Räder (33) des Fahrzeugs in eine Bewegungsauslösung für mindestens eine Teilfläche (5a,5b,5c,5d) am Sitzaggregat (1) umzusetzen. Alternativ oder zusätzlich kann das Fahrzeug einen technischen Antrieb (8) in Form eines elektrischen Aktors (14) aufweisen. Alle oben beschriebenen Ausführungsvarianten betreffen das Sitzaggregat (1) oder die Sitzvorrichtungen insbesondere den Kinder-Hochstuhl, können in gleicher Weise bei dem Fahrzeug (30,31) vorgesehen sein.
  • Die Räder (33) des Fahrzeugs (30,31) können eine beliebige Ausbildung haben. Besonders bevorzugt, insbesondere bei einem Kinder-Transportfahrzeug (31), sind zwei Laufräder (33b) und mindestens ein lenkbares Rad (33a) vorgesehen. Das mechanische Triebwerk (15) kann Bewegungsenergie von mindestens einem der Räder (33), insbesondere von einem oder mehreren Laufrädern (33b) beziehen. Das mechanische Triebwerk (15) kann entsprechend einen technischen Antrieb (8) für das Sitzaggregat (1) bilden beziehungsweise das Sitzaggregat (1) mit Bewegungsenergie versorgen. Die Bewegungsenergie kann insbesondere über die unter der Sitzfläche (5) angeordnete Kinematikeinheit (6) in die oben beschriebene Bewegung einer oder mehrerer Teilflächen (5a,5b,5c,5d) umgesetzt werden. Besonders bevorzugt wird die Bewegungsenergie von (genau) einem Laufrad (33b) für die Bewegungsauslösung einer Gruppe von Teilflächen (5a,5b,5c,5d) bereitgestellt.
  • 15 und 16 zeigen eine besonders bevorzugte Antriebsvariante. Hier umfasst das mechanische Triebwerk (15) eine Antriebswelle (16), die insbesondere als eine zentrale Antriebswelle ausgebildet sein kann. Die Antriebswelle (16) kann somit die Bewegungsenergie von mindestens einem Rad (33), insbesondere mindestens einem Laufrad (33b) durch eine Drehbewegung der Antriebswelle (16) zu einem Getriebe (13) des Sitzaggregats (1) übertragen. Die Übertragung der Bewegungsenergie mittels einer drehenden Antriebswelle (16) ist aus verschiedenen Gründen vorteilhaft. Einerseits geht von der Antriebswelle (16) ein geringes Verletzungs- oder Unfallrisiko aus. Die Antriebswelle (16) kann leicht in einem starren Gehäuse aufgenommen oder mit einem Schutzüberzug versehen werden, um einen manuellen Zugriff zu beschränken oder auszuschließen. Die drehende Antriebswelle (16) benötigt weiterhin nur einen geringen Bauraum.
  • Eine besonders günstige Variante sieht vor, dass zwei Laufräder (33b), insbesondere zwei hintere Laufräder (33b), über ein Differential (35) verbunden sind, von dem aus eine kombinierte Bewegungsenergie dieser Laufräder (33b) für die Bewegung der Antriebswelle (16) bereitgestellt ist. Diese Ausführungsvariante ist in 15 und 16 dargestellt. Aufgrund des Differentials (35) können die Laufräder (33b) mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und etwaig sogar unterschiedlichen Richtungen bewegt sein. Durch das Differential wird bevorzugt eine Drehgeschwindigkeit der Antriebswelle (16) bewirkt, die der Hälfte der Summe der Einzeldrehgeschwindigkeiten der Laufräder (33b) entspricht. Entsprechend kann das Kinder-Transportfahrzeug auf beliebig geformten Bahnen, insbesondere auf geraden sowie kurvigen Bahnen bewegt werden, ohne dass die Übertragung der Bewegungsenergie zum Sitzaggregat (1) die Beweglichkeit einschränken würde.
  • Das Gestell (32) des Kinder-Transportfahrzeugs (31) kann bevorzugt zusammenklappbar sein. Für den Klappmechanismus kann eine beliebige Mechanik vorgesehen sein. Eine besonders bevorzugte Variante sieht vor, dass die Räder (33) über ein gemeinsames Drehgelenk mit dem Sitzbereich des Kinder-Transportfahrzeugs (31) verbunden sind. Dies ist beispielhaft in 17 gezeigt. Die Lehne (37) des Fahrzeugs (30,31) kann über ein weiteres Gelenk mit dem Sitzbereich verbunden sein, insbesondere am hinteren Ende des Sitzbereichs. Im Sitzbereich ist bevorzugt das Sitzaggregat (1) gemäß der vorliegenden Offenbarung angeordnet. Die Antriebswelle (16) kann gegebenenfalls lösbar mit dem Sitzaggregat (1) beziehungsweise der Kinematikeinheit (6) verbunden sein. In 17 ist diese gelöste Position gezeigt.
  • Das Fahrzeug (30, 31) umfasst bevorzugt auch ein Schubgestänge (36) und/oder einen Bügel (38). Der Bügel kann analog zu den Ausführungen zum Kinder-Hochstuhl ausgebildet sein und insbesondere einen Tisch oder einen Herausfallschutz bilden.
  • Das Schubgestänge (36) und/oder der Bügel (38) können lösbar oder beweglich angeordnet sein. Gemäß der bevorzugten Ausführungsvariante von 16 und 17 kann das Schubgestänge (36) über ein Klappgelenk an der Lehne (37), insbesondere am oberen Ende der Lehne (37) befestigt sein.
  • Gemäß der in 17 gezeigten Variante lassen sich bei einem Kinder-Transportfahrzeug (31) der Sitzbereich und die Lehne im Wesentlichen koplanar ausrichten, um in einem zusammengeklappten Zustand eine möglichst flache Außenkontur zu bilden. Das Schubgestände (36) ist bevorzugt flach an die koplanar ausgerichtete Gruppe von Sitzbereich und Lehne (37) anlegbar. In 17 ist ein Anlegen an die Rückseiten dargestellt, alternativ kann das Schubgestänge (36) nach vorne bzw. auf die Oberseiten anlegbar sein.
  • Die Räder (33) sind bevorzugt über Gestellstreben (oder Gestellarme) mit dem gemeinsamen Schwenkgelenk verbunden, wobei die Gestellstreben im zusammengeklappten Zustand derart beweglich und gelagert sind, dass die Gestellstreben der Vorderräder (33a) seitlich neben den Gestellstreben der Hinterräder (33b) bewegbar sind. Die gesamte Gruppe der Gestellstreben von Vorderrädern (33a) und Hinterrädern (33b) ist bevorzugt im zusammengefalteten Zustand an die Rückseite der koplanar ausgerichteten Gruppe von Sitzbereich und Lehne (37) anlegbar.
  • 18 zeigt eine alternative Ausführungsvariante für ein mechanisches Triebmittel (15). In der mit durchgezogenen Linien dargestellten Variante ist jedes der Laufräder (33b) (hier hintere Räder) separat mit einem Pleueltrieb (39) verbunden. Der linke Pleueltrieb (39) kann zur Auslösung einer gegenläufigen Hebe- und Senkbewegung der vorderen sowie der hinteren linken Teilflächen vorgesehen sein, während der andere Pleueltrieb (39) die übrigen Teilflächen in eine gegenläufige Hebe- und Senkbewegung versetzt. Alternativ können die Pleueltriebe (39) über eine Achsverbindung (40) miteinander verbunden sein. Wiederrum alternativ kann ein einzelnes Laufrad (33b) mehrere Pleueltriebe (39) oder einen zentralen Pleueltrieb mit Bewegungsenergie für alle Teilflächen versorgen.
  • Abwandlungen der Erfindung sind in verschiedener Weise möglich. Insbesondere können alle zu den Ausführungsbeispielen beschriebenen, in den Figuren dargestellten oder beanspruchten Merkmale in beliebiger Weise kombiniert oder vertauscht werden.
  • An Stelle eines Pleueltriebs (39) oder einer drehbaren Antriebswelle (16) kann ein beliebiges anderes energieübertragendes technisches Mittel vorgesehen sein, beispielsweise ein Kettentrieb, ein Riementrieb oder ein Zahnradgetriebe. Ferner sind Zwischenlösungen möglich.
  • Es ist weiterhin möglich, das Sitzaggregat (1) an einem Kinder-Transportfahrzeug (31) mit einem elektrischen Aktor (14) auszubilden. Der elektrische Aktor (14) kann durch eine mobile Energieversorgung, insbesondere durch einen elektrischen Akkumulator oder eine Batterie versorgt sein. Alternativ oder zusätzlich kann ein Generator oder Dynamo vorgesehen sein, der zeitweise oder dauerhaft die Bewegungsenergie von mind. einem Rad in elektrische Energie wandelt, um den elektrischen Stromspeicher aufzuladen oder direkt den elektrischen Aktor (14) zu versorgen. Alternativ oder zusätzlich kann der elektrische Speicher durch eine externe Energiequelle aufgeladen werden. Die externe Energiequelle kann beispielsweise ein Versorgungsanschluss in einem Kraftfahrzeug sein, so dass der Energiespeicher im Auto während des Transports geladen werden kann.
  • Um einen gleichmäßigen Widerstand bereitzustellen ist es bevorzugt, dass die Bewegungsenergie von genau einem Laufrad (33b) für die Bewegungsauslösung an mind. zwei Teilflächen (5a,5c/5b,5d) bereitgestellt wird, die sich insbesondere einerseits unter dem vorderen Aufsitzbereich (V) und andererseits unter dem hinteren Aufsitzbereich (H) befinden. Dies kann durch jede der vorgenannten Antriebsvarianten und insbesondere durch den in 18 gezeigten Pleueltrieb (39) erreicht werden, wobei jeder der Pleueltriebe (39) mit genau einem Laufrad (33b) verbunden ist.
  • Wenn die Anzahl der beweglichen Teilflächen von der bevorzugten Anzahl von vier abweicht, ist es vorteilhaft, eine zur Längsachse (vorne-hinten) symmetrische Anordnung zu schaffen.
  • Alle Bestandteile und Funktionen, die in Bezug auf die Kinematikeinheit (6) erläutert wurden, können auch separate Bestandteile oder Funktionen des Sitzaggregats (1), der Sitzvorrichtung (20, 25) oder des Fahrzeugs (30, 31) sein und umgekehrt.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Sitzaggregat
    2
    Person / Erwachsener
    3
    Person / Kind
    4
    Sitzfläche
    4'
    Bezug / Deckflächenmaterial
    5
    Teilflächen
    5a
    Teilfläche (VL)
    5b
    Teilfläche (VR)
    5c
    Teilfläche (HL)
    5d
    Teilfläche (HR)
    5e
    Elastische Verbindung / Schnürung
    6
    Kinematikeinheit / Einheit zur Vorgabe eines Bewegungsmusters
    7
    Zwangskinematik
    8
    Technischer Antrieb
    9
    Einzelantrieb
    10
    Gruppenantrieb
    11
    Gruppenantrieb
    12
    Zentralantrieb
    13
    Getriebe
    13a
    Getriebeeinheit
    13b
    Getriebeeinheit
    13c
    Getriebeeinheit
    13d
    Getriebeeinheit
    13e
    Getriebeeinheit für Hubanteil / Hub-Exzenter
    13f
    Getriebeeinheit für Schwenkanteil / Querschub-Exzenter
    14
    Elektrischer Aktor / Elektromotor
    15
    Mechanisches Triebwerk
    16
    Antriebwelle
    17
    Fußstütze / Steigbügel
    18
    Bewegungsbahn
    18'
    Skalierte Bewegungsbahn
    19
    Momentane Neigung
    20
    Sitzvorrichtung / Bürostuhl
    21
    Lehne / Schulterhohe Lehne / Voll-Lehne
    22
    Kopfstütze
    23
    Auswölbung
    25
    Sitzvorrichtung / Hochstuhl
    26
    Bügel / Tisch (abnehmbar)
    27
    Betätigungsmittel / Kinematik-Umschalter
    27'
    Betätigungsmittel / Kinematik-Umschalter
    30
    Fahrzeug
    31
    Kinder-Transportfahrzeug
    32
    Gestell
    33
    Räder
    33a
    Lenkbare Räder
    33b
    Laufräder (nicht lenkbar)
    34
    Achse
    35
    Differential
    36
    Schubgestänge
    37
    Lehne
    38
    Bügel / Tisch (abnehmbar)
    39
    Pleueltrieb
    40
    Achsverbindung
    E
    Elliptische Kontur
    K
    Kreisförmige Kontur
    L
    Linke Körperhälfte
    R
    Rechte Körperhälfte
    V
    Vorderer Aufsitzbereich (an/unter Schenkel)
    H
    Hinterer Aufsitzbereich (unter Gesäß)
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • WO 2018/210910 A1 [0079]

Claims (51)

  1. Sitzaggregat zur Unterstützung einer aufsitzenden Person (2, 3), wobei das Sitzaggregat (1) eine Sitzfläche (4) mit mehreren beweglichen Teilflächen (5 / 5a, 5b, 5c, 5d) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bewegungsmuster der Teilflächen (5) derart vorgegeben ist, dass die Rückenbewegung eines Reittieres in zumindest einer Gangart nachgebildet wird, insbesondere durch Vorgabe mindestens einer Bewegungsbahn (18) für eine Teilfläche (5 / 5a, 5b, 5c, 5d).
  2. Sitzaggregat nach Anspruch 1, wobei das Sitzaggregat (1) eine Kinematikeinheit (6) zur Vorgabe der Teilflächenbewegungen umfasst, die unterhalb der Teilflächen (5) angeordnet ist, insbesondere direkt unterhalb der Teilflächen (5).
  3. Sitzaggregat nach Anspruch 1 oder 2, wobei einerseits eine Einzel-Bewegung einer Teilfläche (5a, 5b, 5c, 5d) und andererseits eine Relativbewegung mehrerer Teilflächen (5) untereinander vorgegeben ist, insbesondere durch einen Satz von Bewegungsbahnen (18).
  4. Sitzaggregat nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, wobei die vorgegebene Relativbewegung eine gegenläufige Hebe- und Senkbewegung von Teilflächen (5 / 5a, 5b, 5c, 5d) vorsieht, die einerseits unter der linken Körperhälfte (L) und andererseits unter der rechten Körperhälfte (R) angeordnet sind.
  5. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die vorgegebene Relativbewegung eine gegenläufige Hebe- und Senkbewegung von Teilflächen (5 / 5a, 5b, 5c, 5d) vorsieht, die einerseits unter dem vorderen Aufsitzbereich (V), insbesondere unter dem Schenkelbereich, und andererseits unter dem hinteren Aufsitzbereich (H), insbesondere unter dem Gesäßbereich, angeordnet sind.
  6. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die vorgegebene Relativbewegung eine gleichorientierte momentane Drehung für Teilflächen (5 / 5a, 5b, 5c, 5d) vorsieht, die einerseits unter dem vorderen Aufsitzbereich (V), insbesondere unter dem Schenkelbereich, und andererseits unter dem hinteren Aufsitzbereich (H), insbesondere unter dem Gesäßbereich, angeordnet sind.
  7. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine sich tatsächlich ergebende Bewegung der Teilflächen (5 / 5a, 5b, 5c, 5d) festgelegt ist - einerseits durch eine vorgegebene Bewegungsmöglichkeit für die jeweilige Teilfläche (5a, 5b, 5c, 5d) und/oder eine vorgegebene Relativ-Bewegungsmöglichkeit für eine Gruppe von Teilflächen (5), insbesondere durch mindestens eine vorgegebene Bewegungsbahn (18) UND - andererseits durch eine aktive oder passive Bewegungsauslösung und/oder eine Bewegungssperre.
  8. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kinematikeinheit (6) dazu ausgebildet ist, die Bewegungsmöglichkeit für mindestens eine Teilfläche (5a, 5b, 5c, 5d) oder die Relativ-Bewegungsmöglichkeit für eine Gruppe von Teilflächen (5) unabhängig von einer Bewegungsauslösung vorzugeben.
  9. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bewegungsmöglichkeit mindestens einer Teilfläche (5 / 5a, 5b, 5c, 5d) und/oder mindestens eine Relativ-Bewegungsmöglichkeit von zwei oder mehr Teilflächen (5 / 5a, 5b, 5c, 5d) durch eine Zwangskinematik (7) vorgegeben oder begrenzt ist.
  10. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Sitzaggregat (1) eine schaltbare oder steuerbare Kinematik aufweist, insbesondere eine schaltbare oder steuerbare Kinematikeinheit (6), sodass die Auslösung der Bewegung, - ausschließlich durch das Gewicht oder die Körperbewegung der aufsitzenden Person (2, 3), ODER - ausschließlich durch einen technischen Antrieb (8) ODER - durch eine Kombination von technischem Antrieb (8) und Gewicht oder Körperbewegung der aufsitzenden Person (2, 3) erfolgt.
  11. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Zwangskinematik (7) - die mögliche Bewegungsform, insbesondere eine bahnförmigen Bewegungsverlauf, UND - den möglichen Bewegungsumfang einer Teilfläche (5a, 5b, 5c, 5d) vorgibt.
  12. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Zwangskinematik (7) - die mögliche Bewegungsform, insbesondere mehrere bahnförmige Bewegungsverläufe, UND - die möglichen Bewegungsumfänge einer Gruppe von Teilflächen (5a, 5b, 5c, 5d), insbesondere aller Teilflächen (5) vorgibt.
  13. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Bewegungsumfang einer Teilfläche (5) oder einer Gruppe von Teilflächen (5a, 5b, 5c, 5d) einstellbar ist, insbesondere durch Vorgabe mindestens einer skalierten Bewegungsbahn (18').
  14. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Zwangskinematik (7) eine relative Lage und/oder einen Zyklusbezug der möglichen Bewegungen für eine Gruppe von Teilflächen (5a, 5b, 5c, 5d) vorgibt, insbesondere für alle Teilflächen (5).
  15. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Sitzaggregat (1) ein Getriebe (13) umfasst, das eine Zwangskinematik (7) bildet.
  16. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Sitzaggregat (1) einen technischen Antrieb (8) zur Bereitstellung von Bewegungsenergie umfasst.
  17. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der technische Antrieb (8) ein Zentralantrieb (12) ist, der seine Bewegungsenergie für alle Teilflächen (5) bereitstellt.
  18. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der technische Antrieb (8) - mindestens einen Gruppenantrieb (10, 11) umfasst, der seine Bewegungsenergie für eine Gruppe von Teilflächen (5a, 5b, 5c, 5d bereitstellt, UND/ODER - mindestens einen Einzelantrieb (9), der seine Bewegungsenergie für genau eine Teilfläche (5a/5b/5c/5d) bereitstellt.
  19. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei jedem Einzelantrieb (9), Gruppenantrieb (10, 11) oder Zentralantrieb (12) eine oder mehrere Getriebeeinheiten (13a, 13b, 13c, 13d) zugeordnet sind.
  20. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Zentralantrieb (12), ein Einzelantrieb (9) und/oder ein Gruppenantrieb (10, 11) durch einen elektrischen Aktor (14) gebildet ist, insbesondere durch einen steuerbaren oder regelbaren Elektromotor.
  21. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Zentralantrieb (12), ein Einzelantrieb (9) und/oder ein Gruppenantrieb (10, 11) durch ein mechanisches Triebwerk (15) gebildet ist, insbesondere durch eine von außen bewegbare Antriebswelle (16).
  22. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Sitzfläche in einem Lagenaufbau von außen nach innen umfasst: - Eine flexible Abdeckung, die eine geschlossene Gesamtfläche über der Sitzfläche bildet; - Mehrere separat bewegliche Teilflächen, die als aktive Sitzflächenpartitionen wirken; - Eine Kinematikeinheit, die ein Getriebe zur Vorgabe einer Zwangskinematik umfasst.
  23. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der technische Antrieb in die Kinematikeinheit integriert ist.
  24. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kinematikeinheit eine Schaltvorrichtung aufweist, durch die sie zwischen mindestens zwei der folgenden Kinematikmodi umschaltbar ist: - Bewegungsauslösung ausschließlich durch den technischen Antrieb; - Bewegungsauslösung ausschließlich durch das Gewicht und/oder die Körperbewegung einer aufsitzenden Person; - Bewegungsauslösung kombiniert durch den technischen Antrieb und das Gewicht und/oder die Körperbewegung einer aufsitzenden Person; - Bewegungssperre mit Arretierung mindestens einer Teilfläche.
  25. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kinematikeinheit dazu ausgebildet ist, zwei oder mehr Teilflächen, insbesondere alle Teilflächen, in einer Null-Lage zu arretieren, in der die Teilflächen zueinander ohne Höhenversatz angeordnet sind.
  26. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kinematikeinheit (6) dazu ausgebildet ist, eine Teilflächenbewegung mit einer Hubperiode von 1,5 bis 2,5 Hz vorzusehen, insbesondere mit etwa 110 bis 120 Hüben pro Minute.
  27. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Hubhöhe einer Teilfläche (5, 5a, 5b, 5c, 5d) 25 bis 35 mm beträgt, insbesondere 30mm.
  28. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Teilfläche (5, 5a, 5b, 5c, 5d) derart gelagert ist, dass in vertikaler Richtung folgende Kräfte parallel einwirken: - Eine elastische Stützkraft, die eine Gewichtskraft teilweise oder vollständig kompensiert, welche durch das Körpergewicht der aufsitzenden Person auf diese Teilfläche auflastet, und - Eine Triebkraft des technischen Antriebs (8).
  29. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der technische Antrieb (8) separate Antriebseinheiten, insbesondere Gruppenatriebe (10, 11) aufweist, um einerseits eine Hubbewegung und andererseits eine seitliche Versatzbewegung mindestens einer Teilfläche (5, 5a, 5b, 5c, 5d) auszulösen.
  30. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Getriebe (13) mindestens einen Hub-Exzenter (13e) umfasst, der eine Drehbewegung des technischen Antriebes (8) zumindest anteilig in eine Hubbewegung mindestens einer Teilfläche (5a, 5b, 5c, 5d) umsetzt.
  31. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Getriebe mindestens einen Querschub-Exzenter (13f) umfasst, der eine Drehbewegung des technischen Antriebs (8) zumindest anteilig in eine seitliche Versatzbewegung mindestens einer Teilfläche (5a, 5b ,5c, 5d) umsetzt.
  32. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kinematikeinheit (6) einen Fluid-Zylinder zur direkten Auslösung einer Hubbewegung mindestens einer Teilfläche (5a, 5b, 5c, 5d) aufweist.
  33. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kinematikeinheit (6) einen Fluid-Zylinder zur direkten Auslösung einer seitlichen Versatzbewegung mindestens einer Teilfläche (5a, 5b, 5c, 5d) aufweist.
  34. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Sitzfläche dazu ausgebildet ist, zwei Sitzpositionen zu unterstützen, nämlich - Eine Reiter-Sitzpose, in der die Beine der aufsitzenden Person geöffnet sind und die Oberschenkel schräg nach unten verlaufenden an den Seitenflanken der Teilflächen anliegen, und - Eine Stuhl-Sitzpose, in der die Beine der aufsitzenden Person im Wesentlichen geschlossen sind und die Oberschenkel im Wesentlichen waagrecht verlaufend auf den Vorderflanken der Teilflächen aufliegen.
  35. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Seitenflanken der Sitzfläche eine abgerundete Querschnittsfläche aufweisen, insbesondere in einem Bereich, in der sich das Knie einer aufsitzenden Person befindet.
  36. Sitzaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Sitzfläche im hinteren Bereich, wo das Steißbein und die höheren Gesäßbereiche aufliegen, eine ansteigende Kontur aufweist.
  37. Sitzvorrichtung umfassend ein Sitzaggregat (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
  38. Sitzvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Sitzvorrichtung ausgebildet ist als - Ein Bürostuhl (20); ODER - Ein Fahrzeugsitz.
  39. Hochstuhl, insbesondere Kinder-Hochstuhl (25), umfassend ein Sitzaggregat (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.
  40. Hochstuhl nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der Hochstuhl (25) einen Bügel (26) umfasst, der oberhalb der Sitzfläche (4) des Sitzaggregats (1) derart angeordnet ist, dass er einen Herausfallschutz und/oder eine Tischfläche für ein aufsitzendes Kind (3) bildet.
  41. Hochstuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Hochstuhl (25) ein Betätigungsmittel (27, 27') aufweist, um einen Kinematikmodus des Sitzaggregats (1) auszuwählen.
  42. Hochstuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Hochstuhl (25) mindestens eine bewegliche Fußstütze (17) für ein aufsitzendes Kind (3) umfasst, wobei die Fußstütze (17) insbesondere frei hängend angeordnet und/oder als Steigbügel ausgebildet ist.
  43. Fahrzeug umfassend ein Sitzaggregat (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
  44. Fahrzeug nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei - Das Fahrzeug (30) als ein Kraftfahrzeug ausgebildet ist, bei dem insbesondere das Sitzaggregat in einem Fahrzeugsitz aufgenommen ist; ODER - Das Fahrzeug (30) als ein öffentliches Verkehrsmittel ausgebildet ist, bei dem insbesondere das Sitzaggregat in einem Passagiersitz aufgenommen ist; - Das Fahrzeug (30) als ein Rollstuhl ausgebildet ist, bei dem insbesondere das Sitzaggregat in einer Patienten-Stützfläche aufgenommen ist.
  45. Fahrzeug, insbesondere Kinder-Transportfahrzeug (31), umfassend ein Gestell (32), mehrere Räder (33) und ein Sitzaggregat (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Fahrzeug ein mechanisches Triebwerk (15) aufweist, das dazu ausgebildet ist, eine Bewegungsenergie der Räder (33) in eine Bewegungsauslösung für mindestens eine Teilfläche (5, 5a, 5b, 5c, 5d) am Sitzaggregat (1) umzusetzen.
  46. Fahrzeug nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Fahrzeug (30, 31) zwei Laufräder (33b) und mindestens ein lenkbares Rad (33a) aufweist.
  47. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das mechanische Triebwerk (15) einen technischen Antrieb (8) für das Sitzaggregat (1) bildet oder mit Bewegungsenergie versorgt.
  48. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bewegungsenergie von einem Laufrad (33b) für die Bewegungsauslösung einer Gruppe von Teilflächen (5, 5a, 5b, 5c, 5d) bereitgestellt ist.
  49. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das mechanische Triebwerk (15) eine Antriebswelle (16) umfasst, insbesondere eine zentrale Antriebswelle, um die Bewegungsenergie mindestens eines Rads (33b) durch eine Drehbewegung der Antriebswelle (16) zu einem Getriebe (13) des Sitzaggregats (1) zu übertragen.
  50. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zwei Laufräder (33b) über ein Differential (35) verbunden sind, von dem aus eine kombinierte Bewegungsenergie dieser Laufräder (33b) für die Bewegung einer Antriebswelle (16) bereitgestellt ist.
  51. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bewegungsenergie von genau einem Laufrad (33b) für die Bewegungsauslösung an mindestens zwei Teilflächen (5a, 5c / 5b, 5d) bereitgestellt ist, die einerseits unter dem vorderen Aufsitzbereich (V), insbesondere unter dem Schenkelbereich, und andererseits unter dem hinteren Aufsitzbereich (H), insbesondere unter dem Gesäßbereich, angeordnet sind, insbesondere durch einen mit dem einen Laufrad (33b) verbundenen Pleueltrieb (39).
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