DE10059725C2 - Garn sowie Verfahren zur Herstellung dieses Garnes - Google Patents
Garn sowie Verfahren zur Herstellung dieses GarnesInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Garn, insbesondere zur Verwendung als
Stickgarn, Strickgarn, Effektgarn für Gewebe oder Gewirke oder zur Herstellung von
Posamenten oder Verbrämungen, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Garnes.
Es ist bekannt, Textilien oder Kleidungsstücke mit Pelzbesätzen zu verzieren,
wobei hierfür mehr oder weniger großflächige Pelzabschnitte auf diese Textilien
bzw. Bekleidungsstücke aufgenäht werden. Unter derartige Pelzverzierungen fallen
auch solche Pelzbesätze, die mit Hilfe von Pelzschnüren erstellt werden. Derartige
Pelzschnüre stellen dann an den Schnittflächen versäuberte Pelzstreifen dar.
Die zuvor beschriebene Pelzverzierung ist einerseits sehr aufwendig in ihrer
Anbringung und andererseits in ihrer Anwendungsvielfalt eingeschränkt.
Zur Herstellung der zuvor beschriebenen Pelzbesätze schlägt beispielsweise die
DE 195 07 572 A ein Behandlungs- und teilweise Gerbverfahren für Häute und
Felle vor, wobei das bekannte Verfahren als Endprodukte stets gegerbte Felle und
gegerbte Häute und somit flächige Produkte zur Verfügung stellt. Hierbei ist als
wesentliches Kriterium des bekannten Verfahrens anzusehen, daß dabei ein
Behandlungsschritt vorgesehen ist, bei dem Kohlendioxid unter Druck in einer
wäßrigen Behandlungsflotte gelöst ist und die diesbezüglichen Felle bzw. Häute
gleichzeitig oder anschließend gegerbt und danach konventionell weiterbehandelt
werden können.
Ein Garn mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 ist aus der
DE 43 41 680 A bekannt. Hierbei wird jedoch das bekannte Garn in ein Gewebe
eingearbeitet, derart, daß sich ein Pelzstreifen in Kett- oder Schußrichtung des
Gewebes erstreckt, wobei dieser Pelzstreifen helixförmig um das Kettgarn bzw.
Schußgarn gewunden ist. Von daher weist das bekannte Garn mindestens einen
innenliegenden Stütz- bzw. Trägerfaden auf, so daß hierbei die Gefahr besteht,
daß dieser textile Trägerfaden durch die Fellstruktur hin durchscheint und somit
dem bekannten Fellgarn ein unedles Aussehen verleiht.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Garn zur Verfügung zu
stellen, das im Wesentlichen eine natürliche Pelzstruktur besitzt und besonders
vielfältig verwendbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Garn mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Garn, das insbesondere als Stickgarn, Strickgarn,
Effektgarn für Gewebe oder Gewirke oder zur Herstellung von Posamenten oder
Verbrämungen verwendbar ist, enthält mindestens einen Streifen eines natürlichen
Fells, der unter Ausbildung des Garnes mit einer Drehung versehen ist, wobei der
Streifen des Fells im ungedrehten Zustand eine Breite zwischen 1 mm und 6 cm
besitzt. Mit anderen Worten besteht somit das erfindungsgemäße Garn
ausschließlich aus einem oder mehreren Streifen eines natürlichen Fells, wobei
dieser Streifen oder diese Streifen unter Ausbildung des fertigen Garnes mit einer
Drehung versehen ist bzw. sind.
Das erfindungsgemäße Garn weist eine Reihe von Vorteilen auf. So ist zunächst
festzuhalten, daß das erfindungsgemäße Garn aufgrund seiner Drehung eine sehr
voluminöse, dreidimensionale Struktur besitzt, so daß hiermit insbesondere
räumliche Effekte erzielt werden können, die mit den herkömmlichen und bekannten
Pelzstreifen nicht hergestellt werden können. Auch läßt sich das erfindungsgemäße
Garn aufgrund seiner räumlichen Struktur überall dort einarbeiten, wo die Oberseite
und gleichzeitig die Unterseite sichtbar ist, was ebenfalls mit den herkömmlichen
Pelzstreifen nicht möglich ist. Bedingt dadurch, daß das erfindungsgemäße Garn
eine Drehung besitzt, führt diese Drehung zu einer Erhöhung der Elastizität und
Festigkeit des Garnes, wodurch einerseits die Haltbarkeit verbessert und
andererseits eine Anwendung bei elastischen Textilien ermöglicht wird. Weiterhin
erspart diese Drehung des erfindungsgemäßen Garnes weitestgehend ein
Versäubern der Kanten, was sich wiederum positiv auf die Produktionskosten und
insbesondere auch auf die weiteren Bearbeitungskosten auswirkt.
Der im vorliegenden Text verwendete Begriff natürliches Fell deckt jedes natürliche
und gegerbte Fell ab, unabhängig von seiner jeweiligen tierischen Herkunft.
Desweiteren deckt der Begriff Fell die in diesem technischen Feld ebenfalls
verwendeten Begriffe Tafeln, Platten oder Futter ebenfalls ab. Der Begriff Garn
deckt jedes beliebig gestaltete Gebilde ab, sofern die Länge dieses Gebildes ein
Vielfaches seines Durchmessers ausmacht.
Bei einer besonders geeigneten Ausführungsform des zuvor beschriebenen
erfindungsgemäßen Garnes besitzt der Streifen des Fells im ungedrehten Zustand
eine Breite zwischen 2 mm und 4 cm.
Bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Garnes weist der
gedrehte Fellstreifen eine zylinderähnliche oder zylindrische Form mit radial nach
außen abstehenden Haaren auf, so daß diese Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Garnes einen relativ kompakten zylinderähnlichen oder
zylindrischen Kern, der aus dem Lederanteil des Fells gebildet wird und einen radial
außen umlaufenden, flauschigen Haaranteil besitzt. Hierdurch werden einerseits in
besonders vorteilhafter Weise ein erwünschtes Volumen und eine gewollte
Flauschigkeit und Weichheit und andererseits durch den Lederkern die
erforderlichen Festigkeiten und Verarbeitungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt.
Um das erfindungsgemäße Garn in jeder beliebigen Dicke und Länge zur Verfügung
zu stellen, weisen entsprechende Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Garnes mehrere Fellstreifen auf, die entweder entlang ihre kurzen Kanten oder
entlang ihrer Längskanten vor dem Drehen oder auch nach dem Drehen
insbesondere durch Vernähen miteinander verbunden sind.
Eine ästhetisch besonders reizvolle und bezüglich ihrer Farbgestaltung,
Schattierung und ihres Volumens variable Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Garnes sieht vor, daß hierbei die Längsseiten von Streifen
unterschiedlicher Felle miteinander vernäht sind. Mit anderen Worten weist somit
diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Garnes eine Vielzahl von parallel
nebeneinander liegenden Streifen unterschiedlichen Fellmaterials auf, so daß nach
Drehung eines derartigen Streifens ein recht voluminöses Garn entsteht, über
dessen Oberfläche spiralförmig dann im Wechsel diese unterschiedlichen
Fellmaterialien verlaufen.
Ähnliche optische Effekte weisen solche Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Garnes auf, bei dem die Längsseiten von unterschiedlich
breiten Fellstreifen miteinander vernäht sind. Insbesondere dann, wenn hierbei noch
zusätzlich unterschiedliche Fellmaterialien eingesetzt werden, resultiert eine
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Garnes, die über eine relativ kurze Strecke
eine Vielzahl von Farb- und Lichtschattierungen in bevorzugt in Längsrichtung
spiralförmig verlaufender Art in sich vereint, so daß durch diese Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Garnes in besonders einfacher Weise eine Vielzahl von
optischen Effekten erreicht werden kann.
Abhängig von dem jeweils verwendeten Fell weist der in dem erfindungsgemäßen
Garn vorhandene Streifen eine unterschiedliche Länge auf, wobei diese
Fellstreifenlänge vorzugsweise zwischen 20 cm und 160 cm variiert. Ist es
erwünscht, längere Garne zu erhalten, so können entweder einzelne Abschnitte des
erfindungsgemäßen Garnes miteinander vernäht sein oder das erfindungsgemäße
Garn weist Fellstreifen auf, die vor dem Verdrehen miteinander vernäht sind.
Grundsätzlich richtet sich bei dem erfindungsgemäßen Garn die Drehung des
Fellstreifens danach, wofür das erfindungsgemäße Garn verwendet werden soll.
Insbesondere weist das erfindungsgemäße Garn eine Drehung zwischen 10
Drehungen/m und 300 Drehungen/m auf, wobei bevorzugt die Drehungen zwischen
30 Drehungen/m und 80 Drehungen/m variieren. Allgemein gilt hier festzuhalten,
daß solche Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Garnes, an die besonders
hohe Anforderungen bezüglich der Festigkeit und Kompaktheit gesteift werden,
höhere Drehungen, d. h. Drehungen im Bereich zwischen 80 Drehungen/m und 300
Drehungen/m, besitzen, während solche Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Garnes, die voluminös und geschmeidig sein sollen,
entsprechend geringere Drehungen, so insbesondere Drehungen zwischen 80
Drehungen/m und 10 Drehungen/m, aufweisen.
Eine andere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Garnes, bei dem das Garn
insbesondere ein hohes Volumen verbunden mit einer relativ hohen Festigkeit
besitzt, sieht vor, daß zwei bis vier Garne der vorstehend beschriebenen Art unter
Ausbildung eines Zwirnes miteinander verbunden sind. Mit anderen Worten wird
somit diese Ausgestaltung des Garnes aus zwei bis vier vorgezwirnten Garnen
ausgebildet, die miteinander anschließend nochmals verzwirnt werden, wobei die
Vorzwirnung in ihrer Drehrichtung dann entgegengesetzt zur Drehrichtung der
Zwirnung ist.
Ebenfalls reizvoll sind solche Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Garnes, bei
denen das erfindungsgemäße Garn zusätzlich noch mit einem textilen Garn unter
Ausbildung eines Effektgarnes versehen ist. Mit anderen Worten weist diese
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Garnes somit einerseits eine erste
Garnkomponente, die aus dem gedrehten Fellstreifen besteht, auf und ist zusätzlich
noch mit einer zweiten Garnkomponente, bei der es sich um ein textiles Garn
handelt, versehen.
Abhängig von dem jeweiligen Anwendungsgebiet weist das erfindungsgemäße
Garn unterschiedliche natürliche Felle auf. Besonders geeignete und bevorzugte
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Garnes weisen als Fell ein
Persianerfell, ein Bisamfell, ein Nutriafell, ein Waschbärfell, ein Wieselfell, ein
Kaninfell, ein Nerzfell, ein Zobelfell, ein Fuchsfell, ein Blaufuchsfell und/oder ein
Marderfell auf.
Insbesondere werden die zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Garne als
Stick- und/oder Strickgarne sowie als Garne für die Herstellung von Geweben und
Gewirken oder als Effektgarne verwendet, wobei die Garne selbst oder die hieraus
hergestellten Flächengebilde oder die hiermit versehenen Flächengebilde bei Leder,
Pelzwaren oder anderen Bekleidungsstücken verwendet werden. Vorzugsweise
werden die erfindungsgemäßen Garne auch als Besatzwaren zur Herstellung von
Verbrämungen, insbesondere für Bekleidungsstücke, und/oder als Posamente
eingesetzt.
Der vorliegenden Erfindung liegt desweiteren die Aufgabe zugrunde, ein besonders
geeignetes Verfahren zur Herstellung des zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen
Garnes zur Verfügung zu stellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 12 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Garnes
sieht vor, daß ein natürliches, gegerbtes Fell mit Wasser angefeuchtet und hiernach
aufgespannt wird, daß nach dem Trocknen desselben aus dem Fell Streifen
geschnitten werden, daß die Fellstreifen erneut angefeuchtet und unter Spannung
mit einer Drehung versehen werden und daß die gedrehten Streifen unter
Spannung getrocknet werden.
Überraschend konnte festgestellt werden, daß ein angefeuchtetes und hiernach
gespanntes Fell einwandfrei nach dem Trocknen sich in Streifen schneiden ließ,
wobei die so erzeugten Streifen dann einen sehr sauberen Schnittrand und eine
gleichbleibende konstante Breite aufwiesen. Die so bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren erzeugten Fellstreifen werden erneut angefeuchtet und unter Spannung
mit einer Drehung versehen, wobei es sich hier wahlweise um eine Links-Drehung
oder eine Rechts-Drehung handeln kann. Die so gedrehten Streifen werden
hiernach bei dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Spannung getrocknet, wobei
sich überraschenderweise herausstellte, daß ein so erzeugtes Garn selbst unter
den Bedingungen einer anschließenden Spezialtrockenreinigung äußerst stabil war.
Wasser im Sinne des vorliegenden Textes beinhaltet alle wäßrigen Systeme, so
insbesondere Leitungswasser, Salzlösungen, vorzugsweise solche, wie sie in der
Gerberei verwendet werden, sowie wäßrige Redoxsysteme.
Neben den erwähnten Vorteilen ist als weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens herauszustellen, daß das erfindungsgemäße Verfahren mit relativ
geringem Aufwand zu einem hochwertigen und vielseitig verwendbaren Garn führt.
Von daher gehen für das erfindungsgemäße Verfahren alle die Vorteile analog oder
identisch, wie sie zuvor für das erfindungsgemäße Garn beschrieben sind.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht
vor, daß hierbei das Fell vor dem Schneiden und die Fellstreifen nach dem
Schneiden auf einen Feuchtegehalt zwischen 30 Gew.-% und 150 Gew.-%, bezogen
auf das Felltrockengewicht, angefeuchtet werden. Mit anderen Worten weisen somit
das Fell bzw. die Fellstreifen in den jeweiligen Bearbeitungsstufen vorzugsweise
zwischen 30 Gew.-% und 150 Gew.-%, bezogen auf das Felltrockengewicht, Wasser
auf, wobei die Wasserkonzentration insbesondere auf die Dicke des jeweils zu
bearbeitenden Fells abzustimmen ist. Felle mit weniger dichter Behaarung und
geringerem Lederanteil benötigen in den zuvor beschriebenen beiden
Bearbeitungsstufen eine geringere Feuchtigkeit, während solche Felle, deren
Lederschicht recht dick und deren Behaarung dicht ausfallen, höhere
Wassermengen erfordern.
Wie bereits vorstehend bei dem erfindungsgemäßen Garn beschrieben ist, wird das
Fell bei dem erfindungsgemäßen Verfahren insbesondere in Streifen von einer
Breite zwischen 1 mm und 6 cm, vorzugsweise in Streifen von einer Breite zwischen
2 mm und 4 cm, geschnitten, wobei zur Erzeugung besonders kräftiger Garne mit
großem Volumen und Querschnitt nicht auszuschließen ist, daß die Streifen auch
Breiten bis zu 15 cm besitzen.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens, die
zu einem bevorzugten und zuvor bereits beschriebenen Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Garnes führt, das in Längsrichtung gesehen spiralförmig
abwechselnde Oberflächen aufweist, sieht vor, daß mehrere Streifen, insbesondere
zwei bis sechs Streifen, aus unterschiedlichen Fellen so geschnitten werden, wie
dies vorstehend bei dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben ist. Entlang
ihrer Längsseiten werden diese mehreren Streifen dann unter Ausbildung eines
Gesamtstreifens vernäht. Nach Anfeuchten mit Wasser wird dieser Gesamtstreifen
dann verdreht und im gedrehten Zustand unter Spannung getrocknet. Insbesondere
dann, wenn nach dieser besonders bevorzugten Verfahrensweise beispielsweise
ein erster Streifen eines Silberfuchsfells mit einem weiteren Streifen eines gefärbten
Blaufuchsfells miteinander vernäht werden und hieraus so in der vorstehend
genannten Weise das Garn erstellt wird, resultiert ein recht voluminöses,
geschmeidiges Garn, das spiralförmig über seine Länge erstreckte helle und blau
gefärbte Zonen des Silberfuchses und des gefärbten Blaufuchses aufweist, was
eine überragende ästhetische Wirkung hervorruft.
Bezüglich der Trocknung der geschnittenen Fellstreifen und der gedrehten
Fellstreifen ist festzuhalten, daß bei besonders empfindlichen Fellen hier die
Trocknung bei Raumtemperatur bevorzugt wird. Bei weniger empfindlichen Fellen
sieht eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vor, daß hierbei die
Trocknung der Fellstreifen und der gedrehten Fellstreifen mit Hilfe einer
Strahlungstrocknung, einer Kontakttrocknung und/oder einer Konvektionstrocknung
ausgeführt wird, wobei jedoch auch beide Trocknungen gleichzeitig angewandt
werden können, derart, daß insbesondere eine Vortrocknung mittels
Strahlungstrocknung, Kontakttrocknung und/oder Konvektionstrocknung ausgeführt
wird, an die sich anschließend eine Resttrocknung bei Raumtemperatur anschließt.
Besonders geeignet ist es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dann, wenn der
zugeschnittene Fellstreifen und der gedrehte Fellstreifen in jedem Trocknungsschritt
auf eine Restfeuchtigkeit zwischen 0,5 Gew.-% und 5 Gew.-%, bezogen auf das
Gewicht des Fellstreifens, getrocknet werden. Dieser Trocknungsgrad entspricht
dem üblichen Trocknungsgraden von Fellen und verhindert einerseits ein
Verspröden des Materials und andererseits die Einsiedelung von Schimmel oder
sonstigen Bakterien.
Durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich ein
erfindungsgemäßes Garn herstellen, das eine vielfältige Einsatzmöglichkeit eröffnet.
So kann dieses erfindungsgemäße Garn als Maschinen- oder Handstrickgarn, als
Stickgarn oder als Effektgarn zum Einarbeiten in Gewebe, Gewirke, in Leder oder in
andere Pelzwaren dienen. Desweiteren kann das erfindungsgemäße Garn selbst
oder in entsprechender eingearbeiteter Form als Besatzware zur Herstellung von
Verbrämungen, insbesondere für Bekleidungsstücke, verwendet werden und/oder
als Galanterieware dienen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand eines
Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert.
Hierbei zeigt die einzige Figur der Zeichnung eine Draufsicht auf das nach dem
Ausführungsbeispiel hergestellte Garn.
Aus einem gegerbten Silberfuchsfell wurde ein etwa 6 cm breiter und etwa 55 cm
langer Streifen geschnitten. Aus einem zweiten, gegerbten und gefärbten
Blaufuchsfell wurde ein identisch großer Streifen geschnitten.
Um exakt diese Streifen schneiden zu können, wurden beiden Felle mit Wasser
benetzt, so daß der Feuchtigkeitsgehalt dieser Felle bei 80 Gew.-% Wasser,
bezogen auf das Felltrockengewicht, lag. Nach der Befeuchtung wurden die Felle
aufgespannt und im gespannten Zustand trocknen gelassen. Nach Trocknung der
Felle wurden die zuvor genannten Fellstreifen herausgeschnitten.
Die zugeschnittenen Fellstreifen wurden längs einer gemeinsamen Kante
miteinander vernäht. Nach dem Vernähen wurden die beiden vernähten Fellstreifen
eingespannt, befeuchtet und unter Spannung mit einer Drehung versehen, wobei
die Drehung 60 Drehungen/m betrug.
Nach dem Trocknen resultierte ein voluminöses Garn, wie dies schematisch in der
beigefügten Zeichnung abgebildet ist. Hierbei weist dieses Garn 1 in Längsrichtung
2 des Garnes spiralförmig verlaufende Abschnitte des Silberfuchses 3 und des
gefärbten Blaufuchses 4 auf, wobei die unterschiedlichen Farben in der beigefügten
Abbildung durch unterschiedliche Grautöne dargestellt sind. Im Inneren des
zylinderförmigen Garnes befindet sich der Lederanteil, der vollständig und lückenlos
vom Haaranteil abgedeckt ist.
Claims (18)
1. Garn, insbesondere zur Verwendung als Stickgarn, Strickgarn, Effektgarn
für Gewebe oder Gewirke oder zur Herstellung von Posamenten oder
Verbrämungen, dadurch gekennzeichnet, dass das Garn aus mindestens
einem Streifen eines natürlichen Fells besteht, der unter Ausbildung des
Garnes mit einer Drehung versehen ist, wobei der Streifen des Fells im
ungedrehten Zustand eine Breite zwischen 1 mm und 6 cm besitzt.
2. Garn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Streifen des
Fells im ungedrehten Zustand eine Breite zwischen 2 mm und 4 cm
aufweist.
3. Garn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der
gedrehte Fellstreifen eine zylinderähnliche oder zylindrische Form mit
radial nach außen abstehenden Haaren aufweist.
4. Garn nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Vielzahl von Fellstreifen über ihre kurzen Kanten oder über ihre
langen Kanten miteinander vernäht sind.
5. Garn nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsseiten
von Streifen unterschiedlicher Felle miteinander vernäht sind.
6. Garn nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, dass die Längsseiten von Fellstreifen unterschiedlicher Breite
miteinander vernäht sind.
7. Garn nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, dass die Fellstreifen eine Länge zwischen 20 cm und 160 cm
aufweisen.
8. Garn nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, dass das Garn eine Drehung zwischen 10 Drehungen/m und 300
Drehungen/m, insbesondere zwischen 30 Drehungen/m und 80
Drehungen/m, besitzt.
9. Garn nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, dass zwei bis vier Garne unter Ausbildung eines Zwirnes
miteinander verbunden sind.
10. Garn nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, dass das aus Fellstreifen hergestellte Garn mit einem weiteren
textilen Garn versehen ist.
11. Garn nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, dass das Garn als Fell ein Persianerfell, ein Bisamfell, ein Nutriafell,
ein Waschbärfell, ein Wieselfell, ein Kaninfell, ein Nerzfell, ein Marderfell,
ein Zobelfell, ein Fuchsfell und/oder ein Blaufuchsfell aufweist.
12. Verfahren zur Herstellung eines Garnes nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass ein natürliches, gegerbtes Fell
mit Wasser angefeuchtet und hiernach aufgespannt wird, dass nach dem
Trocknen desselben aus dem Fell Streifen geschnitten werden, dass die
Fellstreifen erneut angefeuchtet und unter Spannung mit einer Drehung
versehen werden und dass die gedrehten Streifen unter Spannung
getrocknet werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Fell vor
dem Schneiden und die Fellstreifen nach dem Schneiden auf einen
Feuchtegehalt zwischen 30 Gew.-% und 150 Gew.-%, bezogen auf das
Felltrockengewicht, angefeuchtet werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das
Fell in Streifen von einer Breite zwischen 1 mm und 6 cm, vorzugsweise
von einer Breite zwischen 2 mm und 4 cm, geschnitten werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeich
net, dass mehrere Streifen, insbesondere zwei bis sechs Streifen, aus
unterschiedlichen Fellen geschnitten werden, dass diese mehreren
Streifen entlang ihrer Längsseiten miteinander vernäht werden und dass
hiernach die Vielzahl der miteinander vernähten Fellstreifen mit Wasser
angefeuchtet, miteinander verdreht und hiernach im gedrehten Zustand
unter Spannung getrocknet werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeich
net, dass die Trocknung der gedrehten Fellstreifen bei Raumtemperatur
durchgeführt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeich
net, dass die Trocknung der gedrehten Fellstreifen mit Hilfe einer
Strahlungstrocknung, Kontakttrocknung und/oder Konvektionstrocknung
ausgeführt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass der
gedrehte Fellstreifen auf eine Restfeuchtigkeit zwischen 0,5 Gew.-% und
5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Fellstreifens, getrocknet wird.
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2001
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