-
Die Erfindung betrifft ein Sitzkissen mit zwei aneinander angrenzenden Abschnitten, wobei der eine erste hintere Abschnitt der Aufnahme der Sitzhöcker einer Person und der zweite vordere Abschnitt der Auflage der Oberschenkel der Person dient, wobei der zweite vordere Abschnitt höher liegt als der erste hintere Abschnitt.
-
Sitzkissen der eingangs genannten Art sind bekannt. Solche Kissen, die im Querschnitt wellenförmig ausgebildet sind, sorgen bei Patienten, die unter einer Lordose im Kreuzbein/Lendenbereich leiden, dafür, dass sich die Wirbelsäule aufrichtet, denn das Becken wird durch diese Position nach hinten gekippt und die Wirbelsäule wird insofern durchgestreckt.
-
Bekannt ist eine solche Ausgestaltung auch bei einem Sitzflächenpolster für ein Sitzmöbel, insbesondere einem Bürostuhl (
DE 10 2008 064 144 B4 ), wobei der Bereich, der der Auflage der Oberschenkel dient, eine Kammer aufweist, in der einzelne Schraubenfedern untergebracht sind.
-
Generell besteht bei solchen Kissen oder Auflagen das Problem, dass diese Personen zwar in Bezug auf die Wirbelsäule eine optimale Haltung einnehmen, eben weil der Beckenbereich tiefer sitzt, als der Bereich der Oberschenkel, allerdings besteht die Gefahr, dass der Blutfluss in die Beine aufgrund der Auflage der Oberschenkel auf dem dafür vorgesehenen Kissenbereich unterbrochen wird, d. h., dass unter Umständen die Beine „einschlafen”.
-
Ein Grund für das „Einschlafen” der Beine ist insbesondere dann gegeben, wenn die auf einem solchen Kissen sitzende Person derart weit hinten sitzt, dass die Auflage der Oberschenkel sehr weit in Richtung der Knie erfolgt. Dies begünstigt das „Einschlafen” der Beine. Die Gefahr, dass der Blutfluss durch die Beine reduziert wird, wird insbesondere bereits dann vermindert, wenn sichergestellt ist, dass die auf dem Kissen aufsitzende Person eine optimale Sitzposition einnimmt, also insbesondere nicht zu weit hinten sitzt.
-
Das heißt, die Aufgabe der Erfindung besteht darin, dafür zu sorgen, dass eine auf einem solchen Kissen aufsitzende Person tatsächlich eine optimale Sitzposition einnehmen kann.
-
Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass im Übergangsbereich zwischen den beiden Abschnitten eine sich über zumindest einen Teil der Breite des Sitzkissens erstreckende Markierung angeordnet ist. Durch die Markierung kann die konkrete Sitzposition eingenommen werden. Bei konkreter Sitzposition wird durch die Ausformung des Kissens eine Beckenrückdrehung vermieden. Die Wirbelsäule wird in die Doppel-S-Form gebracht und in jeder Sitzhaltung gestützt.
-
Vorteilhafte Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
So ist insbesondere vorgesehen, dass die Markierung mechanischer Natur ist, was bedeutet, dass die Person beim Aufsitzen fühlt, ob sich die Markierung an der richtigen Stelle befindet.
-
Im Einzelnen ist in diesem Zusammenhang nach einer ersten Ausführungsform vorgesehen, dass die Markierung als Nut ausgebildet ist. Auch eine solche als Nut ausgebildete Markierung „fühlt” die auf dem Kissen sitzende Person, sodass sichergestellt ist, dass eine Stellung auf dem Kissen eingenommen werden kann, bei der einerseits der Rücken durchgedrückt wird, und andererseits die Gefahr des Einschlafens der Beine nicht oder nur in geringem Umfange besteht.
-
Eine zweite Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Markierung durch einen Übergang zwischen zwei Materialien für das Kissen gebildet wird, wobei die beiden Materialien unterschiedliche mechanische Eigenschaften aufweisen. In diesem Zusammenhang kann insbesondere vorgesehen sein, dass das Material des zweiten vorderen Abschnitts steifer ist als das des ersten hinteren Abschnittes. Das heißt, dass durch die unterschiedliche Steifigkeit der beiden Materialien der Übergangsbereich, der die Markierung darstellt, von der aufsitzenden Person problemlos erfühlt werden kann. Unter mechanischen Eigenschaften werden hierbei nicht nur solche verstanden, wie die zuvor erwähnte unterschiedliche Steifigkeit in der Materialauswahl zwischen dem Material des ersten hinteren Abschnitts und dem zweiten vorderen Abschnitt, sondern generell solche Eigenschaften, die physisch auf die Person einwirken, wie beispielsweise auch unterschiedliche Unebenheiten auf den beiden Abschnitten.
-
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass der zweite vordere Abschnitt mindestens eine Auflage aufweist, die ein steiferes Material zeigt, als der erste hintere Abschnitt. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, die Grundform des Kissens aus einem Material zu gestalten, um dann im Bereich der Auflage der Schenkel ein Material anderer Steifigkeit vorzusehen, insbesondere ein solches, das steifer ist. Eine Möglichkeit der Realisierung besteht darin, wie bereits ausgeführt, die Auflage aus einem verhältnismäßig steiferen Material zu machen, als das, das der Kissenkörper im Bereich der Sitzhöcker aufweist. Alternativ kann vorgesehen sein, den vorderen und hinteren Bereich eines solchen Kissens aus unterschiedlichen Materialien, d. h. aus unterschiedlich festen Polymerschäumen herzustellen.
-
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das Kissen aus einem offenporigen Schaum hergestellt, was Vorteile hinsichtlich der Atmungsaktivität eines solchen Kissens hat. Das heißt, die Gefahr des Schwitzens ist reduziert. Um die Gefahr der Schweißbildung insbesondere im Bereich der Oberschenkel darüber hinaus zu minimieren, ist vorgesehen, dass dieser Bereich, also der vordere Bereich des Kissens, in Ausrichtung der Oberschenkel verlaufende Rillen aufweist. Diese Rillen, die eine Tiefe von 3 bis 10 mm vorzugsweise von 5 mm aufweisen, bewirken auch einen gewissen Massageeffekt auf der Unterseite der Schenkel, was dem zuvor genannten Einschlafen der Beine verbeugt. Denkbar ist ebenfalls auch im Bereich des hinteren Abschnitts derartige Rillen vorzusehen.
-
Die Gefahr der Schweißbildung kann darüber hinaus dadurch reduziert werden, dass zumindest auf der Oberseite des Kissens ein Abstandsgewirk vorgesehen ist.
-
Das Kissen, das im Querschnitt wellenförmig ausgebildet ist, wie dies bereits zuvor erwähnt wurde, wobei das Wellental im Bereich des hinteren Abschnittes und der Wellenkamm sich im Bereich der Auflage der Oberschenkel befindet, ist aus einem Polymerschaum, insbesondere aus einem offenpoligen Polymerschaum, ausgebildet. Gleiches gilt für die Auflage, die nach der zweiten Variante vorgesehen ist.
-
Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend beispielhaft näher erläutert.
-
1 zeigt eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kissens, wobei das Kissen einteilig aus einem Polymerschaum hergestellt ist;
-
2 zeigt eine zweite Ausführungsform, bei der im Bereich des vorderen Abschnittes Auflagen vorgesehen sind;
-
3 zeigt im Querschnitt die Anordnung von Rillen auf der Auflage des Kissens.
-
Das in den 1 und 2 mit 1 bezeichnete Kissen weist einen ersten hinteren Abschnitt 2 auf und einen zweiten vorderen Abschnitt 3. Der vordere Abschnitt 3 des wellenförmig ausgebildeten Kissens liegt hier signifikant höher als der hintere Abschnitt des Kissens, auf dem die Sitzhöcker aufliegen. Im Bereich des Übergangs von dem ersten hinteren Abschnitt zum zweiten vorderen Abschnitt befindet sich bei der Ausführungsform nach 1 eine Nut 5, wobei durch die Nut 5 als mechanisches Merkmal der auf dem Kissen aufsitzenden Person signalisiert wird, ob sie ordnungsgemäß auf dem Kissen sitzt oder nicht. Denn zum ordnungsgemäßen Sitzen auf dem Kissen ist erforderlich, dass sich die Markierung in Form der Nut 5 an einer bestimmten Stelle des Körpers befindet, vorzugsweise im Übergangsbereich der beiden Abschnitte 2 und 3. Es wurde bereits die Gefahr des Schwitzens angesprochen. Wenn die Sitzseite des Kissens mit einem Abstandsgewirk belegt ist, verbessert dies die Durchlüftung der Sitzfläche.
-
Die Ausführungsform gemäß 2 zeichnet sich ebenfalls durch einen ersten hinteren Abschnitt 2 aus, sowie einen vorderen Abschnitt 3, die zusammen das Sitzkissen bilden. Im Bereich des Übergangs (Pfeil 15) vom ersten hinteren Abschnitt zum zweiten vorderen Abschnitt ist eine Auflage 16 vorgesehen, die sich quasi an den ersten hinteren Teil anschließt und sich über den zweiten vorderen Abschnitt erstreckt. Die Auflage 16 besteht aus einem Schaum, der im Wesentlichen steifer ist, als der Schaum des Kissens als Grundkörper. Wesentlich ist nun, dass die Auflage in Richtung der Schenkel verlaufende Rillen 17 aufweist (3), die zum einen einen gewissen Massageeffekt die auf der Unterseite der Schenkel ausüben, und darüber hinaus der Gefahr des Schwitzens vorbeugen. Die Auflage ist zweiteilig (16a, 16b) ausgebildet, wobei sich zwischen den beiden Abschnitten (16a, 16b) eine Nut 19 befindet. Diese Nut 19 erhöht die Bequemlichkeit beim Sitzen auf dem Kissen, wenn sich die Sitzhöcker in gleichem Abstand zu beiden Seiten der Mittellinie des Kissens befinden, die durch die Nut 19 vorgegeben ist.
-
Grundsätzlich ist denkbar, auch der Ausführungsform gemäß 1, Rillen im Bereich des zweiten vorderen Abschnittes vorzusehen. Der Massageeffekt und insbesondere auch die Gefahr der Schweißbildung werden hierbei allerdings nur dann signifikant vermindert, wenn der Schaum im zweiten vorderen Bereich steifer ist, als im ersten hinteren Bereich.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Sitzkissen
- 2
- hintere Abschnitt
- 3
- vordere Abschnitt
- 5
- Nut
- 15
- Pfeil
- 16
- Auflage
- 16a
- Abschnitt der Auflage
- 16b
- Abschnitt der Auflage
- 17
- Rillen
- 19
- Nut
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102008064144 B4 [0003]