DE1299568B - Verfahren zum Abtrennen von Radium aus Loesungen - Google Patents

Claims (1)

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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung folgen, wobei der sich am Gefäßboden absetzende

von Radium aus Calciumsulfat enthaltenden radio- Niederschlag von Zeit zu Zeit entfernt wird,

aktiven Flüssigkeiten durch Zusatz eines Bariumsalzes. Man erhält so in jedem Fall eine überstehende

Von den Radioelementen gehört Radium zu denen, Lösung, deren Gehalt an Radium unter den Sicherdie den strengsten Anforderungen hinsichtlich der 5 heitsvorschriften liegt.

Entfernung unterliegen (1 · 10~¹⁰Ci/l), so daß man zu Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren

seiner Entfernung aus Ablaugen, wie sie bei der Be- zur Entfernung von Radium an drei Beispielen er-

handlung uranhaltiger Mineralien anfallen, ein gleich- läutert,

zeitig schnelles und wirksames Verfahren benötigt. Beispiel 1

Bariumsulfat ist als wirksames und wirtschaftliches io

Dekontaminierungsmittel bekannt, und seine Wirkung Man geht von 11 radioaktiver Ablauge mit einem wird erhöht, wenn es in den Lösungen selbst ausgefällt Gehalt von 400 · 10~¹² Ci/1 Radium aus, die infolge wird. Das mit dem Bariumsulfat ausgefällte Radium der Behandlung des Erzes (Auslaugen mit Schwefelkann so durch Filtrieren von den Ablaugen abgetrennt säure, Neutralisation durch Kalk) Calciumsulfat gelöst werden. Der über 99 % liegende Wirkungsgrad der Ab- 15 enthält. Zu dieser Ablauge gibt man 50 mg Bariumtrennung wird durch das pH der Ablauge zwischen chlorid (BaCl₂ · 2H₂O) in wäßriger Lösung. Nach pH 1 und pH 11 nicht beeinflußt. Bildung des Bariumsulfats, d. h. nach 5 Minuten, gibt Leider fällt das Bariumsulfat in sehr feinen Kri- man zu der Mischung 10 mg Marseille-Seife in wäßriger stallen aus, die sich schlecht absetzen, wodurch sich die Lösung. Nach einer halben Stunde langsamem Rühren Abtrennung des Radiums außerordentlich langwierig ao hat sich der Niederschlag zu Flocken zusammengegestaltet. ballt, die mit einer Geschwindigkeit von 1,5 m/Std.

Aufgabe der Erfindung ist eine Vervollkommnung niedersinken. Der nach dem Dekantieren gemessene

des bekannten Verfahrens derart, daß eine rasche Ab- Gehalt der Ablauge an Radium ist bis auf einen Wert

trennung des Radiums erzielt wird. von 2 · 10~¹² Ci/1 abgesunken, d. h. einen unter der

Das gewünschte schnellere Absetzen des Barium- 95 Toleranzgrenze liegenden Wert. Sulfatniederschlags mit dem darin eingeschlossenen . . bzw. darin absorbierten Radiumsulfat kann durch Beispiel 2 übliche Flockungsmittel, wie Flockgel, Knochenleim Die gleiche radioaktive Ablauge wie im Beispiel 1 oder Polysaccharide, nicht erreicht werden. Über- wird unter den gleichen Bedingungen behandelt, wobei raschenderweise wurde nun gefunden, daß der Zusatz 30 man die 10 mg Marseille-Seife durch 15 mg Natriumeines Salzes einer Fettsäure, die mit Calcium bzw. stearat ersetzt. Man erhält gleiche Ergebnisse. Bariumionen ein unlösliches Salz bildet, zum Erfolg Die gleichen Versuche wurden ohne Zugabe von führt, indem das gebildete unlösliche Fettsäuresalz die Marseille-Seife oder Stearat wiederholt. Die Flockungs-Bariumsulfatkristalle zu groben Flocken verklebt, die geschwindigkeit lag nicht über 6,5 cm/Std. Der Zusatz sich rasch absetzen. Dabei wird die Wirksamkeit der 35 von üblichen Flockungsmitteln wie Flockgel, Knochen-Radiumabtrennung zusammen mit dem Bariumsulfat, leim, Polysaccharide, führte nicht zu einer Erhöhung dessen Löslichkeit nur etwa ein Zwanzigstel der Lös- dieser Geschwindigkeit, lichkeit des fettsauren Bariumsalzes beträgt, nicht be- R^1-Iq einträchtigt, sondern die Trennung nur beschleu- beispiei i nigt. 40 Als Ausgangsmaterial dient eine radioaktive Ab-

Die gestellte Aufgabe wird daher erfindungsgemäß lauge mit einem Gehalt von 918 · 10~¹² Ci/1 Radium,

bei einem Verfahren der eingangs angegebenen Art da- die von den Restwassern abgenommen ist, die sich

durch gelöst, daß man vor, während oder nach der beim Auslaugen eines Uranerzes mit Schwefelsäure,

Zugabe des Bariumsalzes eine Lösung von mindestens Neutralisation mit Kalk und Ausfällung des Urans in

einem Salz einer ein unlösliches Calciumsalz liefernden 45 Form von Uranat ergeben.

Fettsäure, vorzugsweise einer geradkettigen Fettsäure Zu 11 dieser Ablauge gibt man 50 mg Bariummit 15 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Kette, zu- chlorid (BaCl₂, 2H₂O) in einer wäßrigen, 50 g/l entsetzt, haltenden Lösung. Nach 3 bis 5 Minuten Rühren der

Erfindungsgemäß gibt man in geeigneten Mengen- Mischung, wenn das Bariumsulfat ausgefällt ist, gibt

anteilen ein Bariumsalz, beispielsweise Bariumchlorid, 50 man in die Mischung selbst 10 mg Natriumoleat, das

und eine Lösung eines Natriumsalzes einer Fettsäure in entsalztem Wasser in einer Menge von 1 g/l ge-

der angegebenen Art oder eine Seifenlösung zu der zu löst ist.

behandelnden, Calciumsulfat enthaltenden radio- Die Mischung wird Va Stunde gerührt, nämlich die

aktiven Ablauge. zum Zusammenflocken der Bariumsulfatkristalle nötige

Diese Ablauge kann eine Restlauge sein, wie sie beim 55 Zeit.

Auslaugen eines Uranerzes mit Schwefelsäure, Neu- Die Absetzgeschwindigkeit des Niederschlags be-

tralisation mit Kalk und Fällung des Urans in Form trägt dann 1,4 m/Std.

von Uranat anfällt. Der Radiumgehalt der Ablauge, nach dem Dekan-

Es findet dann im Reaktionsmilieu selbst die Aus- tieren gemessen, beträgt 4,1 · 10~¹² Ci/1. fällung eines unlöslichen Calciumsalzes der Fettsäure 60
statt, das die Bariumsulfatkristalle zusammenklebt und

ausflockt; der Niederschlag hat das Aussehen grober Patentanspruch· Flocken, die sich rasch absetzen.

Die Konzentration der Seifenlösung oder der Lösung

des Natriumsalzes der Fettsäure wird so gewählt, daß 65 Verfahren zum Abtrennen von Radium aus

eine Ausfällung und keine Flottierung stattfindet. Calciumsulfat enthaltenden radioaktiven Ablaugen

Die Dekontaminierung kann vorteilhafterweise in durch Zusatz eines Bariumsalzes, dadurch

einem Absetzgefäß mit kleineren Abmessungen er- gekennzeichnet, daß man vor, während

oder nach der Zugabe des Bariumsalzes eine Lösung von mindestens einem Salz einer ein unlösliches Calciumsalz liefernden Fettsäure, vorzugsweise einer geradkettigen Fettsäure mit 15 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Kette, zusetzt.