AT12403U1 - Antidekubitusmatratze - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Antidekubitusmatratze, mit zumindest einer Belüftungsmatte (2), die mit Längseinschnitten (3) und Quereinschnitten (4) an der oberen Seite der Belüftungsmatte (2) und Quereinschnitten (5) an der unteren Seite der Belüftungsmatte (2) versehen ist, deren Breite jeweils mindestens 10 mm ist und deren Tiefe immer zur Hälfte der Dicke der Belüftungsmatte (2) reicht, wobei die an der unteren Seite der Belüftungsmatte (2) vorgesehenen Quereinschnitte (5) zwischen den an der oberen Seite der Belüftungsmatte (2) vorgesehenen Quereinschnitten (4), angeordnet sind, wobei an den Kreuzungsstellen der Längseinschnitte (3) mit den Quereinschnitten (5) Lüftungsöffnungen (6) gebildet sind, welche die obere und untere Seite der Belüftungsmatte (2) verbinden.
Description
österreichisches Patentamt AT12 403 U1 2012-05-15
Beschreibung [0001] Die Erfindung betrifft eine Antidekubitusmatratze mit Lüftungsöffnungen mit verbesserter Abfuhr von Wärme und Feuchtigkeit und fällt in die Kategorie der Möbelindustrie, evtl, der Herstellung von medizinischen Mitteln und Matratzen.
STAND DER TECHNIK
[0002] Zur Zeit werden zwei Grundtypen von Antidekubitusmatratzen verwendet, und zwar aktive und passive.
[0003] Aktive Antidekubitusmatratzen sind aus einem aufblasbaren Kern gebildet, der in drei Sektionen geteilt ist, die aufgrund von Signalen einer Steuereinheit abwechselnd aufgeblasen und abgelassen werden. Ein Nachteil aktiver Antidekubitusmatratzen ist ihr höherer Anschaffungspreis.
[0004] Passive Antidekubitusmatratzen werden in der Regel aus Polyurethan- oder Latexschaum hergestellt, wobei ihr Kern mit verschiedenen Perforationen und ihre Oberfläche häufig mit verschiedenen Einschnitten versehen ist, die in der Regel längs oder quer verlaufen und die Verteilung der Masse des Patienten sowie die Luftzirkulation zwischen dem Patienten und der Matratze sichern. Ein Nachteil dieser Lösung ist eine unvollständige Ausnützung der Berührungsfläche, d.h. der quadratischen Stützelemente, und dadurch auch der hervorgerufene höhere Druck auf das Gewebe.
[0005] Eine ähnliche Lösung ist in der CZ 13350 U1 beschrieben, wo die obere Fläche der Matratze mit längs oder quer orientierten Keilnuten versehen ist. Diese Konstruktion ermöglicht eine bessere Anpassung der oberen Fläche der Matratze an die Kontur des Körpers des Patienten und gleichzeitig auch eine gewisse Luftzirkulation zwischen dem Patienten und der Matratze. Die Luftzirkulation ist jedoch ungenügend.
[0006] Eine andere Lösung ist ein mehrschichtiger Aufbau der Schaummatratze nach der CZ 14034 LI1. Dabei besteht die Matratze aus mindestens zwei Polyurethan-Schaumschichten zwischen welchen quer Federelemente angebracht sind, die mit entsprechend geformten Erhebungen versehen sind, welche in entsprechend geformte Einbuchtungen eingreifen, sodass eine Verbindung zwischen den Schichten gebildet wird und zwischen den Schichten Luftkammern enthalten sind. Dabei ist es möglich, einen Kern mit verschiedenen Steifigkeitszonen herzustellen, was zu höherem Komfort bei der Anwendung der Matratze führt. Ein Nachteil ist jedoch wieder eine ungenügende Luftzirkulation und dadurch auch eine schlechtere Abfuhr von Wärme und Feuchtigkeit.
TECHNISCHE LÖSUNG
[0007] Die angeführten Mängel beseitigt in wesentlichem Maße eine passive Antidekubitusmatratze mit Lüftungsöffnungen nach der vorliegenden Erfindung, die aufgrund der speziellen Struktur der Einschnitte (Kanäle) in der Belüftungsmatte die Abfuhr von Wärme und Feuchtigkeit aus der Matratze in zwei, aber auch in drei Richtungen, und zwar nach oben, zur Seite und evtl, auch nach unten ermöglicht, und dadurch eine perfekte Belüftung des Körpers sichert.
[0008] Die Grundlage für die Gestaltung einer solchen Matratze ist eine Belüftungsmatte, gebildet aus einem Stück Polyurethan- oder Polyethylenschaum. Diese Matte kann aus verschiedenen Schaumarten hergestellt werden und verschiedene Formen aufweisen. In die Matte werden nach einem vorher festgelegten Plan obere Einschnitte geschnitten und zwar zuerst in einer Längsrichtung (Längseinschnitte „A"). Danach wird die Matte auf der Schneideanlage um 90 Grad gedreht und es werden programmgemäß zweite Einschnitte hergestellt (Quereinschnitte „B"). Die Breite der Einschnitte beträgt mind. 10 mm und deren Tiefe reicht immer bis zur Hälfte der Dicke der Belüftungsmatte. Die Lüftungsöffnungen werden derart gebildet, dass die Matte auf der Schneideanlage erneut um 90 Grad gedreht wird und an der Unterseite weitere Einschnitte hergestellt werden (Quereinschnitte „C"), die in gleicher Richtung wie die Querein- 1 /5 österreichisches Patentamt AT 12 403 U1 2012-05-15 schnitte „B" verlaufen, jedoch immer außerhalb deren Achse und zwar zwischen den an der Oberseite der Matte angeordneten Quereinschnitten „B". An den Kreuzungspunkten der Längseinschnitte „A" und Quereinschnitte „C" entstehen die Lüftungsöffnungen. Dies bildet die Grundlage der erhöhten Funktionsfähigkeit dieser Matratze.
[0009] Es gibt zwei bevorzugte Ausführungsvarianten der Erfindung. Bei der ersten Ausführungsvariante wird der eingeschnittene Teil mit den Lüftungsöffnungen für die obereren und unteren Matratzenteile verwendet, und zwar entweder auf der ganzen Fläche, oder nur auf einigen Zonen der oberen und unteren Fläche, wobei auf dem Rest der oberen Fläche auch eine teilweise nicht eingeschnittene Matte verwendet werden kann. In diesem Fall funktioniert die Lüftung so, dass die vom menschlichen Organismus gebildete Wärme und Feuchtigkeit nachfolgend über die oberen oder unteren Kanäle in drei Richtungen nach außen aus dem Matratzenkern abgeführt werden. Bei dieser Variante gibt es nur eine Belüftungsmatte.
[0010] Gemäß dieser Variante sind zwei Ausführungen denkbar, die sich dadurch unterscheiden, dass bei einer Ausführung die unteren Quereinschnitte „C" an der Unterseite der Matte immer zwischen den oberen Quereinschnitten „B", insb. in der Mitte der Abstände, gebildet werden. Bei der anderen Ausführung gibt es mehrere untere Einschnitte und zwischen den beabstandeten oberen Quereinschnitten „B" werden von der Unterseite zwei parallele, jedoch axial verschobene Quereinschnitte „C" gebildet. Bei dieser Ausführung ist also die Anzahl der Quereinschnitte „C" doppelt so groß, wie die Anzahl der Quereinschnitte „B".
[0011] Die andere Ausführungsvariante wird durch eine Belüftungsmatte nach der ersten Variante in der einen oder in der anderen Ausführung gebildet, die an ihrer unteren Seite mit einer nicht eingeschnittenen Matte ohne Lüftungsöffnungen versehen ist, wodurch eine Art Sandwich-Matratze entsteht. Bei dieser Variante wird infolge des nicht eingeschnittenen unteren Teils die gesamte Steifigkeit der Matratze verbessert und die Abfuhr von Wärme und Feuchtigkeit geschieht nur im oberen Teil der Matratze.
ÜBERSICHT DER FIGUREN
[0012] Fig. 1 zeigt eine Antidekubitusmatratze mit einer Belüftungsmatte mit gleicher Anzahl der Quereinschnitte „B" und „C" mit Abfuhr der Wärme und Feuchtigkeit in drei Richtungen in schematischer Darstellung; [0013] Fig. 2 zeigt eine zweiteilige Antidekubitusmatratze, wobei die obere Belüftungsmatte mit
Einschnitten versehen ist und die untere Matte keine Einschnitte hat; [0014] Fig. 3 zeigt das Detail der Einschnitte der Antidekubitusmatratze gemäß Fig. 1; [0015] Fig. 4 zeigt die Antidekubitusmatratze mit einer Belüftungsmatte mit doppelt so vielen
Quereinschnitten „C" als die Quereinschnitte „B" in schematischer Darstellung; [0016] Fig. 5 zeigt die Antidekubitusmatratze gemäß Fig. 4 mit zwei Matten, wobei die obere Belüftungsmatte mit Einschnitten versehen ist und die untere Matte keine Einschnitte aufweist; und [0017] Fig. 6 zeigt das Detail der Einschnitte der Antidekubitusmatratze nach Fig. 4.
AUSFÜHRUNGSBEISPIELE BEISPIEL NR. 1 [0018] Die Antidekubitusmatratze besteht aus einer Belüftungsmatte 2, die aus Polyurethanschaum gebildet ist, mit einer Dicke von 100 mm, einer Länge von 2000 mm und einer Breite von 800 mm. In dieser Belüftungsmatte 2 sind auf der Oberseite insgesamt acht Längseinschnitte 3parallel zur Längsseite der Matratze angeordnet und zwanzig Quereinschnitte 4 parallel zur kürzeren Seite der Matratze, die jeweils 20 mm breit und 50 mm tief sind. An der Ünter-seite der Belüftungsmatte 2 sind zwanzig Quereinschnitte 5 parallel zur kürzeren Seite der Matratze gebildet, die ebenfalls 20 mm breit und 50 mm tief sind. Diese Quereinschnitte 5 sind 2/5
Claims (3)
- österreichisches Patentamt AT12 403U1 2012-05-15 jeweils zwischen den Quereinschnitten 4 an der Oberseite der Matratze angeordnet, sodass die oberen und unteren Quereinschnitte 4, 5 abwechselnd angeordnet sind. An den Kreuzungsstellen der Längseinschnitte 3 mit den Quereinschnitten 5 werden Lüftungsöffnungen 6 gebildet, welche die obere und untere Seite der Belüftungsmatte 2 verbinden. BEISPIEL NR. 2 [0019] Die Antidekubitusmatratze ist wie im Beispiel Nr. 1 aufgebaut, jedoch mit dem Unterschied, dass die Belüftungsmatte 2 an ihrer Unterseite mit einer nicht eingeschnittenen Matte 7 versehen ist, wodurch ein Sandwich-Aufbau entsteht. Beide Matten 2, 7 sind miteinander verklebt. Diese Matratze hat eine erhöhte Steifigkeit und die Abfuhr von Wärme und Feuchtigkeit verläuft nur im oberen Teil der Matratze. BEISPIEL NR. 3 [0020] Die Antidekubitusmatratze ist wie im Beispiel Nr. 2 aufgebaut, jedoch mit dem Unterschied, dass im unteren Teil der Belüftungsmatte 2 anstatt von zwanzig Quereinschnitten 5 vierzig Quereinschnitte 5 gebildet sind und zwar mit dem Unterschied, dass die Belüftungsmatte 2 aus Polyethylenschaum gebildet ist. BEISPIEL NR. 4 [0021] Die Antidekubitusmatratze ist wie im Beispiel Nr. 3 aufgebaut, jedoch mit dem Unterschied, dass die Belüftungsmatte 2 an ihrer unteren Seite mit einer nicht eingeschnittenen Matte 7 versehen ist, wodurch ein Sandwich-Aufbau entsteht. Beide Matten 2, 7 sind miteinander verklebt. Die Matratze weist eine erhöhte Steifigkeit auf und die Abfuhr von Wärme und Feuchtigkeit verläuft nur im oberen Teil der Matratze. INDUSTRIELLE ANWENDBARKEIT [0022] Die technische Lösung ist im Bereich der Möbelindustrie und des Gesundheitswesens anwendbar, vor allem als Matratze für chronisch kranke und dauerhaft bettlägrige Patienten. Ansprüche 1. Antidekubitusmatratze, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Belüftungsmatte (2) vorgesehen ist, die mit Längseinschnitten (3) und Quereinschnitten (4) an der oberen Seite der Belüftungsmatte (2) und Quereinschnitten (5) an der unteren Seite der Belüftungsmatte (2) versehen ist, deren Breite jeweils mindestens 10 mm ist und deren Tiefe immer zur Hälfte der Dicke der Belüftungsmatte (2) reicht, wobei die an der unteren Seite der Belüftungsmatte (2) vorgesehenen Quereinschnitte (5) zwischen den an der oberen Seite der Belüftungsmatte (2) vorgesehenen Quereinschnitten (4), angeordnet sind, wobei an den Kreuzungsstellen der Längseinschnitte (3) mit den Quereinschnitten (5) Lüftungsöffnungen (6) gebildet sind, welche die obere und untere Seite der Belüftungsmatte (2) verbinden.
- 2. Antidekubitusmatratze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Belüftungsmatte (2) an der Unterseite mit einer Tragmatte (7) verbunden ist.
- 3. Antidekubitusmatratze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Belüftungsmatte (2) aus Polyurethan- und/oder Polyethylenschaum gebildet ist. Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 3/5
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