DE3003888B2 - Verfahren zur Chloralkali-Elektrolyse - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein wirtschaftliches Verfahren zur Elektrolyse von Alkalichloriden nach dem Ionenaustauschermembranprozeß,
insbesondere die bei niedriger Elektrolysenspannung durchgeführte Elektrolyse von Alkalichloriden nach einem Verfahren, bei dem man
so vorgeht, daß man die Chloralkali-Elektrolyse zur Herstellung von Alkalihydroxid in einer Elektrolyse-Zelle
durchführt, die durch eine K.ationenaustauschermembran in einen Anodenraum und einen Kathodenraum
unterteilt ist, wobei man erfindungsgemäß als Kationenaustauschermembran eine homogene Kationenaustauschermembran
verwendet die auf wenigstens einer Seite aufgerauht und so in die Elektrolyse-Zelle
eingesetzt ist, daß die aufgerauhte Oberfläche der Kathodenseite der Zelle zugewandt ist.
Unter einer »homogenen Kationenaustauschermembran« ist eine Kationenaustauschermembran zu verstehen,
die nur aus Ionenaustauscherharzen ohne Zumischung von thermoplastischen Harzen, die keine
Ionenaustauschgruppe enthalten, hergestellt worden ist. Natürlich kann eine solche Membran zur Verstärkung
mit einer Rückschicht aus Fasern oder porösen Folien versehen werden. Es ist ferner möglich, eine Folie mit
anderen Ionenaustauschergruppen oder anderem Ionenaustauschvermögenaufzulaminieren.
Es ist bereits bekannt, den Membranwiderstand einer heterogenen Ionenaustauschermembran aus einem
Ionenaustauscherharz und einem thermoplastischen Harz durch Aufrauhen der Oberfläche der Membran
durch Bürsten oder Flammenbehandlung, wodurch das Ionenaustauscherharz auf der Oberfläche der Membran
freigelegt wird, zu senken, wie in der japanischen Offenlegungsschrift 47 590/1977 beschrieben. Bei einer
homogenen Ionenaustauschermembran, die nur aus Ionenaustauscherharzen besteht und bei der das
Ionenaustauscherharz selbst auf der Membranoberfläche freiliegt findet jedoch keine solche Senkung des
Membranwiderstandes durch Anwendung einer Aufrauhungsbehandlung statt Ferner ist es allgemein bekannt,
daß bei Verwendung einer homogenen Kationenaustauschermembran Blasen von Wassersioffgas, das an der
Kathode gebildet wird, auf der Oberfläche der Membran adsorbiert werden, wenn die Oberfläche an
der Kathodenseite nicht glatt ist wodurch die Elektrolysenspannung steigt Um diese Erscheinung zu
verhindern, war es im allgemeinen üblich, eine
ίο Kationenaustauschermembran so einzusetzen, daß die
glatte Oberfläche der Membran der Kathode zugewandt ist wie in der japanischen Offenlegungsschrift
131 489/1976 beschrieben.
Im allgemeinen hat eine Kationenaustauschermembran, die bei der Chloralkali-Elektrolyse nach einem Ionenaustauschermembranprozeß verwendet werden soll, zweckmäßig eine Dicke von 1000 μΐη oder weniger, vorzugsweise von 200 μίτι oder weniger, um einen niedrigeren Membranwiderstand zu haben. Ungenügende Festigkeit einer solchen dünnen Folie wird durch Stützfasern erhöht Bei einem bekannten Verfahren (Heißpreßlaminierverfahren) wird eine als Zwischenprodukt dienende thermoplastische Ionenaustauschermembran, die durch Strangpressen hergestellt worden ist auf Stützfasern gelegt und mit diesen heißgepreßt, wodurch die Verstärkungsfasern in die Membran eingebettet werden. Bei einem anderen Verfahren (Vakuumlaminierverfahren, das in der japanischen Auslegeschrift 14 670/1977 beschrieben wird) wird nur
Im allgemeinen hat eine Kationenaustauschermembran, die bei der Chloralkali-Elektrolyse nach einem Ionenaustauschermembranprozeß verwendet werden soll, zweckmäßig eine Dicke von 1000 μΐη oder weniger, vorzugsweise von 200 μίτι oder weniger, um einen niedrigeren Membranwiderstand zu haben. Ungenügende Festigkeit einer solchen dünnen Folie wird durch Stützfasern erhöht Bei einem bekannten Verfahren (Heißpreßlaminierverfahren) wird eine als Zwischenprodukt dienende thermoplastische Ionenaustauschermembran, die durch Strangpressen hergestellt worden ist auf Stützfasern gelegt und mit diesen heißgepreßt, wodurch die Verstärkungsfasern in die Membran eingebettet werden. Bei einem anderen Verfahren (Vakuumlaminierverfahren, das in der japanischen Auslegeschrift 14 670/1977 beschrieben wird) wird nur
so eine Ooerfläche der als Zwischenprodukt gebildeten
thermoplastischen Ionenaustauschermembran der Hydrolyse unterworfen und hierdurch in einen nicht-thermoplastischen
Zustand überführt, worauf die gegenüberliegende thermoplastische Oberfläche mit den
Verstärkungsfasern in Berührung gebracht und Vakuum an diese Oberfläche gelegt wird, während das gesamte
Verbundmaterial erhitzt wird. Beide Oberflächen können nach dem Heißpreßlaminierverfahren geglättet
werden. Andererseits wird die vorher hydrolysierte Oberfläche beim Vakuumlaminierverfahren geglättet.
Bei den bekannten Verfahren werden die Ionenaustauschermembranen so in die Elektrolyse-Zellen eingesetzt,
daß die glatten Oberflächen der Kathodenseite zugewandt sind.
-ti Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die
Menge der Wasserstoffgasblasen, die an der Kathode gebildet und an der Membranoberfläche adsorbiert
werden, am geringsten ist, wenn die homogene Kationenaustauschermembran auf ihrer Kathodenseite
mäßig aufgerauht ist, wodurch die Elektrolysenspannung am niedrigsten ist.
Das besondere Merkmal der Erfindung liegt somit darin, daß bei der Durchführung der Chloralkali-Elektrolyse
zur Herstellung von Alkalihydroxid in einer Elektrolyse-Zelle, die durch eine Kationenaustauschermembran
in einen Anodenraum und einen Kathodenraum unterteilt ist, eine homogene Kationenaustauschermembran,
die auf wenigstens einer Oberfläche aufgerauht ist, verwendet und diese Kationenaustau-
bo schermembran so in die Zelle eingesetzt wird, daß die
aufgerauhte Oberfläche der Kathodenseite der Zelle zugewandt ist. Die besondere Wirkung dieser Maßnahme
besteht darin, daß die Elektrolysenspannung wesentlich gesenkt wird, ohne die Stromausbeute zu
b5 senken.
Die Chloralkali-Elektrolyse nach dem Ionenaustauschermembranprozeß
wird zweckmäßig in einem zwei Räume aufweisenden System durchgeführt, in dem der
Anodenraum und der Kathodenraum durch eine flächige Kationenaustauschermembran getrennt sind.
Als Kationenaustauschermembran kann für diesen Zweck gewöhnlich eine homogene Kationenaustauschermembran
vom Fluorkohlenstofftyp mit ausgezeichneter Wärmebeständigkeit, chemischer Beständigkeit
und mechanischer Festigkeit verwendet werden.
Zur Erhöhung der Stromausbeute bei der Herstellung von Alkalihydroxid und zur Senkung der Elektrolysenspannung
sind bereits verschiedene Verbesserungen dieser Katiosenaustauschermembranen vom Fluorkohlenstofftyp
bekannt Da es jedoch im allgemeinen schwierig ist, einer Kationenaustauschermsmbran vom
Fluorkohlenstofftyp eine vernetzte Struktur zu verleihen,
ist die Verbesserung der Stromausbeute häufig von einem Anstieg der Elektrolysenspannung begleitet,
während eine Senkung der Spannung eine Verschlechterung der Stromausbeute zur Folge hat Der Grund
hierfür liegt darin, daß diese Eigenschaften beide durch Änderungen des Wassergehalts beeinflußt werden.
Gemäfl der Erfindung ist es dagegen möglich, die Elektrolysenspannung zu senken, während die Stromausbeute
der homogenen Kationenaustauschermembran bei höheren Werten gehalten wird.
Der Grund, weshalb die Elektrolysenspannung gesenkt werden kann, wenn die Kationenaustauschermembran
so eingesetzt wird, daß die aufgerauhte Oberfläche der Kathodenseite zugewandt ist, <ann in
folgendem gesehen werden: Die durch die Elektrolyse an der Kathode gebildeten Wasserstoffgasblasen
werden durch die aufgerauhte Oberfläche schwierig adsorbiert Die Adsorption von Wasserstoffgasblasen
auf der Membran an der Kathodenseite verursacht einen Anstieg der Elektrolysenspannung (1) durch
elektrische Abschirmung durch adsorbierte Gasblasen und (2) durch eine Erniedrigung der Diffusionsgeschwindigkeit
von hochkonzentriertem Alkalihydroxid an der Membran-Flüssigkeit-Grenzfläche.
Andererseits hat das durch die Elektrolyse an der Anode gebildete Chlorgas einen größeren Blasendurchmesser
als das Wasserstoffgas, so daß es schwierig an der homogenen Kationenaustauschermembran an der
Anodenseite adsorbiert wird. Aus diesem Grunde ist es nicht unbedingt notwendig, die homogene Kationenaustauschermembran
zum Zwecke der Senkung der Elektrolysenspannung auf der Anodenseite aufzurauhen.
Die aufgerauhte Oberfläche gemäß der Erfindung ist die entgegengesetzte Konzeption der glasigen Oberfläche.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die aufgerauhte Oberfläche quantitativ
definiert werden als eine Oberfläche mit konkav-konvexer Struktur, wobei die maximale Höhe 0,05 μπι oder
mehr beträgt und wenigstens 20 konkav-konvexe Teile pro mm Bezugsstrecke eine Rauhigkeit von 0,05 μπι
oder mehr haben. Besonders bevorzugt werden eine maximale Höhe von 0,05 bis 5 μπι und wenigstens 30
konkav-konvexe Teile pro mm mit einer Rauheit von 0,05 μπι oder mehr, wodurch die Gasadsorption an der
Membranoberfläche sehr gering gehalten werden kann. Bei einer maximalen Höhe von weniger als 0,05 μπι ist
die Wirkung hinsichtlich der Verhinderung der Gasadsorption an der Membranoberfläche gering. Ebenso ist
der die Gasadsorption verhindernde Effekt ungenügend, wenn die Zahl der konkav-konvexen Teile mit
einer Rauhigkeit von 0,05 μίτι oder mehr pro mm
weniger als 20 beträgt. Der Zahl der konkav-konvexen Teile mit einer Rauhigkeit von 0,05 μηι oder mehr pro
mm ist keine besondere obere Grenze gesetzt, jedoch
liegt die Zahl gewöhnlich nicht über 250.
F i g. 1 zeigt eine Kurve, die die Methode zur Bestimmung der maximalen Höhe oder Rauheit
veranschaulicht, und
F i g. 2 zeigt eine Kurve, die die Bestimmung der Zahl
von konkav-konvexen Teilen mit einer Höhe oder Rauheit von 0,05 μπι oder mehr veranschaulicht
Der Grad der Gasadsorption an der Klembranoberfräche
kann beispielsweise durch Beobachtung der Membranoberfläche festgestellt werden, indem die
Elektrolyse in einer aus transparentem Acrylharz bestehenden Elektrolyse-Zelle, in die die zu messende
Membran eingesetzt ist durchgeführt wird.
Die Oberflächenrauheit einer Kationenaustauschermembran kann nach dem Tastna del verfahren unter
Verwendung eines Oberflächenprüfgeräts (Typ Surfcom 60 B, Tokyo Seimitsu K-K.) gemessen werden.
Wenn eine Tastnadel auf die Membranoberfläche aufgesetzt und darüber bewegt wird, bewegt sie sich je
nach den konkav-konvexen Unregelmäßigkeiten auf und ab. Diese Auf- und Abbewegung wird in elektrische
Signale umgewandelt, die dann auf einem Registrierpapier aufgezeichnet werden. Eine Kationenaustauschermembran
ist im allgemeinen so flexibel, daß sie durch die Berührung mit der Tastnadel deformiert wird. Es ist
somit zweckmäßig, eine Tastnadel mit abgerundeter Spitze von 10 μπΛ oder mehr zu verwenden und eine
Meßkraft von 0,1 g oder weniger anzuwenden. Gemäß der Erfindung wird eine Tastnadel mit runder Spitze von
13 μπ^ verwendet und eine Meßkraft von 0,07 g
angewendet. Die Kationenaustauschermembran wird häufig mit Verstärkungsfasern verstärkt und eine solche
verstärkte Membran weist aufgrund der Verstärkungsfasern große konkav-konvexe Teile (Oberflächenwelligkeit)
auf. Um die Oberflächenrauheit dieser Oberflächenwelligkeit zu ermitteln, ist es zweckmäßig, Wellenlängen,
die größer sind als vorbestimmte Wellenlängen, abzuschneiden, indem die elektrischen Signale durch ein
elektrisches Filter geleitet werden. Gemäß der Erfindung wird die Messung durchgeführt indem der
Grenzwert (cut-off value) auf 0,032 mm eingestellt wird.
Die hier genannte maximale Höhe wird nach einer Methode ähnlich der in JIS B 0601 beschriebenen
Methode wie folgt gemessen: Eine Längeneinheit von 0,1 mm wird aus der mit einem Grenzwert von 0,032 mm
aufgezeichneten Rauheitskurve herausgeschnitten, und der senkrechte Abstand der zwischen zwei gerade
Linien parallel zur Mittellinie eingefügten Rauheitskurve wird gemessen. Beispielsweise wird in F i g. 1 bei den
Geraden parallel zur Mittellinie im herausgeschnittenen Abschnitt von 0,1 mm Länge der Abstand Rmax zwischen
der durch die höchste Spitze P\ und das tiefste Tal Vi
gelegten Linie als maximale Höhe bezeichnet Die Messungen werden lOmal an verschiedenen Stellen der
gleichen Probe durchgeführt, und der Mittelwert wird aus den Meßwerten berechnet Bei der Bestimmung
einer solchen maximalen Höhe sollte die Längeneinheit nur aus Teilen, die keine außergewöhnlich hohe Spitze
oder keine außergewöhnlich große Vertiefung aufweisen, die als Riß anzusehen ist, herausgeschnitten werden.
Die Zahl der konkav-konvexen Teile pro mm mit einer Rauheit von 0,05 μίτι oder mehr wird im Rahmen
der Erfindung nach einer ähnlichen Methode wie die US-SAE-Norm J911 wie folgt ermittelt: In der
Bezugsstrecke (0,1 mm), die aus der mit einem Grenzwert von 0,032 mm aufgenommenen Rauheitskurve ausgeschnitten worden ist, werden zwei Gerade
gezogen, nämlich eine P-Linie mit einem Abstand von + 0,025 μηι von der Mittellinie und eine VLinie mit
einem Abstand von —0,025 μπι von der Mittellinie. Ein
durch die V-Linie und dann durch die P-Linie sich erstreckender konkav-konvexer Teil wird als eine
Spitze gerechnet, und die Zahl dieser Spitzen pro 0,1 mm wird ermittelt. Beispielsweise beträgt in F i g. 2
die Zahl der Spitzen, die sich zuerst durch die V-Linie und dann durch die P-Linie erstrecken, drei (a, b und c).
Die Messungen werden an zehn verschiedenen Stellen der gleichen Probe vorgenommen, und der Mittelwert
wird bestimmt, wobei die Zahl pro mm erhalten wird.
Für die Zwecke der Erfindung wird als homogene Kationenaustauschermembran mit wenigstens einer
aufgerauhten Oberfläche vorzugsweise eine homogene Kationenaustauschermembran vom Fluorkohlenstofftyp
verwendet, die für den Kathoiyten oder Änoiyien
unter Wasserdruck im wesentlichen undurchlässig ist. Wenn die Membran unter Wasserdruck für den
Anolyten oder Kathoiyten durchlässig ist, wird das Produkt, das durch Elektrolyse einer wäßrigen Alkalichloridlösung
gebildet wird, in nachteiliger Weise in der Qualität verschlechtert. Als homogene Kationenaustauschermembranen
vom Fluorkohlenstofftyp eignen sich (1) Kationenaustauschermembranen vom Sulfonsäuretyp,
(2) Kationenaustauschermembranen vom Sulfonamidtyp und (3) Kationenaustauschermembranen vom
Carbonsäuretyp. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Membranen begrenzt, vielmehr sind alle homogenen
Kationenaustauschermembranen geeignet.
Nachstehend werden typische Beispiele von Verfahren zur Herstellung dieser homogenen Kationennustauschermembranen
vom Fluorkohlenstofftyp genannt.
(1) Eine Kationenaustauschermembran vom Sulfonsäuretyp kann hergestellt werden durch Hydrolyse
einer Folie aus einem Copolymerisat von
CF2 = CFOCF2CF(CF3PCF2Cf2SO2F
und Tetrafluoräthylen (Nafion®, Hersteller E. 1. Du Pont de Nemours, Inc.).
(2) Eine Kationenauätauschcrrncinbran vom Sulfonamidtyp
kann hergestellt werden durch Umsetzen des vorstehend genannten Copolymerisats mit
Ammoniak, einem Alkylmonoamin oder -diamin (japanische Auslegeschriften 44 360/1973, 66 488/
1975,64 495/1976 und 64 496/1976).
(3) Eine Kationenaustauschermembran vom Carbonsäuretyp kann hergestellt werden durch Einführen
notwendiger Ionenaustauschgruppen in ein Copolymerisat eines fluorierten Olefins und
CF2=CFO(CF2)„A
oder
F3 = CFOCF2(CFXOCFv)
fCF2OCFX")„A
worin A für CN, COF, COOH, COOM, COOR oder CONR2R3 steht, X, X' und X" für F oder CF3
stehen (japanische Offenlegungsschriften 1 30 495/1976 und 36 486/1977) oder
(4) durch Behandlung eines Copolymerisats eines fluorierten Olefins und
(4) durch Behandlung eines Copolymerisats eines fluorierten Olefins und
CF2 = CF(OCf2CFX)X)CF2CF2SO2Y
(worin Y ein Haiogenatom, eine OH-Gruppe oder ein Alkylrest ist) mit einem reduzierenden Mittel
(japanische Offenlegungsschriften 24 175/1977, 24 176/1977 und 24 177/1977).
Das Aufrauhen der Oberfläche der homogenen Kationenaustauschermebranen kann nach verschiedenen
Methoden wie folgt vorgenommen werden:
(1) Die Ionenaustauschermembran wird durch eine Düse mit einem bestimmten konkav-konvexen
Muster stranggepreßt
(2) Die Ionenaustauschermembran wird durch rotierende Walzen mit einer bestimmten konkav-konvexen
Oberflächengestalt geführt
(3) Die Ionenaustauschermembran wird zusammen mit eineni Stoff, Papier oder feinen Pulver von
organischem oder anorganischem Material heißgepreßt
(4) Die Ionenaustauschermembran wird auf ihrer Oberfläche mit einem Schleifmittel behandelt
(5) Die Ionenaustauschermembran wird durch rotierende Walzen geführt, die auf ihren Oberflächen
mit Sandpapier belegt sind
(6) Ein Schleifmittel wird auf die Oberfläche der Ionenaustauschermembran gestrahlt
γ, (7) Die Ionenaustauschermembran wird auf der
Oberfläche mit einer Metallbürste gerieben.
(8) Die Ionenaustauschermembran wird einer Entladebehandlung, z. B. einer Bogenentladung oder Glimmentladung, unterworfen.
(8) Die Ionenaustauschermembran wird einer Entladebehandlung, z. B. einer Bogenentladung oder Glimmentladung, unterworfen.
4Ii (9) Die Oberfläche der Membran wird der Einwirkung
von UV-Strahlen, Röntgenstrahlen, Elektronenstrahlen oder anderen Strahlungen unterworfen.
(10) Die Membran wird mit einer Gasflamme oder 4, Heißluft behandelt
(U) Die Ionenaustauschermembran wird mit einem Lösungsmittel behandelt
(12) Ein Gitterstoff oder Faservlies aus dem Ionenaustauschermaterial
wird mit der Oberfläche einer in Membran verklebt
Diese Verfahren sind lediglich als Beispiele genannt und nicht als Begrenzung der Erfindung gedacht
Der Aufrauhbehandlung können beide Oberflächen
ϊϊ der Ionenaustauschermembranen unterworfen werden,
jedoch kann eine erwünschte Senkung der Elektrolysenspannung durch Aufrauhen nur einer Oberfläche
erreicht werden, wenn die behandelte Oberfläche so angeordnet wird, daß sie bei der Durchführung der
bo Elektrolyse der Kathodenseite zugewandt ist Bei
Membranen aus zwei Schichten mit verschiedenen Äquivalentgewichten oder aus einer Sulfonsäureschicht
und einer schwachsauren Schicht ist es zweckmäßig, die Schicht mit dem höheren Äquivalentgewicht oder die
to schwach-saure Schicht aufzurauhen. Die Aufrauhbehandlung
gemäß der Erfindung kann auch an der als Zwischenprodukt gebildeten Ionenaustauschermembran
vorgenommen werden. Eine solche als Zwischen-
produkt gebildete Ionenaustauschermembran wird nach dem Aufrauhen für den Einsatz als Kationcnaustauschermembran
Behandlungen wie Hydrolyse oder Einführung von lonenaustauschgruppen unterworfen.
Als Alkalichloride kommen für die Zwecke der Erfindung beispielsweise Lithiumchlorid, Natriumchlorid
und Kaliumchlorid in Frage. Als Alkalihydroxide sind Lithiumhydroxid, Natriumhydroxid und Kalhimhydroxid
zu nennen.
Die wichtigste Maßnahme bei der Durchführung des Elektrolyseverfahrens gemäß der Erfindung besteht
darin, daß eine homogene Kationenaustauschermembran in die Elektrolyse-Zelle so eingesetzt wird, daß die
aufgerauhte Oberfläche der Membran der Kathodenseile zugewandt ist. Wenn die aufgerauhte Oberfläche der
Anodenseite zugewandt ist, ist eine Senkung der Elektrolysenspannung nicht möglich.
Nachstehend werden die bevorzugte Elektrolyse-Zelle und die erfindungsgemäß angewandten Elektrolysebedingungen
beschrieben. Die Elektrolyse wird durchgeführt, während eine wäßrige Alkalichloridlösung in
den Anodenraum und Wasser oder verdünnte wäßrige Alkalihydroxidlösung in den Kathodenraum eingeführt
werden, wobei die Alkalihydroxidkonzentrution am Austritt des Kathodenraums geregelt wird.
Die in den Anodenraum einzuführende wäßrige Alkalichloridlösung kann nach Methoden, die bei der
Chloralkali-Elektrolyse üblich sind, gereinigt werden. Hierzu kann die aus dem Anodenraum umgewälzte
Alkalichloridlösung Behandlungen wie Dechlorierung, Auflösen von Alkalichlorid bis zur Sättigung, Abtrennung
von Magnesium, Calcium oder Eisen durch Fällung und Neutralisation unterworfen werden. Diese: Maßnahmen
können in der gleichen Weise wie beim Stand der Technik durchgeführt werden. Gegebenenfalls kann
jedoch die ursprüngliche wäßrige Alkalichloridlösung in vorteilhafter Weise mit körnigen Ionenaustauscherharzen,
insbesondere Chelatharzen, bis zu einem zulässigen Calciumgehalt von vorzugsweise 1 ppm oder weniger
gereinigt werden. Die wäßrige Alkalichloridlösung hat vorzugsweise eine möglichst hohe Konzentration und
ist ungefähr gesättigt.
Der ausgenutzte Anteil des in den Anodenraum eingeführten Alkalichlorids, der in Abhängigkeit von
der Stromdichte und dem Verfahren der Wärmeabfuhr 5 bis 95% beträgt, ist im allgemeinen zweckmäßig
möglichst hoch. Die Elektrolysetemperatur kann im Bereich von 0° bis 150° C liegen.
Die durch die Elektrolyse erzeugte Wärme kann durch Kühlen eines Teils des Anolyten oder Katholyten
abgeführt werden.
Im Anodenraum wird ferner Chlor und im Kathodenraum
Wasserstoffgas gebildet Diese Gase können zur Rückseite der Elektroden geführt werden, urn in einer
speziell ausgebildeten Elektrolyse-Zelle zwischen den Elektroden und den Membranoberflächen nach oben zu
steigen, wobei als spezieller Effekt eine Senkung der
Elektrolysenspannung erzielt wird, der einen niedrigeren Stromverbrauch zur Folge hat.
Es ist ferner zweckmäßig, den Elektrolyten in jedem Elektrodenraum mit den im Kathodenraum und
Anodenraum gebildeten Gasen zusätzlich zu der durch die von außen zugeführten Flüssigkeiten verursachten
Bewegung zu bewegen bzw. zu rühren. Zu diesem Zweck wird vorzugsweise eine poröse Elektrode,
beispielsweise eine Metallnetzelektrode, verwendet, wodurch eine Rührbewegung durch die aufsteigenden
Gasströme verursacht und die Flüssigkeit in jedem Elektrodenraum umgewälzt wird.
Von den verwendeten Elektroden wird die Kathode vom Standpunkt der Überspannung vorteilhaft aus
Eisen oder mit Nickel oder einer Nickelverbindung ■·. plattiertem Eisen hergestellt. Die Anode wird zweckmäßig
aus einem Metallnetz gebildet, das mit einem Edelmetalloxid, beispielsweise Rutheniumoxid, beschichtet
ist.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele "! weiter erläutert.
Tetrafluoräthylen und Perfluor-S.ö-dioxa-'t-methyl-?-
octensulfonylfluorid wurden in 1,1,2-Trichlor-1,2,2-tri-
H fluoräthan unter Verwendung von Perfluorpropionylperoxid
als Polymerisationsinitiator bei einer Polymerisationsiernperatur
von 45° C copolyrnerisicrt, während der Druck des Tetrafluoräthylens bei 3 bar (Manometerdruck)
gehalten wurde. Ein Teil des hierbei
gebildeten Copolymerisats wurde mit Wasser gewaschen und dann hydrolysiert. Das Äquivalentgewicht
(Gewicht des trockenen Harzes, das 1 Äquivalent Ionenaustauschgruppen enthält) beträgt 1090, gemessen
nach der Titrationsmethode. Dieses Copolymerisat wurde unter Hitzeeinwirkung zu einer Folie von
gleichmäßiger Dicke von 250 μΐη gepreßt und dann nach der Flüssigkeitshonmethode aufgerauht.
Bei der Flüssigkeitshonmethode wird ein in Wasser suspendiertes Schleifmittel mit Druckluft auf das
jo aufzurauhende Werkstück geschleudert. Im vorliegenden
Beispiel wurde die Aufrauhbehandlung vorgenommen, indem Aluminiumoxidpulver mit einer mittleren
Teilchengröße von 10 μπι (WA Nr. 1500, Hersteller Fujimi Kenmazai K. K.), das in Wasser suspendiert war,
J5 mit Druckluft von 3,5 bar auf eine Seite der Folie
geblasen wurde. Das Blasen wurde 2 Minuten pro dm2 der Folienoberfläche durchgeführt. Als Ergebnis dieser
Behandlung wurde eine aufgerauhte Folie erhalten, die an einer Seite eine konkav-konvexe Struktur mit einer
maximalen Höhe von 0,25 μπι und etwa 55 konkav-konvexen
Teilen mit einer Rauheit von 0,05 μπι oder mehr pro mm aufwies.
Die Oberfläche der aufgerauhten Folie wurde dann 16
Stunden in 2,5 N-Natriumhydroxid und 50%igem Methanol bei 60°C hydrolysiert Nach der Hydrolyse
wurde festgestellt daß der konkav-konvexe Teil auf der aufgerauhten Oberfläche im Vergleich zu dem Zustand
vor der Hydrolyse im wesentlichen unverändert geblieben war.
so Die in der beschriebenen Weise hergestellte Folie wurde in eine transparente Elektrolyse-Zelle aus
Acrylharz so eingesetzt daß die aufgerauhte Oberfläche der Kathodenseite zugewandt war. Die Elektrolyse von
Natriumchlorid wurde bei einer Stromdichte von 50 A/dm2 bei einer Elektrolysentemperatur von 900C
durchgeführt Als Anode wurde eine maßhaltige Elektrode aus einem mit Rutheniumoxid beschichteten
Titansubstrat verwendet, während die Kathode aus einem Eisennetz bestand. In den Anodenraum wurde
wäßrige 3 N-Natriumchloridlösung von pH 2 und in den
Kathodenraum wäßrige 5 N-Natriumhydroxidlösung eingeführt Die Elektrolysenspannung betrug 2$7 V bei
einer Stromausbeute von 60%. An der Kathodenseite der Kationenaustauschermembran wurden keine Wasserstoffgasblasen
adsorbiert
Für die Membran wurde ein Widerstand von Χλ
Ohm · cm2 nach der Wechseistrommethode in 0,1 N-Natriumhydroxid
gemessen.
Vergleichsbeispiel 1
Die Elektrolyse wurde auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise durchgeführt, wobei jedoch eine
Membran, die keiner Aufrauhbehandlung unterworfen worden war, verwendet wurde. Die Elektrolysenspannung
betrug 3,20 V bei einer Stromausbeute von 59,5%. Eine sehr starke Adsorption von Wasserstoffgasblasen
wurde an der Kathodenseite der Membran mit nicht aufgerauhter Oberfläche festgestellt. Die ohne Aufrauhbehandlung
hergestellte Membran hatte einen Widerstand von 2,2 Ohm · cm2.
Tetrafluoräthylen und Perfluor-3,6-dioxy-4-methyl-7-octensulfonylfluorid
wurden in 1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluoräthan
unter Verwendung von Perfiuorpropionylperoxid als Polymerisationsinitiator bei einer Polymerisationstemperatur
von 45° C copolymerisiert, während der Druck des Tetrafluoräthylens bei 5 bar gehalten
wurde. Das erhaltene Polymerisat wurde als »Polymerisat 1« bezeichnet. Der gleiche Versuch wurde
wiederholt mit dem Unterschied, daß der Druck des Tetrafluoräthylens auf 3 bar eingestellt wurde. Das
erhaltene Copolymerisat wird als »Polymerisat 2« bezeichnet
Jeweils ein Teil der Copolymerisate wurde gewaschen und hydrolysiert. Dann wurde das Äquivalentgewicht
(EW) jedes Copolymerisats nach der Titrationsmethode gemessen. Hierbei wurde für das Polymerisat 1 ein Wert
von 1500 und für das Polymerisat 2 ein Wert von 1110
gefunden.
Die Polymerisate 1 und 2 wurden unter Hitzeeinwirkung zu einem zweischichtigen Laminat gepreßt, wobei
das Polymerisat I eine Dicke von 50 μιτι und das
Polymerisat 2 eine Dicke von 100 μπι hatte. Ferner
wurde ein Gewebe aus Polytetrafluorethylen nach der Vakuumlaminatmethode in die Oberfläche des Polymerisats
2 eingebettet, wobei ein Verbundmaterial erhalten wurde, das dann der Hydrolyse unterworfen wurde,
wobei eine Ionenaustauschermembran vom Sulfonsäuretyp erhalten wurde. Die Oberfläche des Polymerisats
1 wird als Oberfläche A bezeichnet
Die Ionenaustauschermembran vom Sulfonsäuretyp wurde wie folgt aufgerauht: Eine Siliconkautschukplatte
(obere Schicht) einer Dicke von 3 mm, eine Schicht aus leichtem Magnesiumoxidpulver (Hersteller Wako Junyaku
Kogyo K. K.) einer Dicke von 1 mm, eine
benetzte Kationenaustauschermembran vom Sulfonsäuretyp (mit der Oberfläche A nach oben), eine
Siliconkautschukschicht einer Dicke von 3 mm und ein Metallnetz mit einer Maschenweite von 0,25 mm
(untere Schicht) wurden laminiert und unter einem Druck von 1 N/mm2 heißgepreßt, während auf 2800C
erhitzt wurde. Dann wurde das an der Membran haftende Magnesiumoxid durch Auflösen mit Salzsäure
entfernt
Die Rauheit der Oberfläche A der aufgerauhten Kationenaustauschermembran wurde gemessen. Hierbei
wurde eine maximale Höhe von 0,6 um gefunden. Etwa 45 konkav-konvexe Teile mit einer Rauheit von
0,05 um oder mehr wurden pro mm gebildet
Die in dieser Weise hergestellte Membran wurde in eine aus Acrylharz hergestellte transparente Elektrolyse-Zelle
so eingesetzt, daß die Oberfläche A der Kathodenseite zugewandt war. Die Elektrolyse von
Natriumchlorid wurde auf die in Beispiel 1 beschriebene
Weise durchgeführt Die Elektrolysenspannung betrug 3,75 V bei einer Stromausbeute von 80%. An der
Kathodenseite der Membran wurden keine Wasserstoffblasen adsorbiert. Der Widerstand der Membran
wurde mit 6,3 Ohm · cm2 ermittelt.
• Die gleiche, mit dem Gewebe aus Polytetrafluorethylen
verstärkte Kationenaustauschermembran vom Sulfonsäuretyp wie in Beispiel 2 wurde wie folgt
in aufgerauht: Eine Siliconkautschukplatte einer Dicke
von 3 mm (obere Schicht), ein Baumwollstoff, eine benetzte Ionenaustauschermembran vom Sulfonsäuretyp
(Oberfläche A nach oben), eine 3 mm dicke Siliconkautschukplatte und ein Metallnetz einer Ma-■>
schenweite von 0,25 mm (untere Schicht) wurden laminiert und 10 Minuten unter einem Druck von
i N/mm2 heißgepreßt, während auf 25O0C erhitzt
wurde. Dann wurde der an der Membran haftende Baumwollstoff durch Behandlung mit heißer wäßriger
2» Hypochloritlösung entfernt. Die Oberflächenrauheit der Oberfläche A der aufgerauhten Kationenaustauschermembran
wurde gemessen, wobei eine maximale Höhe von 2,5 μιη ermittelt wurde. Etwa 30 konkav-konvexe
Teile mit einer Rauheit von 0,05 μπι oder mehr wurden
pro mm gebildet.
Die in dieser Weise hergestellte Membran wurde in eine aus Acrylharz hergestellte transparente Elektrolyse-Zelle
so eingesetzt, daß die Oberfläche A der Kathodenseite zugewandt war. Die Elektrolyse von
so Natriumchlorid wurde auf die in Beispiel 1 beschriebene
Weise durchgeführt. Die Elektrolysenspannung betrug 3,80 V bei einer Stromausbeute von 80%. An der
Kathodenseite der Membran wurden fast keine Wasserstoffgasblasen adsorbiert. Die Membran hatte
r> einen Widerstand von 6,3 Ohm · cm2.
Vergleichsbeispiel 2
Die Elektrolyse wurde auf die in Beispiel 2 beschriebene Weise durchgeführt, wobei jedoch eine
ohne Aufrauhbehandlung hergestellte Membran anstelle der gemäß Beispiel 2 verwendeten Membran, die der
Aufrauhbehandlung durch Heißpressen unterworfen worden war, verwendet wurde.
Die Elektrolysenspannung betrug 4,05 V bei einer
4r) Stromausbeute von 79,5%. An der nicht aufgerauhten
Kathodenseite der Membran fand starke Adsorption von Wasserstoffgasblasen statt Ferner wurde festgestellt
daß die nicht aufgerauhte Membrsn einen Widerstand von 63 Ohm · cm2 hatte.
B e i s ρ i e 1 e 4 bis 6 und
Vergleichsbeispiele 3 und 4
Vergleichsbeispiele 3 und 4
Auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise wurden ein Copolymerisat mit einem Äquivalentgewicht von 1350
(Polymerisat 1) und ein Copolymerisat mit einem Äquivalentgewicht von 1090 (Polymerisat 2) durch
Copolymerisation von Tetrafluorethylen mit Perfluor-3,6-dioxy-4-methyl-7-octensulfonylfluorid
hergestellt Diese Polymerisate wurden unter Hitzeeinwirkung zu einem zweischichten Laminat gepreßt, wobei die
Schicht des Polymerisats 1 eine Dicke von 35 pm und die Schicht des Polymerisats 2 eine Dicke von 100 um
hatte. Ferner wurde ein Gewebe aus Polytetrafluoräthylen
nach der Vakuumlaminatmethode von der Seite des Polymerisats 2 eingebettet Das laminierte Produkt
wurde hydrolysiert, wobei eine Ionenaustauschermembran vom Sulfonsäuretyp erhalten wurde. Die Membran
wurde dann mit einem Reduktionsmittel nur auf der
Oberfläche des Polymerisats 1 behandelt, wodurch die Sulfonsäuregruppen auf dieser Oberfläche in Carbonsäuregruppen
umgewandelt wurden (Oberfläche A).
Die Oberfläche A der Kationenaustauschermembran wurde dann nach der Flüssigkeitshonmethode aufgerauht.
Hierzu wurde eine Suspension von Korund mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 10 μΐη (FO
Nr. 1200, Hersteller Fujimi Kenmazai K. K.) in Wasser mit Druckluft von 3 bar auf die Membran geschleudert.
Die Behandlungsdauer wurde variiert und betrug 10, 30,
60 bzw. 120 Sekunden/dm2.
Die Oberflächenrauheit der durch diese Behandlung
ausgebildeten Oberfläche A wurde gemessen. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle genannt. Die
hergestellten Membranen wurden in eine Elektrolyse-Zelle so eingesetzt, daß die Oberfläche A der
Kathodenseite zugewandt war. Die Elektrolyse wurde auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise durchgeführt.
Die Adsorption von Wasserstoffgasblasen an der Membranoberfläche wurde festgestellt. Ferner wurden
die Elektrolysenspannung und die Stromausbeute gemessen. Die Ergebnisse sind ebenfalls in der Tabelle
genannt.
Aufrauhzeit | max. Mähe | konkav-konvexe | Gasadsorption | Elektrolvsen- | Stromaus |
Teile von | spannung | beute | |||
0,05 u.m oder | |||||
Sek. | ;,m | mehr | V | % |
Vergleichsbeispiel | 3 0 | 0,04 |
Vergleichsbeispiel | 4 10 | 0,20 |
Beispiel 4 | 30 | 0,27 |
Beispiel 5 | 60 | 0,30 |
Beispiel 6 | 120 | 0,32 |
Beispiel 7 |
Auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise wurden Tetrafluoräthylen und Perfluor-3,6-dioxy-4-methyl-7-octensulfonylfluorid
(»polymerisiert, wobei ein Polymerisat mit einem Äquivalentgewicht von 1200 erhalten
wurde. Dieses Polymerisat wurde unter Hitzeeinwirkung zu einer 125 μΐη dicken Folie gepreßt, die dann nur
auf einer Oberfläche mit Ammoniakgas behandelt wurde, wobei eine Sulfonamidschicht einer Dicke von
20 pm (Oberfläche A) gebildet wurde. Auf der der Oberfläche A gegenüberliegenden Seite wurde ein
Gewebe aus Polytetrafluoräthylen eingebettet, worauf
das Produkt hydrolysiert wurde. Hierbei wurde eine Kationenaustauschermembran vom Sulfonamidtyp erhalten.
Die Kationenaustauschermembran wurde nach der Trockenstrahlmethode aufgerauht Bei dieser Methode
wird das aufzurauhende Werkstück mit einem Schleifmittel unter Verwendung von Druckluft gestrahlt. Im
vorliegenden Beispiel wurde Aluminiumoxidpulver mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 20 μπι (WA
Nr. 800, Hersteller Fujimi Kenmazai K. K.) mit
Druckluft von 2 bar auf die Oberfläche A geschleudert Die Strahlbehandlung wurde 1 Minute/dm2 der Membran
vorgenommen. Durch diese Oberflächenaufrauhung wurden etwa 45 konkav-konvexe Teile mit einer
Rauheit von 0,05 um oder mehr bei einer maximalen Höhe von Ofi um/mm gebildet
Die in der beschriebenen Weise hergestellte Kationenaustauschermembran
wurde in eine Elektrolyse-Zelle so eingesetzt, daß die aufgerauhte Oberfläche
(Oberfläche A) der Kathodenseite zugewandt war. Die Elektrolyse wurde auf die in Beispiel 1 beschriebene
Weise, jedoch im vorliegenden Fall bei einer Stromdichte von 30 A/dm2 durchgeführt Die Elektrolysenspannung
betrag 3JS5 V bei einer Stromausbeute von 84%. An der Kathodenseite der Kationenaustauschermem-
4/mm | sehr stark | 4,05 |
11 /mm | stark | 4,00 |
25/mm | kaum | 3,80 |
50/min | keine | 3,75 |
58/mm | keine | 3,75 |
96,0
95,8
96,0
96,2
95,8
95,8
96,0
96,2
95,8
bran wurden praktisch keine Wasserstoffgasblasen adsorbiert.
!=, Vergleichsbeispiel 5
Die in Beispiel 7 beschriebene Elektrolyse wurde wiederholt, wobei jedoch an Stelle der gemäß Beispiel 7
hergestellten aufgerauhten Kationenaustauschermem-
w bran vom Sulfonamidtyp eine nicht-aufgerauhte Kationenaustauschermembran
vom Sulfonamidtyp verwendet wurde. Die Elektrolysenspannung betrug 3,85 V bei einer Stromausbeute von 83,5%. Eine sehr starke
Adsorption von Wasserstoffgasblasen wurde an der Kathodenseite der Kationenaustauschermembran festgestellt
Beispiel 8 und Vergleichsbeispiel 6
In eine Folie aus einem Copolymerisat von Tetrafluoräthylen und
In eine Folie aus einem Copolymerisat von Tetrafluoräthylen und
CF2 = CFO(CF2)3COOCH3
mit einem Äquivalentgewicht von 650 und einer Dicke von 250 pm wurde ein Gewebe aus Polytetrafluoräthylen
nach der HeiBpreß-Laminiermethode eingebettet.
Das Laminat wurde auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise auf einer Seite aufgerauht und dann hydrolysiert,
wobei eine Ionenaustauschermembran vom Carbonsäuretyp erhalten wurde.
Die Rauheit der Ionenaustauschermembran wurde gemessen. Hierbei wurden auf der aufgerauhten
Oberfläche (Oberfläche A) etwa 55 konkav-konvexe Teile mit einer Rauheit von 0,05 um oder mehr bei einer
maximalen Höhe von 0,25 um pro mm gefunden. Auf
der nicht-aufgerauhten Oberfläche wurden nur 3 konkavkonvexe Teile mit einer Rauheit von 0,05 um oder mehr
bei einer maximalen Höhe von 0,04 um pro mm
gefunden.
Die Ionenaustauschermembran wurde in einer Elektrolyse-Zelle
eingesetzt, worauf die Elektrolyse auf die :n Beispiel 1 beschriebene Weise, jedoch bei einer
Stromdichte von 20 A/dm2 unter Verwendung einer Natriumchloridiösung von pH 2 und einer wäßrigen 13
N Natriumhydroxidlösung durchgeführt wurde. Όιζ
folgenden Ergebnisse wurden erhalten.
Beispiel Elektro- Strom-
lysen- aus-
spannung beute
Oberfläche A auf
der Kathodenseite
der Kathodenseite
Oberfläche A auf
der Anodenseiie
der Anodenseiie
8 3,47 V 95%
Vergleichs- 3,75 V 94,5% beispiel 6
Ein Polvmerisat mit einem Äquivalentgewicht von !200 wurde du;ch Copolymerisation von Tetrafluoräthylen
mit Perfiuor-3,6-dioxy-4-methyl-7-octensulfonylfliiorid
hergestellt. Dieses Polvmerisat wurde unter r
Erhitzen zu einer Membran von 125 μηι Dicke geformt.
in diese Membran wurde ein Gewebe aus Polytetrafluoräthylen
nach der Vakuumlaminiennethode eingebettet Dieses Laminat wurde anschließend hydrolysiert,
wobei eine Kationenaustauschermembran vom Sulfonsäuretyp erhalten wurde.
Die Kationenaustausch"raiembran wurde nur auf der
Oberfläche A, die der Seite, in der das Gewebe eingebettet war, gegenüber lag, mit einem Reduktionsmittel
behandelt, wobei eine Carbonsäureschicht gebildet und eine Kationenaustauschermembran vom Carbonsäuretyp
erhalten wurde. Dann wurde die Oberfläche A unter Verwendung eines Reinigungsmittels
(»Nissen Cleanser«, Hersteller Nissen Cleanser) und einer Nylonbürste aufgerauht Die Rauheit wurde
gemessen, wobei eine maximale Höhe von 0,5 μιη und etwa 55 konkav-konvexe Teile von 0,05 μιη oder mehr
pro mm gefunden wurden.
Die Kationenaustauschermembran wurde in eine Elektrolyse-Zelle so eingesetzt, daß die Oberfläche A
der Kathodenseite zugewandt war, worauf die Elektrolyse auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise
durchgeführt wurde. Hierbei wurde eine Elektrolysenspsnnung
von 3,85 V bei einer Strornausbeute von 93% gemessen. Adsorption von Wasserstoffgasblasen an der
Kathodenseite der Kationenaustauschermembran wurde nicht festgestt Ίι.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Chloralkalielektrolyse; wobei
man die Elektrolyse von Alkalichloriden zur Herstellung von Alkalihydroxiden in einer Elektrolyse-Zelle
durchführt, die durch eine Kationenaustauschermembran in einen Anodenraum und einen
Kathodenraum unterteilt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Kationenaustauschermembran eine homogene Kationenaustauschermembran verwendet die auf wenigstens einer
Oberfläche aufgerauht und so in die Elektrolyse-Zelle eingesetzt ist, daß die aufgerauhte Oberfläche der
Kathodenseite der Elektrolyse-Zelle zugewandt ist
2. Verfahren zur Chloralkali-Elektrolyse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine
homogene Kationenaustauschermembran vom Fluorkohlenstofftyp verwendet
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kationenaustauschermembran
eine aufgerauhte Oberfläche mit einer solchen konkav-konvexen Struktur aufweist, daß wenigstens
20 konkav-konvexe Teile mit einer Rauheit von 0,05 μίτι oder mehr pro mm Bezugsstrecke vorhanden
sind und die maximale Spitzenhöhe wenigstens 0,05 μΐη beträgt.
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