DE3522691A1 - Medizinische unterlage zur lagerung von koerperteilen - Google Patents
Medizinische unterlage zur lagerung von koerperteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine medizinische Unterlage zur La
gerung von Körperteilen, deren stützende Auflagefläche zur
Anpassung an den zu stützenden Körperteil anpaßbar ist.
Zur Lagerung von Körperteilen eines Patienten, z.B. der
Arme oder des Kopfes, sind nachgiebige Folienbeutel oder
Folienkissen bekannt, die mit einer dickflüssigen oder
teigigen Gelmasse gefüllt sind. Wenn ein entsprechender
Körperteil des Patienten daraufgelagert wird, paßt sich
die nachgiebige Unterlage der Form des zu stützenden Be
reiches des betreffenden Körperteiles an, so daß dieser
Bereich besser gesunden kann im Vergleich zu einer starren
oder gepolsterten Unterlage.
Es hat sich in der Praxis gezeigt, daß diese bekannte Un
terlage noch mit verschiedenen Nachteilen behaftet ist.
Zwar wird eine Formanpassung an der Unterlage entsprechend
des zu stützenden Körperbereiches erreicht, jedoch ist die
erzielte Druckentlastung im erkrankten Körperbereich nicht
zufriedenstellend. Ferner sind die bekannten beutel- oder
kissenartigen Unterlagen nicht robust genug, denn sie kön
nen leicht durch grobe Behandlung und spitze Gegenstände
beschädigt werden, so daß die Gelmasse ausläuft und die
Unterlage damit unbrauchbar wird. Auch ist die Haltbarkeit
und damit die Benutzungsdauer der Unterlage wegen des Fo
lienmaterials als Werkstoff für die Hülle der Gelmasse so
wie ferner die Druckbelastbarkeit allgemein relativ niedrig.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung einer
medizinischen Unterlage der einleitend genannten Art, die
es neben einer verbesserten Haltbarkeit und höheren Druck
belastbarkeit vor allem ermöglicht, daß frei wählbare Be
reiche der Stützfläche der Unterlage zur Erzielung einer
vollständigen Druckentlastung an gewünschten Stellen des
zu stützenden Körperteiles druckentlastend eingestellt
werden können.
Die Lösung der Aufgabe geht von der angeführten Unterlage
aus und kennzeichnet sich dadurch, daß die Unterlage aus
einem plattenartigen Trägerteil mit einer Vielzahl von
nahe beieinander angeordneten Aufnahmen auf seiner Ober
seite und aus einer Vielzahl von in die Aufnahmen wahlweise
und lose eingesetzten, mit ihrem auflagefreundlich geform
ten Oberende eine im wesentlichen geschlossene Auflage
oder Stützfläche bildenden Einsteckelementen besteht.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht da
rin, daß das Trägerteil aus im wesentlichen halbstarrem
Kunststoffmaterial besteht und eine Vielzahl von kegel
förmigen oder kegelstumpfförmigen, gleichmäßig voneinander
beabstandeten Vertiefungen oder Vorsprüngen zwecks Ausbil
dung der Aufnahmen aufweist. Wenigstens besteht der obere
Endbereich der Einsteckelemente aus elastischem Material,
z.B. aus Silikonkautschuk. Das Oberende der Einsteckele
mente ist vorzugsweise ballig ausgebildet, und ferner wei
sen diese Elemente eine unterschiedliche Länge auf.
Mit der erfindungsgemäßen medizinischen Unterlage, die z.B.
in Form eines Sitzkissens ausgebildet sein kann, kann die
Auflage- oder Stützfläche der Unterlage so verändert wer
den, daß eine vollständige Druckentlastung in einem oder
mehreren Bereichen des zu stützenden Körperteiles des Pa
tienten erreicht wird, indem eine entsprechende Anzahl der
Einsteckelemente aus dem Trägerteil entfernt wird. So ent
steht sozusagen ein Loch in der Auflagefläche der Unter
lage, und in diesen durch das Loch gebildeten Bereich der
Unterlage wird diejenige Stelle des zu stützenden Körper
teiles plaziert, die vollständig von irgendeiner Druckbe
lastung befreit sein muß, um den Heilungsvorgang zu fördern.
Wenigstens das Oberende der Einsteckelemente ist so aus
gebildet oder gestaltet, daß die Oberenden keinerlei zu
sätzliche Schmerzdruckstellen verursachen. Dies kann da
durch erreicht werden, indem die Oberenden entsprechend
geformt sind und/oder aus einem entsprechend weichen Ma
terial bestehen. Weiterhin kann die stützende Fläche der
Unterlage z.B. durch die unterschiedliche Länge der Ein
steckelemente und durch einfaches und schnelles Umstecken
der Elemente gut der Wölbung oder Rundung des auf der Un
terlage aufliegenden Bereiches des zu stützenden Körper
teiles angepaßt werden.
Sowohl die Einsteckelemente als auch das Trägerteil da
für besteht aus dauerhaftem und auch höher druckbelast
barem, vorzugsweise Kunststoffmaterial, so daß die Un
terlage bei relativ günstigen Herstellungskosten robust
und stabil ist sowie eine lange Lebensdauer aufweist. Die
Unterlage nach der Erfindung kann vorteilhaft bei Patien
ten angewendet werden, die z.B. durch Furunkel im Gesäß
bereich an einem beschwerdefreien Sitzen gehindert sind.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in den anlie
genden Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Aufsicht auf das Ausführungsbeispiel,
Fig. 2 einen Teilschnitt nach der Linie II-II in
Fig. 1 in vergrößertem Maßstab,
Fig. 3 eine Teilaufsicht auf den linken unteren Eck
bereich des Trägerteiles des Ausführungsbei
spieles in vergrößertem Maßstab.
In Fig. 1 ist die medizinische Unterlage allgemein mit
1 bezeichnet und beispielsweise in Form einer Sitzunter
lage ausgebildet. Es ist jedoch auch möglich, solche Un
terlagen auch zur Stützung von Beinen oder Armen auszu
bilden.
Die Unterlage 1 besteht aus einem plattenartigen Träger
teil 2 mit einer Vielzahl von nahe beieinander angeordne
ten Aufnahmen 3 (Fig. 2 und 3) auf der Oberseite 4 des
Trägerteiles und aus einer Vielzahl von in die Aufnahmen
wahlweise und lose eingesetzten Einsteckelementen 5. Das
Trägerteil 2 besteht vorzugsweise aus einem starren oder
im wesentlichen halbstarren Material, z.B. aus einem ent
sprechenden Kunststoff. Die Aufnahmen 3 können dadurch
ausgebildet sein, indem in dem plattenförmigen Trägerteil
2 kegelstumpfförmige oder kegelförmige Vertiefungen aus
gebildet sind, wie es die Fig. 2 und 3 zeigen, oder
indem ebensolche Vorsprünge auf der Oberseite der Unter
lage vorgesehen sind. Im Falle der Anwendung von Vorsprün
gen sind diese jeweils so voneinander beabstandet, daß
jeweils ein Einsteckelement 6 sicher in vertikaler Posi
tion abgestützt wird. Die Vertiefungen 3 oder alternativ
die Vorsprünge können jedoch auch eine andere Querschnitts
form aufweisen, um die Elemente 5 sicher abzustützen. Fer
ner sind die Vertiefungen oder Vorsprünge vorzugsweise
so nahe und gleichmäßig beieinander positioniert, daß sich
die eingesetzten Elemente 5 einander berühren oder fast be
rühren, so daß die Einsteckelemente, d.h. deren Oberende,
schon in diesem Zustand eine im wesentlichen geschlossene
Auflage- oder Stützfläche 6 bilden.
Die Einsteckelemente 5 sind so ausgebildet, daß wenigstens
ihr Oberende auflagefreundlich geformt ist. Hierzu kann
so vorgegangen werden, daß zumindest das Oberende 5 a bzw.
der obere Endabschnitt der Einsteckelemente 5 aus elasti
schem Material, z.B. aus Silikon oder Silikonkautschuk,
besteht, wie es in Fig. 2 bei dem linken Element 5 ange
deutet ist. Durch diese Ausbildung wird sich das Oberende
der Elemente 5 bei Druckbelastung verformen und eine sol
che Form annehmen, die sich der Oberflächenform des auf
den Elementen 5 aufliegenden Bereiches des abgestützten
Körperteiles des Patienten anpaßt, so daß der Patient
keine besonderen Druckstellen verspürt und die Stützung
seines zu behandelnden Körperteiles als dauerhaft ange
nehm empfindet. Dieser beabsichtigte Zweck kann noch da
durch verbessert werden, indem die Einsteckelemente 5 voll
ständig aus elastischem Material bestehen, und dadurch,
daß sie in ihrem gegenüber den Vertiefungen 3 vorstehen
den Längenabschnitt 5 b zylindrisch ausgebildet sind. Durch
letzteres entsteht relativ viel Hohlraum zwischen den
Elementen 5, obwohl sie sich in unbelastetem Zustand seit
lich berühren oder fast berühren. Bei Belastung stehen
diese Hohlräume zur Verfügung, um das seitlich ausweichen
de Material der Einsteckelemente aufzunehmen. Alternativ
kann der fragliche Längenabschnitt 5 b auch eine polygonale
Querschnittsform aufweisen.
In weiterer Verbesserung des angenehmen Auflageempfindens
für einen Körperteil des Patienten kann das Oberende der
Einsteckelemente gemäß Fig. 2 zusätzlich ballig bzw.
flach gerundet oder auf andere Weise vergleichbar geformt
sein.
In Anpassung der kegelstumpfförmigen oder kegelförmigen
Aufnahmen 3 des Trägerteiles 2 ist der Einsteckabschnitt
5 c vorzugsweise ebenfalls kegelstumpfförmig oder kegel
förmig ausgebildet, damit die Elemente 5 einen sicheren
Sitz in den Aufnahmen 3 haben. Alternativ ist es jedoch
auch möglich, daß sowohl die Einsteckabschnitte 5 c der
Einsteckelemente 5 als auch die Aufnahmen 3 andere Quer
schnittsprofilierungen als die genannten aufweisen.
Obwohl es mit gleichlangen, jedoch elastischen, d.h. im
wesentlichen in der Länge nachgiebigen Einsteckelementen
5 möglich ist, daß sich die Elemente der jeweiligen Wöl
bung oder Rundung des zu stützenden Bereiches eines Kör
perteiles des Patienten anpassen können, wird diese Fä
higkeit der Einsteckelemente dadurch verbessert, indem
die Elemente unterschiedliche Länge aufweisen, wie ohne
weiteres klar und wie es aus Fig. 2 ersichtlich ist.
Aus der vorstehenden Erläuterung des Aufbaus der medizi
nischen Unterlage ist hinreichend klar, daß sich die
Stützfläche 6 der Unterlage der Form des zu stützenden
Bereiches eines Körperteiles eines Patienten anpassen
kann bzw. den Oberflächenverlauf einnimmt, der durch
Druckbelastung durch den genannten Bereich und Reaktion
der Einsteckelemente 5 entsteht.
Fig. 1 zeigt, daß in der Zone 7 der als Sitzunterlage
dargestellten Unterlage 1 eine Anzahl von Einsteckelemen
ten 5 fehlt, die durch einfaches Herausnehmen der lose
in den Aufnahmen 3 steckenden Elemente entfernt worden
sind. In dieser Zone wird demgemäß keinerlei Reaktions
druck auf den im übrigen gestützten Bereich eines Körper
teiles des Patienten ausgeübt, so daß diese Zone eine aus
therapeutischen Gründen nicht zu belastende Stelle des ge
nannten Bereiches aufnimmt. Diese Stelle ist dann keiner
lei Druckbelastungen unterworfen. Weiterhin ist ohne wei
teres klar, daß durch Umstecken der Einsteckelemente 5
neue Zonen 7 angewünschter Stelle gebildet werden können
und daß bisherige Zonen 7 wieder mit Einsteckelementen
ausgefüllt werden können.
Claims (8)
1. Medizinische Unterlage zur Lagerung von Körperteilen,
deren stützende Auflagefläche zur Anpassung an den zu
stützenden Körperteil veränderbar ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Unterlage (1) aus einem plattenarti
gen Trägerteil (2) mit einer Vielzahl von nahe beiein
ander angeordneten Aufnahmen (3) auf seiner Oberseite
(4) und aus einer Vielzahl von in die Aufnahmen wahl
weise und lose eingesetzten, mit ihrem auflagefreund
lich geformten Oberende (5 a) eine im wesentlichen ge
schlossene Auflage- oder Stützfläche bildenden Ein
steckelementen (5) besteht.
2. Unterlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Trägerteil (2) aus im wesentlichen halbstarrem
Kunststoffmaterial besteht und eine Vielzahl von kegel
förmigen oder kegelstumpfförmigen, gleichmäßig vonein
ander beabstandeten Vertiefungen (3) oder Vorsprüngen
zwecks Ausbildung der Aufnahmen aufweist.
3. Unterlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens der obere Endbereich (5 a) der Einsteck
elemente (5) aus elastischem Material, z.B. aus Silikon
kautschuk, besteht.
4. Unterlage nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Einsteckabschnitt (5 c) der Einsteck
elemente (5) kegelstumpfförmig oder kegelförmig ausge
bildet ist.
5. Unterlage nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der gegenüber den Vertiefungen (3) oder
Vorsprüngen des Trägerteiles (2) vorstehende Längenab
schnitt (5 b) der Einsteckelemente (5) zylindrisch aus
gebildet ist.
6. Unterlage nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Einsteckelemente (5) eine unter
schiedliche Länge aufweisen.
7. Unterlage nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Oberende (5 a) der Ein
steckelemente (5) ballig ausgebildet ist.
8. Unterlage nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die vorstehenden Längenab
schnitte (5 b) der in das Trägerteil (2) eingesetzten
Einsteckelemente (5) einander berühren oder fast berühren.
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