DE2445598A1 - Verfahren zum entfernen von schwefeldioxid aus einem gasstrom - Google Patents
Verfahren zum entfernen von schwefeldioxid aus einem gasstromInfo
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- C01B17/00—Sulfur; Compounds thereof
- C01B17/69—Sulfur trioxide; Sulfuric acid
- C01B17/74—Preparation
Description
Patentanwälte
Dr. !ng. Walter Abitz ' 2M. September 1974
Dr. Dieter F. Morf . ic-6-102
Dr. HasiS-A. Brauns
E.I. DU PONT DE NEMOURS AND COMPANY lOth and Market Streets, Wilmington, Delaware I9898, V. St. A.
Verfahren zum Entfernen von Schwefeldioxid aus
einem Gasstrom
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Schwefeldioxid aus einem Gasstrom.
Gasströme entstehen oft durch Verbrennung verschiedener
Brennstoffe bei verschiedenen gewerblichen Verfahren, beispielsweise bei der Erzeugung elektrischer Energie, dem
Verhütten von Erzen, der Ölraffinierung und der Herstellung von Schwefelsäure und Salpetersäure. Diese Ströme, die
letztlich in die Atmosphäre ausgeschieden werden, enthalten oft Gase, z. B. SOp, die für lebende Organismen schädlich
sind, wenn sie in deren Umgebung in übermässigen Konzentrationen vorhanden sind. . .
TTm die Menge dieser oxidierbaren, schädlichen Gase, welche
in die Atmosphäre gelangen, zu "beschränken und um die
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zunehmend strenger werdenden Vorschriften der Regierungen
zu erfüllen, wurden schon viele Verfahren zum Entfernen dieser schädlichen Gase aus Gasströmen angegeben. Eines
dieser Verfahren umfasst die Entfernung von SO2 aus Verbrennungsgasen
durch Auswaschen mit Schwefelsäure gemäss den Lehren der GB-PS 930 584, der DT-OS 1 234 912 und der
DT-PS 670 966. Diese Patentschriften lehren das Auswaschen der Abgase mit einer wässrigen Lösung einer 35- bis
80gew.%igen Schwefelsäure, die Peroxyverbindungen, beispielsweise Peroxyschwefelsäure und Wasserstoffperoxid, enthält.
Der während des Auswaschens verbrauchte Bruchteil der Peroxyschwef elsäure wird regeneriert, indem die benutzte
Auswaschlösung durch eine elektrolytische Zelle geleitet und die Peroxyschwefelsäure durch anodische Oxidation regeneriert
wird. Die Peroxyschwefelsäure bildet dann unter
teilweiser Einstellung des Gleichgewichts verhältnismässig kleine Mengen an Wasserstoffperoxid. Nach der Regenerierung
kann die Auswaschlösung wieder im Kreislauf zurückgeführt werden.
Ein verbessertes Verfahren zum Entfernen des SO2 aus einem
Gasstrom ist in der US-Patentanmeldung 314 32? beschrieben.
Bei diesem Verfahren wird ein Gasstrom, der SOp enthält,
mit einem wässrigen HpSO^-Auswaschsstrom einer Konzentration
von etwa 30 bis 60 Gew.% bei einer Temperatur von etwa
25 bis 100° C in Berührung gebracht; der Strom enthält etwa 0,01 bis 25 Gew.% an H2O2. Die Kontaktzeit, während
der das SO2 und das H2O2 miteinander in Berührung kommen,
beträgt etwa 0,1 bis 15 Sekunden. Das H2O2 wird vor der
Zugabe zu der HpSO^ hergestellt; das H2O2 macht zu jeder
gegebenen Zeit mindestens etwa 90 Mol% der oxidierenden Mischung, die aus H2O2 und den Peroxysäuren der H2SO^ besteht,
aus.
Bei den oben beschriebenen Verfahren ist es notwendig, dem Auswaschsystem eine Schwefelsäuremenge zu entziehen, die
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der SOp-rlenge, welche aus dem Gasstrom entfernt wird, äquivalent
ist. Die Konzentration der Schwefelsäure in der abgezogenen Lösung kann von 30 bis 80 Gew.% Schwefelsäure reichen.
Diese Säurekonzentration findet nur sehr geringe kommerzielle Verwendung und muss daher normalerweise, wenn sie
verkauft werden soll, bis zu kommerziellen Konzentrationen eingeengt werden. Wenn derartige Auswaschlösungen direkt
der zirkulierenden Säure in dem Trocknung- oder Absorptionsturm in einer Schwefelsäureanlage zur Erhöhung ihrer Konzentration
zugesetzt werden, tritt das Problem auf, dass die erhaltene, konzentrierte Säure sich verfärbt hat, beispielsweise
braun oder trübe geworden ist.
Es wurde gefunden, dass dieses Problem ausgeschaltet werden kann, wenn jegliche überschüssige Peroxyverbindung, beispielsweise
Wasserstoffperoxid oder Peroxyschwefelsäure,
die in dem abgezogenen Strom vorhanden ist, beseitigt wird, bevor der abgezogene Strom einem zirkulierenden Säurestrom
in einer Schwefelsäurean&age zum Konzentrieren zugeführt
wird. In dem Verfahren wird die überschüssige Peroxyverbindung zunächst entfernt und der abgezogene Strom so in den
zirkulierenden Säurestrom in dem Trocknungs- oder Absorptionsturm einer'Schwefelsäureanlage eingespeist. In einem
oder dem anderen dieser Türme wird der abgezogene Strom bis auf kommerzielle Konzentrationen eingeengt.
Die Peroxyverbindungen können beseitigt werden, wobei sich auch eine Beseitigung von Verfärbungen ergibt, indem die
überschüssige Peroxyverbindung in dem Strom mit SO2 unter
Bildung von Schwefelsäure umgesetzt wird. Dies kann dadurch bewerkstelligt werden, dass die Auswaschlösung mit den
Peroxyverbindungen im Gegenstrom zu einem Gasstrom, der SO2 enthält, geleitet wird, wobei entweder ein Nebenstrom
des S02~Abgases, das dem Verringerungsprozess zugeführt wird,
ein SO2 mit führender Gasstrom, der bei der Herstellung von
Schwefelsäure benutzt wird, oder aus Zylindern oder cgi. stammendes SO2 verwendet werden. Das SO2 kann auch unter
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Druck gesetzt und im Gleichstrom in den abgezogenen Strom eingepumpt werden.
Bei dieser Ausführungsform kann der abgezogene Strom unter
denjenigen Bedingungen, bei denen er den Wäscher verlässt, d. h· bei Temperaturen von 25 bis 100° C und unter Atmosphärendruck,
behandelt werden. Die zuzusetzende SOp-Menge hängt von der Menge an vorhandener überschüssiger Peroxyverbindung
ab. Der abgezogene Strom kann nach herkömmlichen Methoden überwacht und die SC^-Zufuhr demgemäss eingestellt
werden.
Vorzugsweise wird der abgezogene Waschstrom zur thermischen Zersetzung der restlichen Peroxyverbindung behandelt, indem
der abgezogene Strom auf 100 bis 150° C und vorzugsweise
110 bis 130° C erhitzt und die Säure auf 60 bis 90 Gew.%
und vorzugsweise 70 bis 80 Gew.% H2SO^ konzentriert wird.
Andere Methoden zum Entfernen der überschüssigen Peroxyverbindung liegen für den Fachmann auf der Hand und können
bei dem erfindungsgemässen Verfahren Verwendung finden.
Das erfindungsgemässe Verfahren hat den Vorteil, dass die
behandelte Säure direkt der zirkulierenden Säure in einer ßchwefelsäureanlage zugesetzt werden kann, ohne dass irgendwelche
Säure minderer Qualität gebildet wird.
Bei Verfahren zum Entfernen von SOp aus einem Gasstrom unter
Verwendung einer wässrigen Auswaschlösung einer Peroxyverbindung in Schwefelsäure wird eine solche Menge an Auswaschlösung
abgezogen, die der aus dem Gasstrom entfernten SOp-Menge äquivalent ist. Dieser abgezogene Strom wird dann
zur Entfernung jeglicher überschüssiger Peroxyverbindung behandelt.
Bei der bevorzugten Ausführungsform wird der Strom auf 100 bis 150° C erhitzt und auf 60 bis 90 Gew.% H2SO4 kon-
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zentriert, um jegliche anwesende, restliche Peroxyverbindung
zu zersetzen. Der behandelte Strom kann dann bis auf kommerzielle Konzentrationen (93 bis 99 Gew.% H2SO4) eingeengt
werden, indem er einem zirkulierenden Säurestrom zugesetzt und in einen herkömmlichen Schwefelsäuretrocknungs- oder
-absorptionsturm eingespeist wird.
Die Zersetzungsgeschwindigkeit der Peroxyverbindung ist von
der Temperatur und der Konzentration abhängig. Bei Konzentrationen unterhalb etwa 60 % werden höhere Temperaturen
benötigt, um fast vollständige Zersetzung innerhalb einer vernünftigen Zeitspanne zu erreichen. Es ist daher vorzuziehen,
diese Ausfuhrungsform bei Temperaturen von 100 und
150° C und Konzentrationen von 60 bis 90 % H2SO4 und vor24
zugsweise bei Temperaturen von 110 bis 130° C und 70 bis
80 % H2SO4 durchzuführen.
Die erforderlichen Temperaturen können durch direktes Erhitzen des Stromes entweder durch Wärmeübertragung ohne
Kontakt oder durch Zugabe eines heissen fliessfähigen Mediums (Wasserdampf) direkt zu dem abgezogenen Strom erreicht
werden. Das Erhitzen wird so lange fortgesetzt, bis die gewünschte Konzentration und Temperatur erreicht worden sind.
Vorzugsweise wird der Strom durch Zugabe einer ausreichenden Menge an starker Schwefelsäure (beispielsweise 93 his 99 Gew.%)
behandelt. Die Zugabe der starken Säure erhöht die Temperatur durch, die Verdünnungswärme und sorgt für die gewünschte
Konzentration.
Angesichts der Unterschiede im spezifischen Gewicht und der
Viscosität zwischen dem abgezogenen Strom und den starken Säureströmen ist üblicherweise eine heftige Bewegung wünschenswert,
damit eine innige Durchmischung der beiden Ströme erreicht wird. Diese Bewegung kann mit einem Seiten-T-Mischer
oder dgl. erreicht werden. Unter heftigem Bewegen wird verstanden, dass die durch die Strömung erzeugte Energie übli-
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cherweise etwa 114 mkg/3785 1 (1.5 horsepower/1000 gallons)
oder mehr beträgt. Natürlich wird in vielen Fällen dieser Energiebetrag nicht benötigt, da eine längere Verweilzeit
für heftiges Bewegen einen Ausgleich gibt.
Wenn ein Seiten-T-Mischer verwendet wird, kann der abgezogene
Strom in das T-Seitenteil durch eine exzentrische öffnung
eintreten, damit für eine Strahlwirkung wie auch eine Verwirbelung gesorgt wird. Die starke Säure strömt aufwärts
durch den Durchlaufteil des T-Stückes. Nach dem Vermischen in dem T-Stück kann die Säuremischung bei der gewünschten
Konzentration in ein senkrechtes Rohr abgelassen werden. Das Rohr sollte genügend hoch sein, damit die Verweilzeit für
das Entweichen des Sauerstoffs aus der Säure ausreicht. Der Säurespiegel in dem Rohr wird durch Überlaufen in einen
Säurepumptank eingehalten.
Der abgezogene Strom braucht nur kurze Zeit bei der gewünschten Temperatur gehalten zu werden; 3 bis 10 Minuten reichen
üblicherweise aus, um jegliche restliche vorhandene Peroxyverbindung thermisch zu zersetzen.
Diese Ausführungsform der Erfindung kann bei Umgebungsdrücken durchgeführt werden. Erhöhte oder verminderte Drücke können
jedoch, wenn gewünscht, angewandt werden. Bei Anwendung erhöhter Drücke können natürlich Temperaturen oberhalb 150° C
verwendet werden.
Die folgenden Beispiele werden zur Veranschaulichung der verschiedenen
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung gebracht. Alle Teile und Prozentzahlen sind, soweit nicht andere
angegeben, auf Gewicht bezogen.
50 ml 50%iger H2SO4, die 0,425 % Peroxyverbindung (als H2O3)
enthalten, werden auf ihren Siedepunkt (124° C) erhitzt.
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über einen Zeitraum von etwa 8 Minuten hin erhöht sich die
Säurekonzentration auf 62 % H2SO4 (Siedepunkt 144° C), und
der Gehalt an Peroxyverbindung wird auf weniger als 10 ppm
herabgesetzt.
Die erhaltene Säure kann in einer herkömmlichen Schwefelsäureanlage
ohne Verfärbungsprobleme auf kommerzielle Konzentrationen eingeengt werden.
50 ml 50%iger H2SO4, die 0,5 % Peroxyverbindung (als H3O2)
bei einer Temperatur von 40° C enthalten, werden unter Bewegen mit 50 ml 99%iger H2SO4 bei 75° C versetzt. Die Verdünnungswärme
erhöht rasch die Temperatur auf etwa 120° C. Nach 1 bis 3 Minuten ist die Konzentration der Peroxyverbindung
auf weniger als 10 ppm herabgesetzt.
Die erhaltene Säure kann in einer herkömmlichen Schwefelsäureanlage
auf eine kommerzielle Konzentration eingeengt werden.
Eine Lösung 50%iger Schwefelsäure, die 0,5 % Peroxyverbindung
enthält, wird kontinuierlich durch eine Rohrleitung mit einer Geschwindigkeit von 11,35 l/Minute (3 gallons per
minute) gefördert. SO2 wird aus Zylindern im Gleichstrom zu
der Säureströmung mit einer Geschwindigkeit von 28,3 bis 42,5 dm^/Minute (1 to 1.5 SCFM) eingepumpt.
Die aus der Rohrleitung austretende Schwefelsäure ist vollständig frei von Peroxyverbindungen und enthält eine geringe
Menge an nicht umgesetztem SO2. Diese Säure kann in einer
Schwefelsäureanlage zur Herstellung von Säure handelsgängiger
Qualität eingeengt werden.
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Claims (1)
- IC-6102 g 2k. SeptemlSie4A§7^Pat entanspruchVerfahren zum Entfernen von SO2 aus einem Gasstrom durch Inberührungbringen des Stromes mit einer wässrigen Auswaschflüssigkeit, die 30 his 80 Gew.% Schwefelsäure und eine geringere Menge an einer Peroxyverbindung enthält und durch Abziehen eines Teils der Auswaschflüssigkeit und Einengen im Gemisch mit dem zirkulierenden Säurestrom einer Schwefelsäureanlage, dadurch gekennzeichnet, dass man überschüssige Peroxyverbindung, die in der abgezogenen Auswaschflüssigkeit enthalten ist, vor dem Vermischen mit dem zirkulierenden Säurestrom entfernt.509813/1042
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