DE10348124A1 - Sitz - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Sitz, d. h. einen Personensitz, zumindest mit einer Sitzfläche, gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1. Um hierbei einen Sitz der gattungsgemäßen Art dahingehend weiterzuentwickeln, dass der Energiefluss der Wirbelsäule auch im Sitzen nicht beeinträchtigt wird, ist erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass zumindest die Sitz- (2) und, wenn vorhanden, auch die Rückenlehnenfläche (1) mittig durch jeweils eine grabenförmige Ausnehmung (13, 23) geteilt sind, so dass sowohl die Sitzfläche (2) als auch die Rückenlehnenfläche (1) in jeweils zwei Teilflächen (21, 22) bzw. (11, 12) geteilt ist, derart, dass die Wirbelsäule der sitzenden Person bis zum Steißbein völlig abstütz- oder anlehnfrei ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Sitz, d.h. einen Personensitz, zumindest mit einer Sitzfläche, gemäß Oberbegriff des Patentanpruches 1.
- Personensitze sind in Form von Stühlen im normalen Gebrauchsmobilarbereich aber auch als Sitze in Fahrzeugen bekannt. Sie bestehen zumindest aus einer Sitzfläche, wenn es sich um sogenannte Hocker handelt, oder aber um Stühle, oder Fahrzeugsitze, wenn hierbei auch Rückenlehnen vorgesehen sind.
- Hierbei sind Sitzformen verschiedenster Art und Funktion bekannt.
- Sitzflächen und Rückenlehnen können dabei mit und ohne Polsterung versehen sein.
- Grundsätzlich gilt dem Sitzen, insbesondere dem Sitzen am Arbeitsplatz eine besondere Aufmerksamkeit. Daher gibt es aus ergonomischen Gründen mehr oder weniger geschwungene und/oder verstellbare Sitz- und Rückenlehnflächen.
- Die ergonomischen Aspekte finden ihre Grundlage in dem Wissen, dass der Mensch ein dynamisches Wesen ist, und der Wirbelsäule nicht nur die Stützfunktion, sondern _ auch eine Reihe anderer Funktionen zukommen. So fließen über die Wirbelsäule die wesentlichen mechanischen Energien, beispielsweise im abstützenden Auffangen der Laufbewegung, sowie auch aller anderen Bewegungen. Ferner laufen über das Rückenmark ein Großteil der elektrischen cerebralen Signalenergien, die vom Gehirn ausgehend im großen biologischen Regelsystem zu den jeweiligen Muskeln und Organen hinführen. Insbesondere sind diese Signalenergien hochfrequente elektrische Signale, die die Physis in Dynamik halten. Es ist ferner bekannt dass nervlich bedingte Fehlstellungen der Wirbelsäule langfristig sogar zu chronischen Fehlfunktionen von Organen führen können.
- Dem Konstrukt Wirbelsäule gilt daher eine für die Gesundheit weit wichtigere und gravierendere Rolle und Funktion, als nur die orthopädische.
- Beim Sitzen wirken sich durch Fehlstellungen Störungen im Energiefluss der Wirbelsäule, insbesondere im relativ freien ungestützten Lendenwirbelbereich, sowie im Sakralbereich und im Bereich des Steissbeines mit ganz erheblich negativen Folgen aus.
- Bei Sitzvorrichtungen, Stühlen und dergleichen sind bekanntermaßen die Sitzflächen und die Rückenlehnen durchgehende, mehr oder weniger geschwungene zusammenhängende Flächen. Der sitzende Mensch lehnt sich auf ganzer Fläche auch mit seiner Wirbelsäule an, wodurch die Bewegbarkeit der Wirbelsäule im Sitzen behindert wird. Ausserdem ist durch das Anlehnen die Wirbelsäule mehr oder weniger zwangsgeführt, und dieselbe kann nicht ausgleichend ausweichen. Dadurch werden Fehlstellungen begünstigt, und die Wirbelsäule im beschriebenen Energiefluss beeinträchtigt.
- Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Sitz der gattungsgemäßen Art dahingehend weiter zu entwickeln, dass der Energiefluss der Wirbelsäule auch im Sitzen nicht beeinträchtigt wird.
- Die gestellte Aufgabe wird durch einen Sitz der gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
- Kern der Erfindung ist, dass zumindest die Sitz- und wenn vorhanden auch die Rückenlehnenfläche mittig durch jeweils eine grabenförmige Ausnehmung geteilt sind, so dass sowohl die Sitzfläche als auch die Rückenlehnenfläche in jeweils zwei Teilflächen bzw geteilt ist, derart, dass die Wirbelsäule der sitzenden Person bis zum Steißbein völlig abstütz oder anlehnfrei ist.
- Die Person sitzt dann erfindungsgemäß nur auf den Schenkeln und den Pobacken, und wenn eine entsprechende Rückenlehne vorgesehen ist, dann erfolgt im Rückenbereich nur noch eine Anlehnung auf den Muskelpartien, die neben der Wirbelsäule verlaufen. Dadurch ist die Wirbelsäule völlig frei von jeder Zwangsposition, die sich ansonsten bei bekannten Sitzmöbeln aus einer flächigen Unterstützung im Sitzflächen- und Rückenlehnenflächenbereich ergibt.
- Die Gewichtsaufnahme erfolgt lediglich nur noch über die Muskelpartien neben der Wirbelsäule, wodurch diese völlig frei sich an die jeweilige Sitzsituation anschmiegen und anpassen kann. Damit ist der besagte mechanische sowie der signalelektrische Energiefluss der Wirbelsäule ungestört und dieser erfindungsgemäße Sitz vermeidet jedwede Störung durch sitzbedingte Verspannung, und der Signalfluss im Nervensystem sowie der freie Signalfluss zu einer Reihe von Organen ist damit auch in der Sitzposition völlig befreit. Außerdem führt die mechanische Fokussierung der Gewichtskraft lediglich nur noch auf die Muskelpartien neben der Wirbelsäule und auf die Pobacken zu einer verstärkten Massage dieser Partien, während dem Sitzen, wobei die Wirbelsäule ohne mechanische Hemmung sich nun frei und missspannungsfrei daraufhin entsprechend arrangieren kann.
- In vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Sitz und/oder die Rückenlehne aus jeweils einer ggfs geschwungenen, ungeteilten Fläche bestehen, auf denen Polster angeordnet sind, die die entsprechende Teilung aufweisen. Auf diese Weise ist die Sitzunterkonstruktion samt Rückenlehne zwar jeweils durchgängig und ungeteilt flächig, aber die erfindungsgemäße Teilung ist dann durch die Sitzpolsterteilung realisiert.
- Ein weiteres Ausgestaltungsbeispiel besteht darin, dass die mittig geteilten Flächen federnd oder nachgiebig miteinander verbunden sind. Hierbei wird eine konstruktive Ausgestaltung der Erfindung angegeben, bei welcher anders als im vorherigen Ausgestaltungsbeispiel tatsächlich die Sitz- und Rückenlehnenfläche auch unterhalb einer ggfs vorhandenen Polsterauflage geteilt sind, und zwar derart, dass die beiden Sektionen der Sitzfläche gegeneinander höhenmäßig federnd angeordnet und verbunden sind. Gleiches kann bei Vorhandensein eine Rückenlehnen dort auch so realisiert sein. Damit ergibt sich der Effekt, dass Gewichtsverlagerungen der sitzenden Person vom Sitz dynamisch aufgenommen werden können und der Sitz sich hieran anpassen kann.
- In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass auch in der Horizontalen zwischen Sitzfläche und Rückenlehne eine grabenförmige Ausnehmung vorhanden ist. Dies hat den Effekt das Becken und die Wirbelsäule im Becken- und Steißbeinbereich noch mehr freibeweglich zu lassen, wodurch der Sitzkomfort weiter gesteigert wird.
- In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass der Sitz als Büro- oder Arbeitsstuhl konzipiert ist. Dies trägt die oben bereits beschriebenen Effekte auch in den Arbeitplatzbereich, so dass dort ein gesünderes und entspanntes Arbeiten möglich ist, bei dem die Kreativenergien beschwerdefrei fließen können.
- Um auch besonderen Sitzsituationen gerecht zu werden, ist die erfindungsgemäße Sitzgestaltung auch auf einen rückenlehnenfreien Hocker anwendbar. Ein solcher Hocker kann als Arbeitssitzmöbel an Arbeits- und Montagetischen vorgesehen sein.
- Eine weitere vorteilhafte Umsetzung der Erfindung ist die Konzeption eines solchen Sitzes in einem Kraftfahrzeug. Dies führt zu einem wesentlich entspannteren Sitzen, was insbesondere bei längeren Autofahrten erheblich vorteilhaft ist. Im übrigen führt die Konzentration der Gewichtsauflagekräfte auf die Bereiche neben der Wirbelsäule und auf die Pobacken, wegen dieser erfindungsgemäßen Sitzteilung zu einer weiteren Erhöhung des Seitenhaltes, dem bei Kraftfahrzeugsitzen eine besondere Bedeutung zukommt.
- In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, die erfindungsgemäße Sitzausgestaltung transportabel und für viele Sitze somit als nachrüstbare Sitzfunktion, diesen in Form einer vom übrigen Sitz trennbaren Sitzauflage zu konzipieren. So können die erfindungsgemäß jeweils geteilten Sitz- und Rückenlehnenflächen auch auf vorhandenen Stühlen und Sitzen nachgerüstet werden.
- In besonderer vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass Sitz- und/oder Rückenlehnenteilflächen, die sich durch die Teilung der Sitz- und/oder Rückenlehnenflächen ergeben, so zueinander geneigt sind, dass die Sitzteilflächen und/oder die Rückenlehnenteilflächen zur grabenförmigen Ausnehmung hin abfallend sind.
- Dadurch wird ein sicherer Sitz der Person mit sicherem Halt erreicht.
- Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend näher erläutert.
- Es zeigt:
-
1 : Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen Sitz- und Rückenlehnenflächenteilung. -
2 : Rückwärtige Ansicht mit orthopädischen Einzelheiten. -
3 : Ausführungsbeispiel Büro/Arbeitsstuhl -
1 zeigt die prinzipielle Umsetzung der erfindungsgemäßen Sitzgestaltung. Es sind schematisch die geteilte Rückenlehnenfläche1 sowie die geteilte Sitzfläche2 dargestellt. Erfindungsgemäß sind diese durch eine grabenförmige Ausnehmung13 ,23 mittig geteilt. Somit ergeben sich für die Sitzfläche2 zwei Sitzteilflächen21 und22 , und für die Rückenlehnenfläche zwei Rückenlehnenteilflächen11 und12 . Die mittig jeweils verlaufende grabenförmige Ausnehmung13 und23 ist dabei so breit, dass die Wirbelsäule beim Sitzen und Anlehnen völlig über der grabenförmigen Ausnehmung13 und23 liegt, und die einzelnen Wirbel, bis zu den Sitzflächen hin im Sakralbereich sich nicht anlehnen, sondern beim Sitzen völlig frei beweglich sind. Lediglich die Muskelpartien neben der Wirbelsäule, bis hin zum Becken liegen auf den Sitz-/Rückenlehnenteilfächen11 ,12 bzw21 ,22 auf. - Dies hat neben der völligen Freibelassung der mechanischen Bewegungfreiheit der Wirbelsäule auch den Vorteil dass sich die Wirbelsäule ständig immer frei arrangieren kann. Dies beugt Verspannungen ganz entscheidend vor, und ausserdem ist der besagte Energiefluß ungestört. Duch die zusätzliche, dargestellte Neigung der Sitzteilflächen
21 und22 ist ausserdem ein sicherer und entspannterer Sitz gegeben. Hierbei gilt, dass sowohl die Polsterung alleine, als auch die Sitzunterkontur in der erfindungsgemäßen Weise geteilt sein kann. Dies würde bedeuten, dass die Sitzunterkontruktion unter der ggfs vorhandenen Polsterung geteilt sein kann um den erfindungsgemäßen Effekt zu erzielen. - Entlang der gestrichelt dargestellten Pfeile ist dann der besagte freie Energiefluss beim Sitzen gewährleistet.
-
2 zeigt eine rückwärtige Ansicht, um die orthopädischen Gegebenheiten darzustellen. Gemäß den obigen Ausführung ist nunmehr zu erkennen, dass die Wirbelsäule100 auf der Länge der geteilten Rückenlehne1, oder Rückenlehnenpolsterung freibeweglich bleibt, durch die erfindungsgemäße grabenförmige Ausnehmung13 im Rückenlehnenbereich. Zu erkennen ist auch, dass durch die grabenförmige Ausnehmung23 im Sitzflächenbereich, die Wirbelsäule100 der sitzenden Person bis hinunter in den Sakralbreich101 ebenfalls frei beweglich bleibt. - Eine weitere spezielle Ausführung ist in
2 , sowie bereits in1 zu erkennen, nämlich, dass gegebenenfalls auch eine grabenförmige Teilung/Ausnehmung40 die geteilte Sitzfläche2 von der geteilten Rückenlehnenfläche1 deutlich beabstandet trennt. Dadurch ist eine insbesondere im Beckenbereich verspannungsfrei erzielte Beweglichkeit im Sitzen möglich. - Insgesamt wird erreicht, dass der Hauptenergiefluss der Wirbelsäule durch das Abknicken im Sakralgelenk des Beckens im Körper des Menschen durch das Sitzen nicht mehr gestört wird. Einer Beckenschiefstellung kann hierdurch ebenfalls präventiv begegnet werden. Der positive Einfluss einer solchen erfindungsgemäßen Sitzgestaltung hilft ebenso Verdauungsbeschwerden bei langem Sitzen zu vermeiden, oder zumindest deutlich zu reduzieren.
-
3 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Büro- oder Arbeitsstuhles, bei dem die Erfindung realisiert ist. Die konsequente Teilung zieht sich hier durch die mittige grabenfömigen Ausnehmung13 ,23 sowohl durch die Sitzfläche2 , als auch durch die Rückenlehnenflächen1 . Geteilt sind hierbei die festen Polsterflächen. - Weiterhin ist erkennbar, dass hierbei auch eine horizontal verlaufende grabenförmig Ausnehmung
40 die Rückenlehne1 von der Sitzfläche2 trennt. - Der besondere ergonomische Vorteil kommt auch bei einer Verwendung dieser erfindungsgemäßen Sitzgestaltung bei Fahrzeugsitzen zu Tragen. Insbesondere bei Berufsauto-, oder -kraftfahrern werden die Entlastungen erheblich deutlich.
-
- 1
- Rückenlehnenfläche
- 2
- Sitzfläche
- 11
- Rückenlehnenteilfläche
- 12
- Rückenlehnenteilfläche
- 13
- grabenförmige Ausnehmung
- 21
- Sitzteilfläche
- 22
- Sitzteilfläche
- 23
- grabenförmige Ausnehmung
- 40
- grabenförmige Ausnehmung in der Horizontalen
- 100
- Wirbelsäule
- 101
- Sakralbereich
Claims (9)
- Sitz, d.h. einen Personensitz, zumindest mit einer Sitzfläche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Sitz- (
2 ) und wenn vorhanden auch die Rückenlehnenfläche (1 ) mittig durch jeweils eine grabenförmige Ausnehmung (13 ,23 ) geteilt sind, so dass sowohl die Sitzfläche (2 ) als auch die Rückenlehnenfläche (1 ) in jeweils zwei Teilflächen (21 ,22 ) bzw (11 ,12 ) geteilt ist, derart, dass die Wirbelsäule der sitzenden Person bis zum Steißbein völlig abstütz oder anlehnfrei ist. - Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitz (
2 ) und/oder die Rückenlehne (1 ) aus jeweils einer ggfs geschwungenen ungeteilten Fläche bestehen, auf denen Polster (21 ,22 ) bzw (11 ,12 ) angeordnet sind, die die entsprechende Teilung aufweisen. - Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mittig geteilten Flächen (
21 ,22 ) bzw (11 ,12 ) federnd oder nachgiebig miteinander verbunden sind. - Sitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auch in der Horizontalen zwischen Sitzfläche (
2 ) und Rückenlehnenfläche (1 ) eine grabenförmige Ausnehmung (40 ) vorhanden ist. - Sitz nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitz als Büro- oder Arbeitsstuhl konzipiert ist.
- Sitz nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitz als Hocker konzipiert ist.
- Sitz nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitz als Fahrzeugsitz in einem Kraftfahrzeug konzipiert ist.
- Sitz nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitz als eine vom übrigen Sitz trennbare Sitzauflage konzipiert ist.
- Sitz nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass Sitz- und/oder Rückenlehnenteilflächen, (
21 ,22 ) bzw (11 ,12 ) die sich durch die Teilung der Sitz- und/oder Rückenlehnenflächen ergeben, so zueinander geneigt sind, dass die Sitzteilflächen und/oder die Rückenlehnenteilflächen zur grabenförmigen Ausnehmung (23 ) bzw (13 ) hin abfallend sind.
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