DE2914617A1 - Verfahren zum gleichzeitigen, kontinuierlichen bedrucken eines poroesen und flexiblen flaechengebildes - Google Patents

Verfahren zum gleichzeitigen, kontinuierlichen bedrucken eines poroesen und flexiblen flaechengebildes

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Description

Anmelderin: Firma Carl Freudenberg, Weinheim/Bergstraße
Verfahren zum gleichzeitigen, kontinuierlichen Bedrucken eines porösen
und flexiblen Flächengebildes
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum gleichzeitigen, kontinuierlichen Bedrucken eines porösen und flexiblen Flächengebildes, bei dem auf die Vorder- und die Rückseite zwei Pasten aufgebracht und anschließend getrocknet werden.
Das vorstehend beschriebene Verfahren ist bekannt vom Rotationsdruck. Es wird angewendet für das Bedrucken vieler Materialien die gleichzeitig, jedoch in aufeinander folgenden Stufen auf der Vorder- und auf der Rückseite bedruckt werden. Die praktische Anwendung eines solchen Verfahrens führt dann zu Schwierigkeiten, wenn auf die Vorder- und auf die Rückseite des zu bedruckenden Flächengebildes Muster aufgebracht werden sollen, die untereinander vollkommen deckungsgleich sind. Die aus mehreren aneinander
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gereihten Druckwerken bestehenden Rotationsdruckmaschinen sind außerdem sehr aufwendig hinsichtlich der Beschaffungskosten und des Raumbedarfs.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum gleichzeitigen Bedrucken der Vorder- und der Rückseite eines porösen und flexiblen Flächengebildes zu entwickeln, das das Aufbringen von deckungsgleichen Mustern auf beide Seiten ermöglicht, und das unter Verwendung kleinerer und preisgünstiger zu beschaffender Maschinen durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die beiden Pasten auf unmittelbar einander gegenüberliegende Oberflächenzonen des Flächengebildes aufgedruckt werden. Die Vorgehensweise gewährleistet, daß das Flächengebilde auf den beiden Oberflächen gleichzeitig und in unmittelbar einander gegenüberliegenden Bereichen mit den Druckpasten benetzt wird. Die Druckpasten können infolgedessen keinen sich nachteilig auswirkenden Einfluß auf die mechanischen Eigenschaften des Flächengebildes ausüben, wie das bei dem eingangs genannten Verfahren durch das Hervorrufen von Schrumpfungs- bzw. von Dehnungseinflüssen häufig der Fall war. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht aus diesem Grunde das völlig deckungsgleiche Aufbringen gegebenenfalls sehr fein ausgebildeter Musterungen auf die Ober- und auf die Unterseite beliebig aufgebauter, flexibler Flächengebilde.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dabei hinsichtlich der erzielten Musterungen und hinsichtlich der Aufbringung der verwendeten Substanzen außerordentlich variabel. Es ist beispielsweise möglich, das Flächengebilde musterartig nur auf einer Seite oder auch auf beiden Seiten zu bedrucken, wobei bei einer beidseitigen Bedruckung die beiden Druckmuster in gezielter Weise einander zugeordnet werden können. Die Teilung der auf beiden Seiten verwendeten Druckmuster kann untereinander identisch sein in Längsund in Querrichtung. Sie kann in Längs- und/oder in Querrichtung durch einen bestimmten Faktor modifiziert sein. Sofern dieser Faktor einem ganzzeiligen Vielfachen der Teilung des gröberen durch die Teilung des feineren Druckmusters entspricht, ergibt sich eine starre gegenseitige Zuordnung
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der beiden Musterungen. Entspricht der Faktor hingegen einem unganzzeiligen Vielfachen der Teilung des gröberen durch die Teilung des feinen Druckmusters, dann ergibt sich eine ständig variierende gegenseitige Zuordnung der Musterung der Oberseite im Vergleich zu der Unterseite.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt es zu, die Oberseite und/oder die Unterseite des Flächengebildes gegebenenfalls mit einer durchgehenden Schicht zu bedrucken oder bestimmte Bereiche oder eine Seite völlig unbedruckt zu lassen.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt es zu, auf die Ober- und auf die Unterseite unterschiedliche Pasten aufzudrucken, beispielsweise auf die Oberseite eine hydrophil und auf die Unterseite eine hydrophob eingestellte Substanz. Hierdurch in Verbindung mit der Möglichkeit, auf der Ober- und auf der Unterseite Druckverfahren anzuwenden und miteinander zu kombinieren, die eine unterschiedliche Einpressung der verwendeten Pasten in das Flächengebilde bewirken, lassen sich die mechanischen und technologischen Eigenschaften des bedruckten Flächengebildes in wesentlichem Maße verändern. Es ist beispielsweise möglich, in das Flächengebilde von der Unterseite eine eine Verklebung bewirkende Paste mit einer niedrigen Viskosität einzupressen und dadurch eine Verfestigung des Flächengebildes zu bewirken. Gleichzeitig kann auf die Oberseite ein hochviskos eingestellter Farbstoff aufgebracht werden, der je nach Zusammensetzung auf der Unterseite des Flächengebildes nicht sichtbar ist und der dennoch eine intensive Einfärbung der Oberseite bewirkt. In beiden Fällen ist es möglich, die eingelagerten Pastenmengen bei Verwendung gleicher Druckwerkzeuge durch Variation des Einpressdruckes in dem gewünschten Maße zu verändern. Ebenso können wässrige Dispersionen aufgedruckt werden, deren Hauptbestandteile thermoplastische Kunststoffe sind, z. B. Polyäthylene, Copolyamide, Polyester, Polyurethane, Polyvinylazetate bzw. Äthylenvinylazetate, PoIy-Äthylenvinylalkohole, Terpenharze, Kohlenwasserstoffharze etc etc., sowie beliebige Mischungen davon. Auch Plastisole z. B. aus Polyvinylchlorid-
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Polyninylazetat-Copolymeren, lassen sich ohne Schwierigkeit verdrucken.
Wie sich aus diesen Angaben zusammenfassend ergibt, ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren vielfältige Variationen. Durch seine Anwendung lassen sich auch die mechanischen Eigenschaften flexibler Flächengebilde in großem Maßstab verändern. Dabei ist die besonders große Betriebssicherheit neben den niedrigen Investitionskosten für die Anschaffung der benötigten Maschinen ein besonderer, hervorzuhebender Vorteil. Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, daß das erfindungsgemäße Verfahren beim Bedrucken flexibler Flächengebilde jeder Art angewendet werden kann, beispielsweise beim Bedrucken von Papier-, Folien- oder Textil bahnen aus natürlichen und/oder synthetischen Werkstoffen.
Die für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens benötigte Vorrichtung besteht in der einfachsten Ausführung aus zwei mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit gegensinnig umlaufenden Druckzylindern, die parallel zueinander angeordnet sind, und deren Achsenabstand einstellbar ist, wobei wenigstens ein Druckzylinder eine weichelastische Oberfläche aufweist.
Beide Druckzylinder können grundsätzlich aus bekannten Verfahren entnommen sein. Sie werden entsprechend den bekannten Verfahren von außen oder von innen mit den zu verarbeitenden Pasten beschickt.
Nach einer besonderen Ausgestaltung ist es vorgesehen, daß beide Druckzylinder senkrecht übereinander angeordnet sind. Bei einer solchen Ausführung kann der obere Druckzylinder aus einer zylindrisch ausgebildeten Siebdruckschablone bestehen, in der ein Rakeltnesser angeordnet ist. Die zu verarbeitende Paste wird in das Innere dieser Siebdruckschablone eingegeben, und je nach Einstellwinkel des Rakelmessers gegenüber der Horizontalen mit einer pro Flächeneinheit des bedruckten Materials einstellbaren Menge durch die Öffnungen der Siebdruckschablone hindurchgepreßt. Durch die senkrechte Anordnung der beiden Druckzylinder übereinander ergibt sich eine besonders große Variationsmöglichkeit hinsichtlich
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des Einstellwinkels des Rakelmessers. Die tatsächlich aufgedruckten spezifischen Mengen können deshalb in einem besonders großen Maße verändert werden.
Zur Vermeidung von Unsauberkeiten des Druckbildes , die durch Dickenunterschiede des bedruckten Flächengebildes verursacht werden können, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der untere Druckzylinder einen Mantel aus einem weichelastischen Werkstoff aufweist mit einer Gravierung entsprechend dem gewünschten Druckmuster. Durch die Verwendung eines solchen Druckzylinders wird eine gleichmäßige Anpressung des flexiblen Flächengebildes gegen die Oberfläche beider Druckzylinder erreicht, was selbstverständlich auch dann der Fall ist, wenn beide Druckzylinder einen solchen weichelastisch ausgebildeten Mantel haben.
Die Härte dieses Mantels, worunter in vorliegendem Zusammenhang insbesondere die Federelastizität verstanden wird, ist abhängig von der Verformbarkeit der bedruckten flexiblen Flächengebilde. Dabei ist zu berücksichtigen, daß zur Erzielung eines sauberen Druckbildes eine gewisse Mindestanpressung erforderlich ist, daß aber eine zu große Anpresskraft Deformationen im Flächengebilde hervorrufen kann, die in Abhängigkeit von der Dicke in unterschiedlichen Zonen die Saugfähigkeit unterschiedlich beeinflußen können. Auch hierdurch können sich Unsauberkeiten des Druckbildes ergeben. Aus diesem Grunde ist im Einzelfalle eine Abstimmung auf die gegebenen Verhältnisse erforderlich. Eine solche Abstimmung bereitet dem drucktechnisch erfahrenen Fachmann keine Schwierigkeiten.
Die verwendete Walze kann sowohl eine Hoch- als auch eine Tiefdruckgravierung aufweisen. Die diesbezügliche Wahl ist insbesondere abhängig von der Art des zu bedruckenden Flächengebildes.
In bezug auf das Bedrucken von Flächengebilden, aus deren Oberfläche Fasern hervorstehen, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, eine Hochdruckgravierung zu verwenden. Zum einen neigt ein mit einer derartigen Gravierung versehener Druckzylinder in einem wesentlich geringeren Maße zu einer
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Verschmutzung, so daß auch nach längerer Betriebszeit noch ein sauberes Druckbild erzielt werden kann. Zum anderen legt sich die erhaben über die Oberfläche des Druckzylinders hervortretende, ebenflächig ausgebildete Mustergravierung ganzflächig an der Oberfläche des zu bedruckenden Flächengebildes an. Hierdurch wird eine Einpressung des gesamten auf der Mustergravierung haftenden Flüssigkeitvolumens in das Innere des Fasern enthaltenden Flächengebildes bewirkt. Auf dem Wege über eine entsprechende Verfahrensweise lassen sich deshalb Druckflüssigkeiten auch in das Innere von porösen Flächengebilden einlagern und in diesen im Bereich der Mustergravie rung gleichmäßig über den ganzen Querschnitt verteilen.
Eine Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, bei der der untere Druckzylinder als Hochdruckzylinder ausgebildet ist mit einem weichelastischenMantel, und bei der der obere Druckzylinder als eine Siebdruckschablone ausgebildet ist, eignet sich in besonders vorteilhafterweise zum gleichzeitigen und kontinuierlichen Aufbringen diskontinuierlicher Schichten aus einem Bindemittel und einer Haftmasse auf den entgegengesetzten Seiten eines Vliesstoffes für eine Fixiereinlage. Die diskontinuierlichen Schichten haben dieselbe geometrische Musterung, und sie sind einander spiegelbildlich zugeordnet. Sie bestehen aus einem Muster aus kreisförmig ausgebildeten Flächen, die einander jeweils unter einem bestimmten Abstand zugeordnet sind. Die solcherart bedruckten Vliesstoffe weisen bei einer guten Festigkeit eine große Atmungsaktivität und eine gute Flexibilität auf. Die relative Verdichtung der inneren Struktur durch die Einlagerung des Bindemittels unmittelbar unter den jeweiligen Haftmasseflächen verhindert, daß die Haftmasse während ihrer thermischen Erweichung beim Fixiervorgang auf die Rückseite des Vliesstoffes durchschlägt.
Hierbei ist darauf zu achten, daß die Trocknungs- und Sintertemperatur der Haftmasse identisch mit den Kondensations- bzw. Vernetzungstemperaturen des Bindemittels ist. Bei Polymidhaftmassen aus Terpolyamid Laurinlactam-Caprolactam-AH-Salz 2:1:1 ist die optimale Trocknungstemperatur 120°.
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Der bei der Herstellung einer solchen Fixiereinlage angewendete Druckvorgang wird in dem nachfolgenden Beispiel im einzelnen erläutert:
Es ist möglich die Temperatur und die Geschwindigkeit so zu wählen, daß der Farbstoff bzw. der Schmelzkleber ausreichend getrocknet bzw. gesintert und zugleich der Binder richtig kondensiert bzw. vernetzt wird. Geeignete Schmelzkleber wurden oben auf Seite 3 genannt. Für den gegengleich angeordneten Binderdruck eignet sich z.B. eine epoxidhaltige Dispersion^ die unter Zusatz von 1 % Natriumcarbonat kalt vernetzt und die nach dem Trocknen nach wenigen Tagen Lagerung einen wasch- und chemisch reinigungsbeständigen Vliesstoff liefert. Es zeigte sich, daß infolge der schützenden Binderdruckschicht die schmelzende Haftmasse nicht in den Vliesstoff hineinfließen kann wodurch eine Erhitzung auf z.B. 150° C zur chemischen Vernetzung eines N-Methylölgruppenhalti gen Polyacrylester oder Butadienbinders ebenfalls möglich ist.
Beispiel 1
Unter Verwendung einer Krempeleinrichtung wird ein längsgerichteter Faserflor hergestellt, der zu 100 % aus verstreckten Polyesterfasern mit einem Titer von 1,7 dtex bei einer Stapellänge von 40 mm besteht, und der ein
ρ
Flächengewicht von 30 g/m aufweist.
Der Faserflor wird durch das Hindurchleiten durch einen Kalander bei einer Geschwindigkeit von 30 m/min vorverfestigt. Die dabei auf der Oberfläche des Flores aufliegenden Metallwalzen weisen bei einem Durchmesser von 160 mm eine feine Oberflächengravur von 80 mesh auf. Sie sind auf eine Temperatur von 180° C erwärmt, und sie sind so gegeneinander angestellt, daß sich im Walzenspalt ein Liniendruck von 20 kp/cm ergibt.
Unmittelbar hinter dem Kalander, das heißt in einem Abstand von ca. 80 cm, wird der vorverfestigte Vliesstoff durch ein Druckwerk gemäß der Lehre der vorliegenden Erfindung geleitet und bedruckt.
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Der die Unterseite bedruckende Zylinder ist ein Hochdruckzylinder mit einem Mantel aus Gummi mit einer Härte von 65 Shore A. Die darauf angeordneten Erhebungen haben bei einer kreisförmig ausgebildeten Grundfläche einen Durchmesser von 0,8 mm. Sie sind in Längs- und Querrichtung in einem gleichmäßigen und wiederkehrenden Abstand von 2,4 mm voneinander angeordnet.
Das Aufbringen der Bindemitteldispersion des mit Methyl Zellulose verdichten 30 % Bindemittels auf Polyacrylatbasis mit einer Viskosität von 6500 cP auf den Hochdruckzylinder erfolgt von unten unter Verwendung einer Stahlwalze, deren Mantel eine feine Gravierung von 90 mesh besitzt, und die mit Kontakt oder mit Anpressdruck an einer Tauchwalze aus Gummi anliegt. Die verwendete Bindemitteldispersion wird von der Tauchwalze aus einem Vorratsbehälter angehoben und zu der Stahlwalze gefördert, wobei die überschüssige Menge von der Stahlwalze abgedrückt wird. In Abhängigkeit von ihrer Geschwindigkeit und dem eingestellten Anpressdruck an die Tauchwalze läßt sich die den Druckzylinder übertragene Flüssigkeitsmenge in einem sehr feinen Maßstab variieren. Sie kann unter Zugrundelegung üblicher Feststoff-
2 gehalte von weniger als 50 % beispielsweise auf einen Wert von 5 bis 7 g/m eingestellt werden, bezogen auf die getrocknete Masse des Bindemittels. Weitere Variationen lassen sich erzielen durch Veränderungen der Viskosität und/oder durch Änderung der Gravur der Stahlwalze, übliche und besonders leicht zu verarbeitende Viskositäten liegen in einer Größenordnung von 6000 bis 8000 cP.
Der senkrecht über dem Hochdruckzylinder angeordnete Siebdruckzylinder weist auf dem Mantel verteilte, kreisförmige öffnungen auf, die in ihrer Teilung in Längs- und Querrichtung spiegelbildlich den jeweiligen Erhebungen des Hochdruckzylinders zugeordnet sind. Der Durchmesser dieser öffnungen ist jedoch mit einem Wert von 0,5 mm gegenüber demjenigen der Erhebungen etwas vermindert.
Der Siebdruck- und der Hochdruckzylinder sind untereinander mechanisch derart gekoppelt, daß sie eine gegensinnige und absolut gleiche Ober-
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flächengeschwindigkeit haben. In Fällen, in denen es zur Erzielung einer verbesserten Einpressung der von dem Hochdruckzylinder aufgedruckten Flüssigkeit in das bedruckte Flächengebilde erwünscht ist, diesem einen größeren Durchmesser zu geben, ist zur Erzielung dieser gleichmäßigen Oberflächengeschwindigkeit die Zwischenschaltung eines Regelgetriebes erforderlich.
In dem Hochdruckzylinder ist ein parallel zur Achse verlaufendes Rakel angeordnet, das mit seiner Schneide federelastisch an dem dem Hochdruckzylinder gegenüberliegenden Teil der Innenwandung anliegt. Die Vorderkante dieses Rakels bildet mit der Einlaufrichtung des bedruckten Vliesstoffes einen variierbaren Winkel von 15° bis 90°. Die pro Flächeneinheit bedruckten Stoffes von dem Rakel durch die Öffnungen des Siebdruckzylinders durchgepreßte Flüssigkeitsmenge nimrit mit abnehmendem Winkel zu. Hierdurch und durch Variation der Viskosität der verwendeten Haftmassendispersion läßt sich die spezifische Auftragsmenge steuern. Eine übliche
Auftragsmenge von 10 g/m wird beispielsweise in vorliegendem Falle erzielt bei Verwendung einer wässrigen Haftmassensuspension auf Basis eines Terpolyamides aus Laurinlactam, Caprolactam - AH Salz im Verhältnis 2:1:1 mit einem Feststoffgehalt von 40 % und einer Viskosität von 13000 cp sowie einem Anstellwinkel des Rakels von 20°.
Die beiden Druckzylinder haben einen Durchmesser von 280 mm. Sie liegen mit einem Liniendruck von 0,5 kp/cm aneinander bzw. an den Oberflächen des bedruckten Vliesstoffes an. Die Arbeitsgeschwindigkeit beträgt 30 m/min.
Das aus dem Druckv/erk austretende Flächengebilde wurde von der Unterseite durch Infrarot-Strahler erwärmt, um eine Vorvernetzung des Bindemittels und eine teilweise Entfernung überschüssiger Feuchtigkeit zu bewirken. Ein vergleichbarer Effekt kann auch erzielt werden, indem das Flächengebilde einseitig über einem oder mehrere beheizte Zylinder geführt wird. Der dadurch vorfixierte Vliesstoff wurde von einem Spannrahmen erfaßt, und bei gleicher Geschwindigkeit bei 120° mit Hilfe von Warmluft getrocknet.
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Das in dem Vliesstoff enthaltene Bindemittel wurde getrocknet und kondensierte nach 5 Tagen Lagerung vollständig. Das aus dem Trockner austretende Material konnte unmittelbar als Fixiereinlage verwendet werden; es war beständig beim waschen und chemisch-reinigen und zeigte eine gute Haftfestigkeit zu handelsüblichen Oberstoffen.
Die besonderen Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens werden am Beispiel der vorstehend beschriebenen Herstellung an Fixiereinlagen deutlich. Sie bestehen insbesondere darin, daß sich die auf die Oberflächen aufgebrachten Musterungen nicht nur beim Bedrucken der verschiedensten Materialien beliebig und somit auch fest einander zuordnen lassen, sondern auch darin, daß sich die Musterungen ohne jede gegenseitige Beeinträchtigung exakt in ihren Abmessungen definieren lassen. Durch Modifizierung der Viskosität der auf beide Oberflächen aufgebrachten Flüssigkeiten ist es möglich, deren Eindringtiefe in Abhänigkeit voneinander oder unabhängig voneinander zu bestimmen, so daß eine gezielte Beeinflußung der inneren Struktur ebenso wie eine gezielte Beeinflußung der Oberflächenstruktur von porösen Stoffen möglich ist. Hierdurch ist es durch das erfindungsgemäße Verfahren möglich, die mechanischen und technologischen Eigenschaften in gezielter Weise zu bestimmen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ohne Einschränkung alle bekannten druckbaren Flüssigkeiten und Pasten verarbeiten lassen, und somit auch solche Polymere, die durch Zugabe von Katalysatoren leicht vernetzbar sind. In bezug auf die Verfestigung von Vliesstoffen ist dieses Merkmal von großer Bedeutung, weil dadurch unerwünschte Bindemittelverlagerungen während des erforderlichen Trocknungsvorganges ausgeschlossen werden können.
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Claims (14)

29U617 Patentansprüche
1. Verfahren zum gleichmäßigen, kontinuierlichen Bedrucken von flexiblen Flächengebilden, bei dem auf die Vorder- und die Rückseite zwei Pasten aufgebracht und anschließend getrocknet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Pasten auf unmittelbar einander gegenüberliegenden Oberflächenzonen des Flächengebildes aufgedruckt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde nur auf einer Seite musterartig bedruckt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde auf beiden Seiten musterartig bedruckt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilung der beiden aufgedruckten Muster identisch ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Ober- und der Unterseite des Flächengebildes Druckverfahren angewendet werden, die eine unterschiedliche Einpressung der verwendeten Pasten in das Flächengebilde bewirken.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Viskosität der in dem eine größere Einpressung bewirkenden Druckverfahren verwendeten Paste niedriger eingestellt wird als die Viskosität der anderen Paste.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, abgewebdet beim gleichzeitigen Bedrucken eines Vliesstoffes mit einem Bindemittel und mit einer Haftmasse, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bindemittel verwendet wird, das bei den zum Trocknen bzw. zum Ansintern der Haftmasse angewendeten Bedingungen im wesentlichen chemisch vernetzt wird.
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8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus zwei mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit entgegengesetzt umlaufenden Druckzylindern besteht, die parallel zueinander angeordnet sind, und deren Achsenabstand einstellbar ist, wobei wenigstens ein Druckzylinder eine weichelastische Oberfläche aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Druckzylinder senkrecht übereinander angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Druckzylinder aus einer zylindrisch ausgebildeten Siebdruckschablone besteht, in der ein Rakel angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Druckzylinder einen Mantel aus einem weichelastischen Werkstoff aufweist mit einer Gravierung entsprechend dem gewünschten Druckmuster.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Gravierung eine Tiefdruckgravierung ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Gravierung eine Hochdruckgravierung ist.
14. Aufbügelbarer Einlagevliesstoff, erhältlich nach den Verfahren entsprechend Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß er durch ein musterartig verteiltes Bindemittel verfestigt ist, und daß auf der Oberfläche in den Bereichen des Bindemittels eine Haftmasse angeordnet ist.
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DE2914617A 1979-04-11 1979-04-11 Verfahren und Vorrichtung zum gleichzeitigen, kontinuierlichen Aufbringen von Pasten auf einander gegenüberliegende Oberflächenzonen der Vorder- und Rückseite eines flexiblen, porösen Flächengebildes Expired DE2914617C2 (de)

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