DE2943200C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umwandlung von
Methan in Kohlenwasserstoffe von höherem Molekulargewicht
unter Verwendung von gasförmigem Chlor als rückführbaren
aktiven Katalysator.
Methan steht in großen Mengen in Naturgas zur Verfügung.
Naturgas variiert in seiner Zusammensetzung je nach seiner
Herkunft, besteht jedoch im wesentlichen aus Methan, gewöhn
lich etwa 75 Gew.-%, Ethan, Propan und anderen Paraffinkon
lenwasserstoffen sowie geringen Mengen an anorganischen Gasen.
Methan wird hauptsächlich als Brennstoff verwendet, jedoch
sind auch Verfahren zur Umwandlung von Methan in Produkte
von höherem Molekulargewicht bekannt. Beispielsweise kann
Methan zunächst in Methylhalogenid umgesetzt und dann
katalytisch zu Kohlenwasserstoffen mit 2 oder mehr Kohlenstoff
atomen je Molekül kondensiert werden. Ein solches Verfahren
ist in der US-PS 24 88 083 beschrieben. In neueren Verfahren
wird Methan durch Hochtemperaturpyrolyse in Ethylen, Acetylen,
Wasserstoff und Kohlenstoff von hoher Oberfläche umgewandelt.
Nach diesem Verfahren erzeugter Kohlenstoff hat zwar wirtschaft
lichen Wert, jedoch ist seine Handhabung und Abtrennung kost
spielig und manchmal schwierig. Wenn Methan hauptsächlich in
gasförmige und flüssige Materialien umgewandelt werden könnte,
könnte die Umwandlung an der Herkunftsstelle erfolgen, so daß
man statt des Methans das Umwandlungsprodukt zu transportieren
hätte. Ein solcher Transport wäre weniger gefahrvoll und
weniger kostspielig, und durch Umwandeln des
Methans in Ethan und/oder Ethylen würde sein Wert als Aus
gangsmaterial in der Petrochemie für die Herstellung von
Ethylenoxid, Ethylbenzol, Ethylchlorid, Ethylendichlorid,
Ethylalkohol und Polyethylen, aus denen Hunderte von wert
vollen Endprodukten hergestellt werden, wesentlich erhöht.
Aus der US-PS 16 77 363 ist ein Verfahren zur kontinuierlichen
Umwandlung von Methan in Kohlenwasserstoffe eines höheren
Kohlenstoffgehaltes bekannt, bei dem aktiver Wasserstoff frei
gesetzt wird und bei dem ein Methan enthaltendes Gasgemisch in
dünner Schicht oder einem dünnen Strom auf eine maximale Tem
peratur von 950°C erhitzt, die gebildeten Gase einem Vakuum
ausgesetzt und dann diese Gase schnell auf Umgebungstemperatur
abgekühlt werden.
Chemical Review 8, 1931, Seiten 6/7, beschreibt die
Chlorierung von Methan oder einem Naturgas, wobei jedoch nicht
Olefine, sondern in Abhängigkeit von Temperatur und
Katalysatoren Halogenderivate höherer Kohlenwasserstoffe oder
hochchlorierte Kohlenwasserstoffe gebildet werden.
In Chemical Abstracts 1971, 33074 h, werden die thermischen
Bedingungen für die Verbrennung von insbesondere Methan und
Ethan unter Verwendung von Chlor an Stelle von Sauerstoff als
Oxidationsmittel beschrieben, wobei Chlorwasserstoff,
gasförmiges Chlor sowie Ruß in den Verbrennungsprodukten
bestimmt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Umwandlung von
Methan in Kohlenwasserstoffe von höherem Molekulargewicht be
reitzustellen, das gegenüber bekannten Verfahren einfach
durchzuführen sowie wirtschaftlich und effizient ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Umwandlung
von Methan in gesättigte und ungesättigte Kohlenwasserstoffe.
Es ist ein einstufiges Verfahren, bei dem Chlor als rückführ
barer aktiver Katalysator verwendet wird, und es ist ein ein
faches und leicht an der Herkunftsstelle des Methans durchführ
bares Verfahren. Es kann so durchgeführt werden, daß ein ge
wünschtes Gemisch von Kohlenwassserstoffen erhalten wird, und
außerdem kann nach diesem Verfahren Wasserstoff erhalten
werden.
Gegenstand der Erfindung ist insbesondere ein Verfahren
zur Umwandlung von Methan in wenigstens einen Kohlenwasserstoff
von höherem Molekulargewicht, insbesondere Ethan und/oder Ethylen, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß ein Gemisch von Methan und von Chlor
in einem Molverhältnis von etwa 1 : 1 bis 10 : 1 unter
Einstellung einer Reaktionstemperatur von
700 bis 1750°C entzündet werden.
Dabei bilden sich Chlorwasserstoff und variierende Mengen an
Wasserstoff und gesättigten und ungesättigten Kohlenwasser
stoffen, insbesondere Ethan und Ethylen.
Methan und Chlor werden miteinander vermischt und in einem
Reaktionsgefäß entzündet. Die Zusammensetzung des Produktes
kann durch Variieren des Verhältnisses der Reaktionsteilneh
mer, der Temperatur und/oder des Drucks in dem Reaktionsgefäß
gesteuert werden. Die Erzeugung von Ethan, Ethylen und Wasser
stoff erfolgt nach der allgemeinen Gleichung:
2 CH₄ + (1 + y)Cl₂ → (2y + 2)HCl + (1-x)C₂H₆ + x C₂H₄ + (x-y)H₂,
worin x von 0 bis 1, y von 0 bis 1 und x größer als y ist. Es können
aber auch geringe Mengen an höheren Homologen gebildet wer
den. Wenn y gleich 0 ist, so ist das Verfahren hinsichtlich
des Methanverbrauchs stöchiometrisch, und vorzugsweise wird
es mit einem Molverhältnis Methan zu Chlor von wenigstens 2 : 1
durchgeführt. Die vereinfachte Gleichung ist dann:
2 CH₄ + Cl₂ → 2 HCl + (1-x)C₂H₆ + x C₂H₄ + x H₂,
worin x von 0 bis 1 ist.
Wenn ein wenigstens stöchiometrisches Verhältnis Methan
zu Chlor eingehalten wird, wird die Gefahr einer Verunreini
gung mit polychloriertem Endprodukt vermieden. Eine Überprü
fung der obigen Formel ergibt, daß die Zusammensetzung des
Reaktionsproduktes variiert und daß es Ethylen, Wasserstoff,
Ethan und Gemische davon enthält. Der Wert von x, d. h. die Zu
sammensetzung des Produktes, kann durch Steuern des Drucks in
dem Reaktionsgefäß und der Reaktionstemperatur gesteuert wer
den. Die Temperatur ihrerseits kann durch Erhöhen des Mengen
anteils an Methan, der mit dem Chlor vermischt wird, oder durch
Zusatz von Wasser zu dem Reaktionsgemisch oder physikalisch
durch Kühlen der Reaktionskammer von außen gesteuert werden.
Der Druck kann gesteuert werden, indem man die Reaktionsteil
nehmer und Produkte durch geeignete Ventile zu- bzw. abströmen
läßt oder daß man das Gemisch, beispielsweise durch Expansion,
Arbeit leisten läßt.
Wasserstoff, Chlorwasserstoff und überschüssiges Methan
können nach bekannten Methoden von den anderen Verbindungen
des Produkts abgetrennt werden. Das Methan kann zurückgeführt
werden, oder Methan und Wasserstoff können verwendet werden,
um Energie an das System zu liefern. Wasserstoff kann natür
lich auch abtransportiert und in anderen Verfahren verwendet
werden. Der Chlorwaserstoff kann an Luft verbrannt werden,
um das Ausgangschlor zurückzugewinnen, das zur Herstellung des
Reaktionsgemisches verwendet werden kann.
Die Zeichnung veranschaulicht schematisch das Verfahren
gemäß der Erfindung und zeigt eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens.
Zur Durchführung des Verfahrens werden
Chlor und Methan an einer Seite einer langgestreckten Reaktions
kammer eingeführt und beim Kontakt miteinander entzündet. Un
ter Bildung einer Flamme erfolgt eine rasche exotherme Um
setzung. Bei einem Molverhältnis Methan zu Chlor von etwa 2 : 1
werden etwa 100 000 J/Mol (24 kcal/Mol) HCl gebildet, wobei
sich, ausgehend von Raumtemperatur, eine adiabatische Flamm
temperatur von etwa 1530°C einstellt.
Ein mit einem gasundurchlässigen Gehäuse 12 versehener
Reaktor 10
begrenzt eine langgestreckte Reaktionszone 14.
Das als Reaktant eingesetzte Chlor und der als Teil
des Produktes gebildete Chlorwasserstoff sind, insbesondere
bei hohen Temperaturen, korrodierende Gase. Daher muß das
Reaktionsgehäuse 12 innen mit einem Überzug aus Keramik, wie
Alundum (Al₂O₃) oder Siliciumdioxid oder aus
Metallcarbiden, -boriden oder -nitriden versehen sein. Der
Reaktor 10 weist an einem Ende eine erste Gaseinlaßleitung 16
zur Einführung von Chlor in die Reaktionszone 14 und eine
zweite Gaseinlaßleitung 18 zur Einführung von methanhaltigem
Gas auf. Durch das Ende des Reaktors, durch das sich elektrisch
leitende Drähte 22 und 24, die mit einem Hochwiderstandsdraht
26 innerhalb der Reaktionszone 14 an der Stelle des Zusammen
fließens von Chlor und methanhaltigem Gas verbunden sind, er
strecken, ist eine Buchse 20 in die Reaktorwand eingesetzt.
Alternativ kann ein Funkeninduktor verwendet werden. Die Gas
einlaßleitungen 16 und 18 weisen Strömungsmeßventile 28 bzw.
30 zur Steuerung des Zuflusses von Chlor bzw. methanhaltigem
Gas auf. Das gegenüberliegende Ende des Reaktors 12 ist mit
einem Auslaß 32 zum Abziehen der Produktgase aus dem Reaktor
ausgebildet, und der Auslaß 32 weist ein Strömungsmeßventil 34
auf. Zur Steuerung der Temperatur in der Reaktionszone 14 sind
Wärmeaustauschmittel vorgesehen, die gemäß Zeichnung aus Kühl
schlangen 36, durch die das (nicht gezeigte) Kühlfluid strömt,
bestehen. Alternativ können elektrische Heizschlangen um das
Reaktorgehäuse 12 geführt werden, um eine erhöhte Temperatur
einzustellen. In der Methaneinlaßleitung 18 ist stromabwärts
des Strömungsmeßventils 30 eine Einlaßleitung 38 für eine Kühl
flüssigkeit angeordnet. Durch diese Einlaßleitung 38 kann ge
wünschtenfalls Waser eingeführt werden, um die Temperatur in
der Reaktionszone 14 zu steuern.
Gemäß der Zeichnung sind bei 42 Mittel zum Fraktionieren
der in dem Produkt enthaltenen Kohlenwasserstoffe und Wasser
stoff und zur Rückbildung des Chlors sowie Leitungen 44 und 46
zur Überführung von Kohlenwasserstoff bzw. Wasserstoff zur
Lagerstelle vorgesehen.
Bei der Durchführung des Verfahrens werden durch die Ein
laßleitungen 16 und 18 gesteuerte Mengen an Chlor und Methan
in die Reaktionszone 14 eingeführt. Die elektrisch leitenden
Drähte 22 und 24 werden an eine Stromquelle angeschlossen, so
daß der Widerstandsdraht 26 ausreichend zum Glühen kommt, um
das Gemisch von Chlor und Methan an der Stelle ihres Zusammen
fließens zu entzünden (oder es kann durch irgendwelche Mittel
ein Funken erzeugt werden). In der Reaktionszone 14 erfolgt
eine rasche exotherme Umsetzung zwischen dem Methan und dem
Chlor unter Bildung einer Flamme mit einer adiabatischen
Flammtemperatur, die von dem Verhältnis Methan zu Chlor ab
hängt. Die Flammzone wird in Millimetern gemessen, da die Um
setzung durch die Flamme in Millisekunden fortschreitet. Bei
spielsweise kann sich bei einem Molverhältnis Methan zu Chlor
von etwa 2 : 1 eine adiabatische Flammtemperatur von etwa 1530°C
einstellen.
Bei der Umsetzung werden Chlorwasserstoff, Wasserstoff
und als Kohlenwasserstoff hauptsächlich Ethan und Ethylen ge
bildet. In geringen Mengen können aber auch Kohlenwasserstoffe
von höherem Molekulargewicht gebildet werden. Die Bildung von
Ethan und Ethylen bei dem stöchiometrischen Molverhältnis von
Methan zu Chlor oder bei Anwesenheit größerer Mengen als
Methan erfolgt allgemein nach der Gleichung:
2 CH₄ + Cl₂ → 2 HCl + (1-x)C₂H₆ + x C₂H₄ + x H₂,
worin x von 0 bis 1 ist. Der Wert von x ergibt sich aus der Reak
tionstemperatur und dem Druck in dem Reaktionsgefäß. Er nimmt
mit steigender Temperatur und sinkendem Druck zu. Demnach wird
bei den höheren Temperaturen in dem oben angegebenen bevorzug
ten Bereich und bei Atmosphärendruck oder darunter Ethylen und
Wasserstoff unter praktischem Ausschluß von Ethan gebildet.
Bei niedrigeren Temperaturen dagegen, wie sie beispielsweise
mit einem Überschuß an Methan, der der Senkung der Temperatur
dient, erhalten werden, erfolgt die Umsetzung unter Bildung
von Ethan, im wesentlichen unter Ausschluß von Ethylen und
Wasserstoff. Die Temperatur kann nicht nur durch den Methan
Überschuß, sondern auch durch Kühlen des Reaktorgehäuses 12
über die Führung eines Kühlmittels durch die Schlangen 36
oder durch Einführung bestimmter Mengen an Wasser durch die
Abschreckleitungen 38 gesteuert werden.
Wenn das Molverhältnis Methan zu Chlor stöchiometrisch
ist, d. h. etwa 2 : 1 beträgt, werden beträchtliche Mengen so
wohl an Ethan als auch an Ethylen und Wasserstoff zusammen
mit Chlorwasserstoff gebildet. Bei hohen Verhältnissen
Methan zu Chlor, beispielsweise bei einem Molverhältnis von
10 : 1, wird x annähernd 0, so daß Ethan unter im wesentlichen
Ausschluß von Ethylen und Wasserstoff gebildet wird. Wenn
Chlor im Überschuß zu der stöchiometrischen Menge, beispiels
weise in einem Molverhältnis 1 : 1, zugeführt wird, wird x an
nähernd 1, so daß Ethylen und Wasser unter im wesentlichen
Ausschluß von Ethan gebildet werden. Unter den letzteren Be
dingungen würde natürlich der erzeugte Wasserstoff mit dem
überschüssigen Chlor unter Bildung weiterer Mengen von Chlor
wasserstoff reagieren. Demnach erfolgen die Umsetzungen über
den ganzen Bereich von Molverhältnissen Methan zu Chlor von
1 : 1 bis 10 : 1 nach der allgemeinen Gleichung:
2 CH₄ + (1+y)Cl₂ → (2y+2)HCl + (1-x)C₂H₆ + x C₂H₄ + (x-y)H₂,
in der x von 0 bis 1, y von 0 bis 1 und x größer als y ist.
Vorzugsweise wird bei der Durchführung des Verfahrens das
Produkt so abgezogen, daß ein Druck von etwa Atmosphärendruck
erhalten bleibt. Jedoch können auch etwas unteratmosphärische
Drücke angewandt werden, indem man der Auslaßleitung 32 eine
Pumpe zuordnet. In einem solchen Fall werden die Mengen an
Ethylen und Wasserstoff erhöht und demzufolge die Menge an
Ethan gesenkt. Andererseits kann auch überatmosphärischer
Druck angewandt werden, indem man das Auslaßventil 34 und ent
sprechend die Einlaßventile 28 und 30 entsprechend einstellt.
In einem solchen Fall wird der Mengenanteil an Ethan erhöht,
und demzufolge werden die Mengen an Ethylen und Wasserstoff
gesenkt.
Bei der Durchführung des Verfahrens in der oben beschrie
benen Weise ist die Reaktionszeit sehr kurz, d. h. die Umsetzung
erfolgt in Bruchteilen einer Sekunde, und ein Katalysator wird
nicht benötigt. Sauerstoff ist nicht notwendig; jedoch kann
eine geringe Menge toleriert werden, so daß es nicht notwen
dig ist, den Reaktor vor seiner Verwendung zu spülen.
Als Beschickungsmaterial kann Methan allein oder in der
Form von Naturgas verwendet werden. Im letzteren Fall werden
die Komponenten des Naturgases von höherem Molekulargewicht
zum größten Teil als überschüssiger Kohlenwasserstoff durch
das Verfahren geführt und werden zusammen mit dem synthetisier
ten Ethan und Ethylen gewonnen. Die Reaktionsprodukte werden
an der Trennstelle 42 voneinander getrennt und gewonnen. Ver
fahren und Vorrichtungen zum Abtrennen von Wasserstoff,
Methan und Chlorwasserstoff von Ethan und Ethylen
sind bekannt. Hierzu kann auf die US-PS 24 88 083 verwiesen
werden. Ein Fraktionator kann als Abstreifkolonne zur Ab
trennung von leichten Gasen von dem Reaktionsprodukt verwendet
werden. Das flüchtigste der Gase, d. h. Wasserstoff, wird über
eine Leitung durch die Rohrleitung 46 einem Lagertank zuge
führt. Methan wird durch Leitung 48 als Teil des Reaktionsge
misches zu der zweiten Gaseinlaßleitung 18 zurückgeführt.
Gemäß einem speziellen Fraktionierverfahren können
Methan, Ethylen, Ethan und Chlorwasserstoff zusammen einem
Kondensor zugeführt werden. Das abströmende, hauptsächlich
aus Methan bestehende Gas kann dann, wie vorstehend ausgeführt, zurückgeführt
werden. Von dem restlichen Produkt, das die restlichen Kohlen
wasserstoffe und Chlorwasserstoff enthält, kann Chlorwasser
stoff nach bekannten Methoden, beispielsweise durch Absorption
an Zeolithe oder Waschen mit Wasser, abgetrennt werden. Die
restlichen Kohlenwasserstoffe können dann über Leitung 44
einem Lagertank zugeführt werden.
Der Chlorwasserstoff kann in Luft verbrannt werden, um
nach der Umsetzung:
2 HCl + 1/2 O₂ → Cl₂ + H₂O
Ausgangschlor zurückzugewinnen, was katalytisch bei verhält
nismäßig niederer Temperatur durchgeführt werden kann. Auch
diese Umsetzung ist exotherm und kann nutzbare Wärme und, wenn
es in der Flamme durchgeführt wird, eine hohe Flammtemperatur
liefern. Das dabei zurückgewonnene Chlor wird über Leitung 50
als Bestandteil des Reaktionsgemisches der ersten Gaseinlaß
leitung 16 zugeführt.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung.
Unter Verwendung der in der Zeichnung gezeigten Vorrich
tung wird Chlor mit Naturgas aus 78% Methan, 13% Ethan, 6%
Propan, 1,7% Butan und geringen Mengen an Paraffinkohlen
wasserstoffen und anorganischen Gasen umgesetzt. Die verwen
dete Menge an Naturgas ist derart, daß das Molverhältnis
Kohlenwasserstoff zu Chlor 2 : 1 beträgt. Die Umsetzung wird
eingeleitet und fortgesetzt, und Produkt wird durch die Aus
laßleitung des Reaktors mit solcher Geschwindigkeit abgezogen,
daß der Druck in dem Reaktor etwa Atmosphärendruck beträgt.
Es wird eine Flamme mit einer adiabatischen Flammtemperatur
von etwa 1530°C erzeugt, wobei ein Produktgemisch aus haupt
sächlich Wasserstoff, Chlorwasserstoff, Ethan, Ethylen und
etwas überschüssigem Methan gebildet wird.
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wird wiederholt, mit der Ab
weichung, daß die Menge an Naturgas derart ist, daß das Mol
verhältnis Kohlenwasserstoff zu Chlor 1 : 1 beträgt. Die Um
setzung wird bei etwa 1710°C durchgeführt, und es wird
Ethylen unter praktischem Ausschluß von Ethan erzeugt.
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wird wiederholt, mit der Ab
weichung, daß Naturgas in ausreichender Menge, um ein Molver
hältnis Kohlenwasserstoff zu Chlor von 10 : 1 einzustellen,
verwendet wird. Außerdem wird ein Kühlmittel durch die Kühl
schlangen geleitet, so daß die Umsetzung bei 700°C erfolgt.
Es wird ein Produkt erhalten, das Ethan unter praktischem Aus
schluß von Ethylen und Wasserstoff enthält.
Ein Gemisch aus reinem Methan (99,9%) und Chlor (99,9%) im
Molverhältnis 3,00 : 1,00 wird bei Raumtemperatur hergestellt.
Das gebildete Gemisch wird durch einen Vorwärmer bei ca. 250°C
und einer Verweilzeit von 1,0 s und dann durch eine auf 950°C
erhitzte Quarzröhre eines Innendurchmessers von 2,5 cm bei
einer Verweilzeit von etwa 60 ms geleitet. Die Endprodukte
waren mit Ausnahme von kohlenstoffhaltigen Bestandteilen, die
in der Quarzröhre verblieben und die durch Massengleichgewicht
auf Kohlenstoff bestimmt wurden, gasförmig. Der Druck war etwa
6666 Pascal.
Die Endprodukte wurden auf der Grundlage von 1 Mol Chlor,
welches komplett verbraucht wurde, bestimmt. Die gebildeten
Produkte des Produktgemisches waren:
2,01 Mol Methan
0,30 Mol Methylchlorid
0,12 Mol Ethen
0,070 Mol Ethin
0,011 Mol Benzol
1,68 Mol Salzsäure
0,22 Mol Wasserstoff
0,24 Mol Kohlenstoff
0,30 Mol Methylchlorid
0,12 Mol Ethen
0,070 Mol Ethin
0,011 Mol Benzol
1,68 Mol Salzsäure
0,22 Mol Wasserstoff
0,24 Mol Kohlenstoff
Beispiel 5 wurde gemäß Beispiel 4 durchgeführt, mit der Aus
nahme, daß das Molverhältnis von Methan zu Chlor 2,56 : 1,00
betrug.
Die auf die gemäß Beispiel 4 bestimmten Produkte des Produkt
gemisches waren:
1,63 Mol Methan
0,28 Mol Methylchlorid
0,11 Mol Ethen
0,080 Mol Ethin
0,012 Mol Benzol
1,71 Mol Salzsäure
0,24 Mol Wasserstoff
0,20 Mol Kohlenstoff
0,28 Mol Methylchlorid
0,11 Mol Ethen
0,080 Mol Ethin
0,012 Mol Benzol
1,71 Mol Salzsäure
0,24 Mol Wasserstoff
0,20 Mol Kohlenstoff
Die Erfindung besteht also in einem Verfahren, bei dem es
nur erforderlich ist, Methan oder Naturgas zusammen mit sol
chen Mengen an Chlor, wie im Verfahren verlorengehen, in
einen Reaktor einzuleiten und bei dem Ethan, Ethylen und
Wasserstoff als Produkte erhalten werden. Das Verfahren ist
einfach durchzuführen, wirtschaftlich und effizient und kann
an der Herkunftsstelle von Naturgas durchgeführt werden, so
daß statt Methan Ethan und Ethylen selbst mit entsprechend ge
ringeren Schwierigkeiten, geringeren Kosten und als wertvollere
Substanzen abtransportiert werden können. Alternativ können be
kannte thermische oder katalytische Verfahren angewandt wer
den, um das C₂H₄ zu C₄-, C₆-, C₈- oder höhere Homologen zu
kondensieren.
Claims (4)
1. Verfahren zur Umwandlung von Methan in wenigstens einen
Kohlenwasserstoff von höherem Molekulargewicht, hauptsächlich
Ethan und/oder Ethylen,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch
von Methan und Chlor in einem Molverhältnis von 1 : 1 bis 10 : 1
unter Einstellung einer Reaktionstemperatur von 700 bis 1750°C
entzündet wird.
2.Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Molver
hältnis Methan zu Chlor von wenigstens 2 : 1 eingesetzt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Molver
hältnis Methan zu Chlor größer als 2 : 1 ist, das Methan von den
Produkten abgetrennt und das abgetrennte Methan zur Herstel
lung des Ausgangsgemisches zurückgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß es bei Atmo
sphärendruck durchgeführt wird.
Applications Claiming Priority (1)
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DE2943200C2 true DE2943200C2 (de) | 1992-04-02 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19792943200 Granted DE2943200A1 (de) | 1978-11-03 | 1979-10-25 | Verfahren zur umwandlung von methan in kohlenwasserstoffe von hoeherem molekulargewicht |
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FR (1) | FR2440348A1 (de) |
GB (1) | GB2036068B (de) |
MX (1) | MX6887E (de) |
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