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Verfahren zur Herstellung beidseitig bedruckter, nicht durchscheinender
Druckerzeugnisse Für verschiedene zweiseitig lesbare Druckerzeugnisse, z. B. Werbefahnen,
Plakate, Wimpel, insbesondere aber Schaufensterankleber, wird einerseits Lichtundurchlässigkeit
und andererseits ein flexibler, dünner Druckträger gefordert. Bisher wurden insbesondere
Schaufensteraufkleber, wenn beide Seiten bedruckt werden sollten, aus durchsichtiger
Plastikklebefolie (Plastik als Sammelbegriff für PVC, Acetat und Mischpolymerisate)
hergestellt. Dabei wurde zunächst das Motiv spiegelbildlich auf die Rückseite der
Folie gedruckt, worauf nach lichtundurchlässigem Zwischendruck das Motiv seitenrichtig
aufgedruckt wurde. Dadurch wurde ein flexibles und anschmiegsames Druckerzeugnis
geschaffen.
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In der Praxis hat sich herausgestellt, daß sich eine Plastikfolie
bei den üblichen Auflagen nur im Siebdruck haltbar bedrucken läßt, insbesondere
aber, daß sie sich nach jedem Druckvorgang unterschiedlich verzieht. Paßarbeiten
in Formaten über etwa 25 - 35 cm Foliengröße weisen unterschiedlich starke Differenzen
auf. Ein entsprechend hoher Zuschuß des teuren Materials (20 bis 30°/o) ist daher
für jede mehrfarbige Arbeit erforderlich. o Es besteht der Wunsch, Arbeiten dieser
Art ohne übermäßige Schwierigkeiten in nichtklimatisierten Räumen auch im Buch-
oder Offsetdruck herstellen zu können, welches eine Rasterreproduktion, wesentlich
kürzere Lieferzeiten und billigeres Arbeiten ermöglicht.
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Zur Erzielung der erforderlichen Lichtundurchlässigkeit mußte bisher
von verhältnismäßig steifen und starken Kartons ausgegangen werden (Spielkartenkartons,
Bristolkarton), die nicht die gewünschte Flexibilität oder Lichtundurchlässigkeit
wie Plastik-Schaufensterkleber besitzen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, die Herstellung von beidseitig bedruckten,
nicht durchscheinenden, möglichst flexiblen, dünnen Schaufensteranklebern od. dgl.
in allen Druckverfahren mit einem verhältnismäßig billigen und dünnen Ausgangsmaterial
zu ermöglichen.
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Entsprechend dieser Aufgabe besteht die Erfindung darin, daß ein Druckpapier
einseitig mit einem Bronzeaufdruck (Bronze als Sammelbegriff für alle Metallpigment-Farben)
oder einer Bronzebeschichtung versehen wird, darauf im Siebdruckverfahren oder durch
Beschichtung eine Weiß- oder eine andere Farbfläche als Grund aufgebracht und dann
auf eine oder beide Seiten das Motiv im Buchdruck-, Offsetdruckverfahren oder in
anderen Druckverfahren gedruckt wird. Die Erfindung ermöglicht, daß die verschiedenen
Vorteile aller Druckverfahren ausgenutzt werden können, wobei von maßhaltigem Papier
als Druckträger ausgegangen wird, Paßarbeiten nicht mehr die erwähnten Schwierigkeiten
verursachen und auch der Zuschuß für den Druck auf diesem gegenüber Plastik erheblich
billigeren Druckträger wegfällt.
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Es sind zwar schon Fotopapiere aus einer zweiseitig kaschierten Aluminiumfolie
bekannt, aber diese Papiere sind schlecht bedruckbar, knicken leicht und besitzen
keine Flexibilität, so daß sie für klebstoffbeschichtete Aufkleber und andere durch
Kleben zu befestigende Werbeplakate nicht geeignet sind.
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Weiter ist es auch bekannt, Papiere als Einschlagpapiere, für dekorative
Zwecke oder zur Herstellung von Kondensatoren zu verwenden, bei denen eine Grundschicht
aus Papierzellulose bzw. Papier mit einem Silikonesterharz od. dgl. imprägniert
und danach durch Gasplattierung mit einer Metallschicht versehen wird, wobei die
Gasplattierung auch in Form von dekorativen Mustern aufgebracht werden kann. Ein
Gasplattieren ist nicht ohne weiteres bei Papieren anzuwenden, da hierzu erhöhte
Temperaturen erforderlich sind, so daß das Papier der vorerwähnten Art vorher mit
der erwähnten Schutzschicht aus Silikonesterharz versehen werden muß. Außerdem ist
ein Bedrucken der aufgebrachten Metallschicht mittels eines üblichen Druckverfahrens
nicht ohne weiteres möglich, da die üblichen Druckfarben auf der Metallschicht leicht
verwischen.
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An Hand der Zeichnung ist das neue Verfahren im einzelnen erläutert.
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Es wird ein Querschnitt des fertigen Druckerzeugnisses gezeigt, worin
mit 1 das Ausgangsmaterial, das dünne Druckpapier, bezeichnet ist. Dieses Papier
wird einseitig mit Bronzedruck 2 oder Bronzebeschichtung versehen. Diese Bronzeschicht
gewährleistet Lichtundurchlässigkeit. Sie wird mit einer
Grundfläche
3 überdeckt, welche eine Farbe des Motivs haben oder weiß sein kann. Diese Grundfläche
3 wird im Siebdruckverfahren oder durch Beschichtung aufgebracht, um ausreichende
Farbdekkung zu erzielen.
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Auf den so vorbereiteten Druckträger wird ein- oder mehrfarbig einseitig
oder beidseitig das Motiv 4 aufgedruckt. Für diesen Druck können neben Buch-
oder Offsetdruck auch andere Druckverfahren herangezogen werden. Der Druck auf die
unbeschichtete Papierseite kann auch schon vor der Bronzebeschichtung erfolgen.
Nach dem Aufdruck des Motivs kann das Druckerzeugnis mit einer Glanzfolie 5 schutzkaschiert
werden.
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-Für Schaufensterankleber wird einseitig eine Klebeschicht aufgebracht
und mit Silicon abgedeckt. überwiegend wird aber eine bessere Klebeschicht dadurch
angebracht, daß auf eine Seite des bedruckten Papiers eine Selbstkleberklarfolie
mit der Klebeseite nach außen kaschiert wird. Nach dem- Abziehen des Schutzpapiers
kann der fertige Aufkleber befestigt werden.