DE3221795C2 - - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/46—Removing components of defined structure
- B01D53/72—Organic compounds not provided for in groups B01D53/48 - B01D53/70, e.g. hydrocarbons
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen
Entfernen von Formaldehyd aus einem Abgas- oder Abluftstrom
mittels einer wäßrigen Waschlösung, wobei mindestens
einer von zwei Teilstrommengen an Einsatz- und Reaktionsprodukte
enthaltender Waschlösung unmittelbar nach dem
Waschprozeß kontinuierlich frische, wäßrige Alkalihydroxid-
und Wasserstoffperoxidlösung in den Waschprozeß
rückgeführt wird.
Es sind verschiedene gattungsgemäße Verfahren zum
Entfernen von Formaldehyd aus einem Abgas- oder Abluftstrom
bekannt.
So ist in der DE-OS 27 41 929 ein kontinuierliches
Verfahren beschrieben, nach dem formaldehydhaltige
Industrieabgase mittels einer Waschflüssigkeit,
die Hexamethylentetramin und Ammoniumhydroxid enthält,
in einem aus Lochböden, Tropfenabscheidern und Füllkörper-
Wirbelschichten bestehenden Gaswäscher ohne Sumpf
behandelt werden.
Ein weiteres aus der DE-PS 27 19 022 bekanntes Verfahren
benutzt Ammoniumsalze starker, nichtflüchtiger anorganischer
Säuren, z. B. Ammoniumsulfat, in wäßriger Lösung
zur Formaldehydauswaschung aus Abgasströmen, wobei man den
pH-Wert der Waschlösung durch Zusatz von Ammoniak auf einen
Wert zwischen 6 und 3, vorzugsweise 5,5 und 4, hält.
Der ausgewaschene Formaldehyd setzt sich dabei mit den
Ammoniumionen zu Hexamethylentetramin um. Eine Beseitigung
des Hexamethylentetramins erfordert bei beiden
Verfahren entweder eine erneute Freisetzung des Formaldehyds
oder aber eine Verbrennung der wäßrigen Hexa
methylentetraminlösung.
Aus DE-OS 24 37 729 dagegen ist ein Verfahren bekannt,
bei dem aus einer Holztrocknungsanlage stammendes Abgas
bzw. Abluft, die neben flüchtigen organischen Verbindungen
die zu entfernenden Bestandteile Phenol und
Formaldehyd enthält, mit Alkalihydroxid-Zusatz, insbesondere
Natronlauge, im Gleichstrom und in einem Wäscher,
beispielsweise einem Venturiwäscher, bei Temperaturen
zwischen 80° und 140°C so zu behandeln, daß das Phenol
gebunden, der Formaldehyd disproportioniert und die
organischen Verbindungen angelöst werden. Dabei werden
aus einem Abscheidebehälter zwei Teilströme an verbrauchter
Waschlösung abgeführt, von denen der eine
Teilstrom mit H₂SO₄ und/oder Ca(OH)₂ zur Ausfällung
der Schadstoffe geimpft und als geklärtes Rücklaufwasser
rückgeführt und der andere Teilstrom mit
NaOH geimpft wieder als frische Waschlösung in dem
Reinigungsprozeß eingesetzt wird. Versuche haben jedoch
gezeigt, daß der Umsatz des Formaldehyds mit
einer NaOH-Waschlösung nur unwesentlich ist.
Auch in der DE-AS 25 11 432 ist ein absorptives und
oxidatives Verfahren zur Behandlung von formaldehydhaltigen
Abwässern beschrieben, bei dem dem Abwasser
mit einer Anfangstemperatur von 10° bis 35°C jeweils
in äquivalenten Mengen zunächst Alkalihydroxid - vorzugsweise
Natronlauge - zugegeben und dann 30-50gew.-%iges
Wasserstoffperoxid - vorzugsweise unter Rühren
und im offenen Behälter - zugemischt wird, wobei die
Reaktion sofort und unter Wärmeentwicklung einsetzt.
Der vollständig in flüssiger Phase ablaufenden Reaktion
liegt neben dem Absorptionsvorgang der bekannte, rein
chemische Mechanismus und kein biochemischer Abbau zugrunde.
Dabei wird der Formaldehyd nach einer an sich bekannten
Reaktion, wie "Walker, Formaldehyde, 3. Auflage, S. 244",
bis zum Alkalisalz der Ameisensäure umgewandelt. Je
nach der Formaldehyd-Konzentration im Abwasser laufen
neben der Hauptreaktion diverse Nebenreaktionen ab, die
die Reaktionsgeschwindigkeit und den Stoffumsatz nach
der Hauptreaktion unterschiedlich beeinflussen. Da
Wasserstoffperoxid in alkalischen Lösungen zerfällt,
wird, um den Peroxid-Selbstzerfall verfahrensmäßig
gering zu halten, die Reaktion bei relativ niedrigen
Temperaturen durchgeführt.
Unter diesen Bedingungen läuft die Reaktion recht
langsam ab und ist in einigen Fällen nach 30 min noch
nicht beendet. Nur bei sehr hohen Formaldehydkonzentrationen
im Abwasser, die wegen der exothermen
Reaktion zu erhöhter Temperatur des Abwassers führen, ist
bereits nach 10 min der Formaldehyd vollständig abgebaut.
Diese Vorgehensweise ist bei einem Gaswaschprozeß nicht
durchzuführen, da in einem Waschturm die erforderlichen
Verweilzeiten nicht realisiert werden können und zudem
eine erhöhte Formaldehydkonzentration in der Waschflüssigkeit
zwangsläufig zu einer erhöhten Konzentration dieses
Stoffes in der Abluft führt, die ja gerade davon befreit
werden soll.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von der DE-AS 25 11 432 ein kontinuierliches
Verfahren zu entwickeln, bei dem unter
Beibehaltung bestimmter Mengenverhältnisse der im
Waschprozeß im Umlauf befindlichen verbrauchten
wäßrigen Waschlösung frische Waschlösung zugegeben
wird, so daß eine optimale Auswaschung des Formaldehyds
aus dem Gasstrom in einem Füllkörperwaschturm
gewährleistet ist.
Als Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung die Kombination
folgender Merkmale vor, daß
- - der Waschprozeß im Gegenstrom in einem Füllkörperwaschturm mit Sumpf durchgeführt wird
- - aus dem mit konstanter Waschlösungsmenge betriebenen
Sumpf zwei Teilstrommengen abgezogen werden,
von denen
- - die eine mit der 1,1- bis 1,7fach stöchiometrisch erforderlichen Menge an Natriumhydroxid und mit der 1,0fach stöchiometrisch erforderlichen Menge Wasserstoffperoxid aufgefüllt und in den Kopf des Füllkörperwaschturms eingeführt wird,
- - die andere Teilstrommenge unbehandelt abgeführt wird.
Eine bevorzugte Verfahrensführung besteht darin, daß
eine der zwei Teilstrommengen aus dem Sumpft des
Füllkörperwaschturms in den Kopf des Füllkörperwaschturms
unbehandelt wieder eingesetzt wird und
der anderen Teilstrommenge in einem externen Behälter
Alkalihydroxid und Wasserstoffperoxid
zugegeben und die derart behandelte Waschlösung wieder
in zwei Teilströme aufgeteilt wird, wobei der
eine Teilstrom in den Sumpf des Füllkörperwaschturms,
der andere Teilstrom aus dem Waschprozeß
abgeführt wird.
In den beigefügten Schemazeichnungen werden zwei bevorzugte
Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 ein Schema des erfindungsgemäßen Verfahrens
mit den in Anspruch 1 aufgeführten Merkmalen,
Fig. 2 ein Schema des erfindungsgemäßen Waschprozesses
mit den in Anspruch 2 aufgeführten
Verfahrensmerkmalen.
Entsprechend der in Fig. 1 aufgeführten Verfahrensweise
wird ein mit Formaldehyd beladener Abgasstrom 5 einem mit
Füllkörper 2 gefüllten Waschturm 1 zugeführt und mit einer
Waschflüssigkeit 6 im Gegenstrom in Kontakt gebracht.
Die Waschflüssigkeit enthält an der Aufgabestelle eine
stöchiometrische Menge Wasserstoffperoxid und die 1,1-
bis 1,7fache Menge des stöchiometrischen Verbrauchs an
Natronlauge. Der pH-Wert der Waschlösung liegt über 12.
Der Formaldehyd setzt sich dabei entsprechend der Reaktionsgleichung
2 CH₂O + 2 NaOH + H₂O₂ ⇄ 2 HCOONa + 2 H₂O + H₂
vollständig zu Natriumformiat, Wasserstoff und Wasser um.
Etwa 80% des Gesamtumsatzes findet bereits in der Füll
körperschüttung 2 statt, der Restumsatz läuft im Sumpf 3
des Waschturmes 1 ab.
In der Tabelle 1 sind die Ergebnisse
von experimentellen bestimmten Umsätzen für verschiedene
Natronlaugenmengen in der Waschlösung bei einer
3 min langen Reaktionszeit und für Temperaturen von
25-35°C wiedergegeben.
Mit einer Pumpe 11 wird eine größere Teilstrommenge 7
der verbrauchten Waschlösung wieder in den Kopf 4 des
Waschturms 1 zurückgepumpt, wobei dieser Teilstrom mit
Natronlauge 9 und Wasserstoffperoxid 10 aufgefüllt wird,
um die oben aufgeführten Konzentrationen an der Aufgabestelle
wieder einzustellen und die Waschlösungsmenge im
Sumpf des Füllkörperwaschturmes konstant zu halten.
Eine kleinere Teilstrommenge 8 der verbrauchten Waschlösung
wird zur Entfernung des gebildeten Natriumformiats
aus dem Waschprozeß geführt und gegebenenfalls nach Neutralisation
der überschüssigen Natronlauge einer biologischen
Abwasserreinigung zugeführt. Von Vorteil dabei
ist, daß wegen der guten Löslichkeit des Natriumformiats
die auszuschleusende Menge an verbrauchter Waschlösung
nur das 2- bis 2½fache des gebildeten Natriumformiates
beträgt. Dadurch ist auch der Verlust an Natronlauge
aus dem Waschprozeß sehr klein.
Nach dem in Fig. 2 dargestellten Verfahren wird fortlaufend
aus dem Sumpf 3 des Füllkörperwaschturms 1 eine Waschlösung
12 abgeführt und in zwei Teilströme 6 und 13 aufgeteilt,
wobei der eine Teilstrom 6 in den Kopf 4 des Füllkörperwaschturms
1 wieder eingesetzt wird und wobei dem
anderen Teilstrom 13 in einem externen Behälter 14 Alkalihydroxid
15 und Wasserstoffperoxid 16 zugegeben und die
derart behandelte Waschlösung 17 ihrerseits wieder in
zwei Teilströme 18 und 19 aufgeteilt wird, wobei der eine
Teilstrom 18 in den Sumpf des Füllkörperwaschturms, der
andere Teilstrom 19 aus dem Waschprozeß abgeführt wird.
Claims (2)
1. Verfahren zum kontinuierlichen Entfernen von Formaldehyd
aus einem Abgas- oder Abluftstrom mittels einer
wäßrigen Waschlösung, wobei mindestens einer von
zwei Teilstrommengen an Einsatz- und Reaktionsprodukte
enthaltender Waschlösung unmittelbar nach dem
Waschprozeß kontinuierlich frische, wäßrige
Alkalihydroxid- und Wasserstoffperoxidlösung zugeführt
und diese in den Waschprozeß rückgeführt wird,
gekennzeichnet durch die Kombination
folgender Merkmale, daß
- - der Waschprozeß im Gegenstrom in einem Füllkörperwaschturm mit Sumpf durchgeführt wird
- - aus dem mit konstanter Waschlösungsmenge betriebenen
Sumpf zwei Teilstrommengen abgezogen werden,
von denen
- - die eine mit der 1,1- bis 1,7fach stöchiometrisch erforderlichen Menge an Natriumhydroxid und mit der 1,0fach stöchiometrisch erforderlichen Menge Wasserstoffperoxid aufgefüllt und in den Kopf des Füllkörperwaschturms eingeführt wird,
- - die andere Teilstrommenge unbehandelt abgeführt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine der zwei Teilstrommengen
aus dem Sumpf des Füllkörperwaschturms
in den Kopf des Füllkörperwaschturms unbehandelt wieder
eingesetzt wird und der anderen Teilstrommenge in
einem externen Behälter Alkalihydroxid und Wasserstoffperoxid
zugegeben und die derart behandelte Waschlösung
wieder in zwei Teilströme aufgeteilt wird, wobei der eine
Teilstrom in den Sumpf des Füllkörperwaschturms,
der andere Teilstrom aus dem Waschprozeß abgeführt wird.
Priority Applications (1)
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DE19823221795 DE3221795A1 (de) | 1982-06-09 | 1982-06-09 | Verfahren zum kontinuierlichen entfernen von formaldehyd aus einem gasstrom |
Applications Claiming Priority (1)
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ID=6165728
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1982
- 1982-06-09 DE DE19823221795 patent/DE3221795A1/de active Granted
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