DE873837C - Verfahren zur Aufarbeitung gaswasseraehnlicher Loesungen - Google Patents

Verfahren zur Aufarbeitung gaswasseraehnlicher Loesungen

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DE873837C
DE873837C DEB6930D DEB0006930D DE873837C DE 873837 C DE873837 C DE 873837C DE B6930 D DEB6930 D DE B6930D DE B0006930 D DEB0006930 D DE B0006930D DE 873837 C DE873837 C DE 873837C
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ammonia
carbonic acid
washing
hydrogen sulfide
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DEB6930D
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Hans Dr Baehr
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BASF SE
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BASF SE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/02Preparation, purification or separation of ammonia
    • C01C1/10Separation of ammonia from ammonia liquors, e.g. gas liquors

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Gas Separation By Absorption (AREA)

Description

  • Verfahren zur Aufarbeitung gaswasserähnlicher Lösungen Es ist bekannt, Ammoniak aus Gaswasser durch Erhitzen mit Kalkmilch zu .gewinnen. Das Verfahren hat jedoch Nachteile. Die im Gaswasser enthaltene Kohlensäure und auch der Schwefelwasserstoff werden vom Kalk gebunden, wodurch nicht nur Kalk verbraucht wird, sondern auch sehr lästigeSchwefelcalciumverbindungen entstehen; der Schwefel .geht verloren.
  • Man kann aus Gaswasser Ammoniak und getrennt davon Schwefelwasserstoff und Kohlensäure für sich gewinnen, indem man das Gaswasser destilliert und das Destillat, das freies und an Kohlensäure und Schwefelwasserstoff gebundenes Ammoniak enthält, durch eine mäßige Wärmebehandlung von dem in freier Form vorliegenden Ammoniak und allenfalls einem nur geringen Teil der flüchtigen Ammonsalze befreit, -dann durch stärkeres Erhitzen die noch in Lösung verbliebenen flüchtigen Ammonsalze austreibt und aus den Dämpfen, unmittelbar oder nach ihrer Kondensation, das Ammoniak durch Einwirkung starker Säuren in Form von Ammonsalzen oder durch Behandlung mit schwachen organischen Säuren, deren Ammonsalze in der Hitze zersetzlic'h sind, oder mit Flüssigkeiten, die alkalisch reagierende Salze schwacher organischer Säuren enthalten, in Form von -freiem Ammoniak und -getrennt -davon die Kohlensäure und den Schwefelwasserstoff gewinnt.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich der Wärmebeharndlumg an Stelle von Gaswas-serdesfiillaten mit Vorteil auch freies und an Kohlensäure und Schwefelwasserstoff gebundenes Ammoniak enthaltende Waschflüssigkeiten unterwerfen lassen, die durch Waschen von Kohlensäure, Schwefelwasserstoff undAmmoniak enthaltendenGasgemischen mit Ammoniakwasser, anschließendes Waschen der Gase mit Wasser und Vereinigen der beiden Waschflüssigkeiten erhalten wurden.
  • In manchen Fällen ist es zweckmäßig, in die von Ammoniak teilweise befreite Lösung von Ammonsulfid und Ammoncarbonaten Kohlensäure einzuleiten, um Schwefelwasserstoff in konzentrierter Form frei zu machen. Die Lösung enthält dann das Ammoniak -hauptsächlich in Form von Carbonat, das, bei der Einwirkung von Säuren, wie Schwefelsäure oder Salpetersäure, zu den entsprechenden Ammonsalzen unter Entbindung von Kohlensäure umgesetzt wird. Die Kohlensäure kann zum Austreiben des Schwefelwasserstoffs benutzt werden. Beispiel io ooo ckm eines Gasgemisches, das 8 Volum-_prozent Kohlensäure sowie 4 g Ammoniak und 5 g Schwefelwasserstoff pro Kubikmeter enthält, wer-?den in einem Wascher mit 3 cbm eines äo/oigen Ammoniakwassers behandelt, wobei eine Berührungszeit zwischen Gas und Ammoniakwa@sser von weniger als i Sekunde eingehalten wird. Hierbei wird der Schwefelwasserstoff fast restlos von dem Ammoniäkwasser aufgenommen, während nahezu die gesamte Kohlensäure, indem Gas verbleibt. In einem nachgeschalteten: Wascher wird nunmehr das Ammoniak mit etwa 4 ckm Wasser aus dien Gas ausgewaschen. Die in belden Waschern ablaufenden Waschflüssigkeiten enthalten insgesamt etwa, iookg Ammoniak, etwa 48 kg Schwefelwasserstoff und etwa 4o kg Kohlensäure.
  • Diese 7-cbm Waschflüssigkeit werden nunmehr nach Vorwärmung auf etwa 85° in einer Kolonne mit Dampf auf etwa 9;o, bis 95° erwärmt. Hierbei entweichen etwa 4o kg Ammoniak und nur geringe Mengen Schwefelwasserstoff und Kohlensäure. Das aus der Kolonne ablaufende Wasser wird in einer zweiten Kolonne mit Dampf weitererhitzt, so daß -das Ammoniak und die Kohlensäure vollkommen ausgetrieben werden. Diie Ammoniak, Schwefel-Wasserstoff und Kohlensäure-enthaltenden Dämpfe gelangen nun in einen Waschturm; hier werden sie mit o,5 cbm Xylenol berieselt. Die Kohlensäure und der Schwefelwasserstoff entweichen aus dem oberen Teil des Waschturmes, während sich das Ammoniak im Xylenol löst. Das Ammoniak wird anschließend durch Erhitzen auf etwa ioo° aus-dem Xylenol ausgetrieben. Es entweichen etwa 82 cbm Ammoniak, ,die nur mit or,5 % Kohlensäure und Schwefelwasserstoff verunreinigt sind. Das Ammoniak kann nunmehr fürbeliebige Zwecke, so zur Herstellung von konzentriertem Ammoniakwasser oder zur Verarbeitung auf Salpetersäure, benutzt werden. Die aus der vorhergehenden Kolonne entweichenden etwa 32,5, cbm Schwefelwasserstoff und 2,2,5 cbm Kohlensäure werden in einen Claus-Ofen geführt und hier auf Schwefel verbrannt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: ti: Verfahren zur Aufarbeitung von freies und an Kohlensäure und Schwefelwasserstoff gebundenes. Ammoniak enthaltenden Waschflüssigkeiten, idie durch Waschen von Kohlensäure, Schwefelwasserstoff und Ammoniak enthaltenden Gasgemischen mit Ammoniakwasser, anschließendes Waschen :der Gase mit Wasser und Vereinigen der beiden Waschflüs,s gkeiten erhalten wurden, dadurch gekennzeichnet, daß man die Waschflüssigkeiten durch eine mäßige Wärmebehandlung von dem in freier Form vorliegenden Ammoniak und allenfalls einem nur geringen Teil der flüchtigen Ammonsalze befreit, dann durch stärkeres Erhitzen die noch in Lösung verbliebenen flüchtigen Ammonsalze austreibt und aus ,den Dämpfen, unmittelbar oder nach ihrer Kondensation, .das Ammoniak durch Einwirkung starker Säuren in Form von Ammonsalzen oder durch Behandlung mit schwachen organischen Säuren, deren-Ammonsalie in der '-Hitze -iersetzlich sind, oder mit Flüssigkeiten, die alkalisch reagierende Salze schwacher organischer Säuren enthalten, in Form-von freiem Ammoniak und getrennt davon die Kohlensäure und den Schwefelwasserstoff gewinnt;
  2. 2. Verfahren. gemäß Anspruch i"dadu#rch gekennzeichnet, (daß aus der nach Austreibung des freien Ammoniaks verbleibenden Lösung durch Einleiten von Kohlensäure Schwefelwasserstoff gewonnen wird.
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