DE605686C - Herstellung von arsenfreier Salzsaeure - Google Patents

Herstellung von arsenfreier Salzsaeure

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DE605686C
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Germany
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hydrochloric acid
arsenic
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free hydrochloric
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DES104419D
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English (en)
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Dr Kurt Bartsch
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VER CHEMISCHER FABRIKEN
SILESIA
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VER CHEMISCHER FABRIKEN
SILESIA
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B7/00Halogens; Halogen acids
    • C01B7/01Chlorine; Hydrogen chloride

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)

Description

  • Herstellung von arsenfreier Salzsäure. Salzsäure, die durch Zersetzen von Kochsalz mit Schwefelsäure hergestellt wird, enthält infolge des Arsengehalts der zur -Ver-,vendung gelangenden Schwefelsäure stets Arsenverbindungen. Für gewisse Zwecke der Technik ist aber unbedingt arsenfreie Salzsäure notwendig. Es sind deshalb schon viele Verfahren vorgeschlagen worden, um Salzsäure zu-entarsenieren.
  • So soll nach einem bekannten Vorschlag Eisen und Arsen aus der Salzsäure durch aktive Holzkohle entfernt werden. Nach einem anderen Vorschlage sollen die arsenhaltigen Salzsäuregase mit Jodiden und Jodwasserstoffsäure behandelt werden, um unlösliches Arsentrijodid zu erhalten. Nach J. Lamquet-und Thilens (Chem. Zentralblatt 1921, Bd. II, S. 955) soll es möglich sein, mittels unterphosphoriger Säure oder mit Salzen derselben aus der Salzsäure Arsen, schweflige Säure und Chlor zu entfernen. Andere Verfahren bedienen sich zur Entfernung des Arsens aus Salzsäure des Zinnchlorürs, ferner von Vanadinoxydulverbindungen. Nach anderen Vorschlägen soll es möglich sein, durch Behandlung mit C51 die Arsenverbindungen des Salzsäuregases oder der Salzsäure direkt abzuscheiden. Schließlich ist auch bereits vorgeschlagen worden, die Entfernung des Arsens durch fein verteiltes Antimon oder Kupfer vorzunehmen. Alle diese Verfahren arbeiten entweder zu teuer oder sind umständlich und entbehren dennoch der unbedingten Zuverlässigkeit, so daß der Technik ein technisch und wirtschaftlich befriedigendes Verfahren zur Entarsenierung von Salzsäure noch nicht zur Verfügung steht.
  • Neben den obenerwähnten Verfahren ist wohl schon immer die Entfernung des Arsens aus der fertigen 2o %igen technischen Salzsäure durch Behandlung derselben mit Schwefelwasserstoff und nachheriger Filtration des Schwefelarsens ausgeübt worden. So einfach dieses Verfahren im kleinen ist, so wenig angenehm ist seine Durchführung im großen. Aus der britischen Patentschrift 18 9¢0/ 1894 ist auch ein Verfahren zur Entarsenierung von Salzsäure mit Schwefelwasserstoff bekanntgeworden, nach dem das Arsen in einer Vorrichtung von ganz bestimmter Konstruktion ausgefällt wird. Bei diesem Verfahren erfolgt die Entarsenierung außerhalb des Produktionsapparates für die Salzsäure in einer besonderen Vorrichtung, die periodisch arbeitet, wobei auch zum Entwickeln des Schwefelwasserstoffs eine besondere Apparatur dient.
  • Nach der vorliegenden Erfindung wird nun die Entarsernierung der Salzsäure durch Einwirkung von Schwefehvasserstoff in äußerst einfacher Weise ohne Zuhilfenahme von besonderen Vorrichtungen direkt in der Absorptionsanlage ermöglicht. Unter Absorptionsanlage ist diejenige Anlage zu verstehen, die zur Herauswaschung des Salzsäuregases aus den aus dem Ofen austretenden Gasen dient. Sie besteht in der Regel aus einer Reihe von Turills, die hintereinandergeschaltet sind; am Ende der Turillreihe steht ein Absorption9-turm, in dem die Reste des .Salzsäuregases durch herabrieselndes Wasser absorbiert werden. Man benutzt auch zwei oder mehrere Türme, die dann ebenfalls hintereinandergeschaltet sind.
  • Der Absorptionsvorgang spielt sich bekanntlich in folgender Weise ab: Die aus dem Ofen austretenden salzsäurehaltigen Gase treten am Anfang der Turillb-atterie ein, durchstreichen die Turills, darauf den Absorptionsturm bzw. die Absorptionstürme. Die Gase werden( aus dem Ofen durch einen Steinzeugexhaustor, der ganz am Ende der Absorptionsapparatur steht, abgesaugt.
  • Den entgegengesetzten Weg legt das zur Absorption des Salzsäuregases dienende Wasser zurück. Es wird auf den Absorptionsturm aufgegeben, läuft durch diesen hindurch und tritt dann am Fuße des Turmes in die Turinbatterie ein, die es vom Ende her nach dem Anfang zu durchfließt. Sind mehrere Absorptionstürme vorhanden, so wird das Absorptionswasser nacheinander durch diese Türme geleitet.
  • Durch die innige Berührung der salzsäurehaltigen Ofengase mit dem Wasser findet die gründliche Auswaschung des Salzsäuregases statt unter Bildung der handelsüblichen technischen Salzsäure von etwa 30 bis 33 °1o Salzsäuregehalt.
  • In dieser Absorptionsapparatur läßt sich nun nach der vorliegenden Erfindung die Entarsenierung der Salzsäure dadurch vornehmen, daß in das die Absorptionsanlage im Gegenstrom zu den Salzsäuregasen durchlaufende Wasser zwischen dem Turillsytem und dem Endturm dem Arsengehalt entsprechende Mengen der gelösten Sulfide kontinuierlich eingeführt werden. Der aus den Sulfiden gebildete Schwefelwasserstoff wird von dem Absorptionswasser aufgenommen und, in diesem gelöst, zur Einwirkung auf die Salzsäure gebracht. Die Absorption des Salzsäuregases wird also nun nicht durch reines Wasser, sondern durch ein schwefelwasserstoffhaltiges Wasser vorgenommen. Durch den Schwefelwasserstoffgehalt des Absorptionswassers findet die Ausfällung des Arsens bereits in den Turins statt. Das ausgeschiedene Schwefelarsen setzt sich in diesen ab und wird gelegentlich entfernt.
  • Ein weiterer Vorteil des Verfahrens liegt darin, daß durch das allmähliche Stärkerwerden der wäßrigen Salzsäure ein evtl. Überschuß an Schwefelwasserstoff aus der wäßrigen Salzsäure ausgetrieben wird: Derart ausgeschiedener Schwefelwasserstoff geht aber nicht verloren, sondern bewegt sich mit den Ofengasen in der Absorptionsanlage immer wieder nach dem Absorptionsturm, wo er durch Absorption wiedergewonnen wird, so daß es tatsächlich gelingt, die Entarsenierung der Salzsäure ohne Verlust an Schwefelwasserstoff mit nahezu der berechneten Menge eines Alkali- oder Erdalkalisulfides durchzuführen.
  • Die geringen Mengen Alkali- oder Erdalkalichlorid, welche bei der Ausfällung des Arsens entstehen, beeinträchtigen den Handelswert der technischen Salzsäure in keiner Weise. Verwendet man z.-B. Schwefelbarium,' so findet gleichzeitig leine Ausfällung der fast immer in der Salzsäure enthaltenen Schwefelsäure statt. Jedenfalls ist es durch das vorliegende, außerordentlich einfache Verfahren möglich, die bisher recht schwierige Operation des Entarsenierens in jedervorhandenen Salzsäureabsorptionsanlage ohne besondere Änderung der Apparatur vorzunehmen.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, zur Reinigung von Salzsäure von Arsen Alkali-oder Erdalkalisulfide zu benutzen. Es ist ferner bekannt, die Schwefelsäure aus der gasförmigen Salzsäure der Sulfatöfen in einem Steinturm durch Herunterrieseln einer Chlorbariumlösung zu entfernen. Bei diesem bekannten Verfahren erfolgt aber der Reinigungsprozeß außerhalb der eigentlichen Kondensation in einem besonderen Turm, in dem die Temperatur der Gase so hoch zu halten ist, daß eine Kondensation von Salzsäure nicht eintreten kann. Im Gegensatz hierzu wird die Entfernung des Arsens aus der Salzsäure ge-mäß der vorliegenden Erfindung innerhalb der Absorptionsanlage und während der Absorption dadurch vorgenommen, daß man zurg Absörbieren der Salzsäuredämpfe die in der Anlage selbst in der beschriebenen Weise hergestellteiverdünnte Schwiefelwasserstofflösung benutzt. Die Wirkung des vorliegenden Verfahrens ergibt sich aus nachstehendem Versuch, der in der beschriebenen Einrichtung mit den Gasen eines Handsulfatofens ausgeführt wurde. Die tägliche Produktion der verwendeten Absorptionsanlage beträgt etwa 7 000 kg technische Salzsäure der üblichen Konzentration.
  • Vor Beginn des Versuches wurde der Arsengehalt der entfallenden Salzsäure bestimmt und zu 0,04 Gewichtsprozent Arsen ,gefunden. Obige 700o kg Salzsäure enthalten mithin 98o g Arsen. Zur Verfügung stand ein technisches Schwefelnatrium mit 59,8 °1o Beingehalt. Die Rechnung ergibt, daß zur Ausfällung obiger 98o g Arsen 256o g des technischon Schwefelnatriums erforderlich sind. Die zur Anwendung gelangende Schwefelnatriumlösung enthielt r5o g des technischen Produkts pro Liter. Von dieser Lauge liefen in 2.4 Stunden 301 in das Turill ein, das am Fuße des ersten Absorptionsturmes steht. h; ach einiger Zeit konnte man am Anfang der Turillbatterie eine Salzsäure der üblichen Konzentration abziehen, in der nach der Bettendorfschen Probe mit Zinnchlorür die Abwesenheit von Arsen festgestellt wurde.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Herstellung von arsenfreier Salzsäure durch Ausscheidung des Arsens als Arsensulfid mittels Alkali- oder Erdalkalisulfiden, dadurch gekennzeichnet, daß in das die Absorptionsanlage im Gegenstrom zu den Salzsäuregasen durchlaufende Wasser zwischen dein Turillsystem und dem Endturm dem Arsengehalt entsprechende Mengen der gelösten Sulfide kontinuierlich eingeführt werden.
DES104419D 1932-05-01 1932-05-01 Herstellung von arsenfreier Salzsaeure Expired DE605686C (de)

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