DE2804879A1 - Verfahren zum erzeugen von schnittmusterbegrenzungslinien an gestrickten polstoffen und danach hergestellte polstoffbahn - Google Patents
Verfahren zum erzeugen von schnittmusterbegrenzungslinien an gestrickten polstoffen und danach hergestellte polstoffbahnInfo
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Description
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GIRMES-WERKE AG, 4155 GREFRATH-OEDT
Verfahren zum Erzeugen von Schnittmusterbegrenzungslinien
an gestrickten Polstoffen und danach hergestellte Polstoffbahn
BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen von Schnittmusterbegrenzungslinien an gestrickten Polstoffen,
die über einem Grundgestrick eine eingestrickte Pol decke auf v/eis en, bei dem auf einer mit einer zusätzlichen
Musterungεeinrichtung versehenen Strickmaschine
das Grundgestrick aus gleichem Garn gestrickt und die Poldecke aus demgegenüber verschiedenfarbigem
Faserflor nach einem vorgegebenen Muster gesteuert eingestrickt wird. Insbesondere ist dabei an das Erzeugen
von Schnittmusterbegrenzungsiinien an Pelz- oder Fellimitate
bildenden Polstoffen gedacht, die vorzugsweise auf einer Rundstrickmaschine hergestellt werden.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine nach diesem Verfahren hergestellte Polstoffbahn.
Derartige Pelz- oder Fellimitate werden beispielsweise
in der Spielwarenindustrie zur Konfektionierung von mit einem Fellbezug versehenen Spieltieren oder in der
Bekleidungsindustrie zum Herstellen von Pelzjacken, Pelzfutter, Pelzkragen und sonstigem Zubehör verwendet.
Bei der Herstellung von Polstoffen dieser Art für die Anfertigung beispielsweise von Spieltieren kommt es in
hohem Maße darauf an, bereits in der Meterware Farbabläufe zu erzielen, die nach dem Zuschneiden der Ware und
dem anschließenden Zusammennähen des Tierkörpers sinnvoll an das jeweils angestrebte natürliche Tiervorbild erinnernde
Farb-und Dessin-Muster ergeben. Andererseits 909832/0282 ^Z
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sieht man auf dem Bekleidungssektor Pelzjacken aus
natürlichem Fell, bei denen beispielsweise Kragen, Rückenteil und.Ärmel färb- und dessinmäßig ähnlich, aber trotzdem
variiert angelegt sind, obwohl sie aus Fellen des gleichen Tieres hergestellt sind. Dies geschieht, um geschmacklich
und ästhetisch befriedigende, der jeweiligen Mode angepaßte Aussehen zu erzielen.
Bisher hat man zum Erzeugen von Tierfellimitaten aus
gewebten oder gestrickten Polstoffen die Florseite dieser
Stoffe mit dem Fellbild der natürlichen Vorlage bedruckt, wobei die Schnittmusterbegrenzungslinien der Einzelteile
gleichfalls durch farbigen Markierungsdruck auf die Florseite aufgedruckt wurden. Dies hat jedoch den Nachteil, daß
die Schnittmusterbegrenzungslinien von der Rückseite der Ware , über'die der Zuschnitt normalerweise erfolgt, nicht
sichtbar sind, so daß der Zuschnitt von der Polseite erfolgen muß, wobei aber eine sichere und genaue Schnittführung
nicht möglich ist, Florfasern abgeschnitten werden, der Druck der Schnittmusterbegrenzungslinien oder Konturdruck
größtenteils erhalten bleibt und am zusammengenähten Tierkörper störend sichtbar ist. Überhaupt ist diese Art
der Herstellung von Tierfellimitaten technisch unbefriedigend, zeitlich sehr aufwendig und deshalb wirtschaftlich
in größerem Umfang nicht anwendbar. Auch ist das bisher angewandte Vollüberdrucken von Webware oder jacquardartige
Vollübermustern von Strickware nicht befriedigend, da auf diese Art zwar Muster wie beispielsweise Ozelot-Tupfen
oder Tigerstreifen erzeugt werden können, diese Musterungen jedoch beim zusammengenähten Spieltierkörper oder
Bekleidungsstück keine sinnvollen Farbbilder des künstlichen Tierfelles zulassen, wie sie bei natürlichem Tierfell vorkommen.
Theoretisch könnte man die Schnittmusterbegrenzungslinien zwar auch auf die Rückseite der Ware aufdrucken, jedoch
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müßten dazu Vorderseite und Rückseite völlig synchron und deckungsgleich über die ganze Stücklänge parallel
bedruckt werden, da schon Abweichungen an beliebigen Stellen von wenigen Millimetern zu einer Verzerrung
des aus der Ware herzustellenden Tierkörpers oder Bekleidungsstückes führen. Ein derartiges Druckverfahren
ist besonders bei Poüoffen technisch nicht befriedigend
durchführbar und sehr aufwendig und kostspielig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, an Polstoffen und insbesondere Pelz- oder Fellimitate bildenden dessinierten
Polstoffen Schnittmusterbegrenzungslinien in genauer Übereinstimmung mit dem in seinem Dessin auf die
Zuschnitte abgestimmten Muster der Poldecke unter wirtschaftlich vertretbaren Bedingungen herstellen zu können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß an den
den Schnittmusterbegrenzungslinien entsprechenden Stellen
auf das Dessin der Ware äbgestellt florfreie Stellen, sogenannte
Leermaschen des Polfaserflors, oder andersfarbige5
Florfaserrnaterial eingestreckt werden.
Um das gewünschte Dessin in die Poldecke einzustricken, weisen die für die Herstellung der Polstoffe benutzten
Strickmaschinen, vorzugsweise Rundstrickmaschinen, eine nach der sogenannten Moratronik-Technik arbeitende zu- ~~
^sätzliche Musterungseinrichtung auf. Mit Hilfe eines
elektronischen Nadelauswahlmechanismus, der seinerseits durch einen Musterprogrammträger gesteuert wfrd, kann
iman beim gemeinsamen Stricken von Grundgestrick und Poldecke
die'gewünschten Muster der Poldecke, auch durch verschiedenfarbiges Polfasermaterial, einstricken." Als ,.
Musterprogrammträger dient beispielsweise ein Filmband
oder auch ein Magnet- oder Lochband.
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Auf einem hierfür benutzten Filmband befinden sich auf diesem in einer in mehreren Zeilen untereinander laufenden
Zeilenschrift helle und dunkle Markierungen, welche mittels Lichtsignalen die logisch und zeitlich richtigen
Entscheidungen für die Steuerung der das Florfasermaterial zuführenden Nadeln geben.
Für das erfindungsgemäße Verfahren erhält das Filmband
eine weitere Zeile, welche lediglich das Signal "keine Florfasern zuführen" an die Nadeln gibt. Auf
diese Weise werden entsprechend den gewünschten Schnittmusterbegrenzungslinien Leermassen in der Poldecke erzeugt
in deren Bereich nur das Grundgestrick ohne eiagestrickten
Polfaserflor vorhanden ist. Die Steuerung erfolgt derart, daß die Leermaschenreihen entsprechend den gewünschten
Schnittmusterbegrenzungslinien an der Polware erscheinen.
Mit Magnet- oder Lochbändern bzw. -streifen wird im Prinzip gleicherweise gearbeitet. Dies trifft auch für
den Fall zu, daß statt'der Leermaschen entlang den gewünschten
Schnittmusterbegrenzungslinien Polfasermaterial unterschiedlicher Färbung eingestrickt wird.
Zur noch besseren Sichtbarmachung der Leermaschen können
auch zwei oder mehr Leermaschenreihen nebeneinander gestrickt werden, ebenso wie man zwei oder mehr Reihen andersfarbigen
Flormaterials zum Anzeigen der Schnittmusterbegrenzungslinien einstricken kann.
Beim Herstellen von Polstoffen in dieser Weise lassen sich Verbesserungen gegenüber den bisher üblichen Vollüber-Drucken
oder Vollüber-Musterungen erzielen, weil man
bereits in der Meterware über die gesamte Warenbreite mosaikartige Flächenmuster mit sinnvoller Tierfellzeichnun£,
die_von Schnittmusterbegrenzungslinien. umgeben sind, vor-
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sieht, die nach Auseinanderschneiden der Meterware in einzelne Zuschnitte wie zum Beispiel Beine, Tatzen,
Kopfteile ,Rücken, Ohren ,Schweife usw. und nach anschließendem
Zusammennähen und Ausstopfen mit Füllmaterial ein Spieltier ergeben, bei dem die Fellzeichnung in eben
diesen Einzelteilen weitgehend an die des natürlichen Vorbildes erinnert. Ebenso ist es möglich, in der Meterware
unterschiedliche Zuschnitte für Bekleidungsstücke zu erzeugen, aus denen man ein Bekleidungsstück zusammennähen
kann, das ein Erscheinungsbild wie aus natürlichem Fell zeigt.
Da die Schnittmusterbegrenzungslinien durch Leermaschen oder in eindeutiger Kontrastfarbe eingestricktes "PoTfasermateriaTgebildet
sind, sind sie auch von der Rückseite der Ware deutlich sichtbar, um die einzelnen Zuschnitte von
der Rückseite schneiden zu können. Somit wird eine bedeutende technische Verbesserung der Brauchbarkeit des
gestrickten Polstoffes erreicht, da die Verarbeitung der Meterware erleichtert und die Brauchbarkeit der Schnittmuster
verbessert wird. Sind die Schnittmusterbegrenzungslinien durch Leerm^chen angezeigt, so erleichtern die florfreien
Gewebestellen an den Rändern der einzelnen Zuschnitte das anschließende Zusammennähen. Der zeitliche, technische
und wirtschaftliche Aufwand beim Anfertigen der Zuschnitte wird gegenüber dem bekannten Stand der Technik entscheidend
reduziert, da sowohl die Herstellung der Meterware als auch das anschließende Zuschneiden derselben
problemlos, unkompliziert und fehlerfrei durchgeführt werden'kann, so daß die Erfindung eine technisch und
wirtschaftlich befriedigende Problemlösung bildet.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Zeichnungsbeschreibung und den
Ansprüchen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß hergestellten Polstoffbahn dargestellt,
und zwar zeigt
Fig. 1 schematisch einen Schnitt durch die Polstoffbahn,
wobei weder eine maßstabgestreue Wiedergabe noch eine den natürlichen Verhältnissen entsprechende
Relation der Größen der einzelnen Teile der Polstoffbahn angestrebt ist, und
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Rückseite einer derartigen
PolStoffbahn.
Die Polstoffbahn 1 weist ein Grundgestrick 2 aus einfarbigem Garn auf,in das eine Flordecke 3 aus anderem
Florfasermaterial eingestrickt ist. Die Flordecke 3 besteht entsprechend einem gewünschten Muster aus verschiedenfarbigen
Florfasern. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Grundgestrick 2 florfreie Stellen 4
auf , die durch beim Strickvorgang gebildete Leermaschen im Bereich der Flordecke 3 entstanden sind und Schnittmusterbegrenzungslinien
bilden. Die florfreien Stellen 4 können die Breite einer oder mehrerer Maschen bzw.
Maschenreihen haben.
In Fig. 2 ist zu erkennen, wie sich an der Rückseite der Polstoffbahn 1 die florfreien Stellen 4 als deutlich
erkennbare Schnittmusterbegrenzungslinien von den Stellen 5 abzeichnen, die mit einer eingestrickten Flordecke
versehen sind, gleichgültig ob die Flordecke, wie in Fig. 2, aus verschiedenfarbigem, oder aus unifarbenem Florfasermaterial
besteht.
Die Schnittmusterbegraxungslinien sind ebenso sichtbar,
wenn sie aus kontrastfarbenem Florfasermaterial bestehen, das in das Grundgestrick eingestrickt ist.
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Claims (6)
1.) Verfahren zum Erzeugen von Schnittmusterbegrenzungslinien an gestrickten Polstoffen, die über einem
Grundgestrick eine eingestrickte Poldecke aufweisen, insbesondere an Pelz- oder Fellimitate
bildenden Polstoffen, bei dem auf einer mit einer zusätzlichen Musterungseinrichtung versehenen
Strickmaschine, vorzugsweise einer Rundstrickmaschine, das Grundgestrick gestrickt und die Poldecke
aus einem gegenüber dem Grundgestrick verschiedenen Flormaterial nach einem vorgegebenen
Muster gesteuert eingestrickt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß an den den Schnittmusterbegrenzungslinien entsprechenden Stellen auf
das Dessin der Ware abgestellt florfreie Stellen, sogenannte Leermaschen des Polfaserflors, oder, anders
s Florfasermaterial eingestrickt werden.
2.) Ver:fäiren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß nebeneinander mehrere Leermaschenreihen oder Maschen mit anderfarbigem Florfasermaterial im
Polfaserflor gestrickt werden.
3.) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundgestrick und die Poldecke
aus kon-trastfarbenem Fasermaterial gestrickt werden,
4.) Polstoffbahn, hergestellt nach dem Verfahren aus einem der Ansprüche 1 bis 3ι dadurch gekennzeichnet
, daß das Grundgestrick (2) eine aus zu ihm verschiedenen Fasermaterial nach einem vorgegebenen
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GlHAL INSPECTED
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Muster oder Dessin eingestrickte Poldecke (3) trägt, die den auf das Dessin der Poldecke abgestellten
Schnittmusterlinien entsprechend polfaserfreie Stellen (h), sogenannte Leermaschen,
oder aus kontrastfarbenem Florfasermaterial eingestrickte Konturen enthält.
5.) Polstoffbahn nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die eingestrickten Leermaschen (4) oder kontrastfarbenen Konturen eine oder mehrere
Maschenreihen breit sind.
6.) Polstoffbahn nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundgestrick (2) aus Garn besteht
dessen Farbe in Kontrast zu den Farben des das Dessin bildenden Florfasermaterials der Poldecke
(3) steht.
-3-
ORIGINAL INSPECTED
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