DE2900989A1 - Lumineszierendes, mit zweiwertigem europium aktiviertes bariumboratphosphat - Google Patents
Lumineszierendes, mit zweiwertigem europium aktiviertes bariumboratphosphatInfo
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Description
13.8.78 ^ PHN.9013
" Lumines zierende s , mit zweiAirertigem Europium
aktiviertes Bariumboratphosphat".
Die Erfindung betrifft ein lumineszierendes,
mit zweiwertigem Europium aktiviertes Bariumboratphosphat. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf einen Leuchfcschirm
mit einem derartigen Boratphosphat und auf eine Niederdruckquecksilberdampfentladungslampe mit einem
derartigen Leuchtschirm.
Aus der DE-PS I9 27 ^55 sind mit zweiwertigem
Europium aktivierte Boratphosphate der Formel (Ba5Sr). Ca Eu BPO„ bekannt, worin O^x ^0,5 und
v ' '1-x-q χ q 5 ' x '
0,OO3CqC0,15· Bei der Anregung mit kurzwelliger
Ultraviolettstrahlung (vorwiegend 2^h nni) leuchten diese
. ' Stoffe in einem ziemlich schmalen Band (ilalbwertbreite
ungefähr 35 1111O im nahen ultravioletten und blauen Bereich
des Spektrums mit einem Maximum bei 385 bis 4θΟ nm
abhängig von den ausgewählten Erdalkalimetallen.
Der wirksamste Leuchtstoff ist die reine, mit Eu aktivierte Bariumverbindung, die ihr Emissionsmaximum bei
385 nm hat.
Ein leuchtendes, mit zweiwertigem Europium aktiviertes Bariumborat der Formel Ba1 Eu B0O.„ ist
l-q q ö 13
aus der DE-PS I9 I9 071 bekannt. In diesem Octaborat
kann das Ba bis zu höchstens I5 At.^ durch Sr und/oder Ca
ersetzt werden, wodurch jedoch keine praktischen Vorteile
erreicht werden. Auch das bekannte Bariurnoctaborat leuchtet in einem schmalen Band (Halbwertbreite ungefähr
90 9829/0 77 9
18.8.78 X ·κ PHN. 9013
35 um) im Kurzwellenbereich des Spektrums mit einem
■ Maximum bei ungefähr 4θΟ mn.
Die DE-PS 1? 17 199 beschreibt leuclitende,
mit zweiwertigem Europium aktivierte Erdalkalipyrophospliate.
Die wirksamsten Stoffe sind hier die Sr- und/oder Ca-Verbindungen. Der Ba-Gelialt dieser Pyrophosphate beträgt
höchstens 60 At.°/o des insgesamt vorhandenen Erdalkalimetalls.
Die Emission, die mit den bekannten Pyrophosphaten erreicht wird, ist wiederum schnialbandig
(Halbwertbreite 25 bis 30 nm) und liegt bei kurzen
Wellenlängen (Emissionsmaximum bei 390 bis 420 nm).
Eine Schmalbandemission im Wellenlängenbereich von 3^5 bis 420 nm, wie sie mit obigen bekannten Leuchtstoffen
erreicht wird, kann im allgemeinen nur vorteilhaft bei besonderen Anwendungen atisgenutzt werden, beispielsweise
in Lampen zum Beeinflussen bestimmter photochemischer Prozesse. In einem viel grössere Anwendungsbereich, insbesondere
bei der allgemeinen Beleuchtung, besteht ein Bedarf an wirksam leuchtenden Stoffen, die im blaugrünen
bis grünen Bereich des Spektrums emittieren.
Das leuchtende, mit zweiwertigem Europium ■aktivierte Bariumboratphosphat nach der Ex-findung ist
dadurch gekennzeichnet, dass das Boratphosphat der Formel Ba„ Eu BP O12 entspricht, \%rorin 0,01 ^ ρ ^0,50 und worin
höchstens 20 Mol °/o des Ba durch Sr und/oder Ca ersetzt ist. ' Das erfindungsgemässe Boratphosphat lässt sich
ausgezeichnet sowohl durch kurzwellige als auch durch langwellige Ultraviolettstrahlung anregen. Dabei kann eine
sehr wirksame Emission erhalten werden, die aus einem ziemlich breiten Band (Halbwertbreite ungefähr 120 um)
mit einem Maximum bei ungefähr 5^0 mn besteht. Die Anzahl
der Leuchtstoffe, die in diesem Bereich des Spektrums eine Europiumemission aufweist, war bisher beschränkt,
und das Schaffen von Leuchtstoffen mit einer sehr wirk—
samen Emission in diesem Bereich bietet daher praktische Vorteile.
Das Grundgitter der Boratphosphate nach der
Erfindung,, Ba BP 0,., ist eine neue Verbindung.
909829/0779
18.8.78 Υ PHN.9013
Das Röntgendiffraktionsdiagramm dieses kristallinen
Stoffes weicht von dein des bekannten Bariurnborat-'phosphats
(BaBPO-) und auch von dem bekannter Erdalkaliborate und
Erdalkaliphosphate völlig ab. Eine Substitution grosser S Mengen von Sr und/oder Ca anstelle von Ba führt zur
Bildung von Nebenpliasen, die unerwünscht sind, weil'.sie
bei der Aktivierung mit Europium keine oder nur wenig
• -en wirksame Emissionen in anderen Bereich/des Spektrums
ergeben. Im erfindungsgemässen Boratphosphat darf daher
nur höchstens 20 Mol °/o des Ba durch Sr und/oder Ca ersetzt
werden. Eine derartige Substitution ergibt jedoch keine zusätzlichen Vorteile, daher wird die reine Bariuinverbindung
bevorzugt. Der Europiumgehalt ρ wird zwischen den erwähnten Grenzen gewählt. Bei Werten von ρ unter
0,01 bekommt man zu geringe Lichtströme und bei Werten von ρ über· 0,50 wird die Quantenausbeute durch. Konzentrationslöschung
zu gering. Bevorzugt werden Werte von ρ
zwischen 0,02 und 0,20, weil dabei die grÖssten Lichtströme erhalten werden.
Vorzugsweise wird das erfindtingsgemässe
leuchtende Boratphosphat in einer Leuchtstoffschicht
verwendet, die auf dem Träger eines Leuchtschirms angebracht ist, beispielsweise eines Leuchtschirms einer
Niederdruckquecksilberdampfentladungslampe. Die Boratphosphate
werden insbesondere von der in diesen Lampen erzeugten Ultraviolettstrahlung (vorwiegend 2^k mn) ausgezeichnet
angeregt. In der Verbindung mit anderen Leuchtstoffen können die Boratphosphate in Niederdruckquecksilberdampf
entladungslampen für allgemeine Beleuchtungszwecke benutzt werden. Weiter ist es möglich, die
Boratphosphate in derartigen Lampen für besondere Anwendungen zu benutzen.
Ausführungsbeispiele und ausgeführte Messungen werden nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 schematisch eine erfindungsgemässe
NiederdrUckquecksilberdampfentladungslampe, und
909829/0779
18.8.78 Jt PHN. 9013
Fig. 2 die spektrale Energieverteilung der ausgesandten Strahlung eines erfindungsgcmässen Boratphosphats.
Fig. 1 zeigt eine Niederdruckquecksilberdampfentladungslampe
mit einem Glaskolben 1. An den Enden der Lampe sind Elektroden 2 und 3 angeordnet, zwischen
denen die Entladung erfolgt. Der Kolben 1 dient weiter
als Träger für die Leuchtstoffschicht h, die an der
Innenseite des Kolbens 1 liegt. Die Lexichtstoff schicht h
enthält ein erfindungsgemässes leuchtendes Boratphosphat
und kann auf eine der an sich bekannten Weisen auf dem Kolben 1 angebracht werden.
Die erfIndungsgemässen leuchtenden Boratphosphate
können bei hoher Temperatur durch eine Feststoffreaktion
einer Mischung von Oxiden der verbindungsbildenden Elemente oder von Verbindungen erhalten werden, die bei
erhöhter Temperatur diese Oxide ergeben können. Im allgemeinen ist es vorteilhaft, 'die Erhitzting des Ausgangsgemisches
in zwei oder luehi'eren Stufen durchzuführen,
wobei nach jedem Aufheizen das erhaltene Produkt nach dem Erkalten zerkleinert wird. Die letzte Erhitzung erfolgt
meistens in einer neutralen (beispielsweise Stickstoff) oder in einer schwach reduzierenden Atmosphäre (beispielsweise
Stickstoff mit O51 bis 5 Volumenprozent Wasserstoff);
um das Europium im gewünschten zweiwertigen Zustand zu erhalten. Es hat sich gezeigt, dass die besten Ergebnisse
ex-reicht werden, wenn die Aus gang srnischung einen grossen
Überschuss an Borsäure (bis zu 250 Mol fo) enthält.
Dieser Ubei·schuss dient als Schmelzsalz und kann während
der Erhitzung(en) als flüchtige Borverbindung aus dem Reaktionsgemisch verschwinden. Wenn beispielsweise das
Erdalkalimetall als Fluorid hinzugesetzt wird, kann der Überschuss an Bor als BF entweichen.
BEISPIEL 1
Hergestellt wurde eine Mischung aus
7S732 B
3,o6i e H3BO3
O5188 g EuF3
5,0/l3 r (NII,,).,nr
5,0/l3 r (NII,,).,nr
9ÖS829/Q77©
BAD ORIGINAL
18.8.78
10 15 20 25 30 35
<o
PHN.9013
Diese Mischung, die 230 Mol °/o 11.,BO im
·· Jj Jj
überschuss enthielt, wurde 1 Stunde lang in einem Ofen
an Luft bei einer Temperatur von 600 C erhitzt. !Mach dem
Abkühlen und Zerkleinern wurde da.s Produkt einer einstündigen Erhitzung bei 1100 C ausgesetzt. Die Heizatmosphäre
war dabei Stickstoff. Nach dem Abkühlen und Zerkleinern zeigte es sich, dass ein Leuchtstoff der
Formel Ba kEu ,- BP O.„ erhalten worden war. Es zeigte
sich aus Röntgendiffraktionsaufnahmen, dass das kristalline Pulver die Kristallstruktur der neuen Ba-ΒΡ,,Ο.. „-Phase
besass. In nachstehender Tabelle 1 sind die bei Röntgen—
diffraktionsanalyse gemessenen d-¥erte (in um) und die
Intensitäten (l in °/o) dieser neuen Phase aufgenommen.
d in nm | I in °/ | d in nm | X In °/o |
0,715 | 10 | 0,272 | 10 |
O,4i8 | 65 | 0,269 | 5 |
0,370 | 100 | 0,257 | 35 |
0,358 | 50 | 0,238 | 5 |
0,355 | 35 | 0,233 | 25 |
0,3^1 | 70 | 0,228 | 5 |
0,333 | 5 | 0,225 | 20 |
0,329 | 5 | 0,221 | 40 |
0,317 | 20 | 0,219 | 5 |
0,305 | 5 | 0,215 | 10 |
0,299 | 5 | 0,212 | 5 |
0,293 | 30 | 0,209 | 5 |
0,282 | 15 | 0,208 | 10 |
BEISPIEL 2 bis 6
Wie im Beispiel 1 wurden leuchtende Boratphosphate der Formel Ba„ Eu BP O19 mit Werten von ρ
j—ρ ρ J l et
gleich 0,03, 0,075„ 0,12, 0,20 bzw. 0,30 erhalten. Dazu
wurde die EuF -Menge an den gewünschten Wert für ρ angepasst.
18.8.78 / PIIN.9013
Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei jedoch 6,2^0 g (NIIk)HPOjI, statt deri-im Beisx^iel 1 angegebenen
Menge verwendet wurde. Es zeigt sich, dass ein geringer
S überschuss ρ im Ausgangsgemisch (in diesem Fall 5 Mol 0Jo)
einen günstigen Einfluss auf den erhaltenen Lichtstrom ausübte.
BEISPIEL 8
BEISPIEL 8
Das Verfahren nach Beispiel 7 wurde in grösserern Umfang (ungefähr 1300 g) wiederholt. Die Ausgangsmischung,
die 230 Mol °/o H„B0„ und 5 Mo1I °/o (NHk) HPO2,
im Überschuss enthielt, wurde jedoch zweimal, jeweils für zwei Stunden an Luft bei 6OO bzw. 8OO C geheizt.
Anschliessend folgte eine letzte zweistündige Erhitzung in Stickstoff bei 1100 C. Das auf diese Weise gewonnene
leuchtende Boratphosphat hatte die gleiche Zusammensetzung wie der Leuchtstoff hergesteilt nach dem
Beispiel 1 und zeigte bei der Anregung· mit kui'zwelliger Ultraviolettstrahlung (vorwiegend 25h tun) eine Quantenausbeute
von 80 c/o.
Ergebnisse von Messungen an Boratphosphaten nach den Beispielen 1 bis 8 sind in der Tabelle 2 auf-
, geführt. Die Tabelle gibt ausser dem Europiumgehalt ρ für jeden Werkstoff den Lichtstrom LO bei der Anregung
an ' durch kurzwellige Ultraviolettstrahlung^ Der Lichtstrom
ist in °/o eines Normwerts angegeben. Zur Bestimmung des Normwerts wurde ein leuchtendes, mit Antimon und Mangan
aktiviertes Kalziumhalophosphat verwendet, das mit nichtleuchtendem Kalziumkarbonat in solchen Mengen gemischt war,
dass der Lichtstrom auf die Hälfte reduziert war.
-TABELLE-35
909829/0779
18.8.78
PHN.9013
10 15 20 25 30 35
Beispiel | P | LO (in °/o) |
1 | O ,06 | 21k,5 |
2 | 0,03 | 191 |
3X) | 0,075 | 213,5 |
h | O, 12 | 202 |
5 | 0,20 | 189 |
6 | 0,30 | 169 |
7 | 0,06 | 216 |
8 | 0,06 | 242 |
x) Die erste Erhitzung (in Luft) dauerte in diesem Fall 2 Stunden.
In der Fig. 2 ist die Spektralenergieverteilung
(bei der Anregung mit vorwiegend 25^- um) des nach obigem
Beispiel 8 erhaltenen Boratphosphats gegeben. Die Figur zeigt in einer graphischen Darstellung (Kurve 1) die
Intensität E der ausgesandten Strahlung in willkürlichen Einheiten als Funktion der Wellenlange A (in run) . '.
Zum Vergleich wird in Fig. 1 die Spektralenergieverteilung des bekannten blau leuchtenden, mit Antimon aktivierten
Kalziumhalophosphats (gestrichelte Kurve 2) angegeben.
Das nach Beispiel 8 erhaltene Bojratphosphat
wurde in Niederdruckquecksilbei'dampf entladungslampen
vom Typ 40 lf/T12 angebracht. Der Initiallichtstrom dieser
Lampen betrug 58,7 Lumen/W. Nach 100 Brennstunden betrug
der Lichtstrom 55,7 Lumen/W. Zum Vergleich diene, dass der Anfangslichtstrom von Lampen mit dem erwähnten bekannten
b3.au leuchtenden Halophosphat nur 51,8 Lumen/ff
betx^ägt, welcher Lichtstrom nach 100 Stunden auf 51,3 Lumen/F abgesunken ist.
BEISPIEL 9 bis 12
BEISPIEL 9 bis 12
Für die Untersuchung des Einflusses des Ersatzes des Bariums durch Strontium und Kalzium wurden leuchtende
Boratphospbate arif analoge Weise wie im Beispiel 1
909829/0779
18.8.78
/4
PHN.9013
hergestellt. Ein Teil des BaF wurde dabei durch p
oder CaI1 ersetzt. In nachstellender Tabelle 3 werden für diese Beispiele, neben der Formel des erhaltenen Leuchtstoffs, die Ergebnisse von Lichtstrommessungen (LO in °/o
gegen den erwähnten Normwert) angegeben.
oder CaI1 ersetzt. In nachstellender Tabelle 3 werden für diese Beispiele, neben der Formel des erhaltenen Leuchtstoffs, die Ergebnisse von Lichtstrommessungen (LO in °/o
gegen den erwähnten Normwert) angegeben.
10
Beispiel | Formel | LO (in °/o) |
9 10 11 12 |
Ba2s85SrO,O9EuO,O6BP3°12 Ba2,76Sx0,i8Eu0,06BP3°12 Ba2,58Sr0,36Eu0,06BP3°12 Ba2,64CaOs3OEuO,O6BP3°12 |
210 201,5 171,5 138 |
15 20 25 30 35
909829/0779
Leerseite
Claims (1)
- 22Q098918,8.78 X PIIN. 9013PATENTANSPRUCIJE;1. Leuchtendes, mit zweiwertigem Europium aktiviertes Bariumboratphosphat, dadurch gekennzeichnet, dass das Boratphosphat der Formel Ba„ Eu BP .,O-103-P P J 1^ entspricht, woi-in O5OI <_ ρ C 0,50 und worin höchstens20 Mol °/o des Ba durch Sr und/oder Ca ersetzt ist.Ζ, Leuchtschirm mit einer auf einem Träger angebracliten Leuchtstoff schicht mit einem Boratphosphat nach Anspruch. "I .3. Niedex'druckquecksllberdampf entladungslampe mit einem Leuchtschirm nach. Anspruch 2.9 0 9829/0779
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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