Die Erfindung betrifft Wasserstoffdiffusionszellen mit einer
nichtporösen Sperrschicht, durch die Wasserstoff diffundieren
kann, und die monolithische Metallhohlfasern von besonderem
Aufbau enthalten. Ebenso betrifft die Erfindung Brennstoffzellen,
d. h. Wasserstoffdiffusionszellen in einer speziellen
Verwendung.
Es ist bekannt, daß Wasserstoff aus einem Gasgemisch, das
Wasserstoff und andere Gase enthält, abgetrennt und gereinigt
werden kann, indem man es dem Wasserstoff ermöglicht,
selektiv bei höheren Temperaturen durch dünne, nichtporöse
Edelmetallsperrschichten hindurchzudringen. Bei diesem Verfahren
wird Wasserstoff unter Druck mit der einen Seite derartiger
nichtporöser Sperrschichten in Kontakt gebracht, während
die andere Seite der Sperrschicht auf einem niedrigeren
Wasserstoff-Partialdruck gehalten wird. Der Wasserstoff diffundiert
durch die Sperrschicht und wird in gereinigter Form
wiedergewonnen.
Die Faktoren, von welchen die Diffusion von Wasserstoff durch
derartige Sperrschichten pro Flächeneinheit abhängt, sind
die Dicke der Sperrschicht, der Partialdruckunterschied zwischen
den Seiten der Sperrschicht mit hohem und niedrigem
Druck, die Temperatur der Sperrschicht und das Material, aus
welchem die Sperrschicht hergestellt ist. Obwohl die Diffusität
einer Sperrschicht, das heißt die Fähigkeit des Sperrschichtmaterials,
ein bestimmtes Gas hindurchdiffundieren
zu lassen, nicht von der Dicke der Sperrschicht abhängt, ist
die Diffusionsgeschwindigkeit umgekehrt proportional zu
dieser Dicke. Da hohe Diffusionsgeschwindigkeiten für die
kommerzielle Ausführbarkeit derartiger Sperrschichten wesentlich
sind, muß die Sperrschicht in Einklang mit ihrer strukturellen
Festigkeit unter kommerziellen Betriebsbedingungen
so dünn wie möglich sein, und es muß eine, für eine Diffusion
ausreichend große Oberfläche vorgesehen werden. Im Verlaufe
von mehr als fünf Jahrzehnten wurde viel Mühe darauf
verwandt, derartige dünne Sperrschichten mit großen Oberflächen
zu schaffen, die sowohl hohe Diffusionsgeschwindigkeiten
ermöglichen, als auch bei Betriebsbedingungen stabil sind.
Beispielsweise ist in der US-PS 11 74 631 ein Verfahren
beschrieben, bei welchem eine Metallschicht, beispielsweise
eine Palladium- oder Platinschicht, verwendet wird, die auf
einer höheren Temperatur gehalten und von einer Unterlage
aus porösem Steingut oder Alundum getragen ist.
Auch ist vorgeschlagen worden, langgestreckte Rohre (welche
gewickelt sein können) zu verwenden, welche keinen gesonderten
Träger erfordern. Diese Rohre können entweder einzeln oder
in Mehrfachbündeln vorgesehen werden, um für eine Diffusion
die Oberfläche zu vergrößern. Derartige Rohrbündel sind beispielsweise
in der US-PS 29 61 062 dargestellt und beschrieben,
wobei Palladium enthaltende Kapillarröhrchen verwendet
sind, welche mit Wanddicken von etwa 25 µm bis 126 µm bei
einem Innendurchmesser von 794 µm bis 3175 µm gezogen sind.
Alle die in den bisher beschriebenen Einrichtung verwendeten
Rohre haben (abgesehen von Fehlern) isotrope Wandstrukturen.
Es ist bisher noch nicht vorgeschlagen worden, kleinere
Rohre oder Röhrchen mit Wandungen zu verwenden, die
nicht isotrop sind.
In den US-PS 31 33 132, 31 33 137 und 31 70 867 werden
polymere Hohlfasern für Fluidtrennungen beschrieben, welche
eine sogenannte Wandstruktur vom "Loeb-Typ" aufweisen. Die
nach dem Gießverfahren von Loeb hergestellte Membran weist
neben einem, einen Hohlraum enthaltenden Bereich einen besonderen,
dichten Bereich auf. Der poröse Bereich erstreckt
sich gewöhnlich von der Oberfläche, welche der Gießfläche
während der Herstellung benachbart war, durch annähernd
90 bis 99% der gesamten Membrandicke hindurch. Der verbleibende
"dichte" Bereich erstreckt sich zu der gegenüberliegenden
Fläche. Da die Membranen im wesentlichen nicht
dieselbe Dichte über ihre Dicke hinweg haben, werden sie
für "anisotrop" gehalten, d. h. sie haben deutliche Unterschiede
in dem Hohlraumvolumen in verschiedenen Bereichen
der Membrandicke. Diese anisotrope Struktur wurde auch auf
polymere Hohlfasern ausgedehnt (siehe beispielsweise die US-
PS 36 74 628, 37 24 672, 38 84 754 und 40 55 696).
Diese anisotropen, polymeren Hohlfasern sind als Träger für
Trennmembranen oder als Trennmembran selbst verwendet worden.
Obwohl sie ausgezeichnete Trenneigenschaften aufweisen, haben
sie oft eine begrenzte Brauchbarkeit und/oder ihre Eigenschaften
verschlechtern sich im Betrieb. Beispielsweise können
zahlreiche Chemikalien, sowie unerwünschte, chemische Schmutzstoffe
in Flüssigkeits- und Gasströmen unerwünschte Reaktionen
mit den polymeren Materialien bewirken. Ebenso sind oft
höhere Temperaturen und Drucke mit der Aufrechterhaltung der
geforderten Eigenschaften derartiger polymerer Fasern unverträglich.
Ferner haben diese polymeren Hohlfasern nicht
annähernd die Selektivität der Edelmetallsperrschichten.
Obwohl zahlreiche Verfahren zur Herstellung anorganischer
Fasern vorgeschlagen worden sind (siehe beispielsweise die
US-PS 33 21 285, 33 11 689, 33 85 915, 35 29 044, 35 65 749,
36 52 749, 36 71 228, 37 09 706, 37 95 524, 38 46 527,
39 53 561, 40 23 989, 40 60 355 und 40 66 450), sind bisher
noch keine anorganischen, anisotropen Hohlfasern bekannt.
In der nachfolgenden Beschreibung werden folgende Definitionen
verwendet.
Unter dem Begriff "Hohlfaser" wird eine Faser (oder eine
Einzelfaser bzw. ein Monofilament) verstanden, deren Länge
im Vergleich zu ihrem Durchmesser sehr groß ist und die
einen axial angeordneten, fortlaufenden "Kanal" hat, welcher
frei von dem Material ist, das die Faser bildet (und nachstehend
oft als "Bohrung" bezeichnet wird). Derartige Fasern
können praktisch in jeder für die beabsichtigte Verwendung
erforderlichen Länge vorgesehen werden.
Der Begriff "inneres Hohlraumvolumen" wird verwendet, um
einen Raum zu bezeichnen, der innerhalb der Faserwand eingeschlossen
und frei von dem Material ist, das die Faser bildet.
Ein Bereich in der Faserwand wird als eine "kompakte, feste
Schicht" bezeichnet, wenn er verhältnismäßig dicht ist (und
im wesentlichen ein geringeres oder oft praktisch kein inneres
Hohlraumvolumen hat) und in einer sperrschichtartigen
Anordnung gegenüber einer Fluidströmung durch die Wand hindurch
angeordnet ist. Er kann entweder porös oder im wesentlichen
nichtporös sein. Der Ausdruck "porös" bezieht sich
auf die Eigenschaft einer kompakten, festen Schicht, welche,
obwohl sie sonst ständig verhältnismäßig dicht ist, sehr enge,
oft gewundene Durchgänge hat, die, anders als bei einer Diffusion,
den Durchgang von strömenden Materialien durch die
kompakte Schicht gestatten.
Der Begriff "Haut" wird verwendet, um eine kompakte, feste
Schicht zu bezeichnen, die sich an der inneren und/oder
äußeren Oberfläche der Faser befindet.
Der Begriff "äußere Umfangszone" wird verwendet, um den
äußeren Bereich der Faserwand zu bezeichnen, deren Dicke
ein Viertel oder eine Hälfte des Abstandes ist, der die
äußere Fläche der Faser von der inneren Fläche trennt, wobei
selbstverständlich dieser äußere Bereich der Faser wahlweise
von einer Haut bedeckt sein kann.
Der Begriff "innere Umfangszone" wird verwendet, um den
inneren Bereich der Faserwand zu bezeichnen, welcher die Bohrung
umgibt, und deren Dicke ein Viertel bis eine Hälfte des
Abstandes, der die innere Fläche der Faser von der äußeren
Fläche trennt, wobei dieser die Bohrung umgebende Bereich
von der Bohrung durch eine Haut getrennt sein kann.
Der Begriff "im wesentlichen anorganische Materialien" bezeichnet
ein sinterbares, anorganisches Material, das im
wesentlichen frei von organischem, polymeren Material ist.
Der Begriff "monolithisch" bedeutet, daß das Material der
Faser über ihre gesamte Struktur hinweg dieselbe Zusammensetzung
hat, wobei die Faser ihre physikalische Struktur
infolge der Bindung zwischen den gesinterten Partikeln aufrechterhält.
Der Ausdruck "radial anisotropes, inneres Hohlraumvolumen"
bedeutet, daß das Hohlraumvolumen in der Faserwand sich in
einer Richtung senkrecht zur Achse der Faser ändert.
Die Hohlfasern erhält man durch ein Verfahren, bei dem (a)
eine Lösung eines organischen, faserbildenden Polymeren,
die in gleichmäßig dispergierter Form ein sinterbares, anorganisches
Material enthält, hergestellt wird; (b) die das
anorganische Material enthaltende Polymerlösung durch eine
Hohlfaserspinndüse extrudiert wird; (c) eine polymere Vorläufer-
Hohlfaser, welche mit dem anorganischen Material
beladen ist, und die eine Wandstruktur mit anisotropen,
inneren Hohlraumvolumen aufweist, gebildet wird; (d) die
polymere Vorläufer-Hohlfaser behandelt wird, um das organische
Polymere zu entfernen; und (e) das resultierende anorganische
Material gesintert wird, mit der Maßgabe, daß die
Schritte (d) und (e) unter Bedingungen durchgeführt werden,
daß eine Struktur der radial anisotropen Innenhohlraumwand
in der Hohlfaser aufrechterhalten wird. Das anorganische
Material kann während oder vor dem Sintern zu einem sinterbaren,
anorganischen Material oxidiert oder reduziert werden.
Die hergestellte, im wesentlichen anorganische Hohlfaser hat
eine Wandstruktur, welche im wesentlichen der Wandstruktur
der polymeren Vorläufer-Hohlfaser, aber infolge einer
Schrumpfung in verkleinertem Maßstab, entspricht.
In den anliegenden Zeichungen zeigt
Fig. 1 eine Mikrophotographie eines Querschnitts einer
polymeren Vorläufer-Hohlfaser, die als Metallkomponente
ein Gemisch aus 50 Gewichtsprozent Nickeloxid
und 50 Gewichtsprozent Eisenoxid enthält und
eine Wandstruktur mit einem radial anisotropen,
inneren Hohlraumvolumen hat;
Fig. 2 bis 4 Mikrophotographien von Querschnitten (oder Teilen
eines Querschnitts) von Hohlfasern mit einer
Struktur mit radial anisotropem, inneren Hohlraumvolumen,
die eine kompakte Schicht an der Faseraußenfläche
(Fig. 2), der Innenfläche (Fig. 3) und
innerhalb der Wandstruktur (Fig. 4) aufweisen;
Fig. 5 eine Endansicht eines kleinen Bündels von Metallfasern,
die (bei einer 50fachen Vergrößerung) im
Innern einer Hülse abgeschlossen sind;
Fig. 6 eine Mikrophotographie der Außenfläche einer Hohlfaser,
wobei eine gleichmäßige poröse Haut dargestellt
ist;
Fig. 7 schematisch eine Wasserstoff-Diffusionseinrichtung,
welche Hohlfasern enthält;
Fig. 8 schematisch eine Hohlfaser und ein Silberrohr, die
für eine Verwendung als Elektrodenelemente in einer
Brennstoffzelle angeordnet sind;
Fig. 9 schematisch in aufgeschnittener Form eine Brennstoffzelle,
die die in Fig. 8 dargestellten Elektrodenelemente
enthält.
Die im wesentlichen anorganischen, monolithischen Hohlfasern
haben eine Wandstruktur mit einem radial anisotropen, inneren
Hohlraumvolumen. Sie haben einzigartige Eigenschaften, die
durch große Oberflächenbereiche (sowohl in der Wandstruktur,
als auch an den Innen- und Außenflächen) gekennzeichnet sind,
haben ohne weiteres Zugang zu diesen Oberflächenbereichen
und die Fähigkeit, hohen Temperaturen und Drucken, sowie
extremen chemischen Angriffen standzuhalten. Diese Hohlfasern
können verhältnismäßig wirtschaftlich mit sehr unterschiedlichen
physikalischen Strukturen hergestellt werden, obwohl
viele Arten anorganischer Materialien zum Einsatz gelangen.
Die Fasern weisen im wesentlichen anorganische Materialien
auf, welche in Hohlfaserform mit der gewünschten Wandstruktur
gesintert werden. Die bevorzugten sinterbaren anorganischen
Materialien sind Metalle, durch die Wasserstoff diffundieren
kann, wie die Edelmetalle, Nickel und deren Legierungen.
Eisen und seine Legierungen sind insbesondere verwendbar.
Nickel und seine Legierungen, d. h. mit Eisen, sind
die am meisten bevorzugten Metalle. Die sinterbaren, anorganischen
Materialien können auch Cermet oder Metcer, wie
Eisenmetall-Aluminiumoxid, Nickelmetall/Titancarbid, usw.,
sein.
Im allgemeinen kann das gesamte innere Hohlraumvolumen (wobei
das Volumen gemeint ist, das von den nominellen Innen- und
Außenflächen der Faser eingeschlossen wird), im Bereich von
etwa 15 bis etwa 95% liegen. Ein bevorzugter Bereich der
inneren Hohlraumvolumina liegt zwischen etwa 45 bis 90%.
Fasern mit einem inneren Hohlraumvolumen in der äußeren
Umfangszone von etwa 10 bis etwa 35%, und mit einem inneren
Hohlraumvolumen in der inneren Umfangszone von etwa 75 bis
etwa 95% sind besonders vorteilhaft. Diese Fasern haben
infolge ihrer verhältnismäßig kleinen Außendurchmesser eine
extrem große Diffusionsoberfläche pro Volumeneinheit.
Die Fasern haben im allgemeinen einen Außendurchmesser von
bis zu etwa 2000 µm. Jedoch sind auch Fasern mit größerem
Außendurchmesser, beispielsweise von 3000 oder 4000 bis zu
etwa 6000 µm vorgesehen. Mehr bevorzugt werden Fasern mit
einem Außendurchmesser von etwa 50 bis etwa 700, vorzugsweise
von 100 bis 500 µm. Die Wandstärke hängt von der gewünschten
Bohrungsgröße ab, um einen übermäßigen Druckabfall
zu vermeiden. Die Fasern haben oft Wandstärken von etwa
20 bis etwa 300 µm. Besonders bevorzugt werden Fasern mit
Wandstärken von etwa 50 bis etwa 200 µm. Die Fasern haben
im allgemeinen ein Verhältnis von Wandstärke zu Außendurchmesser,
das etwa 0,5 bis etwa 0,03, insbesondere etwa 0,5
bis etwa 0,1, beträgt.
Die Fasern können eine kompakte Schicht haben, welche porös
oder im wesentlichen nichtporös sein kann. Die Dicke der
kompakten Schicht beträgt weniger als 50%, vorzugsweise
weniger als 30%, und insbesondere weniger als 15% der
Wandstärke. Wenn sie auf die im wesentlichen nichtporöse
Kompaktschicht bezogen wird, wird die Dicke der kompakten
Schicht vorteilhafterweise als die "effektive Dicke" bezeichnet.
Diese Dicke ist dann die Dicke, die aus der tatsächlichen
Menge von durch die im wesentlichen nichtporöse, kompakte
Schicht und die Faserwand diffundierendem Gas und aus
der eigentlichen Durchlässigkeit des Materials der Faser
berechnet worden ist. Im allgemeinen liegt bei Fasern mit
Außendurchmessern von bis zu etwa 1000 µm die Dicke der
kompakten Schicht im Bereich von etwa 2 bis etwa 80 µm, beispielsweise
bei etwa 4 bis 16, und häufig bei 10 bis 50 µm.
Fasern mit kompakten Schichten werden im wesentlichen bei
Gastrennungen verwendet, wo beispielsweise in Verbindung
mit bestimmten Metallen gewünscht wird, daß nur Wasserstoff
durch die im wesentlichen nichtporöse, kompakte Schicht
diffundiert. Die kompakte Schicht kann eine Haut an den äußeren
oder inneren Faserflächen oder innerhalb der Faserwand
sein. Bevorzugterweise wird eine Hohlfaser mit einer Haut
(wie sie hier festgelegt ist) auf einer äußeren, oder auf
einer inneren Umfangszone (wie sie ebenfalls hier festgelegt
ist), oder sowohl auf der Zone oder auf Zonen, die ein Netzwerk
von gegenseitig in Verbindung stehenden, inneren Hohlräumen
aufweisen, die in radialer Richtung allmählich größer
oder kleiner werden, wenn sie von einer in die andere
Zone übergehen, verwendet.
Besonders wichtige Hohlfasern sind die mit verhältnismäßig
dünnen, kompakten Schichten in Form einer Haut an der äußeren
Faseroberfläche. Derartige Fasern sind beispielsweise
bei Wasserstoff-Diffusionsverfahren gut brauchbar. Diese
Fasern können als Träger (wo die Haut porös ist) oder als
Membranen selbst wirken (wo die Haut im wesentlichen nichtporös
ist). Sie können eine hinreichende Festigkeit bei
hohen Temperaturen und/oder Drucken aufweisen. Beispiele
von Fasern mit einer dünnen, kompakten Schicht sind Metall-,
beispielsweise Nickellegierungsfasern mit einer porösen, oder
im wesentlichen nichtporösen Haut an ihrer Außenfläche, welche
etwa 2 bis 40 µm dick ist, einer Wandstärke von etwa 75
bis 125 µm, und einem Außendurchmesser von etwa 250 bis
etwa 700 µm.
Es ist allgemein bekannt, daß, wenn der Außendurchmesser
einer Rohrform abnimmt, die durch eine vorgegebene Wandstärke
geschaffene Festigkeit zunimmt. Da die gebildeten Fasern
verhältnismäßig kleine Außendurchmesser aufweisen, ist die
Wandstärke, die für eine entsprechende Festigkeit notwendig
ist, geringer. Hierdurch ergeben sich wegen der viel
höheren wirksamen Diffusions- oder Durchlässigkeitsfläche
pro verfügbarer Volumeneinheit und der verbesserten Diffusionsgeschwindigkeiten
mit Hilfe der dünnen Wände und der
sehr dünnen Häute enorme Vorteile. Da ferner derartig dünne
Wände und sehr dünne Häute nunmehr eine ausführbare Alternative
und Möglichkeit sind, können anorganische Materialien,
d. h. Nickel und dessen Legierungen verwendet werden,
die vorher aufgrund ihrer niedrigeren Eigendurchlässigkeiten
in der Praxis nicht in Betracht gezogen worden sind.
Besonders bevorzugte Formen von Hohlfasern für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung sind in Fig. 2 bis 4 dargestellt.
Fig. 2 zeigt eine Mikrophotographie eines Querschnitts einer
Nickel-Hohlfaser mit einer Wandstruktur mit radial anisotropen,
inneren Hohlraumvolumen und einer Haut an der äußeren
Faseroberfläche. Die Wandstruktur der Faser hat ein inneres
Hohlraumvolumen, das von der äußeren zu der inneren Umfangszone
hin zunimmt, wodurch sich eine sehr offene Wandstruktur
an der inneren Umfangszone unmittelbar bei der Bohrung ergibt.
Fig. 3 zeigt eine Mikrophotographie eines Teils eines Querschnitts
einer Nickel-Eisenlegierung-Hohlfaser (von etwa
50/50 Gewichtsprozent) mit einer Haut an der Innenfläche.
Die Faser der Fig. 3 hat ein inneres Hohlraumvolumen, das
am niedrigsten an der inneren Umfangszone ist und in der äußeren
Umfangszone zunimmt und eine sehr offene Wandstruktur
unmittelbar bei der Faseraußenfläche hat. Fig. 4 zeigt eine
Mikrophotographie eines Querschnitts einer Nickelhohlfaser
mit einer kompakten Schicht im Innern der Faserwand, welche
sehr offene Wandstrukturen sowohl an den inneren, als auch
an den äußeren Faseroberflächen aufweist.
Die in den erfindungsgemäßen Wasserstoffdiffusionszellen eingesetzten
Metallhohlfasern können mit unterschiedlichen Größen
und Strukturen hergestellt werden. Die Größe der Faser
und ihre Wandstruktur kann durch Änderung der Extrudier-
und Faserbildungsbedingungen über weite Bereiche variiert
werden.
Nachstehend wird das Verfahren zur Herstellung der in den
erfindungsgemäßen Wasserstoffdiffusionszellen eingesetzten
Metallhohlfasern näher beschrieben.
Herstellung einer anorganisches Material enthaltenden Polymerlösung
Es wird ein Gemisch hergestellt, das ein anorganisches Material
in gleichmäßig dispergierter Form in einer Polymerlösung
enthält. Die Polymerlösung enthält ein faserbildendes, organisches
Polymeres, das in einem geeigneten Lösungsmittel
gelöst ist. Im allgemeinen reicht die Konzentration des organischen
Polymeren in der Lösung aus, um, wenn die Lösung das
anorganische Material enthält, die polymeren Vorläufer-Hohlfasern
mit einer Wandstruktur mit einem radial anisotropen,
inneren Hohlraumvolumen durch trockene und/oder nasse Spinnverfahren
zu bilden. Die Polymerkonzentration kann über
einen großen Bereich geändert werden und hängt von den in
der endgültigen Hohlfaser gewünschten Kenndaten ab. Die maximale
Konzentration ist natürlich insofern beschränkt, als
die das anorganische Material enthaltende Polymerlösung
durch die Spinndüse extrudiert werden muß. Der entsprechende
untere Grenzwert der Konzentration liegt dort, wo die polymere
Vorläufer-Hohlfaser nicht mehr in ausreichender Menge
Polymeres zur Verfügung hat, um ihre Wandstruktur aufrechtzuerhalten.
Im allgemeinen wird die Polymerkonzentration
der Polymerlösung von etwa 5 bis etwa 35 Gewichtsprozent
betragen. Besonders bevorzugte Polymerkonzentrationen reichen
von etwa 10 bis etwa 30 Gewichtsprozent, und insbesondere
von 15 bis 30 Gewichtsprozent der Polymerlösung.
Die Natur des organischen Polymeren, das bei der Herstellung
der polymeren Vorläufer-Hohlfaser verwendet wird, ist nicht
entscheidend; beispielsweise können Polyacrylnitril, Polymere
von Acrylnitril mit einem oder mehreren anderen polymerisierbaren
Monomeren, wie Vinylacetat, Methylmethacrylat,
Urethanen und Vinylchlorid verwendet werden. Sowohl Additions-
als auch Kondensationspolymere, die gegossen, extrudiert
oder auf andere Weise durch Trocken- und Naßspinntechniken
zu Hohlfasern verarbeitet werden können, sind
eingeschlossen. Typische Polymere, die sich für eine Verwendung
für die Herstellung der Hohlfasern eignen, sind
substituierte und unsubstituierte Polymere, die aus der
folgenden Gruppe ausgewählt werden können: Polysulfone,
Poly(styrole), einschließlich Styrol enthaltende Copolymere,
wie Acrylnitril-Styrol-Copolymere, Styrol-Butadien-
Copolymere und Styrol-Vinylbenzylhalogenid-Copolymere,
Polycarbonate, Cellulose-Polymere, wie Celluloseacetat-
Butyrat, Cellulosepropionat, Äthylcellulose, Methylcellulose,
Nitrocellulose, etc., Polyamide und Polyimide, einschließlich
Arylpolyamide und Arylpolyimide, Polyäther,
Poly(arylenoxide), wie Poly(phenylenoxid) und Poly(xylylenoxid),
Poly(esteramiddiisocyanat), Polyurethane, Polyester
(einschließlich Polyarylate), wie Poly(äthylenterephthalat),
Poly(alkylmethacrylate), Poly(alkylacrylate), Poly(phenylenterephthalat),
etc. Polysulfide, Polymere aus anderen
als den vorstehend genannten Monomeren mit einer α-olefinischen
Ungesättigtheit, wie Poly(äthylen), Poly(propylen),
Poly(buten-1), Poly(4-methylpenten-1), Polyvinylkunststoffe,
z. B. Poly(vinylchlorid), Poly(vinylfluorid), Poly(vinylidenchlorid),
Poly(vinylidenfluorid), Poly(vinylalkohol), Poly(vinylester),
wie Poly(vinylacetat) und Poly(vinylpropionat),
Poly(vinylpyridine), Poly(vinylpyrrolidone), Poly(vinyläther),
Poly(vinylketone), Poly(vinylaldehyde), wie Poly(vinylformal)
und Poly(vinylbutyral), Poly(vinylamine), Poly(vinylphosphate),
und Poly(vinylsulfate), Polyallyle, Poly(benzobenzimidazol),
Polyhydrazide, Polyoxadiazole, Polytriazole, Poly(benzimidazol),
Polycarbodiimide, Polyphosphazine, etc., und Interpolymere,
einschließend Blockinterpolymere, enthaltend wiederkehrende
Einheiten aus den oben angegebenen, wie Terpolymere
aus Acrylnitril-Vinylbromid-Natriumsalz von p-Sulfophenylmethallyläthern,
und Pfropfpolymere und Mischungen aus
beliebigen der vorstehend genannten Verbindungen. Typische
Substituenten, die substituierte Polymere liefern, umfassen
Halogene, wie Fluor, Chlor und Brom, Hydroxylgruppen, Niedrigalkylgruppen,
Niedrigalkoxygruppen, monocyclisches Aryl,
Niedrigacylgruppen, und ähnliche.
Da das organische Polymere behandelt werden muß, um es in
aufeinanderfolgenden Verfahrensschritten zu entfernen, sollte
es dieser Behandlung zugänglich sein. Beispielsweise ist
ein besonders bevorzugtes Polymeres ein solches, das sich, um
es zu entfernen, ohne weiteres zersetzt und/oder reagiert,
allerdings nicht mit einer übermäßig hohen Geschwindigkeit.
Ferner sollten derartige Polymere keine Reaktionsprodukte
bilden, die mit den anorganischen Materialien in nachteiliger
Weise reagieren oder die nachfolgenden Verfahrensschritte
stören.
Selbstverständlich werden die billigsten und am leichtesten
verfügbaren Polymeren verwendet, wobei Polymere und Copolymere
von Acrylnitril bevorzugt werden. Die bei der Herstellung
der Polymerlösung verwendeten Lösungsmittel können
irgendwelche bekannten Lösungsmittel sein. Beispielsweise
werden bei Acrylnitril Lösungsmittel wie Dimethylacetamid,
Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, etc., bevorzugt verwendet.
Selbstverständlich sollte das ausgewählte Lösungsmittel
ein gutes Lösungsmittel für das organische Polymere
und den Trocken- und Naßspinntechniken, die in den späteren
Verfahrensschritten angewendet werden, zugänglich sein.
Die ein anorganisches Material enthaltende Polymerlösung
kann durch Dispergieren des anorganischen Materials in dem
Lösungsmittel im Anschluß an die Zugabe des Polymeren in dem
Lösungsmittel hergestellt werden. Irgendein anderes geeignetes
Mittel zum Herstellen der ein anorganisches Material
enthaltenden Polymerlösung ist durchaus akzeptabel, indem
beispielsweise gleichzeitig ein Polymeres, ein anorganisches
Material und ein Lösungsmittel gemischt, oder indem das
Polymere und das Lösungsmittel im Anschluß an die Zugabe
und das Dispergieren des anorganischen Materials gemischt
werden, usw. Vorzugsweise wird das anorganische Material
in dem Lösungsmittel vor der Zugabe des Polymeren dispergiert.
Raum- oder etwas erhöhte Temperaturen sind gewöhnlich für
die Herstellung der ein anorganisches Material enthaltenden
Polymerlösung ausreichend.
Die Konzentration des anorganischen Materials unterliegt den
oben angegebenen Beschränkungen. Normalerweise beträgt das
Gewichtsverhältnis von anorganischem Material zum Polymeren
von etwa 3,5 bis etwa 15. Bevorzugte Verhältnisse von anorganischem
Material zum Polymeren liegen im Bereich von 4 bis
12, insbesondere von 3,5 bis 10.
Das anorganische Material muß beispielsweise in Form von
kleinen Partikeln in der Polymerlösung gleichmäßig dispergiert
sein. Das anorganische, in die Polymerlösung eingebrachte
Material ist ein sinterbares, anorganisches Material
(wobei dieser Ausdruck Material einschließt, aus welchem
ein sinterfähiges Material hergestellt werden kann). Derartige
Materialien bilden eine außerordentlich große Gruppe
von Stoffen, die entweder als solche geeignet sind, oder
die in das gewünschte sinterbare, anorganische Material
umgewandelt werden können. Wenn beispielsweise die gewünschte
Faser ein Metall, wie Nickel oder dessen Legierung, aufweisen
soll, können entweder das Metall, dessen Oxide oder
andere Verbindungen verwendet werden, die letztlich in derartige
Metalle umgewandelt werden können.
Obwohl das Verfahren zur Herstellung von Metallhohlfasern,
beispielsweise durch Reduktion von Metalloxiden zu elementarem
Metall, oder durch Sintern des Metalls, verwendbar ist,
kann es benutzt werden, um Hohlfasern von irgendwelchen anorganischen
Materialien herzustellen, die sinterbar sind
(oder die in ein sinterbares Material umgewandelt werden
können). Die folgende, ins einzelne gehende Beschreibung
ist auf Metallverbindungen beschränkt, die zu sinterbaren
Metallen reduzierbar sind.
Da die Reduktionstemperaturen natürlich unterhalb des Schmelz-
oder Verdampfungspunktes der zu reduzierenden Verbindungen
und des gebildeten elementaren Metalls liegen müssen, können
die Metallverbindungen, die schon bei Temperaturen, die
unter denen liegen, bei welchen sie mit Wasserstoff oder
Kohlenstoff reagieren, verdampfen oder übermäßig sublimieren,
und deren Metallkomponente (z. B. K, Na, Li, etc.) eine
derart niedrige Verdampfungs- oder Sublimationstemperatur
hat, nicht in zufriedenstellender Weise ohne besondere Überlegungen
verwendet werden. (Obwohl die Verwendung von Wasserstoff
zur Reduktion der Metallverbindungsteilchen bevorzugt
wird, können auch andere reduzierende Materialien eingesetzt
werden. Beispielsweise können Metallverbindungen,
und insbesondere Nickel- und Eisenoxide, unter teilweisem
oder vollständigem Ersatz von Wasserstoff durch Kohlenmonoxid
reduziert werden.)
Die wichtigsten Metallverbindungen sind Metalloxide, da
diese Verbindungen am häufigsten sind. Andere Metallverbindungen
welche ebenfalls verwendet werden können, schließen
Metallhalogenide, Hydroxide, Carbonate, Oxalate, Acetate,
usw., ein.
Die Teilchengröße ist, ohne Rücksicht auf das verwendete
anorganische Material, ein wichtiger Faktor bei der Herstellung
der Hohlfasern. Kleine Teilchen, die für eine Verteilung
in der Polymerlösung verwendet werden, haben gewöhnlich eine
Größe von weniger als 15 µm, vorzugsweise 10 µm, und insbesondere
5 µm oder darunter. Im allgemeinen reichen Gemische
derartiger Teilchen bezüglich der Größenverteilung von einem
Ende der Skala bis zum anderen. Die kleineren Teilchengrößen
werden bevorzugt, um eine einheitlichere Verteilung zu erhalten.
Bei der Verwendung sehr feiner Metallteilchen tritt eine
Schwierigkeit insofern auf, als viele Metalle leicht oxidieren,
wenn sie in Form kleiner Teilchen der Luft ausgesetzt
werden. Beispielsweise neigen feine Eisenteilchen (von 40 µm
oder darunter) dazu, in exothermer Weise unter Bildung von
Eisenoxidteilchen zu reagieren, wenn sie der Luft ausgesetzt
werden. Die Handhabung derartiger Materialien ist daher
schwierig, wohingegen Oxidteilchen ohne besondere Maßnahmen,
wie Schutzmittel aus Inertgasen, behandelt werden können.
Die Herstellung der Metallhohlfasern ist mit Oxidteilchen
durchführbar, die oft bei der Metallbehandlung anfallende
Nebenprodukte sind, und folglich preisgünstig zur Verfügung
stehen. Beispielsweise werden Eisenoxidteilchen als Nebenprodukt
beim Beizen mit Salzsäure erhalten. Andere Quellen
für Eisenoxidteilchen sind Staub aus basischen Sauerstoffkonvertern,
Rost, Mahlstaub und hochgradiges Eisenerz.
Nickeloxid ist zu Nennpreisen verfügbar.
Es können Teilchen der Metallverbindungen in irgendeiner
beliebigen Form (z. B. kugelig, länglich, nadelförmig oder
stabförmig, usw.) verwendet werden. Metalloxidteilchen, die
durch Zerstäubungstrocknung einer gelösten Metallverbindung
erhalten worden sind, können besonders gute Hohlfasern liefern.
Das Verfahren zur Herstellung von Metallhohlfasern nutzt
bei der Verwendung von Metallverbindungen den "aktiven"
Zustand des Metalls nach einer Reduktion der Teilchen der
Metallverbindung und vor dem Sintern aus. Metallteilchen
neigen dazu, einen dünnen Oxidüberzug auszubilden. Durch
einen derartigen Überzug werden die Teilchen "passiv", so
daß sie in einer normalen Atmosphäre behandelt werden können.
Ein derartiger Überzug ist jedoch nur schwierig zu reduzieren
und verzögert das Sintern. Wenn Teilchen von Metallverbindungen
zu elementarem Metall reduziert und nach der Reduktion
gesintert werden, ohne daß sie einer oxidierenden Umgebung
ausgesetzt worden sind, erhält man Hohlfasern mit ausgezeichneten
Eigenschaften.
Metallegierungen können gebildet werden, indem man das anorganische
Material der Faser einfach mit Teilchen von Metallverbindungen,
z. B. Metalloxiden, mischt und dieses Gemisch
in der Polymerlösung dispergiert. Derartige Legierungen können
brauchbare Eigenschaften bezüglich der Festigkeit, der
Diffusität und der chemischen Widerstandsfähigkeit liefern.
Beispiele für derartige Legierungen sind solche, die unter
Verwendung von Nickel- und Eisenoxiden erhalten werden.
Bei einem anderen brauchbaren Verfahren zur Herstellung von
Metallhohlfasern werden Metallteilchen in die teilchenförmigen
Metallverbindungen inkorporiert. Insbesondere werden die
Metallteilchen mit den Metallverbindungen vor dem Dispergieren
in der Polymerlösung vermischt. Das Reduzieren und Sintern
kann bei den üblichen Temperaturen in der üblichen Atmosphäre
erreicht werden. Die Sintertemperaturen können hoch
genug sein, um eine Diffusion des elementaren Metalls in das
reduzierte Grundmetall für eine Legierungsbildung zu bewirken.
Folglich kann des notwendig oder wünschenswert sein,
eine etwas höhere Sintertemperatur anzuwenden, wenn das elementare
Metall eine niedrige Diffusionsgeschwindigkeit hat.
Wenn die Sintertemperatur des elementaren Metalls (oder die
Temperatur, bei welcher eine Diffusion des elementaren
Metalls in das Grundmetall stattfindet) höher ist als der
Schmelzpunkt des Grundmetalls, kann keine Legierungsbildung
erreicht werden. Bei der letzterwähnten Möglichkeit können
jedoch das elementare Metall oder seine Oxide durch Dispersion
das Grundmetall verfestigen.
Eine weitere Anwendung von Metallteilchen besteht darin, ein
Schrumpfen der gesinterten Faser zu verringern. Bei jedem
Sinterverfahren schrumpft das Metallstück in seinen Außenabmessungen
infolge der Beseitigung von Hohlräumen zwischen
den Teilchen, wenn diese unter Bildung einer festen Masse
schmelzen. Wenn das anorganische Material Metallverbindungen,
wie Metalloxide, enthält, die zuerst reduziert und dann
gesintert wurden, wird ein derartiges Schrumpfen bzw. ein
solcher Schwund aufgrund der Tatsache hervorgehoben, daß
die reduzierten Teilchen kleiner als die Teilchen der Metallverbindungen
sind und somit größere Hohlräume zwischen den
Teilchen schaffen sollten. Ein derartiges schrumpfen kann
vermindert oder auf ein Minimum herabgesetzt werden, indem
man Teilchen aus elementarem Metall zu den Teilchen der
Metallverbindungen in den Polymerlösungen hinzufügt. Beispielsweise
können bis zu 50 Gewichtsprozent Nickelteilchen
zu den Nickeloxidteilchen zugesetzt werden, um ein Schrumpfen
der resultierenden Hohlfasern zu verringern. Die Teilchengröße
der Teilchen aus elementarem Metall ist vorzugsweise
sehr klein, da solche dispergierte Teilchen schnell und
gleichmäßig in ein Matrixmetall diffundieren.
Wenn ferner mit der Metallverbindung ein Anteil an dispergierten,
nichtreduzierbaren (oder diffundierbaren) Materialien
gesteuerter Teilchengröße eingeschlossen wird, kann
dies eine durch Dispersion verfestigte, gesinterte Faser
liefern. Die Teilchen können aus elementaren Metallen bestehen,
welche bei einer höheren Temperatur als das gesinterte
Material der Faser sintern.
Wie oben ausgeführt, kann das sinterbare, anorganische Material
ein Material sein, welches das Fasermaterial ohne
eine chemische Modifikation enthält, oder es kann ein Material
sein, das durch eine chemische Modifizierung in eine
gewünschte Form umgewandelt worden ist. Wie oben ausführlich
dargelegt, sind Metallverbindungen, insbesondere Metalloxide,
die zu elementaren Metallen reduziert werden, für
die letzterwähnten Materialien erläuternd. Wenn Metallfasern
bzw. -fäden gewünscht werden, erfordern diese Oxide
vor oder während des Sinterns eine Reduktion zum elementaren
Metall. Andere anorganische Materialien, die durch
gleichzeitige Oxidation und Reduktion vorgesehen sein können,
sind ebenfalls verwendbar. Ein Beispiel für diese Materialien
ist die gleichzeitige Oxidation und Reduktion von Aluminium
oder Titan und Eisen- oder Nickeloxid. Die folgenden
Materialien, die diese Materialien veranschaulichen, die
die endgültigen Fasern ohne eine chemische Änderung, d. h.
ohne eine Reduktion und/oder Oxidation bilden können, sind
u. a. Metalle.
Die ein anorganisches Material enthaltende Polymerlösung kann
auch andere Zusätze enthalten, um diesen und nachfolgende
Verfahrensschritte, beispielsweise insbesondere das Extrudieren
und die Faserbildung, zu unterstützen. Es werden
Benetzungsmittel, wie Sorbitanmonopalmitat, usw., verwendet,
um das anorganische Material mit dem Lösungsmittel der
Polymerlösung zu benutzen. Weichmacher, wie N,N-Dimethyllauramid,
usw., sind verwendbar, um eine flexible, polymere
Vorläuferfaser zu schaffen.
Extrudieren einer anorganisches Material enthaltenden Polymerlösung
Zur Herstellung von Hohlfasern können die verschiedensten
Extrudierbedingungen angewendet werden. Wie vorstehend ausgeführt,
kann der Gewichtsprozentsatz des Polymeren in der
Lösung sehr unterschiedlich, aber ausreichend sein, um
eine Hohlfaser zu bilden. Wenn das anorganische Material,
das Polymere und/oder das Lösungsmittel Schmutzstoffe, wie
Wasser und Schmutzteilchen in fester Form, usw. enthalten,
sollte die Menge an Schmutzstoffen ausreichend niedrig sein,
um ein Extrudieren zuzulassen und/oder um die nachfolgenden
Verfahrensschritte oder die endgültige Faser nicht zu stören
oder nachteilig zu beeinflussen. Erforderlichenfalls können
Schmutzstoffe aus der Polymerlösung durch Filtration entfernt
werden, wobei jedoch nur die Verunreinigungen, nicht
jedoch die Teilchen des anorganischen Materials entfernt
werden sollen. Bei einer derartigen Filtration können aber
auch Teilchen des anorganischen Materials entfernt werden,
deren Größe über derjenigen der gewünschten Teilchengröße
liegt. Die Anwesenheit übermäßiger Mengen an Gas in der
anorganisches Material enthaltenden Polymerlösung führt zu
der Bildung von großen Hohlräumen und zu einer unerwünschten
Porosität der polymeren Vorläufer-Hohlfaser. Folglich
eignen sich auch Entgasungsverfahren. Derartige Entgasungs-
und/oder Filtrationsverfahren können unmittelbar nach oder
während der Herstellung der ein anorganisches Material enthaltenden
Polymerlösung, oder sie können unmittelbar vor
oder während des Extrudierens durchgeführt werden.
Die Größe der Hohlfaser-Spinndüsen muß je nach den gewünschten
Innen- und Außendurchmessern der resultierenden polymeren
Vorläufer-Hohlfaser entsprechend geändert werden.
Auch die Form der Spinndüsen kann variieren, d. h,. sie kann
hexagonal, länglich, sternförmig, usw., sein, jedoch ist
sie im allgemeinen kreisförmig. Die Außendurchmesser liegen
beispielsweise im Bereich von etwa 75 bis 6000 µm bei einem
Außendurchmesser des Mittelstifts von etwa 50 bis 5900 µm
bei einer Einspritzkapillare in dem Mittelstift. Der Durchmesser
einer Einspritzkapillare kann sich innerhalb der
durch den Stift festgelegten Grenzen ändern. Die das anorganische
Material enthaltende Polymerlösung wird häufig
unter einer im wesentlichen inerten Atmosphäre gehalten,
um eine Verschmutzung und/oder Koagulation des Polymeren
vor dem Extrudieren zu verhindern, und um übermäßige Feuerrisiken
bei flüchtigen und brennbaren Lösungsmitteln zu
vermeiden. Eine geeignete Atmosphäre ist trockener Stickstoff.
Die Extrudiertemperatur der anorganisches Material enthaltenden
Polymerlösung kann in einem weiten Bereich variieren.
Im allgemeinen soll die Temperatur ausreichend hoch
sein, um eine unerwünschte Koagulation oder Ausfällung vor
dem Extrudieren zu verhindern. Sie kann im allgemeinen im
Bereich von etwa 15°C bis etwa 100°C, vorzugsweise von etwa
20°C bis etwa 75°C liegen. Der normalerweise übliche, angewandte
Druck hängt beispielsweise von den gewünschten Extrudiergeschwindigkeiten,
der Spinndüsen-Öffnungsgröße und der
Viskosität der das anorganische Material enthaltenden Polymerlösung
ab, jedoch können verhältnismäßig niedrige Drucke,
normalerweise von etwa 1 atm bis zu etwa 5 atm oder höher,
angewandt werden.
Die Fasern können auch durch eine Anzahl Spinndüsen extrudiert
werden. Hierdurch ist dann die gleichzeitige Bildung
von Vielfachfasern möglich, wobei beispielsweise dasselbe
Koagulierbad verwendet wird. Der Einsatz einer größeren
Anzahl von Spinndüsen ermöglicht auch ein Verdrillen der
Vorläuferfasern während oder nach der Faserbildung: Hierdurch
ist eine besonders gute Möglichkeit gegeben, Mehrfachfaser-Schnüre
zu schaffen, die insbesondere für eine gute
Verteilung von flüssigem Medium in den äußeren Faserwand-
Diffusionsflächen geeignet sind, wenn sie zu Bündeln von
vielen Fasern verbunden sind. Derartige verdrillte Fasern
sind besonders brauchbar, um gewünschte Packungsfaktoren
zu erreichen, wenn die Schnüre in einem Bündel zusammengefaßt
sind, und haben eine ausgezeichnete Verteilung des
flüssigen Mediums zur Folge. Hierin besteht ein Unterschied
zu Bündeln mit verhältnismäßig geraden Fasern, welche im
allgemeinen nicht solche erwünschten Verteilungsmuster des
flüssigen Mediums aufweisen können.
Bildung der polymeren Vorläufer-Hohlfaser
Im allgemeinen sind faserbildende Spinnmethoden auf dem
Gebiet der Kunstfaserherstellung bekannt. In ähnlicher Weise
sind Verfahren entwickelt worden, um polymere Hohlfasern mit
Wandstrukturen mit einem radial anisotropen, inneren Hohlraumvolumen
zu schaffen, die z. B. in den US-PS 36 74 628,
37 24 672, 68 84 754 und 40 55 696 beschrieben sind. Die
Faserbildung kann mittels Naß- oder Trockenspinnverfahren
durchgeführt und gesteuert werden, d. h. die Spinndüse kann
in dem Koagulierbad, oder außerhalb desselben angeordnet
sein. Das Naßverfahren wird oft bevorzugt und kann vorteilhaft
angewandt werden.
Die Koagulation kann dadurch bewirkt werden, daß die zu
bildende Faser in Kontakt mit einem Koagulierbad gebracht
wird. Bei der äußeren Umfangszone reicht es aus, die zu
bildende Faser in das Koagulierbad laufen zu lassen. Die
innere Umfangszone kann einer Koagulation ausgesetzt werden,
indem ein koagulierendes fließendes Medium in die Bohrung
der zu bildenden Faser gespritzt wird. Das fließende Medium
kann beispielsweise Luft, Isopropylalkohol, Wasser, u. ä.
enthalten. Die Größe der polymeren Vorläufer-Hohlfaser kann
durch eine verstärkte Strömung des in die Bohrung eingespritzten
fließenden Medium erhöht werden.
In dem Koagulierbad kann ein das Polymere im wesentlichen
nichtlösendes Verdünnungsmittel als Koaguliermittel verwendet
werden, das normalerweise mit dem Lösungsmittel der Polymerlösung
mischbar ist. Die Natur des gewählten Koaguliermittels
hängt von dem für die Polymerlösung verwendeten Lösungsmittel
ab. Unter einem "leistungsfähigen Koaguliermittel"
wird ein Mittel verstanden, in welchem das Polymere schnell
ausfällt. Mit einem "milden Koaguliermittel" ist ein Mittel
gemeint, in welchem das Polymere langsam ausfällt. Vorteilhafterweise
wird Wasser als Hauptkoaguliermittel in dem
Koagulierbad verwendet. Andere Koaguliermittel sind Äthylenglykol,
Polyäthylenglykol, Propylenglykol, Methanol,
Äthanol und Propanol, usw. Die Verweilzeit der extrudierten
Faser in dem Koagulierbad reicht zumindest aus, um eine angemessene
Verfestigung der Faser zu gewährleisten. Die äußere
Umfangszone wird durch eine Wechselwirkung mit dem
Koaguliermittel und/oder durch Kühlung gebildet. Zum Kühlen
kann die anorganisches Material enthaltende, extrudierte
Polymerlösung in Kontakt mit einem Gas bei einer Temperatur
unterhalb der Geliertemperatur der Polymerlösung gebracht
werden. Wenn auf diese Weise geliert wird, kann das Kühlgas
einer verhältnismäßig schnellen Translationsbewegung ausgesetzt
werden, welche in einer Richtung parallel zu der der
Hohlfaser ausgerichtet sein kann. Dieses Gas kann zusätzlich
mit Wasserdampf oder mit dem Dampf eines anderen, nichtlösenden
Verdünnungsmittels beladen sein.
Das Abbinden der inneren Umfangszone kann in ähnlicher Weise
durch Wechselwirkung mit einem Koaguliermittel in dem eingespritzten
fließenden Medium und/oder durch Kühlen mit Hilfe
der Temperatur des eingespritzten fließenden Mediums erreicht
werden. Wenn ein Gelieren in dem Koagulierbad erreicht wird,
kann das Bad zusätzlich zu seiner Gelierwirkung auch eine
Koagulierwirkung haben. Die Temperatur des Koagulierbads
kann stark variieren, z. B. von -15° bis 95°C, oder höher,
und liegt meistens bei 1° bis 35°C, beispielsweise bei etwa
2° bis 35°C. Die Temperatur des in die Bohrung eingespritzten
fließenden Mediums kann bei etwa -15° bis 95°C, vorzugsweise
bei etwa 1° bis 35°C, liegen.
Zur Bildung der polymeren Vorläufer-Hohlfasern kann die
Wandstruktur des radial anisotropen, inneren Hohlraumvolumens
mit Hilfe verschiedener Temperaturen und Zusammensetzungen
des Koagulierbads und des in die Bohrung eingespritzten
fließenden Mediums durchgeführt werden. Um beispielsweise
ein großes inneres Hohlraumvolumen zu erreichen, sollte
das Koaguliermittel entweder in dem Koagulierbad (für die
äußere Umfangszone), oder in dem in die Bohrung eingespritzten
fließenden Medium (für die innere Umfangszone) ein
leistungsfähiges Koaguliermittel sein, oder es sollte in
höherer Konzentration vorliegen. Um kleinere innere Hohlraumvolumina
zu erreichen, können milde Koaguliermittel
verwendet werden. Unterschiedliche Temperaturen beeinflussen
ebenfalls die Koaguliergeschwindigkeit.
Die Wandstruktur kann beispielsweise durch die Pumpgeschwindigkeit
bei einer vorgegebenen Aufwickelgeschwindigkeit,
durch die in die Bohrung eingespritzte Menge an fließendem
Medium, durch den Reckungsgrad, usw., geändert werden. Eine
kompakte Schicht an der Außenfläche der Faserwand kann beispielsweise
durch Verwenden eines sehr milden Koaguliermittels,
oder einer niedrigen Konzentration in dem Koagulierbad,
erhalten werden. Eine kompakte Schicht an der Innenfläche
der Faserwand kann beispielsweise durch Verwenden
eines sehr milden Koaguliermittels (oder einer niedrigen
Konzentration) in dem in die Bohrung eingespritzten fließenden
Medium erhalten werden. Eine kompakte Schicht im
Innern der Faserwand kann beispielsweise durch Verwenden
eines sehr leistungsfähigen Koaguliermittels sowohl in dem
Koagulierbad, als auch in dem in die Bohrung eingespritzten
fließenden Medium erhalten werden.
Das Verfahren schafft besonders erwünschte anisotrope Hohlfasern,
welche eine im wesentlichen nichtporöse, kompakte
Schicht haben. Derartige Schichten sind als innere /oder
äußere Häute, oder im Innern der Faserwand vorhanden. Die
im wesentlichen nichtporöse, kompakte Schicht kann gewöhnlich
mit Hilfe der vorbeschriebenen Verfahren erreicht werden.
Nach dem Koagulieren der Faser kann sie zur Entfernung des
Lösungsmittels gewaschen werden, beispielsweise mit der
Koagulierbad-Lösung oder mit anderen, nichtlöslichen Verdünnungsmitteln,
mischbar sind. Die Vorläufer-Hohlfaser kann auch in einem
Wasser- oder einem anderen Flüssigkeitsbad gelagert werden.
Die Extrudier- und Faserbildungsbedingungen sind vorzugsweise
solche, daß die Faser nicht übermäßig gereckt wird.
Obwohl es nicht erforderlich ist, kann sie beispielsweise
auf etwa das 1- bis etwa 5fache gereckt werden. Häufig liegen
die Extrudier- und Faserbildungsgeschwindigkeiten im
Bereich von etwa 5 bis 100 m/min, obwohl auch höhere Geschwindigkeiten
angewendet werden können, vorausgesetzt, daß die
Faser nicht übermäßig gereckt wird und eine ausreichende
Verweilzeit in dem Koagulierbad vorgesehen ist. Durch das
Recken wird im allgemeinen die polymere Vorläufer-Hohlfaser
verfestigt. Das Recken ermöglicht auch eine erhöhte lineare
Produktivität und kleinere Faserdurchmesser bei einer vorgegebenen
Spinndüse.
Es kann auch ein Temperverfahren durchgeführt werden, um
der polymeren Vorläufer-Hohlfaser Zähigkeit zu verleihen.
Sowohl die Reck- als auch die Temperverfahren können durchgeführt
werden, wenn die Faser beispielsweise durch siedendes
Wasser geführt wird.
Ein weiteres wichtiges Merkmal, aber keine Beschränkung bei
der Hohlfaser-Wandstruktur, ist das Vorhandensein einer
kompakten Schicht mit einem Minimum an "Fehlern".
Dieser Begriff, wenn er nachfolgend verwendet wird, bezieht
sich auf Fehler oder Defekte in der kompakten Schicht, durch
welche bei normalen Betriebsbedingungen sowohl erwünschte,
als auch unerwünschte fließende Medien ohne die gewünschte
Unterscheidung hindurchgehen können. Der obere Grenzwert
bei Fehlern oder Defekten ist aus einer Anzahl Gründen in
jedem System ein Kompromiß. Einige Systeme erfordern aus
Gründen der Wirtschaftlichkeit eine sehr hohe Selektivität,
während andere nur eine mittelmäßige Selektivität erfordern,
um mit anderen Trennverfahren konkurrieren zu können. Obwohl
Vorsichtsmaßnahmen bei der Hohlfaserherstellung und -handhabung
getroffen werden sollten, um die Fehler und Defekte auf
ein Minimum herabzusetzen, ist die zumutbare Anzahl und
Größe der Fehler in Abhängigkeit von der Anwendung der
Faser verschieden.
Die Vorläufer-Hohlfasern aus einem mit einem anorganischen
Material beladenen Polymeren können späteren Verfahrensschritten
unterzogen werden, oder können in einer Vorläufer-
Monofilament-Form, oder als verdrillte Schnüre beispielsweise
auf Spulen aufgewickelt und gelagert werden. Die Vorläufer-
Hohlfasern sind biegsam, haben eine vernünftige Festigkeit
und können ohne allzugroßes Risiko einer Beschädigung
gehandhabt werden.
Nach der Herstellung werden die Vorläufer-Hohlfasern im
allgemeinen, aber nicht notwendigerweise, vor der weiteren
Verarbeitung in bekannter Weise getrocknet, um das organische
Polymere zu entfernen. Das Trocknen wird bei etwa 0°
bis 90°C, vorteilhafterweise bei etwa Raumtemperatur, z. B.
bei etwa 15° bis 35°C, und bei etwa 5 bis 95°%, vorteilhafterweise
bei etwa 40 bis 60% relativer Feuchtigkeit, durchgeführt.
Die Vorläufer-Hohlfaser enthält das Polymere in geringerer
Menge, das als fortlaufender, kontinuierlicher Faserträger
für das anorganische Material, welches gleichförmig überall
in dem Polymeren verteilt ist, wirkt. Im allgemeinen ist
das Polymere in der Vorläufer-Hohlfaser in Konzentrationen
vorhanden, die wesentlich kleiner als 50 Gewichtsprozent,
und oft kleiner als 25, 15, oder kleiner als etwa 5 Gewichtsprozent
sind. Der Hauptbestandteil in der Vorläufer-Hohlfaser
ist selbstverständlich das anorganische Material, allerdings
können andere Materialien im allgemeinen nur in kleinen
Mengen in der Vorläufer-Hohlfaser vorhanden sein. In
Fig. 1 wird eine nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren
hergestellte, polymere Vorläufer-Hohlfaser gezeigt.
Nach der Bildung der polymeren, mit anorganischem Material
beladenen Vorläufer-Hohlfaser wird die Faser vorzugsweise
getrocknet oder, wie oben ausgeführt, getrocknet und gelagert,
oder unmittelbar zur Entfernung des organischen Polymeren
aus der Faser behandelt. Dies kann durch Erwärmen
erreicht werden, um das anorganische Polymere zu zersetzen.
Die Behandlung kann in einer inerten oder reduzierenden
Atmosphäre durchgeführt werden, um die Reduktion des anorganischen
Materials zu unterstützen, obwohl dies nicht immer
notwendig ist. Die von dem organischen Polymeren gebildeten
Reaktionsprodukte können dazu dienen, die anderen Verfahrensschritte
zu fördern. Beispielsweise dienen der in dem
Polymeren enthaltene Wasserstoff und Kohlenstoff als ausgezeichnete,
reduzierende Umgebung, die mithilft, Metallverbindungen,
wie z. B. Oxide, zu elementarem Metall zu reduzieren.
Die anorganisches Material enthaltende Faser kann wahlweise
einer Reduktion und/oder einer Oxidation unterzogen werden.
(Eine derartige Behandlung ist nicht erforderlich, wenn das
in der Polymerlösung dispergierte, anorganische Material
bereits in sinterfähiger Form vorliegt.) Vorzugsweise wird
eine entsprechende Atmosphäre geschaffen, unmittelbar bevor
die Faser der Reduktions- und/oder Oxidationstemperatur
ausgesetzt wird. Beispielsweise kann dies bei einer Reduktion
dadurch erreicht werden, daß die polymere, mit einem
reduzierbaren, anorganischen Material beladene Vorläufer-
Hohlfaser fortlaufend und kontinuierlich durch einen Ofen
hindurchläuft. Gegenläufig kann beispielsweise eine Wasserstoff-Atmosphäre
hindurchströmen. Beim Erhitzen der Faser
vergasen die zurückgebliebenen, flüchtigen Bestandteile.
Wenn die Temperatur sich der Reduktionstemperatur nähert,
werden das reduzierbare, anorganische Material, beispielsweise
Metallverbindungen, zu elementarem Metall reduziert,
und die Reaktionsprodukte vergasen.
Der Temperaturbereich, bei welchem es zu einer Entfernung
des Polymeren und zu einer Reduktion und/oder Oxidation
kommt, und die Sintertemperaturen können sich bis zu einem
gewissen Grad überlappen. Mit anderen Worten, es kann zu
einer gewissen Sinterung bei Temperaturen kommen, bei welchen
das Polymere entfernt und eine Reduktion und/oder Oxidation
durchgeführt wird, obwohl vorzugsweise die Temperatur
so gewählt ist, daß die Reduktion unmittelbar vor dem
Sintern stattfindet. Die bevorzugten Temperaturen, bei welchen
reduzierbare, anorganische Materialien, d. h. Metallverbindungen,
reduziert werden, sind dem Fachmann bekannt.
Die bevorzugte reduzierende Atmosphäre ist eine Wasserstoff-
Atmosphäre. Beispielsweise kann eine derartige Atmosphäre
Wasserstoff, gecrackte Kohlenwasserstoffe, dissoziiertes
Ammoniak und Kombinationen daraus, enthalten. Die Reaktionsprodukte
aus der Zersetzung und/oder Oxidation des Polymeren
tragen zur Bildung der reduzierenden Atmosphäre bei.
Feste Reduktionsmittel, wie beispielsweise Kohlenstoff, können
in Verbindung mit einem wasserstoffliefernden Gas nur
verwendet werden, wenn die Reaktionsmittel (z. B. CO und CO₂)
entsprechend "vergasen" und keine Restelemente in der gesinterten
Faser zurückbleiben, welche die geforderten Fasereigenschaften
stören. Beispielsweise kann Kohlenstoff ein
gewünschter Zusatz zu dem Oxidpulver sein. Kohlenstoff kann
auch verwendet werden, wenn das Endprodukt carbidhaltig,
z. B. eine Stahlzusammensetzung ist, bei welcher der Restkohlenstoff
ein notwendiges Element für die endgültige
Faser ist.
Eine Oxidation anorganischen Materials kann bei entsprechenden
Temperaturen unter entsprechenden Drucken und in entsprechenden
Atmosphären durchgeführt werden, wobei Luft die
bevorzugte Atmosphäre ist. Die Oxidationstemperaturen sind
allgemein bekannt oder ohne weiteres feststellbar. Es kann
zu einer gleichzeitigen Oxidation und Reduktion, beispielsweise
bei der Bildung von Cermets, kommen. Die resultierende,
ein sinterbares anorganisches Material aufweisende Faser
kann unmittelbar in eine Sinterzone geführt werden.
Unter dem Begriff "Sintern" wird eine Agglomeration durch
Verschmelzen und Verbinden des sinterbaren, anorganischen
Materials bis zumindest dem Punkt verstanden, an welchem
das Teilchenmaterial eine monolithische Struktur bildet.
Durch Sintern soll im Vergleich zu einer Faser, die den vorbeschriebenen
Schritten unterzogen wurde und nicht gesintert
worden ist, eine Faser mit einer wesentlichen Festigkeit
geschaffen werden. Das Sintern muß unter Bedingungen
durchgeführt werden, die sicherstellen, daß der gewünschte
Valenzzustand erreicht wird, um das Verschmelzen und Verbinden
hindurchzuführen.
Bei der Herstellung der Hohlfasern gibt es kaum Beschränkungen
hinsichtlich der Aufheizgeschwindigkeit beim Sintern.
Beispielsweise kann das Sintern einer Nickel-Eisen-Legierungsfaser
von etwa 950°C bis etwa 1200°C während 15 bis
5 min durchgeführt werden. Die unter diesen Bedingungen
hergestellte Nickel-Eisen-Legierungsfaser ist ausgezeichnet.
Während des Entfernens des organischen Polymeren, der wahlweise
durchgeführten Reduktion und/oder Oxidation des anorganischen
Materials und während des Sinterns müssen entsprechende
Bedingungen eingehalten werden, um eine Schädigung
oder Zerstörung der Faserwandstruktur zu vermeiden. Ein
Schrumpfverhältnis (von Endfaser zu Vorläuferfaser) von
etwa 0,2 bis etwa 0,9, üblicherweise von 0,3 bis 0,6, kann
erwartet werden. Das heißt, die Vorläufer-Hohlfaser wird
oft mit einer beträchtlichen Reduktion in der Größe in die
endgültige Hohlfaser umgewandelt. Dies ist während dieser
Verfahrensschritte zu erwarten. Beispielsweise wird die
Faser in der Länge wesentlich verkürzt, und der Faser-Außendurchmesser,
ihre Wandstruktur und die kompakte Schicht
werden, obwohl die relativen Verhältnisse erhalten bleiben,
in der Größe herabgesetzt. Während dieser Verfahrensschritte
müssen Einrichtungen vorgesehen sein, um die Faser während
der Schrumpfung zu handhaben. Besonders kritisch ist der
Zeitpunkt unmittelbar vor dem Sintern, wo die Faser ziemlich
spröde und zerbrechlich ist. Zu diesem Zeitpunkt muß
besonders darauf geachtet werden, daß Einrichtungen vorgesehen
sind, um ein derartiges Schrumpfen zu gewährleisten,
ohne daß die Faser geschädigt wird.
Diese Fasern, die eine kompakte Schicht aufweisen, können
zur Erzielung einer porösen, kompakten Schicht behandelt
werden, indem beispielsweise die kompakte Schicht mit einem
fließenden Medium behandelt wird, das eine gewisse Wechselwirkung
zu dem Material der kompakten Schicht hat. Beispielsweise kann eine polymere, Nickeloxid enthaltende Vorläufer-
Hohlfaser und eine kompakte Schicht eine gleichmäßig poröse
Oberfläche ergeben, indem Ammoniakgas in die Atmosphäre in
dem Ofen eingeleitet wird. Die in Fig. 6 dargestellte Mikrophotographie
zeigt eine derartige gleichmäßig poröse, kompakte
Schicht.
Ein anderes Mittel zur Erzielung einer porösen, kompakten
Schicht besteht darin, eine verhältnismäßig kleine Menge
eines feinen, teilchenförmigen Materials einzuführen, das
an dem Sintern nicht oder in einem geringeren Maße teilnimmt.
Das Inkorporieren von solchen feinen teilchenförmigen
Materialien, in die ein anorganisches Material enthaltende
Polymerlösung während ihrer Herstellung führt zu
einer porösen, kompakten Schicht in der endgültigen, anorganischen
Faser.
Es hat sich herausgestellt, daß, obwohl das Polymere aus
der kompakten Schicht einer Vorläufer-Hohlfaser entfernt
wird, die endgültige Faser nach dem Sintern gewöhnlich im
wesentlichen nichtporös ist. Obwohl vorherzusehen ist, daß
es zu einer Schrumpfung und einer Verkleinerung der Zwischenräume
zwischen den Teilchen der anorganischen Materialien
kommen kann, wenn das anorganische Material einer Reduktion,
Oxidation und/oder Sinterung unterzogen wird, ist
die Bildung einer kompakten Schicht, die im wesentlichen
nichtporös ist, d. h. die fließende Medien, z. B. Gas, im
wesentlichen nur durch Diffusion durchläßt, sowohl erwünscht,
als auch unerwartet. Dieses Phänomen scheint überall
auf der Faserwandstruktur aufzutreten, wo immer auch
Polymeres entfernt worden ist. Es ist insbesondere festgestellt
worden, daß es bei Metallverbindungen, z. B. Oxiden,
zu einer Umwandlung in elementares Metall kommt.
Die im wesentlichen anorganische, monolithische Hohlfaser
mit einer Wandstruktur mit einem radial anisotropen, inneren
Hohlraumvolumen, die durch das oben beschriebene Verfahren
erhalten wird, ist fest, verglichen mit einer Vorläuferfaser
oder -fasern aus den dazwischenliegenden Verfahrensschritten.
Die endgültigen Fasern sind biegsam und geschmeidig
genug, um auf Spulen gewickelt zu werden, sind aber
nicht so biegsam und geschmeidig wie die Vorläuferfasern.
Die endgültigen Fasern können für eine Anordnung, beispielsweise
in Bündeln mit einer Vielzahl von Fasern, in gewünschte
Längen geschnitten werden (welche auch in Schnüren aus
verdrillten Fasern vorliegen können). Übliche Längen liegen
im Bereich von etwa 0,2 bis etwa 10 m, vorzugsweise von etwa
1 bis etwa 5 m. Die Größe der Bündel hängt von der beabsichtigten
Verwendung ab, kann aber im allgemeinen einen Durchmesser
im Bereich von etwa 0,5 bis etwa 25 cm aufweisen.
Die Einrichtungen, in welcher die Faserbündel verwendet
werden, können Mehrfachbündel enthalten. Verfahren zum Schaffen
derartiger Einrichtungen sind dem Fachmann bekannt
(siehe beispielsweise die US-PS 29 61 062, auf die hiermit
Bezug genommen wird).
Metallhohlfaser mit einem radial anisotropen, inneren Hohlraumvolumen
und ihre Herstellung
Die organische Polymerlösung kann beispielsweise ein Acrylnitril-
Homopolymeres oder Acrylnitril-Polymere mit einem
oder mehreren damit polymerisierbaren Monomeren enthalten,
die in einem organischen Lösungsmittel, wie Dimethylacetamid,
Dimethylformamid, usw., gelöst sind. Im allgemeinen
kann die Polymerkonzentration in der Lösung im Bereich von
etwa 5 bis etwa 35, vorzugsweise von etwa 10 bis etwa 30
Gewichtsprozent der Polymerlösung liegen. Die Metalle, welche
die Fasern enthalten, können vorzugsweise durch Dispergieren
kleiner Teilchen von Metallverbindungen, z. B. Metalloxiden,
in der Polymerlösung geschaffen werden. Bevorzugte
Metalle sind Metall-Legierungen, wie Nickel-Eisen-Legierungen,
die durch Mischen kleiner Teilchen von Oxiden der gewünschten
Metalle, beispielsweise von Nickel- und Eisenoxiden,
erhalten werden können. Im allgemeinen kann ein derartiges
Metalloxid-Gemisch überwiegend ein Metalloxid, z. B.
Nickel enthalten, beispielsweise etwa 65 bis etwa 99 Gewichtsprozent
des einen Metalloxids, und etwa 35 bis 1% des anderen
Metalloxids, z. B. Eisenoxid. Die kleinen Teilchen werden
vorzugsweise vor der Zugabe des Polymeren mit dem Lösungsmittel
gemischt. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn während
eines derartigen Mischvorgangs die Teilchengröße abnimmt.
Die Menge an Metallverbindung kann im allgemeinen
so bemessen sein, daß das Gewichtsverhältnis von Metallverbindung
zu Polymerem im Bereich von etwa 3,5 bis etwa 15,
vorzugsweise von 4 bis etwa 12, insbesondere von 4,5 bis 10,
liegt. Das Gemisch kann auch kleine Mengen anderer Materialien
enthalten. Beispielsweise können Netzmittel nützlich
sein, um die gewünschte, gleichmäßige Verteilung der Metallverbindung
in der Polymerlösung zu erreichen. Die Temperatur
während des Mischens sollte ausreichend hoch sein, um
die gewünschte Polymerlösung zu bilden, welche die Metallverbindung
in einer gleichmäßigen Verteilung enthält.
Während oder im Anschluß an die Herstellung der die Metallverbindung(en)
enthaltenden Lösung werden vorzugsweise
Makroteilchen, z. B. durch Filtration und/oder Entgasung
entfernt, um unerwünschte Feststoffteilchen (welche auch
übermäßig große Teilchen der Metallverbindung einschließen
können) und/oder unerwünschte Gase zu entfernen.
Die die Metallverbindung enthaltende Polymerlösung kann
dann durch eine Hohlfaser-Spinndüse extrudiert werden, die
beispielsweise einen Außendurchmesser von etwa 75 bis etwa
6000 µm, vorzugsweise von 200 bis etwa 1000 µm, und einen
Mittelstift mit einem Außendurchmesser von etwa 50 bis etwa
5900, vorzugsweise von etwa 50 bis etwa 900 µm hat. Der Mittelstift
kann auch eine Kapillarinjektionseinrichtung aufweisen.
Die Faser, die aus der Spinndüsenöffnung extrudiert wird,
wird (wie beim Naßspinnen) vorzugsweise unmittelbar in ein
Koagulierbad geführt, das ein Nichtlösungsmittel, z. B. Wasser,
für das Polymere und gewöhnlich auch das Lösungsmittel
der Polymerlösung, enthält. Wenn Homopolymere oder Polymere
von Acrylnitril mit damit polymerisierbaren Monomeren als
Polymeres eingesetzt werden, ist es besonders vorteilhaft,
Wasser sowohl in dem Koagulierbad, als auch in der in die
Bohrung der zu extrudierenden Faser injizierten Flüssigkeit
als Koaguliermittel zu verwenden. Die Koaguliermittel-Konzentration
in dem Koagulierbad hängt von der gewünschten
Koaguliergeschwindigkeit, die auch temperaturabhängig ist,
ab. Im allgemeinen ist es notwendig, eine Koaguliermittelkonzentration
von etwa 20 bis etwa 100, vorzugsweise von
etwa 35 bis etwa 100 Volumprozent des Koagulierbades zu
haben. Eine Temperatur des Koagulierbads unterhalb der Temperatur
des zu extrudierenden Gemisches ist oft vorteilhaft.
Die Konzentration des Koaguliermittels (welche dieselbe oder
eine andere wie die des Koaguliermittels in dem Koagulierbad
sein kann) in dem in die Bohrung der extrudierten Faser
eingespritzten fließenden Medium hängt auch von den gewünschten
Fasereigenschaften ab. Gewöhnlich ist eine höhere Konzentration
eines leistungsfähigen Koaguliermittels in dem
einzuspritzenden fließenden Medium tragbar, wenn ein höheres
inneres Hohlraumvolumen in der inneren Umfangszone gefordert
wird. Oft ist Wasser als Einspritzmedium geeignet.
Die Vorläufer-Hohlfaser kann nach dem Koagulierbad einer
Reckung auf etwa das 1- bis 5fache in einem entsprechenden
Medium, beispielsweise in siedendem Wasser, unterworfen
werden. Anstelle einer längeren Verweilzeit in dem Koagulierbad
kann anschließend ein Waschvorgang durchgeführt
werden. Die Faser kann dann einer Relaxation (Temperung)
unterzogen werden, welche beispielsweise auch in siedendem
Wasser durchgeführt werden kann. Die Relaxation kann in
einem Verhältnis von etwa 0,6 bis etwa 0,9 liegen. Weder
das Recken, noch das Relaxationsverfahren sind entscheidend,
obwohl sie eine festere und zähere Vorläufer-Hohlfaser
schaffen.
Die resultierende Vorläufer-Hohlfaser enthält das mit der
Metallverbindung bzw. den Metallverbindungen beladene Polymere,
das eine Wandstruktur mit einem radial anisotropen,
inneren Hohlraumvolumen hat. Vorzugsweise hat sie eine kompakte
Schicht, z. B. eine Haut an ihrer Außenfläche. Die
Polymerkonzentration in der Vorläufer-Hohlfaser kann im
allgemeinen verhältnismäßig niedrig sein und beispielsweise
bei etwa 25 bis 5, vorzugsweise bei etwa 15 bis etwa 5 Gewichtsprozent
der Vorläufer-Hohlfaser liegen, wobei der
andere Hauptbestandteil die Metallverbindung(en) ist. Es
können auch kleine Mengen anderer Materialien vorhanden
sein, z. B. Spuren anderer Lösungs-, Koagulier-, Netzmittel
und kleinere Verunreinigungen, usw.
Die Vorläufer-Hohlfaser wird in dieser Stufe gewöhnlich
durch Lufttrocknung getrocknet. Die Produktionsgeschwindigkeit
der Vorläufer-Hohlfaser liegt im allgemeinen bei etwa
5 bis etwa 100, vorzugsweise bei 35 bis 65 m/min.
Vorzugsweise wird auch eine Anzahl, d. h. zwei oder mehr Vorläufer-
Hohlfasern, zu einer Art Schnur verdrillt, welche
diese Struktur nach den anschließenden Schritten zur Umwandlung
der Vorläufer-Hohlfaser in eine Metallfaser, beibehält.
Derartige Schnüre aus Metallfasern sind insbesondere brauchbar,
um bestimmte Verteilungsmuster und Packungsanteile zu
schaffen, wenn die Schnüre in Bündeln für Trenneinrichtungen
verwendet werden. Die Handhabung und Verarbeitung solcher
Fasern zu Schnüren trägt auch zur Verbesserung der
Produktionsgeschwindigkeit bei.
Die Vorläufer-Hohlfaser wird vorzugsweise solchen Temperaturen
und Atmosphären ausgesetzt, welche das Polymere zersetzen,
die Metallverbindung zu elementarem Metall reduzieren
und die sich bildenden Metallteilchen sintern, um die
endgültige Faser zu bilden. Das erforderliche Reduktionsmilieu kann zumindest zum Teil durch die Reaktionsprodukte
des Polymeren geschaffen werden, wenn dieses sich zersetzt
oder oxidiert. Andere inerte oder reduzierende Gase, wie
Stickstoff, Wasserstoff und/oder Kohlenmonoxid, können vorzugsweise
im Gegenstrom eingeleitet werden, um die gewünschte
Reduktionsatmosphäre aufrechtzuerhalten.
Die Metallhohlfaser kann für eine zukünftige Verwendung auf
eine Spule aufgewickelt und gelagert werden, oder unmittelbar
weiteren Verfahren zugeleitet werden, um die Fasern
für ihre Benutzung in Einrichtungen einzubauen. Besonders
bevorzugte Fasern sind die der Nickellegierung mit einem
Außendurchmesser von bis zu 600 µm, vorzugsweise bis zu etwa
500 µm, einem Innendurchmesser von etwa 100 bis 400 µm und
einer kompakten Schicht mit einer Dicke von 4 bis 50 µm.
Verwendung der anorganischen anisotropen Hohlfasern
Wie oben bereits erwähnt, können die anorganischen, anisotropen
Hohlfasern bevorzugt in Wasserstoffdiffusionszellen und
in Brennstoffzellen verwendet werden.
Ein besonders vorteilhaftes Anwendungsgebiet ist die Trennung
fließender Medien durch Membranen. Die Fasern werden auf
diesem Gebiet sowohl mit, als auch ohne eine kompakte Schicht
verwendet, wobei die kompakte Schicht entweder porös oder im
wesentlichen nicht porös ist.
Im allgemeinen können diese Fasern auch vorteilhaft verwendet
werden, wenn ein großer Oberflächenbereich und eine Änderung
des Hohlraumvolumens gefordert wird, wenn ein fließendes
Medium von einer Seite zu der anderen fließt. Eine
Anwendung ist die Verwendung dieser Fasern als poröse Elektroden
für Brennstoffzellen. Es können derartige Fasern
geschaffen werden, daß die Gasseite der Elektroden große
Hohlraumvolumina aufweist, während die Elektrolytseite äußerst
feine Hohlraumvolumina hat. Solche porösen Elektroden
sind insbesondere für Wasserstoff/Sauerstoff-Brennstoffzellen
geeignet. Fasern mit kompakten Schichten mit gleichmäßig
porösen Oberflächen sind bei derartigen Anwendungen
insbesondere verwendbar.
Diejenigen Fasern, die eine im wesentlichen nicht poröse,
kompakte Schicht haben, sind insbesondere in Gasdiffusionsverfahren
verwendbar. Die Fasern, die Metalle aufweisen,
durch die Wasserstoff diffundieren kann, schaffen ausgezeichnete
Wasserstoff-Diffusionsschranken oder -Sperrschichten,
welche bei der Wasserstoffreinigung für Gleichgewichtsreaktionen,
in Brennstoffzellen als Brennelektrode, usw. verwendet
werden. Gasdiffusionsverfahren unter Verwendung dieser
Fasern, insbesondere von solchen, welche die kompakte
Schicht als Haut an einer Innen- oder Außenfläche haben,
sind bevorzugte Ausführungsformen. Derartige Diffusionsverfahren
werden durch Verwendung dieser Fasern, welche eine
im wesentlichen nicht poröse, kompakte Schicht haben wesentlich
verbessert. Besonders bevorzugte Verfahren sind solche
mit einer Wasserstoffdiffusion.
Die wirksame Trennung von Gasen ist mit diesen Hohlfasern,
durch die Gas diffundieren kann, gegenüber einer Trennung,
die mit polymeren Hohlmembranen erhalten werden kann, wesentlich
verbessert. Außerdem können bei diesen Fasern billigere
Materialien, z. B. Nickel, anstelle von teuren Edelmetallen,
z. B. Palladium-Silber, eingesetzt werden.
Bei der Verwendung dieser Fasern in Gasdiffusionsverfahren
können außer den vorerwähnten noch weitere, außergewöhnliche
Vorteile erzielt werden. So können äußerst reine Gasströme
erhalten werden, welche unmittelbar beispielsweise als Brennstoff
oder als Beschickung für eine weitere chemische Verarbeitung
verwendet werden. So ist beispielsweise, wie vorstehend
bereits erwähnt, die Verwendung der Hohlfasern mit
einer im wesentlichen nicht porösen, kompakten Schicht für
die Wasserstoffdiffusion besonders vorteilhaft. Bei Wasserstoffdiffusionseinrichtungen werden gewöhnlich Bündel von
Fasern verwendet, welche dann Diffusionszellen mit großen
Oberflächen aufweisen, die verwendbar sind, um selektiv den
Wasserstoff mit einer hohen Geschwindigkeit von wasserstoffenthaltenden
Gasmischungen zu trennen. Derartige Zellen
können hergestellt werden, indem in Längsrichtung in einem
Bündel eine Vielzahl anisotroper, hohler Fasern mit einer
im wesentlichen nicht porösen, kompakten Schicht fest angebracht
werden, die ein Metall enthält, durch das Wasserstoff
diffundieren kann.
Die Hohlfasern (oder Schnüre aus einer Anzahl verdrillter
Fasern) können auf eine verhältnismäßig kurze Länge geschnitten
werden, so daß der Druckabfall des durch die Einrichtung
strömenden Gases auf ein Minimum herabgesetzt ist und eine
hohe Diffusionsgeschwindigkeit erhalten werden kann. Bei
einer Länge von etwa 0,2 bis 10 m ergeben sich gute Ergebnisse.
Die Fasern werden zu einem Bündel zusammengefaßt und
die Faserenden gewöhnlich versiegelt. Eine verhältnismäßig
dichte, passende Halthülse aus einem entsprechenden Metall
ist an einem Ende um das Faserbündel herum angeordnet, und
es wird in die Hohlräume zwischen den Fasern und die Hülse
geschmolzenes Metall eingeleitet. Das geschmolzene Metall
verteilt sich zwischen den Außenwänden der Fasern und zwischen
der Innenwand der Haltebuchse, sowie den Außenwänden
der peripheren Fasern. Beim Abkühlen erstarrt das geschmolzene
Metall, worauf dann ein Teil des Bündels und der Hülse
quer zu dem Bündel an einer Stelle zwischen der Höhe des
festgewordenen Metallabdichtmittels durchgeschnitten wird,
wodurch die Poren ohne weiteres beispielsweise durch Polieren
und/oder andere Behandlungsverfahren geöffnet werden
können, während die Fasern zueinander und an der Haltehülse
versiegelt und abgedichtet bleiben. Die Bohrungsöffnungen
der Fasern sind so angeordnet, daß sie mit einer rostfreien
oder anderen entsprechenden Rohrleitung in Verbindung stehen,
um den Wasserstoff aufzunehmen, und die Fasern sind vielfach
mit der Rohrleitung verbunden, indem die Hülse an der
Rohrleitung durch entsprechende Verbindungseinrichtungen
abgedichtet ist. In Fig. 5 ist eine Endansicht eines kleinen
Bündels von abgedichteten Fasern dargestellt. Die Fasern
weisen die Wandstruktur mit einem anisotropen, inneren Hohlraumvolumen
auf.
Bei der praktischen Anwendung kann es erwünscht sein, daß
die Bohrungen der Fasern in den Bündeln an beiden Enden
offen sind. Wenn dies gefordert wird, kann das vorbeschriebene
Abdichten bzw. Versiegeln und das Durchschneiden an
dem Bündel an beiden Enden vorgenommen werden. Wenn es nicht
gefordert wird, bleiben die Bohrungen der einzelnen Fasern
des Bündels an ihren beiden gegenüberliegenden Enden verschlossen.
Bei Diffusionszellen mit Fasern, deren Bohrungen
an einem Ende geschlossen sind, kann auch gefordert
werden, die Fasern an diesem Ende miteinander zu versiegeln.
Wenn dies der Fall ist, wird das vorbeschriebene Abdichten
an diesem Ende wiederholt, jedoch werden die Bohrungen der
Fasern nicht aufgeschnitten.
Die Wasserstoffdiffusionseinrichtung gemäß der Erfindung
kann bei Verfahren verwendet werden, wo Wasserstoff von
anderen Gasen getrennt werden soll, um den Wasserstoff zu
entfernen, um eine Gleichgewichtsreaktion zu verschieben,
oder um einfach Wasserstoff von hoher Reinheit zu erzeugen.
In Fig. 7 ist ein Beispiel einer derartigen Einrichtung
dargestellt; in einem Gehäuse 21 sind eine Vielzahl von
Hohlfasern, durch die Wasserstoff diffundieren kann, beispielsweise
etwa 2000 bis 3000, in Form eines mit 22 bezeichneten
Bündels angeordnet. Ein Ende des Bündels ist in einem
Abschlußteil 23 so untergebracht, daß die Bohrungen der
Hohlfasern mit dem Abschlußteil in Verbindung stehen. Der
Abschlußteil 23 ist in dem Gehäuse so angeordnet, daß im
wesentlichen nur die Fluidverbindung über dem Abschlußteil
über die Bohrungen der Hohlfasern besteht. Die gegenüberliegenden
Enden der Hohlfasern sind in einem Verschlußteil 24
abgedichtet bzw. verschlossen. Ein Wasserstoff enthaltendes
Gasgemisch strömt mit einer entsprechend hohen Temperatur
über die Zuführöffnung 25 in das Gehäuse 21, verteilt sich
in dem Bündel 22 und verläßt das Gehäuse an der Austrittsöffnung
26, die an dessen anderen Ende festgelegt ist. Der
Wasserstoff diffundiert durch die Faserwände in die Bohrungen
der Hohlfasern und strömt über die Bohrungen durch den
Abschlußteil 23. Der Wasserstoff verläßt über die Wasserstoff-
Austrittsöffnung 27 das Gehäuse 31. Obwohl in Fig. 7
eine Wasserstoff-Diffusionseinrichtung mit Hohlfasern dargestellt
ist, bei welcher nur ein Ende der Hohlfasern offen
ist, können selbstverständlich auch beide Enden der Hohlfasern
offen sein.
Besonders bevorzugte Verfahren, bei welchen die anisotropen
Metallhohlfasern verwendet werden, die eine im wesentlichen
nicht poröse, kompakte Schicht haben, sind diejenigen, welche
hohe Temperaturen und Drucke zur Erzeugung von Wasserstoff
erfordern. Die Ammoniakdissoziation ist ein anderes
Verfahren, das bei Verwenden derartiger Fasern durchführbar
ist, um verhältnismäßig reinen Wasserstoff über eine Wasserstoffdiffusion
zu erzeugen.
Besonders vorteilhaft ist es, daß diese Fasern die Fähigkeit
besitzen, an verschiedenen chemischen Reaktionen auf verschiedenen
Seiten der Faserwände teilzunehmen. Dies hat
beispielsweise den Vorteil, daß eine endotherme Reaktion
auf einer Seite der Wand abläuft, um Wasserstoff zu erzeugen,
welcher dann durch die Faserwand mit einer im wesentlichen
nicht porösen, kompakten Schicht diffundieren kann. Die Wärme,
um eine derartige Reaktion durchzuführen und um sie auf einer
entsprechenden Temperatur zu halten, kann beispielsweise
dadurch vorgesehen werden, daß auf der anderen Seite ein
Sauerstoff enthaltendes Gas, z. B. Luft, vorgesehen wird, um
eine exotherme Oxidationsreaktion mit dem Wasserstoff hervorzurufen.
Somit können komplementäre Reaktionen auf verschiedenen
Seiten der Faserwände stattfinden. Derartige Reaktionen
können durch die Anwesenheit katalytischer Materialien
an den inneren Wandungsflächen sogar noch weiter gesteigert
werden.
Die Verwendung dieser Hohlfasern in Gleichgewichtsreaktionen,
um das Gleichgewicht in einer gewünschten Richtung zu
verschieben, stellt eine weitere Form der Gasdiffusion dar.
Insbesondere ist dies bei Reaktionen wirksam, welche durch
Gleichgewicht beschränkt sind und ein kleines Molekül-Reaktionsnebenprodukt,
z. B. Wasserstoff, haben. Das Gleichgewicht
kann durch Entfernen dieses kleinen Moleküls in der
Richtung des Produkts wirksam verschoben werden. Durch Verwenden
der Fasern können Gasphasenreaktionen bei optimalen
Druckwerten betrieben und noch dazu eine erwünschte Umwandlung
erhalten werden. Bei den in Betracht gezogenen Verfahren
können ferner auch viel wirtschaftlichere Betriebsbedingungen,
einschließlich der Darstellung und Einstellung
von Reaktionsmittelkonzentrationen, angewendet werden, um
eine bessere Produktausbeute und Umwandlungen im Vergleich
zu herkömmlichen Arbeitsweisen unter vergleichbaren Bedingungen
bei Fehlen einer Gasdiffusion zu erhalten. Durch
Verringern der Konzentration an kleinen Molekülen, von Wasserstoff,
in dem einer Reaktion unterzogenen Gasgemisch
wird das Gesamtgleichgewicht der speziellen in Betracht
gezogenen chemischen Reaktion in Richtung auf die Bildung
zusätzlicher Reaktionsprodukte (einschließlich Wasserstoff)
verschoben; folglich wird eine vollständigere Umwandlung
der anfänglichen Reaktionsmittel in Produkte erhalten, als
es bei Fehlen der Gasdiffusion unter ähnlichen Reaktionsbedingungen
durchgeführt werden könnte.
Zum besseren Verständnis des Verschiebens von Gleichgewichtsreaktionsprozessen,
die durch die oben beschriebenen Fasern
verbessert werden, wird auf die GB-PS 10 39 381 verwiesen,
auf welche hiermit Bezug genommen ist. Derartige Prozesse
sind in der Praxis bei der Industrie weit verbreitet. Beispielsweise
werden große Mengen von Wasserstoff durch Strömungsreformierverfahren
von Kohlenwasserstoffen oder Methanol,
durch thermische Zersetzung von Kohlenwasserstoffen,
durch partielle Oxidationsprozesse mit Kohlenwasserstoffbeschickungen
und durch die Reaktion von CO mit Wasser (Dampf)
erzeugt. Andere bekannte Gasphasen-Reaktionen, bei welchen
Wasserstoff eines der Produkte ist, werden kommerziell, aber
nicht hauptsächlich, als ein Verfahren zur kommerziellen
Erzeugung von Wasserstoff angewendet, wobei als Ergebnis
Wasserstoff erzeugt wird (der in diesem Fall möglicherweise
besser als "Nebenprodukt"-Wasserstoff zu bezeichnen ist).
Beispielsweise können hier spezielle Dehydrierungsreaktionen
angeführt werden, wie die Umwandlung von Cyclohexan in
Benzol oder von Isopentan in Isopren, wobei das gewünschte
Produkt der Kohlenwasserstoff ist und der Wasserstoff ein
Nebenprodukt darstellt.
Ein anderes Beispiel einer solchen Gleichgewichtsreaktion
ist die Dehydrierung von Äthylbenzol in Styrol. Diese Reaktion
findet normalerweise bei 600°C bei einer Umwandlung von
etwa 50% statt. Durch Entfernen des Nebenproduktes Wasserstoff
mit Hilfe einer Wasserstoffdiffusion, beispielsweise
durch eine oben beschriebene Hohlfaser, durch die Wasserstoff
diffundieren kann, kann die Reaktion zu einer höheren
Ergiebigkeit verschoben werden. Die Hohlfaser ist natürlich
so auszulegen, daß sie die hohen Temperaturen aushält.
Noch ein weiteres Beispiel für eine Gleichgewichtsreaktion
ist die Dehydrierung von Propionitril in Acrylnitril. Propionitril
ist ein Nebenprodukt bei der Acrylnitrilherstellung.
Normale Dehydrierverfahren zersetzen bei höheren Temperaturen
das Propionitril in unerwünschte Produkte. Eine
wirksame Dehydrierung kann jedoch durch eine homogene Katalyse
mit Hilfe von Metallkomplexverbindungen bei 175°C durchgeführt
werden. Leider ist die Dehydrierung auf eine Umwandlung
von 1% beschränkt. Bei Entfernen von Wasserstoff durch
eine Wasserstoffdiffusion mit Hilfe der beschriebenen Hohlfasern
könnte das Gleichgewicht in vorteilhafter Weise zu
einer höheren Umwandlungsrate verschoben werden.
Gasphasen-Reaktionen, bei denen Sauerstoff ein Reaktionsprodukt
ist, werden oft in Anwesenheit von homogenen oder
heterogenen Katalysatoren durchgeführt, und das spezielle
Reaktionsgefäß, das in der Praxis gemäß der Erfindung verwendet
wird, kann mit Katalysatormaterial versehen sein.
Beispielsweise kann, wenn eine Wasserstoffdiffusion in dem
Reaktionsgefäß selbst mit einem festen Katalysator durchgeführt
wird, die Reaktionskammer mit einem festen Katalysator
ausgekleidet sein, wobei die Hohlfasern in unmittelbarem
Kontakt mit dem Katalysator sind, so daß Wasserstoff
hindurchdiffundiert, sobald er gebildet wird. Wasserstoff
aus einer wie oben beschriebenen Diffusion ist sehr rein,
was besonders erwünscht ist.
Die Bezeichnung "Brennstoffzelle" wird für eine elektrochemische
Zelle verwendet, in welcher elektrische Energie
durch eine elektrochemische Verbrennung eines Brenngases
mit einem Sauerstoff enthaltenden Gas erzeugt wird. Derartige
Zellen sind in der Literatur genau beschrieben.
Die einfachste Brennstoffzelle weist ein Gehäuse, zwei Elektroden
und einen Elektrolyten auf, welcher als wasserstoffübertragendes
Medium wirkt. Ein oxidierendes Gas, wie Luft,
von überatmosphärischem Druck wird auf einer Seite der Oxidationselektrode
umgewälzt, während ein Brenngas, wie Wasserstoff,
unter überatmosphärischem Druck, auf einer Seite
der anderen Elektrode umgewälzt wird. An jeder Elektrode
entsteht eine Dreiphasen-Grenzfläche, nämlich zwischen dem
Gas, dem Elektrolyt und dem Festkörper, wobei durch einen
Adsorptions- und einen Deadsorptionsvorgang eine elektrochemische
Kraft erzeugt wird. Wenn Strom von den zwei Elektroden
abfließt, gibt es einen Elektronenstrom von der Brenngaselektrode
über eine äußere elektrische Schaltung zu der
Oxidationsgas-Elektrode. Entsprechend dem äußeren Elektronenfluß
ist daher die Oxidationsgas-Elektrode die positive
Elektrode und die Brenngas-Elektrode die negative Elektrode.
Sauerstoff wird an der positiven Elektrodenoberfläche verbraucht,
und das Brenngas wird in Form von elektrischer
Energie in Verbrennungsprodukte oxidiert, während der Rest
als Wärme freigegeben wird.
In Fig. 9 ist eine Brennstoffzelle dargestellt, in deren
Gehäuse 15 sich ein Elektrolyt 16, beispielsweise ein Gemisch
von Alkalicarbonaten befindet, in welchem ein zylindrisch
ausgerichteter Tragaufbau 17 angeordnet ist, welcher ein
Brennstoff- und Sauerstoff-Elektrodenelement trägt, das in
Fig. 8 dargestellt ist. In Fig. 8 ist ein Brennstoff- und
Sauerstoff-Elektrodenelement dargestellt, das eine Brennstoffelektrode 1,
welche eine Hohlfaser, durch die Wasserstoff
diffundieren kann, mit einer im wesentlichen nichtporösen
Haut, beispielsweise einer Nickeleisenlegierung,
sein kann, und eine Sauerstoffelektrode 2 enthält, welche
beispielsweise ein Silberrohr mit einem Außendurchmesser
von etwa 580 µm und einer Wandstärke von etwa 102 µm sein
kann, wobei die Elektroden durch kleine Keramikbuchsen in
einem entsprechenden Abstand gehalten sind.
In Fig. 9 ist das Brennstoff- und Sauerstoff-Elektrodenelement
schraubenförmig gewickelt und wird von dem Tragaufbau 17
getragen, wobei der Brenngas-Elektrodeneinlaß 8 und
der Sauerstoff-Elektrodeneinlaß 9 bezüglich das Elektrolyten
versetzt sind und mit einer Wasserstoffquelle, beispielsweise
mit Kohlenwasserstoff/Wasser und Methanol/Wasser, und einer
Sauerstoffquelle, z. B. Luft, verbunden sind. Die Austrittsseiten
10 und 11 sind bezüglich des Elektrolyten versetzt
und mit Einrichtungen versehen, um nichtdiffundierte Gase
aus der Zelle abzuleiten. Während des Betriebs wird bei
höheren Temperaturen das Brenngas auf der Einlaßseite 8 der
Hohlfaser zugeführt. Der Wasserstoff diffundiert durch die
Faserwand und macht eine Anodenreaktion an der Oberflächenseite
durch, die dem Elektrolyt 16 ausgesetzt ist. Bei wasserstoffbildenden
Brenngasen wird wegen der Erschöpfung des
Wasserstoffs mehr Wasserstoff aus dem Brenngas in der Bohrung
der Faser erzeugt, wenn es durch die schraubenförmige
Wicklung strömt. Die Hohlfaser wirkt als Anode, welche elektrisch
mit der negativen Leitung 5 verbunden ist. Der Wasserstoff
dissoziiert, wenn er durch die Faserwand diffundiert.
Sauerstoff tragendes Gas wird der Einlaßseite 9 zugeführt
und macht eine Reaktion an der Elektrolytoberfläche durch,
wobei das Rohr als Kathode wirkt, welche elektrisch mit der
positiven Leitung 6 verbunden ist. In dem Elektrolyt wandert
das Proton und verbindet sich mit dem Hydroxylion, um Wasser
zu bilden, welches infolge der erhöhten Betriebstemperatur,
z. B. von 600°C ohne weiteres die Reaktionszone verläßt. Durch
die Leitungen 5 und 6 fließt Strom, wenn die Zelle im Betrieb
ist, und die Leitungen über eine Last 7 verbunden sind. Die
Vorteile einer derartigen Zelle sind eine hohe Leistungs-
und Energiedichte und der in aktivierter Form zur Verfügung
stehende Wasserstoff. Die Hohlfaser wirkt wie das Silberrohr
als ihr eigener Stromkollektor. Es gibt keine Porositätsschwierigkeiten,
noch gibt es eine übermäßige Spannungskonzentrationsabnahme.
Die Faser aus z. B. Nickel ist beständig
gegenüber flüssigen Elektrolyten. Es gibt keine Carnot-
Beschränkung bei der Energieumwandlung. Der hauptsächliche
Betriebsnachteil ist die Forderung, bei höheren Temperaturen
arbeiten zu müssen.
Die beschriebenen, Metall enthaltenden Hohlfasern, durch die
Wasserstoff diffundieren kann und die eine im wesentlichen
nichtporöse, kompakte Schicht aufweisen, sind insbesondere
in derartigen Brennstoffzellen brauchbar. Es wurden für
Brennstoffzellen sowohl poröse, als auch nichtporöse Wasserstoff-
Diffusionsmembranen als Wasserstoff- oder Brenngaselektrode
verwendet. Beispielsweise ist in der US-PS 30 52 517
die Verwendung einer dünnen, nichtporösen Palladium-Silber-
Legierungsmembran als Wasserstoff-Diffusionselektrode beschrieben.
In ähnlicher Weise ist in der US-PS 33 32 806 die
Verwendung von dünner Palladium-Silber-Legierungsfolie beschrieben,
die von einem Gold-Nickel-Traggitter getragen
wird. In den US-PS 32 66 263 und 33 03 065 sind poröse
Brennstoffzellen-Elektroden beschrieben, welche eine sich
ändernde Porosität entlang der Elektrode haben; diese Elektroden
sind eben ausgeführt. In der US-PS 39 81 749 ist eine
ebene Gasdiffusions-Elektrode beschrieben, welche eine unterschiedliche
Porosität entlang ihres Aufbaus hat, welcher aus
einem Bindemittel gebildet ist, und eine Substanz, wie Graphit,
Nickeloxid, Aluminiumoxid u. ä. ist auf der Elektrolytseite
der Elektrode mit einer hohen Porosität vorgesehen.
Die vorstehend beschriebenen Hohlfasern sind eine wesentliche
Verbesserung gegenüber diesen Anstrengungen.
Die Erfindung wird ferner anhand der folgenden Beispiele
näher erläutert.
Beispiel 1
599 g Hämatit (Fe₂O₃), 500 g Magnetit (Fe₃O₄) und 212,1 g
eines Acrylnitril-Copolymeren (etwa 93% Acrylnitril und
etwa 7% Vinylacetat) wurden in einer Stabmühle 10 Stunden
lang innig gemischt. Hämatit und Magnetit hatten eine durchschnittliche
Teilchengröße von etwa 1 µm bzw. 0,7 µm. 850 ml
Dimethylacetamid und 0,5 ml eines Netzmittels [Sorbitanmonopalmitat]
wurden gemischt, auf +10°C abgekühlt
und dann in einen großen Waring-Mischer
eingebracht. Das Oxid- und Polymergemisch wurde ebenfalls
in den Mischer überführt und von Hand umgerührt, um ein ziemlich
gleichmäßiges Gemisch zu erzielen. Dann wurde auf +10°C
abgekühlt, um die Lösefähigkeit des Lösungsmittels zu verringern
und so das Polymere mechanisch zu dispergieren, wobei
nur wenig in Lösung geht. Der Mischer wurde zur weiteren Mischung
des Oxids mit hoher Drehzahl betrieben und das Polymere
vollständig aufgelöst. Der Mischer wurde abgeschaltet,
sobald eine Temperatur von etwa 42,5°C erreicht worden war
(Thermoelement in der Mischung). Die Wärme für den Temperaturanstieg
wurde durch den Verlust an mechanischer Energie
aufgebracht. Während des Mischens wurde ein Vakuum von
etwa 56 cm Hg über dem Mischerinhalt aufrechterhalten, um
den Lufteinschluß in dem Gemisch zu verringern. Das resultierende
Gemisch war eine Lösung des Acrylnitril-Copolymeren,
das eine gleichmäßige Dispersion von Hämatit- und
Magnetit-Teilchen enthielt.
Dieses Gemisch wurde in einen Zulieferbehälter für eine
Spinndüse, die in ein Koagulierbad eingetaucht war, überführt.
Das Gemisch wurde dann 0,5 Stunden lang einem Vakuum
von etwa 56 cm Hg ausgesetzt, und dann 0,25 Stunden unter
einen Druck von 2,4 bar gesetzt. Eine Zahnradpumpe
Drehzahl 8,0 U/min, lieferte
4,6 ml des Gemisches pro Minute. Die Mischung wurde durch
einen Filterstapel mit einem rostfreien Endsieb mit einer
Maschenweite von 0,125 mm gefiltert, und das filtrierte
Gemisch einer Hohlfaser-Spinndüse mit einem Außendurchmesser
von etwa 599 µm zugeführt. Durch die Kapillare des Mittelstifts
mit einem Außendurchmesser von 240 µm und einem Innendurchmesser
von 152 µm wurde Wasser zur inneren Koagulation
in einer Menge von 2 ml/min zugeführt. Die extrudierte Faser
wurde extern in einem auf 30°C gehaltenen Koagulierbad koaguliert.
Die Temperatur des Gemisches in dem Behälter war
höher als die Temperatur in dem Koagulierbad, welches
50 Volumprozent Dimethylacetamid und Wasser enthielt.
Die Faser wurde dann mit einer Geschwindigkeit von 15 m/min
auf eine erste Rolle aufgewickelt. Diese Aufwickelgeschwindigkeit
wurde während des Verfahrens im wesentlichen beibehalten.
Dann wurde die Vorläuferfaser mit Hilfe einer Leesona-
Wickeleinrichtung auf eine Spule aufgewickelt. Die Spule wurde
an der Eingangsseite eines Umwandlungssystems mit Ofen
angeordnet. Ein Teil der Vorläuferfaser auf dieser Spule
wurde in den Ofen eingebracht und bei 1100°C umgewandelt,
wobei Reduktionsgase in die Ausgangsseite des Ofens in einer
Menge von 15 l/min eingespeist wurden. Das Reduktionsgas
enthielt etwa 88,2% Wasserstoff, 6,2% Methan und 5,1%
Kohlenmonoxid.
Die erhaltene Eisenfaser hatte eine Wandstruktur mit einem
radial anisotropen, inneren Hohlraumvolumen mit einem Außendurchmesser
von etwa 572 µm und einem Innendurchmesser
von etwa 173 µm. An der inneren Umfangszone ist die Faserwandstruktur
stark zerklüftet.
Beispiel 2
1000 g schwarzes Nickeloxid
wurde mit 800 ml Dimethylacetamid
und 1,2 ml eines Netzmittels gründlich
gemischt und Agglomerate des Oxids in einem Waring-Mischer
0,5 Stunden lang zerkleinert. Der Inhalt des Mischers wurde
auf +10°C abgekühlt. 205 g eines Acrylnitril-Copolymeren
(etwa 93% Acrylnitril und etwa 7% Vinylacetat) wurden
zugesetzt, und von Hand gemischt, um das Polymere gründlich
zu benetzen und eine ziemlich gleichmäßige Mischung zu erzielen.
Der Mischer wurde mit einer hohen Drehzahl betrieben,
um dadurch das Oxid weiterzumischen und das Polymere
vollständig aufzulösen. Nach Erreichen der Temperatur von
etwa 65°C (Thermoelement in der Mischung) wurde der Mischer
abgeschaltet. Die Wärme für den Temperaturanstieg wurde
durch den Verlust an mechanischer Energie geliefert. Während
der Mischdauer wurde ein Vakuum von etwa 56 cm Hg über
dem Inhalt des Mischers aufrechterhalten, um einen Lufteinschluß
in dem Gemisch zu verringern. Das resultierende Gemisch
war eine Lösung des Acrylnitril-Copolymeren, das eine
feine Dispersion von Nickeloxid-Teilchen enthielt.
Dieses Gemisch wurde in einen Zulieferbehälter für eine
Spinndüse, die in ein Koagulierbad eingetaucht war, überführt.
Das Gemisch wurde dann 0,5 Stunden lang einem Vakuum von etwa
56 cm Hg ausgesetzt, und 0,5 Stunden lang unter einen Druck
von 2,4 bar gesetzt. Eine sich mit 12 U/min drehende
Pumpe lieferte 7,0 ml/min des Gemisches. Das Gemisch wurde
durch einen Filterstapel mit einem rostfreien Endsieb mit
einer Maschenweite von 0,093 mm gefiltert, und das filtrierte
Gemisch einer Hohlfaser-Spinndüse mit einem Außendurchmesser
von etwa 1067 µm und einem Mittelstift mit einem
Außendurchmesser von etwa 711 µm und einem Innendurchmesser
von etwa 406 µm zugeführt. Wasser diente als inneres
Koaguliermittel und strömte in einer Menge von 0,62 ml/min
durch den Mittelstift. Die resultierende, extrudierte Faser
wurde extern in einem auf 27°C gehaltenen Koagulierbad mit
45 Gewichtsprozent Dimethylacetamid und 55 Gewichtsprozent
Wasser koaguliert. Die Temperatur des Gemisches in dem
Behälter war höher als die Temperatur in dem Koagulierbad.
Die Faser wurde dann mit einer Geschwindigkeit von 6 m/min
auf eine erste Rolle aufgewickelt und dann auf einer zweiten
Rolle mit Wasser gewaschen, worauf sie in siedendem
Wasser zwischen der zweiten und einer dritten Rolle (auf
das 2,5fache) gereckt wurde. Die Faser wurde dann zwischen
der dritten und einer vierten Rolle in einem Verhältnis
von 0,8 entspannt. Schließlich wurde die Rolle mit einer
Geschwindigkeit von 12 m/min mit einer Leesona-Wickeleinrichtung
auf eine Spule gewickelt.
Nach dem Trocknen der Vorläuferfaser auf der Spule wurde
sie an der Innenseite eines Umwandlungsofens angeordnet. Ein
Teil der Vorläuferfaser auf der Spule wurde in den Ofen eingebracht
und bei 1100°C umgewandelt, wobei Reduktionsgase
in die Auslaßseite des Ofens in einer Menge von 14 l/min eingeleitet
wurden. Das Reduktionsgas bestand aus 1,9% CO, der
Rest war Wasserstoff. Sowohl die Vorläuferfaser als auch
die Nickelfaser hatten eine Wandstruktur mit einem radial
anisotropen, inneren Hohlraumvolumen mit einer kompakten
Schicht an der Faseraußenfläche. Die Faser hatte einen
Außendurchmesser von etwa 663 µm und einen Innendurchmesser
von etwa 203 µm.
Beispiel 3
Ein Gemisch aus 500 g Hämatit (Fe₂O₃), 500 g Nickeloxid
und 250 g eines Acrylnitril-Copolymeren (etwa 93%
Acrylnitril und etwa 7% Vinylacetat) wurde über Nacht in
einer Stabmühle gemischt. Ein Gemisch von 800 ml Dimethylacetamid
und 1,2 ml eines Netzmittels wurde in
einem großen Waring-Mischer auf +10°C abgekühlt. Das Gemisch
von Oxiden und Polymerem wurde in den Mischer eingebracht
und von Hand umgerührt, um ein gleichmäßiges Gemisch zu erzielen.
Der Mischer wurde dann auf hohe Drehzahl gebracht,
um die Oxide weiterzumischen und das Polymere vollständig
aufzulösen. Der Mischer wurde dann nach Erreichen einer Temperatur
der Mischung von etwa 42,5°C abgeschaltet. Während
der Mischdauer wurde über dem Inhalt des Mischers ein Vakuum
von etwa 56 cm Hg aufrechterhalten, um einen Lufteinschluß
in dem Gemisch zu verringern. Das erhaltene Gemisch
war eine Lösung des Acrylnitril-Copolymeren, das eine feine
Dispersion der Nickel- und Eisenoxid-Teilchen enthielt.
Das Gemisch wurde in einen Zulieferbehälter für eine Spinndüse,
die in ein Koagulierbad eingetaucht war, überführt.
Das Gemisch wurde dann 0,5 Stunden lang einem Vakuum von
etwa 56 cm Hg ausgesetzt und anschließend 0,5 Stunden lang
unter einen Druck von 2,4 bar gesetzt. Eine sich mit
12,0 U/min drehende Pumpe lieferte 7,0 ml des Gemisches pro
Minute. Das Gemisch wurde durch einen Filterstapel mit einem
rostfreien Edelstahlsieb mit einer Maschenweite von 0,125 mm
gefiltert. Das filtrierte Gemisch wurde als Hohlfaser durch
eine Spinndüse mit einem Außendurchmesser von etwa 635 µm
und mit einem mittig angeordneten Hohlstift mit einem Außendurchmesser
von 254 µm und einem Innendurchmesser von
152 µm extrudiert. Als inneres Koaguliermittel diente Wasser,
das mit einer Geschwindigkeit von 5,0 ml/min durch den
Mittelstift strömte. Die Faser wurde bei 27°C in einem Koagulierbad
aus 50% Dimethylacetamid und 50% Wasser koaguliert.
Die Temperatur des Gemisches in dem Behälter war höher
als die Temperatur in dem Koagulierbad. Die Faser wurde
mit einer Geschwindigkeit von 6 m/min auf eine erste Rolle
aufgewickelt und mit dem Koagulierbad-Gemisch gewaschen.
Die Faser wurde mit Wasser auf einer zweiten Rolle gewaschen,
und danach in siedendem Wasser zwischen der zweiten
und der dritten Rolle auf das 2,5fache gereckt, zwischen
der dritten und vierten Rolle auf ein Verhältnis von 0,8
entspannt und dann mit einer Leesona-Wickeleinrichtung
mit einer Geschwindigkeit von 12 m/min auf eine Spule aufgewickelt.
Nach dem Trocknen der Vorläuferfaser auf der
Spule wurde sie an der Eingangsseite eines Konvertierungsofens
angeordnet. Ein Teil der auf der Spule befindlichen
Vorläuferfaser wurde in den Ofen eingebracht und bei 1100°C
umgewandelt, wobei Reduktionsgase in die Ausgangsseite des
Ofens in einer Menge von 14 l/min eingeleitet wurden. Das
Reduktionsgas bestand aus 1,9% CO und der Rest aus Wasserstoff.
Sowohl die Vorläuferfaser, als auch die Nickellegierungsfaser
hatten eine Wandstruktur mit einem radial
anisotropen, inneren Hohlraumvolumen mit einer kompakten
Schicht an der Faseraußenfläche. Die Nickellegierungsfaser
hatte einen Außendurchmesser von etwa 559 µm und einen Innendurchmesser
von etwa 173 µm.
Beispiel 4
Ein Gemisch von 920 g Nickeloxid, 80 g
Magnetit (Fe₃O₄; und 800 ml Dimethylacetamid
wurde in eine Stahlkugeln enthaltende Kugelmühle eingebracht.
Es wurde so lange gemahlen, bis alles gründlich gemischt,
und die Agglomerate und andere große Teilchen im wesentlichen
zerkleinert waren. Dieses Gemisch wurde auf etwa +10°C
abgekühlt und durch einen Buchner-Trichter filtriert, wobei
ein feines Filtermedium aus 100%-Nylonfiltergewebe verwendet
wurde. Die Stahlkugeln
wurden durch ein großes, über dem Buchner-Trichter
angeordnetes Sieb abgetrennt. Mit dem Filtergewebe wurden
große Teilchen oder Agglomerate entfernt, welche während
des Mahlens in der Kugelmühle nicht zerkl 04729 00070 552 001000280000000200012000285910461800040 0002002952927 00004 04610einert worden waren.
Das Filtrat floß aus dem Filter unmittelbar in einen großen
Waring-Mischer. Es wurden 204,8 g eines Acrylnitril-Copolymeren
(etwa 93% Acrylnitril und 7% Vinylacetat) zugesetzt
und vorgemischt, um ein ziemlich gleichmäßiges Gemisch zu
erzielen. (Das Lösungsmittel wurde vorher abgekühlt, um
das Polymere ohne eine Auflösung vormischen zu können.)
Durch den Mischer wurden die Oxide gemischt und das Polymere
aufgelöst. Das Mischen wurde beendet, sobald eine Temperatur
von 75°C erreicht worden war (in die Mischung eingetauchtes
Thermoelement). Die Wärme für den Temperaturanstieg wurde
durch den Verlust an mechanischer Energie während des
Mischens geliefert. Während des Mischens wurde über dem Inhalt
des Mischers ein Vakuum von etwa 56 cm Hg aufrechterhalten,
um einen Gaseinschluß in dem Gemisch zu verringern.
Das erhaltene Gemisch war eine Lösung des Acrylnitril-Copolymeren,
das eine gleichmäßige Dispersion der Oxidteilchen
enthielt.
Dieses Gemisch wurde in einen Zulieferbehälter für eine
Spinndüse, die in ein Koagulierbad eingetaucht war, überführt.
Das Gemisch wurde dann einem Druck von 4,2 bar
ausgesetzt und es wurde mit dem Pumpen begonnen. Eine Pumpe
(6,0 U/min) lieferte 3,5 ml/min des Gemisches. Das Gemisch
wurde durch ein Filterstapel mit einem Endfilter aus Stahl
mit einer lichten Maschenweite von 0,037 mm gefiltert. Das
filtrierte Gemisch wurde einer Spinndüse mit einem Außendurchmesser
von etwa 711 µm und einem Mittelstift mit einem
Außendurchmesser von etwa 457 µm und einem Innendurchmesser
von 254 µm zugeführt. Als inneres Koagulierungsmittel wurde Wasser
von 22°C verwendet, das mit einer Geschwindigkeit von
0,76 ml/min durch den Mittelstift strömte. Das Koagulierbad
(18°C) enthielt 65% Dimethylacetamid und 35% Wasser. Die
Temperatur der Mischung in dem Zulieferbehälter war höher
als die Temperatur des Koagulierbads. Nach dem Durchlaufen
der Faser durch das Koagulierbad wurde sie mit einer Geschwindigkeit
von 5 m/min auf eine erste Rolle gewickelt, auf
dieser Rolle mit der Lösung aus dem Koagulierbad (um den
Koagulierprozeß dadurch zu unterstützen) und auf einer zweiten
Rolle mit entionisiertem Wasser gewaschen. Die Faser
wurde zwischen der zweiten und dritten Rolle in einem,
siedendes Wasser enthaltenden Reckbad (um das 2,5fache) gereckt.
Nach dem Recken wurde die Faser zwischen der dritten
und vierten Rolle bei einem Verhältnis von 0,8 entspannt
(getempert). Schließlich wurde die Faser mit einer Geschwindigkeit
von 12 m/min mit einer Leesona-Wickeleinrichtung auf
eine Spule gewickelt. Die polymere Vorläufer-Hohlfaser hatte
einen Außendurchmesser von etwa 643 µm und einen Innendurchmesser
von etwa 0,5 dieses Wertes.
Die Spule mit der Vorläuferfaser wurde etwa 18 Stunden lang
in einem Behälter, durch den ständig frisches, entionisiertes
Wasser hindurchfloß, eingeweicht. Nach 24stündigem
Trocknen der Spule bei Raumtemperatur und Raumfeuchtigkeit
an der Luft (etwa 25°C und 50% relative Feuchtigkeit) wurde
die Spule auf der Innenseite eines Konvertierungsofens angeordnet.
Die Faser wurde von der Spule vor dem Messen und
Dämpfen in einem Wasserbehälter abgewickelt. Die Faser
wurde dann mittels eines Förderbandes durch eine kleine Zuführöffnung
in den Ofen eingeführt. Die Ofentemperatur betrug
1080°C. Es wurde ein Gas mit einer Geschwindigkeit von
7,6 l/min eingeleitet, das etwa 34,4% Wasserstoff, 0,9%
Kohlenmonoxid und 64,7% Stickstoff enthielt. Die Umwandlungszeit
betrug bei der Betriebstemperatur 8 Minuten.
Die resultierende Nickel-Eisen-Legierungsfaser hatte wie
die Vorläuferfaser eine Wandstruktur mit einem radial anisotropen,
inneren Hohlraumvolumen und einer Haut an der Außenfläche.
Die Faser war hart bzw. fest und dehnbar. Die
Faser hatte einen Außendurchmesser von etwa 381 µm und
einen Innendurchmesser von etwa 203 µm.
Während eines Versuches mit einem Reformiergas, das etwa
37% Wasserstoff und 51% Wasserdampf enthielt, wobei die
restlichen Anteile kleine Mengen Kohlenmonoxid, Kohlendioxid
und Methan waren, wurden für die Durchsetzgeschwindigkeit
für Wasserstoff bei verschiedenen Temperaturen die in der
folgenden Tabelle angegebenen Werte gefunden: