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Verfahren zur Herstellung gemusterter Plüschwaren
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auf zweibarrigen Raschelmaschinen Die Erfindung betrifft Verfahren
zur Herstellung non gemusterten Plüschen auf Raschelmaschinen mit zwei Nadelbarren
oder einer Nadel- und einer Stiftbarre, die als Bekleidungstextilien, Möbelstoffe,
Fellimitationen, Übergardinen, Tages- und Schlafdecken, Fußbodenbeläge u.a.m. eingesetzt
werden können.
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Um auf zweibarrigen Raschelmaschinen gemusterte Plüschwaren kostengünstig
fertigen zu können, ist es erforderlich, die mustermäßig aussetzenden Plüschfäden
so zu verlegen, daß durch einen geringen Fadenverbrauch der Anteil des nicht als
Plüschflächen aufscheinenden Materials möglichst klein gehalten wird. Die aussetzenden
Plüschfäden laufen daher bei Doppelplüschwaren vorteilhaft von der letzten Einbindung
der einen Musterflache zur ersten Einbindung der folgenden. Bei Schlingenplüschware,
die mittels einer vorderen Stiitbarre hergestellt wird, sollten daher die mustermäßig
nicht für Plüschhenkel vorgesehenen Päden als sogenannte Stehfäden oder als Schußlegungen
unter einer Nadel eingebunden werden. Um eine
möglichst hose Produktionszicherheit
zu erreichen, darf die Musterein@ichtung nicht direkt Wirkelemente auswählen, wird
dazu ein üblicher Jacquardapparat benutzt, ist es vorteilhaft, wenn die Auswahlelemente,
sogenannte Drängstifte, neben der vertikalen Verschiebung eine weitere Bewegung
nur in einer Ebene ausführen, um ein unkontrolliertes Vibrieren der Harnischschnüre
zu vermeiden.
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Zur Herstellung gemusterter Plüsche auf zweibarrigen Raschelmaschinen
sind mehrere Verfahren bekannt: Nach der DT-PS 43 419 werden die anstelle von Nadeln
verwendeten Stifte der vorderen Barre einzeln beweglich angeordnet und durch einen
Jacquardapparat ausgewählt und angehoben. Die Plüsehlegesehiene schwingt vor und
versetzt seitJich, wodurch über den hochgehobenen Stiften Plüschschlingen gebildet
werden.
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Danach legen Grund- und Plüschfäden über die Nadeln der hinteren Barre,
es erfolgt somit die abbindung der Plüschhenkel In der Grundware.
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In der DT-PS 51 921 wird die Herstellung von sogenanntem Doppelplüsch
beschriebene Auf der vorderen und hinteren Nadelbarre wird unabhängig voneinander
je eine Grundware hergestellt. Die Plüschkette wird in beiden Grundflächen eingearbeitet,
verbindet also die beiden Grundflächen miteinander. Durch das Aufschneiden der Verbindungskette
entstehen zwei unabhängige Plüschflächen.
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Ein Vorschlag zur Musterung einer solchen Ware wird in der DT-PS 55
821 gecht. Die zur Führung der Plüs chfäd en vorgesehenen Lochnadeln sind vertikal
beweglich und werden von einen Jacquardapparat gesteuert. Vor dem Durchschwingen
der Legesehienen
durch die vordere Nadelbarre werden mustermäßig
vom Jacquardapparat Lochnadeln der Plüschlegeschiene so weit hochgezogen, daß deren
Plüschfäden nicht durch die Nadeln durchschwingen und beim seitlichen Versatz über
den Nadeln von den Nadelhaken nicht erfaßt werden können. Die vordere IQadelbarre
wird danach zur Maschenbildung gesenkt und die hintere angehoben. Gleichzeitig werden
die hochgezogenen Lochnadeln gesenkt; Sie schwingen mit den Grundlegeschienen durch
die hintere Nadelbarre und führen eine seitliche Versatzbewegung über den Nadeln
durch, wodurch alle Fäden der Plüschlegeschiene aschen auf dtr hinteren Nadelbarre
legen. Die bei der Legung über die vordere Nadelbarre hochgezogenen Fäden bilden
daher normale Platinenmasehen in der hinteren Grundware, während die anderen Faden
durch. ihre Einbindung in der vorderen Grundware eine Verbindung beider Grundflächen
darstellen und damit nach dem Trennen der beiden Flächen den Schneidplüsch ergeben.
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Eine weitere Möglichkeit ist in der DT-PS 224 o58 beschrieben. Die
Nadeln beider Nadelbarren sind einzeln beweglich angeordnet und werden vsn einem
Jacquardapparat gesteuert. Die vom Jacquardapparat gewählten Nadeln der vorderen
Barre werden hochgehoben und nach dem Durchschwingen der legeschienen wird die Plüschlegeschiene
über den Nadeln versetzt. Die Legesehienen schwingen zurück, danach werden die restlichen
Nadeln der vorderen Barre hochgehoben. Nun schwingen die Legeschienen nach vorne
und die Grundlegeschienen für die Grundware
der vorderen Nadelbarre
versetzen über den Nadeln.
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Nach dem Zurückschwingen der Legeschienen werden die Nadeln der vorderen
Barre zurückgezogen, wodurch die Maschen der vorderen Grundware en-tstehen, in die
mustergemäß Plüschfäden eingebunden sind. Nunmehr erfolgt der für die vordere Nadelbarre
beschriebene Arbeitszyklus auf der hinteren Nadelbarre, d.h. die Nadeln der hint-eren
Nadelbarre werden durch den Jacquardapparat sortiert und hochgehoben. Die Legeschienen
schwingen nach hinten, die ?lüschlegeschiene versetzt seitlich über den Nadeln.
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Nach dem Vorschwingen der Begeschienen werden die vorher nicht gewählten
Nadeln der hinteren Barre angehoben und beim abermaligen Durchschwingen der Legeschienen
erfolgt der Versatz der Grundlegesehienen für die hintere Grundware. Danach schwingen
die Legeschienen nach vorne, die Nadeln der hinteren Barre werden zur Bildung der
hinteren Grundware und zur -Einbindung der Plüschfäden zurückgezogen.
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Alle beschriebenen Verfahren haben den Nachteil, daß maschenbildende
Elemente wie Nadeln, Stiftnadeln oder Lochnadeln einzeln beweglich gelagert sein
müssen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß nach DT-PS 43 419 bzw. D1 PS 224
o58 nur mit einer Plüschlegeschiene über die sortierten Nadeln gelegt werden kann
Eine zweite Plüschlegeschiene müßte entweder mit derselben oder abhängig von derselben
Nadel-Sortierung arbeiten, z.B. falls nach der ersten Sortierung eine zweite Nadelsortierung
angehoben würde zur ein Versatz der zweiten Plüschlegesehiene erfolgte, würden deren
Fäden auch auf die Nadeln der
ersten Sortierung gelangen. Durch
diese zusätzlichen Arbeitsgänge würde die Leistung der Maschine wesentlich verringert.
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Nach der DT-PS 55 821 entstehen auf beiden Nadelfonturen unterschiedliche
Warenflächen, da in der von der hinteren Nadelbarre gebildeten Grundware in jeder
Reihe alle Plüschfäden zu Maschen mitverarbeitet werden in der vorderen jedoch nur
eine mustermäßig getroffene Auswahl. Damit wird in der hinteren Warenfläche sehr
viel Plüschmaterial eingearbeitet, ohne dafür notwendig zu sein.
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Eine weitere Musterungsmöglichkeit besteht durch das seitliche Abdrängen
von Lochnalden einer sogenannten Jacquardlegeschiene. Diese arbeitet mit einer Verdrängerstiftbarre
zusammen, deren Stifte zwischen die Jacquardlochnadeln gebracht werden können. Stifte
zwischen den Lochnadeln hindern diese entweder am seitlichen Versatz sobald die
Legeschiene versetzt, oder bewirken bei einem Versatz der Drängstiftbarre eine zusätzliche
Legung um eine Nadelteilung. In beiden Fällen schwingen dann durch bestimmte Nadelzwischenräume
zwei Lochnadeln derselben Legeschiene und durch andere Nadelgassen keine. Je nach
Zusammenwirken der Jacouardlegeschienen ergeben sich durchbrochene oder farbige
Jacquardmuster (Kettwirk-Praxis-Heft 3/73).
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Der Nachteil der mustermäßigen Verdrängung von Lochnadeln liegt darin,
daß durch die Schwingbewegung der Locknadel- und Drängerstiftschienen und deren
seitlichen Versatz die Harnischschnüre in starke Vibration geraten. Um dies zu vermeiden,
führen auf modernen JacRuardrasclueln die Lege- und Drängstiftschiene
nur
seitliche Versatzbewegungen durch, die Schwing,Dewegung ziim Ein- und Auslegen der
Faden erfolgt durch die Nadel- und Abschlagkamm barre (Fräsblech). würde man dieses
Verfahren auf zweifonturige Raschelmaschinen übertragen, so ergeben sich für die
Nadelbarren sehr lange Schwingbewegungen.
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Um die beschriebenen Nachteile zu vermeiden, liegen der Erfindung
die Aufgaben zugrunde, die Lochnadeln der Jacquardlegeschienen ohne seitlichen Versatz
der Drängstiftbarren zu steuern, damit alle Legeschienen und die Drängstiftbarren
eine zu den Nadelbarren, bzw der Stiftbarre, entgegengesetzte Schwingbewegung durchführen
können, bei Doppelplüschwaren zwei identische Warenseiten zu fertigen und die nicht
mustermäßig ausgewählten Plüschfäden ohne großen Materialverbrauch in die Grundware
einzubinden.
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Die gestellten Aufgaben werden dadurch gelöst, daß die Sortierung
der Jacquardlochnadeln durch den Versatz ihrer Legeschienen über den Nadeln bzw.
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Stiften der vorderen Barre erfolgt und keine seitliche Bewegung der
Jacquardlegeschienen durchgeführt werden, bis die Legeschienen durch die hintere
Nadelbarre geschmungen sind, worauf die Jacquardlegeschienen entgegengesetzt zur
Legung über die vordere Barre zurückversetzt werden. Soll die Einbindung der Plüschfäden
als Masche erfolgen, wird diese Bewegung als Versatz über die Nadeln der hochgehobenen
hinteren Nadelbarre ausgeführt. Werden die Plüschfäden als Schuß eingebunden, erfolgt
diese Bewegung frühestens nachdem sich die hintere Nadelbarre soweit gesenkt hat,
daß dadurch keine Fäden von den Nadeln erfaßt werden können.
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Um eine möglichst hohe Leis-tung bei der Herstellung von Doppelplüsch
zu erzielen, ist vorgesehen, die hintere Nadelbarre bereibs anzuheben kurz bevor
die Überlegung über die Modell der vorderen Nadelbarre erfolgt, wobei der Abstand
der beiden Nadelbarren verringert werden kann.
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Die Vorteile der Erfindung liegen darin, daß bei der Herstellung von
gemustertem Doppelplüsch zwei absolut g]eiche Warenseiten erzielt werden und die
mustermäßig nicht zu Plüsch verarbei;i;etenFäden so zwischen den Warenflächen verlaufen,
daß beim Trennen nur ein geringer Abfall entsteht. Bei der Herstellung einflächiger
Plüschwaren kann man die nicht zur Bildung von Plüschhenkel ausgewä.hlten Fäden
so einbinden, daß dadurch das Warengewicht nicht sonderlich erhöht wird, oder sie
werden gleichzeitig zur Stabilisierung der Grundware genützt, wodurch ein eigens
dadür vorgesehenes Bettsystem wegfallen kann0 Ein wesentlicher Vorteil liegt ferner
darin, daß die Verdrängerstifte für zwei Jacuardlochnadelschienen in einer gemeinsamen
Halterung geführt werden können und diese eine Schwingbewegung entgegengesetzt zu
den Nadelbarren bzw. der Stiftbarre ausführen kann.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden in folgenden beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 - 6 : Stellungen der Wirkelemente zueinander während
eines Arbeitsablaufes Fig, 7 + 8 : Legungsbilder zur herstellung von gemustertem
Doppelplüsch.
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Fig. 9 : Die Einbindung der Plüschfäden in beiden Warenseiten.
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Fig. 1o : Schnitt durch eine gemusterte Doppelplüschware.
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Fig. 11 : Die gemeinsame Lagerung der Drängstifte für zwei Jacquardlegeschienen.
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Fig. 12 - 17 Arbeitsstellungen der Wirkelemente bei der Herstellung
einflächlger Plüschware.
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Fig. 18, 19 22, 23 + 25 : Legungsbilder gemusterter Plüschwaren.
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Fig. 20, 21, + 24 : Einbindungsmöglichkeiten der Plüschfäden0 13ei
der Darstellung verschiedener Arbeitsstellungen der Wirkelemente einer zweibarrigen
Raschelmaschine zur Herstellung von gemusterter Plüschware in Fig. 1 - 6 wurde davon
ausgegangen, daß die Legeschienen 1 und; 2 die Grundware auf der vorderen und die
Legeschienen 5 und 6 die Grundware auf der hinteren Wadelbarre bilden.
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Die Plüschfäden werden in den beiden Jacquardlege schienen 3 und 4
geführt, deren Lochnadeln durch Drängstifte beeinflußt werden können.
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Wie Fig. 1 zeigt, ist die vordere Nadelbarre W in die Legestellung
hochgegangen. Sie schwingt nun nach hinten, die Legesohienen nach vorne.
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Die Schwingbewegung muß soweit erfolgen, daß wie in Fig. 2 gezeigt,
die Legeschienen 1, 2, 3 und 4 seitlich über die Nadeln der vorderen Nadelbarre
NV versetzen können. Das bedeutet, daß die Legeschienen 5 und 6
nicht
durch die Nadeln durchschwingen müssen. Die hintere Nadelbarre NH boginnt mit ihrer
Hubbewegung.
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Dabei kann der Abstand der beiden Nadelbarren soweit verringert werden,
daß die Ware ncch einwandfrei abgezogen wird.
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Während die Überlegung der Legeschienen 1, 2 2, 3 und 4 über die vordere
Nadelbarre RV erfolgt und anschließend die vordere Nadelbarre NV nach vorne schwingt
bis der gewünschte Abstand zwischen den Nadelbarren erreicht ist, hat die hintere
Nadelbarre K ihre Legestellung erreicht (Fig. 3).
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Beide Nadelbarren schwingen nun nach vorne, die Legeschienen nach
hinten.
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Wie Pig. 4 zeigt, kann die Schwingbowegung beendet sein, sobald ein
Versatz der Legeschienen 3, 4, 5 und 6 über die Nadeln der hinteren Nadelbarre NH
möglich ist, die Legeschienen 1 und 2 müssen deshalb nicht ganz durch die hintere
Nadelbarre NH durchschwingen.
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Die vordere Nadelbarre beginnt spätestens nach dem Durchechwingen
der Legeschiene 1, falls diese nur Schußlegungen ausführen soll, nach der Lege schiene
2 mit der Abwärtsbewegung. Das Abschlagen erfolgt während die Legeschienen 3, 4,
5 und 6 Überlegungen über die Nadeln der hinteren Nadeibarre NH ausführen.
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Danach schwingen die Nadelbarren gemäß Fig. 5 nach hinten, die Legeschienen
nach vorne. Nachdem bei Maschenbildung die Legeschlene 6, falls diese ausschließlich
Schußlegungen ausführt, die Legeschiene 5 durch die Nadeln gegangen ist, beginnt
die Abschlagbewegung der hinteren Nadelbarre Nil. Während diese die neugebildeten
Maschen abschlägt, führen die Legeschienen mustergemäß ihre Versatzbewegungen unter
den Nadeln durch
Während des Abschlagens bewegen sich die Nadelbarren
nach vorne und dir Begeschienen nach hinten. Die vcrdere Nadelbarre NV beginnt zu
steigen. Sobald sie ihre Legestellung erreicht hat, beginnt ein neuer Arbeitsablauf
gemäß Fig. 1.
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Bei dicsem Arbeitsablauf wird davon ausgegangen, daß alle Versatzbewegungen
der Legeschienen unter den Nadeln der vorderen und hinteren Nadelbarre in einer
oder zwei Phasen während der Abschlagbewegung der hinteren und der Hubbewegung der
vorderen Nadelbarre erfolgen. Dadurch wird es möglich, die hintere Nadelbarre NH
während eines Teils der Schwingbewegung vor und nach der Überlegung der Tegeschienen
1, 2, 3 und 4 über die vordere Nadelbarre NV in Legestellung zu heben. Da nach den
bisherigen Verfahren dia hintere Legeschiene erst nach dem Abschlagen der vorderen
gehoben wurde, wird nunmehr diese Zeit eingespart.
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Außerdem erfolgt die Überlegung über die Nadeln der hinteren Barre
NH während der Abschlagbewegung der vorderen Nadelbarre NV. Mit dieser Verfahrensweise
dürfte die Leistungsfähigkeit der Raschelmaschine erheblich gesteigert werden können
Ermöglicht wird dieses Vorgehen auch dadurch, daß auch die Jacquardlegeschienen
3 und 4 nach der Überlegung über die Nadeln der vorderen Nadelbarre zumindest solange
keine seitlichen Versatzbewegungen ausführen, bis die Überlegung über die hintere
Nadeln barre NH erfolgt.
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Ein Legungcbeispiel ist in Fig. 7 dargestellt. Wie in den anderen
Begungsbildern Fig. 8, 18, 19, 22, 23 und 25 sind die Legungsreihen der vorderen
Nadel-bzw.
Stiftbarre mit v, die der hinteren Nadelbarre mi.t h
bezeichnet.
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Nach Fig. 7 entsteht auf beiden Nadelbarren als Grundware Franse mit
Schuß unter 3 Nadeln. Legeschiene L 1 legt Schuß für die vordere, Legeschiene L
6 für die hintere Ware. Vorne bindet die Legeschiene L 2, hinten die Legeschiene
L 5 ein. Beide Flächen werden durch Fäden der Jacquardlegeschienen L 3 und L 4 mustermäßig
verbunden.
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Die Auswahl und Einbindung der Plüschfäden erfolgt nach folgendem
Prinzip: Die Drängstifte werden mustergemäß durch einen Jacquardapparat während
des Durchschwingens der Legeschienen bzw. Nadelbarren zur Legung über die vordere
Nadelbarre NV zwischen die Jacquardlochnadeln gesenkt. Sie hindern alle entsprechenden
Lochnadeln der Legeschienen L 3 und L 4 den Versatz dieser Legeschlenen über die
vordere Nadelbarre auszuführen.
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Während die durch Drängstifte nicht behinderten Lochnadeln durch den
Versatz über die vorderen Nadeln einen Faden um diese legen, schwingen die verdrängten
Lochnadeln mit ihren Fäden aus den gleichen Nadelzwischenräumen der vorderen Nadelbarre
zurück, sie werden also nicht in der vorderen Fläche eingebunden In dieser Lage
schwingen die Jaca.uaralochnadeln durch die hintere Nadelbarre. Die Jacquardlegeschienen
L 3 und 5; 4 versetzen über die hintere Nadelbarre NH entgegengesetzt zur vorderen.
Deshalb kennen nur solche Lochnadeln versetzen, die bereits über die Nadeln der
vorderen Barre versetzt haben. Die Verdrängung der anderen Lochnadeln wird aufgehoben,
die Drängstifte werden hochgezogen und es erfolgt eine neue Sortierung.
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Daher werdeil in der hinteren Warenfläche nur die Plüschfäden eingebunden,
die bereits in der vorderen Maschen gebildet haben. Eine absolute Ident-ität beider
Warenflächen ist gegeben. Die mustergemäß nicht ausgewählten Fäden der verdrängten
Lochnadeln liegen als senkrechte Flottung zwischen den beiden Warenseiten.
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In Fig. 7 liegen beispielsweise die gezeichr.eten Fäden L 3 und; L
4 übereinander und sind in unterschiedlicher Farbe eingezogen.
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Da die Farbe es Fadens L 3 aufscheinen soll, wird diese Lochnadel
nicht verdrängt, im Gegensatz zu der Lochnadel L 4. Die verkinderte Legung über
die vordere und hintere Nadelbarre ist gestrichelt eingezeichnet. Soll in diesem
Maschenstäbchen die Farbe gewechselt werden, wird danach die Lochnadel L 3 verdrängt,
die Lochnadel L 4 nicht.
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Auf dieser Basis können beliebige Muster gearbeitet werden, wobei
im folgenden mehrere Möglichkeiten angeführt werden sollen: Einfarbig gemusterte
Plüsche: Aus der Grundware heben sich mustermäßig Plüschfäden ab. Es genügt eine
Jacquardlegeschiene. Soll Grundware sichtbar werden, werden entsprechende Lochnadeln
verdrängt, bei Plüschflächen erfolgt keine Verdrängung.
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Wira das Plüschmaterial farbli.ch unterschiedlich zum Grundmaterial
gehalten, wird der plastische Plüscheffekt durch die Farbe hervorgehoben.
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Zweifarbige Plüschmuster können nach zwei Möglichkeiten gearbeitet
werden. Die eine besteht darin, daß mit zwei Jacquardlegeschienen gearbeitet wird
und diese farblich unterschiedliche $Materialien führen. Wie bei Fig. 7
beschrieben,
werden die beiden durch denselben Nadelzwischenraun schwingenden Jacquardlochnadeln
v:echselweise beim Versatz über die vordere Nadelbarre verdrängt. Zusätzlich können
Melangen beider Farben dadurch entstehen, daß die beiden hüftereinanderstehenden
Lochnadel der Legeschienen L 3 und L 4 nicht verdrängt werden, oder daB man neten-
und übereinander in beliebigem Wechsel Fäden der beiden Plüschketten einbindet.
Flächen des Grundgewirkes werden sichtbar, sobald alle Lochnadeln an diesen Stellen
durch die Drängstifte an den Überlegungen gehindert werden.
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Durch unterschiedliche Parbe des Grundmaterials wird ein weiterer
Effekt erreicht. Struktureffekte in der sichtbaren Grundfläche entstehen durch Verwendung
von Effektgarnen, wie: Flammen-, Noppen-, u.a. Garnen.
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Solche Stoffe werden vorwiegend als Dekorations-, Bezugs-, Möbelstoffe
und Übergardinen eingesetzt.
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Bei Verwendung nur einer Jacquardlegeschiene können zweifarbige Lriuster
dadurch entstehen, daß die beiden Farben im Wechsel 1 : 1 eingezogen werden. In
Fig. 8 gehören deshalb die Fäden a, b und c zur ersten Mu3terfarbe, die Fäden d,
e und f zur zweiten. In dieser Zeichnung ist der tatsächliche Fadenverlauf dargestellt.
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Eine einfarbige Musterfläche entsteht dadurch, daß die Jacquardlochnadeln
der anderen Farbe verdrängt werden.
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So bilden die Fäden e und f eine einfarbige Fläche, da die Lochnadel
des Fadens c verdrängt wird. gelangen entstehen dadurch, daß mehrere Lochnadeln
nebeneinander nicht verdrängt werden, so die der Fäden a und d. Werden mehrere Lochnadeln
nebeneinander verdrängt, wird die Grundware sichtbar.
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Werden zwei Jacquardlegeschienen verwendet, so können in einer die
Musterfarben 1 und 2 und in der anderen
die Musterfarben 3 und
4 abwechzelnd 1 : 1 eingezon werden Dadurch werden Muster mit vier unterschiedlichen
Farben und allen Melangen daraus möglich. Um eine gleichmäßige Floroberfläche zu
erhalten, sollten die Plüschfäden auch auf seitlich benachbarte Nadeln gelegt werden,
wie dies beispielsweise in Fig. 8 dargestellt ist Die beschriebenen Mustermöglichkeiten
können in vielfält iger Weise miteinander kombiniert oder abgewandelt werden. Je
nach den an das Fertigprodukt gestellten ansprüchen können auch andere Legungen
des Grundes gewählt und die Legungen der einzelnen Legeschienen zueinander geändert
werden.
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Pig. 9 zeigt die Einbindung von Plüschfäden in die vordere und hintere
Grundware. Der Klarheit halber wurden nur die Fäden der beiden Jacquardlegeschi.enen
L 3 und L 4 eingezeichnet. Der Faden 4 b bildet im rechten Maschenstäbchen auf der
vorderen Nadelbarre die Masche MV und läuft dann zur hinteren Masche MH.
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Danach bildet er im mittleren Maschenstäbchen vorne und hinten Maschen
und läuft in das rechte Maschenstäbehen zurück. Parallel: dazu läuft der Faden 3b.
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Die Faden 3 a und 4 a verlaufen senkrecht zwischen den Warenflächen,
da die sie führenden Lochnadeln verdrängt wurden.
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Das Schnittbild einer gemusterten Doppelplüschware wird in Fig. 10
gezeigt. Die Ware besteht aus zwei unabhängigen Grundflächen H und V, zwischen denen
die Plüschfäden eine Verbindung herstellen. Wird die Plüschbildung eines Fadens
unterbrochen, 90 verläuft er von der zuletzt gebildeten Masche in der hinteren Ware
H
zur ersten Masche der folgenden Musterfläche der vorderen Ware
V als direktes Verbindungsstück. Die Ware wird entweder in der Maschine oder in
einern eigenen Arboitcg;ng in Pfeilrichtung S getrennt. Das bei wird ein großer
Teil dieser Verbindungsstücke als Plüschfäden verwendet. Der durch die Überlänge
dieser Fadenstücke anfallende Abfall ist sehr gering.
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Fig, 11 zeigt einen Schnitt durch eine gemeinsame Lagerung der Drängstifte
für zwei Jacquardlegebarren L 3 und L 4. Da die Drängstifte keinen seitlichen Versatz
auszuführen haben können die Drängstifte DH für die Jacquardlegeschiene 4 und die
Drangstifte DV für die Jacquardlegeschiene 3 gemeinsan geführt werden. In der Zeichnung
ist dabei der Drängstift DV zwischen die Lochnadeln gesenkt, der Drängstift DH angehoben.
Die Wirkungsweise der Jacquardeinrlchtung erfolgt in bekannter Art durch leben und
Senken der Drängstifte.
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Die Herstellung gemusterter einflächiger Plüschwaren auf zweibarrigen
Raschelmaschinen unterscheidet sich von der beschriebenen Herstellung gemusterter
Doppelplüsche nur dadurch, daß die vordere Nadelbarre durch eine Stiftbarre ausgetauscht
wird. Daher wird nur auf der hinteren Nadelbarre eine Grundware gearbeitet, während
die Plüschschleifen der Stiftnadelbarre durch deren Abschlagbewegung freigegeben,
oder bei ständig hochstehender Stiftbarre durch eine Schneideeinrichtung aufgeschnitten
werden.
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Fig. 12 - 17 zeigen verschiedene Stellungen der Wirkelemente zueinander
während eines Arbeitsablaufes. Dabei wird davon ausgegangen, daß die Legeschiene
2 allein die Ware abbindet und die Lege schiene 5 nur Schußlegungen im Grund ausführt.
Selbstverständlich ist es möglich, eine weitere Grund- oder Schußlegeschiene anzuordnen.
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In Fig. 12 hat die vordere Stiftbarre SV ihre Legestellung erreicht.
Sie schwingt zusammen mit der in Abschlagstellung befindlichen Nadelbarre NH nach
hinten, wobei sich der die Plüschhenkellänge bestimmende Abstand der beiden Barren
bis auf ein Mindestmaß verringern kann, bei dem die Warenbewegung nicht behindert
wird. Die Legeschienen schwingen entgegengesetzt zur Nadelbarrenbewegung nach vorne,
bis die Jacquardlegeschienen T 3 und I, 4 über den Stiften der vorderen Barre SV
versetzen können (Pig. 13). Kurz vor Beendigung der Schwingbewegung beginnt das
ArSeben der hinteren Nadelbarre NH die ihre Legestellung erreicht haben soll, sobald
der Versatz der Legeschienen 3 und 4 beendet und der gewünschte Abstand der Barren
durch Vorschwingen der Stiftbarre SV erreicht ist (Fig. 14).
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Nun schwingen die Barren gemeinsam nach vorne (Fig. 15), während die
Legeschienen nsch hinten bewegt werden. Diese Bewegungen sind abgeschlossen, sobald
ein Versatz der Grundlegeschiene 2, bzw. eventuell einer weiteren Legeschiene, über
die Nadeln möglich ist. Sollen die Plüschhenkel als Maschen eingebunden werden,
erfolgt ebenfalls ein Versatz der Legeschienen L 3 und L 4 entgegengesetzt zur Überlegung
über die vorderen Stifte. Die Barren schwingen nun nach hinten und die Legeschienen
na.ch vorne $ Die Abwärtsbewegung der hinteren Nadelbarre NH beginnt bei Schußeinbindung
der Plüschfäden nach dem Druchschwingen durch die Legeschiene 2, bei Einbindung
der Plüschfäden als Maschen nach dem Durchgang durch die Lochnadeln der Legeschiene
4.
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Sobald die Nadeln soweit zurückgezogen wurde, daß keine Päden mehr
aufgenommen werden können, versetzen bei Schußeinbindung der Plüschfäden die Legeschienen
L 3 und
L 4 erst jetzt entgegengesetzt zur Legung über den Stiften
der vorderen Barre. Dadurch werden keine Jacquardlochnadeln mehr von den Drängstiften
beieinflußt, diese werden für eine weitere Sortierung hochgezogen.
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Gleichzeitig erfolgt das AbschlaGen auf der hinteren Nadelbarre NH
ur,d kurz darauf die Freigabe der Plüschhenkel durch die zurückgezogene Stiftbarre
SV. Dabei schwingen die Barren nach vorne und die Legeschienen nach hinten (Pig.
17). < Der Abstand der beiden Barren kann mm vergrößert werden, um beim anschließenden
Änlieben der vorderen Stiftbarre sicher zu sein, daß die Stifte nicht in die Plüschschleiferl
einstechen. Während der Aufwärtsbewegung der Stiftbarre können alle Legeschienen
beliebig versetzt werden. Eine Beeinflussung der Jacquardlochnadeln ist dabei nicht
möglich, da alle Stifte zur Sortierung hochgezogen sind.
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Werden die Plüschschlingen als Maschen im Grund eingebunden, werden
die Drängstifte und Jacquardlegeschienen wie bereits bei gemustertem Doppelplüsch
beschrieben, gesteuert. Die Drängstifte werden dem Muster entsprechend während der
Schwingbewegung zur Überlegung über die vordere Stiftbarre zwischen die Jacquardiochnadeln
gesenkt und verhindern, daß bestimmte Lochnadeln die VerQsatzbewegung ihrer Legesohiene
über den Stiften durchführen. Diese Fäden schwingen daher ohne über einen Stift
gelegt zu haben aus der Stiftbarre zurück. Ohne weitere Versatzbewegung schwingen
die Begeschienen zur Überlegung über die Nadeln der hinteren Barre durch.
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Durch den zur Überlegung über die Stifte gegenläufigen Versatz der
Jacquardlegeschienen über die hintere Nadelbarre, werden ebenfalls nur die vorher
nicht verdrängten
Lochnadeln versetzt. Die Fäden der verdrängten
Lochnadeln werden nicht versetzt, werden dadurch auch nicht von den @adeln erfaßt
und daher nicht im Grund eingebunden.
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Erfolgt die Abbindung der Grundware ausschließlich durch eine Fransenlegung,
so würden bei dieser Arbeitsweise alle Fäden der verdrängten Lochnadeln frei auf
der linken Warenseite liegen.
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Fig. 18 zeigt daher eine einfache Möglichkeit, diese in Längsrichtung
verlaufenden Fäden einzubinden. Dies wird dadurch erreicht, daß jeder Faden der
Bindekette abwechselnd von mindestens zwei Nadeln der hinteren Nadelbarre abgestrickt
wird. In Fig. 18 legt deshalb die Legeschiene L 2 Trikot, die Schußlegung der Legeschiene
L 5 erfolgt unter drei Nadeln. Die flottierenden Fäden der verdrängten Jacquardlochnadeln
werden daher auf der linken Seite durch die Unterlegungen (Platinenmaschen) der
Bindekette L 2 und nach der rechten Warenseite durch die Schußlegungen der Legeschiene
L 5 im Warengrund eingebunden.
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Die in Fig. 18 gezeichneten Fäden der Jacquardlegeschienen L 3 und
L 4 werden in Lochnadeln geführt, die durch denselben Nadelzwischenraum durchschwingen,
sie stehen also hintereinander. Sie werden wechselweisc verdrängt, so daß sich bei
unterschiedlichem Einzug der beiden Jacquardlegeschienen ein zweifarbiges Muster
ergibt.
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Die durch die Drängstifte verhinderten Leguny;en sind gestrichelt
gezeichnet.
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ist aufgrund einer gewünschten hohen Längsstabilität auf eine Fransenlegung
nicht zu verzichten, müssen vor den Jacquardlegeschienen zwei Grundlegeschienen
L 1 und L 2 angeordnet wrrden (Fig. 19). Dabei sollte die Legeschiene
L
1 Franse legen und die Legeschiene L 2 eine Legung mit Unterlegungen unter mehreren
Nadeln ausführen. Diese Legeschiene kann, wie dargestellt, auch Maschen bilden,
es können aber auch reine Schußlegungen erfolgen. Die Unter- bzw. Schußlegungen
verhindern, daß die flottierenden Plüschfäden auf der linken Warenseite frei liegen.
Die Steuerung der Jacquardlegeschienen erfolgt wie in Fig. 18 beschrieocn.
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Fig. 20 zeigt die Einbindung der Plüschfäden durch die Bindekette.
Die Schußlegung wurde wegen der sonst unübersichtlich werdenden Zeichnung weggelassen.
Außerdem ist der Verlauf der Schußfäden in einer Kettwirkwarc jedem Fachmann bekannt.
Der Faden 3 c wird erst von Platinenmaschen (Unterlegungen) der Bindekette auf der
linken Warenseite abgebunden, gegen die rechte Warenseite erfolgt dies durch die
Schußfäden der nicht eingezeichneten Legeschiene L 5. Nachdem ein Plüschhenkel gebildet
wurde, wird dieser als Masche im Warengrung eingebunden. Der Faden 4 c bildet anfangs
Maschon, die durch Plüschhenkel verbunden sind. So bald keine Plüschhenkel gebildet
werden, wird dieser Faden nur noch durch die Unterlegungen der Grundketten als Flottung
in der Ware gehalten.
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Diese Arbeitsweise hat den Vorteil, daß einerseits die Plüschhenkel
durch Maschen sehr fest in der Grundware eingebunden werden, andererseits der Faden,
sobald er keine Plüschhenkel bildet, nur als Flüttung im Grund verankert ist, wodurch
der Verbrauch an Plüschmaterial verringert und damit das Warengewicht nicht sonderlich
erhöht wird.
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Werden an die Einbindung der Plüschhenkel geringere Anforderungen
gestellt oder erfolgt eine zusätzliche Verfestigung durch die Ausrüstung, z.B. durch
einen Schaumrücken bei @ußbodenqualitäten, kann man die Plüschhenkel auch als Schußfäden
einbinden. Dies wird dadurch erreicht, daß der seitlich Versatz der fiacquairdlegeschienen
L 3 und L 4 über die hintere Nadelbarre nicht alle beschrieben über den N:idCül
der hinteren delbarre erfolgt, sondern erst nachdem sich diese soweit gesenkt haben,
daß keine Plüschfäden von ihnen beeinflußt werden, d.h. es entsteht eie Unterlegung.
Dadurch sind alle Lochnadeln von Drängstiften unbeeinflußt und diese können hochgezogen
und neu sortiert werden.
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Fig. 21 zeigt den Fadenverlauf zweier Plüschfäden, deren Henkel in
Schußlegung abgebunden sind . Wie bei der vor her beschriebenen Ware erfolgt auch
in Fig. 21 die Einbindung der mustermäßig aussetzenden Plüschfäden zwischen den
Unterlegungen der Binde- und Schußkette.
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Ein entsprechendes Legungsbild der Jacquardlegeschienen L und L 4
ist in Fig. 22 dargestellt. Bei Verdrängung der Lochnadeln verlaufen deren Fäden
senkrecht zwischen zwei Maschenstäbchen. Die durch die Verdrängung verhinderten
Legungen sind gestrichelt gezeichnet.
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Um bei. nur einer als Pranse die Grundware abbindenden Bindekette
die Plüschfäden im Grund zu verankern, müssen die Jacquardlegeschienen unbehindert
durch Drängstifte um mindestens eine Nadelteilung versetzt werden können, wodurch
sich eine Schußlegung unter mindestens einer Nadel ergibt.
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Eine solche Möglichkeit ist im Leguiigsbild Fig. 23 und im Fadenverlauf
Fig. 24 dargestellt. bei sind die durch Drängstifte verhinderten Legungen der Legeschienen
L 3 und L 4 wiederum gestrichelt dargestellt. Deutlich ist
daher
die Schußlegung U 2 unter einer Nadel während der Aufwärtsbewegung der Stiftbarre
zu erkennen. Durch @@e Unterlegung U 1 wurde die Sertierung der Lochnadeln während
des Abschlagens aufgehoben. Der Faden einer ständig verdrängten Lochnadel ist in
Fig. 24 mit 3 g bezeichnet. Die Fäden 3 c und 3 i sind beispielsweise Musterfäden
einer 1 : 1 farbig eingezogenen Plüschkett Wie aus der Zeichnung ersichtlich wird,
wird jeder Plüschhenkel durch drei Platinenmaschen der Bindekette gehalter. und
liegt über zwei Maschenstäbchen als Schußfaden. Durch den Versatz der Plüschhenkel
erfolgt eine sehr gute und gleichmäßige Abdeckung der Grundware.
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Der stabile Zusammenhalt der Ware erfolgt durch die nicht dargestellte
Schußkette der Legescbiene 5.
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Diese kann dann eingespart werden; wenn dic Jacuardlegeschienen L
3 und L 4, wie in Fig. 25 gezeigt, Schußlegungen U 2 unter mehrere Nadeln bzw. Stiften
ausführen, bevor die durch Drängstifte mustermäßig beeinflußte Versatzbewegung über
den Stiften der vorderen Barre erfolgt. Wie beschrieben5 wird der Einfluß der Drängstifte
auf die Lochnadeln durch die gegenläufige Unterlegung U 1 während des Abschlagens
der hinteren Nadelbarre aufgehoben.
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Diese Arbeitsweise erscheint nur dann sinnvoll, wenn die Kosten für
das Schußmaterial und dessen Vorbereitungsarbeiten größer sind als die durch den
höheren Verbrauch von Plüschmaterial entstehenden Anhand der zahlreichen Beispiele
wird deutlich, daß dem Fachmann eine fast unbegrenzte Zahl von Möglichkeiten zur
Gestaltung gemusterter Plüschwaren aufgrund der Erfindung zur Verfiigung stehen.
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Abschli@@end sei noch durauf hingewiesen, daß bei der Herstellung
von einflächigen Plüschwaren dieselben Musterungsmöglichkeiten bentehen, wie sie
bereits bei der Herstellung von Doppelplüsch beschrieben wurden.
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Während bei Verwendung zweier Nadelbarren stets Schneidplüsch entsteht,
werden durch eine Stiftbarre erst Henkel gebildet, die entweder freigegeben oder
anschließend in der Maschine, bzw. in einem nachfolgenden Arbeitsgang, aufgeschnitten
werden.