DE3007678C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Feuerungsrost für einen Ver­ brennungsofen, insbesondere zur Verbrennung von Müll, be­ stehend aus mindestens einer Rostbahn, die sich aus orts­ festen und bewegten, eine Anzahl nebeneinanderliegender, schräg geneigter Roststäbe aufweisenden Roststabreihen zu­ sammensetzt, wobei sich die Roststäbe ziegelartig in Fließrichtung des Brennguts überlappen und den Roststab­ reihen ein Antrieb zugeordnet ist, der ein Schwenkgestänge an einer aus dem Unterwindbereich herausgeführten Torsions­ welle aufweist.

Bekannte Feuerungsroste (BE-PS 24 46 724 und DE-AS 25 47 155), die in Fließrichtung des Brennguts abfallen, sind als Vorschubroste mit feststehenden und bewegten Roststab­ reihen ausgebildet. Die Bewegung der bewegten Roststabrei­ hen erfolgt im wesentlichen dadurch, daß mehrere solcher Reihen zusammengefaßt und von einem einzigen Antrieb be­ tätigt werden. Dies hat zur Folge, daß die Bewegungsmög­ lichkeiten der Roststäbe stark beschränkt sind, so daß eine ideale Anpassung an das Abbrandverhalten des jeweils zu verarbeitenden Brennguts nicht erreicht werden kann. Da es bei den für die Betätigung der Roststabreihen ver­ wendeten Antrieben nicht zu vermeiden ist, daß bewegte Elemente dieser Antriebe, z. B. Lager-, Abstützungs- oder Führungselemente, sich im Bereich des Unterwindes befinden und dort einer erhöhten Störungsanfälligkeit unterliegen, wird eine Beschränkung der Bewegungsmöglichkeiten der Rost­ stabreihen in Kauf genommen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Feuerungs­ rost der eingangs beschriebenen Art so auszugestalten, daß die Antriebe für die Betätigung der bewegten Roststabreihen einfach und betriebssicher sind, wodurch die bewegten Rost­ stabreihen zur Anpassung an das Abbrandverhalten des Brenn­ gutes beliebig einzeln oder zusammengekoppelt angetrieben werden können, was ermöglicht, zwei aufeinanderfolgende be­ wegliche Roststabreihen innerhalb einer Rostbahn synchron vorwärts, gegenläufig, zeitverzögert gegenläufig oder in beliebiger Sequenz zu bewegen.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der durch einen Schwenkhebel des Schwenkgestänges und ein Hubgerät, z. B. einen Hubzylinder, schwenkbaren Torsionswelle eine Geradführungsvorrichtung zugeordnet ist, welche zusammen mit dem Antrieb außerhalb des Unterwindbe­ reiches angeordnet ist.

Die Erfindung ist beispielsweise in der Zeichnung darge­ stellt und nachfolgend beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht eines schematisch dargestell­ ten Feuerungsrostes mit zwei Roststufen,

Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt des Feuerungs­ rostes nach Fig. 1,

Fig. 3 eine Ansicht senkrecht zur Zeichnungsebene der Fig. 2 und die

Fig. 4 bis 8 verschiedene Ausführungsformen von Antriebsge­ stängen zur Erzeugung einer Linearbewegung der Roststäbe.

Der in Fig. 1 dargestellte Feuerungsrost weist zwei Rost­ stufen 1 und 2 auf, die stufenweise angeordnet sind und in Fließrichtung des Brennguts eine zur Horizontalen abwärts gerichtete Neigung β aufweisen. Die Roststufen setzen sich aus einzelnen Roststäben zusammen, die in Roststabrei­ hen angeordnet sind, wobei abwechselnd ortsfeste und be­ wegte Roststabreihen angeordnet sind. In Fig. 1 sind die ortsfesten Roststabreihen mit 3 und die durch einen Doppel­ pfeil gekennzeichneten bewegten Roststabreihen mit 4 be­ zeichnet. Die bewegten Roststabreihen 4 werden durch Antrie­ be 5 betätigt, von denen jedoch zur besseren Übersicht nur einige wenige Antriebe schematisch dargestellt sind; sie werden im Zusammenhang mit der Beschreibung der Fig. 4 bis 8 näher erläutert.

Aus Fig. ist ersichtlich, daß die Antriebe 5 ein Ge­ stänge aufweisen, das eine schematisch angedeutete Torsions­ welle 6 enthält. In Fig. 1 sind sämtliche für die bewegten Roststabreihen 4 benötigten Torsionswellen 6, im ganzen 12 Torsionswellen, dargestellt.

Der Feuerungsrost stellt einen Teil einer nicht näher dar­ gestellten Feuerung mit einer Eintrittszone E und einem Austragschacht A dar. Die Roststabreihen 3 und 4 begrenzen den Unterwindbereich nach oben, während eine Wand 7 denselben nach der Seite abschließt. Dadurch, daß die Torsionswelle 6 durch die Seitenwand 7 geführt ist, ist es möglich, den Antrieb 5 außerhalb des Unterwindbereichs anzuordnen. Da­ durch wird erreicht, daß alle zu wartenden Stellen, d. h. Lagerungen, Führungen und Gestängegelenke gut zugänglich und deshalb leicht zu warten sind. Die die Seitenwand 7 durchdringende Torsionswelle 6 kann leicht, z. B. durch eine Balgdichtung, zuverlässig abgedichtet werden.

Wegen dieser Vorzüge ist es auch möglich, jeder bewegten Rost­ stabreihe 4 einen individuellen Antrieb 5 zuzuordnen und gleichzeitig eine erhöhte Betriebssicherheit zu erreichen.

Anhand der Fig. 2 und 3 wird die Anordnung der Antriebe 5 näher beschrieben. An einem Fundamentrahmen 8 des Feuerungs­ rostes sind Hubgeräte, z. B. hydraulische Hubzylinder 9, an einem Sockel 10 schwenkbar gelagert. Die Kolbenstange 11 des Hubzylinders 9 greift an einem Schwenkhebel 12 an, der an der Torsionswelle 6 befestigt ist. An der Torsionswelle 6 sind Schiebehebel 15 befestigt, von denen in Fig. 3 nur einer dargestellt ist. Die Torsionswelle 6 ist in einem Lagersupport gelagert und kann neben einer Drehbewegung auch eine Verschiebebewegung ausführen.

Die Schiebehebel 15 tragen einen sich über die gesamte Länge einer Roststabreihe 4 erstreckenden Rostbalken 17, auf dem für jeden Roststab 20 ein Roststabhalter 21 be­ festigt ist. Jeder Roststab 20 ist mit einer Halterungs­ lasche 22 versehen, mittels welcher er im Roststabhalter schwenkbar gelagert ist.

Die Roststäbe 25 der ortsfesten Roststabreihen 3 sind in ähnlicher Weise an einem Rostbalken 26 befestigt, der am Rahmen des Feuerungsrostes abgestützt ist.

Bei Betätigung des Hubzylinders 9 führt das Ende des Schie­ behebels 15 eine quasilineare Bewegung aus, was durch eine Geradführungsvorrichtung 18 erreicht wird (siehe Fig. 4).

Der Schwenkhebel 12, eine an der Kolbenstange des Hubzy­ linders 9 befestigte Lasche 26′ und ein Hilfshebel 27 sind mittels eines Bolzens 30 miteinander verbunden. Während der Schwenkhebel 12 mit der Torsionswelle 6 verbunden ist, ist der Hilfshebel 27 an einem Rahmen 31 schwenkbar abge­ stützt, der seinerseits mittels eines Trägers 16 an der Seitenwand 7 abgestützt ist.

Die Torsionswelle 6 ist in einem Lagergehäuse 28 drehbar gelagert, das auf einem Lagersockel 29 abgestützt ist. Der Lagersockel 29 ist mittels einer Welle 33 in einem Support 34 schwenkbar gelagert, der am Träger 16 befestigt ist.

Bei der Betätigung des Hubzylinders 9 zwingt der Hilfshebel 27 der Schwenkbewegung des Schwenkhebels 12 eine Zusatzbe­ wegung auf, wodurch die Torsionswelle 6 neben einer Drehung auch eine Schiebebewegung vollführt. Durch die zusätzliche Schie­ bebewegung der Torsionswelle 6 wird eine annähernde Linearbewe­ gung des Endes des Schiebehebels 15 und damit auch des be­ wegten Roststabes 20 erreicht.

Fig. 5 zeigt eine Geradführungsvorrichtung 19, mittels welcher die Linearbewegung des Rostbalkens 17 bzw. des Roststabes 20 erreicht wird. Bei Betätigung des Hubzylin­ ders 9 schwenkt die Kolbenstange 11 den Schwenkhebel 12 und dreht dadurch die Torsionswelle 6. Die zusätzliche Verschiebung der Torsionswelle 6 wird durch eine gebogene Kulisse 38 erreicht, welche auf einer ebenen Lauffläche 39 abrollt und den Schwenkhebel 12 abstützt. Die Zentrierung wird durch eine am Rahmen 31 befestigte Kulisse 36 erreicht, an der drei am Schwenkhebel 12 drehbar gelagerte Rollen 37 geführt sind.

In Fig. 6 ist eine weitere Vorrichtung 23 dargestellt, mittels welcher die Linearbewegung des Roststabes 20 er­ reicht wird. Der an der Torsionswelle befestigte Schwenk­ hebel 12 ist mit einem gezahnten Radteil 40 verbunden, dessen Zähne mit den Zähnen einer Zahnstange 41 kämmen, und zudem mittels einer Rolle 37 an einer ortsfesten Kulisse 36 geführt. Bei Betätigung des Hubzylinders 9 wird ebenfalls eine annähernde Linearbewegung des Roststabes 20 erreicht.

In Fig. 7 ist eine weitere Vorrichtung 24 zur Erzielung einer Linearbewegung des Roststabes 20 dargestellt, die derjenigen nach Fig. 4 ähnelt. Außer dem Schwenkhebel 12 sind mit der Kolbenstange 11 zwei am Rahmen 31 schwenkbar gelagerte Hilfshebel 27 mittels eines Bolzens 30 verbun­ den, während die mit dem Schwenkhebel 12 verbundene Tor­ sionswelle 6 in einem Lagergehäuse 43 mit einem einen Schlitz 45 aufweisenden Zapfen 46 drehbar gelagert ist. Die Torsionswelle 6 kann im Schlitz 45 eine Verschiebung ausführen. Das Lagergehäuse 43 ist mit einer Lagerplatte 44 am Träger 16 befestigt. Beim Schwenken des Schwenkhebels 12 erzwingen die beiden Hilfshebel 27 eine zusätzliche Verschiebung der Torsionswelle 6 im Schlitz 45, wodurch wieder die angenäherte Linearbewegung des Roststabes 20 erreicht wird.

Die in Fig. 8 dargestellte Geradführungsvorrichtung 48 ähnelt denjenigen nach den Fig. 4 und 7 darin, daß derselbe bzw. dieselben Hilfshebel 27 in gleicher Anordnung Verwen­ dung finden. Der Unterschied liegt in der Lagerung der Torsionswelle 6. In Fig. 8 ist die Torsionswelle 6 in einem Lagerblock 50 drehbar gelagert. Der Lagerblock 50 seiner­ seits ist in zwei Führungen 51 verschiebbar geführt. Durch den Doppelpfeil sind die beiden Bewegungsrichtungen des Lagerblocks 50 angedeutet, die der durch den Schwenkhebel 12 erteilten Drehbewegung der Torsionswelle 6 überlagert werden, um eine annähernd lineare Bewegung des Rostbalkens 17 bzw. der Kupplungsstelle mit dem Roststab 20 zu errei­ chen.

Wesentlich sind bei dem beschriebenen Feuerungsrost, daß mit Hilfe der in den Fig. 4 bis 8 dargestellten und vorstehend beschriebenen Gestänge mit Hilfe eines einzigen Hubzylin­ ders eine praktisch geradlinige Bewegung der Roststabhal­ ter 21 parallel zur Bewegungsebene der Roststäbe 20 unter einem Winkel α (Fig. 1) zur Horizontalen erreicht wird. Durch die geradlinige Bewegung einerseits und die individuelle Be­ tätigung der bewegten Roststäbe 20 andererseits kann der Feuerungsrost in optimaler Weise dem Abbrandverhalten des jeweiligen Brennguts angepaßt werden.

Claims (8)

1. Feuerungsrost für einen Verbrennungsofen, insbesondere zur Verbrennung von Müll, bestehend aus mindestens einer Rostbahn, die sich aus ortsfesten und bewegten, eine Anzahl nebeneinanderliegender, schräg geneigter Roststäbe auf­ weisenden Roststabreihen zusammensetzt, wobei sich die Roststäbe ziegelartig in Fließrichtung des Brennguts überlappen und den Roststabreihen ein Antrieb zugeordnet ist, der ein Schwenkgestänge an einer aus dem Unter­ windbereich herausgeführten Torsionswelle aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der durch einen Schwenkhebel (12) des Schwenkgestänges und ein Hubgerät, wie einen Hubzylinder (9), schwenkbaren Torsionswelle (6) eine Geradführungsvorrichtung (18, 19, 23, 24, 48) zugeordnet ist, welche zusammen mit dem Antrieb (5) außerhalb des Unterwindbereichs angeordnet ist.

2. Feuerungsrost nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Antrieb (5) den Roststäben (20) jeder Roststabreihe an ihrer Kupplungsstelle eine in Richtung ihrer Neigung α zur Horizontalen liegende angenäherte Linearbewegung erteilt.

3. Feuerungsrost nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß an der Torsionswelle (6) ein Schiebehebel (15) zur Abstützung eines Rostbalkens (17) befestigt ist, während die Geradführungsvorrichtung (18) einen zu dem Schwenkhebel (12) parallelen, ortsfest abgestützten, kürzeren Hilfshebel (27) aufweist.

4. Feuerungsrost nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Torsionswelle (6) in einem Lagergehäuse (28) drehbar gelagert ist, das um eine ortsfest abgestützte Welle (33) schwenkbar angeordnet ist.

5. Feuerungsrost nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Geradführungsvorrichtung (19) eine die Torsionswelle (6) über eine konvex geformte Kulisse (38) abstützende ortsfeste Rollfläche (39) aufweist und der Schwenkhebel (12) mittels Rollen (37) an einer orts­ festen Kulisse (36) geführt ist.

6. Feuerungsrost nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Geradführungsvorrichtung (23) einen mit dem Schwenkhebel (12) verbundenen, mit einer Zahn­ stange (41) zusammenwirkenden gezahnten Radteil (40) aufweist, der mittels einer Rolle (37) an einer orts­ festen Kulisse (36) geführt ist.

7. Feuerungsrost nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Geradführungsvorrichtung (24) ein die Torsions­ welle mittels eines Zapfens (46) drehbar lagerndes, orts­ festes Lagergehäuse (43) aufweist, wobei der Zapfen (46) einen diagonal verlaufenden Schlitz (45) aufweist, in dem die Torsionswelle (6) verschiebbar geführt ist.

8. Feuerungsrost nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Geradführungsvorrichtung (48) einen die Tor­ sionswelle (6) lagernden, mit Führungen (51) verschieb­ bar geführten Lagerblock (50) aufweist.