DE292209C - - Google Patents

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DE292209C
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ammonia
sulfuric acid
liquor
magnesia
final liquor
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C3/00Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Eine der wichtigsten Stickstoffquellen für die Landwirtschaft zum Düngen ist das schwefelsaure Ammoniak der Kokereien, und zeigt sich dieses am besten durch die von ,Jahr zu Jahr steigende Produktion in diesem Artikel. Es wird in der Regel dadurch hergestellt, daß man das Ammoniakgas aus dem Ammoniakwasser der Kokereien und Gasanstalten durch Dampf in Abtreibekolonnen freimacht und in Schwefelsäure einleitet. Mit dem Fortschreiten der Neutralisation der letzteren fällt das Ammonsulfat aus der Flüssigkeit aus, so daß es ausgesöggt werden kann und es nur einer mäßigen Trocknung bedarf, um versandfertig zu sein.
Entsprechend der großen Produktion an Ammonsulfat — im Jahre 1912 mehr als 350000 t — ist auch die dazu verbrauchte Menge Schwefelsäure eine sehr große, und zwar z. B. für die eben genannte Produktionsziffer von 350 000 t Ammonsulfat rund 330 000 t 60 er Schwefelsäure, welche schon einen namhaften Teil der Gesamtschwefelsäureerzeugung in Deutschland darstellen.
Bekanntlich hat die salzsaure Verbindung des Ammoniaks, Chlorammon, dieselbe düngende Wirkung wie die schwefelsaure Verbindung, Ammonsulfat, und war es bisher nur die Preisfrage, die die Kokereien davon abhielt, anstatt Ammonsulfat Chlorammonium in größeren Mengen herzustellen. Die Salzsäure ist nämlich in bezug auf ihre Wirksamkeit bedeutend teurer als Schwefelsäure, da chemisch gesprochen ioo kg 2ogrädige Salzsäure nur soviel Ammoniak neutralisieren können wie 51,6 kg 60 er Schwefelsäure.
Man kann aber Chlorammon nicht nur durch Neutralisation von Salzsäure mit Ammoniak herstellen, sondern auch durch Umsetzung einer anorganischen Chlorverbindung mit Ammoniak, wie es z. B. in folgender chemischer Gleichung zum Ausdruck kommt:
MgCl2 + 2NH3 + H2O
= Mg(OH)2+ 2NH4Cl.
Diese Reaktion kann mit Leichtigkeit in großem Maßstabe durchgeführt werden, da ' das MgCl2, Chlormagnesium, in ungeheuren Mengen in der Endlauge der Kalifabriken zur Verfügung steht. Die Absorption der Ammoniakgase kann z. B. in einer Reihe von Türmen beliebiger Konstruktion geschehen, in denen die Endlauge in feiner Verteilung durch eine Streudüse den Gasen pntgegengeführt wird. Die unten abfliegende Lauge wird im Turnus so lange wieder benutzt, bis sie schwach ammoniakalisch geworden ist. Das Empyreuma der Gase wird erfahrungsgemäß durch die Magnesia festgehalten, so daß die Lauge zum Schluß empyreumafreies Chlorammonium enthält; die Qualität desselben wird dann einzig und allein durch die
in der Endlauge befindlichen geringen Mengen Chlorkalium und Chlornatrium beeinflußt, und zwar in für Düngungszwecke günstigem Sinne. Die aus der Endlauge ausgefällte Magnesia wird in Filterpressen abgeschieden und in bekannter Weise auf handelsfertige Magnesia verarbeitet, während aus der klaren Lauge durch Eindampfen bei mäßiger Temperatur (zweckmäßig in Vakuumapparaten) und Abkühlen der eingedampften Lauge das Chlorammon zum größten Teile abgeschieden wird. Die zurückbleibenden Mutterlaugen gehen wieder in den Betrieb zurück.
Es liegt auf der Hand, daß vorliegendes Verfahren gegen die bisher geübte .Art und Weise der Gewinnung der Stickstoffverbindungen zu Düngezwecken große Vorzüge hat. Es wird .
1. die Verwendung der teuren Schwefelsäure vermieden, so daß die Industrie sich in dieser Hinsicht vom Auslande unabhängig machen kann;
2. ist dureh obiges Verfahren eine vorzügliche Verwendung für die Endlauge der Kälifabriken in großen Mengen gefunden. Oben as genanntes Quantum von 350000 t Ammonsulfat würde einem Bedarf von 840000 t End- ; laugen gleich rund 64000 cbm entsprechen. Die Kosten des Transportes derselben nach den Verbrauchsstellen sowie die Kosten der Verdampfung der erhaltenen Chloramrnonlösung werden durch, die Gewinnung von Magnesia mehr als reichlich gedeckt, so daß das verkaufsfertige Chlorammonium der Landwirtschaft zu mindestens denselben billigen Preisen geboten werden kann wie das bisher verwendete Ammonsulfat.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Gewinnung eines Düngemittels unter Verwertung der Endlauge der Kalifabriken, dadurch gekennzeichnet, daß Ammoniakgäse zwecks Gewinnung von Chlorammonium und Magnesia durch die Endlauge absorbiert werden.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE908014C (de) * 1949-10-15 1954-04-01 Dr Hellmuth Keitel Verfahren zur Gewinnung von gut filtrierbarer Magnesia und Ammonium-Magnesium-Doppelsalz

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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