DE2220385A1 - Behandlung von Abflüssen - Google Patents

Behandlung von Abflüssen

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DE2220385A1 DE19722220385 DE2220385A DE2220385A1 DE 2220385 A1 DE2220385 A1 DE 2220385A1 DE 19722220385 DE19722220385 DE 19722220385 DE 2220385 A DE2220385 A DE 2220385A DE 2220385 A1 DE2220385 A1 DE 2220385A1
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Gordon Alexander Brockville; Wilkins Kenneth Ross Kingston; Ontario Stewart (Kanada)
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Description

2 2 2 Q 38 S
PATENTANWÄLTE JO3
dr. W.Schalk · dipl.-ing.P. Wirth · dipl.-ing.G. Dannenberg . DR1V-SCHMIED-KoWARZIK · DR. P. WEIN HOLD · DR. D. GUDEL
6 FRANKFURT AM MAIN
CR. ESCHENHEIMER STRASSE 39
Du Pont of Canada Limited P. O. Box 660, Montreal, Canada
Behandlung von Abflüssen
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Behandlung von Abflüssen. Insbesondere betrifft sie ein verbessertes Verfahren zur Behandlung von Abflüssen, die Kohlenstoff, und Stickstoff enthaltende Materialien enthalten.
Die Ableitung von Abflüssen in Seen und Flüsse ist ein Hauptproblem in der Welt, da dadurch die Verschmutzung des Wassers, die Vernichtung von Tieren und Pflanzen und ernsthafte Gefahren für die Gesundheit entstehen. Die Ableitung von gasartigen Abflüssen in die Atmosphäre ist ebenfalls unerwünscht. Abflüsse können von einer Vielfalt von Quellen fit aminen, z.B. häusliche oder gewerbliche Abwässer sein, und in einigen Fällen kann.es notwendig werden, dass«weitgehendste Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung auf Grund von Wasser- oder Luftverschmutzung getroffen werden.
Die Behandlung von Abflüssen ist wünschenswert, um die Ver-" schmutzung der Seen und Flüsse und damit einhergehende Gefahren für pflanzliches, tierisches und menschliches Leben zu vorhin-
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dern oder zu reduzieren. Abflüsse von Industriestätten, wie z.B. von chemischen Anlagen zur Erzeugung mehrerer Produkte, können kohlenstoff- und stickstoffhaltige Materialien enthalten, und die Zusammensetzung dieser Abflüsse ist von dem Ursprung des speziell vorliegenden Abflusses abhängig. Zum Beispiel kann das Abwasser von einer chemischen Anlage zur Herstellung von Adipinsäure und Hexamethylendiamin aus Cyclohexan: ein- und zweibasische Säuren, Nitrile, Amine, Alkohole, Ketone, Amide, anorganische Stickstoffverbindungen, wie z.B. Nitrate und Nitrite, und aromatische Verbindungen enthalten.
Verfahren für die Behandlung von Abflüssen sind bereits bekannt. Zum Beispiel ist in der kanadischen Patentschrift 514 642 ein Verfahren zur zersetzenden Oxydation von organischen Materialien durch Behandlung einer wässrigen kohlenstoffhaltigen Abwasserlauge mit einem Gas, das freien Sauerstoff enthält, bei einer Temperatur zwischen wenigstens 2320C und der kritischen Temperatur des Wassers (374 C) beschrieben und beansprucht. In der kanadischen Patentschrift 622 663 wird ein autogenes Verfahren zur Behandlung einer wässrigen Flüssigkeit, die oxydierbare Bestandteile enthält, bei einer Temperatur über etwa 16O0C beschrieben.
Obwohl mit den bekannten Verfahren eine Verbesserung der Behandlung von Abflüssen gefunden worden v/ar, und zwar insbesondere für die Behandlung von stickstoffhaltigen Abflüssen, ohne dass mit diesen die Bildung von Stickstoffoxyden verbunden ist, sind die bekannten Verfahren, die bei niedrigen Temperaturen arbeiten, zu langsam und deshalb technisch nicht durchführbar; während diejenigen bekannten Verfahren, die be.i höheren Temperaturen arbeiten, dazu neigen, verkohlte Produkte zu bilden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Behandlung von Abflüssen, die Kohlenstoff und Stickstoff enthaltende Materialien enthalten, ohne dass schädliche Stickstoffoxyde gebildet werden.
209845/113S
Es ist festgestellt worden, dass die Behandlung der Abflüsse, die kohlenstoff- und stickstoffhaltige Materialien enthalten, durchgeführt werden kann, indem solche Abflüsse mit Salpetersäure und gemäss einer bevorzugten Ausführungsform mit Mischungen von Salpetersäure und Sauerstoff behandelt werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung von stickstoffhaltige und/oder kohlenstoffhaltige Materialien enthaltenden Abflüssen in Anwesenheit von Wasser, das dadurch gekennzeichnet ist, dass es im wesentlichen die Maßnahme umfasst, dass die Abflüsse bei einer Temperatur von wenigstens etwa 300 C mit Salpetersäure oder einer Mischung von Salpetersäure und Sauerstoff als oxydierendes Mittel in Kontakt gebracht wird, wobei die Salpetersäure etwa 10 bis 100 $ der für die Oxydation des kohlenstoffhaltigen Materials erforderlichen stöchiometrischen Menge umfasst, und die Konzentration an Oxydationsmittel in den Abflüssen derart geregelt wird, dass im wesentlichen das gesamte kohlenstoffhaltige Material oxydiert wird.
Gemäss einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens werden die kohlenstoff- und stickstoffhaltige Materialien enthaltenden Abflüsse in Anwesenheit von Wasser bei einer Temperatur von wenigstens etwa 3000C mit Salpetersäure in Kontakt gebracht. Die Konzentration der Salpetersäure wird so geregelt, dass eine stöchiometrische Oxydation des kohlenstoffhaltigen Materials in dem Abwasser erfolgen kann. Das Verfahren kann auch mit weniger als ^ er stöchiometrischen Menge an Salpetersäure durchgeführt v/erden, aber jegliche Abnahme der Oxydation des kohlenstoffhaltigen Materials kann zu einer schlechteren Wirtschaftlichkeit des Verfahrens und/oder zu einem nicht akzeptablen Anteil an kohlenstoffhaltiger Substanz in den behandelten Abflüssen führen. Ein Überschuß an Salpetersäure kann auch eine schlechtere Wirtschaftlichkeit des Verfahrens
verursachen. ■ ·
209845/1135
Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemässen Verfahrens ist die niedrige Salpetersäurenkonzentration^ die erforderlich ist, um im wesentlichen eine stöchiometrische Oxydation der in den Abflüssen anwesenden kohlenstoffhaltigen Materialien zu be*- wirken. Die Salpetersäurenkonzentration ist' insbesondere von der Konzentration an den in den Abflüssen anwesenden kohlenstoffhaltigen Materialien abhängig. Die erforderliche Menge an Salpetersäure kann aber weniger als etwa 2 Gew. <fo, bezogen auf die Gesamtmenge an Abflüssen, vorzugsweise weniger als etwa 1 Gew. <fo und'insbesondere so wenig wie etwa 0,2 Gew. $, betragen.
Die Behandlung der die kohlenstoffhaltigen und stickstoffhaltigen Materialien enthaltenden Abflüssen mit Salpetersäure kann zu der Bildung von Stickstoffoxyden führen, wodurch eine weitere Behandlung erforderlich werden kann, da ein gasartiger Abfluss, der Stickstoffoxyde enthält, ebenfalls unerwünscht sein kann. Die Behandlung solcher Stickstoffoxyde kann die Entfernung zur Verwendung in einem anderen Verfahren, Adsorption, chemische Behandlung zur Entfernung und/oder Rückführung in die Behandlungestufe umfassen.
Verfahren, die die Rückführung der Stickstoffoxyde in die Behandlungsstufe umfassen, können darauf hinauslaufen, dass die stickstoffhaltigen Materialien als Salpetersäure zurückgeführt werden, wodurch effektiv ein Ansammeln von Stickstoffverbindungen in dem Reaktionsgefäss verursacht und/oder eine schlechte Wirksamkeit hinsichtlich der Stickstoffentfernung erzielt wird. Jedoch kann eine teilweise Rückführung der Stickstoffverbindungen als Stickstoffoxyde zu einer gesteigerten Wirksamkeit der Salpetersäure bei der Oxydation der kohlenstoffhaltigen Materialien führen.
Gemäss einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden die Abflüsse mit Salpetersäure in Anwesenheit von Sauerstoff behandelt, Diese Ausfuhrungsform wird bevorzugt, da dadurch die Bildung von Stickstoffoxyden vermieden wird·
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Nach dieser Ausführungsform werden kohlenstoffhaltige und stickstoffhaltige Materialien enthaltende Abflüsse in Anwesenheit von Wasser bei einer Temperatur von wenigstens etwa 300 C mit einer Mischung von Salpetersäure und Sauerstoff in Kontakt ge- bracht. Die Konzentration1 an Salpetersäure-Sauerstoff-Mischung wird so geregelt, dass eine stöchiometrische Oxydation im wesentlichen der gesamten kohlenstoffhaltigen Materialien ermöglicht wird. Das Verfahren kann mit weniger als der stöchiometrischen Menge an Salpetersäure und Sauerstoff durchgeführt werden, aber eine Abnahme der Oxydation der kohlenstoffhaltigen Materialien kann zu verschlechterter Wirtschaftlichkeit führen und/oder einen, nicht akzeptablen Anteil an kohlenstoffhaltiger Substanz in den behandelten Abflüssen lassen.
Der Anteil an Salpetersäure in der Salpetersäure-Sauerstoff-Mischung sollte wenigstens etwa 10 fo der stöchiometrischen Menge an Oxydationsmittel,' das für die in den Abflüssen anwesenden kohlenstoffhaltigen Materialien erforderlich ist, betragen. Insbesondere kann dieser im Bereich von etwa 10-40 c/> liegen. Der Sauerstoff wird vorzugsweise als Luft zugeführt. Y/enn der Anteil an verwendeter Salpetersäure weniger als etwa 10 c/o der erforderlichen stöchiometrischen Menge beträgt, kann der Bedarf an Sauerstoff oder Luft so gross werden, dass er zu einer derart starken Verdampfung des Wassers in den Gasstrom hinein führt, dass nicht mehr ausreichend flüssiges Wasser anwesend ist, um die Verunreinigungen zu lösen. Dadurch wird, eher eine Verkohlung als die vollständige Oxydation der kohlenstoffhaltigen und stickstoffhaltigen Materialien hervorgerufen. Daher kann bei Verwendung von Salpetersäure niedriger Stärke der Anteil an kohlenstoffhaltigen und stickstoffhaltigen Materialien in den zu behandelnden Abflüssen beschränkt sein.
Wenn Salpetersäure in Anteilen von mehr als etwa 40 $ verwendet wird, können Stickstoffoxyde, wie z.B. Stickoxyde, gebildet werden, die, wenn sie an die Atmosphäre abgegeben werden, Stickstof fdioxyd mit der Folge starker Luftverschmutzung ergeben.
209846/1135 BAD ORIGINAL
Wenn zusätzliche Luft verwendet wird, kann das Stickoxyd zu Stickstoffdioxyd in dem Reaktionsgefäss oxydiert und unter Bildung von Salpetersäure readsorbiert werden.
Der Sauerstoffgehalt der Salpetersäure-Sauerstoff-Ivlischung wird vorzugsweise so geregelt, dass ein niedriger Sauerstoffgehalt in den Abgasen aus dem Reaktionsgefäss anwesend ist. Ein geeigneter Sauerstoffgehalt liegt im Bereich von etwa 0,5 - 1,0 °/ot bezogen auf die Abgase. Überschüssiger Sauerstoff kann bei der Durchführung des Verfahrens etwas vorteilhaft sein, aber niedrigere Sauerstoffanteile können die Geschwindigkeit öder Menge der Entfernung von kohlenstoffhaltigen Materialien beeinflussen.
Wie bdreits beschrieben wurde, ist die' Rückführung der Stickstoffoxyde in die Behandlungsstufe oder die Oxydation der Stickoxyde in dem Reaktionsgefäss zu Stickstoffdioxyd zur Readsorption als Salpetersäure wünschenswert, falls solche Stickstoffoxyde bei dem Verfahren gebildet werden. Gegebenenfalls ist es wünschenswert, Sticksto.ffoxyde, wie z.B. Stickstoffsesquioxyd, Stickoxyd und Stickstoffdioxyd, dem erfindungsgemässen Verfahren zuzusetzen. Solche Oxyde können als ein Abfluss oder als ein Produkt oder Nebenprodukt eines anderen Verfahrens zugegeben erden.
Obwohl es wünschenswert ist, die Abflüsse zu konzentrieren, kann das erfindungsgemässe Verfahren auf Abflüsse angwendet werden, die niedrige Mengen an gelösten Materialien enthalten. Das Verfahren wird zweckmässig durch Angabe des Anteils an Kohlenstoff in den Abflüssen, die zweckmässig im Bereich von etwa 1000 TpM bis 15000 TpM, vorzugsweise im Bereich von etwa 5000 TpM bis 6000 TpM liegen können, charakterisiert. Der zweckmässige Stickstoffanteil liegt im Bereich von etwa 300 TpM bis 6000 TpM. Das Verfahren ist auch mit geringeren Anteilen an kohlenstoffhaltigen oder stickstoffhaltigen Materialien durchführbar, aber solche niedrigen Mengen können sich als nicht wirtschaftlich erweisen. Das Verfahren kann auch mit höheren
209845/1135
Anteilen an solchen Materialien durchgeführt werden, aber der Bedarf an Salpetersäure und Sauerstoff kann,dann so sein, dass Verfahrensprobleme, wie z.B. übermässiger Sauerstoffbedarf mit den beschriebenen Folgen, wie ungenügender Menge an Wasser und Verkohlen der organischen Substanz, auftreten können.
Der Anteil an kohlenstoffhaltigen und stickstoffhaltigen Materialien in den Abflüssen ist kein wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung. Wie bereits erwähnt, werden die möglichen Mengen solcher Materialien hauptsächlich von der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens bestimmt. Vorzugsweise sollten die Arbeitsbedingungen so sein, dass die Materialien in den Abflüssen im wesentlichen in Lösung vorliegen. Das Verfahren ist jedoch auch durchführbar, wenn die Abflüsse ungelöste Stoffe, insbesondere Feststoffe, enthalten, obwohl die Feststoffe vorzugsweise solche mit grosser Oberfläche sein sollten, um die Oxydation zu erleichtern.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird vorzugsweise bei einer Temperatur von nicht weniger als etwa 300 C durchgeführt. Bei niedrigeren Temperaturen nimmt die Wirksamkeit des Behandlungsverfahrens ab. Der bevorzugte Temperaturbereich liegt zwischen etwa 330 und 36O0C, insbesondere zwischen etwa 345 und 36O0O. Das Verfahren kann auch bei höheren Temperaturen durchgeführt werden. Temperaturen in der G-rössenordnung von etwa 400 und 450 C, oder sogar höher, können angewendet werden, wobei die obere Temperaturgrenze im wesentlichen durch die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens bei solchen Temperaturen bestimmt wird.
Der erforderliche Druck ist nicht entscheidend, vorzugsweise
beträgt dieser jedoch wenigstens etwa 105,5 kg/cm Überdruck. Höhere Drücke können die Wirksamkeit des Verfahrens erhöhen;
sie liegen vorzugsweise im Bereich von etwa 141 bis 246 kg/cm Überdruck. Die Betriebstemperatur des Verfahrens kann ein bedeutender Faktor bei der Festlegung des verwendeten Arbeitsdruckes sein.
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Die Anwesenheit von Metallen, wie z.B. Natrium, in den Abflüssen kann für die Leistungsfähigkeit des Verfahrens schädlich sein. Es ist festgelegt worden, dass die Anwesenheit von Natrium die Wirksamkeit der Behandlung von stickstoffhaltigen Verbindungen, und insbesondere der Behandlung von Nitraten, vermindert.
Es ist ebenfalls festgestellt worden, dass die Zugabe von Säuren, wie z.B. Schwefelsäure, die Wirksamkeit der Behandlung von stickstoffhaltigen Materialien erhöhen kann, wenn die Abflüsse Metallsalze, wie z.B. Natriumsalze, enthalten. Die Zugabe solcher Säuren sollte vorzugsweise nicht die für die stöchiometrische Umwandlung der Metallsalze zu Sulfaten erforderliche Menge überschreiten.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann auch unter gewissen Verfahrensbedingungen autogen arbeiten, aber die autogene Arbeitsweise ist kein wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung. Ein wesentlicher Teil der für die Arbeitsweise des Verfahrens erforderlichen Wärme kann aus den behandelten Abflüssen durch Verwendung von Wärmeaustauschern erhalten werden. Zusätzliche Heizvorrichtungen können verwendet werden, um die Abflüsse in dem Reaktionsgefäss auf der gewünschten Temperatur zu halten.
Die Behandlungsdauer kann stark variieren und ist im wesentlichen von den Betriebsbedingungen, wie z.B. Temperatur, Druck, Anteil an Salpetersäure, Menge an anwesendem kohlenstoffhaltigem und stickstoffhaltigem v/asser und der gewünschten Abnahme des Anteils solcher Materialien in den Abflüssen, abhängig. Bevorzugte Behandlungszeiten sind etwa 0,5 bis'15 Minuten; kürzere Behandlungszeiten können aus wirtschaftlichen Überlegungen bevorzugt werden.
Die vorliegende Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele näher-erläutert».
0 9 845/ 1 136
- 9 - ■
Bei spiel 1
Wässrige, Salpetersäure enthaltende Abflüsse, wurden an einer Seite eines Wärmeaustauschers entlang geleitet, die andere Seite wurde mit den behandelten Abflüssen erhitzt. Die Temperatur der Abflüsse wurde anschliessend auf die gewählte Betriebstemperatur durch die Verwendung einer zusätzlichen Heizvorrichtung erhöht. Die Abwasser wurden dann durch ein Reaktionsgefäss mit minimaler Rückmischung. ("backmixing") geleitet, wobei die Behandlungsdauer durch die Fliessgeschwindigkeit des Abwassers bestimmt wird. Das behandelte Abwasser wurde durch die Wärmeaustauscher -vae bereits beschrieben - geleitet, bevor der' Druck auf atmosphärischen Druck herabgesetzt wurde. Die Abgase wurden in die Atmosphäre und die wässrigen Abflüsse zu den Abflusskanälen abgeleitet.
Einzelheiten der durchgeführten Ansätze I bis III sind in Tabelle I angegeben. -
Die Analysen der Komponenten der wässrigen Abwasserbeschickung und für die Produkte der Umsetzung wurden unter Anwendung von bekannten Verfahren vorgenommen.
Das Abwasser wurde auf den Kohlenstoffgehalt analysiert, indem eine Probe über einen Katalysator aus Kobaltnitrat auf Asbestfaser bei 90O0C geleitet und das gebildete Kohlenstoff&Laxyd analysiert wurde. Der verwendete Apparat ist im Handel als "Beckman Modell 915 Total Carbon Analyser" erhältlich.
Der Ammonium- und der organische Stickstoffgehalt wurde durch Kjeldahlanalyse bestimmt.
Die Menge an Nitrit und Nitrat wurde kolorimetrisch durch bekannte analytische Methoden unter Verwendung von Phenoldisulfonsäüre bzw. Naphthylaminhydrochlorid bestimmt.
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Beispiel 2
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei jedoch Druckluft in der notwendigen Geschwindigkeit, um 0,5 bis 1,0·$ Sauerstoff in dem Abgas zu erhalten, zugeleitet wurde.
Einzelheiten der durchgeführten Versuche IV bis XIII sind in Tabelle II angegeben.
Beispiel 3
Um die Wirkung der Zugabe von Schwefelsäure zu dem Abwasser zu demonstrieren,wurde das Verfahren von Beispiel 1 wiederholt und Abwasser der folgenden Zusammensetzung verwendet: 6000 TpM Kohlenstoff, 2220 TpM Stickstoff als Nitrat, 335 TpM Stickstoff als Nitrit, 580 TpM Stickstoff als organischen Stickstoff, 320 TpM Stickstoff als Ammoniak, und 2500 TpM als Hydroxyd zugegebenes Natrium.
Die Ergebnisse der Behandlung des Abwassers, dem unterschiedliche Mengen an Schwefelsäure zugegeben worden waren (Ansätze XIV bis XVIII) sind in TabelleΠΙ angegeben.
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Tabelle I
Ansatz I II III .
Beschickung: (TpM)
Kohlenstoff (organisch) Stickstoff (Nitrat) Stickstoff (Nitrit) Stickstoff (organisch) Stickstoff (Ammoniak) Natrium (Hydroxyd) Beschickungsgeschwincfig-
-keit (g/Std.) Salpetersäure ($>)* Luft (Liter/Std.)
Temperatur des Reaktionsgefässes (0C)(Zentrum)
Druck atu
Kohlenstoffentfernung Stickstoffentfernung (#■)
Abgas (#)
6200 4920 2460
10,000 . 4960 2480
0 0 0
2400 Ö 0
0 0 0
0 0 0
1300 1100 280
102 100 100
0 0 0
) 345. 346 235
218 197 239
87 87 67
95 94 61
O2 ooo
18,1 21, 2 12,6
5,4 5, 0 7,5
25,0 11, 7 21,0
9,8 9, 6 6,3
41,7 52, 5 52,6
io der stöehiometrischen Menge zur Oxydation der Kohlenstoffhaltigen Materialien
.209846/1136
Ansatz
Beschickungϊ(TpM)
Kohlenstoff (organisch)
Stickstoff (Nitrat)
Stickstoff (Nitrit)
Stickstoff (organisch)
Stickstoff (Ammoniak)
*>Natrium (Hydroxyd)
cc Beschickungsgeschwindig-
® keit (g/Std.)
mSalpetersäure ($)*
-*Luft (Liter/Std.)
co Temperatur des Reaktions-
w gefässes (0C)(Zentrum)
Druck atü
Kohlenstoffentfernung ($)
Stickstoffentfernung {"/<>)
V Tabelle II VII VIII IX X XI XII XIII
IV 61000 VI 6000 2480 1500 2480 2480 2480^ 2480
6000 1510 6000 2220 510 150 2100 2100 1050 510
2220 210 2220 335 0 0 0 0 0 0
335 520 335 580 0 0 0 "0 ' 0 0
580 0 580 320 O^ 0 0 0 0 0
320 24 320 ' 2500 0 855 V 0 0 0
2500 770 2500 745 1000 770 1000 900 1050 1000
765 20 . 745 20 17 9 83 83 42 21
20 47 20 6 20 14 8 16 15 10
38 425 10 170 340 347 345 342 340 343
344 200 245 204 186 200 183 204 190 190
204 100 204 2 83 27 87 90 87 80
80 56 22 16 61 40 87 52 47 75
60 70-
fo der stöchiometrischen Menge zur Oxydation der Kohlenstoff-haltigen Materialien
NJ Kl K)
Tabelle II (Ports.) Ansatz * IV V YI VII VIII IX . X . . XI . XII. . XIII
Abgas (<fo) 0,7 1, 9 . 9,1 16 ,5 3,2 0,5 0 0 1,7 1,0 U
°2 0 0. 0 0 0 0 18,6 3,5 0 0
NO 0 0 0,3 ' 0 ■0,5 0,1 3,7 1,0 0,8 •0,9
ro N2O .90,6 89, 7 85,5 81 ,9 72,6 83,6 25,8 61,1 72,5 69,2
ο
co
N2 0,2 0 0,2 0 4,6 0 8,9 5,2 4,2 5,5
00
*·»
CO 8,5 8, 2 4,2 1 ,5 19,1 15,7 43,0 ■ ■ 29,2 20,7 23,4
cn co2 -■
—Λ
to
cn
OO CJI
Ansatz
Tabelle III
XIV
Beschickungsgeschwindigkeit 771
Salpetersäure ($)* 22
Luft (Liter/Std.) , 42
Schwefelsäure (#)** -O Temperatur des Reaktions-
gefässes C, (Zentrum) 343
Druck atü 204
Kohlenstoffentfernung '($) 80
Stickstoffentfernung ($) 60
XV
714 22
35 20
343
211
80
73
XVI XVII XVIII
780 22
47 40
345
204
81
65
691 22 36 60
346
204
86
78
806 22
'43 80
344
204
Abgas
0,8 0,1
1,4
0,4
0 6 0 6 0,1 0 ,3 0
0 0 0 0 ,6 0,2
90, 5 91, 2 85,8 78 ,6 82,3
0 0 0,2 4 3,2
8, 8, 12,5 16 14,2
* bezogen auf die Menge, die zur stöchiometrischen Oxydation des· Kohlenstoffs erforderlich ist
** bezogen auf das anwesende Natrium
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Claims (10)

Patentansprüche ' .
1. Verfahren zur Behandlung von kohlenstoffhaltige und/oder stickstoffhaltige Materialien enthaltenden Abflüssen in Anwesenheit von Wasser durch Erhitzen der Abflüsse mit einem Oxydationsmittel, dadurch gekennzeichnet, dass als Oxydati'ons-
. mittel Salpetersäure oder Mischungen von Salpetersäure und Sauerstoff verwendet wird, wobei die Salpetersäure in dem Oxydationsmittel etwa 10 bis 100 $ der für die Oxydation der kohlenstoffhaltigen Materialien erforderlichen stochiometrischen Menge beträgt, die Behandlungstemperatur wenigstens etwa 30O0C ist und die Konzentration des Oxydationsmittels in den Abflüssen so geregelt wird, dass die Oxydation im wesentlichen der gesamten kohlenstoffhaltigen Materialien ermöglicht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Oxydationsmittel Salpetersäure verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1-2, dadurch gekennzeichnet, dass eine
wird.
eine Temperatur im Bereich von etwa 350 bis 36O0C angewendet
4. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Druck im Bereich von etwa 105 bis 246 atü angewendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet,' dass eine Salpetersäurekonzentration im Bereich von etwa 0,2 bis etwa 2 Gew. $, bezogen auf die GeaamtabTlussmenge, angewendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass eine anorganische Säure, vorzugsweise Schwefelsäure, den Abflüssen zugeführt wird.
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7. Verfahren nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass das Oxydationsmittel etwa 10 bis 40 C/O Salpetersäure umfasst.
8. Verfahren nach Anspruch 1-7» dadurch gekennzeichnet, dass ein Druck im Bereich von etwa 141 bis 246 atü angewendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1-8, dadurch gekennzeichnet, dass das Abgas von der Behandlung des Abflusses Sauerstoff in einer Menge von etwa 0,5 bis 1,0 $> enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 1-9» dadurch gekennzeichnet, dass eine Behandlungsdauer von etwa 0,5 bis 15 Minuten angewendet wird.
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