DE916827C - Weiterbildung des Verfahrens zur Verarbeitung von Schwefelwasserstoff enthaltendem Ammoniakwasser - Google Patents

Weiterbildung des Verfahrens zur Verarbeitung von Schwefelwasserstoff enthaltendem Ammoniakwasser

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DE916827C
DE916827C DEB15874A DEB0015874A DE916827C DE 916827 C DE916827 C DE 916827C DE B15874 A DEB15874 A DE B15874A DE B0015874 A DEB0015874 A DE B0015874A DE 916827 C DE916827 C DE 916827C
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ammonia water
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oxidizing gas
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DEB15874A
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Dr Otto Grosskinsky
Dr Helmut Umbach
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/24Sulfates of ammonium
    • C01C1/245Preparation from compounds containing nitrogen and sulfur
    • C01C1/246Preparation from compounds containing nitrogen and sulfur from sulfur-containing ammonium compounds
    • C01C1/247Preparation from compounds containing nitrogen and sulfur from sulfur-containing ammonium compounds by oxidation with free oxygen

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  • Treatment Of Water By Oxidation Or Reduction (AREA)

Description

  • Weiterbildung des Verfahrens zur Verarbeitung Von Schwefelwasserstoff enthaltendem Ammoniakwasser Das Patent 87.4 000 betrifft ein Verfahren zur Aufarbeitung von Schwefelwasserstoff enthaltendem Ammoniakwasser bzw. zur Überführung von in Ammoniak gelöstem Ammoniumsulfid in Ammoniumsulfat in kürzester Zeit und im kontinuierlichen Betrieb und besteht im wesentlichen darin, daß man die schwefelwasserstoffhaltigeAmmoniaklösung bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck über großoberflächige Körper rieseln läßt und die somit feinverteilte Flüssigkeit mit Sauerstoff, Luft oder sonstigen sauerstoffhaltigen Gasen in innige Berührung bringt. Als großoberflächiger Körper kommt besonders gekörnte aktive Kohle in Frage. Zur Durchführung des Verfahrens dient eine Druckkolonne od, dgl., die hinsichtlich Druck und Temperatur auf die gewünschten Arbeitsbedingungen gebracht und auf diesen gehalten werden muß: Die Oxydationreaktion ist stark exotherm. Selbstverständlich kann man die bei dem Prozeß frei werdende Wärme zum Eindampfen der anfallenden Ammoniumsulfatlösung verwenden.
  • Es zeigte sich nun, daß im großtechnischen Verfahren die durch die Füllkörper rieselnde Flüssigkeit sich nur unvollkommen gleichmäßig verteilen läßt und ein dieser Ungleichmäßigkeit sich automatisch anpassender Wärmeentzug von außen ohne weiteres nicht oder nur schwer möglich ist. Deshalb resultieren aus dieser schwer zu vermeidenden Ungleichmäßigkeit des Rieselvorganges örtliche Überhitzungen, denn die Reaktion beschleunigt sich durch Bildung von Reaktionsschwerpunkten örtlich von selbst. Diese örtlichen Überhitzungen führen leicht zu verstärkten lokalen Korrosionen, da selbst VA-Stahl bereits unter den gegebenen Bedingungen angegriffen wird. Gleichzeitig kommt es, falls Kohle als oberflächiger Füllkörper benutzt wird, zum Zerfall der Kohlekörner und damit zu Verstopfungen in der Kolonne.
  • Es wurde nun gefunden, ,daß eine Reihe von Maßnahmen im einzelnen und in ihrer Gesamtheit geeignet sind, örtliche Überhitzungen in der Kolonne zu vermeiden. So kann eine Herabsetzung der Wärmeabgabe der durch die Apparatur hindurchfließenden Flüssigkeit das Auftreten von örtlichen Überhitzungen weitgehend unterdrücken. Eine hierzu geeignete Maßnahme besteht erfindungsgemäß darin, daß man dem Reaktionsraum außer dem zu oxvdierenden Ammoniakwasser eine weitere, unter den obwaltenden Arbeitsbedingungen nicht oder nur schwach oxydierbare Flüssigkeit zuführt. Als solche Flüssigkeiten kommen wäßrige Lösungen von Ammonsulfat in Frage, insbesondere die im Zuge des Verfahrens anfallende, eventuell noch geringe Mengen Ammoniumthiosulfat enthaltende Sulfatlösung. Mit gleichem Erfolg können, wenn Salzgemische hergestellt werden sollen, Lösungen von Ammoniumnitrat, Ammoniumchlorid, Ammoniumphosphat, Kaliumsulfat,Kaliumchlorid, Kaliumnitrat, Kaliumphosphat usw. angewendet werden. Auch Wasser kann für diesen Zweck herangezogen werden. Dieses hat jedoch den Nachteil, daß es die anfallende Sulfatlösung verdünnt und nach Durchlaufen der Apparatur verdampft werden muß, wenn auf kristallisiertes Salz gearbeitet werden soll. Demgegenüber hat die Verwendung der im Zuge des Verfahrens anfailendenAmmoniumsulfatlösung den Vorteil, daß kein Wasser zusätzlich eingebracht wird.
  • Die Menge der Zusatzlösung richtet sich nach der gewünschten Kühlwirkung und der Wirkung, die die Zusatzlösung auf den Ablauf der Reaktion ausübt, denn durch die Mehrbelastung der Apparatur mit der vermehrten Flüssigkeitsmenge muß mit einem Leistungsabfall gerechnet werden. Wie aber gefunden wurde, ist die Leistungsverminderung geringfügig und kann unbedenklich in Kauf genommen werden, wenn das Mengenverhältnis von Zusatzlösung zur Menge des zu oxydierenden Schwefelstoffes nicht zu groß gewählt wird. So fällt beispielsweise die Oxydationsleistung der Apparatur bei Verwendung eines Ammoniakwasser, das 8o g/1 H2 S enthält, bei einer Verdünnung mit einer konzentrierten Ammonsulfatlösung auf das Doppelte um etwa 6%, auf das Vierfache um etwa 2o119 und auf das Sliebenfache um etwa 40%. Die Zugabe dieser Zusatzflüssigkeit geschieht zweckmäßig gemeinsam mit dem zu oxydierenden Ammoniakwasser am Kopf der Apparatur. Man kann sie aber auch je nach Belieben in Teilmengen in verschiedenen Höhen der Apparatur aufgeben. In jedem Fall hat man es gewissermaßen durch Kühlung von innen heraus in der Hand, die Temperatur in der gesamten Apparatur zu regulieren, was bei Kühlung von außer her nicht immer gewährleistet ist. Das Auftreten örtlicher Überhitzungen wird damit stark zurückgedrängt.
  • Eine weitere Möglichkeit, örtliche Überhitzungen zu vermeiden, besteht darin, daß man mit dem Eintritt des Ammoniakwassers in -die Apparatur nur einen Teil der für @ die Oxydation erforderlichen Luftmenge aufgibt und den Rest an verschiedenen tiefer gelegenen Stellen der Apparatur zuführt. Durch diese Maßnahme kann man das Oxydationsmittel nach Belieben dosieren und die Reaktion nach Wunsch auf einen größeren Bereich auseinanderziehen. Die eingeführte Luft wird durch die vorausgehende Kompression vorgewärmt. Notfalls kann durch ihre Kühlung vor Eintritt in den Oxydationsbehälter eine verstärkte Wärmeabfuhr bewirkt werden.
  • Will man eine Verminderung der Durchsatzleistung möglichst vermeiden, so sind zusätzlich apparative Einrichtungen geboten, um auch durch besonders geeignete Kühlung von außen her zur Vermeidung der örtlichen Überhitzungen beizutragen. Es zeigte sich, daß es vorteilhaft ist, die zu oxydierende Flüssigkeit abwechselnd über großoherfläehige Körper und über Kühlelemente rieseln zu lassen, wobei die Flüssigkeit durch die Kühlung annähernd auf die niedrigst zulässige Temperatur abgekühlt und danach anschließend auf die höchst zulässige Temperatur erwärmt werden kann. Dieser Vorgang kann sich beliebig oft wiederholen. Die niedrigst zulässige Temperatur ist diejenige, bei der die Reaktionsgeschwindigkeit soeben noch für eine technische Durchführung des Verfahrens ausreicht. Die höchst zulässige Temperatur wird durch die Widerstandsfähigkeit der Füllkörper und des Apparatebaumaterials begrenzt. In welchem Temperaturbereich und über welche Temperaturspanne man in zier Praxis arbeiten wird, hängt von den genannten Umständen und den gesamten Arbeitsbedingungen ab. Falls man auf große Durchsatzleistung bedacht ist, wird man bei möglichst hohen Temperaturen arbeiten und diese möglichst konstant halten, somit also die intensivsten Arbeitsbedingungen einhalten.
  • Die für einen derartigen Prozeß zu wählende Vorrichtung wird von der zu erwartenden Wärmemenge bestimmt, und diese ist wiederum abhängig von der j e Quadratmeter Kolonnenquerschnitt zu oxydierenden Menge an Sulfid, Polysulfid, Thiosulfat u. dgl. Als Vorrichtung kann ein senkrecht stehender Autoklav mit abwechselnd eingebauten Füllkörperschichten und Kühlelementen dienen. Als Kühlelemente können Rohrbündel oder Rohrschlangen oder irgendwelche andere bekannte Kühlvorrichtungen dienen. Die Kühlung selbst kann mit fließendem Wasser erfolgen. Nachteil hierbei ist der Verlust der bei der Oxydation frei ,werdenden großen Wärmemenge. Zweckmäßiger und wirtschaftlicher ist es, für die Abfuhr der Reaktionswärme die latente Verdampfungswärrne der Kühlflüssigkeit auszunutzen. Im einfachsten Falle verwendet man hierfür Wasser, welches durch die aufgenommene Reaktionswärme aufgeheizt und zum Verdampfen gebracht wird. Durch Veränderung des Druckes kann die Kühlflüssigkeit auf einer beliebigen Temperatur gehalten werden. Der erzeugte Dampf kann zum Eindampfen der anfallenden Ammoniumsulfatlösung oder für beliebige andere Zwecke nutzbar gemacht werden. Diese Art der Kühlung hat außerdem den Vorteil, daß niemals eine Unterkühlung der Reaktionslösung stattfinden kann, da die Kühlung nicht durch ein großes Temperaturgefälle zwischen Kühlmittel und zu kühlender Flüssigkeit, sondern durch die beim Siedepunkt des Kühlmittels stattfindende Verdampfung derselben zustande kommt.
  • Wie bereits erwähnt, kann auch durch Dosierung der Luftzufuhr und die Wahl der Zufuhrstelle der Prozeß gesteuert werden, was bei Erstellung einer geeigneten Vorrichtung berücksichtigt werden muß. Darüber hinaus hat sich gezeigt, daß auch die Richtung der Luftführung in der Apparatur für das Verfahren von Bedeutung ist. Es hat sich nämlich als zweckmäßig herausgestellt, das Ammoniakwasser und das sauerstoffhaltige Gas im Gleichstrom, und zwar von oben nach unten durch die Apparatur hindurchzuführen, weil andernfalls, d. h. wenn man das sauerstoffhaltige Gas im Gegenstrom zum Ammoniakwasser von unten nach oben leitet, ein Teil des Schwefelwasserstoffes aus dem zulaufenden Ammoniakwasser mit den Abgasen fortgeführt wird und für die Reaktion verlorengeht. Andererseits aber spart man, wie weiter gefunden wurde, erheblich an Reaktionsraum bzw. nutzt man den vorhandenen Reaktionsraum weitaus besser aus, wenn man Ammoniakwasser und sauerstoffhaltiges Gas im Gegenstrom zueinander führt, weil dann gemäß dem Gegenstromprinzip die günstigstenReaktionsbedingungen eingehalten werden.
  • Die Vorteile beider Arbeitsweisen kann man ausnutzen, indem man teils im Gegenstrom, teils im Gleichstrom in zwei oder mehreren Stufen arbeitet. Damit ergeben sich eine Reihe von Schaltungsmöglichkeiten. Man kann z. B. frische Luft und frische Lösung zunächst im Gleichstrom führen und in einer zweiten Stufe die teilverbrauchte Luft und teiloxydierte Lösung im Gegenstrom. Damit wird erreicht, daß trotz teilweiser Gegenstrombehandlung kein Schwefelwasserstoff mit dem Abgas abgeführt wird, da in der zweiten Stufe solches kaum noch vorhanden ist. Die Erwärmung in der ersten Stufe ist hierbei besonders fühlbar, was durch geeigneteMaßnahmen ausgeglichen bzw. ausgenutzt werden kann.
  • Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die frische Lösung mit frischer Luft zunächst im Gegenstrom zu führen und in der zweiten Stufe den Abfluß und das Abgas der ersten Stufe im Gleichstrom. Im Abgas der ersten -Stufe befindet sich dann zwar Schwefelwasserstoff, doch wird er in der zweiten Stufe verlustlos verarbeitet. Die Erwärmung in der ersten Stufe ist hierbei noch fühlbarer, was für eine Dampferzeugung von Nutzen sein kann.
  • Weiter kann man zunächst die frische Lösung mit dem Abgas der zweiten Stufe im Gleichstrom behandeln. Diese Arbeitsweise ist deshalb besonders vorteilhaft, da hier die frische, leicht oxydierbare Lösung unter milden Bedingungen vorbehandelt wird, wobei kein Schwefelwasserstoff verlorengehen und die Wärmeabfuhr besonders sicher gehandhabt werden kann. In der zweiten Stufe wird dann die teiloxydierte Lösung im Gegenstrom mit frischer Luft in Berührung gebracht, so daß die teiloxydierte Lösung einer intensiven Oxydation unterworfen wird. Das ist besonders günstig, weil der Schwefelwasserstoff in der ersten Stufe zum Teil nur bis zum Thiosulfat oxydiert wird und die Schlußreaktion Thiosulfat zu Sulfat relativ träge verläuft und dementsprechend intensive Arbeitsbedingungen erfordert. Diesem Umstand läßt sich natürlich auch durch geeignete Einstellung von Druck und Temperatur Rechnung tragen. Im übrigen läßt sich in jedem Falle die teilverbrauchte Luft an beliebiger Stelle auffrischen, womit die hier aufgewiesenen Arbeitsmöglichkeiten auf die eine oder andere Weise abgeändert oder ergänzt werden können.
  • Zu bemerken wäre noch, daß das technische Ammoniakwasser stets etwas Blausäure enthält. Diese wird im Zuge des Verfahrens in Rh.odanwasserstoffsäure verwandelt (H C N + S = H S C N), die mit freiem Ammoniak Rhodanammonium bildet. Ist dieMenge der imAmmoniakwasser enthaltenen Blausäure gering, so kann diese je nach den obwaltenden Arbeitsbedingungen restlos zum Sulfat oxydiert werden und übt .somit keinen störenden Einfluß auf das Enderzeugnis aus. Erreicht die Blausäure im Ammoniakwasser jedoch größere Konzentrationen (etwa 5% oder mehr der H2 S-Konzentration), so kann trotz Intensivierung der Arbeitsbedingungen und wiederholte oxydierende Behandlung Rhodanammonium in das Endprodukt gelangen und eine unliebsame Verfärbung desselben verursachen. In diesem Falle entfernst man die Blausäure tunlichst vor der Oxydation. Dies kann dadurch geschehen, daß man entweder das Rohgas vor der Ammoniakwäsche oder das rohe Ammoniakwasser in bekannter Weise mit einer Ammoniumpolysulfidlösung bzw. einer feinen wäßrigen Schwefelsuspension behandelt, wodurch die Blausäure bzw. das Ammoniumcyanid in Ammoniumrhodanid übergeführt wird. Treibt man das behandelte Ammoniakwasser ab, so bleibt das unerwünschte Rhodanid in dem vom Ammoniak befreiten Abwasser zurück.
  • Eine für die Durchführung des Verfahrens geeignete Apparatur zeigt die Zeichnung in schematischer Darstellung. Sie besteht aus zwei zylindrischen Autoklaven. Der erste (I) derselben ist 6 m hoch und in drei Teile unterteilt. Die oberen beiden Teile bestehen aus je einem Rohrbündel Cl, C2 mit darüber befindlichem Siebboden Dl, D2, der untere enthält kein Rohrbündel, sondern nur einen Siebboden D3. Die Rohre -sind oben und unten offen und jeweils am oberen und unteren Ende in Böden eingewalzt.
  • Der zwischen den Rohren befindliche Raum ist mit Wasser angefüllt und mit einem Wasserzuleitungs- und einem Dampfableitungsrohr El, E2, F1, F2 ausgestattet. Der unterste Raum ist von den beiden darüber befindlichen außerdem durch einen flüssigkeitsdichten Boden abgeschlossen und steht über ein als Siphon für die herablaufende Flüssigkeit dienendes U-förmiges Rohr a -mit den beiden oberen in Verbindung. Nachgeschaltet ist diesem Apparat ein zweiter Autoklav II ähnlicher Bauart. Er besitzt eine Höhe von 4 m und enthält je zwei Siebböden D4, D, und Rohrbündel C3, C4 mit den Wasserzu- und Dampfableitungen E3, E4, F3, F4. Auf jedem Siebboden beider Autoklaven lagert eine Schicht gekörnte Aktivkohle. Die Apparatur arbeitet folgendermaßen: Am Kopf des Autoklavs I fließen bei A je Quadratmeter Ouers.chnitt stündlich z. B. 1,4 m3 verdichtetes Ämmoniakwasser zu, das im Liter 192g N H,3, 112g H. S und 83g CO2 enthält. Diesem Ammoniakwasser werden 4,2 m3 der den Autoklav I bei B verlassenden thiosulfathaltigen Ammoniumsulfatlösung zugefügt. Das Flüssigkeitsgemisch hat bei seinem Eintritt in den Autoklav eine Temperatur von 128°. Es durchläuft auf seinem Weg durch die beiden Autoklaven abwechselnd Aktivkohleschichten und Kühlelemente von oben nach unten, wobei es mit Luftsauerstoff in innige Berührung kommt und das. in ihm enthaltene Ammoniums.ulfid in stark exothermer Reaktion über Ammoniumthiosulfat zu Ammoniumsulfat oxydiert wird. Die Dicke .der Kohleschicht und die Oberfläche der Kühlelemente ist so bemessen, daß die Temperatur der Flüssigkeit abweckselnd zwischen etwa 130 und 170° hin und her pendelt.
  • Die Flüssigkeit verläßt den Autoklav I bei B mit einer Temperatur von etwa 17o° als Ammoniumthiosulfat-Su.lfat-Gemisch; 4,2 m3 dieses Gemisches werden erneut dem Autoklav I bei A zugeführt und dienen zum Verdünnen weiterer 1,4 m3 schwefelwasserstoffhaltigen Ammoniakwassers, während der Rest auf den Kopf des Autoklavs II gelangt. Dieser Rest (etwa 1,4 m3) durchfließt nochmals zwei Kühlelemente und zwei Lagen Aktivkohle, in denen noch vorhandenes Thiosulfat praktisch restlos in Sulfat umgesetzt wird. Die abfließende Flüssigkeit enthält 58o bis 59okgAmmoniumsulfat inkonzentrierter, wäßriger Lösung, aus der es mit Hilfe der bei dem Verfahren gewonnenen Dampfmenge durch Verdampfen des Wassers in kristallisierter Form gewonnen werden kann. Das überschüs@sigeAmmoniak befindet sich zum größten Teil in der Abluft, aus der es durch Abkühlung und Auswaschung mit wenig Wasser gewonnen wird. Das gebildete Ammoniakwasser kann zur Aufrechterhaltung des gewünschten Ammoniaküberschußes wieder in den Oxydationsbehälter zurückgeführt werden. Die für den Ablauf der Oxydationsreaktion erforderliche Sauerstoffmenge wird in Form von Luft (etwa iioo Nina) dem AutoklavII bei G zugeführt, durchstreicht diesen im Gegenstrom zu der herabrieselnden Flüssigkeit, wird bei H abgezogen und bei I in den Autoklav I eingeleitet, wo sie zunächst ebenfalls im Gegenstrom zur Flüssigkeit .die unterste der drei Aktivkohleschichten durchläuft, um bei K abgezogen zu werden. Die nun weitgehend an Sauerstoff verarmte Luft wird dem Autoklav I am Kopf (bei L) wieder zugeführt und durchläuft die beiden oberen Aktivkohleschichten und Kühlelemente dieses Apparates im Gleichstrom mit dem ebenfalls am Kopf des Autoklavs I aufgegebenen schwefelwasserstoffhaltigen Ainmoniakwasser. Die nahezu sauerstofffreie Abluft verläßt den Autoklav bei 11.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Weiterbildung des Verfahrens zur Verarbeitung von Schwefelwasserstoff enthaltendem Ammoniakwasser gemäß Patent 874 ooo, dadurch gekennzeichnet, daß man zusätzlich wäßri,ge Lösungen anorganischer Salze, insbesondere die im Zuge des Verfahrens anfallende Ammoniumsulfatlösung als wärmeaufnehmendes Verdünnungsmittel über die Füllkörperschichten rieseln läßt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, .dadurch gekennzeichnet,. daß man den Sauerstoff oder das sauerstoffhaltige Gas, insbesondere Luft, in dosierten Mengen in verschiedenen Höhen dem Reaktionsgefäß zuführt.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die zu oxydierende Flüssigkeit abwechselnd über Lagen von Füllkörpern, insbesondere Aktivkohle und Kühlelemente rieseln läßt.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxydationsbedingungen dem Blausäuregehalt der zu oxydierenden Ammoniaklösung anpaßt und erforderlichenfalls die Blausäure vor der Oxydation aus der Ammoniaklösung oder aus dem Rohgas entfernt.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das zu oxydierende Ammoniakwasser und das oxydierend wirkende Gas im Gleichstrom durch die Apparatur leitet.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das zu oxydierende Ammoniakwasser und das oxydierend wirkende Gas zunächst im Gleichstrom durch eine Vorreaktionszone führt, das oxydierend wirkende Gas nach Durchlaufen dieser Zone abzieht und das voroxydierte Ammoniakwasser anschließend mit diesem an Sauerstoff verarmten Gas im Gegenstrom behandelt.
  7. 7. Verfahren nach den Anspr'ü'chen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das zu oxydierende Ammoniakwasser und das oxydierend wirkende Gas zunächst im Gegenstrom durch eine Vorreaktionszone führt, das oxydierend wirkende Gas nach Durchlaufen dieser Zone abzieht und das voroxydierte Ammoniakwasser anschließend mit dem an Sauerstoff verarmten Gas im Gleichstrom behandelt. B.
  8. Verfahren nach den Ansprüchen i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß .man das zu oxydierende Ammoniakwasser zunächst im Gleichstrom mit an Sauerstoff verarmten Gasen oder teilweise ausgebrauchter Luft der zweiten Oxydationsstufe durch eine Vorreaktionszone führt und es danach im Gegenstrom mit sauerstoffreichen Gasen, insbesondere frischer Luft, behandelt.
  9. 9. Verfahren nach den Ansprüchen 7 .und 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die teilweise verbrauchte Luft bedarfsgemäß durch Zufuhr von Sauerstoff, sonstigen sauerstoffhaltigen Gasen oder frischer Luft auffrischt. io. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen i bis 9, bestehend aus in Form von stehenden Autoklaven ausgebildeten Reaktionsbehältern mit im Innern befindlichen Lagen von Füllkörperschichten, inG-besondere von Aktivkohle, die durch Kühlelemente voneinander getrennt sind.
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