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Warmwassererzeugungsanlage. Es ist bekannt, daß alle Arten von natürlichen
Wässern, aus Quellen, Brunnen oder Flüssen herstammend, gebundene Bikarbonate und
auch freie Kohlensäure enthalten.
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Solche kalten Wässer können um so mehr Kohlensäure in sich aufnehmen,
je höher der Druck ist, unter welchem das Wasser gesetzt wird. Kalte -vVässer können
größere Mengen. Kohlensäure aufnehmen als erwärmte.
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Die in solchem Wasser, besonders wenn unter Druck stehend, enthaltenen
gelösten Bikarbonate zerfallen selbst bei Erwärmung nicht in ihre unlöslichen einfachen
Karbonate, solange noch Spuren von freier Kohlensäure in dem erwärmten Wasser enthalten
sind..
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Selbst die in den Behältern solcher warmen Wässer befindlichen ausgefallenen
unlöslichen einfachen Karbonate werden wieder in die gelösten Bikarbonate übergeführt,
lösen also vorhandene Inkrustationen von Kalk oder Magnesium wieder. chemisch auf,
sobald freie Kohlensäure mit dem kalten Speisewasser in genügender Menge eingeführt
wird.
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Kohlensäurehaltiges erwärmtes Wasser gibt lebhaft und sprudelartig
die in ihm enthaltene Kohlensäure ab_, sobald der auf dem Wasser lastende Druck
entfernt wird. Man benutzt zu diesem Zweck auch Regenvorrichtungen.
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Nach der Erfindung soll nun bei einer Warmw-assererzeugungsanlage
die bei ihrer Inbetriebsetzung aus dem ersten Verbrauchswasser frei werdende Kohlensäure
in einem in den Vorlauf eingeschalteten Behälter mit Hilfe einer Regenvorrichtung
aufgefangen und in einem immer wiederkehrenden Kreislauf dem Frischwasser beigemengt
werden, um durch ihre Gegenwart den Zerfall von Bikarbonaten des Frischwassers in
Monokarbonate und Kohlensäure zu verhindern.
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In der Zeichnung ist die Anlage schematisch dargestellt.
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A ist ein schmiedeeiserner, in den Vorlauf H
eingeschalteter
Behälter, Separator benannt. In seinem Innern trügt er in seinem oberen Teile das
Regenblech B. In die Kaltwasserdruck- und Speiseleitung C ist cine Wasserstrahlpumpe
D eingebaut, von der eine Verbindungsleitung E zu dem oberen Teil des Scparators
führt. Von dem Druckstutzen der Pumpe D führt die Verbindungsleitung F zu dem unterhalb
des Separators geleenen Warmwasserbereiter oder Heizkessel G.' Die Abflußleitung
des warmen Wasst°rs aus dem SeparatorA zur Verbrauchsstelle erfolgt durch die Leitung
J.
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Die Wirkungsweise des Verfahrens ist folgende: Kessel, Separator und
Rohrsystem werden mit Frischwasser gefüllt, und der Kessel wird geheizt. Sobald
Warmwasser aus der Leitung entnommen wird, entsteht folgender Vorgang: Heißes Wasser
tritt durch RohrH in den Separator A ein, und zwar regenförmig fein verteilt durch
das Sieb oder Blech B. Dadurch wird zunächst in dem Separator freie Kohlensäure
aus dem erwärmten Frischwasscr aus---eschieden.
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Diese Kohlensäure reichert sich in dem Separator mehr und mehr an,
bis dieselbe den Behälter vollständig ausfüllt. Zu gleicher Zeit tritt durch C kaltes
Wasser in die Wasserstrahlpumpe ein und saugt die frei gewordene Kohlensäure aus
dem Separator A an, um dieselbe mit dem kalten Wasser zu vermengen und in den Kessel
durch die Leitung F einzuführen. Dieses mit Kohlensäure gesättigte Speisewasser
tritt in die Heizkessel e»n und verhindert durch seinen Kohlensäuregehalt den Zerfall
der gelösten Bikarbonate in unlösliche einfache Karbonate und löst ferner etwa in
dem Heizkessel befindliche Inkrustationen bildende, einfache Karbonate wieder in
Eikarbonate auf, reinigt also das Innere des Heizkessels.
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Darauf steigt das geheizte Wasser in den unter wesentlich niedrigerem
Druck stehenden Separator A und tritt regenförmig aus B in den Separator ein, wo
es den ,größten Teil der Kohlensäure wieder abgibt. Das warme Wasser fließt dann
durch J zu der Verbrauchsstelle, während die frei gewordene Kohlensäure durch E
nach der Wasserstrahlpumpe D wieder zurückströmt, um sich dort mit dem kalten Speisewasser
von neuem zu verbinden und den Kreislauf wiederum zu b- ;-innen und seine Wirkung
auszuüben.
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Bei öfterem Abzapfen %@ ird sich mit der Zeit im Behälter überflüssige
Kohlensäure ' bilden, die mit dem Verbrauchswasser durch.l dann abfließt.
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Bei der Ausscheidung von Kohlensäure im Separator werden auch entsprechende
Mengen unlöslicher, einfacher Karbonate ausgeschieden, dieselben fallen zu Boden,
sammeln sich und fließen mit dem Verbrauchswasser dauernd ab oder werden durch Filter
bekannter Art aus dem Verbrauchswasser entfernt.
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Das ZVesentliche des neuen vorliegenden Verfahrens besteht also darin,
daß das Heißwasser ohne Zufügen irgendwelcher fremden Rea-enzien oder Chemikalien
aus sich selbst heraus gereinigt bzw. sämtliche in demselben enthaltenen Karbonate
durch reichliche Absorption aus dem Rohwasser selbst entnommener und gesammelter
Kohlensäure als lösliche Bikarbonate vor dem Zerfall durch Wärme geschützt werden,
und zwar so lang, als das zu erwärmende Rohwasser den Heizkessel durchströmt, bis
es dann in dem Separator, regenartig verteilt, die Kohlensäure wieder abgibt und
die unlöslichen Karbonate ausfallen läßt.- Erstere wird dem neuen Rohwasser wieder
zugeführt.
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Die ein für allemal erzeugte, aus dem Rohwasser entnommene Kohlensäure
dient also immer dem gleichen Zweck: sie zirkuliert in einem fort, sie dringt in
das Rohwasser ein, bewahrt die in demselben mitgeführten Bikarbonate vor dem Zerfall
in dem Heizkessel, trennt sich in dem Separator, nachdem sie ihren Dienst geleistet
hat, von dem warmen Wasser, gibt den Karbonaten ihre Freiheit wieder. die sich sichtbar
aus dem Wasser trennen, und strömt dem neu eintretenden Rohwasser in der Absorptions-Wasserstrahipumpe
entgegen, um ihm die Hand zu reichen und es ohne Gefahr durch das erwärmende Feuer
zu geleiten.
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Irgendwelche Wartung bedingt also dieses neue Verfahren nicht.