DE2624492A1

DE2624492A1 - Ergonomischer stuhl

Info

Publication number: DE2624492A1
Application number: DE19762624492
Authority: DE
Inventors: Egon Braeuning; Wolfgang Mueller-Deisig
Original assignee: Fehlbaum and Co
Current assignee: Fehlbaum and Co
Priority date: 1975-06-13
Filing date: 1976-06-01
Publication date: 1976-12-16
Also published as: GB1499079A; ATA405376A; NL180904B; AT345505B; NL180904C; DE2624492C3; JPS52567A; CH602053A5; DE7617445U1; JPS6043964B2; BE842886A; US4032190A; FR2313889B1; IT1061891B; FR2313889A1; NL7606242A; DE2624492B2

Description

DR. 1-IhFiNZ rt:Jc.R DR. WOLF-D. FEDER

LXisstiiJorf

Akte 76-10/20-86 31. Mai 1976 WP/No

Firma Fehlbaum, Basel / Schweiz

Ergonomischer Stuhl

Die Erfindung bezieht sich auf einen ergonomischen Stuhl mit einer fest angeordneten Sitzschale, einer mit der Sitzschale verbundenen Rückenlehne und einer mit dem obern Ende der Rückenlehne verbundenen Schulterauflage.

Zur Erzielung einer ergtfonomisch richtigen Stützung des untern Rückenteils eines Stuhlbenütsers ist es notwen&g, zwischen Sitzplatte und Stuhllehne eine

P " ? 8 S 1 / 0.3 43- - - ~ -² "

Verbindung herzustellen, welche sich an die natürlichen Gegebenheiten des menschlichen Körpers möglichst genau anzupassen vermag. Zu diesem Zweck sind bereits eine Anzahl Konstruktionen vorgeschlagen worden, bei welchen eine durch Hebelmechanismen einstellbare unterschiedliche Neigung zwischen Sitzfläche und Lehnenstütze erzielbar war. Solche Konstruktionen sind in der Regel aufwendig und entsprechend teuer und daher nur für Anwendungsfälle geeignet j bei welchen auch ihre weitern "Vorteile, wi-i z.B. die Verstellung der Sitzplattenneigung von Bedeutung bzw. erwünscht sind. Solche Anforderungen werden indessen nicht an Stühle gestellt, die für die Erstellung von Reibenbestuhlungen oder für weniger anspruchsvoll Einzelsitzgelegenheiten oder solcne an Tischen vorgesehen sind, die aber trotzdem ein angenehmes Sitzen vermitteln sollen. Eine körpergerechte Stützung von Gesäss und unterem Abschnitt der Wirbelsäule ist besonders dort von Bedeutung, wo Personen längere Zeit praktisch unbeweglich sitzen müssen, wie in Vortrags- und Konzertsälen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher einen Stuhl der eingangs bezeichneten Art vorzuschlagen, der einfach und billig herstellbar ist und den Anforderungen zu genügen vermag, die zur Si-zielung einer zuverlässigen Führung namentlich des untern Teils der Wirbelsäule erfüllt sein müssen.

609851 /0343

Der erfindungsgemässe Stuhl ist dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenlehne mit Versteifungsmitteln versehen ist, welche ihr bis etwa auf die Höhe des sechsten Lendenwirbels eines Stuhlbenützers eine praktisch steife Form verleihen, um einen kontinuierlichen Uebergang aus der Sitzschale zur Rückenlehne zu erzielen, und von der genannten Höhe weg eine nach oben zunehmend grössere Flexibilität bewirken, durch welche beim Rückwärtslehnen des Stuhlbenützers ein Zurückfedern des obern Lehnenabschnittes resultiert, und dass das obere Ende der Rückenlehne über eine Versteifungssicke mit der Schulterauflage verbunden ist, um einen kontinuierlichen, der Form der Wirbelsäule angepassten Verlauf der Biegelinie im Schulterbereich zu erzielen.

Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben. In dieser zeigt.

Fig. 1 in perspektivischer und teilweise schematischer Darstellung einen Stuhl nach der Erfindung,

Fig. 2 einen Schnitt längs der Mittellinie des Stuhles in Fig. 1, und

Fig. 3 in vergrössertem Massstab die Rückenlehne zwischen Sitz^latte und
bereich der Schulterauflage.

In den Fig. 1 und 2 ist mit 1 eine Si

609851/0343

herkömmlicher Art bezeichnet, deren Formgebung zur Erzielung eines angemessenen Sitzkomfortes der natürlichen Kontur im Gesäss- und Oberschenkelbereich eines Benutzers möglichst gut angepasst ist. Die Sitzplatte ist aus einem Kunststoffmaterial mit oder ohne Glasfaserverstärkung erstellt und kann zur Erhöhung des Sitzkomfortes mit einer Polsterung versehen sein. Zentral im hintern Bereich der Sitzplatte 1 ist eine Rückenlehne 2 angeformt. Die Rückenlehne 2 ist einstückig mit der Sitzplatte 1 längs einer Sicke 3 verbunden, welche dem Ansatzbereich der Rückenlehne an der Sitzplatte eine grosse Steifigkeit verleiht. Die Sicke besitzt einen praktisch U-förmigen Verlauf, der beidseitig an die Seitenränder der Rückenlehne anschliesst und, wie in Fig. 2 am besten sichtbar, praktisch bis zur tiefsten Stelle der Sitzschale reicht. Dadurch wird die durch ihre Formgebung im Gesässbereich bereits ziemlich steife Sitzplatte weiter verstärkt, so dass sich ein bei der Benützung des Stuhls praktisch nicht deformierbarer Anschluss der Rückenlehne an die Sitzplatte ergibt.

Am obern Ende der Rückenlehne 2 ist eine Schulterauflage 4 längs einer Sicke 5 angeformt. Die Schulterauflage besitzt ein zentrales Rückenteil 6, an das sich zwei seitliche Flügel 7,δ anschliessen. Diese sind durch je einen Spalb 9j 1O₃ welche bis zu den

609851/0343

262U92

seitlichen Enden der Sicke 5 hochgezogen sind, von der Rückenlehne 2 getrennt. Dank den über die Sicken 3 und 5 erstellten Verbindungen zwischen der Sitzplatte I₃ der Rückenlehne 2 und der Schulterauflage h ist ein einstückiges Sitz- und Rückenstützteil des Stuhls geschaffen, welches aus dem gleichen Material in einer Form und in einem einzigen Arbeitsgang herstellbar ist. Dieses Sitz- und Rückenstützteil kann beispielsweise mittels drei bis vier Schrauben oder Nieten mit einem Untersatz 11 praktisch beliebiger Art verbunden werden. Gewunschtenfalls können Armlehnen auf nicht gezeigte Weise mit der Sitzplätte 1 oder dem Untersatz 11 verbunden werden.

Die ergonomischen Eigenschaften der Stuhls werden durch die besondere Gestaltung des über die Sitzplatte 1 herausragenden Teils der Rückenlehne erzielt. Notwendig ist hiezu, dass beim Zurücklehnen des Stuhlbenützers eine Durchbiegung der Rückenlehne 2 und des Rückenteils 6 der Schulterauflage H erfolgt, die möglichst genau dem natürlichen Verlauf der Wirbelsäule entspricht. Weil die Abmessung des Körperabschnittes zwischen der Gesässauflage und dem sechsten Lendenwirbel auch bei Fersonen unterschiedlicher Grosso etwa gleich ist und nur irr. Bereich von 2-3 cm variiert ₅ kann für die Biegelinie der Rückenlehne 2 und des zentralen Teils

609851 /0343

der Schulterauflage ein einheitlicher Verlauf gewählt werden. Als Steuerelemente dienen hiezu einesteils vorzugsweise längs den seitlichen Rändern der Rückenlehne 2 angebrachte Verstärkungsrippen 12, gemäss Fig. 3, deren Höhe so gewählt ist₃ dass unterhalb einer Linie A (Fig. 1) bzw. A-A (Fig. 2, 3) beim Zurücklehnen des Körpers nur eine geringe Durchbiegung der Rückenlehne stattfindet. Oberhalb dieser Linie nimmt die Höhe der Verstärkungsrippen 12 progressiv ab, um bei der Sicke 5 den Wert null zu erreichen. Diese Sicke welche sich über die ganze Breite der Rückenlehne 2 erstreckt, wirkt als eine Art Scharnier, um welches die Schulterauflage bei Belastung durch die Schulterpartie des Benutzers ohne besondere Anstrengung körpernahe geschwenkt werden kann. Dabei schwingen dank den Spalten 10 zwischen Rückenlehne und den seitlichen Flügeln 7, 8 an der Schulterauflage, die Flügel 7 und 8 etwas nach vorne, um die beim Zurücklegen der Schulter ebenfalls etwas nach vorn schwingende Lendenpartie zu stützen.

609851 /0343

Claims

- 7 Patentansprüche

·' Ij) Ergonomischer Stuhl mit einer fest angeordneten Sitzschale (1), einer mit der Sitzschale verbundenen Rückenlehne (2) und einer mit dem obern Ende der Rückenlehne verbundenen Schulterauflage (4), dadurch gekennzeichnetdass die Rückenlehne (2) mit Versteifungsmitteln (12) ver-' sehen ist, welche ihr bis etwa auf die Höhe (A) des sechsten Lendenwirbels eines Stuhlbenützers eine praktisch steife Form verleihen, um einen kontinuierlichen Uebergang aus der Sitzschale zur Rückenlehne zu erzielen, und von der genannten Höhe weg eine nach oben zunehmend grössere Flexibilität bewirken, durch welche beim Rückwärtslehnen des Stuhlbenützers ein Zurückfedern des obern Lehnenabschnittes resultiert ₃ und dass das obere Ende der Rückenlehne über eine Versteifungssicke (5) mit der Schulterauflage (4) verbunden ist, um einen kontinuierlichen, der Form der Wirbelsäule angepassten Verlauf der Biegelinie im Schulterbereich zu erzielen.
2) Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das untere Ende der Rückenlehne U-förmig in den hintern Teil der Sitzschale hineingreift und längs einer weitern Versteifungssicke (3) mit der- Sitzschale verbunden ist.

609851/0343
3) Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schulterauflage mit seitlichen

Flügeln (7₃ 8) versehen ist, welche sich von der Höhe der Verbindungsstelle der Rückenlehne (2) und der Schulterauflage (4) nach unten erstrecken, von der Rückenlehne durch je einen Bewegungsspalt (9, 10) getrennt sind, und zusammen mit dem Oberteil der Schulterauflage um die genannte Versteifungssicke (5) als Scharnierstelle schwenkbar sind.
4) Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzfläche (I)₃ die Rückenlehne (2) und die Schulterauflage (4) einstückig geformt sind.

609851/0343

Leerseite