DE19729141A1 - Abschneidevorrichtung für stranggepreßte Formkörper - Google Patents
Abschneidevorrichtung für stranggepreßte FormkörperInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ab
schneiden von stranggepreßten Formkörpern von einem kon
tinuierlich aus einer Strangpresse austretenden Strang
aus plastischem Ton oder dergleichen, bestehend aus zwei
beidseitig des austretenden Stranges auf Führungen dreh
fest heb- und senkbar angeordneten Lagerkörpern für einen
an denselben gesicherten und zwischen denselben gespannten
Schneiddraht.
In der keramischen Industrie werden Formkörper, beispiels
weise Spaltplatten, in der Weise hergestellt, daß über
eine Strangpresse kontinuierlich ein Strang aus plastischem
Ton ausgestoßen wird, der dem Querschnitt von jeweils zwei
Spaltplatten entspricht, deren Sichtfläche sich außen be
findet und deren Rückseite durch Stege miteinander verbun
den sind, die nach dem Brand durch Spaltung entfernt wer
den. Um die einzelnen Formkörper von dem aus der Strang
presse austretenden Strang abzuschneiden, sind besondere
Schneidvorrichtungen bekannt geworden, die einen Schneid
draht besitzen, der von oben nach unten durch den Strang
bewegt wird. Dieser Schneiddraht ist an zwei beidseitig
des austretenden Stranges befindlichen Lagerkörpern unter
Spannung befestigt, wobei die Lagerkörper auf Führungen
drehfest heb- und senkbar gehalten sind. Zusätzlich sind
die Führungen noch auf einem Schlitten in Bewegungsrich
tung des Stranges und zurück verfahrbar, wobei die Ver
fahrgeschwindigkeit der Geschwindigkeit des Stranges ent
spricht. Kurzzeitig erfährt dieser Schlitten jedoch gegen
über dem Strang eine Voreilung, damit der Schneiddraht
nach erfolgt ein Schnitt wieder in seine obere Lage bewegt
werden kann.
Der Schneiddraht, der an den beiden Lagerkörpern im Bereich
seiner beiden Enden durch Klemmung gesichert ist, weist im
mer eine Länge von etwa 40 cm auf und besitzt einen Durch
messer von etwa 0,2 bis 0,4 mm. Von dieser Gesamtlänge wer
den, beispielsweise bei Spaltplatten, immer nur etwa 4 cm
benutzt. Der Schneiddraht nutzt sich bei den Schneidvor
gängen allmählich ab, wobei der Querschnitt des ursprüng
lich kreisförmigen Drahtes dann dreieck- bzw. keilförmig
wird. Nach einer gewissen Anzahl von Schneidvorgängen, die
vom Werkstoff des plastischen Tonstranges bestimmt wird,
ist der Schneiddraht so stark abgenutzt, daß er ausgewech
selt werden muß. Wird der Schneiddraht nicht ausgewechselt,
besteht die Gefahr des Reißens, was dann ebenfalls ein
Auswechseln erforderlich macht. Während des Auswechselns
des Schneiddrahtes, was immer einige Minuten dauert, muß
die Strangpresse stillgesetzt und die Produktion unter
brochen werden.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung zum Abschneiden von stranggepreßten Formkörpern
von einem kontinuierlich aus einer Strangpresse austreten
den Strang aus plastischem Ton oder dergleichen so auszu
bilden, daß das Wegwerfen von weitgehend ungenutzten Draht
stücken entfällt und die Strangpresse beim Erneuern des
Schneiddrahtes nicht mehr angehalten werden muß.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei
einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Gattung vor
geschlagen, daß an einem Lagerkörper eine Vorratsrolle für
den abwickelbaren Schneiddraht angeordnet ist und der an
dere Lagerkörper eine mit einem Antrieb versehene Abzugs
rolle aufweist.
Durch eine derartige Ausgestaltung ist es möglich, eine
größere Länge an Schneiddraht auf der Vorratsrolle anzu
bringen und von dort abzuziehen. Dabei erfolgt das Ab
ziehen des Schneiddrahtes immer nur um einen solchen Be
trag, der geringfügig größer ist als die Breite des zu
schneidenden Formkörpers. Beispielsweise nach einer fest
gestellten Schnittzahl, die sicherstellt, daß der Schneid
draht noch nicht zu stark abgenutzt ist und nicht die Ge
fahr des Reißens besteht, wird derselbe etwa um die gute
Schnittbreite verschoben, so daß wieder ein neuer Bereich
des Schneiddrahtes für die Abschneidvorgänge zur Verfü
gung steht. Dieses Nachstellen des Schneiddrahtes erfolgt
in vorteilhafter Weise zwischen zwei Schnitten, wobei es
nicht erforderlich ist, die Strangpresse anzuhalten. Da
mit kann die Leistung der Strangpresse bzw. der Fertigungs
anlage besser ausgenutzt bzw. erhöht werden. Die erfin
dungsgemäße Vorrichtung ist sowohl an neuen Vorrichtungen
als auch an bereits vorhandenen Vorrichtungen durch Nach
rüsten einsetzbar.
Weitere Merkmale einer Vorrichtung gemäß der Erfindung
sind in den Ansprüchen 2 bis 10 offenbart.
Die Erfindung sowie Vorteile derselben werden nachfolgend
anhand eines in einer Zeichnung in vereinfachter Weise
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
In dieser Zeichnung ist die Stirnseite eines aus einer
Strangpresse austretenden Stranges 1 aus plastischem Ton
gezeigt, von dem einzelne Formkörper abgetrennt werden.
Dabei weist der Strang 1 im dargestellten Ausführungsbei
spiel einen solchen Querschnitt auf, wie er zur Herstel
lung von Spaltplatten benutzt wird.
Von einer Vorrichtung zum Abschneiden der Formkörper von
dem Strang 1 wird eine Vorrichtung verwendet, die zunächst
zwei beidseitig mit Abstand von dem Strang 1 befindliche
Führungen 2, 3 besitzt, die im dargestellten Ausführungs
beispiel einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen. Die
Führungsstangen 2, 3 werden von einem an sich bekannten
in der Zeichnung nicht dargestellten Schlitten getragen,
der in gleicher Richtung wie der Strang 1 senkrecht zur
Zeichnungsebene verfahren werden kann. Auf den beiden Füh
rungen 2, 3 befindet sich jeweils ein Lagerkörper 4, 5,
die auf den Führungen 2, 3 gemeinsam mittels eines nicht
dargestellten Antriebes in Richtung des Pfeiles 6 und
zurück verschoben werden können. Jeder Lagerkörper 4, 5
ist mit einer Führungsrolle 7, 8 für einen Schneiddraht 9
versehen, der einen Durchmesser von etwa 0,2 bis 0,4 mm,
vorteilhaft von 0,3 mm aufweist. Von diesem Schneiddraht
9 befinden sich mindestens 10 m auf einer Vorratsrolle 10,
die seitlich am Lagerkörper 5 drehbar gelagert ist. Der
Vorratsrolle 10 ist rückseitig eine bremsenartige Fest
stelleinrichtung zugeordnet, die beispielsweise aus einem
an der Vorratsrolle 10 zum Anliegen bringbaren Bremsklotz
besteht. Wird der Bremsklotz mit einer vorgegebenen, bei
spielsweise einstellbaren Kraft gegen die Vorratsrolle 10
gepreßt, kann dieselbe nicht gedreht und somit kein Schneid
draht 9 abgezogen werden.
Der Schneiddraht 9 ist von der Vorratsrolle 10 über die
beiden Führungsrollen 7, 8 zu einer Abzugsrolle 11 geführt,
auf der das andere freie Ende des Schneiddrahtes 9 gegen
Rutschen gesichert ist. An der Rückseite dieser Abzugsrolle
11 ist ein an sich bekanntes, nicht näher dargestelltes
Schrittschaltwerk angeordnet, welches von einem nur ange
deuteten Hebel 12 betätigt werden kann. Dieses Schritt
schaltwerk ist so ausgebildet, daß es nur bei einer Dre
hung des Hebels 12 in Richtung des Pfeiles 13 die Abzugs
rolle 11 mitnimmt. Wird der Hebel 12 entgegen der Dreh
richtung des Pfeiles 13 bewegt, verharrt die Abzugsrolle
11 in ihrer Lage. Am Hebel 12 greift eine beispielsweise
pneumatisch beaufschlagbare Kolbenzylindereinheit 14 an,
die den Hebel 12 in Richtung des Pfeiles 13 immer um ein
vorgegebenes Maß verschwenkt und zwar so lange, bis der
Schneiddraht 9 eine ausreichende Spannung aufweist. Diese
Spannung kann über die Kolbenzylindereinheit 14 eingestellt
werden. Diese Spannkraft muß jedoch geringer sein als die
auf die Vorratsrolle einwirkende Kraft der Feststelleinrich
tung, so daß die Kolbenzylindereinheit 14 zwar den Schneid
draht 9 spannen, aber nicht unbeabsichtigt von der Vorrats
rolle 10 abziehen kann.
Die lineare Bewegung der Kolbenzylindereinheit 14 läßt nur
ein schrittweises Drehen der Abzugsrolle 11 zu. Dem Hebel
12 sind nun zwei Nocken 15, 16 zugeordnet, die mit einem
Schalter 17 zusammenwirken. Bei der Spannbewegung des He
bels 12 in Richtung des Pfeiles 13 bewegt sich nun zu
nächst der Nocken 15 vom Schalter 17 weg. Sobald der Nocken
16 in den Bereich des Schalters 17 gelangt, wird der
Hebel 12 durch die Kolbenzylindereinheit 14 entgegen der
Richtung des Pfeiles 13 bewegt und gelangt dann wieder
über das Schrittschaltwerk, welches ähnlich einem Freilauf
ausgebildet ist, wieder in Eingriff mit der Abzugsrolle 11.
Ist nun beispielsweise der Schneiddraht 9 in seinem Schnitt
bereich abgenutzt, was durch Zählen der Schneidhübe erfol
gen kann, wird die Feststelleinrichtung an der Vorratsrolle
10 gelöst, so daß jetzt der Schneiddraht 9 in Richtung des
Pfeiles 18 bewegt und damit von der Vorratsrolle 10 abge
zogen und auf der Abzugsrolle 11 aufgewickelt wird. Dabei
wird der Schneiddraht 9 jedoch immer nur um ein solches Maß
bewegt, welches geringfügig größer ist, als die Breite des
Stranges 1, so daß immer ein frischer bzw. unbenutzter Be
reich des Schneiddrahtes 9 zur Schneidwirkung kommt.
In Abänderung des erläuterten Ausführungsbeispieles ist es
möglich, die Feststelleinrichtung an der Vorratsrolle 10
und das Schrittschaltwerk an der Abzugsrolle 11 anders aus
zubilden. Bedarfsweise ist es möglich, den Schneiddraht 9
über besondere, den Führungsrollen 7, 8 zugeordneten Fest
stelleinrichtungen an den Lagerkörpern 4, 5 zu sichern.
Die der Vorratsrolle 10 zugeordnete Feststelleinrichtung
kann dann entfallen. Bedarfsweise kann die Bewegung des
Hebels 12 in Richtung des Pfeiles 13 und damit die Spannung
des Schneiddrahtes 9 über ein Gewicht erfolgen, welches am
Hebel 12 des Schrittschaltwerkes angreift. Über einen an
ders ausgestalteten Antrieb kann dann das Schrittschaltwerk
immer wieder in seine Ausgangslage zurückbewegt werden, in
der das Gewicht am Hebel 12 in Bezug auf die Drehachse der
Abzugsrolle 11 einen größtmöglichen Hebelarm hat.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Abschneiden von stranggepreßten Form
körpern von einem kontinuierlich aus einer Strangpresse
austretenden Strang aus plastischem Ton oder derglei
chen, bestehend aus zwei beidseitig des austretenden
Stranges auf Führungen drehfest heb- und senkbar ange
ordneten Lagerkörpern für einen an denselben gesicher
ten und zwischen denselben gespannten Schneiddraht,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einem Lagerkörper (5) eine Vorratsrolle (10) für
den abwickelbaren Schneiddraht (9) angeordnet ist und
der andere Lagerkörper (4) eine mit einem Antrieb (14)
versehene Abzugsrolle (11) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an jedem Lagerkörper (4, 5) zwischen der Vorrats
rolle (10) und der Abzugsrolle (11) eine Führungsrolle
(7, 8) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Lagerkörper (4, 5) eine Feststelleinrichtung
für den Schneiddraht (9) besitzt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Feststelleinrichtung der Vorratsrolle (10) zuge
ordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Feststelleinrichtung der Abzugsrolle (11) als
Panneinrichtung für den Schneiddraht (9) ausgebildet
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spanneinrichtung durch den Antrieb (14) der
Abzugsrolle (11) gebildet ist.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb (14) schrittweise anschaltbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Größe und/oder die Anzahl der Schritte des An
triebes (14) einstellbar ist.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb (14) durch eine Kolbenzylindereinheit
gebildet und der Abzugsrolle (11) ein Schrittschaltwerk
(12) zugeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Schrittschaltwerk ein durch mindestens einen
Bewegungsnocken (15, 16) beeinflußbarer Schalter (17)
zugeordnet ist.
Priority Applications (1)
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Country | Link |
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DE (2) | DE29612127U1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
BE1014463A3 (fr) * | 1998-11-05 | 2003-11-04 | Ngk Insulators Ltd | Appareillage de coupe pour articles ceramiques verts. |
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1996
- 1996-07-12 DE DE29612127U patent/DE29612127U1/de not_active Expired - Lifetime
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1997
- 1997-07-08 DE DE19729141A patent/DE19729141A1/de not_active Ceased
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