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Beschreibung
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Die Erfindung bezieht sich auf einen verzierten Textilstoff und auf
ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Herstellen desselben Auf dem Textilgebiet
ist das Verzieren von Stoffen von großter Wichtigkeit. Das Aussehen, das heißt Farbe,
Textur und Muster ode Gestaltung, von Textilwaren stellt einen Hauptfaktor bezüglich
ihrer Annehmbarkeit dar und hat deshalb einen groben Einfluß auf den Verkauf solcher
Waren. Es sind viele Verfahren zum Herstellen ansprechender und ästhetisch schöner
Stoffe bekannt, und es werden ständig neue Verfahren erdacht. Bekannte Verfahren
reichen vom Färben oder Bedrucken von Stoffen über das Einbeziehen von unterschiedlich
gefärbten Garnen während der Stoffherstellung durch Musterungsmittel wie Jacquard-Systeme
bis zur Einführung von texturierten (textured} oder 'Fantasie' Garnen.
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Es ist von Vorteil, in der Lage zu sein, die Musterung in einer späten
Stufe der Stoffherstellung vorzunehmen, insbesondere in der Kleidungsstück-Stufe
(garmet stage), da eine Musterwahl dann so spät wie möglich- vorgenommen werden
kann und keine groBen Vorräte von gemusterten Stoffen gelagert werden- müssen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung von
Mitteln, durch die chargenweise auf kleinen Stoffstücken oder insbesondere auf zubereiteten
Gewändern bzw. Kleidungsstücken dekorative Muster erzeugt werden können.
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Stoffe nach der vorliegenden Erfindung zeichnen sich durch die im
Kennzeichen von Anspruch 1 genannten Merkmale aus. Das erfindungs gemäße Verfahren
zum Herstellen solcher Stoffe zeichnet sich durch die im Kennzeichen von Anspruch
3 aufgeführten Merkmale aus.
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Gemäß bevorzugter Ausführungsformen des Verfahrens werden die dekorativen
Fasern durch den Grundstoff gestanzt bzw. geführt, und zwar durch Nadeln, die an
der Rück- oder Kehrseite des Stoffes arbeiten.
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Ferner zeichnet sich eine Vorrichtung zum Herstellen der erfindungsgemäßen
Stoffe bzw. zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens nach der vorliegenden
Erfindung durch die im Kennzeichen von Anspruch 7 genannten Merkmale aus. Die Vorrichtung
zum Verzieren von Stoffen weist einen Nadelaufbau auf, der in die und aus einer
Arbeitszone hin- und herbewegbar angeordnet ist. Die Vorrichtung besitzt ferner
Mittel zum Steuern und Bewegen eines Stoffes in der Arbeitszone und einen oder mehrere
Feeder bzw. Zuführungsglieder zum Zuführen von zumindest einem Faserstrang zu einem
vorbestimmten Bereich des Stoffes innerhalb der Arbeitszone.
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Während es möglich ist, den Grundstoff über dessen gesamte Fläche
zu nadeln, begrenzen die bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung den Nadelvorgang
auf einen beschränkten Bereich, der die Musterfläche umgibt. Ein derartiger lokalisierter
Nadelungsvorgang eignet sich besonders für die Anwendung von dekorativen bzw. verzierenden
Fasern bei Gewändern oder Kleidungsstücken an einer sehr späten Herstellungsstufe,
mit den schon angegebenen Vorteilen.
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Für einen lokalisierten Nadelungsvorgang beinhaltet die vorliegende
Erfindung eine bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung, die einen bereichs- bzw.
flächenbeschränkten Nadelblock aufweist, welcher in eine und aus einer Arbeitszone
hin- und herbewegbar ist, ferner eine Stoffabstützung zum Halten von Stoff für ein
Hindurchleiten durch die Arbeitszone, außerdem Mittel zum Steuern und Bewegen des
Stoffs in der Arbeitszone und zumindest ein Feeder- bzw.
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Zuführglied zum Zuführen von zumindest einem Faserstrang zu einem
vorbestimmten Bereich des Stoffes für ein Verdichten, um darin ein Muster zu bilden.
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Es ist festzustellen, daß der Nadelblock in Relation zu den Abmessungen
des Stoffes klein und vorzugsweise nur groß genug sein sollte, um einen Strang oder
eine kleine Anzahl von Strängen gleichzeitig an den Grundstoff zu nadeln bzw. zu
sticheln.
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Die benutzten Nadeln können irgendwelche normalen Nadellochungs-bzw.
-stanznadeln sein, beispielsweise 15-18-36 CB Standard, 15-
18-32
RB Typ A Hochstoß (Kick-up) oder 15-18-32 RB Nicht-Hochstoß Kugelspitze (No Kick-up
Ball Point). Die in dem Block angebrachte Anzahl kann innerhalb weiter Grenzen schwanken,
beispielsweise von 3 bis 40, wobei eine Anzahl von 10 für die meisten Zwecke geeignet
ist.
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Die Mittel zum Steuern und Bewegen des Grundstoffes in der Arbeitszone
können irgendeinen geeigneten mechanisierten Aufbau wie eine oder mehrere Walzen
enthalten, wobei jedoch vorzugsweise ein Preßblech und Zuführungsmitnehmer vorhanden
sind.
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Zweckmäßigerweise kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auf einer
modifizierten Nähmaschine basieren, in der der Nadelblock die Nähnadel ersetzt und
zusätzliche Feeder bzw. Zuführungsglieder zum Zuführen der Faserstränge vorgesehen
sind. In diesem Fall sind die Spule sowie die Unterbett-Komponenten entfernt, und
der normale Presserfuß ist durch einen solchen mit einer Anzahl von darin befindlichen
Löchern ersetzt, die den Nadeln in dem Block entsprechen. Außerdem ist eine Führung
zum Leiten des oder der Faserstränge unter dem Fuß zu der Arbeitszone vorhanden.
Die Stichplatte sollte zum Aufnehmen der Nadeln modifiziert werden, und die Zuführungsmitnehmer
sollten ein ausreichendes Abstands- bzw.
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Spielmaß haben, um eine Störung mit den Nadeln zu vermeiden. In vorteilhafter
Weise kann ein dichtes Borstenbett-oder vorzugsweise eine Platte mit Löchern, die
dem Nadelfeld entsprechen, mit der Stichplatte fluchtend in der Arbeitszone angebracht
werden, um den Stoff während des Nadelvorgangs abzustützen. Der zu verzierende Stoff
oder das Kleidungsstück bzw. das Gewand kann irgendeinen Aufbau haben, beispielsweise
gestrickt, gewebt oder ungewebt sein, obwohl die Erfindung hauptsächlich zum Verzieren
gestrickter Stoffe und insbesondere gestrickter Gewänder bzw. Kleidungsstücke bestimmt
ist. Die verzierenden Textilfasern können in der Form von einem oder mehreren Garnen,
Vorgarnen, Faserbändern oder Lunten vorliegen.
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Die Textilfasern können dieselben wie die Fasern des zu verzierenden
Stoffes oder aber unterschiedlich hierzu sein. Sie können aus
natürlichen
oder synthetischen Textilfasern ausgewählt werden, beispielsweise Polyamiden, Polyestern,
Acrylstoffen (acrylics), Vinyl, äthylenisch ungesättigten Fasern (ethylenically
unsaturated fibres), regenerierten Zellulosestoffen, Naturzellulosestoffen und insbesondere
Keratinfasern wie Wolle.
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Um das Aussehen des verzierten Stoffes zu verbessern, ist es erwünscht,
eine Walkbehandlung (milling treatment) vorzusehen. Dieses hat die Wirkung eines
Verdichtens der Textilfasern und eines besseren Vermischens mit der Stoffoberfläche.
Da nur Keratinfasern in zufriedenstellender Weise walken (mill), ist es besonders
bevorzugt, daß dieser Fasertyp benutzt wird, und zwar im Idealfall sowohl für den
Stoff wie auch für die Textilfaserverzierung, jedoch insbesondere für die letztere.
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Durch Anwenden der vorliegenden Erfindung kann eine große Vielfalt
von Gestaltungen und Mustereffekten in den Grundstoff eingeführt werden, einschließlich
horizontaler, vertikaler oder diagonaler Streifen oder Rombinationen hiervon, wellenförmiger
Linien, Wirbel, Würfel bzw. Wirtel (whorls) oder anderer Muster, was nur von der
Erfahrung der Bedienungsperson abhängt.
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Beim Einführen von wollenen Faserbändern oder Vorgarnen können diese
einer leichten Schrumpfhemmungsbehandlung unterworfen werden, beispielsweise einer
Chlorierung mit Dichlorcyanursäure, zum Reduzieren des möglichen Schrumpfungsvorgangs
während des Walkens und somit zum Verhindern einer Faltenbildung des Grundstoffes.
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Zum Verminderneiner Nadelbeschädigung des Grundstoffes kann eine Schmierung
beispielsweise mit Wachs vorgenommen werden.
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Die Erfindungwirdnachfolgend in beispielhafter Weise unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 - in einer perspektivischen
Ansicht eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, Figur 2 - in einer
Figur 1 ähnelnden Ansicht den Zustand bei abgesenktem Presserfuß, Figur 3 - in einer
Figur 7 ähnelnden Ansicht eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Figur
4 - in einer allgemeinen Seitenansicht eine Nähmaschine, die durch Einbeziehung
der Vorrichtung aus Figur 3 modifiziert wurde, und Figuren 5A, 5B - Ansichten eines
nach der vorliegenden Erfindung verzierten Stoffes, wobei Figur 5B einen schematischen
Querschnitt (nicht maßstabsgerecht) längs der Linie B-B aus Figur 5A beinhaltet.
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Gemäß der Darstellung in Figur 1 ist eine normale Steppstich-Nähmaschine
10 dadurch modifiziert, daß ihre Nähnadel entfernt und durch einen Block 12 ersetzt
wurde, welcher Nadelstech- bzw. -lochungsnadeln (needle-punching needles) 14 trägt.
Ein modifizierter Presserfuß 16 hat einer jeden der Nadeln 14 entsprechende Löcher
18 und eine Führungsöffnung 20 zum Empfangen von Faserbändern (slivers) 22, die
von einem Feeder bzw. Fadenführer 24 aufgenommen werden können, welcher an der Nähmaschine
10 über einer Arbeitszone 26 angebracht ist. Eine Stichplatte 28 der Nähmaschine
10 kann mittels einer geeigneten öffnung 30 die Nadeln 14 aufnehmen. Die Unterbett-Komponenten
und die Spule sind entfernt. Die Stichplatte 28 hat angetriebene Zuführungsmitnehmer
(feed dogs) 32, die den Stoff (nicht dargestellt) durch die Arbeitszone 26 bewegen,
wenn der Presserfuß 16 abgesenkt ist. Die Betriebsweise der Vorrichtung ist ähnlich
derjenigen einer herkömmlichen Nähmaschine, wobei der Stoff durch manuelles Führen
in Verbindung mit den Zuführungsmitnehmern 32 durch die Arbeitszone 26 bewegt wird,
in der sich die Nadeln 14 hin- und herbewegen. Das Muster wird von der Bedienungsperson
hergestellt, die den Stoff längs des erwünschten Pfades führt.
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In Figur 3 ist eine den Figuren 1 und 2 ähnliche bevorzugte Abwandlung
einer Nähmaschine dargestellt. Bei dieser Art von Vorrichtung trägt der Block 12
modifizierter Form zehn Nadeln 14, und der Presserfuß 16 ist mit einer Randführung
(edge-mounted guide) 20a für ein ankommendes Vorgarn (roving) 22 ausgebildet. Die
Stichplatte 28 ist mit zehn einzelnen Öffnungen 30a zum Aufnehmen der entsprechenden
Nadeln versehen, und die vorderen Zuführungsmitnehmer sind weggelassen. -
Die
Nähmaschine 10 aus Figur 4 ist mit einem modifizierten Presserfuß 16a und einer
Stichplatte wie in Figur 3 ausgerüstet. Ein Vorgarn-Spanner 34 ist in der herkömmlichen
Position für den Garnspanner angebracht, und offene Ösen 36 führen das Vorgarn von
einem Garnkörper 38, der über der Nähmaschine an einem Federhalter 40 angebracht
ist.
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Es wurde festgestellt, daß ansprechendere Verzierungen erzeugt werden,
wenn die Fasern des Vorgarns von der Rück- bzw. Kehrseite zu der Front- bzw. Schauseite
durchstochen werden, statt direkt in die Front- bzw. Schauseite des Stoffs gestochen
zu werden Dieses ist in den Figuren 5A und 5B dargestellt, wo ein Grundstoff 42
an seiner Frontseite 44 einen dekorativen Streifen 46 aufweist, der aus unterschiedlich
gefärbten Fasern 48 zusammengesetzt ist.
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Diese Fasern werden von einem Vorgarn oder Faserband 50 erhalten,
das zu der Rück- bzw. Rehrseite 52 des Stoffs geführt und in der schon beschriebenen
Weise durchgestochen wird, bis an der Schauseite des Stoffs zum Erreichen des erwünschten
dekorativen Effekts genügend Fasern 48 sichtbar werden.
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Wenn die Vorrichtung bei einem Kleidungsstück benutzt wird und es
notwendig oder zweckmäßiger ist, daß zwei Schichten des Kleidungsstücks in die Arbeitszone
eingeführt werden, können die Schichten nach dem Durchstechen getrennt werden, so
daß die Fasern nur an einer Schicht verbleiben. Vorzugsweise wird jedoch eine Schicht
aus Papier oder Kunststoffmaterial zwischen den beiden Schichten angeordnet, um
zu verhindern, daß die Fasern bis zur unteren Schicht durchdringen.
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Im folgenden werden Beispiele für die praktische Durchführung der
Erfindung wiedergegeben.
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Beispiel 1 Ein aus 2/8 Shetlandwolle-Garn zu einem Überdeckungsfaktor
(cover factor) 0,8 gestricktes Kleidungsstück wurde mit kontrastreich gefärbten
400 tex Vorgarnen einer Wollqualität von 64 unter Verwendung der beschriebenen und
dargestellten Vorrichtung verziert.
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Die benutzten Nadeln waren 15-18-32 RB Typ A Hochstoßnadeln (Kick
up needles) mit einer 10 mm Durchdringung, und es befanden sich zehn Nadeln in einem
gestaffelten 3/2/3/2 Feld von 7,5 mm x 5 mm in dem Block. Die Zuführungsmitnehmer
waren so eingestellt, daß sie den Stoff bei jedem Hub der Nadelleiste um 3 bis 3,5
mm weiterbewegten. Nachdem die Vorgarne in den Stoff eingestochen worden waren,
wurde dieser in einer normalen 'Cubexl Test Waschmaschine während 17 Minuten bei
400 C unter Verwendung einer normalen Pufferlösung mit einem Flüssigkeit/Textil-Verhältnis
von 15:1 gewalkt. Das so behandelte Kleidungsstück hatte das Aussehen eines typischen
Shetland-Kleidungsgebildes mit ansprechenden Musterungseffekten, und die eingenähten
Fasern wurden von der Stoffoberfläche gehalten und waren gut hiermit gemischt.
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Beispiel 2 Der Vorgang aus Beispiel 1 wurde unter Verwendung von zwei
Enden von wollener 200 tex Lunte (slubbings) wiederholt. Wiederum wurde ein ansprechend
gemustertes Kleidungsstück erzielt.
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Beispiel 3 Ein vollständig nach Form gestricktes Kleidungsstück wurde
aus gefärbtem 2/8 Shetlandwollgarn gestrickt. Von der Innenseite wurde ein Muster
an der Front- oder Schauseite des Kleidungsstücks genicht, und zwar unter Verwendung
von zwei Farben von unbehandeltem 1000 tex Kammgarn (worsted roving), hergestellt
aus 64 Spitzenzw. Kopfqualität (64's quality top). Das Kleidungsstück wurde dann
gereinigt und mit anderen Kleidungsstücken sowie Teilen (makeweights) in einer Drehwalkmaschine
unter Verwendung eines typischen kommerziellen Walkzyklus gewalkt. Es wurde festgestellt,
daß nach einem Ausspülen, Stürz- bzw. Trommeltrocknen und Pressen ein feines Aussehen
vorlag, wobei die kontrastreichen Fasern in statt auf der Oberseite des Stoffes
lagen.
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Beispiel 4 Ein vollständig maßgestricktes Kleidungsstück wurde bis
zu einem überdeckungsfaktor von 0,95 aus gefärbtem 2/15 Lammwolle-Garn gestrickt.
Es wurde dann mit einem Muster genäht bzw. versehen, gereinigt
und
wie in Beispiel 3 beschrieben gewalkt. Wiederum wurde festgestellt, daß durch Nadeln
bzw. Nähen von der Innenseite ein feineres Aussehen erzielt werden kann, wobei die
angewendeten Fasern in dem Stoff des Kleidungsstücks vermischt sind.
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Die Erfindung beinhaltet ferner eine Vorrichtung zum Verzieren von
Stoffen bzw. Geweben oder Tüchern. Die Vorrichtung weist eine an der Eingangsseite
eines Nadel-Webstuhls (needle loom) anbringbare Walze und stromaufwärts von dieser
angeordnete Feeder bzw.
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Zuführglieder auf. Diese können sich quer zu der Bewegungsrichtung
des Stoffes bewegen. Unter Verwendung dieser Vorrichtung kan eine Vielfalt von Gestaltungen
und Musterungseffekten an dem Grundstoff angebracht werden, und zwar einschließlich
horizontaler, vertikaler oder diagonaler Streifen oder Kombinationen hiervon, ungeordneter
oder geordneter Noppen oder Noppeneffekte oder auch unter Verwendung eines Faserbandes
bzw. eines Fasergewebes und einer Schablone irgendein Muster, für das eine Schablone
hergestellt werden kann.
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Weiterhin zeigen: Figur 6 - in einer Seitenansicht eine nach der vorliegenden
Erfindung aufgebaute Vorrichtung, Figur 7 - die Vorrichtung aus Figur 6 in einer
Draufsicht, Figur 8 - die Vorrichtung aus Figur 6 in einer frontalen Teilansicht
und Figur 9 - eine modifizierte Ausführungsform der Vorrichtung in einer Draufsicht.
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Gemäß den Figuren 6 bis 8 wird ein Grundstoff 10' in der Pfeilrichtung
A durch einen Nadel-Webstuhl (needle loom) 12' geleitet, an dessen Eingangsseite
eine Walze 14' angebracht ist. Feeder bzw. Zuführglieder, die Kunststoffmaterial-Zuführungsrohre
16', 18' aufweisen, sind stromaufwärts von der Walze 14' an Ketten 20', 22' angeordnet.
Die Ketten sind jeweils zwischen einem freilaufenden Zahnrad (cog) 24' und einem
antreibbaren Zahnrad (cog) 26' aufgehängt, so daß die Rohre 16' quer zur Bewegungsrichtung
des Stoffs 10' bewegt werden können. Faserbänder 28' verlaufen durch
die
Zuführungsrohre 16', 18' und unter der Walze 14' über ein Paar von Antriebswalzen
30', 32'. Im Betrieb verläuft der Stoff.
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10' unter der Walze 14' in den Nadel-Webstuhl 12'. Faserbänder 28
irgendeiner erwünschten Textur und/oder Farbe werden von den Antriebswalzen 30',
32' durch die Zuführungsrohre 16', 18' gezogen, von wo sie unter der Walze 14' auf
die Oberfläche des Stoffs 10' gelangen. Die Faserbänder 28' werden in dem Nadel-Webstuhl
12' an dem Stoff angeheftet bzw. befestigt. Eine Musterung wird dadurch erreicht,
daß die Zuführungsrohre 16',im8' auf den Ketten 20', 22' von Seite zu Seite gerückt
werden, und zwar durch manuell oder über einen vorprogrammierten Servomechanismus
erfolgendes Antreiben der Zahnräder 26'. Wenn die Antriebsrollen 30', 32' angehalten
werden, erfolgt ein Abbrechen der Faserbänder 28' an der Walze 14', und dann können
intermittierende-Effekte erzielt werden.
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Figur 9 zeigt eine Abwandlung der Vorrichtung, bei der transversale
oder 'horizontale' Streifen erzielt werden können. Ein gesondertes Paar von Zuführungswalzen
34' ist vorgesehen und kann sich in bezug auf die Bewegungsrichtung des Stoffs 10'
drehen. Durch Traversieren von Faserbändern 28' in der Pfeilrichtung B bei der Bewegungsgeschwindigkeit
des Stoffs 10' können horizontale Streifen erzeugt werden.
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Beispiel Ein aus 2/8 Shetland-Garn bis zu einem überdeckungsfaktor
von 0,8 gestrickter Stoff wurde mit 700 tex Vorgarnen aus Wolle der Qualität 64
verziert und in einen Laboratorium-Nadel-Webstuhl geleitet.
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Die benutzten Nadeln waren 15/18/32 RB Typ A Hochstoßnadeln mit einer
Durchdringung von 12,7 mm (0,5 Zoll), und es wurden zwei Durchläufe bei 234 Stanzungen
bzw. Lochungen pro Quadratzoll bzw.
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6,452 cm2 benutzt. Nach dem Einnadeln bzw. Einnähen der Vorgarne in
den Stoff wurde dieser in einer Test-Waschmaschine während 17 inuten bei 400 C unter
Verwendung einer normalen Pufferlösung mit einem Flüssigkeit/Warenverhältnis von
15:1 gewalkt. Der so erzeugte Stoff hatte das Aussehen eines typischen Shetland-Rleidungsgebildes,
und die genadelten bzw. genähten Fasern wurden unter guter Mischung mit der Stoffoberfläche
von dieser gehalten. Die Musterungseffekte waren höchst ansprechend.
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L e e r s e i t e