DE300C - Anwendung' von Mischungen von Fetten und - Google Patents
Anwendung' von Mischungen von Fetten undInfo
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Description
1877.
Klasse 12.
L. D'HENRY in LILLE.
Anwendung von Mischungen von Fetten und Schwefelsäure zur Verhütung des Steigens
kochender oder Kohlensäure entwickelnder Flüssigkeiten (genannt „Vaporine").
Patentirt im Deutschen Reiche vom I. August 1877 ab.
Das beim Einkochen der Zuckersäfte oft so unangenehm auftretende Uebersteigen und Aufkochen
derselben sucht man wie bekannt durch Zusatz von gewissen Fetten zu mildern und unschädlich
zu machen. In welcher Weise diese Stoffe die gewünschte Wirkung hervorbringen,
ist bis jetzt noch nicht erforscht.
Ausgedehnte Versuche haben den Erfinder auf eine Gruppe chemischer Verbindungen geführt,
welche die erwähnte Eigenschaft der Fette in bedeutend höherem Mafse, als diese besitzen, und
wie später nachzuweisen, die vielseitigsten Anwendungen in der Zuckerfabrikation und verwandten
Industrien, den Gährungsgewerben etc. gestatten.
Der Erfinder hat diesen Verbindungen den Namen »Vaporine« beigelegt, um damit anzudeuten,
dafs dieselben die Entwickelung von Gasen und Dämpfen begünstigen.
Man erhält dieselben durch Vereinigung von Schwefelsäuren mit neutralen Fetten oder Fettsäuren,
gleichviel welcher Natur oder Herkunft dieselben sind; aufserdem gehören hierzu die
Derivate, welche man erhält, wenn man diese Verbindungen mit kaltem oder heifsem Wasser
behandelt.
Die eben erwähnten Verbindungen wirken nicht alle gleich stark; es geben besonders diejenigen
ausgezeichnete Resultate, bei \velchen Fette verwendet wurden, die grofse Quantitäten
Olein enthalten, besonders aber die nicht trocknenden OeIe des Pflanzenreichs wie Olivenöl,
Rapsöl u. s. w. Dieselben werden mit Schwefelsäure von 660B. geschlagen, wobei man darauf
zu achten hat, dafs sich die Masse nicht zu stark erhitzt, in welchem Falle man das Gefäfs abkühlen
mufs.
Man kann die Schwefelsäure in sehr verschiedenen Verhältnissen anwenden. Die chemischen
Handbücher, welche die Darstellung der Verbindungen von Fetten mit Schwefelsäure besprechen,
geben ein Gewicht Säure an, das Avenigstens der Hälfte vom Gewichte der Fettsubstanz
gleichkommt, aber man mufs augenscheinlich dahin streben, so wenig als möglich Säure der
Verbindung zuzusetzen, es sei denn, dafs man einen besonderen Zweck verfolgt. Der Erfinder
hat meistens an Säure ein Achtel bis ein Viertel vom Gewichte des Oeles oder Fettes angewandt,
doch sind diese Zahlen nicht von unumschränkter Geltung.
Unter den fetten Säuren giebt die Oelsäure des Handels, wenn man sie in der oben beschriebenen
Weise behandelt, ein ausgezeichnetes Product. Will man die Vaporine vom Säureüberschufs
befreien, so gelingt dies leicht, wenn man sie mit Wasser behandelt, umrührt und bei
einer passenden Temperatur und genügend lange absetzen läfst, damit sich die Flüssigkeit vollständig
in zwei Schichten scheidet.
Wenn man auf dieselbe Weise die von einem neutralen Fette herrührende Verbindung behandelt,
so löst die wässerige Flüssigkeit nicht allein den Säureüberschufs, sondern auch die
gebildete Glycerin - Schwefelsäure auf, welche letztere, wenigstens für sich allein, nicht die
Eigenschaften der Vaporine besitzt. Uebrigens ist durch dies Auswaschen zu befürchten, dafs
diejenigen Eigenthümlichkeiten der Vaporine theilweise aufgehoben werden, an deren Erhalten
man grofses Interesse hat. Zufolge ihrer Darstellung ist die Vaporine immer sauer, jedoch
ist die Quantität, die man anzuwenden hat, so gering, dafs man ihren schädlichen Einfiufs auf
die Säfte als nicht vorhanden ansehen kann.
Wollte man indessen aus Vorsicht die Wirkung dieser Säure ausgleichen, so würde es genügen,
vor dem Zusatz der Vaporine den Saft mit einer entsprechenden Menge Kalkmilch zu vermischen.
Anstatt reine Vaporine in die Säfte zu giefsen, kann man auch, um ihr Volumen zu vergröfsern,
und ihre Einwirkung regelmäfsiger zu machen, derselben vor ihrer Verwendung das drei- oder
vierfache Volumen kaltes Wasser zusetzen, und die Mischung gut umrühren. Man erhält so
einen halbflüssigen sehr zähen Teig, welcher je nach seiner Zusammensetzung und Temperatur
sich in diesem Zustande einen oder mehrere Tage halten kann.
Man könnte auch Mischungen der Vaporine mit Fetten oder anderen Substanzen darstellen,
jedoch behält sich der Erfinder die Anwendung jedweder Mischung oder Verbindung vor, welche
Vaporine enthält, ebenso die der Salze oder Seifen, welche man mit Basen darstellen kann.
Was nun die Anwendung der Vaporine betrifft, . so möge darüber folgendes erwähnt werden:
Claims (1)
- Wenn ein Sud schäumt, im Kessel steigt und überzulaufen droht, so genügt ein geringer Zusatz von Vaporine (ein Efslöffel voll für mehrere Hektoliter Saft) um das Verhalten abzuschwäclien und ein schnelles und ein regelmäfsiges Kochen herzustellen. Das Einkochen wird keine Verzögerung erleiden, beliebig weit fortgesetzt und unter günstigen Verhältnissen beendigt werden können. Wenn Dicksäfte oder Syrup, ohne zum Uebersteigen zu neigen, nicht eingekocht werden können, so liegt der Grund an einer bleibenden Schicht von kleinen Dampfblasen, die sich um das Schlangenrohr herum bildet und die Mittheilung der Wärme verhindert. In diesem Falle ist ein Zusatz von etwas Vaporine entweder rein oder in Wasser vertheilt, genügend, um die schaumige Schicht von Schlangenrohr los zu lösen, und man gelangt ohne Schwierigkeiten zum Fertigkochen.Die mit der Gährung süfser Säfte, als Syrup, Melasse, Maische etc. mehr oder weniger reichlich verbundene Gasentwickelung erzeugt eine Aufblähung der Masse und beständiges Ueberlaufen der Gefäfse, so lange die Gasentwickelung dauert; die Vaporine verhindert nicht die Bildung der Gase, widersteht aber vortheilhaft dem Aufblähen, indem sie das Gas in Freiheit setzt. Um dieses Resultat zu erzielen, lmifs man zunächst etwas reine oder in Wasser zertheilte Vaporine auf die gährende Masse giefsen, hierauf, was durchaus nothwendig ist, die schaumige Masse schlagen und unaufhörlich umrühren, bis das Aufblähen nach und nach verschwindet. Das Umrühren befördert sehr die Entfernung des Gases und man mufs dasselbe von Zeit, zu Zeit wiederholen mit oder ohne Zusatz von Vaporine, bis dafs die Gasbildung aufgehört hat.Es hat sich gezeigt, dafs die Vaporine die verschiedenen Fettsubstanzen, welche bei dem Eindampfen und Einkochen der Dünn- und Dicksäfte verwendet wurden, mit Vortheil und Ersparnifs ersetzt, dafs sie aufserdem einige gewisse Verfahren der Zuckergewinnung aus den Melassen möglich macht, deren Ausführung an den Schwierigkeiten des letzten Einkochens scheitert.Auch die Wirkung der Vaporine ist wie die der einfachen Fettsubstanzen keine einfach chemische, wie z. B. die des kohlensauren Natrons, welches man zuweilen dem Sude zusetzt und das nur wirkt, weil es gewisse schädliche Elemente zersetzt und fällt.Es liegen selbst Gründe zur Annahme vor, dafs die Wirkung der Vaporine eine allgemeinere ist, und dafs sie zur !Crystallisation der Dicksäfte beiträgt, indem sie die Bildung und Abscheidung der Zuckerkrystalle befördert, und zwar durch die Beweglichkeit, welche sie den verschiedenen Theilen der Masse ertheilt. Um auf diese Weise die !Crystallisation der Dicksäfte zu beschleunigen, müfste man ihnen eine sehr kleine Quantität Vaporine unter beständigem Umrühren zusetzen.Aufser diesen Anwendungen behält sich der Erfinder den Gebrauch der Vaporine in allen Fällen vor, in denen man das Aufblähen und Uebersteigen gashaltiger Flüssigkeiten zu bekämpfen hat, wie z. B. in der Spiritusfabrikation u. s. w.Patent-Ansprüche: Die Darstellung, der als »Vaporine« beschriebenen Verbindungen von Schwefelsäure mit neutralen Fetten, Fettsäuren und Wasser oder anderen Substanzen, die Anwendung derselben bei der Behandlung de
Zuckersäfte, sowie anderer in der Industrie da:
gestellten Flüssigkeiten nebst der Anwendun
jedweden Productes, in dem Vaporine enthalte
ist, endlich auch die Verwendung der Rücl
stände, die bei der Bereitung der Vaporine e
halten werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE300T | 1877-07-31 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE300C true DE300C (de) |
Family
ID=70967956
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE300DA Expired - Lifetime DE300C (de) | 1877-07-31 | 1877-07-31 | Anwendung' von Mischungen von Fetten und |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE300C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4924486A (en) * | 1985-11-23 | 1990-05-08 | Medrad, Inc. | Film-receiving cassette having spiral guide plate |
-
1877
- 1877-07-31 DE DE300DA patent/DE300C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4924486A (en) * | 1985-11-23 | 1990-05-08 | Medrad, Inc. | Film-receiving cassette having spiral guide plate |
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