Die Erfindung betrifft eine anorganische, monolithische Hohlfaser,
Verfahren zum Herstellen derartiger Hohlfasern, sowie
ihre Verwendung. Diese Fasern werden auf vielen Gebieten eingesetzt,
beispielsweise bei Fluidtrennungen, bei Brennstoffzellen
oder bei einer Katalyse. Sie werden insbesondere bei
der Gasdiffusion, z. B. einer Wasserstoffdiffusion verwendet.
Das Trennen von Fluida aus Fluidgemischen ist ein besonders
wichtiges Verfahren in der chemischen Verarbeitungsindustrie.
Um ein gefordertes Fluid mit Hilfe von Trennmembranen, kommerziell
zu trennen, müssen die Membranen den Bedingungen
widerstehen, welchen sie während des Trennvorgangs ausgesetzt
werden können, und sie müssen eine entsprechend selektive
Trennung des Fluids zusammen mit einer ausreichend hohen
Flußgeschwindigkeit, d. h. einer Durchdringungs- oder Diffusionsgeschwindigkeit
pro Flächeneinheit schaffen, so daß der
Trennvorgang auf einer wirtschaftlich interessanten Basis
angewendet werden kann. Folglich können Trennmembranen, die
eine entsprechend hohe selektive Trennung, aber unerwünscht
niedrige Fließgeschwindigkeiten aufweisen, derart große Trennmembranoberflächen
erfordern, daß eine kommerzielle Verwendung
dieser Membran in großem Stil wirtschaftlich nicht durchführbar
ist.
Es ist bekannt, daß Wasserstoff aus einem Gasgemisch, das
Wasserstoff und andere Gase enthält, abgetrennt und gereinigt
werden kann, indem der Wasserstoff selektiv bei höheren Temperaturen
dünne, nichtporöse Edelmetallschranken oder -sperrschichten
durchdringen kann. Bei diesem Verfahren wird Wasserstoff
unter Druck mit einer Seite derartiger nichtporöser
Schranken oder Sperrschichten in Kontakt gebracht, während die andere
Seite der Sperrschicht auf einem niedrigeren Wasserstoff-
Partialdruck gehalten wird. Der Wasserstoff diffundiert durch die
Sperrschicht und wird in gereinigter Form wiedergewonnen.
Die Faktoren, von welchen die Diffusion von Wasserstoff
durch derartige Sperrschichten pro Flächeneinheit abhängt, sind
die Dicke der Sperrschicht, der Partialdruckunterschied zwischen
den Seiten der Sperrschicht mit hohem und niedrigem
Druck, die Temperatur der Sperrschicht und das Material, aus
welchem die Sperrschicht hergestellt ist. Obwohl die Diffusität
einer Sperrschicht, das heißt die Fähigkeit des Sperrschichtmaterials
ein bestimmtes Gas hindurchdiffundieren zu
lassen, nicht von der Dicke der Sperrschicht abhängt, ist die
Diffusionsgeschwindigkeit umgekehrt proportional zu dieser
Dicke. Da hohe Diffusionsgeschwindigkeiten für die kommerzielle
Ausführbarkeit derartiger Sperrschichten wesentlich
sind, muß die Sperrschicht in Einklang mit ihrer strukturellen
Festigkeit unter kommerziellen Betriebsbedingungen so dünn
wie möglich sein und es muß für eine Diffusion eine ausreichend große Oberfläche
vorgesehen werden. Lange Zeit sind beträchtliche
Anstrengungen für Versuche aufgewendet worden, derartige dünne
Schranken oder Sperrschichten mit großen Oberflächen zu schaffen,
die sowohl hohe Diffusionsgeschwindigkeiten ermöglichen
als auch bei Betriebsbedingungen stabil sind.
Beispielsweise ist in der US-PS 11 74 631
ein Verfahren beschrieben, bei welchem eine Metallschicht, beispielsweise
eine Palladium- oder Platinschicht, verwendet wird,
die auf einer höheren Temperatur gehalten und von einer Unterlage
aus porösem Steingut oder Alundum getragen ist. In dieser
Druckschrift ist auch eine derartige dünne Schicht beschrieben,
die auf einem porösen zylindrischen Rohr aufgebracht ist.
Andere haben dünne Metallsperrschichten verwendet, die auf Unterlagen,
wie beispielsweise einem porösen Metall, Keramik,
Gaze oder anderem Material, aufgebracht sind, um ein Verformen
oder ein Zusammenbrechen der dünnen Metallsperrschicht zu verhindern.
Schwierigkeiten haben sich bei derartigen dünnen
Sperrschichten bei der Wasserstoffdiffusion ergeben. Beispielsweise
sind Versuche gemacht worden, um großflächige Sperrschichten
mit einer Dicke von etwa 25 µm durch Walzen, Bedampfen oder
Galvanisieren herzustellen. Diese Sperrschichten oder Schranken
haben sich jedoch als lästig bzw. störungsanfällig, wenn nicht
als unzulänglich, erwiesen. Derartige Sperrschichten sind durch
Walzen, ohne daß sie kleine Löcher aufweisen, schwierig herzustellen,
so daß sie als Trennschicht unzulänglich sind. Andere
Verfahren, beispielsweise das Bedampfen und Galvanisieren,
sind sehr langsam und unpraktisch.
Es sind daher große Anstrengungen bei Versuchen gemacht worden,
um getragene ebene Metallsperrschichten zu schaffen, mit
welchen kommerziell durchführbare Wasserstoffdiffusionseinrichtungen
geschaffen werden können (siehe beispielsweise die US-
PS 29 58 391; US-PS 32 08 198; US-PS 32 38 700; US-PS 33 44 582; US-PS 33 44 586; US-PS
33 50 846; US-PS 34 13 777 und US-PS 34 99 265). Diese Anstrengungen scheinen
jedoch nicht zu kommerziell vorteilhaft verwertbaren Wasserstoffdiffusionseinrichtungen
geführt zu haben.
Auch ist vorgeschlagen worden langgestreckte Rohre (welche
gewickelt sein können) zu verwenden, welche keinen gesonderten
Träger erfordern. Diese Rohre können entweder einzeln oder in
Mehrfachbündeln vorgesehen werden, um für eine Diffusion die
Oberfläche zu vergrößern. Derartige Rohrbündel sind beispielsweise
in der US-PS 29 61 062 dargestellt und beschrieben, wobei
Palladium enthaltende Kapillarröhrchen verwendet sind, welche,
wie ausgeführt ist, mit Wanddicken von etwa 25 µm bis 126 µm
bei einem Innendurchmesser von 794 µm bis 3175 µm gezogen sind.
Diese Röhrchen scheinen "dichte" oder "feste", "kompakte " Wände
zu haben, d. h. eine isotrope Wandstruktur. Obwohl mit diesen
Kapillarröhrchen technisch ausführbare Wasserstoffdiffusionszellen
geschaffen sind, führen die praktischen Beschränkungen
beim Ziehen von Röhrchen mit derartigen Durchmessern und Wandstärken
zu Einrichtungen, die in der Herstellung sehr teuer
sind. Dies ist sowohl auf die hohen Kosten des Palladiums
als auch auf die Rohrziehverfahren zurückzuführen. Wegen dieser
Kosten ist es äußerst wichtig, daß mit den Ziehverfahren Röhrchen
hergestellt werden, welche im wesentlichen bei einem begrenzten
Randfehler, der auf Materialverluste zurückzuführen ist,
in der Anwendung zufriedenstellend sind. Das heißt, die verwendeten
Wanddicken müssen zufriedenstellend sein sowohl für
einen strukturellen Träger bzw. eines selbsttragenden Elements
als auch um Fehler oder Risse zu vermeiden, so daß dann außer
Wasserstoff Gase durch die Sperrschicht hindurchgehen können. Obwohl
bekanntlich bei kleineren Rohren dünnere Wände verwendet
werden können, (da sich aufgrund der Geometrie von kleineren
Rohren die gleiche Festigkeit bei dünneren Wänden ergibt) ist
es schwierig gewesen, derartige kleinere Rohre herzustellen,
deren Wandstärken mit den geforderten Betriebsbedingungen übereinstimmen.
Dies ist den praktischen Beschränkungen bei der Herstellung
von kleinen Rohren mittels Rohrziehverfahren und den
beinahe unerschwinglich hohen Kosten zuzuschreiben. Andererseits
ist versucht worden, kleine Rohre mit Abmessungen herzustellen,
die denen in der US-PS 29 61 062 entsprechen. (Siehe
beispielsweise die US-PS 29 11 057; US-PS 32 38 700; US-PS 31 72 742; US-PS
31 98 604; US-PS 32 08 198; US-PS 32 26 915; US-PS 32 78 268; US-PS 33 92 510; US-PS 33 68 329; US-PS
35 22 019; US-PS 36 65 680 und die GB-PS 10 39 381). Alle die in den bisher
beschriebenen Einrichtungen verwendeten Rohre weisen abgesehen von Fehlern isotrope
Wandstrukturen auf. Es ist
jedoch nicht vorgeschlagen worden, kleinere Rohre oder Röhrchen
mit Wandungen zu verwenden, die nicht isotrop sind. Bis
heute sind diese Metallrohre, die eine starke wirtschaftliche Bedeutung
haben, unzuverlässig gewesen.
Die Erfindung schafft Schranken oder Sperrschichten, welche ohne
weiteres diesem Zweck genügen. Außer dem Schaffen von dünnen
Metallsperrschichten, welche sehr geeignet sind als Sperrschichtkomponenten
beispielsweise in wirtschaftlich durchführbaren
Wasserstoffdiffusionseinrichtungen, ist auch festgestellt worden,
daß diese Komponenten in Einrichtungen und Verfahren auf vielen
anderen Anwendungsgebieten verwendbar sind. Von besonderem Interesse
ist hierbei das breite Feld der Fluidtrennungen durch Membrane.
Die Verwendung von polymeren Hohlfasern als Trennmembranen in
verschiedenen Fluidtrennverfahren hat große Vorteile gegenüber
ebenen, flachen Membranen. Dies ist der Geometrie und äußeren
Form der Hohlfasern zuzuschreiben, welche für eine Trennung eine
große Membranoberfläche innerhalb einer Volumeneinheit der darin
enthaltenen Einrichtung schaffen. Ferner können bekanntlich derartige
Hohlfasern größere Druckunterschiede aushalten als freitragende
ebene Menbranen mit im wesentlichen derselben Gesamtstärke
und demselben physikalischen Aufbau.
In jüngster Zeit sind polymere Hohlfasern für Fluidtrennungen
geschaffen worden, welche eine sogenannte "Loeb-Typ"-Wandstruktur
bzw. einen entsprechenden Wandaufbau haben. Diese Bezeichnung
ist zurückzuführen auf eine Arbeit von Loeb und Mitarbeiter,
welche herausgefunden haben, daß sie mit ebenen Membranen
bei Anwendung bestimmter Vorbereitungsverfahren die Wasserdurchlässigkeit
durch Zelluloseacetat-Membranen stark erhöhen konnten.
Die US-PS 31 33 132, US-PS 31 33 137 und US-PS 31 70 867 beschreiben dieses
Verfahren aufgrund dessen später von einer "modifizierten
oder geänderten" Membranstruktur gesprochen worden ist.
Diese polymere Struktur ist mit Hilfe unterschiedlicher Färbverfahren
sowie mit Hilfe der Elektronenmikroskopie ausführlich
untersucht worden. Im Unterschied zu den vorher verwendeten
Zelluloseacetat-Membranen, welche völlig dicht und ohne Hohlraumstruktur
zu sein schienen, hat die nach dem Gießverfahren
von Loeb hergestellte Membran einen einen Hohlraum enthaltenden
Bereich und einen besonderen dichten Bereich. Der poröse Bereich
und einen besonderen dichten Bereich. Der poröse Bereich
erstreckt sich gewöhnlich von der Oberfläche, welche der
Gießfläche während der Herstellung benachbart ist, durch annähernd
90 bis 99% der gesamten Membrandicke hindurch. Der verbleibende
"dichte" Bereich erstreckt sich zu der gegenüberliegenden Fläche.
Mit anderen Worten, da die Membranen im wesentlichen nicht
dieselbe Dichte über ihre Dicke hinweg haben, werden sie für "anisotrop"
gehalten, d. h. sie haben deutliche Unterschiede in dem
Hohlraumvolumen in verschiedenen Bereichen der Membrandicke.
Diese anisotrope Struktur wird auf polymere Hohlfasern ausgedehnt
(siehe beispielsweise US-PS 36 74 628; US-PS 37 24 672; US-PS
38 84 754 und US-PS 40 55 696).
Diese anisotropen, polymeren Hohlfasern sind als Träger für
Trennmembranen oder als die Trennmembran selbst verwendet worden.
Obwohl diese polymeren Hohlfasern bei Entsalzungsverfahren
verwendet worden sind und ausgezeichnete Trenneigenschaften zeigen,
haben sie oft eine begrenzte Brauchbarkeit
und/oder ihre Eigenschaften verschlechtern sich im Betrieb. Beispielsweise können
zahlreiche Chemikalien sowie unerwünschte chemikalische Schmutzstoffe
in Flüssigkeits- und Gasströmen unerwünschte Reaktion mit den polymeren
Materialien zur Folge haben. Ebenso oft sind höhere Temperaturen und Drucke
mit der Aufrechterhaltung der geforderten Eigenschaften derartiger polymerer
Fasern unvereinbar. Ferner haben diese polymeren Hohlfasern nicht annähernd
die Selektivität der Edelmetall-Sperrschicht.
Poröse Glasfasern sind als Träger für durchlässige Membranen sowie für die
Trennmembran selbst vorgeschlagen worden. (Siehe beispielsweise US-PS 32 46 764
und US-PS 34 98 909). Derartige Glashohlfasern scheinen eine isotrope
Wandstruktur des Hohlvolumens zu haben.
Obwohl zahlreiche Verfahren zum Herstellen anorganischer Fasern vorgeschlagen
worden sind (siehe beispielsweise US-PS 33 21 285; US-PS 33 11 689; US-PS 33 85 915;
US-PS 35 29 044; US-PS 35 65 749; US-PS 36 52 749; US-PS 36 71 228; US-
PS 37 09 706; US-PS 37 95 524; US-PS 38 46 527; US-PS 39 53 561; US-PS 40 23 989;
US-PS 40 60 355 und US-PS 40 66 450) sind bisher noch keine anorganischen, anisotropen
Hohlfasern beschrieben worden.
Die DE-OS 17 58 827 beschreibt ein Verfahren zum Herstellen poröser Metallteile,
das darin besteht, daß eine natürliche Cellulosefaser mit ein oder mehreren thermisch
zersetzbaren Metallsalzen getränkt, getrocknet und anschließend in reduzierender
Atmosphäre die Cellulosefaser zerstört, das oder die Salze zu Metall zersetzt
und diese dann zu einem einheitlichen Körper gesintert werden. Dieses Verfahren
eignet sich zum Herstellen von Poröskörpern aus verschiedenen Metallen,
insbesondere aus Nickel, Kobalt, Eisen, Kupfer und den Legierungen dieser
Metalle.
Die DE-OS 15 83 737 bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Hohlgegenstandes,
bei dem die zusammengesetzte Struktur aus einem Kern aus einem ersten
Material, das mit einer Schale aus einem zweiten Material überzogen ist.
Charakteristisch dabei ist, daß die Diffusionsgeschwindigkeit des Kernmaterials
in das Schalenmaterial gegenüber der Diffusionsgeschwindigkeit des Schalenmaterials
in das Kernmaterial groß ist, so daß das Kernmaterial vorzugsweise
in das Schalenmaterial diffundiert, wobei das Schalenmaterial einen Schmelzpunkt
besitzt, der größer als derjenige des Kernmaterials ist.
In der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung werden folgende Definitionen
verwendet.
Unter dem Begriff "Hohlfaser"
wird eine Faser (oder ein Einzelfaser
bzw. ein Monofilament) verstanden, deren Länge im Vergleich
zu ihrem Durchmesser sehr groß ist und die einen axial angeordneten,
fortlaufenden "Kanal" hat, welcher frei von dem Material
ist, das die Faser bildet (und nachstehend oft als
"Bohrung" bezeichnet wird). Derartige Fasern können praktisch in
jeder für die beabsichtigte Verwendung erforderlichen Länge
vorgesehen werden.
Der Begriff "Hohlraumvolumen" wird verwendet, um einen
Raum zu bezeichnen, der innerhalb der Faserwand eingeschlossen
ist und frei von dem Material ist, das die Faser bildet.
Ein Bereich in der Faserwand wird als eine "kompakte, feste
Schicht" bezeichnet, wenn er verhältnismäßig dicht ist (und
im wesentlichen ein geringeres oder oft praktisch kein Hohlraumvolumen
hat) und sich in einer sperrschichtartigen Ausdehnung
gegenüber einer Fluidströmung durch die Wand hindurch befindet.
Er kann entweder porös oder nichtporös sein. Der
Ausdruck "porös" bezieht sich auf die Eigenschaft einer kompakten,
festen Schicht, welche, obwohl sie sonst ständig verhältnismäßig
dicht ist, sehr enge, oft gewundene Durchgänge hat,
die anders als bei der Diffusion den Durchgang von Fluid durch die kompakte Schicht
gestatten.
Der Begriff "Haut" wird verwendet, um eine kompakte, feste
Schicht zu bezeichnen, die sich an der inneren und/oder äußeren
Oberfläche der Faser befindet.
Der Begriff "äußere Umfangszone" wird verwendet, um den äußeren
Bereich der Faserwand zu bezeichnen, deren Dicke ein Viertel
oder eine Hälfte des Abstandes ist, der die äußere Fläche der
Faser von der inneren Fläche trennt, wobei selbstverständlich
dieser äußere Bereich der Faser wahlweise von einer Haut bedeckt
sein kann.
Der Begriff "innere Umfangszone" wird verwendet, um den inneren
Bereich der Faserwand zu bezeichnen, welcher die Bohrung umgibt,
und deren Dicke ein Viertel bis eine Hälfte des Abstandes, der
die innere Fläche der Faser von der äußeren Fläche trennt, wobei
dieser die Bohrung umgebende Bereich von der Bohrung durch
eine Haut getrennt sein kann.
Der Begriff "anorganische Materialien" bezeichnet
ein sinterbares, anorganisches Material, das im wesentlichen
frei von organischem, polymeren Material ist.
Der Begriff "monolithisch" bedeutet, daß das Material der Faser
über ihre gesamte Struktur hinweg
dieselbe Zusammensetzung hat, wobei
die Faser ihre physikalische Struktur infolge der Bindung
zwischen den gesinterten Partikeln aufrechterhält.
Der Ausdruck "radial anisotropes Hohlraumvolumen" bedeutet,
daß das Hohlraumvolumen in der Faserwand sich in einer
Richtung senkrecht zur Achse der Faser ändert.
Die Aufgabe wird gelöst durch die anorganische, monolithische Hohlfaser gemäß
Hauptanspruch und durch das Verfahren gemäß Nebenanspruch. Die Unteransprüche
betreffen bevorzugte Ausführungsformen dieses Erfindungsgegenstandes.
Gegenstand der Erfindung ist somit eine anorganische, monolithische Hohlfaser,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie eine Wandstruktur mit einem radial
anisotropen Hohlraumvolumen hat.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von
Hohlfasern, das dadurch gekennzeichnet ist, daß (a) eine Lösung eines organischen
faserbildenden Polymeren, die in gleichförmig dispergierter Form ein sinterbares
anorganisches Material enthält, hergestellt wird; (b) die das anorganische
Material enthaltene Polymerlösung durch eine Hohlfaserspinndüse extrudiert
und ein koagulierendes Fluid in die Bohrung der Faser eingespritzt wird; (c)
eine polymere Vorläufer-Hohlfaser, welche das anorganische Material enthält,
die eine Wandstruktur mit einem radial anisotropen Hohlraumvolumen aufweist,
gebildet wird; (d) die polymere Vorläufer-Hohlfaser behandelt wird, um das
organische Polymere zu entfernen; und (e) das resultierende anorganische Material
gesintert wird, mit der Maßgabe, daß die Schritte (d) und (e) unter Bedingungen
durchgeführt werden, daß eine Struktur mit einer radial anisotropen Innenhohlraumwand
in der Hohlfaser aufrechterhalten wird.
Bevorzugte Formen derartiger Fasern sind solche, welche eine poröse oder eine
nichtporöse kompakte Schicht haben. Derartige Fasern, die Metall aufweisen
und eine nichtporöse kompakte Schicht haben, werden besonders bevorzugt.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird das anorganische
Material während oder vor dem Sintern zu einem sinterbaren, anorganischen
Material oxidiert oder reduziert. Die hergestellte, anorganische Hohlfaser hat
eine Wandstruktur, welche im wesentlichen der Wandstruktur der polymeren
Vorläufer-Hohlfaser, aber infolge einer Schrumpfung dem verkleinerten Maßstab
entspricht.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden Metallhohlfasern mit
einer dünnen, kompakten, nichtporösen Haut an ihrer Außenfläche als Sperrschicht
zur Diffusion von Wasserstoff verwendet. Beispielsweise sind Metallfasern
mit einer nichtporösen, kompakten Schicht besonders bei Gasdiffusionsverfahren
und -einrichtungen verwendbar. Dies ist besonders vorteilhaft sowohl
für die Herstellung von Wasserstoff in einer im wesentlichen reinen Form als
auch um Gleichgewichtsreaktionen wirtschaftlich zu verschieben, welche Wasserstoff
enthalten. Noch bei weiteren Verfahren werden in vorteilhafter Weise die
erfindungsgemäßen Hohlfasern mit und ohne kompakte Schichten als Träger für
anorganische Membranen und/oder polymere Membranen verwendet. Die erfindungsgemäßen
Hohlfasern werden bei Verfahren in Brennstoffzellen und in anderen
katalysierten Reaktionen verwendet.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen im einzelnen erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Mikrophotographie eines Querschnitts einer polymeren Vorläufer-
Hohlfaser, die als Metallkomponente ein Gemisch aus 50 Gew.-% Nickeloxid
und 50 Gew.-% Eisenoxid enthält und
eine Wandstruktur mit einem radial anisotropen
Hohlraumvolumen hat;
Fig. 2 bis 4 Mikrophotographien von Querschnitten (oder Teilen
eines Querschnitts) von Hohlfasern mit einer Struktur
mit radial anisotropem Hohlraumvolumen, die
eine kompakte Schicht an der Faseraußenfläche (Fig. 2),
der Innenfläche (Fig. 3) und innerhalb der Wandstruktur
(Fig. 4) aufweisen;
Fig. 5 eine Endansicht eines kleinen Bündels von erfindungsgemäßen Metallfasern,
die (bei einer 50fachen Vergrößerung
im Inneren einer Hülse abgeschlossen sind;
Fig. 6 eine Mikrophotographie der Außenfläche einer Hohlfaser
mit einer gleichförmigen
porösen Haut;
Fig. 7 schematisch eine erfindungsgemäße Hohlfaser und
ein Silberrohr, die für eine Verwendung als Elektrodenelemente
in einer Brennstoffzelle angeordnet sind;
Fig. 8 schematisch in aufgeschnittener Form eine Brennstoffzelle,
die die in Fig. 7 dargestellten Elektrodenelemente
enthält.
Erfindungsgemäß haben die anorganischen, monolithischen Hohlfasern
eine Wandstruktur mit einem radial anisotropen
Hohlraumvolumen. Sie haben einzigartige Eigenschaften,
die durch große Oberflächenbereiche (sowohl in der
Wandstruktur als auch an den Innen- und Außenflächen) gekennzeichnet
sind, haben ohne weiteres Zugang zu diesen Oberflächenbereichen
und die Fähigkeit, hohen Temperaturen und Drücken als auch
extremen chemischen Angriffen zu widerstehen. Die erfindungsgemäß hergestellten
Hohlfasern sind auf zahlreichen Gebieten verwendbar,
beispielsweise bei Fluidtrennungen mittels Membranen (und zwar
sowohl als Träger für Trägermembranen als auch als die Trennmembranen
selbst) und bei Brennstoffzellen, usw. Diese Hohlfasern
können verhältnismäßig wirtschaftlich mit sehr unterschiedlichen
physikalischen Strukturen hergestellt werden, obwohl viele Arten
anorganischer Materialien verwendet werden. Ferner hat sich gezeigt,
daß große Mengen dieser Fasern mit geringen
Kosten aufgrund nur nomineller Verluste infolge von Fehlern und
Unvollkommenheiten hergestellt werden können.
Erfindungsgemäß weisen die Hohlfasern anorganische
Materialien auf, welche in Hohlfaserform mit der gewünschten
Wandstruktur gesintert werden. Die sinterbaren anorganischen
Materialien umfassen eine sehr große Gruppe von Materialien.
Die bevorzugten sinterbaren anorganischen Materialien sind Metalle.
Besonders bevorzugt werden die Metalle, durch die Wasserstoff
diffundieren kann, wie die Edelmetalle, Nickel usw. und
deren Legierungen. Eisen und seine Legierungen sind insbesondere
verwendbar. Nickel und seine Legierungen, d. h. Eisen sind die am
meisten bevorzugten Metalle. Die sinterbaren, anorganischen Materialien
können Keramikmaterialien, wie Aluminiumoxid, β-Aluminiumoxid,
usw. sein. Die sinterbaren, anorganischen Materialien
können auch Cermet oder Metcer, wie Eisenmetall-Aluminiumoxid,
Nickelmetall/Titankarbid, usw. sein.
Diese Fasern haben eine Wandstruktur eines radial anisotropen
Hohlraumvolumens. Mit anderen Worten, wo ein Bereich
der Faserwand ein verhältnismäßig hohes Hohlraumvolumen haben
kann, beispielsweise in der inneren Umfangszone, kann ein anderer
Bereich der Faser ein wesentlich schwächeres Hohlraumvolumen
haben, beispielsweise in der äußeren Umfangszone. Diese
bilden einen Gegensatz zu vorher bekannten, offensichtlich
isotrop porösen, anorganischen Hohlfasern (z. B. Glas), welche
im wesentlichen dasselbe Hohlraumvolumen in allen Bereichen
der Faserwand und der Edelmetallrohre haben, welche isotrop
dichte oder kompakte Wandstrukturen aufweisen. Das einzigartige
Hohlraumvolumen der Wandstruktur der erfindungsgemäßen
Hohlfasern kann bei jedem Radius (der senkrecht zu der
Faserachse steht) von der Mitte der Hohlfaser aus im wesentlichen
gleichbleibend sein. Mit anderen Worten, wenn derartige
Fasern konzentrische Bohrungen haben, ist im allgemeinen das
Hohlraumvolumen an allen Stellen in der Wand auf einem
zylindrischen, konzentrisch um die Faserachse festgelegten Ring
im wesentlichen dasselbe.
Es werden nun andere Faserformen als die kreisförmigen, beispielsweise
solche mit einer quadratischen, hexagonalen, sternförmigen
oder länglichen Form oder solche mit Graten oder Vorsprüngen,
usw. betrachtet. Derartige Formen können durch die verwendete
Spinndüsenart sowie die Faserextruder- und Formgebungsbedingungen
beeinflußt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform liegt das gesamte Hohlraumenvolumen (wobei
das Volumen gemeint ist, das von den nominellen Innen- und
Außenflächen der Faser eingeschlossen wird) im Bereich von 15 bis
95%. Ein bevorzugter Bereich der inneren Hohlraumvolumen
reicht von 45 bis 90%. Fasern mit einem
Hohlraumvolumen in der äußeren Umfangszone von 10 bis
35% und mit einem Hohlraumvolumen in der inneren
Umfangszone von 75 bis 95% sind besonders erwünscht.
Diese Fasern haben, wie oben bereits ausgeführt, große Oberflächen.
Beispielsweise ist infolge ihrer verhältnismäßig kleinen
Außendurchmesser die Diffusionsoberfläche pro Volumeneinheit
extrem groß. Diese Fasern haben auch besonders große
und brauchbare Oberflächen in der Wandstruktur. Da es durchaus
möglich ist, daß das anorganische Material in einer doppelten
Eigenschaft sowohl als die tragende und/oder funktionelle
Struktur der Faser als auch als katalytisches Material wirkt,
das Reaktionen nahe bei den Faseroberflächen katalysiert, können
diese verfügbaren Flächen in der Faserwand sehr wichtige Vorteile
schaffen.
Vorzugsweise haben die erfindungsgemäßen Hohlfasern einen Außendurchmesser von
weniger als 2000 µm.
Solche größeren Fasern können dickere
Wände haben und würden auch eine weniger wirksame Diffusionsfläche
pro Volumeneinheit schaffen oder können ein Zugeständnis
bei den möglichen Betriebsbedingungen erfordern. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform weisen die Hohlfasern einen Außendurchmesser von
50 bis 700, vorzugsweise von 100 bis 550 µm, auf. Die Wanddicke
hängt von der gewünschten Bohrungsgröße ab, um einen
übermäßigen Druckabfall zu vermeiden. Die Hohlfasern haben oft
Wanddicke von 20 bis 300 µm. Besonders bevorzugt
werden Hohlfasern mit einer Wanddicke von 50 bis 200 µm.
Die Hohlfasern haben im allgemeinen ein Verhältnis von Wanddicke
zu Außendurchmesser von 0,5 bis 0,03, insbesondere
von 0,5 bis 0,1.
Die Wandstrukturen der gleichmäßigen Hohlfasern sind aufgrund
der einzigartigen Hohlraumvolumen-Kennwerte nicht äquivalent
mit den Wänden der Edelmetallrohre, die in herkömmlichen Wasserstoffdiffusionsverfahren
verwendet worden sind. Folglich sind
direkte Vergleiche zwischen Wanddicken von derartigen Edelmetallrohren
und der erfindungsgemäßen Hohlfaser nicht angebracht.
Da die Wände derartiger Rohren mit
kleinen oder gar keinen Hohlraumvolumen
dicht oder kompakt sind, könnten sie eher und richtiger mit
der nichtporösen kompakten Schicht der erfindungsgemäßen
Fasern verglichen werden, welche tatsächlich den Teil
der Wanddicke darstellt, der in Wirklichkeit an der Diffusion
teilnimmt.
Vorzugsweise können die erfindungsgemäßen Hohlfasern eine kompakte Schicht
haben, welche porös oder nichtporös sein kann.
Die Dicke der kompakten Schicht beträgt weniger als 50%, vorzugsweise
weniger als 30% und insbesondere weniger als 15% der
Wanddicke. Wenn sie auf die nichtporöse Kompaktschicht
bezogen wird, wird die Dicke der kompakten Schicht
vorteilhafterweise als die "effektive Dicke" bezeichnet. Diese
Dicke ist dann die Dicke, die aus der tatsächlichen Menge von dem
durch die nichtporöse, kompakte Schicht und
die Faserwand diffundierenden Gas und aus der eigentlichen Durchlässigkeit
des Materials der Faser berechnet wird. Für
diese Bestimmung könnte dann die Faser mit einem anderen Gas
untersucht werden, um das Vorhandensein einer
nichtporösen kompakten Schicht sicherzustellen. Mit porösen,
kompakten Schichten kann die Dicke beispielsweise mit Hilfe
der Abtast-Elektronen-Mikroskopie berechnet werden. Im allgemeinen
liegt bei Fasern mit Außendurchmessern von bis zu
1000 µm die Dicke der kompakten Schicht in dem Bereich von
2 bis etwa 80µm, beispielsweise bei etwa 4 bis 16 und häufig
bei 10 bis 50 µm.
Fasern mit kompakten Schichten werden im wesentlichen bei Gastrennungen
verwendet, wo beispielsweise Verbindung mit bestimmten
Metallen gewünscht wird, daß nur Wasserstoff durch die
nichtporöse kompakte Schicht diffundiert. Die kompakte
Schicht kann eine Haut an den äußeren oder inneren Faserflächen
oder innerhalb der Faserwand sein. Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist eine Hohlfaser mit einer Haut
(wie sie hier festgelegt ist) auf einer äußeren oder auf einer
inneren Umfangszone (wie sie ebenfalls hier festgelegt ist) oder
sowohl auf der Zone oder auf Zonen, die ein Netzwerk von gegenseitig
in Verbindung stehenden Hohlräumen aufweisen, die
in radialer Richtung allmählich größer oder kleiner werden, wenn
sie von einer in die anderen Zone übergehen.
Besonders vorteilhaft sind die erfindungsgemäßen Hohlfasern, die mit verhältnismäßig
dünnen kompakten Schichten in Form einer Haut an
der äußeren Faseroberfläche versehen sind. Derartige Hohlfasern sind sehr brauchbar
bei der Fluidtrennung mittels Membranen, beispielsweise bei
Wasserstoff-Diffusionsverfahren. Diese Hohlfasern können als Träger
(wo die Haut porös ist) oder als die Membranen selbst wirken
(wo die Haut nicht porös ist). Sie können eine
hinreichende Festigkeit bei hohen Temperaturen und/oder Drücken
aufweisen. Beispielsweise von Hohlfasern mit einer dünnen kompakten
Schicht sind Metall-, beispielsweise Nickellegierungs-
Fasern mit einer porösen oder nichtporösen Haut
an ihrer Außenfläche, welche etwa 2 bis 40 µm dick ist, einer
Wanddicke von 75 bis 125 µm und einem Außendurchmesser
von etwa 250 bis 700 µm.
Es ist allgemein bekannt, daß, wenn der Außendurchmesser einer
Rohrform abnimmt, die durch eine vorgegebene Wanddicke geschaffene
Festigkeit zunimmt. Da die erfindungsgemäße Hohlfaser
verhältnismäßig kleine Außendurchmesser aufweisen, ist die Wanddicke,
die für eine entsprechende Festigkeit notwendig ist,
geringer. Hierdurch ergeben sich wegen der viel höheren wirksamen
Diffusions- oder Durchlässigkeitsfläche pro verfügbarer
Volumeneinheit und der verbesserten Diffusionsgeschwindigkeiten
mit Hilfe der dünnen Wände und der sehr dünnen Häute enorme Vorteile
bei zahlreichen Anwendungen. Da ferner derartig dünne Wände
und sehr dünne Häute nunmehr eine ausführbare Alternative und
Möglichkeit sind, können anorganische Materialien, d. h. Nickel
und dessen Legierungen verwendet werden, die vorher aufgrund
ihrer niedrigeren Eigendurchlässigkeiten in der Praxis nicht
in Betracht gezogen worden sind. Hierdurch ist eine Verbesserung
in den Kosten und in der Festigkeit erreicht und ein Material hergestellt worden,
das im allgemeinen für Wasserstoff-Diffusionsbedingungen geeigneter
ist. Diese Vorteile sind mit einem kleinen oder keinem
Nachteil im Hinblick auf die Betriebstemperaturen und Druck
realisiert worden.
Besonders bevorzugte Formen von erfindungsgemäßen Hohlfasern
sind in Fig. 2 bis 4 dargestellt. Fig. 2 zeigt eine Mikrophotographie
eines Querschnitts einer Nickel-Hohlfaser mit
einer Wandstruktur mit einem radial anisotropen Hohlraumvolumen
und einer Haut an der äußeren Faseroberfläche. Die Wandstruktur
der Hohlfaser hat ein Hohlraumvolumen, das von der
äußeren zu der inneren Umfangszone hin zunimmt, wodurch sich
eine sehr offene Wandstruktur an der inneren Umfangszone unmittelbar
bei der Bohrung ergibt. Fig. 3 zeigt eine Mikrophotographie
eines Teils eines Querschnitts einer Nickel-Eisenlegierung-
Hohlfaser (von etwa 50/50 Gew.-%) mit einer Haut an
der Innenfläche. Die Hohlfaser der Fig. 3 hat ein Hohlraumvolumen,
das am niedrigsten an der inneren Umfangszone ist
und in der äußeren Umfangszone zunimmt und eine sehr offene
Wandstruktur unmittelbar bei der Faseraußenfläche hat. Fig. 4
zeigt eine Mikrophotographie eines Querschnitts einer Nickelhohlfaser
mit einer kompakten Schicht im Innern der Faserwand,
welche sehr offene Wandstrukturen sowohl an den inneren als
auch an den äußeren Faseroberflächen hat.
Äußerst wichtig ist bei der Erfindung die Möglichkeit, anorganische
Hohlfasern mit unterschiedlichen Größen und Strukturen herzustellen.
Die Größe der Faser kann durch das einfache Mittel beeinflußt
werden, die Spinndüsen zu ändern, was auf dem Gebiet der
Kunstfaserherstellung bekannt ist. Durch Ändern der Extrudier-
und Faserformungsbedingungen kann die Wandstruktur über große
Bereiche geändert werden, um die gewünschte Wandstruktur und
-dicke zu schaffen. Ferner kann die Dicke und die Lage einer
kompakten Schicht erforderlichenfalls durch nachstehend beschriebene
Einrichtungen geschaffen werden. Diese Kennwerte
werden von dem Fachmann in eindeutiger Weise geschaffen, um
Fasern herzustellen, die auf den interessierenden Anwendungsfall
zugeschnitten sind. Diese Merkmale werden mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens geschaffen, welches unten im einzelnen
beschrieben wird.
Verfahren zum Herstellen der erfindungsgemäßen Hohlfaser
Herstellung einer anorganisches Material enthaltenden Polymerlösung
Es wird ein Gemisch hergestellt, das ein anorganisches Material
in gleichförmig dispergierter Form einer Polymerlösung aufweist.
Die Polymerlösung weist ein faserbildendes, organisches Polymer
auf, das in einem entsprechenden Lösungsmittel gelöst ist. Im
allgemeinen reicht die Konzentration des organischen Polymeren
in der Lösung aus, um, wenn die Lösung des anorganischen Material
enthält, die polymere Vorläufer-Hohlfasern mit einer
Wandstruktur mit einem radial anisotropen Hohlraumvolumen
durch trockene und/oder nasse Spinnverfahren zu bilden.
Die Polymerkonzentration kann über einen großen Bereich geändert
werden und hängt von den in der endgültigen Hohlfaser gewünschten
Kenndaten ab. Die maximale Konzentration ist natürlich
insofern beschränkt, als die das anorganische Material
enthaltende Polymerlösung nicht mehr durch eine Spinndüse
extrudiert werden kann. Dementsprechend gibt es einen niedrigeren
Grenzwert, bei dem die polymere Vorläufer-Hohlfaser nicht mehr
in ausreichender Menge Polymeren zur Verfügung hat, um ihre Wandstruktur aufrechtzuerhalten.
Im allgemeinen sind die Polymerkonzentrationen
der Polymerlösung von etwa 5 bis etwa 35 Gew.-% ausreichend.
Besonders bevorzugte Polymerkonzentrationen reichen von etwa
10 bis etwa 30 Gew.-% und insbesondere von 15 bis
30 Gew.-% der Polymerlösung.
Die Natur des organischen Polymeren, das bei der Herstellung
der polymeren erfindungsgemäßen Vorläufer-Hohlfaser verwendet
worden ist, ist nicht ausreichend; beispielsweise können Polyacrylnitril,
Polymere von Acrylnitril mit einem oder mehreren anderen
polymerisierbaren Monomeren, wie Vinylacetat, Methylmethacrylat,
Urethane und Vinylchlorid verwendet werden. Sowohl Additions-
als auch Kondensationspolymere, die gegossen, extrudiert oder
auf andere Weise durch Trocken- und Naßspinntechniken
zu Hohlfasern verarbeitet werden können, sind eingeschlossen. Typische
Polymere, die sich für eine Verwendung bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren eignen, sind substituierte und unsubstituierte
Polymere, die aus der folgenden Gruppe ausgewählt werden:
Polysulfone, Poly(styrole) einschließlich Styrol enthaltende
Copolymere, wie Acrylnitril-Styrol-Copolymere, Styrol-Butadien-
Copolymere und Styrol-Vinylbenzylhalogenid-Copolymere,
Polycarbonate, Cellulose-Polymere, wie Celluloseacetat-Butyrat,
Cellulosepropionat, Äthylcellulose, Methylcellulose, Nitrocellulose,
etc., Polyamide und Polyimide einschließlich Arylpolyamide
und Arylpolyimide, Polyäther, Poly(arylenoxide),
wie Poly(phenylenoxid) und Poly(xylylenoxid), Poly(esteramidiisocyanat),
Polyurethane, Polyester (einschließlich
Polyarylate), wie Poly(äthylenterephthalat), Poly(alkylmethacrylate),
Poly(alkylacrylate), Poly(phenylenterephthalat),
etc., Polysulfide; Polymere aus anderen Monomeren mit einer
α-olefinischen Ungesättigkeit, wie oben genannt, wie Poly(äthylen),
Poly(propylen), Poly(buten-1), Poly(4-methylpenten-1),
Polyvinylkunststoffe, z. B. Poly(vinylchlorid), Poly(vinylfluorid),
Poly(vinylidenchlorid), Poly(vinylidenfluorid), Poly(vinylalcohol),
Poly(vinylester), wie Poly(vinylacetat) und
Poly(vinylpropionat), Poly(vinylpyridine), Poly(vinylpyrrolidone),
Poly(vinyläther), Poly(vinylketone), Poly(vinylaldehyde), wie
Poly(vinylformal) und Poly(vinylbutyral), Poly(vinylamine),
Poly(vinylphosphate), und Poly(vinylsulfate), Polyallyle,
Poly(benzobenzimidazol), Polyhydrazide; Polyoxadiazole, Polytriazole,
Poly(benzimidazol), Polycarbodiimide, Polyphosphazine,
und Interpolymere, einschließlich Blockinterpolymere enthaltende
wiederkehrende Einheiten aus den oben angegebenen, wie
Terpolymere aus Acrylnitril-Vinylbromid-Natriumsalz von
p-Sulfophenylmethallyläthern, und Pfropfpolymere und Mischungen
aus den vorstehend genannten Substanzen. Typische Substituenten,
die substituierte Polymere ergeben, umfassen Halogene,
wie Fluor, Chlor und Brom; Hydroxylgruppen; Niedrigalkylgruppen;
Niedrigalkoxygruppen; monocyclisches Aryl;
Niedrigalkylgruppen.
Da das organische Polymer behandelt werden muß, um es in
aufeinanderfolgenden Verfahrensschritten zu entfernen, sollte
es dieser Behandlung zugänglich sein. Beispielsweise würde
ein besonders bevorzugtes Polymeres ein solches sein, das sich um es zu entfernen, ohne
weiteres zersetzt und/oder reagiert, allerdings nicht mit einer
übermäßig hohen Geschwindigkeit. Ferner
sollten derartige Polymere keine Reaktionsprodukte bilden, die
nachteilig mit den anorganischen Materialien in Wechselwirkung
stehen oder mit den nachfolgenden Verfahrensschritten interferieren.
Selbstverständlich werden die billigsten und am leichtesten
verfügbaren Polymere bevorzugt. Polymere und Polymere aus
Acrylnitril mit einem oder mehreren damit polymerisierbaren Monomeren
werden vorzugsweise bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren verwendet. Die bei der Herstellung der Polymerlösung
verwendeten Lösungsmittel können irgendwelche bekannten
Lösungsmittel sein. Beispielsweise werden bei solchen
Polymeren aus Acrylnitril Lösungsmittel, wie Dimethylacetamid,
Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, bevorzugt verwendet.
Selbstverständlich sollte das ausgewählte Lösungsmittel ein
gutes Lösungsmittel für das organische Polymere sein und
den Trocken- und Naßspinntechniken, die in
den späteren Verfahrensschritten angewendet werden, zugänglich sein.
Die ein anorganisches Material enthaltende Polymerlösung kann
durch Dispergieren des anorganischen Materials in dem Lösungsmittel
im Anschluß an die Zugabe und das Lösen des Polymeren
in dem Lösungsmittel hergestellt werden. Irgendein anderes
geeignetes Mittel zum Herstellen der ein anorganisches Material
enthaltenden Polymerlösung ist durchaus geeignet,
indem beispielsweise gleichzeitig ein Polymers, ein anorganisches
Material und ein Lösungsmittel gemischt, oder indem das Polymere
und das Lösungsmittel im Anschluß an die Zugabe und das Dispergieren
des anorganischen Materials gemischt werden, usw.
Vorzugsweise wird das anorganische Material in dem Lösungsmittel
vor der Zugabe des Polymeren dispergiert.
Raum- und etwas höhere Temperaturen sind gewöhnlich
für die Herstellung der ein anorganisches Material
enthaltenden Polymerlösung ausreichend. In Abhängigkeit von dem
verwendeten Polymeren, dem Lösungsmittel und/oder dem anorganischen
Material können höhere oder tiefere Temperaturen die
Herstellung fördern, sie sind jedoch nicht als bedenklich zu
betrachten.
Die Menge des anorganischen Materials ist in umgekehrte Beziehung
zu den allgemeinen oben wiedergegebenen Überlegungen
zu setzen, welche die Polymerkonzentration in der Polymerlösung
betreffen. Die maximale Menge ist bei der Menge begrenzt, bei der die
Vorläufer-Faserstruktur nicht mehr erhalten werden kann, da
nicht genügend Polymeres vorhanden ist. Die minimale Menge ist
die, bei der die anorganische Materialpartikel so stark dispergiert
sind, daß sie während des Sinterns nicht mehr ausreichend
schmelzen oder sich verbinden. Normalerweise liegen die Gewichtsverhältnisse von
anorganischem Material zum Polymeren im Bereich von etwa
3.5 bis etwa 15. Bevorzugte Verhältnisse von anorganischem
Material zum Polymeren liegen im Bereich von 4 bis 12, insbesondere
von 3,5 bis 10.
Das anorganische Material muß in Form beispielsweise
von kleinen Partikeln überall in der Polymerlösung gleichförmig dispergiert
sein. Um eine derartige gleichförmige Verteilung zu
erreichen, muß ausreichend gemischt werden. Obwohl eine gewisse
Menge anorganischen Materials gelöst werden kann und dies sogar
nützlich sein kann, um eine derartige gleichmäßige Verteilung
zu erreichen, ist dies im Hinblick auf die Erfindung
nicht bedenklich.
Das anorganische, in die Polymerlösung eingebrachte Material
ist ein sinterbares anorganisches Material (wobei dieser Ausdruck
Material einschließt, aus welchem ein sinterbares Material
hergestellt werden kann). Derartige Materialien bilden eine
außerordentlich große Gruppe von Materialien, die entweder als
solche geeignet sind oder die in das gewünschte sinterbare anorganische
Material umgewandelt werden können. Wenn beispielsweise
die gewünschte Faser ein Metall, wie Nickel oder dessen
Legierung, aufweisen soll, können entweder das Metall, dessen
Oxide oder andere Verbindungen verwendet werden, die letztlich
in derartige Metalle umgewandelt werden können.
Obwohl vorzugsweise das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung
von Metallhohlfasern, beispielsweise durch Reduktion
von Metalloxiden zu elementarem Metall oder durch Sintern des
Metalls, verwendbar ist, kann es zur Herstellung von Hohlfasern
aus irgendwelchen anorganischen Materialien angewandt werden, die
sinterbar sind (oder die in ein sinterbares Material umgewandelt
werden können). Derartige anorganische Materialien sind
oben angegeben. Die folgende, ins einzelne gehende Beschreibung
ist auf Metallverbindungen beschränkt, die zu sinderbaren Metallen
reduzierbar sind.
Da die Reduktionstemperaturen natürlich unterhalb des Schmelz- oder
Verdampfungspunkts der zu reduzierenden Verbindungen und des gebildeten
elementaren Metalls liegen müssen, können die Metallverbindungen,
die bei Temperaturen,
die unter denen liegen, bei welchen sie mit Wasserstoff
oder Kohlenstoff reagieren, verdampfen oder übermäßig sublimieren und deren Metallkomponente eine
derart niedrige Verdampfungs- oder Sublimierungstemperatur hat
(z. B. K, Na, Li, etc), nicht in zufriedenstellender Weise
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ohne besondere
Überlegungen verwendet werden. (Obwohl die Verwendung von Wasserstoff
zum Einstellen einer Umgebung zur Reduktion der Metallverbindungspartikel
in elementares Metall bei der Erfindung bevorzugt
angewendet wird, können auch andere reduzierende Materialien
verwendet werden. Beispielsweise können die Metallverbindungen,
insbesondere Nickel- und Eisenoxide durch teilweisen oder
vollständigen Ersatz von Wasserstoff durch Kohlenmonoxid in der
reduzierenden Umgebung reduziert werden. Die Polymerbestandteile
und Lösungsmittelspuren tragen ebenso zu einer derartigen
reduzierenden Umgebung bei).
Außerdem ist die Metallverbindung selbst auf solche Materialien
beschränkt, bei welchen die Reaktionsprodukte und nicht das
elementare Metall die Reaktionszone vor oder während des Sinterns
der Hohlfaser verlassen. Die wichtigsten Metallverbindungen
sind natürlich die Oxide, da diese Verbindungen am reichlichsten
vorhanden sind und tatsächlich in dem Zustand sind, in welchem
Metalle im allgemeinen als Fertigungsnebenprodukte und in natürlichen
Erzkonzentraten gefunden werden. Andere Verbindungen,
welche ebenfalls verwendet werden können, schließlich Metallhalogenide,
Hydroxide, Carbonate, Oxalate, Acetate, usw. ein.
Die Partikelgröße ist ohne Rücksicht auf das verwendete anorganische
Material ein wichtiger Faktor bei der Herstellung
der geforderten Hohlfasern. Kleine Partikel, die für eine
Verteilung in der Polymerlösung verwendet werden, haben gewöhnlich
eine Größe von weniger als 15 µm, vorzugsweise 10 µm,
und insbesondere 5 µm oder darunter. Im allgemeinen reichen Gemische
derartiger Partikel bezüglich der Größenverteilung
von einem Ende der Skala bis zum anderen. Die kleineren Partikelgrößen
werden bevorzugt, um eine gleichförmige Verteilung
zu erhalten. Um Glasfasern mit den geforderten Kennwerten
zu erhalten, kann es notwendig sein, sehr kleine Partikel,
d. h. von 1 µm oder weniger zu verwenden. Dies kann eine
Partikelzerkleinerung und/oder Klassifizierung erfordern, um
die geforderten Größen zu erreichen.
Bei der Anwendung der Reduktions- und Sinterverfahren auf
durch Wasserstoff reduzierbare, verdichtete Metallverbindungen,
wie Metalloxide, Carbide usw. ist festgestellt worden, daß
die sich ergebenden gesinterten Artikel mikroskopisch kleine
Sprünge und Risse und eine im allgemeinen schlechte Oberfläche
aufweisen. Dies wird auf ein "Entgasen" der verdampften oder
sublimierten Reaktionselemente und der Verdichtungsmittel zurückgeführt.
Die Sprünge und Risse verschwinden während
der anschließenden Sinterschritte nicht und der schlechte Oberflächenzustand
bleibt bestehen. Dieses "Entgasen" wird bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren nicht beobachtet.
Es wird erwartet, daß ein Partikel mit einem im allgemeinen
kleineren Durchmesser die Schwierigkeiten aufgrund des "Entgasens",
der Riß- und der Oberflächenbildung verstärken
wird, da die kleineren Partikel näher beinander sind,
und dadurch weniger Raum für ein Entweichen der entwickelten
Reaktionsprodukte, d. h. von Gasen lassen würden. Es hat sich
jedoch herausgestellt, daß dort, wo die kleineren Partikel verwendet
werden, eine fehlerfreiere, nichtporöse,
kompakte Schicht hergestellt werden kann. Eine poröse Charakteristik
existiert in jeder Hinsicht im wesentlichen nicht,
wenn das Verfahren angewendet wird, um eine Haut auf der Hohlfaseroberfläche
mit Hilfe von Partikeln unter einer Größe
von etwa 1 µm herzustellen.
Noch eine weitere Schwierigkeit bei der Verwendung sehr
feiner Metallpartikel ist die Neigung vieler
Metalle zu oxydieren, wenn sie in Form kleiner Partikel der
Luft ausgesetzt werden. Beispielsweise neigen feine Eisenpartikel
(von 40 µm oder darunter) dazu, unter Bildung von Eisenoxid-Partikeln exotherm zu reagieren,
wenn sie der Luft ausgesetzt werden.
Folglich ist es schwierig, derartige Materialien zu behandelnd,
während die Oxidpartikel frei verfrachtet werden können
und ohne weiteres behandelt werden können, ohne daß luftdichte
Schutzhüllen vorgesehen oder spezielle Maßnahmen getroffen
werden müssen, um spontane Reaktionen zu vermeiden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere mit Hilfe
von Oxiden durchführbar, da die Oxidpartikel oft bei der Metallbehandlung
anfallende Nebenprodukte sind, und daher ohne
weiteres zu niedrigen Preisen zur Verfügung stehen. Beispielsweise
stehen Eisenoxid-Partikel ohne weiteres zur Verfügung, die
als Nebenprodukt beim Beizen mit Salzsäure erhalten werden.
Andere Quellen für Eisenoxid-Partikel sind Staub aus basischen
Sauerstoffkonvertern, Rost, Mahlstaub und hochgradiges Eisenerz.
Nickeloxid ist zu Nennpreisen verfügbar.
In einer bevorzugten Ausführungsform können
Metallverbindungspartikel einer allgemeinen Form (z. B. kugelförmige,
längliche, nadelförmige oder stabförmige usw.)
verwendet werden. Metalloxidpartikel, die
durch eine Zerstäubungstrocknung einer gelösten Metallverbindung
erhalten worden sind, können bessere Hohlfasern liefern.
Genaue Partikelgrößen-Bestimmungen von
kleinen Partikeln sind schwer zu erhalten, insbesondere wenn
die Partikelgröße Partikel einschließt, die im Durchmesser
(oder in ihrer kleinsten Abmessung) kleiner als 10 µm sind.
Derartige Bestimmungen sind meist schwierig, wenn die Partikel
keine gleichmäßige Form haben. Beispielsweise haben viele
Partikel wahrscheinlich eine verhältnismäßig langgestreckte
Form, so daß es schwierig ist, die kleinste Abmessung des
Partikels zu bestimmen. Langgestreckte Partikel gehen nicht
durch ein Sieb mit einer Maschenweite hindurch, welche für
verhältnismäßig symmetrisch geformte Partikel äquivalenter
Masse ausgelegt ist. Folglich ändern sich die Partikelgröße
und die Partikelgröße-Bestimmungsmessungen ganz erheblich für
ein vorgegebenes Material bei den bekannten Verfahren und den
Verfahren zur Durchführung derartiger Bestimmungen.
Verhältnismäßig genaue Bestimmungen kleiner Partikelgrößen
können mit Hilfe des Coulter-Zählverfahrens durchgeführt werden.
Bei diesem Verfahren werden die Partikel in einer elektrisch
leitenden Flüssigkeit schwebend gehalten und müssen
durch eine kleine Öffnung fließen. Mit Hilfe von zwei eingetauchten
Elektroden, und zwar einer auf jeder Seite der Öffnung,
fließt ein Strom über die Öffnung. Wenn die Partikel durch
die Öffnung fließen, wird die Änderung des elektrischen Widerstands
zwischen den Elektroden gemessen, um daraus die Partikelgröße
zu bestimmen. Die Abmessung wird somit hauptsächlich
aufgrund der Partikelmasse bestimmt und nicht durch die
Form beeinflußt.
Das erfindungsgemäße Verfahren nutzt bei der Verwendung von
Metallverbindungen den "aktiven" Zustand des Metalls nach einer
Reduktion der Metallverbindungspartikel und vor dem Sintern
aus. Metallpartikel neigen dazu, einen dünnen Oxidüberzug oder
eine entsprechende Schicht anzunehmen, und tatsächlich müssen
beinahe alle Metallpulver mit einer feinen Partikelgröße eine
derartige Schicht annehmen oder mit ihr versehen werden, um
ein schnelles Oxidieren zu verhindern oder um die pyrophore
Natur derartiger Materialien aufzuheben. Durch einen derartigen
Überzug werden die Partikel "passiv", so daß sie in einer
normalen Atmosphäre behandelt werden können. Ein derartiger
Überzug ist jedoch schwer zu reduzieren und verzögert das
Sintern. Wenn Metallverbindungspartikel entsprechend dem erfindungsgemäßen
Verfahren zu elementaren Metallen reduziert werden
und derartige Metalle nach der Reduktion gesintert werden, werden erfindungsgemäße
Hohlfasern mit ausgezeichneten Eigenschaften
erhalten.
Metallegierungen können hergestellt werden, indem das anorganische
Material der erfindungsgemäßen Hohlfaser in einfacher Weise
mit Partikeln von Metallverbindungen, z. B. Metalloxiden, gemischt
und dieses Gemisch in der Polymerlösung dispergiert
wird. Derartige Legierungen können brauchbare Kennwerte bezüglich
der Festigkeit, der Diffusität und der chemischen Widerstandsfähigkeit
schaffen. Beispiele für derartige Legierungen
sind solche mit Nickel- und Eisenoxiden.
Nach einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen von
Metallhohlfasern werden
Metallpartikel mit den speziellen Metallverbindungen verbunden.
Insbesondere werden die Metallpartikel mit den Metallverbindungen
vor dem Dispergieren in der Polymerlösung vermischt. Das Reduzieren
und Sintern kann (bei dem erfindungsgemäßen Verfahren)
bei den üblichen Temperaturen in der üblichen Atmosphäre erreicht
werden. Die Sintertemperaturen können hoch genug sein,
um eine Diffusion des elementaren Metalls in das reduzierte
Grundmetall für eine Legierungsbildung zu bewirken. Folglich
kann es notwendig oder wünschenswert sein, eine etwas höhere
Sintertemperatur anzuwenden, wenn das elementare Metall eine
niedrige Diffusionsgeschwindigkeit hat. Wenn die Sintertemperatur
des elementaren Metalls (oder die Temperatur, bei welchem
eine Diffusion des elementaren Metalls in das Grundmetall stattfindet)
höher ist als der Schmelzpunkt des Grundmetalls, kann
keine Legierungsbildung erreicht werden. Bei der letzterwähnten
Möglichkeit kann jedoch das elementare Metall oder
seine Oxide durch Dispersion das Grundmetall verfestigen.
Vorzugsweise können Partikel zusätzlich verwendet werden, um ein Schrumpfen
der gesinterten Faser zu vermindern. Bei einem Sinterverfahren
schrumpft das Metallstück in seinen Außenabmessungen infolge
der Beseitigung von Hohlräumen zwischen den Partikeln, wenn
die Partikel zu einer festen Masse schrumpfen. Wenn das anorganische
Material Metallverbindungen, wie Metalloxide, aufweist,
die entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren zuerst
reduziert und dann gesintert werden, tritt ein derartiges Schrumpfen
bzw. ein solcher Schwung aufgrund des Umstandes auf, daß
die reduzierten Partikel kleiner als die Metallverbindungspartikel
sind und daher größere Hohlräume zwischen den Partikeln hervorrufen
sollten. Ein derartiges Schrumpfen kann vermindert
oder auf ein Minimum herabgesetzt werden, indem elementare
Metallpartikel zu den Metallverbindungspartikeln in den Polymerlösungen
hinzugefügt werden. Beispielsweise können bis zu
50 Gew.-% Nickelpartikeln zu den Nickeloxidpartikeln hinzugesetzt
werden, um ein Schrumpfen der entstandenen Hohlfasern
zu verringern. Die Partikelgröße der elementaren Metallpartikel
ist vorzugsweise sehr klein, da solche dispergierte
Partikel schnell und gleichmäßig in ein Matrixmetall diffundieren.
Wenn ferner die Metallverbindung einen Anteil an dispergierten,
nichtreduzierbaren (oder diffundierbaren) Materialien gesteuerter
Partikelgröße einschließen, kann dies eine durch Dispersion verfestigte,
gesinterte Faser liefern. Die Partikel können aus
elementaren Metallen bestehen, welche bei einer höheren Temperatur
als das gesinterte Material der Faser sintern.
Wie oben ausgeführt, kann das sinterbare anorganische Material
ein Material sein, welches das Fasermaterial ohne eine
chemische Modifikation enthält, oder es kann ein Material
sein, das durch eine chemische Modifikation in eine gewünschte
Form umgewandelt worden ist. Wie oben ausführlich dargelegt, stellen
Metallverbindungen, insbesondere Metalloxide, die
zu elementaren Metallen reduziert werden, die letzterwähnten Materialien
dar. Wenn Metallfasern bzw. -fäden gewünscht werden, erfordern
diese Oxide vor oder während des Sinterns eine Reduktion
zu elementarem Metall. Andere Materialien, mit welchen
das erfindungsgemäße Verfahren durchführbar ist, sind solche,
die eine Oxidation oder sowohl eine Oxidation als auch eine
Reduktion erfordern, um das Material mit der endgültigen Hohlfaser
zu bilden. Obwohl diese Verfahren nicht im einzelnen für
Metallverbindungen beschrieben sind, sind auch diese Materialien,
welche vor dem Sintern oxidiert werden können, bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren verwendbar. Andere anorganische Materialien,
die durch gleichzeitige Oxidation und Reduktion vorgesehen sein
können, sind gleichfalls bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendbar.
Ein Beispiel für diese Materialien ist die gleichzeitige
Oxidation und Reduktion von Aluminium oder Titan und Eisen-
oder Nickeloxid. Die folgenden Materialien, die diese Materialien
veranschaulichen, die die endgültigen Fasern ohne
eine chemische Änderung, d. h. ohne eine Reduktion und/oder
Oxidation bilden können, sind Metalle, Keramik, wie Aluminiumoxid,
β-Aluminiumoxid, Glas, Mullit, Siliziumoxid usw.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die
ein anorganisches Material enthaltende Polymerlösung
auch andere Zusätze enthalten, um diesen und nachfolgende Verfahrensschritte,
beispielsweise insbesondere das Extrudieren
und die Faserbildung, zu unterstützen. Benetzungsmittel, wie
Sorbitanmonopalmitat usw., werden verwendet, um das anorganische
Material mit dem Lösungsmittel der Polymerlösung zu
benetzen. Weichmacher, wie N,N-Dimethyllauramid usw., sind verwendbar,
um eine Biegsamkeit der polymeren Vorläuferfaser hervorzurufen.
Extrudieren einer anorganisches Material enthaltenden Polymerlösung
Vorzugsweise können zum Herstellen der erfindungsgemäßen Hohlfasern die
verschiedensten Extrudierbedingungen und -voraussetzungen angewendet
werden. Wie vorstehend ausgeführt, kann der Gewichtsprozentsatz
des Polymeren in der Lösung sehr unterschiedlich
aber ausreichend sein, um eine Hohlfaser bei den Extrudier- und Faserbildungsbedingungen
herzustellen. Wenn das anorganische Material,
das Polymere und/oder das Lösungsmittel Schmutzstoffe, wie Wasser,
(Makro) Teilchen usw. enthalten, sollte die Menge an Schmutzstoffen
ausreichend niedrig sein, um ein Extrudieren zu ermöglichen
und/oder nicht die nachfolgenden Verfahrensschritte oder die endgültige
Faser zu stören oder nachteilig zu beeinflussen.
Erforderlichenfalls können Schmutzstoffe aus der Polymerlösung
durch Filtrierverfahren entfernt werden. Der Filtrierung müssen
Schmutzpartikel entfernt werden, während die Partikel von
anorganischem Material durchgelassen werden müssen. Bei einer
derartigen Filtrierung müssen auch Partikel von anorganischem
Material entfernt werden, welche oberhalb der gewünschten Partikelgröße
liegen. Das Vorkommen übermäßiger Gasmengen in der
anorganisches
Material enthaltenden Polymerlösung führt zu der
Bildung von großen Hohlräumen und zu einer unerwünschten
Porosität in der polymeren Vorläufer-Hohlfaser. Folglich eignen
sich auch Entgasungsverfahren. Derartige Entgasungs- und/oder
Filtrierverfahren können unmittelbar nach oder während der
Herstellung der ein anorganisches Material enthaltenden Polymerlösung
oder unmittelbar vor oder
während des Extrudierens durchgeführt werden.
Die Größe der Hohlfaser-Spinndüsen ändert sich bezüglich der
gewünschten Innen- und Außendurchmesser der resultierenden polymeren
Vorläufer-Hohlfaser. Auch kann sich die Form der Spinndüsen
ändern, d. h. sie kann hexagonal, länglich, sternförmig
usw. sein. Die Spinndüsen sind im allgemeinen kreisförmig und
können Außendurchmesser von beispielsweise etwa 75 bis 6000 µm
bei einem Außendurchmesser des Mittelstifts von etwa 50 bis
5900 µm bei einer Einspritzkapillare in dem Mittelstift. Der
Durchmesser einer Einspritzkapillare kann sich innerhalb der
durch den Stift festgelegten Grenzen ändern. Die das anorganische
Material enthaltende Polymerlösung wird häufig unter einer
im wesentlichen inerten Atmosphäre gehalten, um eine Verschmutzung
und/oder Koagulation des Polymeren vor dem Extrudieren zu verhindern,
und um übermäßige Feuerrisiken bei flüchtigen und
brennbaren Lösungsmitteln zu vermeiden. Eine geeignete Atmosphäre
ist trockener Stickstoff.
Erfindungsgemäß kann die Temperatur, um ein Extrudieren der anorganisches Material
enthaltenden Polymerlösung vorzubereiten, in einem weiten
Bereich variieren. Im allgemeinen reicht die Temperatur
aus, um eine unerwünschte Koagulation oder Abscheidung vor dem
Extrudieren zu verhindern. Die Temperatur kann im allgemeinen im Bereich
von etwa 15°C bis etwa 100°C, vorzugsweise von etwa 20°C bis
etwa 75°C, liegen. Der Druck für das Extrudieren liegt normalerweise
innerhalb der Bereiche, die bei Faserspinnvorgängen üblich
sind. Der Druck hängt beispielsweise von den gewünschten Extrudiergeschwindigkeiten,
der Spinndüsen-Öffnungsgröße und der
Viskosität der das anorganische Material enthaltenden Polymerlösung
ab. Hierbei ist insbesondere zu beachten, daß verhältnismäßig
niedrige Drücke bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
angewandt werden können. Hierdurch unterscheidet es sich von
Verdichtungsverfahren, welche oft hunderte von Atmosphären-Druck
erfordern, um verdichtete und gesinterte Gegenstände zu schaffen.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Drücke liegen normalerweise
in einem Bereich von etwa 1,013 bar (1 atm) bis etwa 5,065 bar (5 atm) oder höher.
Die Fasern können auch durch eine Anzahl Spinndüsen extrudiert
werden. Hierdurch ist dann die gleichzeitige Bildung von Vielfachfasern
möglich, wobei beispielsweise dasselbe Koagulier-
oder Erstarrungsbad verwendet wird. Bei einem Einsatz einer Anzahl von Spinndüsen
ist auch ein Verdrillen der Vorläuferfasern
während oder nach der Faserbildung möglich. Hierdurch ist
eine besonders gute Möglichkeit gegeben, Mehrfachfaser-Schnüre herzustellen,
die insbesondere für eine gute Fluidverteilung
in den äußeren Faserwand-Diffusionsflächen geeignet sind, wenn
sie zu Bündeln von vielen Fasern verbunden sind. Solche verdrillte
Fasern sind besonders brauchbar, um gewünschte Packungsanteile
zu erreichen, wenn die Schnüre in einem Bündel zusammengefaßt
sind, und haben eine ausgezeichnete Fluidverteilung zur
Folge. Hierin besteht ein Unterschied zu Bündeln mit verhältnismäßig
geraden Fasern, welche im allgemeinen nicht solche
erwünschte Fluidverteilungsmuster aufweisen können.
Herstellung der polymeren Vorläufer-Hohlfaser
Im allgemeinen sind faserbildende Spinnmethoden auf dem Gebiet
der Kunstfaserherstellung bekannt. Diese Kenntnisse können in
vorteilhafterweise bei der Faserbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens angewendet werden. In ähnlicher Weise sind Verfahren
entwickelt worden, um polymere Hohlfasern mit Wandstrukturen
mit einem radial anisotropen Hohlraumvolumen zu schaffen.
Derartige Verfahren können auch ohne weiteres bei der
Faserbildung nach der Erfindung angewendet werden. Die letzterwähnten
Verfahren sind z. B. in den folgenden US-PS
36 74 628; US-PS 37 24 672; US-PS 68 84 754 und US-PS 40 55 696 beschrieben. Die
Faserbildung kann mittels Naß- oder Trockenspinnverfahren durchgeführt
und gesteuert werden, d. h. die Spinndüse kann sich in
dem Koagulierbad befinden oder aus diesem entfernt werden.
Das Naßverfahren wird oft bevorzugt und kann vorteilhaft angewendet
werden.
Die Koagulation kann dadurch bewirkt werden, daß die zu bildende
bzw. zu formende Faser in Kontakt mit einem Koagulierbad gebracht
wird. Bei der äußeren Umfangszone reicht es aus, die
zu bildende Faser in das Koagulierbad laufen zu lassen. Die
innere Umfangszone kann einer Koagulation ausgesetzt werden,
indem ein Fluid (welches das Polymere in der Polymerlösung koaguliert)
in die Bohrung der zu bildenden Faser gespritzt wird.
Das Fluid kann beispielsweise Luft, Isopropylalkohol, Wasser,
u. ä. aufweisen. Die Größe der polymeren Vorläufer-Hohlfaser
kann durch eine erhöhte Strömung des in die Bohrung eingespritzten
Fluids erhöht werden.
Ein das Polymere im wesentlichen nichtlösendes Verdünnungsmittel
kann als Koaguliermittel in dem Koagulierbad verwendet werden.
Das Koaguliermittel ist normalerweise mit dem Lösungsmittel der
Polymerlösung mischbar. Die Natur des gewählten Koaguliermittels
hängt von dem für das Polymere verwendeten Lösungsmittel ab,
und die Wahl hängt von Kriterien ab, die beim Faserspinnen bekannt
sind. Unter einem "leistungsfähigen Koaguliermittel"
wird ein Mittel verstanden, in welchem das Polymere schnell ausfällt.
Mit einem "milden Koaguliermittel" ist ein Mittel gemeint,
in welchem das Polymere langsam ausfällt. Vorteilhafterweise
wird Wasser als das Hauptkoaguliermittel in dem Koagulierbad
verwendet. Andere Koaguliermittel sind Äthylenglykol,
Polyäthylenglykol, Propylenglykol, Methanol, Äthanol und
Proponal, usw. Die Verweilzeit für die extrudierte Faser in dem
Koagulierbad reicht zumindest aus, um eine angemessene Verfestigung
der Faser zu gewährleisten. Die äußere Umfangszone
wird durch eine Wechselwirkung mit dem Koaguliermittel und/oder
durch Kühlung gebildet. Zum Kühlen kann die anorganische Material
enthaltende, extrudierte Polymerlösung in Kontakt mit
einem Gas bei einer Temperatur unterhalb der Geliertemperatur der
Polymerlösung gebracht werden. Wenn auf diese Weise geliert
wird, kann das Kühlgas einer verhältnismäßig schnellen Translationsbewegung
ausgesetzt werden, welche in einer Richtung parallel
zu der der Hohlfaser ausgerichtet sein kann. Dieses Gas kann zusätzlich
mit Wasserdampf oder mit dem Dampf eines anderen nichtlösenden
Verdünnungsmittels beladen werden.
Das Abbinden der inneren Umfangszone kann in ähnlicher Weise
durch eine Wechselwirkung mit einem Koaguliermittel in dem
eingespritzten Fluid und/oder durch Kühlen mit Hilfe der Temperatur
des eingespritzten Fluids erreicht werden. Wenn ein
Gelieren in dem Koagulierbad erreicht wird, kann das Bad zusätzlich
zu seiner Gelierwirkung auch eine Koagulierwirkung
haben. Die Temperatur des Koagulierbads kann auch stark variieren,
z. B. von -15° bis 95°C oder höher, und liegt meistens bei
1° bis 35°C, beispielsweise bei etwa 2° bis 35°C. Die Temperatur
des in die Bohrung eingespritzten Fluids kann bei etwa
-15° bis 95°C, vorzugsweise bei etwa 1° bis 35°C, liegen.
In einer bevorzugten Ausführungsform kann zur
Bildung bzw. Formung der polymeren Vorläufer-Hohlfasern
die Wandstruktur des radial anisotropen
Hohlraumvolumens mit Hilfe verschiedener Temperaturen
und Zusammensetzungen des Koagulierbads und des in
die Bohrung eingespritzten Fluids hergestellt werden. Um beispielsweise
ein hohes Hohlraumvolumen zu erreichen,
sollte das Koaguliermittel entweder in dem Koagulierbad (für
die äußere Umfangszone) oder in dem die Bohrung eingespritzten
Fluid (für die innere Umfangszone) ein leistungsfähiges Koaguliermittel
sein oder es sollte eine höhere Konzentration eines
Koaguliermittels vorliegen. Um niedrigere bzw. kleinere
Hohlraumvolumina zu erreichen, können milde Koaguliermittel verwendet
werden. Unterschiedliche Temperaturen beeinflussen ebenfalls
die Koaguliergeschwindigkeit.
Die Wandstruktur kann beispielsweise durch die Pumpgeschwindigkeit
bei einer vorgegebenen Aufwickelgeschwindigkeit, durch die
in die Bohrung eingespritzte Fluidmenge, durch den Dehnungsgrad,
usw. geändert werden. Eine kompakte Schicht an der Außenfläche
der Faserwand kann beispielsweise durch Verwenden eines sehr
milden Koaguliermittels, oder einer niedrigen Konzentration
in dem Koagulierbad erhalten werden. Eine kompakte Schicht an
der Innenfläche der Faserwand kann beispielsweise durch Verwenden
eines sehr milden Koaguliermittels (oder einer niedrigen
Konzentration) in dem in die Bohrung eingespritzten Fluid erhalten
werden. Eine kompakte Schicht im Inneren der Faserwand
kann beispielsweise durch Verwenden eines sehr leistungsfähigen
Koaguliermittels sowohl in dem Koagulierbad als auch in dem
in die Bohrung eingespritzten Fluid erhalten werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren schafft besonders erwünschte
anisotrope Hohlfasern, welche eine nicht poröse
kompakte Schicht haben. Derartige Schichten sind als innere und/
oder äußere Häute oder sind im Innern der Faserwand vorhanden.
Die nichtporöse, kompakte Schicht kann gewöhnlich
mit Hilfe der vorbeschriebenen Verfahren erreicht werden.
Nach dem Koagulieren der Faser kann sie gewaschen werden, um
das Lösungsmittel zu entfernen, indem sie beispielsweise mit
der Koagulierbad-Lösung oder mit anderen Nichtlösungsmitteln
gewaschen wird, die mit dem Lösungsmittel der
Polymerlösung mischbar sind. Die Vorläufer-Hohlfaser kann auch
in einem Wasser- oder einem anderen Flüssigkeitsbad gelagert
werden.
Die Extrudier- und Faserbildungsbedingungen sind vorzugsweise
solche, daß die Faser nicht übermäßig gedehnt wird. Obwohl es
nicht erforderlich ist, kann sie beispielsweise auf etwa das
1- bis etwa 5fache gedehnt werden. Häufig liegen die Extrudier-
und Faserbildungsgeschwindigkeiten im Bereich von etwa 5 bis
100 m/min, obwohl auch höhere Geschwindigkeiten angewendet
werden können, vorausgesetzt, daß die Faser nicht übermäßig
gedehnt wird und eine ausreichende Verweilzeit in dem Koagulierbad
vorgesehen ist. Durch das Dehnen wird im allgemeinen die
polymere Vorläufer-Hohlfaser verfestigt. Das Dehnen ermöglicht
auch eine erhöhte lineare Produktivität und kleinere Faserdurchmesser
bei einer vorgegebenen Spinndüse.
Es kann auch ein Temperverfahren durchgeführt werden, um die
polymere Vorläufer-Hohlfaser festzumachen. Sowohl die Dehn- als
auch die Temperverfahren können durchgeführt werden, wenn die
Faser beispielsweise durch kochendes Wasser geführt wird.
Ein weiteres wichtiges Merkmal, aber keine Beschränkung bei
der Hohlfaser-Wandstruktur ist das Vorhandensein einer kompakten
Schicht mit einem Minimum an "Fehlern".
Dieser Begriff, wenn er nachfolgend verwendet wird, bezieht sich
auf Fehler oder Defekte in der kompakten Schicht, durch welches
bei normalen Betriebsbedingungen sowohl erwünschte als auch
unerwünschte Fluida ohne die gewünschte Unterscheidung hindurchgehen
können. Der obere Grenzwert bei Fehlern oder Defekten ist
aus einer Anzahl Gründen in jedem System ein Kompromiß. Einige
Systeme erfordern aus Gründen der Wirtschaftlichkeit eine sehr hohe
Selektivität, während andere nur eine mittelmäßige Selektivität
erfordern, um mit anderen Trennverfahren konkurrieren zu
können. Obwohl Vorsichtsmaßnahmen bei der Hohlfaserherstellung
und -handhabung getroffen werden sollten, um die Fehler und Defekte
auf ein Minimum herabzusetzen, ist die zumutbare Anzahl
und Größe der Fehler in Abhängigkeit von der Anwendung der
Faser verschieden.
Die Vorläufer-Hohlfasern aus einem mit einem anorganischen Material
beladenen Polymeren können späteren Verfahrensschritten
unterzogen werden, oder können in einer Vorläufer-Monofilament-
Form oder als verdrillte Schnüre beispielsweise auf Spulen aufgewickelt
und gelagert werden. Die Vorläufer-Hohlfasern sind biegsam
und haben eine vernünftige Festigkeit und können im Hinblick
auf eine Beschädigung ohne allzugroße Bedenken benutzt
werden.
Nachdem die Vorläufer-Hohlfaser mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
erhalten ist, kann sie in bekannter Weise getrocknet
werden. Die Fasern werden im allgemeinen, aber nicht notwendigerweise,
vor der weiteren Verarbeitung getrocknet, um das organische
Polymere zu entfernen. Das Trocknen wird bei etwa
0° bis 90°, vorteilhafterweise bei etwa Raumtemperatur, z. B.
bei etwa 15° bis 35°C, und bei etwa 5 bis 95%, vorteilhafterweise
bei etwa 40 bis 60%, relativer Feuchtigkeit durchgeführt.
Die Vorläufer-Hohlfaser weist das Polymere in kleinerer Menge auf,
das als fortlaufender kontinuierlicher Faserträger für das anorganische
Material wirkt, welches gleichförmig überall in dem
Polymeren verteilt ist. Im allgemeinen ist das Polymere in der
Vorläufer-Hohlfaser in Konzentrationen vorhanden, die wesentlich
kleiner als 50 Gew.-% und oft weniger als 25, 15
oder weniger als etwa 5 Gew.-% sind. Der Hauptbestandteil
in der Vorläufer-Hohlfaser ist natürlich das anorganische
Material. Andere Materialien können allerdings im allgemeinen
nur in kleinen Mengen in der Vorläuferfaser vorhanden sein.
In Fig. 1 ist eine nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren
hergestellte, polymere Vorläufer-Hohlfaser dargestellt.
Nach der Bildung der polymeren mit anorganischem Material beladenen
Vorläufer-Hohlfaser wird die Faser vorzugsweise getrocknet
oder, wie oben ausgeführt, getrocknet und gelagert, oder
unmittelbar einer Verarbeitung zugeführt, um das organische
Polymere aus der Faser zu entfernen. Dies kann durch Erwärmen
erreicht werden, um das anorganische Polymere zu zersetzen
und/oder reagieren zu lassen. Dies kann auch in einer inerten
oder reduzierenden Atmosphäre erreicht werden, um die Reduktion
des anorganischen Materials zu unterstützen, obwohl dies nicht
immer notwendig ist. Wie oben ausgeführt, können die von dem
organischen Polymeren gebildeten Reaktionsprodukte dazu dienen,
die anderen Verfahrensschritte zu steigern. Beispielsweise
dienen der in dem Polymeren vorhandene Wasser- und Kohlenstoff
als eine ausgezeichnete reduzierende Umgebung. Diese Umgebung
hilft mit, Metallverbindungen, z. B. Oxide zu dem elementaren
Metall zu reduzieren.
Die anorganische Material enthaltende Faser kann wahlweise einer
Reduktion und/oder einer Oxidation unterzogen werden. (Es ist
nämlich festgestellt worden, daß entweder eine Reduktion oder
eine Oxidation notwendig sein kann, wenn das in der Polymerlösung
dispergierte, anorganische Material in der chemischen Form
vorliegt, die für das Sintern erwünscht ist.). Vorzugsweise
wird eine entsprechende Atmosphäre geschaffen, unmittelbar
bevor die Faser der Reduktions- und/oder Oxidationstemperatur
ausgesetzt wird. Beispielsweise kann dies bei einer Reduktion
dadurch erreicht werden, daß die polymere, mit einem reduzierbaren
anorganischen Material beladene, Vorläufer-Hohlfaser fortlaufend
und kontinuierlich durch einen üblicherweise vorhandenen
Ofen läuft. Eine beispielsweise Wasserstoff aufweisende
Atmosphäre kann gegenläufig hindurchströmen und mit ihr in
Kontakt kommen. Wenn die Faser zuerst mit der Ofenwärme in
Kontakt kommt, vergasen die zurückgebliebenen, flüchtigen Bestandteile.
Wenn die Temperatur sich der Reduktionstemperatur
nähert, werden das reduzierbare, anorganische Material, beispielsweise
Metallverbindungen beispielsweise zu elementarem
Metall reduziert, und die Reaktionsprodukte vergasen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können
sich der Temperaturbereich, bei welchem es zu einer Polymerentfernung
und zu einer Reduktion und/oder Oxidation kommt,
und die Sintertemperaturen bis zu einem gewissen Grad überlappen.
Mit anderen Worten, es kann zu einer gewissen Sinterung
bei Temperaturen kommen, bei welchen das Polymere entfernt und
eine Reduktion und/oder Oxidation durchgeführt wird, obwohl
vorzugsweise die Temperatur so gewählt ist, daß die Reduktion
unmittelbar vor dem Sintern stattfindet. Die bevorzugten Temperaturen,
bei welchen reduzierbare, anorganische Materialien
d. h. Metallverbindungen reduziert werden, sind dem Fachmann bekannt,
oder ihre Bestimmung ist gewöhnlich ausreichend bekannt.
Die bevorzugte reduzierende Umgebung kann durch eine Atmosphäre
geschaffen werden, welche eine Wasserstoffquelle abgibt. Beispielsweise
kann eine derartige Atmosphäre Wasserstoff, gespaltene
Kohlenwasserstoffe, dissoziiertes Ammoniak, Kombinationen
daraus, Kombinationen eines oder mehrerer derartiger
Gase und anderer Gase oder Dämpfe aufweisen, welche materiell
die Reduktionsreaktion nicht stören. Die Reaktionsprodukte
aus der Zersetzung und/oder Oxidierung des Polymeren sind wertvolle
Hilfen bei der Schaffung der reduzierenden Atmosphäre. Feste
Reduktionsmaterialien, wie beispielsweise Kohlenstoff, können
in Verbindung mit einem wasserstoffliefernden Gas nur verwendet
werden, wenn die Reaktionsmittel (z. B. CO und CO₂) entsprechend
"vergasen" und keine Restelemente in der gesinterten Faser
zurückbleiben, welche die geforderten Fasereigenschaften stören.
Beispielsweise kann Kohlenstoff ein gewünschter Zusatz zu dem
Oxidpulver sein. Kohlenstoff kann auch verwendet werden, wenn
das Endprodukt carbidhaltig, z. B. eine Stahlzusammensetzung, ist,
bei welcher der Rest Kohlenstoff ein notwendiges Element für
die endgültige Faser ist.
Eine Oxidation anorganischen Materials kann bei entsprechenden
Temperaturen unter entsprechenden Drücken und in entsprechenden
Atmosphären durchgeführt werden. Luft ist die bevorzugte
Atmosphäre. Die Oxidationstemperaturen sind allgemein bekannt
oder ohne weiteres feststellbar. Es kann zu einer gleichzeitigen
Oxidation und Reduktion beispielsweise bei der Bildung
von Cermets kommen. Die entstandenen, ein sinterbares anorganisches
Material aufweisende Faser kann unmittelbar in eine
Sinterzone geführt werden.
Unter dem Begriff "Sintern" wird eine Anhäufung bzw. Ansammlung
durch Vermischen oder Verbinden des sinterbaren anorganischen
Materials an zumindest der Stelle verstanden, an welcher das
Partikelmaterial eine monolithische Struktur bildet. Durch Sintern
soll im Vergleich zu einer Faser, die den vorbeschriebenen
Schritten unterzogen wurde und nicht gesintert worden ist, eine
Faser mit einer Festigkeit geschaffen werden. Das Sintern muß
unter Bedingungen durchgeführt werden, die sicherstellen, daß
der geforderte Valenzzustand erreicht oder bei ausreichender Temperatur
und ausreichend lang erhalten wird, um das Verschmelzen
und Verbinden durchzuführen.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Hohlfasern gibt
es wenige oder gar keine Beschränkungen bezüglich der Aufheizgeschwindigkeit
beim Sintern. Beispielsweise kann das Sintern
einer Nickel-Eisen-Legierungsfaser von etwa 950°C bis etwa
1200°C während 15 bis 5 min durchgeführt werden. Die unter diesen
Bedingungen hergestellte Nickel-Eisen-Legierungsfaser ist ausgezeichnet.
Im allgemeinen sind ähnlich wie die Reduktions-
und Oxidationstemperaturen die bevorzugten Sintertemperaturen
der anorganischen Materialien allgemein bekannt oder
ohne weiteres zu ermitteln.
Während des Entfernens des organischen Polymeren, der wahlweise
durchgeführten Reduktion und/oder Oxidation des anorganischen
Materials und während des Sinterns müssen entsprechende
Bedingungen eingehalten werden, um eine Beschädigung oder
Zerstörung an der Faserwandstruktur und deren Beschaffenheit
zu vermeiden. Ein Schrumpfverhältnis (von Endfaser zu Vorläuferfaser)
von etwa 0,2 bis etwa 0,9, üblicherweise von 0,3 bis
0,6 kann erwartet werden. Das heißt, die Vorläufer-Hohlfaser
wird oft mit einer beträchtlichen Größenverminderung in die
endgültige Hohlfaser umgewandelt. Dies wird während dieser Verfahrensschritte
erwartet. Beispielsweise wird die Faser in der
Länge wesentlich verkürzt, und der Faser-Außendurchmesser, ihre
Wandstruktur und die kompakte Schicht werden, obwohl ihre Relativbeziehung
erhalten bleibt, in der Größe verkleinert. Während
dieser Schritte müssen Einrichtungen vorgesehen sein, um die
Faser zu verarbeiten, wenn sie schrumpft. Besonders kritisch
ist der Zeitpunkt unmittelbar vor dem Sintern, da die Faser
da ziemlich spröde und damit zerbrechlich ist. Zu diesem Zeitpunkt
muß besonders darauf geachtet werden, daß Einrichtungen
vorgesehen sind, um ein derartiges Schrumpfen zu gewähren,
ohne daß die Faser beschädigt wird. Wenn beispielsweise die
Faser zu diesem Zeitpunkt an einer Förderfläche haften sollte,
kann sie brechen, wenn sie schrumpft. Ein Verfahren, die Faser
zu diesem Zeitpunkt zu behandeln, besteht darin, eine Vorläuferfaser
oder eine Vorläuferfaserschnur zuzuführen, welche vorbehandelt
sein kann, um bessere Verarbeitungseigenschaften in
dem Ofen mittels eines Förderbandes zu schaffen, welches aus einem
Material hergestellt ist, das unter den Betriebsbedingungen
in dem Ofen nicht an der Faser haftet. Dieses Förderband kann
die Faser mit der Geschwindigkeit der Endfaser befördern,
mit welcher sie den Ofen verläßt. Die Vorläufer-Hohlfaser-Zuführgeschwindigkeit
ist höher als die Endfaser-Geschwindigkeit.
Die Vorläufer-Zuführgeschwindigkeit kann bezüglich der auftretenden
Schrumpfung eingestellt werden.
Zur Herstellung einer porösen kompakten Schicht können
diese Fasern, die eine kompakte Schicht haben, behandelt
und verarbeitet werden,
indem beispielsweise die kompakte Schicht mit einem
Fluid behandelt wird, das eine gewisse Wechselwirkung zu dem
Material der kompakten Schicht hat.
Beispielsweise kann eine polymere, Nickeloxid
enthaltende Vorläufer-Hohlfaser und eine kompakte Schicht eine
gleichförmig poröse Oberfläche ergeben, indem Ammoniakgas in
die Atmosphäre in dem Ofen eingeleitet wird. Die in Fig. 6
dargestellte Mikrophotographie zeigt eine derartige gleichförmig
poröse, kompakte Schicht.
Ein anderes Mittel, um eine poröse, kompakte Schicht zu erhalten,
besteht darin, eine verhältnismäßig kleine Menge eines
feinen partikelförmigen Materials einzuleiten, das an dem
Sintern nicht oder in einem geringeren Maß beteiligt ist. Das
Einbringen von solchen feinen partikelförmigen Materialien in
die ein anorganisches Material enthaltende Polymerlösung während
ihrer Herstellung führt zu einer porösen, kompakten Schicht
in der endgültigen anorganischen Faser.
Ein besonders wichtiges Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, Fasern mit im wesentlichen nichtporösen,
kompakten Schichten bequem herstellen zu können. Dieses Merkmal
ist überraschend, da das Polymere der polymeren Vorläufer-Hohlfaser
die fortlaufende, kontinuierliche Phase ist, welche, wie oben
ausgeführt, entfernt wird. Es hat sich herausgestellt, daß,
obwohl das Polymere aus der kompakten Schicht einer Vorläuferfaser
entfernt wird, die endgültige Faser nach dem Sintern gewöhnlich
nichtporös ist. Obwohl vorherzusehen
ist, daß es zu einer Schrumpfung und einer Verkleinerung der
Zwischenräume zwischen den Partikeln der anorganischen Materialien
kommen kann, wenn das anorganische Material einer Reduktion,
Oxidation und/oder Sinterung unterzogen wird, ist die Bildung
einer kompakten Schicht, die nichtporös ist,
d. h. die Fluida, z. B. Gas, im wesentlichen nur durch Diffusion
durchläßt, sowohl erwünscht als auch unerwartet. So scheint
es überall zu der Faserwandstruktur zu kommen, ganz gleich wo
das Polymere entfernt wird. Es ist insbesondere festgestellt worden,
daß es bei Metallverbindungen, z. B. Oxiden, zu einer Umwandlung
in elementares Metall kommt.
Die anorganische, monolithische Hohlfaser mit
einer Wandstruktur mit einem radial anisotropen Hohlraumvolumen,
die sich aus dem vorher beschriebenen Verfahren
ergibt, wird stark mit einer Vorläuferfaser oder -fasern aus
den dazwischenliegenden Verfahrensschritten verglichen. Die
endgültigen Fasern sind biegsam und geschmeidig genug, um auf
Spulen gewickelt zu werden, sind aber nicht so biegsam und
geschmeidig wie die Vorläuferfasern. Die endgültigen Fasern
können für eine Anordnung beispielsweise in Bündeln mit einer
Vielzahl von Fasern geschnitten werden (welche auch in Schnüren
aus verdrillten Fasern vorliegen können). Übliche Längen reichen
von etwa 0,2 bis etwa 10 m, vorzugsweise von etwa 1 bis etwa
5 m. Die Größe der Bündel hängt von der beabsichtigten Verwendung
ab, kann aber im allgemeinen im Durchmesser von etwa
0,5 bis etwa 25 cm reichen. Die Einrichtungen, in welchen die
Faserbündel verwendet werden, können Mehrfachbündel enthalten.
Verfahren zum Schaffen derartiger Einrichtungen sind dem Fachmann
bekannt. (Siehe beispielsweise US-PS 29 61 062, auf die
hiermit Bezug genommen wird.)
Metallhohlfaser mit einem radial anisotropen Hohlraumvolumen
und ihre Herstellung
Eine Metallhohlfaser und ein Verfahren zu ihrer Herstellung,
welches bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind, werden
nachstehend beschrieben. Diese anisotrope hohle Metallfaser
hat eine nichtporöse dünne Haut an ihrer Außenfläche.
Die organische Polymerlösung kann beispielsweise ein Acrylnitril-Homopolymere
oder Acrylnitril-Polymere mit einem oder mehreren
damit polymerisierbaren Monomeren aufweisen, die in einem
organischen Lösungsmittel, wie Dimethylacetamid, Dimethylformamid
usw., gelöst sind. Im allgemeinen kann die Polymerkonzentration
in der Lösung im Bereich von etwa 5 bis etwa 35, vorzugsweise von etwa
10 bis etwa 30 Gew.-% der Polymerlösung lügen.
Die Metalle, welche die Fasern aufweisen, können vorzugsweise
beispielsweise durch Dispergieren kleiner Partikel von Metallverbindungen,
z. B. Metalloxiden, in der Polymerlösung geschaffen
werden. Bevorzugte Metalle sind Metallegierungen, wie Nickel-Eisen-Legierungen,
die durch Mischen kleiner Partikel von
Oxiden der gewünschten Metalle, beispielsweise von Nickel- und
Eisenoxiden, erhalten werden können. Im allgemeinen kann ein
derartiges Metalloxid-Gemisch überwiegend ein Metalloxid,
z. B. Nickel, enthalten, beispielsweise etwa 65 bis etwa 99 Gew.-%
des einen Metalloxids und etwa 35 bis 1 Gew.-% des
anderen Metalloxids, z. B. Eisenoxid. Die kleinen Partikel
werden vorzugsweise vor dem Zusetzen des Polymeren mit dem
Lösungsmittel gemischt. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn
während eines derartigen Mischvorgangs die Partikelgröße abnimmt.
Die Menge an Metallverbindung kann im allgemeinen von einem Gewichtsverhältnis
von Metallverbindung zu Polymeren im Bereich von etwa 3,5
bis etwa 15, vorzugsweise von 4 bis etwa 12, insbesondere von
4,5 bis 10 liegen. Das Gemisch kann auch kleine Mengen anderer
Materialien enthalten. Beispielsweise können insbesondere Benetzungsmittel
nützlich sein, um die gewünschte gleichförmige
Verteilung der Metallverbindung überall in der Polymerlösung
zu erreichen. Die Temperatur während des Mischens ist nicht
besonders wichtig, außer daß eine ausreichend hohe Temperatur
beibehalten werden soll, um die geforderte Polymerlösung zu
bilden, die eine gleichförmige Verteilung der Metallverbindung
enthält.
Während oder im Anschluß an die Herstellung der die Metallverbindung(en)
enthaltenden Lösungen werden vorzugsweise Makropartikel,
z. B. durch Filtrier- und/oder Entgasungsverfahren entfernt,
um unerwünschte feste Partikel (welche auch übermäßig große
Metallverbindungs-Partikel einschließen können) und/oder unerwünschte
Gase zu entfernen.
Die die Metallverbindung enthaltende Polymerlösung kann dann
durch eine Hohlfaser-Spinndüse extrudiert werden, die beispielsweise
einen Außendurchmesser von etwa 75 bis etwa 6000 µm, vorzugsweise
von 200 bis etwa 1000 µm, und einen Mittelstift mit
einem Außendurchmesser von etwa 50 bis etwa 5900, vorzugsweise
von etwa 50 bis etwa 900 µm, hat. Der Mittelstift kann auch eine
Kapillarinjektionseinrichtung aufweisen.
Die Faser, die aus der Spinndüsenöffnung extrudiert wird, wird
(wie beim Naßspinnen) vorzugsweise unmittelbar mit einem Koagulierbad
in Kontakt gebracht. Das Koagulierbad sollte ein
Nichtlösungsmittel, z. B. Wasser, für das Polymere
enthalten und kann gewöhnlich auch das Lösungsmittel der Polymerlösung
enthalten. Wenn Homopolymere oder Polymere von Acrylnitril
mit damit polymerisierbaren Monomeren als Polymere
verwendet werden, ist es besonders vorteilhaft,
Wasser als Koaguliermittel sowohl in dem Koagulierbad
als auch in dem in die Bohrung der zu extrudierenden Faser
injizierten Fluid zu verwenden. Die Koaguliermittel-Konzentration
in dem Koagulierbad hängt von der gewünschten Koaguliergeschwindigkeit
ab. Die Koaguliergeschwindigkeit ist auch temperaturabhängig.
Im allgemeinen ist es notwendig, eine Koaguliermittelkonzentration
(beispielsweise von Wasser) von etwa 20
bis etwa 100, vorzugsweise von etwa 35 bis etwa 100 Vol.-% des
Koagulierbads zu haben. Eine Temperatur des Koagulierbads
unterhalb der Temperatur des zu extrudierenden Gemisches ist oft
vorteilhaft. Die Konzentration des Koaguliermittels (welche
dieselbe oder eine andere wie die des Koaguliermittels in dem
Koagulierbad sein kann) in dem in die Bohrung der extrudierten
Faser eingespritzten Fluid hängt auch von den geforderten Fasereigenschaften
ab. Gewöhnlich ist eine höhere Konzentration eines
leistungsfähigen Koaguliermittels in dem einzuspritzenden Fluid
tragbar, wenn ein höheres inneres Hohlraumvolumen in der inneren
Umfangszone gefordert wird. Oft ist Wasser als Einspritzfluid
durchaus geeignet.
Die Vorläufer-Hohlfaser kann nach dem Koagulierbad einen Dehnungsvorgang,
beispielsweise von etwa dem 1- bis zum 5fachen in
einem entsprechenden Medium, beispielsweise in kochendem Wasser
durchlaufen. (Ein Waschvorgang kann nach dem Koagulierbad
anstelle einer längeren Verweilzeit in dem Bad durchgeführt
werden.) Die Faser kann dann einer Relaxation (Temperung)
unterzogen werden, welche auch beispielsweise in kochendem
Wasser durchgeführt werden kann. Die Relaxation bzw. das
Lockern kann in einem Verhältnis von etwa 0,6 bis etwa 0,9
liegen. Weder die Dehnungs- noch die Entspannungsvorgänge
sind bedenklich, obwohl sie eine kräftigere und festere bzw.
zähere Vorläufer-Hohlfaser schaffen.
Die resultierende Vorläufer-Hohlfaser weist das Polymere auf,
das mit der Metallverbindung bzw. den Metallverbindungen beladen
ist und eine Wandstruktur mit einem radial anisotropen
Hohlraumvolumen hat. Vorzugsweise hat sie eine kompakte
Schicht, z. B. eine Haut an ihrer Außenfläche. Die Polymerkonzentration
in der Vorläufer-Hohlfaser kann im allgemeinen verhältnismäßig
niedrig sein, beispielsweise bei etwa 25 bis 5, vorzugsweise
bei etwa 15 bis etwa 5 Gew.-% der Vorläufer-Hohlfaser
liegen, wobei der andere Hauptbestandteil die Metallverbindung(en)
ist. Es können auch kleine Mengen anderer Materialien
vorhanden sein, z. B. Spuren anderer Lösungs-, Koagulier-,
Benetzungsmittel und kleinere Schmutzstoffe usw.
Die Vorläuferfaser kann in dieser Stufe getrocknet werden,
und dies wird gewöhnlich durch Lufttrocknung erreicht. Die
Produktionsgeschwindigkeit der Vorläufer-Hohlfaser liegt im allgemeinen
bei etwa 5 bis etwa 100, vorzugsweise bei 35 bis 65 m/min.
Vorzugsweise wird auch eine Anzahl, d. h. zwei oder mehr
Vorläufer-Hohlfasern zu einer Art Schnur verdrillt, welche
diese Form bzw. Struktur nach den anschließenden Schritten zur Umwandlung
der Vorläufer-Hohlfaser in eine Metallfaser beibehält.
Derartige Schnüre aus Metallfasern sind insbesondere
brauchbar, um bestimmte Verteilungsmuster und Packungsanteile
zu schaffen, wenn die Schnüre in Bündeln für Trenneinrichtungen
verwendet werden. Die Handhabung und Verarbeitung
solcher Fasern zu Schnüren trägt auch zur Verbesserung der
Produktionsgeschwindigkeit bei.
Die Vorläufer-Hohlfaser wird vorzugsweise diesen Temperaturen
und Atmosphären ausgesetzt, welche das Polymere zersetzen und/oder
reagieren lassen, die Metallverbindung zu elementarem Metall
reduzieren und die sich ergebenden Metallpartikel sintern,
um die endgültige Faser zu bilden. Die verwendete reduzierende
Umgebung kann zumindest zum Teil durch die Reaktionsprodukte
von dem Polymeren geschaffen werden, wenn es sich setzt oder oxidiert.
(Die Metallverbindungen, z. B. Oxide, wirken hier als
Oxidations-Reaktionsmittel, wenn sie reduziert werden.) Andere
inerte oder reduzierende Gase, wie Stickstoff, Wasserstoff und/oder
Kohlenmonoxide, können vorzugsweise im Gegenstrom eingeleitet
werden, um die erforderliche reduzierende Atmosphäre aufrechtzuerhalten.
Die Metallhohlfaser kann für eine zukünftige Verwendung auf
eine Spule aufgewickelt und so gelagert werden oder kann unmittelbar
weiteren Verfahren zugeleitet werden, um die Fasern
für ihre Benutzung in Einrichtungen einzubauen. Besonders bevorzugte
Fasern sind die der Nickellegierung mit einem Außendurchmesser
von bis zu 600 µm, vorzugsweise bis zu etwa 500 µm,
einem Innendurchmesser von etwa 100 bis 400 µm und einer kompakten
Schicht mit einer Dicke von 4 bis 50 µm.
Verwendungen von anorganischen anisotropen Hohlfasern
Wie oben bereits erwähnt, können die erfindungsgemäßen anorganischen anisotropen
Hohlfasern auf zahlreichen Gebieten verwendet
werden. Da das anorganische Material, das die Faser aufweist,
aus einer sehr großen Gruppe von Materialien ausgewählt werden
kann, sind die Fasern in ihren Anwendungsgebieten ebenso verschieden.
Diese Auswahl wird nur durch die Betriebsumgebung, der
die Faser unterworfen ist, beschränkt. In hohem Maße werden die erreichten
Vorteile durch die verfügbaren großen Flächen (sowohl
in der Wandstruktur als auch an den Innen- und Außenflächen)
und den bequemen Zugang zu diesen Flächenbereichen hervorgerufen. Beispiele
für derartige Anwendungsgebiete sind Fluidtrennungen durch Membranen,
Filtrierungen, Gasdurchblasen, Brennstoffzellen und
Batterien. Andere Anwendungen sind dem Fachmann ohne weiteres geläufig.
Ein besonders vorteilhaftes Anwendungsgebiet ist die Fluidtrennung
durch Membrane. Die Fasern werden auf diesem Gebiet
sowohl mit als auch ohne eine kompakte Schicht verwendet, wobei
die kompakte Schicht entweder porös oder
nichtporös ist. Beispielsweise gibt es zahlreiche Fluidtrennungen,
bei denen die Fasern in immer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verwendet
werden können, die
eine kompakte Schicht haben, welche porös ist. Diese Fasertypen
wirken als ausgezeichnete Träger sowohl für anorganische
als auch für polymere Trennmembranen.
Die Fasern, die als Träger für anorganische und polymere
Membranen verwendbar sind, haben gleichförmige poröse, kompakte
Schichten an der die Membran berührenden Fläche. Eine entsprechende
Porosität kann in den erfindungsgemäßen Hohlfasern mit
Hilfe von Wandstrukturen mit anisotropen Hohlraumvolumen
ohne eine kompakte Schicht geschaffen werden, die kleine
Poren an der den Träger berührenden Oberfläche aufweist. Fasern
mit einer porösen, kompakten Schicht werden als Träger für derartige
Membranen bevorzugt.
Die anorganischen Membranen, die durch diese Fasern getragen
werden, weisen Metalle oder andere anorganische Materialien
auf, die sich für eine Fluidtrennung durch Membrane eignen.
Beispielsweise sind Palladium, Platin und Silber ausgezeichnete
Metallmembranen, durch die Wasserstoff diffundieren kann und
die durch diese Fasern getragen werden können. Verschiedene
Methoden, um derartige Materialien aufzubringen, sind dem Fachmann
bekannt.
Die polymeren Membranen, die von diesen Fasern getragen werden,
umfassen einen großen Bereich polymerer Materialien, wie Polysulfone,
Celluloseacetate usw. Das anorganische Material der
Fasern sollte eine Natur haben, die für eine Verwendung bei den
Drücken, Temperaturen und chemischen Umgebungen ausreicht,
bei welchen sie als Träger zu verwenden sind. Derartige Umgebungen
können normalerweise wesentlich härter sein als die,
wo polymere Träger verwendet werden.
Derartige Fasern können auch in Filtrierverfahren verwendet
werden. Beispielsweise können sie ohne weiteres dazu verwendet
werden, um Makropartikel sowohl aus Flüssigkeits- als auch
aus Gasströmen zu entfernen. Ferner können diese Fasern Porositäten
aufweisen, aufgrund derer sie für Ultrafiltrationsverfahren
geeignet sind.
Im allgemeinen können diese Fasern auch vorteilhaft verwendet
werden, wenn ein großer Oberflächenbereich und
eine Änderung des Hohlraumvolumens gefordert wird, wenn ein
Fluid von einer Seite zu der anderen fließt. Beispielsweise
können diese Fasern als Einrichtungen zum Gasdurchblasen, beispielsweise
für eine Dispersion von sehr feinen Gasblasen in
Flüssigkeiten, verwendet werden. Eine andere und ähnliche Anwendung
ist die Verwendung dieser Fasern als poröse Elektroden
für Brennstoffzellen. Es können derartige Fasern geschaffen
werden, so daß die Gasseite der Elektroden große Hohlraumvolumen
hat, während die Elektrolytseite äußerst feine Hohlraumvolumen
hat. Solche poröse Elektroden sind insbesondere
für Wasserstoff/Sauerstoff-Brennstoffzellen geeignet. Fasern
mit kompakten Schichten mit gleichförmig porösen Oberflächen
sind insbesondere bei derartigen Anwendungen verwendbar.
Die erfindungsgemäßen Fasern, die eine nichtporöse,
kompakte Schicht haben, sind insbesondere in Gasdiffusionsverfahren
verwendbar. Die Fasern, die Metalle aufweisen,
durch die Wassserstoff diffundieren kann, schaffen
ausgezeichnete Wasserstoff-Diffusionsschranken oder -Sperr 48733 00070 552 001000280000000200012000285914862200040 0002002919560 00004 48614schichten,
welche bei der Wasserstoffreinigung, für Gleichgewichtsreaktionen,
in Brennstoffzellen als die Brennelektroden
usw. verwendet werden. Verfahren mit den erfindungsgemäßen Fasern
für eine Gasdiffusion, insbesondere solche, die die
kompakte Schicht als eine Haut an einer Innen- oder Außenfläche
haben, sind bevorzugte Ausführungsformen. Derartige Diffusionsverfahren
sind durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Fasern
wesentlich verbessert, welche eine nichtporöse,
kompakte Schicht haben. Obwohl Metalle das bevorzugte anorganische
Material in derartigen Verfahren sind, können genausogut
auch andere anorganische Materialien in solchen Verfahren verwendet
werden. Besonders bevorzugte Verfahren sind solche mit
einer Wasserstoffdiffusion.
Die wirksame Trennung von Gasen ist mit den erfindungsgemäßen
Hohlfasern, durch die Gas diffundieren kann, gegenüber denen
wesentlich verbessert, die mit polymeren Hohlmembranen erhalten
werden können. Bei den erfindungsgemäßen Fasern können billigere
Materialien, z. B. Nickel, anstelle von teuren Edelmetallen, z. B.
Palladium-Silber, verwendet werden.
Bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Fasern in Gasdiffusionsverfahren
können außer den vorerwähnten Vorteilen noch
außergewöhnliche Vorteile erzielt werden. Somit können äußerst
reine Gasströme erhalten werden, welche unmittelbar beispielsweise
als Brennstoff oder Beschickung für eine weitere chemische
Verarbeitung verwendet werden. Andere Vorteile werden im
einzelnen nachstehend noch beschrieben. Beispielsweise ist,
wie vorstehend bereits erwähnt ist, ein besonders brauchbares
Verfahren die Verwendung der erfindungsgemäßen Hohlfasern mit einer
nichtporösen, kompakten Schicht
für die Wasserstoffdiffusion. Bei Wasserstoffdiffusionseinrichtungen
werden gewöhnlich Bündeln von Fasern verwendet,
welche dann Diffusionszellen mit großen Oberflächen aufweisen,
die verwendbar sind, um selektiv den Wasserstoff mit einer hohen
Geschwindigkeit von wasserstoffenthaltenden Gasmischungen zu
trennen. Derartige Zellen können hergestellt werden, indem in
Längsrichtung in einem Bündel eine Vielzahl anisotroper hohler
Fasern gemäß der Erfindung mit einer nichtporösen,
kompakten Schicht fest angebracht werden, die ein Metall enhält,
durch das Wasserstoff diffundieren kann.
Die Hohlfasern (oder Schnüre aus einer Anzahl verdrillter Fasern)
können auf eine verhältnismäßig kurze Länge geschnitten
werden, so daß der Druckabfall des durch die Einrichtung strömenden
Gases auf ein Minimum herabgesetzt ist und eine hohe
Diffusionsgeschwindigkeit erhalten werden kann. Bei einer Länge
von etwa 0,2 bis 10 m ergeben sich gute Ergebnisse. Die Fasern
werden zu einem Bündel zusammengefaßt. Die Faserenden
werden gewöhnlich versiegelt. Eine verhältnismäßig dichte,
passende Haltehülse aus einem entsprechenden Metall ist an
einem Ende um das Faserbündel herum angeordnet, und geschmolzenes
Metall wird in die Hohlräume zwischen die Fasern und
die Hülse eingeleitet. Das geschmolzene Metall verteilt sich
zwischen den Außenwänden der Fasern und zwischen der Innenwand
der Haltebuchse sowie den Außenwänden der am Umfang befindlichen
Fasern. Beim Abkühlen wird das geschmolzene Metall fest, worauf
dann ein Teil des Bündels und der Hülse quer zu dem Bündel an
einer Stelle zwischen der Höhe des festgewordenen Metallabdichtmittels
durchgeschnitten wird, wodurch die Poren ohne weiteres beispielsweise
durch Polieren und/oder andere Behandlungsverfahren geöffnet
werden können, während die Fasern zueinander und an der Haltehülse
versiegelt und abgedichtet bleiben. Die Bohrungsöffnungen
der Fasern sind so angeordnet, daß sie mit einer rostfreien
oder anderen entsprechenden Rohrleitung in Verbindung stehen,
um den Wasserstoff aufzunehmen, und die Fasern sind vielfach
mit der Rohrleitung verbunden, indem die Hülse an der Rohrleitung
durch entsprechende Verbindungseinrichtungen abgedichtet
bzw. versiegelt ist. In Fig. 5 ist eine Endansicht
eines kleinen Bündels von abgedichteten bzw. versiegelten
Fasern dargestellt. Die Fasern weisen die Wandstruktur mit einem
anisotropen inneren Hohlraumvolumen auf, was für die erfindungsgemäßen
Fasern charakteristisch ist.
Bei der praktischen Anwendung der Erfindung kann es gefordert
werden oder auch nicht, daß die Bohrungen der Fasern in den
Bündeln an beiden Enden offen sind. Wenn dies gefordert wird,
kann das vorbeschriebene Abdichten bzw. Versiegeln und das
Durchschneiden an dem Bündel an beiden Enden vorgenommen werden.
Wenn es nicht gefordert wird, bleiben die Bohrungen der
einzelnen Fasern des Bündels an ihren beiden gegenüberliegenden
Enden verschlossen. Bei Diffusionszellen mit Fasern,
deren Bohrungen an einem Ende geschlossen sind, kann auch gefordert
werden, die Fasern an diesem Ende miteinander zu versiegeln
und abzuschließen. Wenn dies gefordert wird, wird das
vorbeschriebene Abdichten und Versiegeln an diesem Ende wiederholt,
jedoch werden die Bohrungen der Fasern nicht aufgeschnitten.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist die Verwendung von anisotropen
Metallhohlfasern, die
eine nichtporöse, kompakte Schicht haben,
welche hohe Temperaturen und Druckwerte erfordert,
um Wasserstoff zu erzeugen. Beispielsweise sind bei Verwenden
derartiger Fasern insbesondere Erdgas (Methan), andere Kohlenwasserstoffe
oder Methanol-Wasser-Reformierverfahren zugänglich,
um Wasserstoff zu erzeugen. Methanol-Wasser-Reformierverfahren
sind von besonderem Interesse. Nickel und Nickellegierungen
sind besonders vorteilhafte Metalle für die in derartigen
Verfahren verwendeten Hohlfasern. Am meisten bevorzugt sind
die Prozesse, bei denen Wasserdampf vorhanden ist. Bei Anwesenheit
von Wasser läßt die Ablagerung von Kohlenstoff an der
Metalloberfläche nach. Somit können bei Anwesenheit von Wasser
die schädlichen Wirkungen auf die Faseroberfläche aus Nickel
oder einer Nickellegierung vermieden werden, welche sonst
bei geringen Wasserkonzentrationen oder bei Fehlen von Wasser
festgestellt werden können. Eine Ammoniakdissoziation ist
ein anderes Verfahren, das bei Verwenden derartiger Fasern
durchführbar ist, um verhältnismäßig reinen Wasserstoff über
eine Wasserstoffdiffusion zu erzeugen. Ammoniak scheint jedoch
Fasern aus Nickel oder manchen Nickellegierungen bis zu einem
gewissen Grad zu verschlechtern, so daß eine gesonderte Dissoziation
erforderlich ist.
Ein besonders vorteilhaftes Merkmal der erfindungsgemäßen Hohlfasern
ist ihre Fähigkeit, an verschiedenen chemischen Reaktionen
auf verschiedenen Seiten der Faserwände teilzunehmen. Dies
hat beispielsweise den Vorteil, daß eine endotherme Reaktion
auf einer Seite der Wand abläuft, um Wasserstoff zu erzeugen,
welcher dann durch die Faserwand mit einer
nichtporösen, kompakten Schicht diffundieren kann. Die Wärme,
um eine derartige Reaktion durchzuführen und um sie auf einer
entsprechenden Temperatur zu halten, könnte beispielsweise
dadurch vorgesehen werden, daß ein sauerstoffenthaltendes Gas,
z. B. Luft, auf der anderen Seite vorgesehen ist, um eine
exotherme Oxidationsreaktion mit dem Wasserstoff hervorzurufen.
Somit könnten komplementäre Reaktionen auf verschiedenen Seiten
der Faserwände stattfinden. Derartige Reaktionen könnten
sogar durch die Anwesenheit katalytischer Materialien an den
inneren Wandungsflächen noch weiter gesteigert werden oder
wenn das Material, das die Faser aufweist, bei eienr oder
mehreren der gewünschten Reaktionen selbstkatalytisch ist.
Die Verwendung dieser Hohlfasern in Gleichgewichtsreaktionen,
um das Gleichgewicht in einer gewünschten Richtung zu verschieben,
stellt eine weitere Form der Gasdiffusion dar. Insbesondere
ist dies bei Reaktionen wirksam, welche durch Gleichgewicht
beschränkt sind und ein kleines Molekül-Reaktionsnebenprodukt,
z. B. Wasserstoff, haben. Das Gleichgewicht kann durch
Entfernen dieses kleinen Moleküls in der Richtung des Produkts
wirksam verschoben werden. Durch Verwenden der erfindungsgemäßen
Fasern können Gasphasenreaktionen bei optimalen Druckwerten
betrieben und noch dazu eine erwünschte Umwandlung erhalten
werden. In ähnlicher Weise ist es möglich, in Temperaturbereichen
weniger günstiger Gleichgewichtskonstanten zu arbeiten,
bei welchen unerwünschte Nebenreaktionen unterdrückt
oder ganz beseitigt werden können. Bei den in Betracht gezogenen
Verfahren können ferner auch viel wirtschaftlichere
Betriebsbedingungen einschließlich der Darstellung und Einstellung
von Reaktionsmittelkonzentrationen angewendet werden, um eine bessere
Produktausbeute und Umwandlungen im Vergleich zu herkömmlichen
Arbeitsweisen unter vergleichbaren Bedingungen bei Fehlen einer
Gasdiffusion zu erhalten. Durch Verringern der Konzentration an
kleinen Molekülen, von Wasserstoff, in dem einer Reaktion unterzogenen
Gasgemisch wird das Gesamtgleichgewicht der speziellen
in Betracht gezogenen chemischen Reaktion in Richtung auf die
Bildung zusätzlicher Reaktionsprodukte (einschließlich Wasserstoff)
verschoben; folglich wird eine vollständigere Umwandlung
der anfänglichen Reaktionsmittel in Produkte erhalten,
als es bei Fehlen der Gasdiffusion unter ähnlichen Reaktionsbedingungen
durchgeführt werden könnte.
Zum besseren Verständnis des Verschiebens von Gleichgewichts-Reaktionsprozessen,
die durch die erfindungsgemäßen Hohlfasern verbessert
sind, wird auf die GB-PS 10 39 381 verwiesen, auf welche
hiermit Bezug genommen ist. Derartige Prozesse sind in der
Praxis bei der Industrie weit verbreitet. Beispielsweise werden
große Mengen von Wasserstoff durch Strömungsreformierverfahren
von Kohlenwasserstoffen oder Menthol, durch thermische
Zersetzung von Kohlenwasserstoffen, durch partielle Oxidationsprozesse
mit Kohlenwasserstoffbeschickungen und durch die Reaktion
von CO mit Wasser (Dampf) erzeugt. Andere bekannte Gasphasen-Reaktionen,
bei welchen Wasserstoff eines der Produkte
ist, werden kommerziell, aber nicht hauptsächlich, als ein Verfahren
zur kommerziellen Erzeugung von Wasserstoff angewendet,
wobei als Ergebnis Wasserstoff erzeugt wird (der in diesem
Fall möglicherweise besser als "Nebenprodukt"-Wasserstoff zu
bezeichnen ist). Beispielsweise können hier spezielle Dehydrierungsreaktionen
angeführt werden, die beispielsweise die
Umwandlung von Cyclohexan in Benzol oder von Isopentan in
Isopren, wobei das gewünschte Produkt der Kohlenwasserstoff
und der Wasserstoff ein Nebenprodukt sind. Hydrierungsreaktionen
können mit Hilfe der erfindungsgemäßen Fasern
ebenfalls durchgeführt werden.
Ein anderes Beispiel einer solchen Gleichgewichtsreaktion
ist die Dehydrierung von Äthylbenzol in Styrol. Diese Reaktion
findet normalerweise bei 600°C bei einer Umwandlung von etwa
50% statt. Durch Entfernen des Nebenproduktes Wasserstoff
mit Hilfe einer Wasserstoffdiffusion beispielsweise durch eine
erfindungsgemäße Hohlfaser, durch die Wasserstoff diffundieren
kann, kann die Reaktion zu einer höheren Ergiebigkeit verschoben
werden. Die Hohlfaser ist natürlich so auszulegen, daß sie
die hohen Temperaturen aushält.
Noch ein weiteres Beispiel für eine Gleichgewichtsreaktion ist
die Dehydrierung von Propionitril in Acrylnitril. Propionitril
ist ein Nebenprodukt bei der Acrylnitrilherstellung. Normale
Dehydrierverfahren zersetzen bei höheren Temperaturen einfach
das Propionitril in unerwünschte Produkte. Eine wirksame Dehydrierung
kann jedoch durch eine homogene Katalyse mit Hilfe
von Metallkomplexverbindungen bei 175°C durchgeführt werden.
Leider ist die Dehydrierung auf eine Umwandlung von 1% beschränkt.
Bei Entfernen von Wasserstoff durch eine Wasserstoffdiffusion
mit Hilfe der erfindungsgemäßen Hohlfasern
könnte das Gleichgewicht in vorteilhafter Weise zu einer höheren
Umwandlungsrate verschoben werden.
Gasphasen-Reaktionen, bei denen Sauerstoff ein Reaktionsprodukt
ist, werden oft in Anwesenheit von homogenen oder
heterogenen Katalysatoren durchgeführt, und das spezielle Reaktionsgefäß,
das in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verwendet
wird, kann mit Katalysatormaterial versehen sein. Beispielsweise
wenn eine Wasserstoffdiffusion in dem Reaktionsgefäß
selbst mit einem festen Katalysator durchgeführt wird, kann
die Reaktionskammer mit einem festen Katalysator verpackt bzw.
ausgekleidet sein, wobei die Hohlfasern in unmittelbarem Kontakt
mit dem Katalysator sind, so daß Wasserstoff hindurchdiffundiert,
sobald er gebildet wird. Bei solchen Reaktionen
ist es ferner möglich, daß das anorganische Material, d. h.
Metall, selbst als ein Katalysator oder als Katalysatorträger
wirkt, welcher, wenn er mit der großen verfügbaren Fläche in
der Faserwandstruktur vereint wird, besonders verbesserte
Gleichgewichtsreaktionsprozesse schafft. Wasserstoff, der sich
aus einer Diffusion, wie oben beschrieben, ergibt, ist äußerst
rein, was besonders erwünscht ist.
Die Bezeichnung "Brennstoffzelle", wie sie hier verwendet wird,
wird im allgemeinen für eine elektrochemische Zelle verwendet,
in welcher elektrische Energie durch eine elektrochemische
Verbrennung eines Brenngases mit einem sauerstoffenthaltenden
Gas erzeugt wird. Derartige Zellen sind in der Literatur genau
beschrieben. Ihr genauer Aufbau und Arbeitsweise ist nicht Teil
der vorliegenden Erfindung. Eine kurze Beschreibung der Art
und des Aufbaus einer einfachen Brennstoffzelle wird jedoch
zum Verständnis der Funktion und der Bedeutung der mit der
Erfindung geschaffenen Verbesserung für nützlich, wenn auch
nicht für wesentlich, gehalten.
Die einfachste Brennstoffzelle weist ein Gehäuse, zwei Elektroden
und einen Elektrolyten auf, welcher als ein wasserstoffübertragendes
Medium wirkt. Ein Oxidationsgas wie Luft wird
bei überatmosphärischem Druck
auf einer Seite der Oxidationselektrode umgewälzt, während
ein Brenngas wie Wasserstoff bei einem überatmosphärischen
Druck auf einer Seite der anderen
Elektrode umgewälzt wird. An jeder Elektrode entsteht eine Drei-Phasen-Grenzfläche,
nämlich zwischen dem Gas, dem Elektrolyt
und dem Festkörper, wobei durch einen Adsorptions- und einen
Deadsorptionsvorgang eine elektrochemische Kraft erzeugt wird.
Wenn Strom von den zwei Elektroden abfließt, gibt es einen
Elektronenstrom von der Brenngaselektrode über eine äußere
elektrische Schaltung zu der Oxidationsgas-Elektrode. Entsprechend
dem äußeren Elektronenfluß ist daher die Oxidationsgas-Elektrode
die positive Elektrode und die Brenngas-Elektrode
die negative Elektrode. Sauerstoff wird an der positiven
Elektrodenoberfläche verbraucht, und das Brenngas wird in
Form von elektrischer Energie in Verbrennungsprodukte oxidiert,
während der Rest als Wärme freigegeben wird.
In Fig. 8 ist eine Brennstoffzelle dargestellt, in deren
Gehäuse 15 sich ein Elektrolyt 16, beispielsweise ein Gemisch
von Alkalikarbonaten, befindet, in welchem ein zylindrisch
ausgerichteter Tragaufbau 17 angeordnet ist, welcher ein
Brennstoff- und Sauerstoff-Elektrodenelement trägt, das in
Fig. 7 dargestellt ist. In Fig. 7 ist ein Brennstoff- und Sauerstoff-Elektrodenelement
dargestellt, das eine Brennstoffelektrode
1, welche eine erfindungsgemäße Hohlfaser, durch die
Wasserstoff diffundieren kann, mit einer nichtporösen
Haut, beispielsweise einer Nickeleisenlegierung, sein
kann, und eine Sauerstoffelektrode 2 enthält, welche beispielsweise
ein Silberrohr mit einem Außendurchmesser von
etwa 580 µm und einer Wanddicke von etwa 102 µm sein kann, wobei
die Elektroden durch kleine Keramikbuchsen in einem entsprechenden
Abstand gehalten sind.
In Fig. 8 ist das Brennstoff- und Sauerstoff-Elektrodenelement
schraubenförmig gewickelt und wird von dem Tragaufbau 17 getragen,
wobei der Brenngas-Elektrodeneinlaß 8 und der Sauerstoff-Elektrodeneinlaß
9 bezüglich des Elektrolyten versetzt sind
und mit einer Wasserstoffquelle, beispielsweise mit Kohlenwasserstoff-Wasser
und Methanol-Wasser, und einer Sauerstoffquelle,
z. B. Luft, verbunden sind. Die Austrittsseiten 10 und
11 sind bezüglich des Elektrolyts versetzt und mit Einrichtungen
versehen, um nichtdiffundierte Gase aus der Zelle abzuleiten.
Während des Betriebs wird bei höheren Temperaturen das
Brenngas auf der Einlaßseite 8 der Hohlfaser zugeführt. Der
Wasserstoff diffundiert durch die Faserwand und macht eine
Anodenreaktion an der Oberflächenseite durch, die dem Elektrolyt
16 ausgesetzt ist. Bei wasserstoffbildenden Brenngasen
wird wegen der Erschöpfung des Wasserstoffs mehr Wasserstoff
aus dem Brenngas in der Bohrung der Faser erzeugt, wenn es
durch die schraubenförmige Wicklung strömt. Die Hohlfaser
wirkt als Anode, welche elektrisch mit der negativen Leitung
5 verbunden ist. Der Wasserstoff dissoziiert, wenn er
durch die Faserwand diffundiert. Sauerstofftragendes Gas wird
der Einlaßseite 9 zugeführt und macht eine Reaktion an der
Elektrolytoberfläche durch, wobei das Rohr als Kathode wirkt,
welche elektrisch mit der positiven Leitung 6 verbunden ist.
In dem Elektrolyt wandert das Proton und verbindet sich mit
dem Hydroxylion, um Wasser zu bilden, welches infolge der erhöhten
Betriebstemperatur, z. B. von 600°C, ohne weiteres die
Reaktionszone verläßt. Durch die Leitungen 5 und 6 fließt Strom,
wenn die Zelle im Betrieb ist und die Leitungen über eine Last
7 verbunden sind. Die Vorteile einer derartigen Zelle sind eine
hohe Leistungs- und Energiedichte und der in aktivierter Form
zur Verfügung stehende Wasserstoff. Die Hohlfaser wirkt wie das
Silberrohr als ihr eigener Stromkollektor. Es gibt keine Porositätsschwierigkeiten
noch gibt es eine übermäßige Spannungskonzentrationsabnahme.
Die Faser aus z. B. Nickel ist beständig
gegenüber flüssigen Elektrolyten. Es gibt keine Carnot-Beschränkung
bei der Energieumwandlung. Der hauptsächliche Nachteil bei Betrieb ist
die Forderung, bei höheren Temperaturen arbeiten zu
müssen.
Die erfindungsgemäßen Hohlfasern, die Metalle aufweisen, durch
die Wasserstoff diffundieren kann und die eine
nichtporöse, kompakte Schicht aufweisen, sind insbesondere in
derartigen Brennstoffzellen brauchbar. Von auf dem Brennstoffzellen-Gebiet
arbeitenden Leuten sind sowohl poröse als auch
nichtporöse Wasserstoff-Diffusionsmembranen als Wasserstoff-
oder Brenngaselektroden verwendet worden. Beispielsweise
ist in der US-PS 30 52 517 die Verwendung einer dünnen nichtporösen
Palladium-Silber-Legierungsmembran als die Wasserstoff-Diffusionselektrode
beschrieben. In ähnlicher Weise ist in
der US-PS 33 32 806 die Verwendung von dünner Palladium-Silber-Legierungsfolie
beschrieben, die von einem Gold-Nickel-Traggitter
getragen sind. In den US-PS 32 66 263 und US-PS 33 03 065
sind poröse Brennstoffzellen-Elektroden beschrieben, welche
eine sich ändernde Porosität entlang der Elektrode haben; diese
Elektroden sind eben ausgeführt. In der US-PS 39 81 749 ist
eine ebene Gasdiffusions-Elektrode beschrieben, welche eine
unterschiedliche Porosität entlang ihres Aufbaus hat, welcher
aus einem Bindemittel gebildet ist, und eine Substanz, wie
Graphit, Nickeloxid, Aluminiumoxid u. ä., ist auf der Elektrolytseite
der Elektrode mit einer hohen Porosität vorgesehen.
Die vorstehend beschriebenen Hohlfasern sind eine wesentliche
Verbesserung gegenüber diesen Anstrengungen.
Wenn ein spezielles Katalysatormaterial erforderlichenfalls
auf die Innenfläche der Wandung der Hohlfaser aufgebracht wird,
können kleinere Mengen von wertvollen Metallkatalysatoren verwendet
werden. Die Metallhohlfaser könnte ferner aus Nickel
oder Kobalt hergestellt werden, wobei die Oberflächen ohne
weiteres für einen aktiven Katalysator chemisch abgewandelt
werden könnten.
Die Verwendung von Luft, um Sauerstoff für die Brennstoffzelle
bereitzustellen, ist eine weitere Anwendung der erfindungsgemäßen
Hohlfasern. Derartige Sauerstoffelektroden sollten
eine große Diffusionsfläche haben, um den Sauerstoff von
dem Stickstoff und Kohlendioxid zu trennen (um das Abscheiden
von Elektrolytcarbonaten zu verhindern), um eine elektrolytische
Oberfläche für die Oxidation oder Reduktion des Sauerstoffs
zu haben, um die Tauglichkeit des Trennsystems in dem
für die Sauerstoffelektrode verwendeten Temperaturbereich
zu erhöhen und um eine Stromaufnahmefläche für die Elektrode
zu schaffen.
All dies kann mit den erfindungsgemäßen Hohlfasern erreicht
werden. Das katalytische Element könnte an der Oberfläche der
Faser geliefert werden oder, wenn es die Wirtschaftlichkeit zuläßt,
könnte das katalytische Element in der Faser verwendet werden.
Außerdem könnte eine Oberfläche vorgesehen sein, um den Sauerstoff-Trennvorgang
zu steigern. Dies könnte dasselbe Material
wie der Katalysator in der kompakten Schicht sein, oder es
könnte ein gesondertes Metall oder ein entsprechendes Polymermaterial
sein, das nach der Bildung an der Faser angebracht
wird.
Bei einer Betriebsart kann Luft in der Bohrung der Faser umgewälzt
werden. Eine gewisse Menge Sauerstoff diffundiert durch
die nichtporöse, kompakte Schicht zu der Außenseite
der Faser, und der restliche Stickstoff und das Kohlendioxid
könnten aus der Faserbohrung abfließen. Hierbei kommt es
zu einer leichten Erschöpfung des Sauerstoffs in dem durch die
Hohlfaserbohrung fließenden Luftstrom. Das Metall, das die
Sauerstoffelektroden-Hohlfaser aufweist, beispielsweise Silber,
würde es zulassen, daß die Elektrode bei Temperaturen über
den Bereich von polymeren Hohlfasern hinaus arbeitet. Als Katalysatoren
könnten in dieser Elektrode Silber und Platin verwendet
werden. Die beschriebene Sauerstoffelektrode kann in
einer Brennstoffzelle als auch in einer Methanol-Sauerstoffzelle
verwendet werden.
Eine ziemlich einmalige Anwendung der erfindungsgemäßen Fasern
mit einer nichtporösen, kompakten Schicht ist
die Natrium-Schwefel-Batterie. In dieser Batterie trennen dünnwandige
feste Elektrolyte, wie beispielsweise β-Aluminiumoxid,
das Natrium von dem Schwefel, und es hat sich als technisch
durchführbar herausgestellt, daß β-Aluminiumoxid als sinterbares
anorganisches Material der erfindungsgemäßen Hohlfaser einen
ausgezeichneten festen Elektrolyten für derartige Batterien
liefert.
Die oben erwähnten Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung werden in der folgenden Beschreibung
der Erfindung anhand der Beispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Beispiel 1
599 g Hämatit (Fe₂O₃), 500 g Magnetit (Fe₃O₄) und 212,1 g
eines Acrylnitril-Copolymeren (etwa 93% Acrylnitril und etwa
7% Vinylacetat) wurden in einer Stabmühle während 10 Stunden innig
gemischt. Der Hämatit und der Magnetit hatten eine durchschnittliche
Partikelgröße von etwa 1 µm bzw. 0,7 µm. 850 cm³ Dimechylacetamid
und 0,5 cm³ eines Benetzungsmittels, Sorbitanmonopalmitat
(Tween 20) wurden gemischt und auf +10°C abgekühlt
und dann in einen großen Waring-Mischer (Modell Nr. 1112)
eingebracht. Das Oxid- und Polymergemisch wurde in den Mischer
eingebracht und von Hand umgerührt, um ein ziemlich gleichmäßiges
Gemisch herzustellen. Das Gemisch wurde auf +10°C
abgekühlt, um die Lösefähigkeit des Lösungsmittels zu verringern
und so das Polymere mechanisch zu dispergieren, wobei
nur wenig in Lösung geht. Der Mischer wurde mit hoher Drehzahl zur
weiteren Mischung des Oxids und zur vollständigen Auflösung des Polymers gedreht.
Der Mischer wurde abgeschaltet, sobald eine
Temperatur von etwa 42,5°C erreicht worden war, was durch ein Thermoelement
in der Mischung festgestellt wurde. Die Wärme für
den Temperaturanstieg wurde durch den Verlust an mechanischer
Energie aufgebracht. Während des Mischens wurde ein Vakuum
von etwa 0,747 bar (56 cm Hg) über dem Inhalt des Mischers aufrecht erhalten,
um den Lufteinschluß in dem Gemisch zu verringern.
Das erhaltene Gemisch war eine Lösung des Acrylnitrilcopolymeren,
das eine gleichmäßige Dispersion von Hämatit-
und Magnetit-Partikeln enthielt.
Dieses Gemisch wurde in einen Behälter mit einer Spinnzuleitung
zu einer Spinndüse, die in ein Koagulierbad eingetaucht war,
überführt. Das Gemisch wurde dann während 0,5 Stunden einem Vakuum
von etwa 0,747 bar (56 cm Hg) ausgesetzt und wurde dann während 0,25 Stunden einem
Druck von 2,4 bar (24 kg/cm²) ausgesetzt. Eine Zahnradpumpe (Zenith-Pumpe,
Größe Nr. 1), die sich mit 8,0 U/min drehte, lieferte 4,6 cm³
des Gemisches pro Minute. Die Mischung wurde durch einen Filterstapel
mit einem rostfreien Endsieb mit einer Maschenweite
von 0,125 mm (120 mesh) gefiltert. Das gefilterte Gemisch wurde
in eine Hohlfaser-Spinndüse mit einem Außendurchmesser von
etwa 599 µm eingebracht. Der Mittelstift mit einem Außendurchmesser
von 240 µm und einem Innendurchmesser von 152 µm lieferte durch
die Mittelstiftkapillare Wasser zur inneren Koagulation in einer Menge von 2 cm³/min.
Die extrudierte Faser wurde
extern in einem auf 30°C gehaltenen Koagulierbad koaguliert.
Die Temperatur des Gemischs in dem Behälter war höher als
die Temperatur in dem Koagulierbad, welches 50 Vol.-%
Dimethylacetamid und Wasser enthielt.
Die Faser wurde mit einer Geschwindigkeit von 15 m/min auf eine erste Rolle aufgewickelt,
und die Geschwindigkeit wurde dann während des Verfahrens im wesentlichen
beibehalten. Dann wurde
die Vorläuferfaser mit Hilfe einer Leesona-Wickeleinrichtung
auf eine Spule aufgewickelt. Die Spule wurde an der Eingangsseite
eines Umwandlungssystems mit Ofen angeordnet. Ein Teil
der Vorläuferfaser auf dieser Spule wurde in den Ofen eingebracht
und bei 1100°C umgewandelt, wobei die Reduktionsgase in die
Ausgangsseite des Ofens in einer Menge von 15 l/min eingespeist
wurden. Das Reduktionsgas enthielt etwa 88,2% Wasserstoff,
6,7% Methan und 5,1% Kohlenmonoxid.
Die erhaltene Eisenfaser hatte eine Wandstruktur mit
einem radial anisotropen Hohlraumvolumen mit einem
Außendurchmesser von etwa 572 µm und einem Innendurchmesser
von etwa 173 µm. An der inneren Umfangszone ist die Faserwandstruktur
stark zerklüftet.
Beispiel 2
1000 g schwarzes Nickeloxid (i.c.), ein Nickeloxid, das von
der Fisher Scientific Co unter der Bezeichnung Fisher N-66
hergestellt wird, wurde mit 800 cm³ Dimethylacetamid und 1,2 cm³
eines Benetzungsmittels (Tween 40) gemischt. Das Gemisch wurde
gründlich gemischt und Agglomerate des Oxids wurden in einem
Waring-Mischer während 0,5 Stunden zerkleinert. Der Inhalt des Mischers
wurde auf +10°C abgekühlt. 205 g eines Acrylnitril-Copolymeren
(etwa 93% Acrylnitril und etwa 7% Vinylacetat) wurden in dem
Mischer zugefügt und vorher von Hand gemischt, um das Polymere
gründlich zu benetzen und eine ziemlich gleichförmige
Mischung herzustellen. Der Mischer wurde mit einer hohen Drehzahl
gedreht, um dadurch das Oxid weiterzumischen und das Polymere
vollständig aufzulösen. Der Mischer wurde abgeschaltet, sobald
die Temperatur etwa 65°C erreichte, was durch ein Thermoelement
in der Mischung festgestellt wurde. Die Wärme für den Temperaturanstieg
wurde durch den Verlust an mechanischer Energie geliefert.
Während des Mischens wurde ein Vakuum von etwa 0,74bar (56 cm Hg)
über dem Inhalt des Mischers aufrechterhalten, um einen Lufteinschluß
in dem Gemisch zu verringern. Das resultierende Gemisch
war eine Lösung des Acrylnitril-Copolymeren, das eine
feine Dispersion von Nickeloxid-Partikeln enthielt.
Dies Gemisch wurde in den Behälter mit einer Spinnzuleitung
zu einer Spinndüse überführt, die in ein Koagulierbad eingetaucht
worden war. Das Gemisch wurde einem Vakuum von etwa 0,747 bar
(56 cm Hg) während 0,5 Stunden ausgesetzt. Es wurde während 0,5 Stunden einem Druck
von 2,4 bar (2,4 kg/cm²) ausgesetzt. Eine sich mit 12 U/min drehende
Pumpe lieferte 7,0 cm³/min des Gemisches. Das Gemisch wurde
durch einen Filterstapel mit einem rostfreien Endsieb mit
einer Maschenweite von 0,093 mm (160 mesh) gefiltert. Das
gefilterte Gemisch wurde einer Hohlfaser-Spinndüse mit einem
Außendurchmesser von etwa 1067 µm und einem Mittelstift
mit einem Außendurchmesser von etwa 711 µm und einem Innendurchmesser
von etwa 406 µm zugeführt. Wasser diente als
inneres Koaguliermittel und strömte in einer Menge von
0,62 cm³/min durch den Mittelstift. Die erhaltene
extrudierte Faser wurde extern in einem auf 27°C gehaltenen
Koagulierbad mit 45 Gew.-% Dimethylacetamid und
55 Gew.-% Wasser koaguliert. Die Temperatur des Gemisches
in dem Behälter war höher als die Temperatur in dem
Koagulierbad. Die Faser wurde dann mit einer Geschwindigkeit von 6 m/min auf eine erste
Rolle aufgewickelt und dann auf einer zweiten Rolle mit
Wasser gewaschen, worauf sie in kochendem Wasser zwischen der
zweiten und einer dritten Rolle (auf das 2,5fache) gedehnt
wurde. Die Faser wurde dann zwischen
der dritten und einer vierten Rolle in einem Verhältnis von 0,8 entspannt. Schließlich
wurde die Rolle mit einer Geschwindigkeit von 12 m/min mit einer Leesona-Wickeleinrichtung
auf eine Spule gewickelt.
Nach dem Trocknen der Vorläuferfaser auf der Spule wurde sie
auf der Innenseite eines Umwandlungsofens angeordnet. Ein
Teil der Vorläuferfaser auf der Spule wurde in den Ofen eingebracht
gebracht und bei 1100°C umgewandelt, wobei Reduktionsgase in
die Auslaßseite des Ofens in einer Menge von 14 l/min eingeleitet
wurden. Das Reduktionsgas bestand aus 1,9% CO, der
Rest war Wasserstoff. Sowohl die Vorläuferfaser als auch die
Nickelfaser wiesen eine Wandstruktur mit einem radial anisotropen
Hohlraumvolumen mit einer kompakten Schicht
an der Faseraußenfläche auf. Die Faser hat einen Außendurchmesser
von etwa 663 µm und einen Innendurchmesser von etwa
203 µm.
Beispiel 3
Ein Gemisch aus 500 g Hämatit (Fe₂O₃), 500 g Nickeloxid
(i.c.) und 250 g eines Acrylnitril-Copolymeren (etwa 93% Acrylnitril
und etwa 7% Vinylacetat) wurde über Nacht in einer
Stabmühle gemischt. Ein Gemisch von 800 cm³ Dimethylacetamid
und 1,2 cm³ eines Benetzungsmittels (Tween 40) wurde in einem
großen Waring-Mischer auf +10°C abgekühlt. Das Gemisch von
Oxiden und Polymer wurde in den Mischer eingebracht und von
Hand umgerührt, um ein ziemlich gleichförmiges Gemisch zu
erhalten. Der Mischer wurde dann mit hoher Drehzahl gedreht,
um die Oxide weiterzumischen und das Polymere vollständig aufzulösen.
Der Mischer wurde abgeschaltet, wenn die Temperatur
der Mischung etwa 42,5°C erreichte. Während des Mischens
wurde ein Vakuum von etwa 0,747 bar (56 cm Hg) über dem Inhalt des Mischers
aufrechterhalten, um einen Lufteinschluß in dem Gemisch zu
verringern. Das sich ergebende Gemisch war eine Lösung des
Acrylnitril-Copolymeren, das eine feine Dispersion der Nickel-
und Eisenoxid-Partikel enthielt.
Das Gemisch wurde in den Behälter mit einer Spinnzuleitung zu
einer Spinndüse überführt, die in ein Koagulierbad eingetaucht
war. Das Gemisch wurde dann einem Vakuum von etwa
56 cm Hg während 0,5 Stunden ausgesetzt und dann während 0,5 Stunden einem
Druck von 2,4 bar (24 kg/cm²) ausgesetzt. Eine sich mit 12,0 U/min drehende
Pumpe lieferte 7,0 cm³ des Gemisches pro Minute. Das Gemisch
wurde durch einen Filterstapel mit einem rostfreien Edelstahlsieb
mit einer Maschenweite von 0,125 mm (120 mesh) gefiltert.
Das gefilterte Gemisch wurde als Hohlfaser durch
eine Spinndüse mit einem Außendurchmesser von etwa 635 µm
und mit einer mittig angeordneten Hohlnadel mit einem Außendurchmesser
von 254 µm und einem Innendurchmesser von 152 µm
extrudiert. Wasser diente als inneres Koaguliermittel und
strömte mit einer Geschwindigkeit von 5,0 cm³/min durch den
Mittelstift. Die Faser wurde bei 27°C in einem Koagulierbad
aus 50% Dimethylacetamid und 50% Wasser koaguliert. Die Temperatur
des Gemischs in dem Behälter war höher als die Temperatur
in dem Koagulierbad. Die Faser wurde mit einer Geschwindigkeit von 6 m/min auf
eine erste Rolle aufgewickelt und mit dem Koagulierbad-Gemisch
gewaschen. Die Faser wurde auch mit Wasser auf einer
zweiten Rolle gewaschen und danach in kochendem Wasser zwischen
der zweiten und der dritten Rolle auf das 2,5fache
gedehnt. Die Faser wurde dann zwischen
der dritten und vierten Rolle in einem Verhältnis von 0,8 entspannt und dann mit
einer Leesona-Wickeleinrichtung mit einer Geschwindigkeit von 12 m/min auf eine Spule aufgewickelt.
Nach dem Trocknen der Vorläuferfaser auf der Spule
wurde sie an der Eingangsseite eines Konvertierungsofens angeordnet.
Ein Teil der Vorläuferfaser auf der Spule wurde in
den Ofen eingebracht und bei 1100°C umgewandelt, wobei Reduktionsgase
in die Ausgangsseite des Ofens in einer Menge von
14 l/min eingeleitet wurden. Das Reduktionsgas bestand aus
1,9% CO und der Rest aus Wasserstoff.
Sowohl die Vorläuferfaser
als auch die Nickellegierungs-Faser wies eine Wandstruktur
mit einem radial anisotropen Hohlraumvolumen mit einer
kompakten Schicht an der Faseraußenfläche auf. Die Nickellegierungsfaser
hat einen Außendurchmesser von etwa 559 µm und
einen Innendurchmesser von etwa 173 µm.
Beispiel 4
128,8 g (wasserfreies) Natriumsilikat, 28,8 g Siliziumdioxid
und 40,6 g Calziumoxid wurde in 600 cm³ Dimethylacetamid gemischt.
Die Mischung wurde sorgfältig gemischt, und Agglomerate
wurden während 0,5 Stunden in einem Waring-Mischer zerkleinert. Der Inhalt
des Mischers wurde auf +10°C abgekühlt. 135,9 g eines Acrylnitril-Copolymeren
(etwa 93% Acrylnitril und etwa 7% Vinylacetat)
wurden dem Mischer zugefügt und von Hand gemischt, um ein ziemlich
gleichförmiges Gemisch zu erhalten.
Der Mischer wurde mit hoher Drehzahl gedreht, um das Oxid zu
mischen und das Polymere vollständig aufzulösen. Der Mischer
wurde abgeschaltet, sobald die Temperatur des Gemischs 100°C
erreichte. Während des Mischens wurde ein Vakuum von etwa
56 cm Hg über dem Inhalt des Mischers aufrechtzuerhalten, um Lufteinschlüsse
in dem Gemisch zu verringern.
Das sich ergebende Gemisch war eine Lösung des Acrylnitril-Copolymeren,
das eine feine Dispersion der Natriumsilikat-,
Siliziumdioxid- und Calziumoxid-Partikel enthält. Dieses Gemisch
wurde in den Behälter mit einer Spinnzuleitung
eingeführt. Das Gemisch wurde dann einem Vakuum von etwa 0,747 bar
(56 cm Hg) während 0,5 Stunden ausgesetzt und wurde dann zum Spinnen mit
einer in ein Koagulierbad eingetauchten Spinndüse einem
Druck von 2,4 bar (2,4 kg/cm²) ausgesetzt. Eine sich mit 25 U/min drehende
Pumpe lieferte 14,6 cm²/min des Gemischs. Das Gemisch wurde
durch ein grobes Sieb mit einer Maschenweite von 0,177 mm
(80 mesh) gefiltert. Das gefilterte Gemisch wurde einer Hohlfaser-Spinndüse
mit einem Außendurchmesser von etwa 1321 µm
und einem hohlen Mittelstift mit einem Außendurchmesser von
889 µm und einem Innendurchmesser von 584 µm zugeführt. Wasser
diente als inneres Koaguliermittel und strömte mit einer Geschwindigkeit von 3,1 cm³/min
durch den Mittelstift. Die Faser wurde bei 27°C in einem
Koagulierbad mit 45 Vol.-% Dimethylacetamid und 55 Vol.-%
Wasser koaguliert. Die Temperatur des Gemischs
in dem Behälter war höher als die Temperatur in dem
Koagulierbad. Das Spinnen wurde zeitweilig unterbrochen, aber
Proben der Vorläuferfaser wurden erhalten, welche eine Wandstruktur
mit einem radial anisotropen Hohlraumvolumen
hatten. Ein Teil der Vorläuferfaser wurde bei 110°C während 8 min
in einer Stickstoffatmosphäre durch einen Ofen geleitet.
Der Teil der Hohlfaser wurde schwarz, wahrscheinlich infolge
des Vorhandenseins von Kohlenstoffpartikeln. Diese Faserprobe
wurde dann in einer Luftatmosphäre während einer Stunde auf 1000°C
erhitzt. Der sich ergebende Abschnitt einer Glas-Hohlfaser
war hart und hatte fortlaufend eine Wandstruktur mit einem
radial anisotropen Hohlraumvolumen mit einer kompakten
Schicht an der Faseraußenfläche. Die Faser hat einen Außendurchmesser
von etwa 1311 µm und einen Innendurchmesser von
etwa 1048 µm.
Beispiel 5
Ein Gemisch von 920 g Nickeloxid (i.c.); (Fisher N-66), 80 g
Magnetit (Fe₃O₄) (Fisher I-119) und 800 cm³ Dimethylacetamid
wurde in eine Stahlkugeln enthaltende Kugelmühle eingebracht.
Die Kugelmühle wurde gedreht, bis diese Materialien gründlich
gemischt waren, und die Agglomerate und andere große Partikeln
wurden im wesentlichen zerkleinert. Dieses Gemisch wurde
auf etwa +10°C abgekühlt und durch einen Büchner-Trichter
gefiltert, bei welchem ein feines Filtermedium aus 100%
Nylonfiltergewebe verwendet wurde (Style No. W.N.H.-Y 7MO-PD8
[Feon]). Die Stahlkugeln wurden durch ein großes über dem
Büchner-Trichter angeordnetes Sieb abgetrennt. Mit dem Filtergewebe
wurden große Partikel oder Agglomerate entfernt, welche
während des Mahlens in der Kugelmühle nicht zerkleinert worden
waren.
Der Ausfluß aus dem Filter strömte unmittelbar von dem Trichter
in einen großen Waring-Mischer. 204,8 g eines Acrylnitril-Copolymeren
(etwa 93% Acrylnitril und 7% Vinylacetat) wurde dem
Mischer zugesetzt und vorgemischt, um ein ziemlich gleichförmiges
Gemisch zu erhalten. (Das Lösungsmittel war abgekühlt
worden, um das Polymere ohne eine Auflösung oder Zersetzung
vormischen zu können.) Durch den Mischer wurden die Oxide
gemischt und das Polymere aufgelöst. Das Mischen wurde beendet,
sobald die Temperatur 75°C erreichte, was mittels eines in die
Mischung eingetauchten Thermoelements gemessen wurde. Die
Wärme für den Temperaturanstieg wurde durch den Abbau an mechanischer
Energie während des Mischens zugeführt. Während Mischens
wurde ein Vakuum von etwa 0,747 bar (56 cm Hg) über dem Inhalt des
Mischers beibehalten, um einen Gaseinschluß in dem Gemisch
zu verringern. Das erhaltene Gemisch war eine Lösung des
Acrylnitril-Copolymeren, das eine gleichförmige Dispersion
der Oxidpartikel enthielt.
Dies Gemisch wurde unmittelbar in den Behälter mit einer
Spinnleitung in einer in ein Koagulierbad eingetauchten
Spinndüse überführt. Das Gemisch wurde einem Druck von 4,2 bar
(4,2 kg/cm²) ausgesetzt, und es wurde mit dem Pumpen begonnen. Eine Pumpe
wurde mit 6,0 U/min gedreht und lieferte 3,5 cm³/min des Gemischs.
Das Gemisch wurde durch ein Filterstapel mit einem
Endfilter aus Stahl mit einer lichten Maschenweite von 0,037 mm
(400 mesh) gefiltert. Das gefilterte Gemisch wurde zur Bildung
der Hohlfaser einer Spinndüse zugeführt. Die Spinndüse hatte
einen Außendurchmesser von etwa 711 µm und einen Mittelstift
mit einem Außendurchmesser von etwa 457 µm und einem Innendurchmesser
von 254 µm. Als inneres Koaguliermittel wurde
Wasser bei 22°C verwendet und strömte mit einer Geschwindigkeit von
0,76 cm³/min durch den Mittelstift. Das Koagulierbad enthielt
bei 18°C 65% Dimethylacetamid und 35% Wasser. Die
Temperatur der Mischung in dem Behälter war höher als
die Temperatur des Koagulierbads. Nach dem Durchlaufen der
Faser durch das Koagulierbad wurde sie mit einer Geschwindigkeit
von 6 m/min auf eine erste Rolle gewickelt. Sie wurde auf dieser
Rolle mit einer Lösung aus dem Koagulierbad gewaschen (um
dadurch den Koagulierprozeß zu unterstützen). Die Faser wurde
auf einer zweiten Rolle mit entionisiertem Wasser gewaschen.
Die Faser wurde zwischen der zweiten und dritten Rolle in
einem kochendes Wasser enthaltenden Dehnungsbad (um das 2,5fache)
gedehnt. Nach dem Dehnen wurde die Faser bei einem
Verhältnis von 0,8 zwischen der dritten und vierten Rolle entspannt
(getempert). Schließlich wurde die Faser mit einer Geschwindigkeit von 12 m/min
mit einer Leesona-Wickeleinrichtung auf eine Spule gewickelt.
Die polymere Vorläufer-Hohlfaser hatte einen Außendurchmesser
von etwa 643 µm und einen Innendurchmesser von etwa 0,5 dieses
Wertes.
Die Spule mit der Vorläufer-Hohlfaser wurde während etwa 18 Stunden in einem
Behälter eingeweicht, durch den ständig frisches entionisiertes
Wasser hindurchfloß. Nachdem die Spule während 24 Stunden an der Luft
bei Raumtemperatur und -feuchtigkeit getrocknet wurde (etwa
25°C und 50% relativer Feuchtigkeit), wurde die Spule auf
der Innenseite eines Konvertierungsofens angeordnet. Die
Faser wurde von der Spule vor dem Nässen und Dämpfen in
einem Wasserbehälter abgewickelt. Die Faser wurde dann mittels
eines Förderbandes durch eine kleine Zuführöffnung in den Ofen
eingebracht. Die Ofentemperatur betrug 1080°C, und ein Gas wurde mit einer
Geschwindigkeit von 7,61 l/min eingeleitet, das
etwa 34,4% Wasserstoff, 0,9% Kohlenmonoxid und 64,7% Stickstoff
enthielt. Die Umwandlungszeit betrug bei der Betriebstemperatur
8 min.
Die resultierende Nickel-Eisen-Legierungsfaser hatte wie die
Vorläuferfaser eine Wandstruktur mit einem radial anisotropen
Hohlraumvolumen und einer Haut an der Außenfläche.
Die Faser war hart bzw. fest und dehnbar. Die Faser hatte
einen Außendurchmesser von etwa 381 µm und einen Innendurchmesser
von etwa 203 µm.
Während eines Versuchs mit einem Reformiergas, das etwa 37%
Wasserstoff und 51% Wasserdampf enthielt, wobei die restlichen
Teile aus kleinen Mengen Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und
Methan bestanden, ist die Durchsetzgeschwindigkeit für Wasserstoff
bei verschiedenen Temperaturen in der folgenden Tabelle
wiedergegeben.
Temperatur (°C) |
Durchsetzgeschwindigkeit |
|
(cm³ [STP]/cm² - sec - [× 0,0133 bar]⁰'⁵) |
|
(cm³ [STP]/cm² - sec - [cm Hg]⁰'⁵) |
700 |
1,2 × 10⁻³ |
750 |
1,7 × 10⁻³ |
800 |
2,2 × 10⁻³ |
855 |
3,0 × 10⁻³ |
Beispiel 6
Ein Gemisch von 264 g β-Aluminiumoxid (gebranntes XB-2,
Superground von der Alcoa Chemical Company) und 600 cm³ Dimethylacetamid
wurden in eine Keramikkugeln enthaltende Kugelmühle
eingebracht. Das Gemisch wurde während etwa 100 Stunden gemahlen,
um die Bestandteile sorgfältig zu mischen und Agglomerate
zu zerkleinern. Der Inhalt der Kugelmühle wurde dann
in einen großen Waring-Mischer eingebracht, nachdem die
Keramikkugeln abgesondert wurden. Der Inhalt des Mischers
wurde auf -10°C abgekühlt, und ein Acrylnitril-Copolymer
(etwa 87% Acrylnitril, etwa 7% Vinylacetat und etwa 6% Vinylbromid)
wurden zusammen mit 0,6 cm³ eines Benetzungsmittels
(Tween 40) zugesetzt. Der sich ergebende Schlamm wurde abgekühlt,
um ein Vormischen des Copolymeren ohne dessen Auflösung
zu ermöglichen. Mit dem Mischer wurde dann das β-Aluminiumoxid
gemischt und das Polymere aufgelöst. Das Mischen wurde
beendet, wenn eine Temperatur von 65°C erreicht war. Die
Wärme für den Temperaturanstieg wurde durch den Verlust an
mechanischer Energie während des Mischens geliefert. Während
des Mischens wurde ein Vakuum über dem Inhalt des Mischers
beibehalten, um Gaseinschlüsse in dem Gemisch zu verringern.
Das sich ergebende Gemisch war eine Lösung des
Acrylnitril-Copolymeren, das eine gleichförmige Dispersion
der β-Aluminiumoxid-Partikel enthielt.
Das Gemisch wurde an den Behälter mit einer Spinnleitung
in einer in ein Koaguliermittel eingetauchten Spinndüse
übertragen. Das Gemisch wurde einem Druck von 4,4 bar (4,5 kg/cm²) ausgesetzt,
und es wurde mit dem Pumpen begonnen. Eine Pumpe lieferte
das Gemisch mit einer Geschwindigkeit von 7,0 cm³/min.
Das Gemisch wurde durch ein in der Leitung angeordnetes Filter
mit einer Maschenweite von 0,25 mm (60 mesh) gefiltert. Das
gefilterte Gemisch wurde zur Bildung einer Hohlfaser einer
Spinndüse zugeführt. Diese Spinndüse hatte einen Außendurchmesser
von etwa 1067 µm und einen Mittelstift mit einem
Außendurchmesser von 711 µm und einem Innendurchmesser von
etwa 406 µm. Das innere Koagulierfluid, Wasser mit 22°C,
strömte mit einer Geschwindigkeit von 3,0 cm³/min durch den
Mittelstift. Das Koagulierbad war ein Gemisch von jeweils
50 Vol.-% Methylacetamid und Wasser bei 21°C. Die
Temperatur des Gemischs in dem Behälter war höher als
die Temperatur in dem Koagulierbad. Die koagulierte Faser
wurde auf eine erste Rolle mit einer Geschwindigkeit von 6 m/min
aufgewickelt und wurde mit der Koagulierbadlösung gewaschen,
um die Koagulation weiter zu unterstützen. Die Faser wurde
mit entionisiertem Wasser auf der zweiten Rolle gewaschen. Die
Faser wurde zwischen der zweiten und dritten Rolle in kochendem
Wasser (auf das 2,5fache) gedehnt. Um die Zähigkeit bzw.
Härte zu erhöhen, wurde die Faser zwischen der dritten und
vierten Rolle in kochendem Wasser entspannt (Verhältnis 0,8).
Schließlich wurde die Faser mit 12 m/min mit einer Leesona-Aufwickeleinrichtung
auf eine Spule aufgewickelt. Ein Teil
der sich ergebenden Faser wurde über Nacht in einer 10%igen
Natriumkarbonat-Lösung eingeweicht und in einem Trockenofen
bei etwa 65°C unter einem Vakuum von 0,747 bar (56 cm Hg) während etwa 2 Stunden
getrocknet. Ein Teil dieser getrockneten Vorläuferfaser wurde
mit Aluminiumoxid-Pulver bedeckt und unter Stickstoff bei
1750°C erhitzt und während 1 Stunde auf dieser Temperatur gehalten.
Die sich ergebende β-Aluminiumoxid aufweisende Hohlfaser
und die Vorläuferfaser wiesen eine Wandstruktur mit einem
radial anisotropen Hohlraumvolumen und mit einer
kompakten Schicht an der Faseraußenfläche auf. Die Faser
hatte einen Außendurchmesser von etwa 599 µm und einen Innendurchmesser
von etwa 318 µm.
Beispiel 7
292 g zerstäubtes Aluminiumpulver (von Reynolds Metals Co,
Güte 1-131) und 204,8 g eines Acrylnitril-Copolymeren (etwa
93% Acrylnitril und etwa 7% Vinylacetat) wurden von Hand in
800 cm³ eines vorher auf 10°C abgekühlten Dimethylacetamid-Lösungsmittels
dispergiert. Ein gründliches Mischen des Aluminiumpulvers
und ein Auflösen des Copolymeren wurde in einem
Waring-Mischer durchgeführt, bis eine Endtemperatur von 70°C
erreicht war. Die Wärme für den Temperaturanstieg wurde aus
dem Abbau mechanischer Energie während des Mischens erhalten.
Das sich ergebende Gemisch wurde von dem Mischer in den
Behälter einer Spinnleitung überführt, wobei eine Hohlfaser-Spinndüse
in ein Koagulierbad eingetaucht war. Eine Pumpe
lieferte 7,0 cm³/min des Gemisches an eine Spinndüse. Die
Spinndüse hatte einen Außendurchmesser von etwa 1829 µm und
einen Mittelstift mit einem Außendurchmesser von 1245 µm
und einen Innendurchmesser von 883 µm. Das innere Koagulierfluid,
das dem Mittelstift zugeführt wurde, war Wasser
mit etwa 25°C. Das Koagulierbad war bei 18°C ein Gemisch von
65 Vol.-% Dimethylacetamid mit Wasser. Die Temperatur
des Gemisches in dem Behälter war höher als die
Temperatur in dem Koagulierbad. Die koagulierte Faser wurde
aus dem Koagulierbad heraus auf eine erste Rolle mit 15,24 cm/min (6 inch/min)
aufgewickelt und wurde mit der Koagulierbad-Lösung gewaschen,
um die Koagulation zu unterstützen. Die Faser wurde mit entionisiertem
Wasser auf der zweiten Rolle gewaschen. Die Faser
wurde dann zwischen der zweiten und dritten Rolle in kochendem
Wasser (auf das 2,5fache) gedehnt. Die Faser wurde dann
zwischen der dritten und vierten Rolle in kochendem Wasser
getempert (Verhältnis 0,8). Proben der sich ergebenden Vorläufer-Hohlfasern
wurden von der vierten Rolle genommen. Diese
wurden unter dem Mikroskop geprüft, und es wurde eine Wandstruktur
mit einem radial anisotropen Hohlraumvolumen
festgestellt.
Eine Probe der Vorläuferfaser wurde in einen Röhrenofen eingebracht
und bei Anwesenheit von Luft auf bis zu 1000°C erhitzt.
Die Probe wurde dann während zwei Stunden auf dieser Temperatur
gehalten. Nach dem Abkühlen der Faser wurde die resultierende
Aluminiumoxid-Hohlfaser geprüft, und es wurde eine Wandstruktur
mit einem radial anisotropen Hohlraumvolumen festgestellt.
Die Faser hatte einen Außendurchmesser von etwa
823 µm und einen Innendurchmesser von 404 µm.