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Österreichische PATENTSCHRIFT Ni-17056.
HANS REISERT IN KÖLN A. RH.
Verfahren zur Bereitung von Kalkwasser u. dgl.
Das vorliegende Verfahren zur Bereitung von Kalkwasser u. dgl. beruht auf dem bekannten Grundprinzip der Durchführung des Wassers durch den in Bewegung gehaltenen
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oder dgl. Die Erfindung besteht darin, dass das ganze zu sättigende Wasser nicht kontinuierlich, sondern stossweise von unten nach oben durch den Ätzkalk hindurchgeleitet wird, so dass bei jedem Stosse der gesamte Ätzkalk angehoben wird und das Wasser keine Gelegenheit hat, sich einzelne, die innige Mischung verhindernde Kanäle durch den satz- kalk zu bilden, was ohne die Anwendung eines Behälters von spitzer Kegelform der Fall wäre, wenn das gleiche Wasserquantum zusammengenommen in derselben Zeit in kon- tinuierlicher Weise durch den Ätzkalk geleitet würde.
In der Zeichnung ist der zur Ausführung des Verfahrens dienende Apparat schematisch veranschaulicht, wobei gleichzeitig die weitere Behandlung des Wassers zu dessen Reinigung mit Hilfe von Reagenzien, deren innige Mischung mit dem Wasser mit Hilfe desselben Verfahrens erzielt wird, zur Darstellung gelangt. Der Apparat besteht aus einem zylindrischen oder prismatischen Behälter a mit flachem Boden. Über diesem ist ein gelochtes Blech b angebracht, auf welchem eine Schicht c Vl1 Kies oder einem anderen geeigneten. als Unterlage für den zu lösenden Ätzkaik dienenden Material gelagert ist.
Von einem höher stehenden Behälter rl wird Wasser durch das Rohr f unter die Kiesschicht in der Weise stossweise geleitet, dass für wenige Sekunden die ganze Masse des Atzkalkes mitsamt dem im Laufe dos Verfahrens angesammelten Schlamm gehoben wird. Die stossweise Zuführung des Wassers wirJ durch einen Schwimmer und einen damit verbundenen Ventilkegel ! 7 bewirkt. In der darauf folgenden Ruhe von Minuten hat das durch die Kalk-und Schlammmasse gedrungene Wasser Zeit, sich zu sättigen und zu klären, während sich im Behälter d wieder neues Wasser ansammelt, das von dem naheliegenden Behälter h kontinuierlich zu-
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hältnismassig geringe Höhe, während darüber geklärtes, gesättigtes Kalkwasser steht, welches zum Abfluss gebracht wird.
Die Wassersäule in dem Zuflussrohre f muss so hoch sein, dass sie schwerer ist wie die durch die Beimengung des Kalkes und Schlammes spezifisch be-
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wird, wenn sich das Ventil g im Hochhehälter d öffnet. Die über dem Druckausgleich stehende Wassersäule muss das Trägheitsmoment des eventuell wieder abgesetzten Kalkschlammes überwinden. Selbstverständlich muss das'Zuflussrohr f auch weit genug gewählt werden, um die erforderliche jedesmalige Wasserbeschleunignng zuzulassen, wenn man nicht ein anderes Hilfsmittel zu diesem Zwecke anwenden will.
Würde durch Rohr f das gleiche Wasserquantum zusammen in derselben Zeit kontinuierlich durch die Kalk-und Schlammmasse geleitet, so könnte, wie bereits angedeutet, eine innige Mischung mit den Kalkteilchen nicht erfolgen, da das Wasser dann das Bestreben hat, innerhalb der Masse Kanäle oder Schläuche zu bilden, durch welche es seinen Weg nimmt, ohne mit dem übrigen Teil der Masse in Berührung zu kommen.
Die Lochung des Bleches c ist so gewählt, dass der Gesamtquerschnitt der gleichmässig verteilten Löcher nicht wesentlich grösser ist als der Querschnitt des Zuflussrohresf, damit das Wasser gleichmässig in der Kiesschicht verteilt wird.
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Die Benutzung des Kalkwassers zur Ausscheidung des doppeltkohlensauren Katkes aus de1' Rohwasser, sowie die Entfernung der freien und gebundenen Schwefelsäure aus dem letzteren, geschieht in der. Weise, dass ebenfalls das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren zur Anwendung kommt.
Über dem Behälter a befindet sich ein mit einem kegelförmigen Boden versehener
Behälter i, welcher zum Teil mit pulverisiertem kohlensaurem Baryt zur Entfernung freier und gebundener Schwefelsäure aus dem Wasser angefüllt ist. Damit die im unteren Teile des Behälters i befindliche ssaryt- und Schlamm8sse behufs inniger Mischung und rascher
Reaktion in Bewegung bleibt, tritt das gesättigte Kalkwasser durch das Rohr k auch in dieses Barytbad stossweise ein, da sich, wie ersichtlich, der Stoss des durch Rohr f heraù- fallenden Wassers bis hierhin fortpflanzt. Desgleichen wird das durch Rohr n eingeleitete
Rohwasser mit Hilfe einer entsprechenden Schwimmereinrichtung stossweise durch das
Barytbad geführt.
Das Rohwasser wird in dem Behälter i durch Umsetzung mit dem Kalke des Kalkwassers von der Kohlensäure und deren Verbindungen befreit, während aus dem
Roh-und Kalkwasser durch die Umsetzung mit dem kohlensauren Baryt die Entfernung der Schwefelsäure und ihrer Verbindungen erfolgt und das übertretende Wasser vollkommen gereinigt nach Filtrierung in einem Kiesfilter m zur Gebrauchsstelle geleitet werden kann.
Sättigungs-und Reaktionsbebätter können bei Anwendung des Verfahrens, wie aus der Zeichnung ersichtlich, so niedrig gewählt werden, dass man die gesamte Einrichtung übereinander bauen kann, ohne zu praktisch untunlichen Höhen zu gelangen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Bereitung von Kalkwasser u. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass das gesamte zu sättigende Wasser derart stossweise durch den zu lösenden Kalk oder dgl. bindurchgefübrt wird, dass die ganze zu lösende Masse nebst dem angesammelten Schlamm bei jedem Stosse plötzlich angehoben wird und in der folgenden Ruhepause wieder herabsinkt.