DE29612127U1 - Abschneidevorrichtung für stranggepreßte Formkörper - Google Patents

Abschneidevorrichtung für stranggepreßte Formkörper

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Description

L 126
Rudi Siry, Kirchstraße 7, 56424 Ebernhahri
Abschneidevorrichtung für stranqepreßte Formkörper
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Abschneiden von stranggepreßten Formkörpem von einem kontinuierlich aus einer Strangpresse austretenden Strang aus plastischem Ton oder dergleichen, bestehend aus zwei beidseitig des austretenden Stranges auf Führungen drehfest heb- und senkbar angeordneten Lagerkörpern für einen an denselben gesicherten und zwischen denselben gespannten Schneiddraht.
In der keramischen Industrie werden Formkörper, beispielsweise Spaltplatten, in der Weise hergestellt, daß über eine Strangpresse kontinuierlich ein Stramg aus plastischem Ton ausgestoßen wird, der dem Querschnitt von jeweils zwei Spaltplatten entspricht, deren Sichtfläche sich außen befindet und deren Rückseite durch Stege miteinander verbunden sind, die nach dem Brand durch Spaltung entfernt werden. Um die einzelnen Formkörper von dem aus der Strangpresse austretenden Strang abzuschneiden, sind besondere Schneidvorrichtungen bekannt geworden, die einen Schneiddraht besitzen, der von oben nach unten durch den Strang bewegt wird. Dieser Schneiddraht ist an zwei beidseitig des austretenden Stranges befindlichen Lcigerkörpern unter Spannung befestigt, wobei die Lagerkörper auf Führungen drehfest heb- und senkbar gehalten sind. Zusätzlich sind die Führungen noch auf einem Schlitten in Bewegungsrichtung des Stranges und zurück verfahrbar, wobei die Ver-
fahrgeschwindigkeit der Geschwindigkeit des Stranges entspricht. Kurzzeitig erfährt dieser Schlitten jedoch gegenüber dem Strang eine Voreilung, damit der Schneiddraht nach erfolgtem Schnitt wieder in seine obere Lage bewegt werden kann.
Der Schneiddraht, der an den beiden Lagerkörpern im Bereich seiner beiden Enden durch Klemmung gesichert ist, weist,immer eine Länge von etwa 40 cm auf und besitzt einen Durchmesser von etwa 0,2 bis 0,4 mm. Von. dieser Gesamtlänge werden, beispielsweise bei Spaltplatten, immer nur etwa 4 cm benutzt. Der Schneiddraht nutzt sich bei den Schneidvorgängen allmählich ab, wobei der Querschnitt des ursprünglich kreisförmigen Drahtes dann dreieck- bzw. keilförmig wird. Nach einer gewissen Anzahl von Schneidvorgängen, die vom Werkstoff des plastischen Tonstranges bestimmt wird, ist der Schneiddraht so stark abgenutzt, daß er ausgewechselt werden muß. Wird der Schneiddraht nicht ausgewechselt, besteht die Gefahr des Reißens, was dann ebenfalls ein Auswechseln erforderlich macht. Während des Auswechselns des Schneiddrahtes, was immer einige Minuten dauert, muß die Strangpresse stillgesetzt und die Produktion unterbrochen werden.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Abschneiden von stranggepreßten Formkörpern von einem kontinuierlich aus einer Strangpresse austretenden Strang aus plastischem Ton oder dergleichen so auszubilden, daß das Wegwerfen von weitgehend ungenutzten Drahtstücken entfällt und die Strangpresse beim Erneuern des Schneiddrahtes nicht mehr angehalten werden muß.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Gattung vorgeschlagen, daß an einem Lagerkörper eine Vorratsrolle für den abwickelbaren Schneiddraht angeordnet ist und der andere Lagerkörper eine mit einem Antrieb versehene Abzugsrolle aufweist.
Durch eine derartige Ausgestaltung ist es möglich, eine größere Länge an Schneiddraht auf der Vorratsrolle anzu^ bringen und von dort abzuziehen. Dabei erfolgt das Abziehen des Senneiddrahtes immer nur um einen solchen Betrag, der geringfügig größer ist als die Breite des zu schneidenden Formkörpers. Beispielsweise nach einer festgestellten Schnittzahl, die sicherstellt, daß der Schneiddraht noch nicht zu stark abgenutzt ist und nicht die Gefahr des Reißens besteht, wird derselbe etwa um die gute Schnittbreite verschoben, so daß wieder ein neuer Bereich des Schneiddrahtes für die Abschneidvorgänge zur Verfügung steht. Dieses Nachstellen des Schneiddrahtes erfolgt in vorteilhafter Weise zwischen zwei Schnitten, wobei es nicht erforderlich ist, die Strangpresse anzuhalten. Damit kann die Leistung der Strangpresse bzw. der Fertigungsanlage besser ausgenutzt bzw. erhöht werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist sowohl an neuen Vorrichtungen als auch an bereits vorhandenen Vorrichtungen durch Nachrüsten einsetzbar.
Weitere Merkmale einer Vorrichtung gemäß der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 10 offenbart.
Die Erfindung sowie Vorteile derselben werden nachfolgend anhand eines in einer Zeichnung in vereinfachter Weise dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
In dieser Zeichnung ist die Stirnseite eines aus einer Strangpresse austretenden Stranges 1 aus plastischem Ton gezeigt, von dem einzelne Formkörper abgetrennt werden. Dabei weist der Strang 1 im dargestellten Ausführungsbeispiel einen solchen Querschnitt auf, wie er zur Herstellung von Spaltplatten benutzt wird.
Von einer Vorrichtung zum Abschneiden der Formkörper von dem Strang 1 wird eine Vorrichtung verwendet, die zunächst zwei beidseitig mit Abstand von dem Strang 1 befindliche Führungen 2, 3 besitzt, die im dargestellten Ausführungsbeispiel einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen. Die Führungsstangen 2, 3 werden von einem an sich bekannten in der Zeichnung nicht dargestellten Schlitten getragen, der in gleicher Richtung wie der Strang 1 senkrecht zur Zeichnungsebene verfahren werden kann. Auf den beiden Führungen 2, 3 befindet sich jeweils ein Lagerkörper 4, 5, die auf den Führungen 2, 3 gemeinsam mittels eines nicht dargestellten Antriebes in Richtung des Pfeiles 6 und zurück verschoben werden können. Jeder Lagerkörper 4, 5 ist mit einer Führungsrolle 7, 8 für einen Schneiddraht versehen, der einen Durchmesser von etwa 0,2 bis 0,4 mm, vorteilhaft von 0,3 mm aufweist. Von diesem Schneiddraht 9 befinden sich mindestens 10 m auf einer Vorratsrolle 10, die seitlich am Lagerkörper 5 drehbar gelagert ist. Der Vorratsrolle 10 ist rückseitig eine bremsenartige Feststelleinrichtung zugeordnet, die beispielsweise aus einem an der Vorratsrolle 10 zum Anliegen bringbaren Bremsklotz besteht. Wird der Bremsklotz mit einer vorgegebenen, beispielsweise einstellbaren Kraft gegen die Vorratsrolle gepreßt, kann dieselbe nicht gedreht und somit kein Schneiddraht 9 abgezogen werden.
Der Schneiddraht 9 ist von der Vorratsrolle 10 über die beiden Führungsrollen 7, 8 zu einer Abzugsrolle 11 geführt, auf der das andere freie Ende des Schneiddrahtes 9 gegen Rutschen gesichert ist. An der Rückseite dieser Abzugsrolle 11 ist ein an sich bekanntes, nicht näher dargestelltes Schrittschaltwerk angeordnet, welches von einem nur angedeuteten Hebel 12 betätigt werden kann. Dieses Schrittschaltwerk ist so ausgebildet, daß es nur bei einer Drehung des Hebels 12 in Richtung des Pfeiles 13 die Abzugsrolle 11 mitnimmt. Wird der Hebel 12 entgegen der Drehrichtung des Pfeiles 13 bewegt, verharrt die Abzugsrolle
11 in ihrer Lage. Am Hebel 12 greift eine beispielsweise pneumatisch beaufschlagbare Kolbenzylindereinheit 14 an, die den Hebel 12 in Richtung des Pfeiles 13 immer um ein vorgegebenes Maß verschwenkt und zwar so lange, bis der Schneiddraht 9 eine ausreichende Spannung aufweist. Diese Spannung kann über die Kolbenzylindereinheit 14 eingestellt werden. Diese Spannkraft muß jedoch geringer sein als die auf die Vorratsrolle einwirkende Kraft der Feststelleinrichtung, so daß die Kolbenzylindereinheit 14 zwar den Schneiddraht 9 spannen, aber nicht unbeabsichtigt von der Vorratsrolle 10 abziehen kann.
Die lineare Bewegung der Kolbenzylindereinheit 14 läßt nur ein schrittweises drehen der Abzugsrolle 11 zu. Dem Hebel
12 sind nun zwei Nocken 15, 16 zugeordnet, die mit einem Schalter 17 zusammenwirken. Bei der Spannbewegung des Hebels 12 in Richtung des Pfeiles 13 bewegt sich nun zunächst der Nocken 15 vom Schalter 17 weg. Sobald der Nokken 16 in den Bereich des Schalters 17 gelangt, wird der Hebel 12 durch die Kolbenzylindereinheit 14 entgegen der Richtung des Pfeiles 13 bewegt und gelangt dann wieder
"— D ""
über das Schrittschaltwerk, welches ähnlich einem Freilauf ausgebildet ist, wieder in Eingriff mit der Abzugsrolle 11.
Ist nun beispielsweise der Schneiddraht 9 in seinem Schnittbereich abgenutzt, was durch Zählen der Schneidhübe erfolgen kann, wird die Feststelleinrichtung an der Vorratsrolle 10 gelöst, so daß jetzt der Schneiddraht 9 in Richtung des Pfeiles 18 bewegt und damit von der Vorratsrolle 10 abgezogen und auf der Abzugsrolle 11 aufgewickelt wird. Dabei wird der Schneiddraht 9 jedoch immer.nur um ein solches Maß bewegt, welches geringfügig größer ist, als die Breite des Stranges 1, so daß immer ein frischer bzw. unbenutzter Bereich des Schneiddrahtes 9 zur Schneidwirkung kommt.
In Abänderung des erläuterten Ausführungsbeispieles ist es möglich, die Feststelleinrichtung an der Vorratsrolle 10 und das Schrittschaltwerk an der Abzugsrolle 11 anders auszubilden. Bedarfsweise ist es möglich, den Schneiddraht 9 über besondere, den Führungsrollen 7, 8 iiugeordneten Feststelleinrichtungen an- den Lagerkörpern A1, 5 zu sichern. Die der Vorratsrolle 10 zugeordnete Feststelleinrichtung kann dann entfallen. Bedarfsweise kann die Bewegung des Hebels 12 in Richtung des Pfeiles 13 und damit die Spannung des Schneiddrahtes 9 über ein Gewicht erfolgen, welches am Hebel 12 des Schrittschaltwerkes angreift, über einen anders ausgestalteten Antrieb kann dann das Schrittschaltwerk immer wieder in seine Ausgangslage zurückbewegt werden, in der das Gewicht am Hebel 12 in Bezug auf die Drehachse der Abzugsrolle 11 einen größtmöglichen Hebelarm hat.

Claims (10)

♦ » • · ft · L 126 Rudi Siry, Kirchstraße 7, 56424 Ebernhahri Schutzanspruche
1. Vorrichtung zum Abschneiden von strancrgepreßten Formkörpern von einem kontinuierlich aus einer Strangpresse austretenden Strang aus plastischem Ton oder dergleichen, bestehend aus zwei beidseitig des austretenden Stranges auf Führungen drehfest heb- und senkbar angeordneten Lagerkörpern für einen an denselben gesicherten und zwischen denselben gespannten Schneiddraht, dadurch gekennzeichnet,
daß an einem Lagerkörper (5) eine Vorratsrolle (10) für den abwickelbaren Schneiddraht (9) ancfeordnet ist und der andere Lagerkörper (4) eine mit einem Antrieb (14) versehene Abzugsrolle (11) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an jedem Lagerkörper (4, 5) zwischen der Vorratsrolle (10) und der Abzugsrolle (11) eine Führungsrolle (7, 8) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Lagerkörper (4, 5) eine Feststelleinrichtung für den Schneiddraht (9) besitzt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Feststelleinrichtung der Vorratsrolle (10) zugeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Feststelleinrichtung der Abzugsrolle (11) als Panneinrichtung für den Schneiddraht (9) ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spanneinrichtung durch den Antrieb (14) der Abzugsrolle (11) gebildet ist. ,..., ,
7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (14) schrittweise anschaltbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe und/oder die Anzahl der Schritte des Antriebes (14)· einstellbar ist.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (14) durch eine Kolbenzylindereinheit gebildet und der Abzugsrolle (11) ein Schrittschaltwerk (12) zugeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schrittschaltwerk ein durch mindestens einen Bewegungsnocken (15,16) beeinflußbarer Schalter (17) zugeordnet ist.
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