CH691346A5 - Vorrichtung zur physikalischen Therapie der Rückenmuskulatur. - Google Patents
Vorrichtung zur physikalischen Therapie der Rückenmuskulatur. Download PDFInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur physikalischen Therapie der Rückenmuskulatur gemäss Oberbegriff des Patentanspruches 1. Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Übel, welches meist durch eine falsche Körperhaltung hervorgerufen wird. Auch viele andere körperliche Leiden haben ihren Ursprung in einer fehlerhaften Körperhaltung. Diese rührt bei den meisten Patienten von einer verspannten oder mangelhaft ausgebildeten Rückenmuskulatur her. Mit gezielten Gymnastikübungen wird deshalb versucht, Verspannungen der Rückenmuskulatur zu lösen und diese wieder zu stärken. Zur therapeutischen Gymnastik werden meistens grosse Bälle oder andere Hilfsmittel eingesetzt. Gymnastikübungen und die hierfür verwendeten Gymnastik- oder Therapiehilfsmittel haben jedoch den Nachteil, dass der Patient schmerzhafte Stellen kaum trainiert oder sich dabei verkrampft. Bei unsachgemässer Verwendung der Hilfsmittel kann die körperliche Fehlhaltung des Patienten somit verstärkt anstatt verbessert werden. Selbst wenn die Hilfsmittel sachgemäss gehandhabt werden, erfolgt ein Heilungsprozess nur in kleinen, langsamen Schritten. Ferner sind verschiedene Massagetechniken bekannt, welche die Rückenmuskulatur stärken. Andere Therapieverfahren sind Akupunktur und Akupressur. Derartige Therapien müssen jedoch von einer ausgebildeten Fachkraft durchgeführt werden, sind für den Patienten kostenintensiv und zeitaufwändig. Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur physikalischen Therapie der menschlichen Rückenmuskulatur zu schaffen, welche die oben genannten Nachteile behebt, auf den Patienten angepasst ist und welche von diesem ohne fremde Hilfe verwendet werden kann. Diese Aufgabe löst eine Vorrichtung zur physikalischen Therapie der menschlichen Rückenmuskulatur, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass die Vorrichtung eine Liegematte und mindestens einen über einer Liegefläche der Liegematte vorstehenden, in oder auf der Liegematte gehaltenen Pressurkörper aufweist, wobei die Lage des Pressurkörpers auf der Liegematte veränderbar ist. Der Patient führt auf der erfindungsgemässen Vorrichtung im Allgemeinen keine aktiven Gymnastikübungen aus, sodass er sich nicht falsch bewegen und auch allfällig schmerzende Stellen nicht schonen kann. Mit der erfindungsgemässen Vorrichtung wird eine Stärkung der Rückenmuskulatur erzielt, wobei vor allem die Streckmuskeln trainiert werden. Zudem werden durch den Druck innere Organe angeregt. Der mindestens eine Pressur- oder Druckkörper wird je nach Grösse und auch je nach Beschwerden des Patienten auf der Liegematte positioniert. Die Anzahl der Pressurkörper und ihre gegenseitige Lage wird in Abhängigkeit des Patienten gewählt. Ferner wird die Positionierung und die Anzahl der Pressurkörper dem Therapiefortschritt angepasst. Die Pressurkörper sind in einer bevorzugten Ausführungsform über eine Fläche, welche durch den Abstand des Gesässmuskels zum Nackenmuskel einer zu therapierenden Person definiert ist, auf der Liegematte anordnungsbar. Die erfindungsgemässe Vorrichtung erlaubt somit eine Therapie der Rückenmuskulatur vom grossen Gesässmuskel bis zum oberen Nackenmuskel, wobei je nach Anzahl und Lage der verwendeten Pressurkörper der gesamte Rückenbereich oder nur Teilbereiche davon behandelt werden. Zur Erhöhung des Liegekomforts ist in einer bevorzugten Ausführungsform eine Nackenstütze vorhanden. Diese ist bevorzugterweise ein Teil der Liegematte oder sie ist auf ihr befestigbar. In einer bevorzugten Ausführungsform dient diese Nackenstütze der Therapie. Sie ist hierfür mit Nacken-Pressurkörpern versehen, welche fest in der Nackenstütze integriert sind oder welche wie die Pressurkörper der Liegematte in ihrer Lage bezüglich der Nackenstütze und ihrer gegenseitigen Lage veränderbar sind. In den beiliegenden Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, welches in der nachfolgenden Beschreibung erläutert ist. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Therapievorrichtung gemäss der Erfindung und Fig. 2 eine Therapievorrichtung gemäss Fig. 1 von der Seite. Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur physikalischen Therapie der menschlichen Rückenmuskulatur gemäss den Fig. 1 und 2 weist eine Liegematte 1 und mindestens einen Pressur- oder Druckkörper 2 auf, welcher über einer Liegefläche der Liegematte 1 vorsteht. Die Liegematte 1 besteht bevorzugterweise aus elastischem Kunststoff, Kautschuk oder Styropor. Sie weist mehrere Pressurkörper-Aufnahmen 10 auf, welche über die Liegefläche verteilt angeordnet sind, wobei sie sich mindestens über eine Fläche, welche durch den Abstand des Gesässmuskels zum Nackenmuskel einer zu therapierenden Person definiert ist, erstrecken. Entlang einer mittleren Längsachse 12 der Liegefläche weisen die beidseitig der Längsachse 12 angeordneten, benachbarten Pressurkörper-Aufnahmen 10 einen grösseren Abstand zueinander auf, sodass die Liegematte 1 in diesem Bereich eine pressurkörperfreie Bahn zur unbelasteten, druckfreien Aufnahme der Wirbelsäule aufweist. Die Verteilung der Pressurkörper-Aufnahmen 10 in der Liegematte 1 hängt vom Verwendungszweck der Therapievorrichtung ab. Bewährt hat sich eine symmetrische Verteilung, wobei die Pressurkörper-Aufnahmen 10 in Längs- l wie in Querrichtung q der Liegematte 1 in parallelen, gleichabständigen Reihen und ebenso innerhalb der Reihe im gleichen Abstand zur benachbarten Pressurkörper-Aufnahme angeordnet sind. In diesem Beispiel sind in Querrichtung q vier bis sechs und in Längsrichtung l acht Pressurkörper-Aufnahmen vorhanden. Bevorzugterweise sind die Pressurkörper-Aufnahmen 10 durch zylinderförmige, wie hier dargestellt, oder halbkugelförmige Ausnehmungen gebildet. Die dazugehörigen Pressurkörper 2 sind einzelne Kugeln. Bevorzugterweise weisen die Kugeln einen Durchmesser d von 5-10 cm auf. Die Kugeln weisen eine relativ harte Oberfläche auf und lassen sich bevorzugterweise durch Auflage eines Patienten mit durchschnittlichem Körpergewicht nicht zusammenpressen. Bevorzugterweise sind die Kugeln massiv ausgebildet, sie sind somit nicht hohl. Bewährte Materialien zur Herstellung der Kugeln sind Kunststoffe, Holz oder Metall. Jeder Pressurkörper 2 wird in einer Pressurkörper-Aufnahme 10 gehalten. Der Durchmesser der Ausnehmung der Pressurkörper-Aufnahme 10 entspricht bevorzugterweise demjenigen des Pressurkörpers 2, sodass lediglich die Hälfte der Kugel über der Liegefläche aufsteht. Die Abstände a zwischen den Pressurkörper-Aufnahmen beidseitig der pressurkörperfreien Bahn sind bevorzugterweise um ein Vielfaches kleiner als die Durchmesser der Pressurkörper, in diesem Beispiel betragen sie 1-3 cm. In weiteren hier nicht dargestellten Ausführungsformen weisen die Pressurkörper andere, bevorzugterweise gewölbte Formen auf, wobei die Pressurkörper-Aufnahmen entsprechend geformt sind. In einer Ausführungsform sind mehrere gewölbte Formen zu einem einzigen, zusammenhängenden Pressurkörper zusammengefasst, beispielsweise in Form einer Matte mit mehreren halbkugelförmigen Erhöhungen, welche in einer Halterung der Liegematte befestigbar ist. Dies ist von Vorteil, wenn es auf Grund gewisser Beschwerden sinnvoll ist, einen bestimmten Bereich der Rückenmuskulatur stets gemeinsam zu behandeln. In weiteren Ausführungsformen sind gemeinsam auf derselben Liegematte Pressurkörper mit unterschiedlichen Formen vorhanden. Insbesondere weisen kugelförmige Pressurkörper unterschiedliche Durchmesser auf, wobei die Grösse der Pressurkörper-Aufnahmen sich dabei zur Aufnahme der grössten Kugeln eignet. Die kleineren Kugeln werden mittels gesonderten Einsatzelementen in die Pressurkörper-Aufnahmen eingelegt. In anderen Ausführungsformen weisen die einzelnen Pressurkörper unterschiedliche Härten auf oder sie sind in ihre Härte variierbar. Unterschiedliche Kugeln sind beispielsweise mittels verschiedenen Farben gekennzeichnet. Die hier genannten Ausführungsformen lassen sich beliebig miteinander kombinieren. Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur physikalischen Therapie umfasst ferner eine Nackenstütze 3, welche den Nacken des Patienten stützt. Im einfachsten Fall handelt es sich um eine Nackenstütze bekannte Art. Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Nackenstütze 3 hingegen ist auf der Liegematte 1 befestigbar und ist quaderähnlich geformt. Die Nackenstütze weist Nacken-Pressurkörper 4 auf, welche gleich gestaltet sind wie die oben beschriebenen Pressurkörper 2 der Liegematte 1, jedoch kleinere Abmessungen aufweisen. Bevorzugtwerweise sind die Nacken-Pressurkörper 4 Kugeln mit einem Durchmesser von 1-4 cm. In der Nackenstütze 3 sind zylinderförmige oder halbkugelförmige Nackenpressurkörper-Aufnahmen 30 angeordnet, sodass die Lage der Nacken-Pressurkörper 4 veränderbar ist. Die Nackenstütze mit den Nacken-Pressurkörpern dient der physikalischen Therapie der Nackenmuskeln, insbesondere der Streckmuskeln. Für die Therapie der Rücken- und Nackenmuskulatur legt sich der Patient so auf die Liegematte 1, dass die Wirbelsäule in der pressurkörperfreien Bahn liegt. Je nach Art seiner Beschwerden sind vorgängig die Pressurkörper 2 an geeigneten Stellen in die Pressurkörper-Aufnahmen 10 gelegt worden und gegebenenfalls auch die Nackenstütze 3 befestigt und mit Nacken-Pressurkörpern 4 versehen worden. Für die genaue Positionierung der Pressur- und der Nacken-Pressurkörper 2, 4 ist die Liegematte 1 bevorzugterweise mit Positionierhilfen versehen. Derartige Positionierhilfen sind beispielsweise die pressurkörperfreie Bahn, welche die Lage der Wirbelsäule definiert. Positionierhilfen sind jedoch auch hier nicht dargestellte Markierungen, welche die Lage bestimmter menschlicher Körperteile kennzeichnen oder die Umrisse von verschieden grossen menschlichen Körpern darstellen. Der Patient liegt während der Therapie ruhig auf der Liegematte, wobei sich die Pressurkörper nicht bewegen. Schwerkraftbedingt wird der Körper des Patienten auf die Pressurkörper gedrückt. Der Druck dehnt die Streckmuskeln der Rücken- und Nackenmuskulatur und regt die inneren Organe an, wobei durch geeignete Positionierung der Pressurkörper einzelne Streckmuskeln oder Organe spezifisch behandelt werden.
Claims (10)
1. Vorrichtung zur physikalischen Therapie der menschlichen Rückenmuskulatur, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Liegematte (1) und mindestens einen über einer Liegefläche der Liegematte (1) vorstehenden, in oder auf der Liegematte (1) gehaltenen Pressurkörper (2) aufweist, wobei die Lage des Pressurkörpers (2) auf der Liegematte (1) veränderbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Liegematte (1) Pressurkörper-Aufnahmen (10) zur Aufnahme des mindestens einen Pressurkörpers (2) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Pressurkörper (2) vorhanden sind, deren Lage zueinander veränderbar ist.
4.
Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressurkörper (2) Kugeln sind und dass die Pressurkörper-Aufnahmen (10) der Liegematte (1) zylinder- oder halbkugelförmige Ausnehmungen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kugeln (2) einen Durchmesser von 5-10 cm aufweisen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen den Pressurkörper-Aufnahmen (10) ein Vielfaches kleiner als der Durchmesser der Pressurkörper (2) ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Liegematte (1) eine pressurkörperfreie Bahn zur Aufnahme der Wirbelsäule einer zu therapierenden Person aufweist.
8.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens über eine Fläche, welche durch den Abstand des Gesässmuskels zum Nackenmuskel einer zu therapierenden Person definiert ist, Pressurkörper (2) auf der Liegematte (1) anordnungsbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Nackenstütze (3) mit Nacken-Pressurkörpern (4) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Nackenstütze (3) auf der Liegematte (1) befestigbar ist.
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