DE2890C - Verfahren der Zuckergewinnung aus Zuckerkalk, Zuckerstrontian oder Zuckerbaryt mit Hülfe von Magnesiumsulfat - Google Patents

Verfahren der Zuckergewinnung aus Zuckerkalk, Zuckerstrontian oder Zuckerbaryt mit Hülfe von Magnesiumsulfat

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DE2890C
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sugar
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strontian
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Dr. A. DREVERMANN in Berlin
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B35/00Extraction of sucrose from molasses
    • C13B35/02Extraction of sucrose from molasses by chemical means
    • C13B35/06Extraction of sucrose from molasses by chemical means using ion exchange

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Description

PATENTSCHRIFT
1878.
AUGUST DREVERMANN in BERLIN.
Verfahren der Zuckergewinnung aus Zuckerkalk, Zuckerstrontian oder Zuckerbaryt mit Hülfe
von Magnesiumsulfat.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. März 1878 ab.
Bei dem bekannten Elutionsverfahren Schei-. bler's(ZeitschriftfürdieRübenzuckerindustrie des Deutschen Reiches, Jahrgang 1872, Seite 253) wird der Zucker der Melassen und Syrupe in der festen Form von dreibasischem Zuckerkalk, oder daraus als eine Lösung von nahezu einbasischem Zuckerkalk gewonnen. Um diese Kalksaccharate auf Zucker zu verwerthen, benutzt man dieselben entweder zur Scheidung des Rübensaftes oder man zerlegt sie mit Kohlensäure. Im ersteren Falle verbindet sich der Kalk dieser Saccharate mit den fällbaren organischen und einigen unorganischen Bestandtheilen des Rübensaftes zu einem schlammigen Niederschlag (Scheideschlamm), im anderen Falle entsteht unlöslicher kohlensaurer Kalk; in beiden Fällen wird der Zucker frei.
Die Zerlegung der Kalksaccharate mit Kohlensäure hat, wie auch schon Scheibler (a. a. O., S. 267) angiebt, seine Schwierigkeiten, erfordert viel Kohlensäure und eine sehr lange Saturations-Zeitdauer und ist infolge dessen in praktischer und pecuniärer Hinsicht nicht wohl im Grofsen durchführbar.
Diese Zerlegung bewirkt der Erfinder nun mit Hülfe einer concentrirten Lösung von Magnesiumsulfat. Bringt man eine solche Lösung mit dem in Wasser suspendirten (theilweise gelösten) dreibasischen Kalksaccharat oder einer daraus dargestellten Lösung von nahezu einbasischem Kalksaccharat in äquivalenten Mengen zusammen, so entstehen Gyps und Magnesiumoxydhydrat, welches letztere sich im Entstehungsmomente mit den noch vorhandenen, meist nicht unbedeutenden aus der Melasse herrührenden Farbstoffen (Caramel etc.) der Kalksaccharate verbindet, so dafs eine nur wenig gefärbte Flüssigkeit abfütrirbar ist, welche den frei gewordenen Zucker enthält.
Die Menge des Aetzkalkes, welche in dem in Wasser suspendirten Saccharat enthalten ist, bestimmt man nach der von Scheibler (Zeitschrift d. Ver. f. die Rübenzucker-Industrie d. Deutsch. Reichs, Jahrg. 1867, S. 331) angegebenen Methode, den Aetzkalkgehalt der Lösung von nahezu einbasischem Kalksaccharat dagegen durch einfache Titrirung. Die Gehalte der Lösungen von Magnesiumsulfat erfährt man aus den specifischen Gewichten derselben mit Hülfe der von Gerlach (Specifische Gewichte der gebräuchlichsten Salzlösungen, Freiburg 1859) entworfenen Tabelle.
Die Zerlegung der Kalksaccharate erfolgt sofort beim Mischen derselben mit der Lösung des Magnesiumsulfats nach kurzem Umrühren. Man leitet dieselbe in der Weise, dafs man eine gewisse geringe Aetzkalkmenge unzerlegt läfst, indem man etwas weniger Magnesiumsulfat aufwendet, als sich für den Aetzkalkgehalt der Saccharate berechnet. Eventuell setzt man der Mischung zuletzt noch etwas Kalksaccharat zu, bis die gewünschte Kalkalkalität erreicht ist. Die Beibehaltung dieser geringen Alkalität ist nützlich, da die Zuckerlösungen hierdurch bekanntlich vor dem Verderben geschützt bleiben. Nach der Trennung der alkalischen Zuckerlösung von dem Niederschlage entfernt man dann zuletzt diese noch vorhandene kleine Kalkmenge in bekannter Weise durch Einleiten von Kohlensäure.
Zur Trennung der den frei gewordenen Zucker enthaltenden Flüssigkeit von den Niederschlägen (Gyps und Magnesiumoxydhydrat), sowie zur Auswaschung der letzeren, bedient man sich am besten der bekannten Filterpressen, doch kann sie auch nach jeder anderen Filtrationsmethode bewirkt werden. Die Waschflüssigkeiten benutzt man im continuirlichen Betriebe, um neue Kalksaccharate darin zu suspendiren oder damit zu lösen.
Bei dem Scheibler'schen Elutionsverfahren ist das zuletzt resultirende, mehr oder weniger gereinigte Kalksaccharat noch mit so viel verdünntem Alkohol durchtränkt, als demselben durch Aufsaugung anzuhaften vermag. Es ist nun zweckmäfsig, diese Alkoholmenge nicht vor, sondern erst nach der Zerlegung mit Magnesiumsulfat aus der erzielten Zuckerlösung durch Destillation wieder zu gewinnen. Indem man nämlich in einer auch nur geringe Alkoholmengen enthaltenden Mischung operirt, bleibt von dem bei der Zerlegung entstehenden Gyps nur sehr wenig gelöst. Die Auflöslichkeit des Gypses wird übrigens auch durch die in der Mischung beibehaltene, von Aetzkalk und
Aetzmagnesia herrührehde Alkalität sehr wesentlich vermindert. '.
Statt das in Wasser suspendirte dreibasische Kalksaccharat in vorbeschriebener Weise zu zerlegen, kann man dasselbe vorher nach Scheibler's Vorschrift (a. a. O., Seite 267) mit Hülfe von Wasser in unlöslichen Aetzkalk einerseits und sich auflösendes einfachbasisches Kalksaccharat andererseits spalten, um alsdann diese letztere Auflösung mit Hülfe des Magnesiumsulfats zu zerlegen. In diesem Falle gebraucht man nur etwas mehr als ein Drittel der Quantität von Magnesiumsulfat, welche zur Zersetzung von in Wasser aufgeschlämmtem dreibasischen Kalksaccharat erforderlich ist, und enthält entsprechend geringere Niederschlagsmengen, die leichter abzufiltriren und rascher auszuwaschen sind.
Statt des Magnesiumsulfats kann man sich auch der schwefelsauren Salze anderer Basen bedienen, als z. B. der schwefelsauren Thonerde, des schwefelsauren Eisenoxyds, des schwefelsauren Zinkoxyds etc., mit einem Worte aller derjenigen Sulfate, deren Basen durch Kalk (Baryt oder Strontian) in unlöslicher Form gefällt werden.
Das vorbeschriebene Verfahren ist in der gleichen Weise durchführbar, wenn man sich statt der Kalksaccharate der Saccharate des Baryums oder Strontiums bedient.
Der bei der Zerlegung der Kalksaccharate mit Magnesiumsulfat resultirende, von der Zuckerlösung durch Auswaschen befreite Niederschlag bildet einen werthvollen Dünger, namentlich beim Cerealienanbau auf an Magnesia armen Aeckern; er kann aber auch seines Gypsgehaltes wegen mit Vortheil als Ammoniakabsorptionsmittel zur Ausstreu in Stallungen oder auf Düngerstätten angewendet werden.
Ebenso kann er verwerthet werden bei der Darstellung künstlicher Steine als Mörtel oder Mörtelbeimischung, bei Fabrikation dunkler Papiere u. s. w., und sind zu gleichen Zwecken auch die entsprechenden Niederschläge aus den Baryum- oder Strontiumsaccharaten verwendbar.
Die Vorzüge der im vorstehenden beschriebenen Zerlegung der Saccharate mit Magnesiumsulfat vor derjenigen der Zerlegung mit Kohlensäure bestehen wesentlich im folgenden:
a) Die Zerlegung geht innerhalb weniger Minuten vollständig vor sich, während die Sättigung der Saccharate mit Kohlensäure viele Stunden, oft Tage erfordert.
b) Bei der Zerlegung reifst das Magnesiumoxydhydrat im Entstehungsmomente bemerkenswerthe Mengen von Farbstoffen, schleimigen, gummösen und kratzend schmeckenden Nichtzuckerstoffen an sich, infolge dessen sehr reine Füllmassen erzielt werden, die meist keiner Filtration über Knochenkohle bedürfen, während bei der Zerlegung der Saccharate mit Kohlensäure der sich bildende kohlensaure Kalk nur unwesentliche Mengen der genannten Nichtzuckerstoffe an sich zieht. Dementsprechend besitzen die aus der Zerlegung mit Magnesiumsulfat herrührenden Säfte eine viel hellere Farbe, und die daraus gewonnenen Füllmassen sind kürzer und leichtflüssiger und zeigen namentlich nicht mehr jene, der ursprünglichen Melasse eigentümlichen, mit grünlicher Farbe fluorescirenden Substanzen, welche bei der Zerlegungsmethode mit Kohlensäure sich stets noch in den Füllmassen finden. In weiterer Folge davon besitzen diese Füllmassen, sowie die daraus entfallenden Syrupe einen vorzüglichen, den Colonialsyrupen entsprechenden Geschmack, der eine directe Verwerthung dieser Syrupe als Consumwaare möglich macht.
c) Die Zerlegung mit Magnesiumsulfat ist wegen des niedrigen Preises dieses Salzes wesentlich billiger, als die mit Kohlensäure, und sie- liefert in den Niederschlägen zudem noch einen guten Dünger.

Claims (2)

Patent-An Sprüche:
1. Die Zerlegung der in Wasser gelösten oder darin aufgeschlämmten Calcium-, Baryum- oder Strontiumsäccharate, gleichgültig nach welcher der bekannten Methoden dieselben gewonnen sind, mittelst des Sulfats der Magnesia oder anderer in Wasser unlöslicher Metalloxyde, zum Zwecke der Freimachung des in den Saccharaten enthaltenen Zuckers.
2. Die Benutzung der bei dieser Zerlegung entstehenden Niederschläge zur Darstellung von Steinen, Mörtel etc., bei der Papierfabrikation, als Dünger oder zu anderen Zwecken. .
DENDAT2890D Verfahren der Zuckergewinnung aus Zuckerkalk, Zuckerstrontian oder Zuckerbaryt mit Hülfe von Magnesiumsulfat Active DE2890C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6010305A (en) * 1997-03-14 2000-01-04 Behr Gmbh & Co. Axial-flow fan for the radiator of an internal combustion engine

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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