AT107598B - Verfahren zur Aufarbeitung der beim Filtern von Trisaccharat anfallenden Abfallauge. - Google Patents

Verfahren zur Aufarbeitung der beim Filtern von Trisaccharat anfallenden Abfallauge.

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  Verfahren zur Aufarbeitung der beim Filtern von Trisaccharat anfallenden Abfallauge. 



   Nach dem bekannten Fällverfahren wird Melasse mit Wasser auf einen Zuckergehalt von 4-5% verdünnt, worauf man dieser verdünnten Melasselösung zwecks Bildung von Trikalziumsaccharat Kalkmehl zusetzt. Die Bildung des Trikalziumsaccharates geht jedoch nur bei einem   Überschuss von   Kalk vor sich, der umso grösser sein muss, je vollständiger der Zucker aus der verdünnten Melasselösung ausgefällt werden soll. Um keinen allzugrossen   Kalküberschuss   anwenden zu müssen, wird deshalb der Fällprozess als beendet angesehen, sobald noch   0'4-0'5% Zucker   in Lösung sind. Das erzeugte Saccharat wird dann in geeigneten Filterpressen von der Lauge getrennt und weiter verarbeitet, während die Lauge in den Kanal geht.

   Da bei einer Ansatzkonzentration von 4-5% Zucker das Gewicht der Abfallauge ungefähr zehnmal so gross als das der verarbeiteten Melasse ist, so beträgt der Zuckerverlust in der Lauge bei Verarbeitung von 100 kg Melasse etwa 5 kg. 



   Eine Zuckerfabrik, die auf 100 kg Rübe 4% Melasse erzeugt und diese mittels des Kalkverfahrens entzuckert, erhält bei einem durchschnittlichen Kalkverbrauch von   75%     CaO,   auf Melasse gerechnet, ungefähr 3% Kalk auf 100 kg Rübe für ihre Scheidung. Da die Zuckerfabriken mit höchstens 3% Kalk, auf Rübe gerechnet, in der Scheidung arbeiten, so ist die Fabrik nicht in der Lage, mehr Kalk aufzunehmen. 



   Um die Zuckerverluste bei der Melasseentzuckerung mittels Kalk   herabzudrücken,   versuchte man, die Verluste in der Lauge zu verringern. Es wurde nun gefunden, dass, wenn auf die in der Lauge enthaltene Zuckermenge die zwei-bis dreifache Menge an Kalkmehl zugesetzt wurde, der Zucker beinahe vollständig in Form von Trisaccharat ausfiel. Der in diesem Falle angewendete   Überschuss   an Kalkmehl ist bedeutend geringer als der, der angewendet werden muss, wenn die verdünnte Melasselösung auf denselben Zuckergehalt ausgefällt werden soll. 



   Bei einem   Zuckerverlust   von 5 kg in der Lauge auf 100 kg Melasse werden zum Ausfällen des Zuckers mindestens 10 kg Kalk benötigt. Wie früher erwähnt, ist jedoch die Scheidung der Zuckerfabrik bereits mit Kalk überlastet, so dass entweder der Zucker der Lauge im Kanal verloren geht oder bei Entzuckerung der Lauge die Verarbeitung der Melasse verringert werden muss. 



   Das die Erfindung bildende Verfahren bezweckt die Gewinnung des Zuckers aus der Lauge, ohne den Kalkverbrauch, auf Melasse gerechnet, zu erhöhen. Die Lauge wird mit der zwei-bis dreifachen Menge an Kalk, gerechnet auf den in ihr enthaltenen Zucker, versetzt und das gebildete   Trisaceharat   in Filterpressen abgedrückt. Die abfliessende Lauge, die beinahe keinen Zucker mehr enthält, fliesst in den Kanal, während das erzeugte Saccharat in einem Maisehegefäss mit verdünnter Melasselösung aufgemischt wird. Das Gemisch wird nun in einen grossen Behälter geleitet, in welchem sich verdünnte Melasse für die nächstfolgenden Fällprozesse befindet. Der im Saeeharat enthaltene Kalk tritt mit dem freien Zucker der verdünnten Melasselösung unter Bildung von löslichem   Zuekerkalk   in Reaktion.

   Diese alkalische Zuckerlösung wird hierauf in Fällapparaten bekannter Bauart mit Frischkalk auf den gewünschten   Zuckergehalt   ausgefällt. Da jedoch durch das Eintragen von Saccharat bereits eine starke Alkalität vorhanden ist, so wird, entsprechend der Kalkmenge, die durch das   Saceharat   der verdünnten Melasselösung zugeführt wurde, weniger Kalk zur Fällung benötigt. 
 EMI1.1 
 ohne den Kalkverbrauch, berechnet auf die Melasse, zu erhöhen, oder die Melasseverarbeitung mit Rücksicht auf die Riibenmenge zu vermindern. 



   Die Zeichnung veranschaulicht schematisch eine Anlage zur   Durchführung   dieses Verfahrens.
Aus dem Melassebehälter. a wird die für einen Fällprozess notwendige   Melassemenge,   beispielsweise 880 kg, in das   Misehgefäss   b geführt. In diesem wird die Melasse mit Wasser, welches durch das Rohr   t   

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 zufliesst, auf 110 hl   verdünnt   und hierauf durch die Pumpe c in den   Fällapparat   gedruckt, welcher aus dem Kühlgefäss v, der Schwemme r, in welche das Kalkmehl eingetragen wird, und aus dem eigentlichen
Fällgefäss d besteht. Nach Beendigung der Fällung, zu der etwa 500 kg   CaO   nötig sind, wird die das
Trikalziumsaceharat enthaltende Flüssigkeit durch die Pumpe e auf die Filterpresse f gedrückt.

   Die abfliessenden 85   hl   Lauge werden durch eine Leitung in den Laugensammelbehälter g geführt, während das abgepresste Saccharat in das Maischgefäss u unterhalb der Filterpresse t entleert und von hier in die
Fabrik zur weiteren Verarbeitung geführt wird. Die im Laugensammelbehälter   g befindliche   Lauge wird mittels der Pumpe h in einen Fällapparat gedrückt, dessen Ausführung die gleiche wie oben ange- geben ist. In dem Fällgefäss   i   wird die Lauge mit etwa 105 kg Kalkmehl versetzt, worauf der in der Lauge enthaltene Zucker ausfällt. Die das   Tnkalziumsaecharat   enthaltende Flüssigkeit wird mittels der Pumpe j auf die Filterpresse k gedrückt.

   Die von der Filterpresse k abfliessende Lauge wird durch den Kanal aus der Fabrik entfernt, während das Saccharat in das unterhalb der Presse befindliche Maischgefäss entleert wird. Aus dem Maischgefäss wird nun das Saccharat durch eine Leitung in das   Mischgefäss   b geführt. In dem   Mischgefäss   b befindet sich Melasse aus dem Melassebehälter a, welche durch Wasser auf die für die Fällung notwendige'Konzentration verdünnt wurde. Das Gemisch von verdünnter Melasse und abgepresstem Saccharat aus der Filterpresse k wird mittels der Pumpe c in den oberen Fällapparat d, t, r gedrückt, in welchem die verdünnte Melasse und das abgepresste Saccharat zwecks Ausfällung von
Trikalziumsaceharat mit Kalkmehl versetzt wird.

   Die dazu nötige Kalkmenge beträgt nur 400 kg, weil der bei der Zersetzung des Saccharates freiwerdende Kalk bekanntlich viel reaktionsfähiger ist als   Frischkalk.  

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Aufarbeitung der beim Filtrieren von Trisaccharat anfallenden Abfallauge, wobei der Zucker der Abfallauge durch überschüssigen Kalk gefällt wird, dadurch gekennzeichnet, dass man das so aus der Abfallauge erhaltene Trisaccharat abpresst, mit verdünnter Melasse einmaischt und in bekannter Weise weiter verarbeitet, EMI2.1
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