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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Bleiweiss.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile und bezweckt die Erzeugung von Bleiweiss mittels eines kontinuierlichen Verfahrens, das gleichzeitig dazu dient, das Bleiweiss von den metallischen Bestandteilen und von nicht mit Kohlensäure verbundenem Bleioxyd sowie ferner von anderen etwa vorhandenen fremden Stoffen zu trennen, wie z. B. von den höheren Oxyden des Bleies, so dass schliesslich ein Bleiweiss entsteht, das ohne weitere Behandlung, abgesehen etwa von einer Vermischung mit Öl oder von der Entziehung von Feuchtigkeit marktfähig ist.
Das Verfahren kann mit einer Mindestmenge von Essigsäure, essigsaurem Blei oder irgend einem anderen die Verbindung mit Kohlensäure unterstützenden Agens, wie z. B. Salpetersäure oder Kochsalz, ausgeführt werden. Durch Verwendung einer grösseren Menge von Essigsäure oder eines anderen in Betracht kommenden Agens würde die Kohlensäure leichter und schneller absorbiert werden ; aber die Gegenwart einer erhöhten Menge von Essigsäure würde ein Filtrieren und Waschen des Endproduktes nach sich ziehen. In diesem Falle würde es ratsam sein, die beim Filtrieren sich ergebende Flüssigkeit aufzuheben, weil die grosse Menge der darin enthaltenen Essigsäure oder des sonstigen Agens die Flüssigkeit wertvoll macht.
Obgleich bei diesem Verfahren ebenso wie bei den bekannten Methoden ein unterstützendes Agens erforderlich ist, soll in der folgenden Beschreibung der Einfachheit halber kurz von der Karbonisierung des Bleioxydes gesprochen werden.
Das Verfahren besteht darin, dass das Bleioxyd kontinuierlich mit Kohlensäure und gleichzeitig das basische Karbonat mit Hilfe des kohlensäurehaltigen Gases von den noch nicht in Karbonat übergeführt-en Teilen und den Verunreinigungen getrennt wird.
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Oxyde des Bleies und metallisches Blei allmählich durch ein Trennungsverfahren ausgeschieden, das in jedem Gefäss vor sich geht und der Methode des Ausschlemmens ähnlich ist.
Eine Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens ist auf der Zeichnung veranschaulicht.
Die Vorrichtung besteht aus einem Mischtrog a und einer Reihe von Behältern c und d,
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noch mehr aufgerührt wird.
Die verschiedenen Behalter bestehen zweckmässig aus Holz, während die Verbindungsleitungen aus Kupfer hergestellt sind.
Zweckmässig wird die Flüssigkeit in heissem Zustande durch die Behälter geschickt, so dass das Bleiweiss so dicht wie möglich erhalten wird. Das Verfahren eignet sich vor allen Dingen deshalb zur Ausführung bei erhöhter Temperatur, weil es in geschlossenen Behältern und mit sehr geringen Mengen von Essigsäure ausgeführt wird und demnach nur Spuren von Essigsäure verdampfen können, wohingegen bei den bekannten Verfahren, bei denen eine grosse Menge Essigsäure in offenen Behältern Anwendung findet, der Verlust an Säure sehr beträchtlich ist und das Verfahren kostspielig macht. Um die Flüssigkeit auf die gewünschte Höhe der Temperatur zu bringen, kann man beispielsweise einen Dampfstrahl in den Behälter cl einblasen. Es kann unter Umständen aber auch der Injektor e zur Erhöhung der Temperatur dienen.
Etwaiger Schlamm, der sich in den Gefässen ansammelt, kann dadurch entfernt werden,
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man den Schlamm durch die Ablasshähne i aus den Behältern abziehen kann.
Jeder Behälter ist mit einer Verschlussschraube k versehen, die 80 angeordnet ist, dass nach ihrer Entfernung die Leitungen h bequem gereinigt werden können. An der Austrittsleitung des letzten Behälters ist ein Hahn angeordnet, durch den der Druck eingestellt werden kann, unter dem die Karbonisation vor sich geht.
An Stelle einer grösseren Anzahl von selbständigen Behältern könnte natürlich auch ein einziger Behälter Verwendung finden, der in eine Anzahl von Kammern zerlegt ist.
Die Menge von Essigsäure oder des sonstigen gleichwertigen Mittels hängt von der in der Mischung vorhandenen Wassermenge, von der Menge der in den Gasen enthaltenen Kohlensäure, dem Druck und der Anzahl und Grösse der Fällungsgefässe ab. Das Verfahren gestattet die Anwendung der verschiedensten Mischungsverhältnisse von Bleioxyd, Wasser und Essigsaure. Um ein Beispiel zu nennen, so nimmt man bei Verwendung von Koksverbrennungsgasen auf 400 Teile Bleioxyd 1600 Teile Wasser und 1 Teil Essigsäure.
Aus dem letzten Behälter d gelangt das Bleiweiss in ein geeignetes Sammelgefäss, wo es sich absetzen kann und wo das Wasser abläuft. Das Bleiweiss kann dann zum Zwecke des Trocknens
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PATENT ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Bleiweiss durch Einwirkung von Kohlensäure oder kohlen- ssaurehaltigen Gasen auf Bleioxyd in Gegenwart eines die Verbindung von Blei mit Kohlensäure befördernden Mittels, wie Salpetersäure, Essigsäure oder dgl., dadurch gekennzeichnet, dass das Reaktionsgemisch kontinuierlich in das erste einer Anzahl miteinander verbundener Fällungs- gefässe eingeführt wird, wo es mit den gleichfalls dort eingeführten kohlensäurehaltigen Gasen zusammentrifft, wodurch sich Blei weiss bildet, das durch die in dem Behälter hervorgerufene Wirbelbewegung an die Oberfläche gehoben und in das nächste Fällungsgefäss übergeführt wird,
wahrend das noch unveränderte Bleioxyd nebst metallischem Blei und anderen Verunreinigungen sich infolge ihrer Schwere am Boden ansammeln, wodurch eine selbsttätige Trennung des Blei- weisses von den Verunreinigungen usw. erfolgt.