DE452728C - Verfahren zur besseren Ausnutzung des Kalks beim Faellen von Zuckerkalk - Google Patents

Verfahren zur besseren Ausnutzung des Kalks beim Faellen von Zuckerkalk

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DE452728C
DE452728C DEST38207D DEST038207D DE452728C DE 452728 C DE452728 C DE 452728C DE ST38207 D DEST38207 D DE ST38207D DE ST038207 D DEST038207 D DE ST038207D DE 452728 C DE452728 C DE 452728C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B35/00Extraction of sucrose from molasses
    • C13B35/02Extraction of sucrose from molasses by chemical means
    • C13B35/04Extraction of sucrose from molasses by chemical means by precipitation as alkaline earth metal saccharates

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  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur besseren Ausnutzung des Kalks beim Fällen von Zuckerkalk. Die bekannten Verfahren zur Ausfällung des Zuckers als unlöslicher Zuckerkalk aus wässerigen, mehr oder weniger nichtzuckerreichen Zuckerlösungen (Melassen, Sirupen, zuckerhaltigen Pflanzensäften u. dgl.) bei ge« öhnlichen oder tieferen Temperaturen mittels Kalksmehls (aus gebranntem, kohlensaurem. Kalkstein) benötigen erheblich größere Mengen von Kalkmehl, als zur Ausfällung des Zuckers als unlöslicher Zuckerkalk notwendig wäre. Bei diesen Verfahren werden in der Praxis auf ioo Teile Zucker in der wässerigen Zuckerlösung (Melasselösung) bei gewöhnlichen Temperaturen iao und auch erheblich mehr Teile Calciumoxydmehl verbraucht. Die Ursachen dieses großen Kalkverbrauches sind verschiedener Art. Zum Teil liegen sie in der Herstellung des gebrannten Kalks selbst, weil in den Kalkbrennöfen, besonders bei den in Zuckerfabriken gebräuchlichen Bauarten, wo neben Calciumoxyd noch möglichst hochprozentige Kohlensäure gewonnen wird, nicht alle Bedingungen vorhanden sind, um den kohlensauren Kalk so gleichmäßig bei den geeigneten Temperaturen auszubrennen, daß der gebrannte Kalk nach dem Vermahlen zu Calciumoxvdmehl in allen seinen Teilen mit gleicher Energie auf Zucker und Wasser in wässerigen, kalten Zuckerlösungen reagiert. Es wurde festgestellt, daß, wenn man Calciutnoxydmehl in kalten, genügend großen Mengen dünner, wässeriger Melasselösungen unter stetem Abkühlen und kräftiger Mischung fein verteilt, verschiedene kolloidale Erscheinungen in der Flüssigkeit auftreten, wodurch ein Teil feiner und feinst verteilter Calciumoxydmehlteilchen während und bis zur Beendigung des Fällprozesses in der Flüssigkeit zurückgehalten werden, ohne mit dem Zucker eine feste Verbindung eingegangen zu sein, und schließlich neben dem ausgefällten Zuckerkalk in der Fällflüssigkeit verbleiben. Dies hat auch zu der irrigen Annahme geführt, daß diese in der Fällflüssigkeit fein verteilten Calciumoxydmehlteilchen in chemischer Verbindung mit dem Zucker sind, und man war der Meinung, daß die bei gewöhnlichen Temperaturen aus wässerigen Zuckerlösungen abgeschiedenen Kalksaccharate eine vier- und sogar mehrbasische Zukkerkalkverbindung sind. Diese Calciumoxydmehlteilchen, welche mit dem Zucker keine Verbindung eingegangen sind, bleiben aber mit dem ausgefällten Zuckerkalk gemeinsam in der Fällflüss.igkeit suspendiert. Diese Fällflüssigkeit wird bei den bekannten Verfahren mit ihrem ganzen Inhalt an unlöslichen Stoffen unmittelbar nach Beendigung des Fällprozesses direkt in Filterpressen, Nutschen u. dgl. abgefiltert, wodurch der Zuckerkalk gemeinsam mit dem Calciumoxydmehl als kalkreicher Saccharatschlamm gewonnen wird. Im vorstehenden wird mehrmals angegeben, daß gebrannter Kalk in verdünnter wässeriger Zuckerlösung unverändert bleibt und sich zu Boden setzt. Diese Angabe steht in Widerspruch zu der allgemein bekannten Tatsache, daß sich Ca0 mit Wasser von jeder Temperatur unter starker Wärmeentwicklung zu Ca(OH)2 verbindet, welche Reaktion auch beim Einbringen von gebranntem Kalk in verdünnte Melasselösung eintritt. Anderseits ist aber beobachtet worden, daß unter den beim Ausfällen von Zukkerkalk herrschenden besonderen Bedingungen, besonders wenn die Temperatur der Flüssigkeit unterhalb + 30° C gehalten wird, feines Kalkpulver 25 bis 30 Minuten lang und sogar noch länger unhydratisiert bleibt. Diese Beobachtung stimmt vollkommen mit einer Angabe in dem holländischen Werke von Prinsen Geerligs »Handboek voor de Rietsuikerfabricage«, 3. Auflage, 29i6, Seite 2q.o, überein, wo es heißt, daß im Meßgefäß, wo der Saft noch kalt ist, der Kalk zum großen Teil in ungelöschtem und ungelöstem Zustande zu Boden sinkt und, wenn er aufgerührt und vom Safte mitgeführt wird, erst im Vorwärmer gelöscht und gelöst wird.
  • Bei dem vorliegenden Verfahren wird eine bessere Ausnutzung des Kalks dadurch erzielt, daß die Flüssigkeit in den Fällgefäßen unter Abkühlung so lange stehengelassen wird, bis sich eine genügende Menge von Calciumoxyd als mehr oder weniger flüssiger Bodensatz ausgeschieden hat, worauf, man den Bodensatz von der Flüssigkeit trennt und aus ihr den Zuckerkalk in bekannter Weise abfiltert.
  • Es wurde festgestellt, daß die in der Fällflüssigkeit ausgeschiedenen Calciumoxydmehlteilchen eine etwas geringere Schwimmfähigkeit bzw. größ'cre Senkfähigkeit besitzen als der ausgefällte, voluminöse, leicht schwimmende Zuckerkalk. Es kann nun die Trennung des vorhandenen Kalkmehles vorn Zuckerkalk noch gesteigert werden, wenn man die Flüssigkeit während oder nach Beendigung des Fällvorganges mittels Pumpen o. dgl. durch Abscheidevorrichtungen mit bekannten Einrichtungen zur Begünstigung der Abscheidung schwimmender Stoffe wiederholt unter stetem Abkühlen so lange zirkulieren läßt, bis aus der Flüssigkeit der größte Teil des Calciumoxydmehls in den Abscheidevorrichtungen abgeschieden ist. Als Einrichtungen, welche in Flüssigkeit schwimmende ungelöste Stoffe mit verschiedener Schwimm- und Senkfähigkeit trennen, können dabei unter anderem auch jene Apparate Verwendung finden, welche mit Hilfe der Fliehkraft arbeiten (z. B. Konstruktionen nach Art der Zyklone), ferner jene, welche die Abscheidung von Wasser aus Dampf bewerkstelligen, und andere gleichwertige Einrichtungen.
  • Es wurde gefunden, daß in dem abgeschiedenen Kalkbrei die Hydratbildung durch eine entsprechende Kühlvorrichtung verhindert oder verzögert werden kann. Man kann sonach den in der beschriebenen Weise in den Abscheidegefäßen abgeschiedenen Kalkschlamm noch weiter ausnutzen, indem man ihn in eine neue wässerige Zuckerlösung, welche einer Zuckerkalkausfällung in der beschriebenen Weise unterworfen werden soll, unter steter Abkühlung und kräftiger Mischung einführt und erst hierauf in gleicher Weise frisches Calciumoxydinehl zusetzt, bis die gewünschte Zuckerausfällung erreicht ist. Der anfangs zugeführte Kalkschlamm wirkt im Gegensatz zu dem sonst vielfach angewendeten hydratisiertem Kalk (Kalkmilch) ebenso nutzbringend für den Zuckerkalkausfällvorgang wie frisches Calciumoxydmehl, und man erreicht daher die Zuckerkalkausfällung unter Anwendung erheblich geringerer Calciumoxydmehlmengen. Der in den Kalkabscheidern abgeschiedene Kalkschlamm gelangt immer wieder bei einer neuen Zuckerkalkfällung zur Benutzung. Die Verunreinigungen des Kalks, welche sich im Laufe der Zeit in dem in den Kalkabscheidern abgeschiedenen Kalkschlamm anhäufen, werden von Zeit zu Zeit aus dem Kalkabscheider durch Ablassen entfernt.
  • In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens geeigneten Anlage dargestellt. Das Sammelgefäß S steht durch eine von der Pumpe P beherrschte Rohrleitung a mit dem Kühlgefäße K in Verbindung, von welchem eine Rohrleitung b in den mit einem Kühlmantel B versehenen Kalkabscheider A führt, der einerseits durch die Rohrleitung. c mit dem Kalkzubringer M und anderseits durch das mit einem Ventil V versehene Rohr d mit dem Sammelgefäße S in Verbindung steht. Der Kalkzubringer 111 steht durch das Rohr e wieder mit dem Saminelgefäße S in Verbindung. Zur Ausschaltung des Kalkabscheiders ist die Rohrleitung f vorgesehen, die das Kühlgefäß K direkt mit dein Kalkzubringer verbindet.
  • Die unreine Zuckerlösung wird mittels der Pumpe P aus dem Sammelgefäß S durch die Leitung a in das Kühlgefäß K gedrückt, von welchem sie durch die Leitung b in den Kalkabscheider und von hier durch die Leitung c unter den Kalkzubringer M gelangt, der auf die Flüssigkeit fortlaufend Kalkmehl streut. Die mit dem Kalkmehl versetzte Flüssigkeit gelangt durch die Leitung e in das Sammelgefäß S, aus welchem sie wieder mittels der Pumpe P über das Kühlgefäß und die Leitung b in den Kalkabscheider A gefördert wird, in welchem sich nun die nicht mit dein Zucker verbundenen Kalkmengen von dein voluminösen und daher leichter schwiminenden ausgefällten Zuckerkalk abtrennen. Der nicht mit dem Zucker in Verbindung gegangene Kalk verbleibt, da die Leitung d durch das Ventil T' geschlossen ist, in dem Kalkabscheider A, während der ausgefällte voluminöse Zuckerkalk, in der Flüssigkeit schwimmend, durch die Leitung c zwecks Zufiihrting neuer Kalkmehlmengen neuerdings unter den Kalkzubringer !11 geführt wird, von wo die Flüssigkeit wieder in das Sammelgefäß S zurückgelangt. Dieser Kreisprozeß wiederholt sich so lange, bis die behandelte Flüssigkeit auf den gewünschten Zuckergehalt ausgefällt ist. Es wird nun der Kalkzubringer 31 abgestellt, jedoch die Fällflüssigkeit noch zwecks weiterer Abscheidung des mit dein Zucker nicht in Verbindung gegangenen Calciumoxydmehls weiter zirkulieren gelassen, bis genügende Mengen desselben im Kalkabscheider abgeschieden sind, worauf die Pumpe P abgestellt und die den Zuckerkalk enthaltende Flüssigkeit aus Sammelgefäß S und Kühlgefäß K durch die Leitung in. auf eine (nicht dargestellte) Filterpresse abgepumpt wird. Der im Kalkabscheider A befindliche Kalk wird für einen neuen Fällprozeß nutzbar gemacht, was in der Weise geschieht, daß, wenn der Apparat seine neue frische Zuckerlösung erhalten hat, das Ventil V des KalkabscheidersA geöffnet wird, so daß dieser durch die Leitung d in direkter Verbindung mit dem Sammelgefäß S steht. Die durch die Pumpe P geförderte Fällflüssigkeit kann daher über das Kühlgefäß K, die Leitung h, den Kalkabscheider A und die Leitung d zurück in das Sammelgefäß S geführt werden. Haben nun die im Kalkabscheider abgetrennten Kalkmengen genügend auf die frische Zuckerlösung eingewirkt, so wird durch allmähliches Drosseln und Schließen des Ventils V die Fällflüssigkeit durch die Leitung c dem Kalkzubringer zugeführt, durch welche neue Kalkmengen zugeführt werden. Hat die zu fällende. Zuckerflüssigkeit genügend Calciuinoxydmehl zur Ausfällung des Zuckerkalkes erhalten, so wird das Ventil T' gänzlich geschlossen, und es beginnt nun die Kalkabscheidung im Kalkabscheider A für diesen Fällprozeß. Nach beendeter Kalkabscheidung wird, wie früher, die Pumpe P abgestellt und die. Fällflüssigkeit zwecks Gewinnung des Zuckerkalkschlammes auf die Filterpresse abgezogen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur besseren Ausnutzung des Kalks beim Fällen von Zuckerkalk durch Zusatz von Kalkmehl zu kalten, wässerigen, mehr oder weniger reinen Zuckerlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit in den Fällgefäßen unter Abkühlung so lange stehengelassen wird, bis sich eine genügende Menge von Calciumoxyd als mehr oder weniger flüssiger Bodensatz abgeschieden hat, worauf man den Bodensatz von der Flüssigkeit trennt und aus ihr den Zuckerkalk in bekannter Weise abfiltert. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Flüssigkeit während oder nach Beendigung des Fällvorganges mittels Pumpen o. dgl. durch Abscheidevorrichtungen mit bekannten Einrichtungen zur Begünstigung der Abscheidung schwimmender Stoffe wiederholt unter stetem Abkühlen so lange zirkulieren läßt, bis aus der Flüssigkeit der größte Teil des Calciumoxydmehls in den Abscheidevorrichtungen abgeschieden ist. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daß der in den Abscheidegefäßen abgeschiedene Kalkschlamm zwecks weiterer Ausnutzung in eine kalte, wässerige Zuckerlösung unter Kühlung und kräftiger Mischung eingeführt und erst hierauf in gleicher Weise frisches Calciumoxydmehl zugesetzt wird, bis die gewünschte Zuckerausfällung erreicht ist. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i bis 3, gekennzeichnet durch eine in den Fäll- oder Abscheidegefäßen angeordnete Kühlanlage.
DEST38207D 1924-07-20 1924-07-20 Verfahren zur besseren Ausnutzung des Kalks beim Faellen von Zuckerkalk Expired DE452728C (de)

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