DE1806499A1 - Verfahren zur Abwasserreinigung - Google Patents

Verfahren zur Abwasserreinigung

Info

Publication number
DE1806499A1
DE1806499A1 DE19681806499 DE1806499A DE1806499A1 DE 1806499 A1 DE1806499 A1 DE 1806499A1 DE 19681806499 DE19681806499 DE 19681806499 DE 1806499 A DE1806499 A DE 1806499A DE 1806499 A1 DE1806499 A1 DE 1806499A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
irradiation
treatment
solution
ppm
iron oxide
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE19681806499
Other languages
English (en)
Inventor
Steinberg Chem-Ing Meyer
Jacob Pruzansky
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
US Atomic Energy Commission (AEC)
Original Assignee
US Atomic Energy Commission (AEC)
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by US Atomic Energy Commission (AEC) filed Critical US Atomic Energy Commission (AEC)
Publication of DE1806499A1 publication Critical patent/DE1806499A1/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/30Treatment of water, waste water, or sewage by irradiation

Description

ALEXANDER R. HERZFELD 6 Frankfurt a.m.
RECHTSANWALT _ SOPH1ENeTHASSE83 BEI DEM LANDGERICHT FRANKFURT AM MAI N
Anmelder: United States Atomic Energy Commission Washington D. C.
Verfahren zur Abwasserreinigung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Abwässern, insbesondere zur Entfernung von Eisenoxydulverbindungen aus Grubenabwässern.
Eisenoxydulverbindungen insbesondere aus Kohlengrubenabwässern sind eine Hauptursache für die unansehnliche Verschmutzung von Flüssen usw. Es ist daher vorgeschlagen worden, die Eisenoxydulverbindungen durch Gammabestrahlung durch eine im sauren Medium eintretende Kettenreaktion zu den entsprechenden Eisenoxyden zu oxydieren. Die Bestrahlung von Grubenabwässern mit (j| niedrigem pH-Wert (von 0,1 - 4,2) mit Kobalt60 führte jedoch nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen (G-Oxydationswerte von 15 - 70 bei Bestrahlungsintensitäten von 10,000 - 100,000 Rad/Std.). Auch durch Zusatz organischer Reagentien, z. B. Ameisensäure, oder durch während der Bestrahlung vorgenommene Durchlüftung liess sich die Ausbeute nicht nennenswert erhöhen. Insbesondere konnte auch bei langer, intensiver Bestrahlung, ausgehend von einer Konzentration von z. B. 765 PP^ der Eisenoxydgehalt nicht unter 50 ppm reduziert werden. ?
909823/1061
Die Erfindung hat ein Verfaa?hren zur Aufgabe, das die gründliche Entfernung von Eisenoxydulverbindungen aus Grubenabwässern ge- ; wahrleistet.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass die Aufgabe dadurch gelöst wird, dass die Eisenoxydulverbindungen radiolytisch zu den Eisenoxyden osydiert und diese durch Behandlung mit Kalk, insbesondere durch Kontaktierung in situ mit Kalziumkarbonat ausgefällt werden.
Das Verfahren ist somit besonders günstig für die Behandlung von Eisenoxydulverbindungen enthaltenden Grubenabwässern, die praktisch vollkommen entfernt werden, nämlich von anfänglicher Sättigung bis herunter zu 6 ppm und weniger.
Wahrend Bestrahlung und Durchlüftung der Lösung gleichzeitig durchgeführt werden müssen, kann der Kalziumkarbonatzusatz vor, während oder nach der Bestrahlung und Durchlüftung erfolgen. Besonders günstig ist die Kontaktierung der oxydierten Eisenoxydverbindungen mit Kalziumkarbonat.
Die Bestrahlung kann beliebiger Art sein, sofern eine Ionisierung erfolgt, und die Bestrahlung energiereich genug ist, um die Lösung zu durchsetzen und die Oxydulverbindungen in den höheren Oxydationszustand zu bringen. Verwendbar sind z. B. Elektronen-, Protonen-, Röntgen- oder Gammastrahlen, deren jeweilige Auswahl von Art und Form des Umsetzungsgefässes, wirt-
909823/1061
schaftlichen Erwägungen und Menge und Verschmutzungsgrad der "behandelten Lösung abhängt. Die Verwendung und die dabei zu beobachtenden Sicherheitsmassregeln sind dem Fachman bekannt. Der Umwandlungsgrad der Oxydule in die Oxyde ist der leidstärke der eingesetzten Strahlung proportional. Feldstärken unter 1000 Ead/Std. sind wenig wirksam und-eunwirt schaft lieh. Die Temperatur der behandelten Lösung kann zwischen dem Schmelz- und Siedepunkt liegen. Praktisch wird die Behandlung bei 10 25° vorgenommen und führt zu guten Ergebnissen. Bei höheren Temperaturen geht die Umsetzung schneller vonstatten, ist aber bei grösseren Mengen wirtschaftlich kaum tragbar.
Der Grad der Durchlüftung hängt von der Menge der gelösten Eisenoxydulverbindungen und der Durchlüftungs- und Bestrahlungsintensität ab. Ein Durchsatz von 300 ccm/Min. pro 500 ecm Flüssigkeit mit einem Gehalt von mehr als 500 ppm Eisenoxydulverbindungen ist mehr als ausreichend.
Die Menge des zugesetzten Kalziumkarbonats muss ausreichen, um den pH-Wert der Lösung auf etwa 6 zu erhöhen. Der Zusatz kann in beliebiger Form erfolgen, sofern ausreichender Kontakt mit der Lösung gewährleistet ist.
Anhand des Beispiels und der Tabelle sei die Erfindung weiter erläutert.
_ 4 _ 909823/1061
Beispiel
Da Grubenabwässer zahlreiche nur schwer analysierbare Bestandteile enthalten und eine Simulation schwierig ist, wurde für das Beispiel natürliches Grubenwasser aus einem stillgelegten Bergwerk Pennsylvaniens in mit Polyäthylen ausgekleideten Stahlfässern beschafft, dessen Ausgangsgehalt an Fe++-Yerbindungen und pH-Wert in der zweiten und dritten Spalte der Tabelle I verzeichnet sind.
lür jeden Versuch wurden 100 - 200 ecm halbiert und die eine Hälfte erfindungsgemäss behandelt und mit der anderen Hälfte verglichen. Die Analyse mit bekannten dichromatischen litrie-
++ rungsverfahren wurde auf in Lösung befindliches Pe beschränkt.
Die Lösung wurde zum Absetzen stehen gelassen und die überstehende Flüssigkeit mit einer Pipette abgezogen! filtriert wurde vor der Analyse nicht, für die Feutralisierung wurde Kalkpulver von Reagenzquälität (9%5% OaOO^y verwendet. Der pH-Wert wurde mit einer an einen pä^Messer angeschlossenen Kalomelelektrode gemessen.
Gerührt und durchlüftet wurde bei jedem Versuch mit einem Glasfr it tendurchlüft er in einer 500 ecm fassenden Waschflasche. Der Luftdurchsatz während der Neutralisierung und der Bestrahlung wurde mit einem ßotameter gemessen. Zwischen der Kalkbehandlung und der Bestrahlung wurde eine Pause von etwa 20 Minuten eingelegt und für jede Analyse einige Minuten Zeit zum Absetzen gelassen.
- 5 -909823/1061
Die Bestrahlung wurde in einem Tank mit einer Co Gammastrahlenquelle durchgeführt. Hierzu wurde die Waschflasche mit den angeschlossenen Durchlüftungsein- und -auslassrohren etwa 4· m tief in den Bestrahlungszylinder eingelassen und die durch einen Hochdruckgaszylinder gespeiste Durchlüftung eingeschaltet und kontinuierlich geregelt. Nunmehr wurde die Oo Gammastrahlenquelle in zwei Tragkäfigen über Manipulatoren in die gewünschte Lage gebracht und die Lösung mit der vorher geeichten Feldstärke "bestrahlt. Anschliessend wurde die !Flasche entfemt und der Inhalt analysiert.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle I festgehalten, wobei pH und Fe++ Geehalt vor und nach der Kalkbehandlung im Vergleich zu einer zusätzlichen Strahlungsbehandlung bestimmt wurden. Feldstärken von 0,02 und 4,3 Megarad/Std. wurden angewandt, wobei die höhere Intensität der Bestrahlung Oxydation und Ausfällung abkürzte, während die geringere Intensität grössere Strahlungsausbeute zeitigte. Die kräftige Durchlüftung wurde konstant auf ca. 300 ccm/Min. gehalten. Die Tabelle stellt also gewissermassen einen Vergleich einer CaOO, Behandlung und einer Behandlung mit OaCO, und Bestrahlung dar. Der Q Wert ist dabei ein Ausdruck für die OxydatioHsmenge Fe++ in ppm (x 10 %) pro Minute, beginnend mit dem ersten OaOO, Zusatz. Als G-Wert ist die Zahl der zu Fe+++ oxydierten Fe++ Moleküle bzw. Atome (bzw. Trennung von der Lösung pro 100 eV die Lösung durchsetzender Strahlung) durch die Formel zu berechnen
- 6 909823/1061
1.04 - L<» f
worin /\ppm a Inderung der ]?e++ Konzentration seit Beginn des Kalkzusatzes (durch dichromatische Titrierung bestimmt),
At = Bestrakilungsdauer in Min., Q » Abtrennung von Fe++ in Z\ppm/At, I = Intensität des GoP Gammafelds in Megarad/Std.
909823/1061
Grubenwasser. CaCO- Behandlung und Bestrahlung mit Co . Durchlüftung 300 ccm/Hin. Temperatur 22° C. Tabelle I
Ausgangslösung pH CaCO.Behandlung . pH Zeit Q-Wert Unte rb re chung 15 6,3 Beβtruhlungsbehandlung Zeit End- Q-Wert G-We rt
Versuchs Fe++ Konz. ++
Fe Eonz
Min. Appm/Min. 5,7 30 3,0 I Min. konz. Ä ppm/ (Fe++-Fe++)
reihe PP* ppm 5,7 45 2,2 Intensität ppm Min.
3,0 5,7 0 5,7 60 1,7 Megarad/Std. 0 350 95
A 409 3,0 350 5,7 60 0,60 5,7 810 0,3 0,02 60 241 1,82 148
409 3,0 314 5,7 120 1,84 5,7 0 ___ 0,02 120 8 2,85 76
409 3,0 130 5,7 240 1,43 5,8 2 17,0 0,02 240 < 1 1,46 •WIN*
409 2,7 8 5,7 0 ___ 5,8 0 ___ 0,02 0 262 ___ 12,3
B 274 2,7 262 5,7 3 12,3 5,7 2 9,5 4,3 3 112 50,0 10,6
274 2,7 225 5,7 6 8,3 5,7 5 10,0 4,3 6 1,9 43,5 7,1
274 2,7 212 5,7 9 6,6 5,7 15 4,5 4,3 9 <0,8 29,2
274 203 5,7 45 1,7 4,3
2,7 24 Std. 5,7 60 1,4
274 2,7 168 5,7 120 . 0,7
274 2,7 173 5,7
274 2,7 164
274 2,7 161
274 2,6 5,5 0 173 ___ 10,9
O 240 2,6 173 4,3 2 83 45,0
240 2,6 139 4,3
D 409 2,6 89
409 2,6 70
409 2,6 39
409 2,6 22
409 2,6 11
CD 409 2,6 8
co 409 3
OO
CO
cn
OO CD i cn ι -fr- - CD CO

Claims (1)

  1. Patent ansprach
    Verfahren zur Abtrennung von Eisenoxydulverbindungen aus sauren Grubenabwässern mit einem unter 6 liegenden pH-Werts dadurch gekennzeichnet, dass die Eisenoxydulverbindungen radiolytisch zu den Eisenoxyden oxydiert und diese durch Kontaktierung in situ mit Kalziumkarbonat ausgefällt werden«
    909823/1061
DE19681806499 1967-11-03 1968-11-02 Verfahren zur Abwasserreinigung Pending DE1806499A1 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US68035167A 1967-11-03 1967-11-03

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1806499A1 true DE1806499A1 (de) 1969-06-04

Family

ID=24730739

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19681806499 Pending DE1806499A1 (de) 1967-11-03 1968-11-02 Verfahren zur Abwasserreinigung

Country Status (8)

Country Link
US (1) US3537966A (de)
BE (1) BE722982A (de)
DE (1) DE1806499A1 (de)
FR (1) FR1588076A (de)
GB (1) GB1184866A (de)
LU (1) LU57200A1 (de)
NO (1) NO124923B (de)
SE (1) SE339810B (de)

Families Citing this family (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3640808A (en) * 1969-10-07 1972-02-08 Atomic Energy Commission Radiolytic destruction of nonbiodegradable organic pesticides
IT1313959B1 (it) 1999-12-17 2002-09-26 Agip Petroli Procedimento per recuperare olio e solfonati da pannelli difiltrazione.
CN103466745B (zh) * 2013-08-27 2015-08-19 清华大学 一种利用亚铁离子促进废水中磺胺类抗生素辐射去除的方法

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3347787A (en) * 1965-08-30 1967-10-17 Rhodes John Cecil Process of purifying or recovering mine drainage waters and the like

Also Published As

Publication number Publication date
FR1588076A (de) 1970-04-03
BE722982A (de) 1969-04-01
LU57200A1 (de) 1969-01-31
US3537966A (en) 1970-11-03
GB1184866A (en) 1970-03-18
NO124923B (de) 1972-06-26
SE339810B (de) 1971-10-18

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2130945B2 (de) Verfahren zur entfernung von quecksilberdampf aus damit verunreinigten gasen
DE3122543A1 (de) Dekontaminierungs-verfahren
EP0160831A2 (de) Verfahren zur chemischen Dekontamination von metallischen Bauteilen von Kenreaktoranlagen
DE3842526A1 (de) Verfahren zur herstellung eines katalysators zur entfernung von stickstoffoxiden aus abgasen
DE2515539A1 (de) Verfahren zur entfernung von ammoniakstickstoff aus abwasser
DE2425587A1 (de) Verfahren zur behandlung von abwasser
DE1299568B (de) Verfahren zum Abtrennen von Radium aus Loesungen
DE3501778C2 (de)
DE2607114A1 (de) Verfahren zum entfernen von stickstoffverbindungen in wasser
DE1806499A1 (de) Verfahren zur Abwasserreinigung
EP0013986A1 (de) Verfahren zum Abtreiben von Ammoniak aus ammoniakhaltigen Lösungen, insbesondere Kokereiabwässern
DE2207309B2 (de) Isotopengenerator
DE69812686T2 (de) Verfahren zur entzorgung einer organischen substanz
DE2249874A1 (de) Nassverfahren zur entschwefelung von abgas
DE3119282A1 (de) Verfahren zur herstellung von reduziertem eisen
DE1941158A1 (de) Verfahren zur Reinigung von verschmutztem Wasser
DE102018131902B3 (de) Verfahren zur Konditionierung von Ionenaustauscherharzen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE2914004A1 (de) Verfahren zur entfernung von ammoniak und ammoniumsalzen aus industriellem abwasser
EP3759055B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur gewinnung von düngemitteln aus organischen abfällen
DE2400345A1 (de) Entschwefelungsverfahren
DE2907600C2 (de)
DE2756186C3 (de) Verfahren zur Verringerung der Konzentration an Stickstoffoxiden in Abgasen durch Ultraviolettbestrahlung
DE1667763A1 (de) Verfahren zur Oxydation loeslicher Sulfidverbindungen
DE2220385A1 (de) Behandlung von Abflüssen
CH643754A5 (en) Process for converting a strongly basic ion exchanger resin into the bicarbonate form, and use of the ion exchanger resin regenerated according to this process