DE19505438C2 - Matratze mit Federkern - Google Patents

Matratze mit Federkern

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Description

Die Erfindung betrifft den Federkern einer Matratze, insbesondere den Federkern einer Matratze zur Ver­ wendung in Betten.
Im Rahmen des gesteigerten Gesundheitsbewußt­ seins der Bevölkerung wird zunehmend Wert auf ein verbessertes Liegeverhalten des Körpers auf den Ma­ tratzen gelegt. Wesentlich ist hierbei, daß die Unterstüt­ zung des auf der Matratze liegenden Körpers so ge­ schieht, daß die Wirbelsäule möglichst gerade liegt. Da die Gewichtsverteilung des menschlichen Körpers ent­ lang der Wirbelsäule, also in Längsachse, nicht gleich­ mäßig ist, drückt sich der Körper auch in eine gleich elastische Oberfläche unterschiedlich ein, was zu einer gebogenen Wirbelsäule und im Ergebnis zu Rücken- oder Kopfschmerzen führt.
Weiterhin ist es für einen guten Liegekomfort not­ wendig, daß die vom Körper abgegebene Feuchtigkeit nicht in der Matratze gestaut wird und somit zu einem unangenehmen Feuchtegefühl führt, sondern daß für ei­ nen genügenden Austausch der Luft gesorgt wird um die Feuchte ab zuführen und so für ein angenehm troc­ kenes Klima gesorgt wird.
Federkerne von Matratzen aus Schaumstoff, Latex oder auch gummierte Kokosfasern oder gummiertes Haar, bzw. aus nebeneinander angeordneten Metallfe­ dern sind jedermann bekannt. Derartige Schaumstoff- oder Latex-Matratzen bestehen bekannterweise aus ei­ nem Kern mit zusammenhängender Schaumstoff- oder Latex-Schicht, wobei bei den gehobenen Ausführungen teilweise Schnitte oder Aussparungen im Material vor­ genommen werden um für eine bessere Durchlüftung oder einen besseren Liegekomfort zu sorgen. Bei den Metallfederkern-Matratzen werden Federn unter­ schiedlicher Stärke genutzt um sich möglichst optimal an den Körper anzupassen.
Auf die DE 93 09 563 U1 des Anmelders selbst wird verwiesen. In dieser Schrift wird ein Federkern offenbart, der aus einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten, elastischen, kein Wasser aufnehmenden Formteilen besteht, die in ihren Abstän­ den zueinander fixiert sind. In einem der Erfindung am nächsten kommenden Ausführungsbeispiel wird auch vorgeschlagen die Formteile zwischen zwei Gewebeflä­ chen zu fixieren. Nachteilig ist hierbei jedoch, daß die Biegeflexibilität der Matratze durch den Federkern nachteilig beeinflußt wird, was sich insbesondere nega­ tiv auf die Haltbarkeit der Matratze auswirkt, wenn sie auf Lattenrosten genutzt wird, deren Kopf- bzw. Fußteil in ihrem Winkel anstellbar ist.
Das der Erfindung zugrunde liegende Problem liegt darin, den Federkern einer Matratze darzustellen, der:
  • - im wesentlichen frei von metallischen Elementen ist;
  • - einen möglichst optimalen Luftaustausch in der Matratze ermöglicht;
  • - eine optimale Anpassung an den Körper ermög­ licht.
Dieses Problem wird durch die Merkmale des An­ spruches 1 gelöst.
Demgemäß ist es vorgesehen den Federkern einer Matratze so auszubilden, daß zur Erhaltung der flächi­ gen Struktur des Federkerns ein flaches, die Fläche des Federkerns überstreckendes Strukturelement vorgese­ hen ist, das beispielsweise aus einem Kunststoffgitter besteht. Dieses Strukturelement, sollte aufgrund seiner Eigenstabilität - jedoch nicht durch Starrheit - die flächige Grundform des Federkerns bestimmen. Beid­ seits des Strukturelementes sind eine Vielzahl von ela­ stischen Formelementen - z. B. aus Schaumstoff oder Latex - am Strukturelement befestigt, so daß das Strukturelement zwischen den Formelementen zu lie­ gen kommt, wobei die Formteile so befestigt sind, daß zwischen ihnen ein Abstand gewahrt wird, der für eine genügende Luftzirkulation im Federkern sorgt.
Erfindungsgemäß können die Formteile so ausgebil­ det sein, daß deren Grund- oder Projektionsfläche kreis­ förmig, polygonförmig oder ellipsoid ausgebildet ist. Vorteilhaft für optimale Materialausnutzung bei der Herstellung sind dabei Formen, die bei einer benachbar­ ten Anordnung möglichst viele parallel verlaufende Flä­ chen besitzen, so daß beim Ausstanzen möglichst wenig Abfall anfällt.
Weiterhin besteht eine vorteilhafte Ausgestaltung darin, daß die Abstände der Formteile an den Stellen geringerer Belastung größer ist als an den Stellen höhe­ rer Belastung. Ebenfalls können die Formteile auch an den Stellen geringerer Belastung weicher sein als an den Stellen höherer Belastung. Beides bewirkt eine optimal anatomische Anpassung an die Form des menschlichen Körpers.
Besonders vorteilhaft ist auch eine Ausgestaltung des Federkerns, so daß die Formteile auf der einen Seite des Strukturteils insgesamt weicher ausgebildet sind als auf der anderen Seite. Hierdurch besteht die Möglichkeit mit der gleichen Matratze sich auf unterschiedlich schwere Personen anzupassen, was beispielsweise bei der Anwendung im Hotelbereich sehr vorteilhaft ist, da mit der gleichen Matratze den unterschiedlichen Be­ dürfnissen der Gäste durch einfaches Wenden der Ma­ tratze entsprochen werden kann.
Ein ähnlicher Effekt ist dadurch zu erzielen, daß die Formteile auf der einen Seite des Strukturteils höher ausgebildet sind als auf der anderen Seite oder, daß die Formteile auf der einen Seite des Strukturteils schmaler ausgebildet sind als auf der anderen Seite.
Ebenfalls kann es besonders vorteilhaft sein, wenn die Formteile auf der einen Seite des Strukturteils aus ge­ schlossenzelligem Material und auf der anderen Seite aus offenzelligem Material ausgebildet sind. Hierdurch ist eine leichte Anpassung an die unterschiedlichen Be­ dürfnisse bezüglich Belüftung, Wärmeisolation und Wasseraufnahmefähigkeit insbesondere in unterschied­ lichen Jahreszeiten möglich.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin mindestens teilweise zwischen den Formteilen auf min­ destens einer Seite des Strukturteils Abstandshalter vorzusehen, so daß eine etwas größere Formstabilität entsteht.
Ein weiterer Vorteil der vorstehenden Ausgestaltung einer Matratze ist, daß sie durch die voneinander ent­ koppelten und im Abstand zueinander angeordneten Formteile eine außerordentliche Biegeflexibilität er­ reicht. Die äußert sich einerseits in einer erhöhten Le­ bensdauer der Matratze, aber auch im Vorteil einer leichteren Transportierbarkeit, was aufgrund der stei­ genden Anzahl an Abholmärkten an Bedeutung ge­ winnt.
Ebenso ergibt auch die Entkoppelung der Formteile, einen außerordentlichen Liege- und Schlafkomfort, der sich auch dahingehend äußert, daß der unangenehme Wippeffekt besonders großer Matratzen, bei dem der Nachbar jeweils durch die Bewegung der anderen noch auf der Matratze liegenden Person in seiner Ruhe be­ einträchtigt wird, vermieden ist.
Eine ebenfalls vorteilhafte Ausgestaltung der Matrat­ ze besteht darin die Formteile auf ihrer der Außenseite der Matratze abgewandten Seite durch eine, im Verhält­ nis zur Höhe der Formteile, dünnen Schicht gleichen Materials miteinander flächig zu verbinden und diese Schicht auf dem Strukturelement selbst befestigen. Her­ stellungstechnisch hat dies den Vorteil, daß beispiels­ weise größere Gruppen von Formteilen aus einem ein­ zigen Stück so herausgefräßt werden können, daß ledig­ lich an der Unterseite der Formteile ein flacher, zusam­ menhängender Steg bestehen bleibt, wodurch der Ab­ stand der Formteile untereinander bestimmt ist und die­ se zusammenhängend auf dem Strukturelement zu befe­ stigen sind.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung einer Ma­ tratze allgemein oder einer der oben beschriebenen Ma­ tratze besteht darin, daß im Inneren der Matratze Vor­ richtungen vorgesehen sind, die eine Klimatisierung der Matratze ermöglichen. D. h., daß beispielsweise durch das Eindüsen von temperierter Luft in den Federkern einerseits feuchte Luft durch trockene Luft mit vorein­ gestellter Temperatur ermöglicht und somit für ein an­ genehmes und gesundes Schlafklima gesorgt wird. Ebenfalls besteht auch die Möglichkeit, daß die Klimati­ sierung mit Hilfe von temperaturgeregelten Wärme/ Kälte-Kanälen, die durch den Federkern oder die Ma­ tratze verlaufen, erfolgt. Erfindungsgemäß kann es sich hierbei beispielsweise um einfache Heizdrähte oder auch um mit Wärme- bzw. Kühlmittel durchflossene Schläuche handeln.
Der Aufbau des Federkerns ist in der Fig. 1 näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht und eine Seitenansicht des Federkerns. Es ist zentral das Strukturelement 3 zu se­ hen, welches beispielhaft aus einem relativ formstabilen Kunststoffgitter bestehen kann. Oberhalb und unter­ halb des Strukturelementes sind die - hier schachbrett­ artig angeordneten und quaderförmig ausgestalteten - elastischen Formteile 1 und 2 in einem ausreichenden Abstand zueinander befestigt. Der Abstand ist minde­ stens so groß gewählt, daß die benachbarten Formteile sich bei einer senkrechten Kompression gegeneinander nicht beeinflussen, wodurch auch eine entsprechende Flexibilität des Federkerns erreicht wird. Die Befesti­ gung der Formteile auf dem Strukturelement kann bei­ spielsweise durch Klebung erfolgen.
Fig. 2 zeigt eine ähnliche Ausführung einer Matratze, jedoch sind die einzelnen Formteile 1 und 2 flächig über Stege miteinander verbunden, wobei die Stege in ihrer Höhe klein gegenüber der Höhe der Formteile sind. Diese Art der Ausführung ist besonders einfach in der Herstellung, da Gruppen von Formteilen mit den stehen bleibenden Stegen (gebildet z. B. aus einer Lage Schaumstoff) jeweils aus einem Stück herausgefräst werden können und mit der geschlossenen Seite auf dem Strukturteil aufgeklebt werden können. Diese Art der Ausführung ist sowohl einseitig oder auch wie dar­ gestellt zweiseitig möglich. Auch hier kann durch von unterschiedlich hartem Material für Gruppen von Formelementen eine Anpassung der Matratze an die Körperform erfolgen.

Claims (14)

1. Federkern einer Matratze, bestehend aus:
  • 1. 1.1 einem Strukturteil (3), das sich über die gesamte Fläche des Federkerns erstreckt und
  • 2. 1.2 einer Vielzahl von elastischen Formteilen (1, 2) wobei:
  • 3. 1.3 die Formteile (1, 2) in Breite und Länge der Matratze Abstände aufweisen und
  • 4. 1.4 direkt am Strukturteil (3) befestigt sind dadurch gekennzeichnet, daß
  • 5. 1.5 die Formteile (1, 2) auf beiden Seiten des Strukturteils (3) nebeneinander angeordnet sind.
2. Federkern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundfläche der einzelnen Formteile (1, 2) kreisförmig, polygonförmig oder ellipsoid ausgebildet ist.
3. Federkern nach einem der vorstehenden und diese gekennzeichnet, daß die Abstände der Formteile (1, 2) an den Stellen geringerer Belastung größer ist als an den Stellen höherer Belastung.
4. Federkern nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile (1, 2) an den Stellen geringerer Belastung weicher sind als an den Stellen höherer Belastung.
5. Federkern nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile (1, 2) auf der einen Seite des Strukturteils (3) insgesamt weicher ausgebildet sind als auf der anderen Seite.
6. Federkern nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile (1, 2) auf der einen Seite des Strukturteils (3) höher ausgebildet sind als auf der anderen Seite.
7. Federkern nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile (1, 2) auf der einen Seite des Strukturteils (3) schmaler ausgebildet sind als auf der anderen Seite.
8. Federkern nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile (1, 2) auf der einen Seite des Strukturteils (3) aus geschlossenzelligem Material und auf der anderen Seite aus offenzelligem Material ausgebildet sind.
9. Federkern nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens teilweise zwischen den Formteilen (1, 2) auf mindestens einer Seite des Strukturteils (3) Abstandshalter vorgesehen sind.
10. Federkern nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile (1, 2) mit unterschiedlicher Höhe vorgesehen sind, so daß sich eine Anpassung an die anatomisch Form des Körpers ergibt.
11. Federkern nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren des Federkerns Vorrichtungen vorgesehen sind, die eine Klimatisierung des Federkerns ermöglichen.
12. Federkern nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Klimatisierung durch das Eindüsen von temperierter Luft in den Federkern erfolgt.
13. Federkern nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Klimatisierung mit Hilfe von temperaturgeregelten Wärme/Kälte-Kanälen, die durch den Federkern verlaufen, erfolgt.
14. Federkern gemäß einem der oben stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile (1, 2) auf ihrer der Außenseite der Matratze abgewandten Seite durch eine, im Verhältnis zur Höhe der Formteile (1, 2), dünnen Schicht gleichen Materials miteinander flächig verbunden und diese Schicht auf dem Strukturelement selbst befestigt ist.
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